NEUE JUGEND-
LUST, DAS IST
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VOM...
Christian Weise
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NUN I in Veryad sche ſpieſen
Borgeftetter.
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Wie felbige
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— > gefamcen Studirenden
—J ——— worden.
A :tororeter>Korafofororerore: rar.)
Franckfurt und —
Deuehts Sohann Ko ler / im Jahr heisse,
VEN EDED LEDEDLS
EISEN
BGeliebter Eeſer.
ER In möchte ich wun⸗
dern / warum ich / bey mei⸗
nem ernſthaften und
Re recht uͤberhaͤufften Amte /
ſo gerne Komeedien mache / oder
warum ich dergleichen Haͤndel nicht
unter meinem alten Papier kan ver⸗
horgen laſſen: Allein wer des hie⸗
ſigen Ortes Gewohnheit kundig iſt /
der wird die Urſache leicht errathen.
Es heiſſt / man ſoll jährlich drey
Spiele auffuͤhren / und Die Tugend
durch ſolche Luſt dergeſtalt munter
machen / daß ſie gleichwohl darbey
erbauet und zu leinemẽ gerniße an:
gewieſen werde. Wenn man ſich
gberin allen Buch⸗Laͤden umfichet)
ſo mangelt es an Stücken/die ſich
auf dergleichen Bälle reimen. Denn
WAS zu Hofe / oder auch unter den
Eomdianten ums Geld gefpielet
et ‘2 wird /
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11
4
CHOR SE —
wird / das beſtehet mehrentheils in
wenig Perſonen / darbey Die wenige
ſten koͤnnen bedacht oder verſorget
werden; Sonderlich wenn man in
Reſpect vornehmer Eltern und
Freunde viel Haupt⸗Perſonen aus⸗
—— Concipient mit ſeiner ge⸗
anemen Dienſt zu thun / fondern ©
7208 10 BEE
wird ſich auch manch ehrlicher und
pernehmer Schulimann gratuliten/
doß ſolche Sachen an das Licht kom⸗
men welche recht auf die Schule ge⸗
richtet / und mit leichter Muh / bey
einem mittelmaͤſſigen Cœtu nach⸗
zuſpielen find. Da ich noch wohl
weis/ wie gedrang es um folche
Stüde geweſen / daß man oft zur
Noth etwas ausdem Terentio oder
font woher vertiren muͤſſen. Sind
luſtige Handel mit eingemenget/fo
- geborenfiedoch unter die Facetias
innocuas, welche die Berdrüßlig-
leit des Lebens oft verzuckern müf-
gen. Geftalt auch ernfte Hiftorien/
aller eingemifchten Akkecten unge-
acht/ihteäuf, chauer nicht vergnügen
würden / wofern dieſes extremum
"Ornamentum Spectaculorum alle:
zeit auffen bliebe.
Zur befferer Recommendation
Siwerpen auch mulicalifche Stuͤcke
mit angefüget / ma man bey eis
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2 — ——
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de ich guter Begvemligkeit halben
anitzo Damit aumetliche Dronat an⸗
ſtehen. Denn nach dem He. Johann
Krieger bey unfer Stadt das Dire-
ctorium Chori Mufici über fich ge⸗
nommen/und alto auch in den ge⸗
genwärtigen Spielen feine ans
nehmliche Manieren mit beygetra⸗
gen hat: Als waͤre esSchade/wenn
manche artige Melodie durch unge⸗
ſchickten Druck folte verwahrloſet
werden; Inmaſſen alles in Folio
beqvem / und fo zu reden / in der Parti⸗
eur erfolgenfoll. Ja weil dieſe kur⸗
tze Sachen alle Liebhaber nicht ver⸗
nügen möchten / ſollen noch zwey
Theile von meinen Geiſtlichen und
Weltlichen Arien / welche meiſtens
noch nicht gedruckt / und den We
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fien befannt Team Be mit Hr. mie. Kries
gersCompofition beygefuget werdẽ.
Waos die mittelſte Invention von
der betrifft / ſo wird unten et⸗
WAS nothiges Davon erinnert wer⸗
Den. Nur dieſes gedenck ich anitzo /
ve DaB ich die Heidnifche Fabeln
eftalt eintichte/ daß mit abgoͤt⸗
en Opffern und andern laͤſterli⸗
chen Geremonien nicht viel gethan
wird. Undid) fan es dem Barclajo
nicht auf fprechen / Daß er bey. der
- Relation eine Heidnifchen Begeben-
heit auchetliche Gebethe und Lieder
-an die falſchen Goͤtter gefeget hat.
Denn ober ſich gleich nach der Reli⸗
on Des Volckes in Der Erzehlung
BIER hat a müſſen; So. häffe
> Doc) ein folcher Geſang ohne Scha>
- den Der übrigen etnfinfei koͤn⸗
nen ansgelaffenwerden. Drum an
ſatt d ch die Argenis zur Prieſterin
mne dbe die mit ihren Segens⸗Zwei⸗
ge dem gantzen Bon was gute
nur
— —————
mittheilen nirtheiten ſol o aſſe eihfe —
lich ſigen und die zupplicatlones an
den Konigl Hn Vater — 53
und was ſonſten in dieſem Stücke;
wird anzumercken Senn... In halte
auchdie heidniſchen Dinge wuͤrden
in der Chriſtenheit fo lange nicht in,
un blieben ſeyn ‚wenn fie;
——— underwercke ih
—— Machinen Anlaß gä=,
uminder Wahrheit beaibe:
‚gleichen: — man⸗
ever’ Gedichten. fen zufegen hat.
Mud fo viel vor dieſesmahl. Sol⸗
te ODE demgeliebten Vaterlande
gnaͤdig ſeyn / und die Genwartige
Gefahr durch eine beſſere Zeit ab⸗
—— fo möchte bald von dem
ſtoltzen und gedemlithigten Nebus
eadnezar nebenſt andern Die ſich
nicht eher wollen nennen laſſen / ehe
fie andas Licht kom̃en / eben derglei⸗
chen zu leſen ſeyn. Damit zu Gottes
Frieden⸗ Sans ei ‚befohlen,
1 (9)
yeah
Ser
keine
‚DAVID
Wie ſolcher
en 2. Mart. 1683.
—* * in Pittau
Bi erh worden.
3
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KE w_ v»
„Inhalt des Erſten Spieles, F
CE Avid der Sohn Iſai hatte
Iden PhiliſterGoliath erle⸗
get / und war hierdurch bey
den Rönige Saul in ſonderbare
Stade gefetʒec worden. Alltines
Fanden fich To viel Koͤnigl. Anver⸗
wandte / welche ſich diefer Perſon
widerſezton / inden dz Volk heim⸗
lich zumurmeln anſing alohaͤcce |
der unvergleichliche Held / durch
den Propheten Samuel / die Sal⸗
bung su den künftige Koͤnigret⸗ :
cheempfangen, Damit ward ur
Herfolgang nach der andern an⸗
geſponnen / es erſchtene auch alle⸗
vild nicht ferner zu verfolge: Da⸗
vld aber / mit der neuen Gemalin
Abigail / ſeine Gtcherheit in dem
Phlliſter⸗ Rande ſuchen durffte.
N III
A ET Kar
„ Berfonen,
| + en
: —
2 !
ee Ga Ei ſtat des Voꝛredners.
9 Affer, 3 x 4
10. Na aphehali
| en va.
phraim, W
” —
14. Ifäi,
15.Saul, Könfg A Frael.
Bee deſſen Söhne,
18. Esbaal, defjen Kleiner Sohn.
— deſſen Toͤchter.
21. 2. David, —— Bun an Michal —
——
——— | 2 (0)
—— rad, iel, an Merob ————
23 Phalti, bernadh an Michal BsEmäht. R
. 24. Abner, Königl. Selu. Herr,
25. Doeg, Stallmeiſter. |
+2 26.Uchal, ) ;.: F En.
27. Sares, "$ König Käthe, — —
| — en | —
| a ‚Simei; Saus Befreundter. (a |
32. Ziba, Saul Sammer, Diener.
33.Simri; Doegs Bedtente,
3 4. Samuel, ein Prophet in Iſrael. IN
35. Abifai, Davids Obrifter. |
36.Joab, Davids Kriegs Officirer. —9
37. Sitari, deſſen Sammerdiener. ©
sg. Chasbi, eine Sommer-Magd.
3. Thola, einer vom Gebirge Stpb.
40. ‚Hafech, ‚Sonathang ————
41. Eliel,
— — David Freunde.
44. ‚Samoth,, |
Ein Troupp von Davids Berfländen.
4; Eldad, 8:8 Propheten —— A 5
| jundus. ' | —
45. Medad, ein Prophet.
Ta us Propfeten.
Dur
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8 ni! “
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ar. Fimelcch, der "Ober, Briefen.
43. Abjathar, fein Sohn.
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| Prieſter zu Nobe.
5.
* 57. me
. 58. Phanuel, tellemen So ne
* Pe | h h
s6o0. Net F —
Land⸗Juncker.
Mr Ehwew/ hernach D
ee: J
66. Jud a Nabals Knechte.
67. Galal, deſſen Schafineffter,
‚68.Ge Re Ken Hirte,
a mach, t 3tven Abgeſandten von
"en n Pblifem,
70. Che⸗
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8c)
71. Cheſib, |
72. Bala |
7 Afel p Seldaten.
»4,.Nimfi, 3
5. — kurtzweiliger Rath.
*6. Laſa J
77.Ke dar, Bauten.
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jüda. Ruben. Simeon. Levi. Sebulon,
Afafchar. Dan. Gad. Afler. Naphthali.
{ Manalſe. Ephraim. Benjamin.
J Hai.
— wird aufgezogen y und die Perfonen
prefentieen fich zuſammen auf dem Au:
a IE, Theatto.) m
TER > Oehgefchäste Anweſende. So haben
ie dem groffen GOtt zu dancken / daß
Sam ſe Schaubuͤhne wiederum geöffnet,
| © j uf ein sornehtner Held aus dem Stam⸗
me Idda / ein Koͤnig über Die geſamten
woͤlf Stämme/und ein Anherr des göttlichen Mes-
z theis ini einer Verfolgung / theilsin dem Goͤtt⸗
chuße foll aufgefuͤhret werden. Ä
awol / ihr Hochgeſchaͤtzten Liebhaber der
Ergo — der Anfang wird nicht uns
h von einer ölchen Begebenheit gemacht / wel⸗
in dem vornehmſten "Buche erzehlet wird, und
] (beduch das Eingeben des wunderthaͤtigen Got⸗
| — ‚einen erleuchteten Mann iſt abgefaſſet
Sim. und ie APR die vornehme Afte&tion in den
—F — A ver⸗
2‘ Derverföolgee —54
vergangenen Fahren / fo wol gegen diefen Det ale
auch gegen die fpielende Sefellfehaftt hervor geblicke
hat defto liebreicher ift die Hoffnung / melche den
jleiß des gegenwärtigen Jahres mit angenehmen
Strahlen zu vergnügen ſcheinet. —
Lev. Mir ſtellen eine verfolgtezund vor der Welt
verlaſſene Perfon auf des Theatrum ; und wollen
zugleich die Lehre mit nach Haufe nehmen daß ein
Liebhaber des groffen GOttes mitten in der Anfech⸗
tung koͤnne frolich feyn. |
‚Seb. Es wird ein troßiger König herausfommens
doch die gefamten Zufchauer werden aus dem wun⸗
derlichen Sortgange die Eitelfeit Der menfchlichen
Hoffart bevencken lernen. |
Jud. David war ein fhlechter Schafhirte..
Rub. Gleichwol hatte er in GOttes Augen den
Vorzug. UT ER
Sim Erbefaß die Hoffnung zum Königreiche. a
Lev. Das ganze Volck war ihmgetwogen.
— feine Feinde muſten Gottes Feindſchafft
erfahren. | 1
Jud. Saul war mit feiner ſtoltzen Familie hoch
eſtiegen. A
. a: Doch GOtt flürkte den Hoffürtigen vom
tuhl, — a
— Er machte die muͤßguͤnſtigen Rathgeber
Schanden. Ar BER:
Lex. Ihre Seindfchafft fehlug zu einen Spott
inaus. * ——
9 Seb. Und melchen GOtt vor andern liebete / A
muſte vor andern die Oberhand behalten. —
* up af.
— David, ES amd
Tin a ind nd demnach werden Die hochiwertheften Zus
| ehauer mit ihrer Gewogenheit nicht auſſen bleiben/
‚weil diefes gange Spiel auf göttliche Sachen und
au d bie ndation der heiligen Tugend ge
RB an. Dae hochgelibte Sittau hat die Liebe Got⸗
tes aus d den Stücken zu erkennen : Und weil dans
nenhero Die gefamten Einwohner zu einer füffen Ge⸗
genliebe des Himmels angetrieben werden/fo Fan die
fpie ende Jugend bey Diefen himmlifchen Fleiſſe Fein:
Mipfallen verdienen.
Hal. EHE Lob! derfelbige Held durch deffen
Schuß der fromme David bedecket worden / hat auch
dieſer Gegend bißhero Seide Luft und Sicherheit
vergoͤnnet.
Dan. Und derfelbe Gog, welcher den boßhaffti⸗
zen Saul gleichſam einen Ring in Die Naſe geleget
— der hat ebenfals die Auſchlaͤge vieler Feinde zu
richte gemacht,
Es iſt Gottes Wolthat / daß die Kirche
ehet. |
AM. Und durc) eben Se Gnade muß bie Schule
en guten Wachsthum bleiben.
Gad. Die Bibel ift ung noch unverboten,
Und die Schule Fan aus diefen Buche zu der
ollEommenften Weisheit gelangen.
‚Naphth, Die hohe Obrigkeit Des Landes lebet in
a nen edlen Va
anal. Und Die Hochedlen Vaͤter Diefer Stadt
ıhmen Die göttliche: Erhaltung |
Naphth. ch wil ſagen: in Durchl. Chur⸗
eften wird? on abgebildet, 42
Der verfolgte
— — — ——
Een gotreuen Abifar (Eid In Dem
| n. ) tr Abifai laͤſt ſich in dem
Ra ſehnn Vihe Birgetſchofft 7
phr. Die loͤbliche Buͤrgerſcha muß der him⸗
liſchen Gnade dancken. Be
Benj. Und das gefegnete Land theilet Die Gluͤckſe—
üügkeit mit der Stadt. |
Ephr. Die Hochgefehakten Zuſchauer müffen die⸗
ſes bezeugen. BEN
Benj.2luch Die Abweſenden muͤſſen dieſer Andacht
gewogen ſeyn. |
Jud. Nun wol anı GOtt gebe noch fünfftiger.
Zeit ein fröliches und gefegnetes Jahr.
Rub.Die ungerfälfchte Religion feße den Grund»
ſtein zu aller Slhehteligkeit. | |
Sim. Die gottgefällige Cantzel werde von hoch⸗
verdienten Lehrern betreten. | ——
Lev. Die ftudierende Jugend werde Durch vaͤ⸗
terliche Handreichung zu allen Guten fortgeführet-
Seb. Diefe gegenwärtige Schaufpiele werden ül
viel langen Zeiten Durch Fein ungemeines Trauren
verhindert. | 4
Ifaf. Und fo oft des Churfuͤrſtl. Hauſes Sachſen
wird / fo oft werden unſere Wuͤndſche ver⸗
oppelt. Dr 3
Dan. Es beftehe Die Hochgepriefene Zahl eines
hochmeifen Rathes / und wenn dieſer Platz eroͤfnet
wird / ſo eroͤffne fich der Quell eines neuen Segens.
Sad. Es mangele niemahlsan tugendhafften Al⸗
ten. | |
AT. Niemahls an einer. wolgezogenen Jugend /
welche die tugendhafften Jußſtapffen gu betreten ver;
langet. Moapnt.
‚gehalten werden. Und cbei
‚im Namen der ganken Gefelfchafft ein ſchwaches
- — - — —
Moapht Der blutige Krieg ſtehe zwar in den Avi-
Een, nicht aber in unſerm Sande, *
- Manaf. Die ſchaͤdliche Peſt höre anders mo auf/
' amd bleib ung noch kuͤnfftig unbefant.
„Ephr. GOtt laffe dieſes Fahr mit feinem Gute
gekrönet fen. |
Benj. And lafle einen iedweden nach feinem Wol⸗
gefallen felig leben / und felig fterben,
Mai. Hochgeſchaͤtzte Anweſende / mit dieſen Anfan⸗
ge/ mit dieſer netaͤt / und mit foldyen Wuͤnſchen laͤſ⸗
fet ſich Die Unſchuld und die kindiſche Jugend blicken /
ehe das Spiel mit dem verfolgten David aufgezogen
koͤmt. Wir find Kinder/und weil wir bitten/fo ift es
nicht möglich/daß uns die —— ſolten zu gute
eben deßwegen muß auch
Kind die Bitte ablegen / es wollen dieſelbige geruhen
€ tliche Stunden über mit Affe&tion und geneigten
tillſchweigen beyz uwohnen.
DETSTTIITTI UIID ET
Eriier Handlung
Erſter Auffzug.
BR Merob. EL
SR O muß ich numehr Den unbefländigen
) Wechfel erfahren / daß meine getreue und
Nnbruͤnſtige Liebe in einen toͤdtlichen Haß
verwandelt wird. Ich geflehe es / mein
Herz hatte ſich allbereit in Den tapferen / in den an⸗
genehmen / ach in den ſchoͤnen und braͤunlichen Da⸗
vid verliebet / und die Genehmhaltung meines Koͤnig⸗
lichen Herrn Vaters gab mir ſelbſt Anleitung darzu /
alſo daß ich vermeynte dieſes Koͤnigliche Haus wuͤr⸗
de zum wenigſten durch unſere Heyrath unterſtuͤtze
werden; Allein die Grauſamkeit des Vaters ſchrei⸗
bet mir gleichſam ein Geſetze vor / daß ich meine Liebe
verſchweren fol: abfonderlich da meine Schweſter
au der Beſitzung dieſes heldenmafligen Liebhabers
gelangetift. So Fanich meine bißherige Liebe nicht
beffer bezeugen / als daß ich mein vormahlig⸗Geliebtes
bit; auf den Tod verfolge. Ach ihr Leute, ich bitte /
entfehuldiget mich. David Fan ohne das höchfte Un⸗
recht nicht verfolget werden / und gleichmol muß ich
mich zu einer That verftehen/mwelche mir im Herken?
wegen der Liebe / und im Gewiſſen wegen Des Unrechts
hoͤchlich zu wieder iſt. Ach David / waͤre ich die Dei⸗
De verfolgte David. ——
— — gen bee
die e / fo molte ich meinen Gedancken die Freyheit
kalten welche mir berboten wird / indem Du nimmerz
mehr der Meinige werden kanſt.
GSlie entruͤſtet jich)
und das fol der gantze Hoff erfahren/daß ich Davids
— ſuchen und befördern mil.
ee ter. Handlung
Andere Aufzug
——— Adriel.
NEE — jehoctdgi ? Meiner Arts
Terme Gr ) eine | J
fehrecket? |
% Mer. Diefesmuß ein eecter Liebhaber ſeyn /
welcher den Kummer ſeiner geliebten Perſon nicht
errathen fan,
Adr. Ich meyne/diefes muß ein goͤttlicher iebha⸗
ber fenn welcher auch mit ſeinen Augen ein verbor⸗
| genes Hertze durchdringen Fan,
© Mer. Ach die Urſache meiner Traurigkeit iſt ſicht⸗
bar.
Adı. Und ich beflage meine Blindheit,
Mer. Kan mein liebfter Adriel fo blind feyn / daß
er den Verraͤther des Königlichen Haufes nicht fe;
hen folte. Mich EN er kan uns trotzig genung
unter die Augen gehen.
— Ein Serie: ? ne — daß ich
—
u
—
— Schwerd gegen ihn entblößen wil. Meine |
ebieterin ſey nur fo gutig/und laffe mich den erſten
Buchftaben von Diefem verfluchten Nahmen willen. -
Mer. Es ift ein Hann / der fich vor unfern
Schwerde nichtentfeget. Sein Arm gilt fo viel /
als zehn tauſend. Doch ſo —5 ein verlauffe⸗
ner Zchafjunge von dem K mige et erhoben wird.
. Adr. Ich beflage meine Einfalt. Izund mertke
ich erſt / daß meine Gebieterin mit Davids guten Gluͤ⸗
cke nicht zufrieden iſt. Und es iſt mie lieb / Daß ie⸗
mand Gelegenheit giebt / meine heimliche Gedancken
zu offenbahren / denn ich ſtund al zeit in den Sorgen/
ich möchte Ihr Koͤnigl. Maj. frlbft beleidigen wenn
ich die Heyrath zroif.ben Dobid und Der Michal
hätte ein Gifft des Königreic)es/ und eine Peſtilentz
degRönigti me.
Mer umfaſet hu Ja wol und nun mercke
ich erſt / daß unfere Seelen verbunden find/ alldieweil
fie zu gleicher£iebe und zu gleichen Haſſe gesogen wer⸗
n ’ *
en.
Adr. Ich bekenne / daß ich, offtermals daruͤber
ſeuffze / wenn ich aber fein bewaͤhrtes Gegen⸗Mittel
vor mir ſehe ſo werden meine Seuffzer verdorben.
Mer. So lange der Koͤnigliche Hr. Vater feinen
Eydam refpestiren will fo lange wird unfer Wider⸗
fand beſchaͤnt. —— 1
Adr, So muß Ihr Maj. zu rechtmaͤſſigen Zorne
wider dieſen Schafhirten erwecket werden. Ich weis
noch die Zeit / da bey dem gemeinen Volcke ein Lied
angeftimmet ward / welches den Königlichen Ohren
jiemlich harte vorkam. Und man duͤrffte ger wenig
| Stroh
: > Me — —
—
Stroh zutragen / ſo möchte das glimmende Feuer in
helle Flammen hervorbrechen. Iſt iemand / der den
Wſang machet / ich will meines Amtes / und zugleich
der wunderſuſſen Liebe gegen meine Gebieterin nicht
N Ce
7 Mer. E8 ift an dem / wo David nicht geſtuͤrtzet
wird / ſo wird er ung zu Schimpfe/auch wol bey Leb⸗
zeiten meines Königlichen Herrn Vaters / auf den
Königlichen Thron geſetzet. Aber ſolte ja GOtt
meine Herren Bruͤder nicht ſo wuͤrdig achten / daß ſie
dermaleins den Seepter führen ſolten / fo waͤre Doch
mein geliebter Adriel noch uͤbrig / deſſen Haupt wuͤrdig
iſt ein und dreyßig Kronen zu trggen.
Adr. Ich erkenne meine Liebe, Doch wer einmal
dahin erhoben wird / daß er das Ehebette einer Koͤ⸗
niglichen Tochter beſchreiten Fan / derſelbe befindet
fich dergeftalt verbunden, Daß er die getreue Liebe mit
einer Königlichen Krone bezahlen fol,
Mer. Die Krone ſolte mirbeffer anſtehen als det
Pan Michal. Allen wir werden noch Zeit
‚haben von Diefer Materie zu reden: Itzt höre mein
geliebter Adriel im Vertrauen / welcher geftalt ich,
‚meinen fleineften Bruder Esbaal unterrichtet habe/
baßerber Kate die Schelle anhengen foll. So bald
dieſer Polgen bey dem Deren Dater wird verfchof
ſen ſeyn ſo wollen wir. über die Kindiſchen Reden fol:
che Gloſſen machen/daben David dasmeifte wird zu
dr Der Anſchlag iſt nicht liſtig / fondern recht
himmliſch ausgedacht. Doch Y. erden wir den
Koniglichen Herrn Bater bald fuchen müffen.
—J A5 Erſter
10 er verfolgte
— Bantlina
Erſter Dendlung
Dritter Aufzug =
are San Abtier, "|: een
& | "Saul. * —— ER |
nn Koͤnig darff ſein Wort nicht zuruͤcke ſie⸗ A
hen. TR
Abn. Das Wort wäre mit guter Raifon ge
brochen wordenymeil des Koͤniges Perſon felber Die“
groͤſte Gefaͤhrligkeit Daher zu befürchten hat. —
Saul. Ach / mein Freund ! ich darff nicht unterrich ⸗
tet werden / was David vor einen Haß bey mir ver
dienet hat: Denn ich ſehe wohl / daß er nach meinem:
Königreiche ſtrebet; Indeſſen / will der Tag noch
nicht erſcheinen da er unter dem Vorwande des
Rechtens Fan geſtuͤrzet werden. Weßwegen hat ex
mit ſeiner Mannſchafft an den gefaͤhrlichſten Oer⸗
terniſtreiten muͤſſen / als daß ich vermeynte / das Un⸗
gluͤck wuͤrde auch einen verflogenen Pfeil uͤbrig haben /
welcher dieſem Boͤſewichte das Hertze durchbohren
koͤnte? Weßwegen foderte ich hundert Vorhaͤute
von denen Philiſtern an ſtatt der Morgengabe als“
daß ich meinen Feinden einen Sieg gegen dieſen
Verraͤther goͤnnen wolte? Immittelſt / was kan ich
davor / daß er mir zum heimlichen Verdruß die dop⸗
pelte Zahl mit zwey hundert Vorhaͤuten gut gethan?
Abn Das blinde Glück Fan einen Schafknecht
leicht hoffaͤrtig machen. Es heifft zer hat den Rie⸗
ſen Goliath erlegt / aber wenn wir auch — FR
14 UP
_
‚Davin BR;
Riefelftsinen freiten wollen, fo wären Die Künfte
leicht von ung auch verbracht worden; Ich lobe die
Toopfferkeit / welche ſich allemal eines gewiſſen Aus;
ganges getroͤſten fan. EN
Saul. Sa wohl / ich ſehe / wie das Gluͤcke fpielet:
Alein wie waͤre es / wenn ich dieſem Gluͤcke zu einem
Triumphe dienen muͤſte? |
Ab. hr König. Maj. find von dero getreueften
Dienernnicht gar verlaſſen / daß mir Diefem Verraͤ⸗
ther den Königlicher Thron fo gar umfonft einräu:
menfolten. Hier fteht mein Blut und mein Her
zu Pfande / daß ich diejenigen nimmermehr vor meine
Freunde erkennen will / welche dieſen David nicht
unter der hohen Commiſſion Ihr Koͤnigl. Maj. vers
folgen. David muß ſterben / damit dieſes Kaͤnigreich
ewig beſtaͤtiget ſey. |
aul Ach foll mein Eydam fterben ?
Abn Die Königliche Hoheit fraget nach Feiner
Schwaͤgerſchafft Dieangenehme Michal foll den:
noch / dem rechtmaffigen Witwenſtande zu Trotze /
mit einem neuen Liebhaber verſehen werden.
Saul. So recht / mein Freund / die Koͤnigliche Kro⸗
ne muß beſchuͤtzet werden und wenn meine Tochter
ſelbſt dem Bluthunde mit zerfpaltenem Haupte das
Geleite geben folte. Dannenhero gehet / und verſi⸗
cherteuch der Soldaten / damit auf allem Fall dieſer
Bube keinen Aufſtand erwecke/ und hierdurch unſere
AIntention verhindere. |
Abo. Der Debellen find viel/ der Malcontenten
‚noch mehr; Doch fo lange diefes Haupt noch zwi⸗
ſchen den Achfeln ftehen bleibt / ſoll es an gehorfamer
Sorgfalt nicht ermangeln. | Er⸗
J
17 Der verfolge
Erfier Handlung
Vierdter Aufzug,
Saul, hernach Esbaal,
| Saul. Bi,
DIE Feld⸗Hauptmann gehst dahin / und laͤſſet
fich meine Sicherheit auf feine Seele binden,
Denn nachdem der umgeheure Goliath von dee
fchwachen Hand gefället iſt / ſo werden dieſe ftarcke f
Heldenihre Schamhafftigkeit nicht eher befriedigen? /
als bis Die Argerliche Perſon und der Feind ihres
Ruhmes wird vertilget fepn. Ach / ihr Monarchen/ /
ſehet / was vor Angſt dem Koͤniglichen Golde zuſetzet /
und wie ein liebreicher Landes⸗Vater / durch unver⸗
dienten Haß / muß verunruhiget werden / da andere
meines Schußes genieffen/fo muß ich aller Sicher⸗
heitzund hiernechfl aller Seeude verluftigfeyn.
Esbaal (koͤmmt.) —*
Saul. Doch mein kleiner Augen⸗Troſt / aber auch
die Urſache meines vielfaͤltigen Schmertzens / wenn
ich bedencke / wie Dein Gluͤcke Dem verfluchten David.
zum Opffer dienen foll/ koͤmmſt du nochmals mit dei⸗
nem angenehmen Spiele / welches mir / ich moͤchte faſt
ſagen / zum einigen Troſte noch uͤbriggelaſſen wird?
Esb. (fafle Saul bey den Händen.) Ach /
Here Vaier / da koͤmmt der liebe Sohn welchen dee
böfe Mann todt fehlagen will. 4
Saul. Mein Sohn / iſt anderswo ein boͤſer Mann /
ſo iſt dein Hr. Vater ein maͤchtiger Mann; bleib bey
mir / ſo haſt du nichts zu befuͤrchten. Esb.
.
— —— 13
Esb. Schfoll einmal König werden / und David,
der Bluthund / will nicht: Was follich machen?
Saul. Was wirſt du machen? Haft du nicht ei⸗
nen Sebel? Ich wolte dieſein Feinde den Kopff ab—⸗
31:
| ha Ich bin zu Flein ; ich Fan feinen Kopff nicht
ertangen. | | |
aul So haue ihm die Beine entzwey / daß er um⸗
faͤllt damit iſt der Kopffniedrig genung. |
© 0 Esbaal, (3eucht den Sebelaus.) Se 'nun
will ichthun / als ein Cavallier. Ich will gehen / und
wenn David tauſend Koͤpffe hatte/fo will ich alle mit
meinem Sebel abhacken / wie faule Krautſtruͤncke.
Wie ſtehts / Hr. Vater / ſoll ich nicht ein mal König
4 EOSEDEn N >. Kr
> Saul (weinet ) Ach / das Fonigliche Geblüte laͤſſet
ſich garzu ſehr metcken: Doch mein Kind / du biſt zu
langſam geboren worden; Ehe deine Glieder werden
tuͤchtig ſeyn eine maͤnnliche Ritter⸗That vorzuneh⸗
men / ſo moͤchte der koͤnigliche Thron in dem tieffften
Staube vergraben ſeyn. Immittelſt öõ du verma⸗
ledeyter Bube / ſoll guch fo ein zartes Kind vor deiner
raufomfeignicht ſicher ſeyn? Dieſe Unſchuld / die—
laͤchelnde Gefichte/ dieſe Freundligkeit / ſolte ein
ſteinern Hertze bewegea.
E hebt ihn auf / und kuͤſſet ihn.)
AUnd dieſer Inhalt meiner koſtbaren Freude ſoll mir
aus meinen koͤniglichen Armen geriſſen werden?
ee Exfter
ee
⸗
14 Der verfolgte R — |
Erſter Bendlung
Ruͤnffter Aufzug.
‚Saul, Esbaal, Adriel, Merob.
.. .
u IM
Mer. Rt
Ein Koͤnigl. Here Vater / was follen tie ung
bey Diefer halb⸗ traurigenLiebkoſung einbilden 2%
welche die Küffe mit Thraͤnen vermifchen/die wollen
son einander Abfchied nehmen. 1
Saul. Ich erkenne Das Geſetze der Menfchlichen
Zuneigung/ daß die jarteften Kinder Die liebſten find.
Mer Und wenn die Derfolgung auf Die zarteſte
Unſchuld loß ſtuͤrmet / fo ift die Furcht um ſo viel deſto
—7 _
hefftiger. Rot
Saul. Ach / meine Tochter / ich verftche wohl one
hin dieſe Rede zielet: Ach dancket dem guͤtigen —
mel / daß ihr dem Landes⸗Verraͤther nicht feyd zu -
Theil worden; fonftmüfteich etwas verfolgen, we⸗
ches an eure Seele gebunden waͤre. Wo Dapid le⸗
bet / ſo muß dieſes geliebte Kind zum Knechte werden,
(Er Eüfjetes.) tz we;
Adriel. Esiftnicht ohne. Die Rede gehet/als
waͤre der Schaffnecht vom ProphetenSamuelheims
lich gefalbet worden / und durch dieſe Sabelhat erdem
gemeinen Volcke das Herke geſtolen; Wo ihm
der Hals bey Zeiten nicht gebrochen wird / fo wird.
der Name Eur. Königl, Maj. in kurtzer Zeit verlo
fchen ſeyn. Und eben diefes Kind/ ach mein Föniglis
eher Herr Vater vergoͤnne mir / daß ich mich * or 2%
|
—
nr) 15
Fiebe und in die Traurigkeit theilen darff,
Ernmt ihm das Kind ars denZirmen,)
Diefes Kind wird den hoͤchſten Schmertz doarhey zu
‚empfinden haben, Ach du letzte Freude des koͤnigli⸗
chen Ehe⸗Bettes 7 du wahres Ebenbild der Füriglis
chen Vergnuͤgung / ach / wirſt du einmalunter Das
vids Schaf⸗Jungen geſtellet werden / und wird Dein
Eoftbares Blut unter deſſen unbarmhertziger Geiſſel
ausgepreſſet werden? Wirſt du einmal unter dem
<hor zu Bethlehem die Schaf⸗Lorbern zuſammen
kehren? oder wirft du gar / als ein Verſchnittener /
Davids Kebsweiber bewachen muͤſſen?
RER Fan nichts fo arg gedencken / es kan uns
och aͤrger begegnen.
J on das Kind auf dte Armen.)
Ach / mein liebfter Bruder/ der Himmelgebe doch /
wofern wir zur Dienſtbarkeit verfauffet ſind / daß wir
neben einander gelaſſen werden / fo will ich doch zun
wenigſten erweiſen daß auch eine Magd der Schwe
ſterlichen Siebe nicht vergeffen darff. Ach / warum
ſoll ich die Zeit. nicht erleben / Da Der koͤnigliche Herw
Vater wegen deines Hochꝛeit⸗ Feſtes / unter dem gane
tzen Volcke einen allgemeinen Freuden⸗Tag auge
ſchreiben fan! Ach laß dich an mein Hertz druͤcken/
esmochte uns pielleicht verboten werden / ehe fich die
Sonne zum Untergange ſchicken Fan. |
Saul. Verfchonet mich mit dieſer Klage. Ein
KRonig iſt ſo lange unuͤberwindlich / bis er von unbe,
wehrten Perſonen uͤberwunden wird. (gebt ab.)
r Die Pfeile find glücklich verſchoſſen. Der
‚.. KRoanig wird nicht cher ruhen / bis Dabid zu Boden
— Mer.
GErſter Gandlung
Sechfter Aufzug.
* Sual. |
(nat fich a Action etwas an der
Scena ſehen lafjen. |
Mor Herren / was meynet ihr? Das heifft nicht
ed falfch geſpielet; Es iſt nur ein politiſcher Streich /
der zu Hofe mit unter die funffzehn freyen Kuͤnſte ge⸗
zehlet wird. Da muß nun das unſchuldige Kind dem
alten Herren einen barmhertzigen Floch indie Hertz⸗
grube ſetzen; And wenn Adriel recht bekennen ſolte⸗
o weis ich / er würde wuͤndſchen / das Kind mare eine
Schwelle / daruͤber Saul und fein Geſchlechte ſtolper⸗
ten / daß fie den Hals brachen. Zwar daß ich eine
proffe Affection gegen David haben ſolte / das ift mol
nichtwahr. Ein folcher Frey⸗Reuter zu Hofe / wie
ich / der iſt gerne bey Leuten/da man zufreffen und zu
fauffenhat; Aber Daß ich mit dem lieben Herrenalle
Tage fechsmal indie Beth-Stunden/und alle Mo⸗
nat vier und zwanzigmal in den Krieg ziehen will da
hab ich meinen Kopff / meinen Bauch und —J—
mehrt
*
bu: | David. — 4 17
nicht Darzugemöhnet. Aber eins gefällt mir nicht:
ge zeucht fich alle Sachen ſehr zu —
ihe/umd wenn er naͤrriſch wird / ſo zancken wir ung
allemal um die Oberſtelle Und das iſt S. Velten’
der Unterſte ſoll von dem Oberſten Maulſchellen lei⸗
den / damit bin ich ohen und unten betrogen. Das
beſte wird ſeyn / daß ich mir bey dem Philiſtriſchen Ei⸗
ſenkraͤmer eine Sturmhaube beſtellen ſoll / fo habich
ein gut Pflaſter wider die Ohrfeigen. |
Erſter Handlung
Giebender Aufzug.
Jonathan, Sul,
F Jon.
&S3 da / Sual! was haſt du vor ein Gefpräch
N son Maulſſchellen? wilſt du damit handein / ſo
zeuch unter die Philiſter. | |
Sual.Herr / ihr habt gewiß einen Weiffager-Seift :
denn ich gieng gleich mit meinen 99. Sinnen zu Ra⸗
the / wie ich meine Sactorey mit Ohrfeigen / bey denen
hiliſtern anſtellen wolte. Denn der bißherige
andelsmann moͤchte nun bald bangverot werden.
on Deine Poſſen find mir entweder zu hoch / o⸗
der zuniedrig; Denn ich verſtehe nichts darvon.
Sual. (ad spe.) Wenn von Maulfchellen gevebt
wird / ſo muß man entweder zu hoch oder zu medrig
ſeyn /o gehn fie druͤber oder drunter weg.
on Ich will wiſſen / was deine Kauffmannſchafft
a bedeuten hatt? B Sual
ER ee er I;
Sual. Sch Fans wolfagen: SIE nicht wahr / un⸗
18 Der verfolgte
fer Herr David hat bishero Dasrechte Monopo=
lium mit ven Maulfchellen unter den Philiſtern ges
habt: Und went jemand Schlaͤge gebraucht hat /
ſo iſt der Wechſel⸗Brief an ihm geſchrieben worden /
dafs er hat begahlemmüffen. Nun aber möchte der
gute Kerle auffeine Singet contract werden / fo that
egnoth daß ein anderDie Handlung annahme/ che
fich Die Kunden verjettelten.
un. Du redeft durch teeffliche Gleichniſſe Doch
wer will ſich unterſtehen / dieſen Helden auf die Finger
zu klopffen |
Sual. Ich bin fein Narr. In meiner Vocation
ſtehet die Clauſel daß ich kein Waͤſcher ſeyn ſoll.
Eh wenn ich doch fagte/ daß Hr, Adriel den Koͤ⸗
nig wider Hr. David aufgehetzet hat; Wenn ich
Doch fagte / daß der König felbft auf ihn gefluchet
hätte; Wenn ich doch ſagte / daß man ihn —
Bet
get haͤtte / als wolte er den kleinen Prink ums Leben
ringen. Ep wieſchoͤn wuͤrde mir ein Ballet in der
Küche over ſonſt ein Ehren⸗Tantz im Stalle ange⸗
fiellet werden. Das laß ich bleiben daß ich ein
FR äfcher bin und wenn andere deute gar zu viel von
mir. wiſſen wollen / ſo wol darvon lauffen.
| ‚x
&; ab) er)
Jon, Du hafl Dich in Deiner Verſchwiegenheit
Allein gehe nur fort / ich
Die Merckmale
mflar genung vor den Augen/ daß.
H tzens Freund / und die Helf⸗
nnetroird, Vielleicht Sn
ſo
x
Ri
forenig Erempeleiner beftändigen Steundfchafft in
der Welt anzutreffen find, fo twill auch das erzürnte
i 7
7
.
1
doder ſterben ſol?
*
David⸗ 19
[tıc£e unferer Liebe zumider ſeyn / Damit die gange
Belt durch ein vollkonumenes Erempel wicht möchte
bejehämet werden. Heifftdiefesein Königs-Sohn/
dem Die Liebe perboten wird? Ach warum bin ich
nicht ein Schafer zu Bethlehem worden / ſo wolte ich
mit meinem geliebteſten Dapid in ein verborgenes
Gepuͤſche entweichen / da wir bey dem Klange unferer
Schalmeyen alle Verfolgung ͤberwinden /und um,
feren deinden zu Troge triumphiren Fönten,
— Erſter Handlung
fi Achter Aufzug
Jonathan,David.
54
aA ich erfreue mich über deſſen Ankunfft.
denn nicht erfahren ob ich leben
J u, j
Wire
Day, Der Königliche Befehl winget mich ben
ee toied nicht fterben. | |
Mein er Seinde find zuniel/ alfo daß ich offte
an der Söttlichen Huͤffe 4
on,
Beni. Der verfolgte,
Jon. Doch der Göttliche Schuß iſt noch geöffe;
nd ich möchte wunſchen daß Davids Segen auf
mir und aufmeinemSamenliegenfolte
Dav. Mein Jonathan hat einen Koͤnigs⸗Segen;
aber ich bin der geringſte in Iſrael. ET
on. Nun wolan / fo wollen mie uns in den S
‚gentheilen. Hier iſt meine Hand; Goͤnnet mir Gott
ein Gluͤcke / fo ſoll mein Liebſter David davon nicht
‚ausgefehloffen fern. Soll aber David Durch den
Gegen des HErren etwas höher ſteigen / ſo bitte ich
es möchte meiner und der Meinigen nicht vergeſ⸗
fen werben. | |
Dav. Wer bin ich / daß ich fo einen flolken Bund
eingehen ſoll? |
Jon. Esift mein geliebtefter Schwager / welcher
duch die Berfnüpffung meiner Echwefter mich
felbit noch mehr verbunden hat. —
Dav. Aber was ſoll ich von dieſer Verknuͤpffung
dencken? Die Morgen-Gabe / die mir abgefodert
ward / zielte gewiß auf meinen Untergang / wenn mich
Gott nicht ſo kraͤfftig gemacht haͤtte / wey hundert
Philiſter zu erſchlagen. —
on. Mein liebſter Bruder / heute iſt nicht der erſte
Taͤg / da unſere Liebe zu Kraͤfften koͤmmt; Drum bite
ieh / man rechne mir die Miſſethat nicht zu / welche
von den Meinigen begangen wird / und dabey nein
Vermoͤgen nichts verhindern fan. Gnung Dakich
fage: Wer Davids Feind iſt / der follmich entiweder
‚Dicht zum Sreunde oder nicht zum Schülffen haben.
Dav. So bleibich Denn bey der kuͤhnen Gewohn⸗
ur
—— a, 21
Er: dm 6 ale m meinen inen König ref refpe&iten vot wol:
F Ton. (umfaffeibn.) So ruff ich Demnach den
groſſen GOtt zum Zeugen, daß meine Liebe ohn alle
Falſchheit brennen fol
. Dav. Und ein brennender Strahl aus: den. Wok
een verſehre mich / wofern in meinem Herten⸗
gegen dieſen Bund ſoll gedacht werden.
A Joa? Nein Vermögen foll Davids Zermögen
* Din. Und Jonathan ſolluͤber Davids Armuth zu
aibieten haben,
Mr David laſſe fich meinen Samen zu ewiger
hithat befohlen ſeyn.
Daov. Jonathan ſey ewig geſegnet / daß Davids
Samen unter ihm erfreut werde. |
Erſter Bandlung
MNaeundter Nufzug.
— ſonathan, David; Michal,
SR 2° 26 Mich.
MeEin Hi Bruder) er fey nicht: zu hegierig /
ſonſt kommt eine Perſon mit ihrem Einfpru-
& darzwifchen.
Jon. Meine Sr. Shweſter / deßwegen hat ſie ih⸗
ren David, gang bekommen, daß ich denfelben gantz
; altenwoil.
3 Fe Wie oberen me ich ſagte: Die
23 ‚Dervaflgtt
waͤren mir geraubet worden / welche Jonathan
geneſſe haaee ne 2
on Sie gehe zu ihrem geliebten David / und ver⸗
ſuche / ob an ihren Kuͤſſen etwas ermangeln wird,
Mich. (umfafle Davıd) Ach mein geliebte⸗
ſtes Kind/ich vergnuge mich din dem Scherhe / wel⸗
* ‚von dieſen vertrauteſten Freunden miß—
allen | SER
‚Dav. Und eben diefe Sechmüthigfeit verſichert
mich / daß zwey Perſonen leben welche mein Gluͤcke
beſchuͤtzen ſolen. —3
Mich. Mein Liebſter hat dem Gluͤcke zu befehlen:
Er wird feines Schußes bedürfen.
Dav. Ein Wundyder fo leichtfinnig ſchertzen kan /
muß auf folche Maffe verfchloffen werden
(Aüfferfie)
_ Jon. ch ſehe / die Comwdie wird angefangen /
darbey mannur zwey Perfonen und Feine Zufchauer
vonnöthenhat: Sie leben wohl / und laffen mich in
der treuen Liebe den dritten Mann ſeyn. Dr
Mich. Achy Herr Bruder / feine Gegenwart iſt
uns ſo lieb / daß wir unfern Schertz gern auf die Sei⸗
te ſeey wvv BR
Jon.Und ihre Bergnügung gehtmir fo zu Hertzen/
daß ich dieſelbige in meiner Einſamkeit über die maß
ſen belachen will. — J—
Dav. Ich bitte ſelbſt /¶ Er beſchuldige meine Liebe
nicht / als wenn fie einen Freund verjaget hatt,
Jon. Wie kan ich verjaget werden / nachdem un⸗
fere Hertzen fo fefte verbunden find? Und eben Bon |
wegen
Bm
David. Rt
= oegen Degen will ( ih dav gehen ‚damit ‚damit David auch in auch in
weiner Abweſenheit bekennen muͤſſe / daß Jonathans
u
Hertze ben MirhalsLiebe/ gleich als ein Zeuge da ge:
weſen ſey. gehet ab).
Mich. Ad) ! gluͤckſelig if die Berfon / weche ſich
eines treuen Freundes verſichern kan.
Day Und gluͤckſelig ift Die — in den
Armen einer ee Liebfte ruhenfan.
Mich. Wer an wundersfchöne Leute, ‚gedenckenge
rider muß feine Augen von mir wegwenden.,
‚Dav. Iſt das nicht wunder⸗ ſchoͤn wenn man ei;
| 28h Tochter ft; und wenn der Königliche
and durch einen aufigenteib/und durch fo viel ent⸗
zuͤckende T ügenden begleitet wird!
Mich. Ig / ich moͤchte wunderſchoͤn heiſſen. ‚wenn
ic meinem Hertzliebſten einen gnadigen Schwieger⸗
Vater verſprechen koͤnte.
Dav. Ich weiß noch von keiner Ungnade; und
wenn guch etwas unverdientes uͤber mich beſchloſſen
waͤre / ſo wuͤrde man die Verantwortung der vaͤter⸗
lichen Thaten ſchwerlich von einer unſchuldigen
Toodhter abfodern.
© Mich. Zum wenigſten weiß ich diefes: Mein
Königlicher Herr * hat befohlen / daß ich den
angenehmſten David lieben ſoll.
Fr Und alſo muß ich. die Königliche Gnade
ruh en.
Nich. Wer feinen Eltern ungehorſam iſt / der ver:
= ndigetfich; Und damit sch Feine Sünde auf mie
* ſo thue Wdieſes. kuͤſſet ihn)
DE Day,
7 Dervefolge
” Dav. Der feinem Könige ungehorfamift der bes
beleidiget die Majeftät: Und damit ich Fein Rebelle
heiffen will / thue ich Diefes (kuͤſſet Sie.) J
Erſter Handlung
Zehnder Aufzug.
Die Bortgen und Ziba
| | eb: |
Eh mein Herr David, er feh um des Königed:
Wohlfahrt Willen gebeten/ und, komme doch
mit feinem Seiten-Spiele in das Koͤnigliche Ge⸗
mac, Der unruhige Geiſt laͤſſt fich wieder mer⸗
cken / und es ſcheinet / als wenn die andern Mittel wol⸗
ten vergebensſeeeeeeee 11
Mich. Ach wie muß doch alle Freude mit einer
bittern Poſt verderbet werden! Zielet denn alles auf
unſern Untergang / daß auch der boͤſe Geiſt uͤber unſe⸗
re Vergnuͤgung ſo KR ee, hatl: 2.2.0000
_ ‚Zib. Die Sache leidet keinen Verzug. Werdeg
Koͤniges Wohlfahrt liebet der wird folches durch
einen ſchleunigen Beyſtand erweiſen. (gebet ab
Dav. Mein Kind / was thu ich? Der Koͤnig iſt
mein Feind / und ſeine Raſerey koͤnte wol einen Todt⸗
ſchlag entſchuldigen. —
Mich. GOues Schutz wird das beſte thun⸗
Wenn man dem Koͤnige dieſen geringen Dienſt ver⸗
ſagte / fo wuͤrden Die Verleumder etwas zu urtheilen
haben. 5
2 . Davı
zn
Pi 4 es,
0 Dav. Sch gehe hin. Doch wo ich der Gefahr
entlauffe / ſo gefihichtes in Anfehung meiner hertzge⸗
liehteſten Michal / welche durch meinen Tod noch
nicht foll zur Witwe werden |
. Mich. Die Krafft des Himmels begleite feinen
Ausgang. ne...
J (Siegehen an unterſchiedenen Orten ab.)
Erſter Handlung
ilfter Aufzug.
A |
— ei
nen folchen Buben Fan ich fo lange prüigeln
Mlaſſen / bis er reden lerne, — |
Sual. Und andere Leute prügeln mich bis ich
ſchweigen lerre. u |
Isb.&o will ich dennoch wiſſen / warum einfol-
cher Tumult angefangen wird? i
Sual Wenn der König eineMafqverade tanftı
ſo werde ich wol feine Grabe⸗Lieder fingen, |
b Was ſagſt du von dem Könige? Wer foll
Abm OvabezLieder fingen? Solche Reden werden
dich das Leben koſten.
Saal. Mein lieber Herr / ihr thut trefflich fremde,
a das erſtemal / daß euer Herr Water zum
Narren wird / und iſt es denn fo eine groſſe Suͤnde /
wvenn ich fein naͤrriſch darbey thue / daß mir deſto cher
b. Ad Himmel! muß das Unglück unfers koͤ⸗
| AF d 5 niglichen
hl
5
e
nz — |
26 Derverfölgee
niglichen ‚Sofes aı auch von den Narren verfpoftet
werden? Doch ich rathe dir / 1 Marten — |
te nicht mehr uͤber Deine Zunge ſpringen / fonft will ae
die meifen laffen / tag ein Sclav verdienet hat / der
die Majeftat feines Königes befchimpfet. RE
Susl. Ich will leicht das Maulhalten. Aber wenn
Dasid mit ſeiner Harffe oder mit feiner Larve kom⸗
men wird / fo moͤgt ihr ſehen / daß er feine
nicht zu laut machet.
1b. Iſt Dewid beſtellet worden ?
Sual. Freylich muſten wir zu dem allgemein
urmfchneider lauffen. Will doch Feine Otter⸗
Salbe mehr verfangen / wenn der Leyermann ſein
Recipe nicht darzu bringt.
Isb. Ray verfſucht ſey Das Ungtäcke/ dabey wir
unfern Feind um Hülffeanfprechen muͤſſen /
Sual. Ich wolte wuͤnſchen / Herr David. ginge
des Nachts mit ſeinem Seiten: Spiele gaflaten;
ich weiß / er würde manchen Schelmen aus feinem
heimlichen Neſte vertreiben. Ich habe feine Kunſt
nur etliche mahl zu Hofe gehöret und mich —**
ſeit derſelben Zeit bin ich einem Reichs-⸗Rathei in
mer naher kommen. 7
Isb. Weiche von mir! Wo dergleichen Unfall u
den öniglichen Pallaſt berühret / da find mir ſoche
Schelmen verdruͤßlich.
'Sual. Ich lieffe gerne davon; abe das Lochwird J
uns verboten. Re
4X
— 8 — — * “ es
PUR ETER ö ER, j —— Fr \ *
Etrſter G TE
rn. & *
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* * F x .
1: a J
* EU, re *
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David. 27
— — — — —— — —
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wir,
St.
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»
24 It _
*
x
Isboferh, Sual, Saul, Ziba,Chefib,
ae BAAR u Nr
— 8Sau |
ICh bin König in Iſrael / und wer mich zwingen
Iwill / der hat ſein Leben verwircket.
26JIhr Maʒ. beduͤrffen der Rukz. Sie belie⸗
be Par demLager zu verfuchen/ob ſich der Schlaf
n will:
Saul. Io haben diePhilifter ihr dager aufgeſchla⸗
gen/ und wo hab ich den Krieg verfchlaffen?
# Zıb. Ad) Ihr Mas: Sie laffen ſich erbitten.
Saul. Ich laſſe mir nichtsgebieten ; Wer mir ent-
gegenfommt/perfoldesZodesfehn:
Isb. Ach Here Water) hat ein Sohn die Gnade
AS TUDILERN U ee |
Saul. Mein Sohn / geh fort/geh fort! du darffft
mich um Feine Gnade anfprechen. Ich meis mohl/
Du wilſt Hülffe fuchen wider Den verfluchten Verroͤ⸗
| en Aber ſieheſt du nicht / wie er ung ausge⸗
u) lee A SER TUE
.Isb. Die Surcht ift vergebens: Der ſchwache
David foll uns noch wenig Schaden thun. Der fo:
nigliche Hr. Vater beliebe nur die Ruhe zu ſuchen.
Sual Wenn mich die Leute heiffen zu Bette ger
hen / ſo bin ich gar gehorſam.
Saul. Siehe da Boͤſewicht / wilſt du mir wi von
ehor⸗
—
28 — Se verfolgte 0
Gehorſam predigen? Halt / ich mil ſehen / wer in Die
ſem Pallaſte zu gebieten hat. N
Sual. Jun merckeich ausallen Umſtaͤnden / daß
meine Schlaf eitnochnicht vorhanden iſt. Br
Saul, Höre Kerl / warum ſteheſt du aufdenKopfe?
Sual. Ach Here Koͤnig / mein Kopff ſchwebet noch
Saul. Milft du deinen König hofemeiſtern? flugs
ee
gib mir die Hand,
Sual. Da if meine rechte und meine lincke HDandz
welche iſt die ehrlichfte? —
8Holla /Boͤbe / du wilſt mich mit dem Fuſſe
treten. ch werde eine andere Sprache mit Die Hit
reden anfangen. _ ne
(Er überwirffe ſich poffirlich mitibm.)
22
u
Erfierbendlung a
ET Aufzug 2
Die Borigen uindDavd,
* David, 29
Welcher ſich unter währenden Tumulte
mie der Harffe ſachte heraus begibet /
und ſo lange verzeucht / bis das Lachen
“n»orubeif) Ä |
9... "Dav |
- AU barmherkiger GOtt / wie Fan Doch niemand
MD Heine Gerichte erforfchen/ und wie müffen auch
die machtigften Könige vor deinen Wunderwercken
erzittern Du haft an deinem Geſalbten wiederum
etwas ſchroͤckliches fehenlaffen „damit wir Untertha⸗
nendelto mehr Urſache haben/ung vor deiner —
udemuͤthigen. Allein ich bitte um Deiner Verheiſ—⸗
Jung willen / damit Das Volck Iſrael nor andern
Woͤlſckern begnadiget iſt / laß doch mein Saitenfpiel
rovicket / und der Anfall des boͤſen Geiftes durch dei⸗
nen Namen abgetrieben werde.
(David faͤnget an zu ſpielen; Saul koͤm̃t
etwag zu ſich felber/ uñ ſetzt ſich nieder.)
Dav. GOT ſey gelobet / daß auch dieſer Klang
nicht vergebens in die Lufft vergangen fe
Saul. Mein Sohn $sbofethufayd ihr da?
Isb. Mein Herr Bater/ ich bin hieher Fommen/
meine unterthänigfte Aufwartung abzulegen,
aul Mix iſt gar bange ums, Herke. |
‚.. Isb. Die Bangigfeit wird Durch einen geruhigen
Schlaf überwunden werden.
Saul. Wo iſt mein Spießrdaß ich mich drauf leh⸗
nen kan? denn ich fühle die Mattigkeit in meinen
Schenckeln. | |
(3
. Isb, Ihr Maj, begehren den Spieß; wo iſt er blie⸗
un? (De
—
dor dißmal krafftig Kan danıit der Koͤnig wiederum
39 Der verfolgte
(Der Be wird von den Dienern 2
reicht. |
ub. Mein David beliche noch eins ui
kn.
Saul. Ich halte / du fpieleft mir den Todten⸗ Tank;
Sich du Dund/dashaftdu verdienet.
(Zr fchieflee mie dem Spieſſe nach ibm
David machet fi ch dav⸗ 4)
Isb. Ach mein Herr Pater entrüfte fich nicht.
Saul. Soll ich dieſen Buben por meinen Augen
fehen / der mein Fonigliches Haug untertreten am
Auf / ihr Diener} eilet dem Derräther nach / bringe
ihn lebendig oder todt. Und du Cheſib du Bald
euch beyden wird es ernſtlich befohlen; Nehmet ſe
viel Leute zu Huͤlffe / als ihr koͤnnet. Wer des Könk
ges Befehl nachlaͤſſig verrichtet / der ſoll verfluch
— und ſein Geſchlecht ſoll ſchaͤndlich N
mer en. *
Erfier Bandlung
re Aufzug. ag
Chefib, Bala. #
Chef SL)
SS, König befiehlet ung was / und "Y weis nicht
ob wir duͤrffen gehorſam ſeyn.
Bal. Ich bin ein plumper Kerl / was meine Obrig⸗
keit haben will / das thue ich. Gibt es was junerantz
worten / ſo mag derſelbe zuſehen / der es befoblen Ban |
aan Bart, =
PIE EEE Ri has hats in feiner Naferep befoh;
en % Es Kr N 2” —— er wieder zu
| een lief,
het on: ſollen wir gegen — ſolchen Offici⸗
‚zer Seweltbraud en?
- Bal, Nein / er uns got Philiſter anfehen/
mp möchteung ein Paar Kiefelfteine in die Stirne
fehieken / daß wir Des Wiederkommens vergäffen.
Ißennic mich todtſchlagen laſſe / jo begeheich gegen
meinem Seren Die —— denn ich beraube
In ſeines beſten Dieners.
© Chef. Wenn esdahin koͤmmt / ſo bin ich meinem
Herren ſo teen als duz Und als ich neulich im Krie—
‚ge ſen⸗Geld gab fo geſchahe es nicht Sterbens⸗
Dover Lebensmegen; Es mar mie nur um meinen
Zerren leid / daß er fo einer qvalificirten Perfon
nicht — * en folte, Aber wie fönnen mir
ehorſam ſeyn?
Wir wollen ſprechen: Er ſoll zum Koͤnige
formen; Der mag ihn fieden oder braten laffen:
Damit wird Die Arbeit einem andern verdingt.
Chef. So wollen wir unfer Amtantreten. Mer
as Haus mei et / da ſich David verfterket hat /
einen Schwinderling ‚geben,
| as iſt das voreine Muͤnte?
ag meine einen —— wie er auf dei⸗
nem Backen geſchlagen wird.
Bal. Aber du biſt nicht der Münsmeifter. Komm
nur fort/und mache / daß wir Feine Schreinderlinge
Beydem Könige verdienen. Er⸗
ER
— — — Der verfolgte
Erſter Handiung Ad
unfzehnder Aufzug.
David, Michal. FR
| Sm mußalles fertig — ſonſt bin ich bet
Nee Sn diefem Haufe wird uns niemand |
zu Leide thun.
Dav. Ich fuͤrchte mich vor des Königes Zorm
6 Mich. Und ich hoffe auf des Deren 2 Vaters
nade, A
Dav. Wer mich vechtfehaffen lieben will / da N
mich nicht mit ungeitiger Hoffnung verdammen helf⸗
fen. Ich muß die Slucht nehmen/ und ich beſorge / der
| * zur Haus⸗Thuͤre wird mir ſchon verboten
a
ſeyn.
Mich, Mei Kind / worzu dienen die überfͤſigen
Sorgen? —
Ber: Sie Dienen darzu / daß ich meiner uͤberfluͤſſ
gen Verfolgung entgehen will. Ach / es iſt ſchon ie⸗
mand da; Ich verſtecke mich indie Kammer; mo ich
nach Hofe spe werde / fo ſaget nur / ich ſeh
Franc, (gebt ab.) SR
Mich. Ich muß gieichwol ſehen / wer fo angeſtũ }
anklopfft. |
Erſter
—
1% Sehnde Aufzug,
“ | Michal, ‚Chefib, Ball...
Mich,
gg; n euer Degehr?
Chef Meine Frau halte es md Mr Gnade
da wir unſere gebuͤhrende Hoͤfligkeit auf die Sch
fesen m tiffen. Se 0 laffen ernftlich befehlen /
daß Herr David bald zu Hofe erfcheinen folle.
» "Mich. Ihr lieben Freunde / der gute Mani vom
Erſchrecken hevslich kranck worden. Vermeldet
och dem Koͤnigl. Hn. Vater meinen unterthaͤnig⸗
Men Gruß / und ſaget / doß ich ihn bitten kaffeser wolle
Berg ehen bisaufmprgen,.
© Bal. Bir find Diener) wir haben Defehlmicht
von dannen zu meichen/biser unsfolget.
Mich. Und: ich bin eines Koͤniges Tochter; ich
Be beffer / wie weit fich die Koͤnigl. Befehle erſtre⸗
| PINK. ſaget / daß ich euch dieſe Auslegung
ein
—9* el Oh fan mic) leicht abtveifen laſſen.
A Und —* ik wer ig Auspußer mit
E en wird
J Der verfolgtfe RER:
ErfterBandlung
Giebgehnder Aufzug.
Michal, David. |
a Ni; Be 4
EL Pre Rind / nun find wir. Nenfle Setche
Dav Achnein / ich kenne des Koͤniges Sim;
Ehe er mich imverfolget lieſſe/ ehe muͤſſen mich
‚Diener mit dem Bette hinauftragen. *
‘Mich. Was ſollen wir aber thun? g
Dav.-Sjn.der Stadt habe ich feine Sicherheit
— eintzige Zuflucht iſt zu der Stadt⸗Mau er /
"daran unſer Haus gebauet iſt Damp ich me nem
Seile hinunter gelaſſen werden. *
NMich So wird der Korigdie Stucht vi übe |
empfinde en.
bav. Baffergefiohen, lag erben. |
Mich Ich erſchrecke vor behdden.
Dav. Mein Kind / fie leiſte — Den da⸗
mein getreueſter
durch ſie einer beſtaͤndigen * eſter
ewogenheit erſi
Jonathan einer unveraͤnderten
chert wird. En
ad, Ach & ich meinen Liebften fo bald ven lie
ren? pe
. =.
J "u j ı 4
Davids r 33
a
x ar — —— Fr ſoll auf beffere Zeit gefpäret
F Er Und hiermit vor dißmal zu guter Pacht.
| ‚Die Thuͤre gibt ein Zeichen/ daß ich entweder zu mei⸗
nem Tode folgen / oder zu meinem geben über Die
uer ſpringen muß. Gehen sb.)
Erſter Handlung
ae Achtzehnd er Aufzug.
— — Cheſib, Bala,
hi ee BFRAN Michal,
3 — Ki nr .. Mor. ‚ }
Tr PER wicht Urfache viel ansuflopffen ; der
> Sönigl. Befehl will ——
Cheſ. Die Perſonen ſind ale aus dem Gemache
r entioichen. |
‘Mor. Und wenn das gantze Haus, folte zerſtoͤret
werden ſo muß der Koͤnig vergnuͤget ſeyn. So lan⸗
ge dieſer Rebelle noch von der Sonne befchienen
wird/fo lange dürffen wir ung son der Königlichen
une gutes verfprechen, Do) wo foll
X J——
FR
—*
=
u
-
bi.
i
David verflecket ſeyn
wal Er hatte in * Bette geleget; Vielleicht
iſt die Frau Gemahlin bey ihm ſitzen blieben.
Es iſt ein ſchlechtes / daß die Kammer⸗ Thuͤ⸗
a geftürmet wird.
ER Be Mas bekomm ich vor Gaͤſte in meinem
Jaufe
Mor. hr Gnaden af * die Ben ii
H% rn De verfolgte
mifalien. Wi Mivrkfommen: nicht als Gäfte/fondern als Rru
Koͤnigl. Diener/welche Befehl haben zihren David. |
entweder zuführen / oder / wenn er fich kranck fiellen
will / ihn ſelhſt in dem Bette hinauf zu tragen.
Mich. Es iſt zu grauſam. Soll denn Fein Der 2
zug bismorgen verſtattet werden?
Mor. Ihr Gnaden verfündigen fich.nicht an dem
Herrn Vater. Denn im Namen hr. Koͤnigl.
Mas. Fan ish nicht verhalten / wiedap die neulichſte
Norbitte gar ungnädig iſt aufgenommen worden.
Und der Schlußift fchon-gemachtiwerdiefer Berfon
beyſtehen wolle / der foll auch won der Straffe nicht
ausgeſchloſſen ſeyn.
Mich So geht doch hin / und thut was hhrwollet; |
Ich will doch von al nicht ernen wie ich meinem. ö
Herrn Vater reſpectiren ſoll. |
‚Mor. Wo iſt nun der Verraͤther? En
Mich. Ich habe keinen Königlichen Befehl / daß
3* zeigen ſoll: Wer ihn haben will / ber: mag ihn
Mor Es ſoll auchg aſchehen.
(Sie fallen mit en Bine) R
Mich. Nun bin ich’ des Todes Nachdem meine.
Ahnung nicht verſchonet wird / fo muß ich Far
genung abnehmen / daß der Reſpect der Vaͤterlichen
Liebe gar ſchlecht wird in acht genommen wer Ki
Mor, I) Berrätherey! follen wir ein todtes Bild.
‚an flat des lebendigen Davids zudem Königebrins
gen? Und follen unfere-Hände gu einer Token gl
or
En ebrauchet werden !
Mich. Ach! was iſt dad
“
a a 9
Mor. IBasfoll da feyn? Ein Bild: ift daywel-
ches den König. fehimpfen will.
Mich. ch mein. Herr / was ſoll ich thun? Ich
Fan meine Miſſethat nicht verſchweigen dazu mich
H unglückfeliger Ztoang verleitet hat. David feß-
te mir Das bloſſe Schwerdt an den Hals’ und dreue⸗
te mir den Tod / wofern ich in dieſen Betrug nicht
willigen wolte. Alſo iſt ex in das ſreye Feld über
die M auer entwiſcht und ich Ungluͤckſelige bin allhier
Baͤterlchen Ghade ohne Troſt und ohne
+
Sch 8 gelaffen worden.
#7
RM
A aE
Nich.· So hab ich gleichwol Die Hochzeit-Steude
genoffen/ daß ich in der erflen Woche meinen Lieb⸗
ſten verlieren / und zugleich auf Seiten des Herrn
Vaters einer gewiſſen Lebens Gefahr ſoll unter⸗
NMich.E
N
worffenfpte
Erſter Handlung
Neungehnder Aufzug.
0... Michal, Merob.
Olſt du meine Schweſter ſeyn? Soll Dich der
- Königin Iſtael sruge haben? Und gleich.
| 3
wol
— nn ——-
wol ſolſt du einen —— des —
ah hinaus parthiren ? D verhuchte
Perſon!
Mich. Ich haͤtte mir dieſen Abend von einem we
ur Schweſterlichen Zuſpruche nicht traͤmmen 7
en.
Mer. Es iſt an feine Traͤume zu hedencken to
man th ſich mit wachenden Augen verſuͤndiget hat.
Aich · Schwefter / ſhonet meiner Unſchuld/ —
ich ue mit gleicher Muͤntze bezah⸗
Mer. Das it fein Wunder / daß verroͤtheriſche
Perfonen auch unhöflich ſeyn. Ich halte diefes an ei⸗
ner Tochter vor die hoͤchſte Unhoͤftigkeit / wenn fie aus
der Eltern Befehl ihren Spotttreibet.
Mich. Sch habe wa ee ala ich fonft Dee
geneinihen Todes⸗Gefahr nicht hätteentrinner
oͤnnen
Mer. Ein unfhufdiger Tod. waͤre beffer —
als ein verfluchtes Leben. J
Mich, Hort doch / Fr. Schweſter / wie lange iſts je:
Dr ‘ ch Herr David über eure Verfolgung a
"Mer So lange die Verraͤtherey iſt offenbat
worden.
Mich. Ich dachte / ſo lange Herr Ark Hätte
Beylager gehabt. FR
Mer. Ach Schtoefter / ich mercke ————
zielet. Ich muͤſte mich ſehrecklich nach dem Schaf
Knechte geſehnet haben. Seinet wegen BR I
nimmermehr lic HM 3 r €
> a
David, — 239
© Mich. 3 Indeſſen hat Hr r. Noriel nicht fo9 viel lie;
& 1 fodt ge chlagen / als mein Hr. David Philiſter
aehlen kan die er zu Boden getreten hat.
© Mer. Das plumpe Stücke aͤſſet wanchmal einem
u ihpstirdigen Kerlen was gerathen daraus man doch
wenig Tugenden erfermenkan. Wenn mein Herr
driel mid der andere nach dem Koͤnige fenn/fo I
‚den die Vogel inter dem Himmel Dabids Stil
lange v fbleppet haben.
„Mich. "sch höre aber Herr David muͤſte vor um
nen Wille gefraget. werden.
Mer. Ich will: Und was ich will /das will mein
Mann; Und was mein Mann will / dem darff der
Koͤnic nicht toiderfpreshen, .
. ’ 3
Mich, Aber wenn Dasid hingegen fügte rer wol:
te nicht. Und ich bitte allen Leuten Trotz /daß ſie mei⸗
nen arte en Finger anühren/ ehe ſie ihn in
ihrer. Gewalt hab
e ah fer iM auch) daß ſoſche Worte das Le⸗
en koſten?
. Mich. nd wenn ich darvon ufft / ſo fan mi ſo
wenig ‚Schaden gefehehen/ als meinem: Siebften.
Do hie Sr, Schtuefter hat ſich nicht aufzuhalten,
wo N ie ne anders reden wihals von dieſer Mate⸗
rie / ſo ihren Abfchied. »
en 66 ARE bklenehmen:
" möchten: uns kommen. Wo David nicht gefunden:
wirdſo ß die Verraͤtherin ſterben
EEE
_ Mich. Bor diefen Worten ſterb ich nicht: Die
Pfeile müffen ſpitziger ſeyn. Das fag ich noch einmal /
Doing haben onen entlauffen en tod der un—
ER: et RAT ſchuk⸗
4 Der verfolgte ie
— — Adriel nimermehr an feine Stelle kommen
Wenn der ON Rund nicht eines Königes Toch⸗
ter hatte / fo gebe niemand einen halben Silber ing.
vor feine Reputation. Aber David, haterwiefenf
daß er eines Königes Tochter würdig if. Damit
gehet hin/und habet bey dein fehönen Manne / der al⸗
ſes till / was ihr wollt / cine gute und böfe Pacht:
a (Beber ab) ge 2
"Mer. Ich muß nic ſchaͤmen / daß mir die Schwe⸗
ſter mit Worten überlegen iſt. Ich kam herein /
und wolte meiner Schweſter noch ſo ſcharff —*
nen / weil fie uns in einem ſo guten Anſchlage verhin⸗
dert hat. Doch vo das Gewiſſen mit der Zunge
nicht einig iſt / da wollen die Worte nicht allezeit gez
—5— fenn. Ich weis wohl / daß David uuſchul⸗
gift: Se Loatte auch enge tüncheh, daß ich
ihm zur ebſte waͤre zugethellet worden. Denn ale
hätte ich einen doppelten Weg zu dem Koͤnigreiche
dor mir geſehen. Aber es bleibt bey dein Sprich⸗
torte: Was ich nicht haben kan / das muß ich vera
folgen; Ich will auch dieſen Abend noch eine Probe
erteifervdaß ich Stroh genung im Vorrath habez
Welches ich zu Dein Feuer tragen will. J
Grſter handlung
wantzigſter Aufzug.
Abner; Isboſeth, Adriel.
141[
Ch wer hat das Spiel fo unbedachtſam ange"
fangen? Hatte des Koͤniges Dergmigung, Bi
0
FETTE EL. nn ER RER ER
Saving Tode beftanden/ fo ware zu der Sache
Kath geweſen / als er zu Hofe war: Nun iſt er hin
nt wo er aus Deſperation zu den Ihiliftern über;
aehet / — muͤſſen wir der unbeſchnittenen Hunde
Knec te eyn. | 5 7 4 - Re m 2
Adr. Der hätte vermeinet/ daß Weiber⸗Liſt an
unſern Anſchlaͤgen fovielverderben fönte?
sb. Und wer hat ſich auf den Weg beſonnen / dor
über die Mauern in das Feld hinausgeht?
Ab Wer wird ſich aber auf die Wege befinneh,
die er auf dem freyen Felde nehmen kan? |
Adr Es werden noch Leute in Iſrael ſeyn / welche
vor die Save des Bundes ftreiten werden,
sb. Und Saul wird feine Freunde nicht alle ver;
" Abn, Wo man fich vor gewiſſer Gefahr. befürch.
ten muß / da werden wir mit ungewiffen Gedancken
wenig ausrichten. Und weil fo denn Hr. Isboſeth /
als der rechtmaffige Erbe des Königreiches mit der
Zeit den Königlichen Thron befikenmaß: So wird
bon noͤthen ſeyn / daß ein gewiſſer Bund dergeftalt
Aufgerichtet wird daß. der verlauffene Philifter-
Krecht feinen Widerſtand antreffen möge.
"Ad. (ad Spedt.) Ich will hoffen/ich werde der Koͤ⸗
mglichen Krone fo nahe ſeyn / als ein ander; Doch
——— König lebet / ſo mag Isboſeth bey der
Einbildung gelaſſen werden.
Abo. MWieftehts/ hab ich den Vorſchlag nicht
reduch genung getha /
Es tan nicht verbeffert werden: Lange lebe
König Saul/und nad) ihm lebe mein geliebter Herr
md Bruder Isboſeth! C5 Abn.
—
42 Der verfolgte
Abn. Wolan Die geteuelen Diener find ii Pop
nechften Gemache derfammiet: fie mögen herein ge
taffen werden daß der Bund Heften das Kı mie
fiche Haus befeſtiget / und. Davids angel &
—*— gebrochen werde, 2
" Briier Bandlung =
Ein und zwanszigfter Auf zug⸗ ö
Isboferh, Adriel,Abner,Phalti,Ulch N
"Sares,Bichri, Do&g, More,Rc- 7
chob ‚Sımei,Sual. ala
[Ste kommen alle ordentlich berein/ eu
weifen Isboſeth ihren Beveren im
—— ſichi in en ERRRR
v4 —9—
Hr Herren nun nisch ohl ſtile ſchwege
Ich hoͤre / es iſt ein Anſchlag unter der 9
Bi die uͤberleye Klugheit die Fenſter serftoffen m N.
fe; Und indem. Die erren in ihren Gedanken
fiehen/ fo werden ſie "mich mederfehen noch hoͤren
Und alſo werde ich meine Faute ohne ihren. 2 Wil
Darst geben. . ra
| Ai hr rechtſchaffenen Diener des *
chen Hauſes / es iſt euch. bekannt / wie der Bethl
9 e Hirten⸗Knecht David einer a
bellion beſchuldiget worden ; Und weil fo a
anhaltende Anpäligkeit N Koͤnigl. Ma
sk
a):
de⸗
be
* ei %
P ' .
}
\
h
David, 4
gansse Iſtael leicht in gefährliche Confufion vers
A—
| oheit
o zualler Gnade und Freundſchafft / auf bege⸗
nden dall aber welchen Gott nach feinen Willen
ch lan ge verhindern wolle / alle Koͤnigl. Hulde VJe⸗
vr
beumd Beförderung. __ . , ——
Weie gedacht / ich wuͤnſche / daß Pe Sa
lebe, Doch wo Diefer theure Printz nur leben bleibet/
kan Sau wicht gantz erfterben, *
Sual, (ad cpeccat.) Wo das wahr iſt / ſo will ich ein
Philiſter werden. EN: Gedancken im
Kopffe zwitſcherten / wie Die Stubenheimliche / fo
wuͤrde fein Menſch um Hn. Adriel bleiben können,
—— David und Isboſeth in einem Sar⸗
e begraben wurden / fo waͤre ihm Der Leichen⸗Gang
khalt. Ich bin ein unverworner Mann. Doch
venn ich meine Güter beftellen foll/fo muß ich Friede
aben.. Wo Fan aber der Friede gewiſſer fenn/ als
44 —— Der verfolgte J
4
Michalgefreffen: Wo dir nichts aus Davids Ci
Bette in dein Haus koͤmmt /fo will ich Dich mit leid
ter Mühe zum Rebellen mache.
Uehal. Wir ſind dem Koͤnigl. Herrn Vater ver
pflichtet: Wer deſſen Tugend ererben wird / derſ bt
fol auch unſerer Treue verſichert ohnnn.
Sar. Wir find zu dieſem Ende durch ein Königl,
ort beruffen/ daß wir allen beforglichen Unfalten
vorbauen ſollen. Darum / wo die Gefahr zunimt / da
muß ein rechtſchaffener Diener die Treue nicht abe
nehmen laffen. BR alt Sal.
Bichti. Und auf fotchen Fall mochte man Die
Eventtal-Keönung mit Diefem unfehlbaren und
wuͤrdigſten Succeor por die. Hand nehmen.
Doeg. Mitfolchen Ceremonien hat es gute We⸗
ge. Dem Verräther muß zusor der Hals gebro⸗
chen werden: Sonft wirddas Hauptunter der Kro⸗
ne noch ziemlich wackeln. - — 1
Sual. Der Kerl hat meines Kopffes viel. Bent
ich viel Feinde hätte / ſo lieſſe ich allen Die Pa fe. bi 2
chen / damit fände mein Kopff wiſchen den Ach eln
etwas geruhige. 0
Uch. Das Band der König. Schwaͤgerſe Jafe
muß vor allen Dingen getrennet werden.
Sarı So lange wir mit des Koniges Eydam |
thun haben / ſo lange fürchten noir uns in feiner Pen
fon den Koͤnig ſelber zu beleidigee.
‚Bich. Und welchen der Koͤnig feiner Tochter um
wuͤrdig fchäget / der ift vor den Augen des gantzer
J J
Volckes Vogel⸗ frey gemacht worden.
Phalt Ach wie felig waͤre dem Königlichen Thro
— IB
10. gef en en wenn: Diefer. Anſchlag folte voljogen
Sual 1, hr Herren / gebt Ar tung drauf; Der
Ke | ro il den guten David bey der Liebſten ausbeif
fen. Darum ſoll der Koͤnigl. Sbron felig Fo wenn
—— koͤnte zu — een.
"Den % El kn einiger I —
‚ Bhalt, Derſelbe fen Des Todes) welcher bey dem
Kömigenicht leben will.
" Veh. Der werde von feinem Volefeausgeftoffen,
wel⸗ her dem. Feinde des Volckes Aufenthalt geben
Sr. Der müffe den Phitiftern dienen, welcher
een Schaf Zuechte etwas iu Dienſte bernehmen
w
Bich. Der muͤſe blind werden nee Die Peſt
des fönigl. Hauſes vor ſih ſchen
Doeg. Ey / was machen wir Hi one? David
if * ni «8 und des Vot Ga», 1a wer
—— des
Dfeinem Kron-Peinken / dem — Je⸗
nicht zugethan iſt / der ſey des Todes.
‚(Ale zuſammen) Wer dem Könige Saul und
em Kron⸗Printzen dem Durchl. Ssbofeth nicht
gugethan — * Todes. Sim,
46 | Der verfolgte ——
Sim. Manns möchte darzu feßen/twer die Be ten |
ten! Dre Konigl Hauſes antaftet/ der fen Des Tode er !
Sual· Wenn der Hauer feinen Miſthauffen
mit — ſo waͤre es doch um den König nid
geſchehen. Es iſt dem Könige eine treffliche Ehre
Babe ih einen folchen Prietzel täffet Detter he
— Es iſt genumg / ein ieder ſtehe auf der $ is
und gedencke/ daß wachſam umd a *
offt zu dern hoͤchſten Gluͤcke das Veſte contribuiget
it
Isb, Ich gehe zudem Herrn Vater / die A—
dung zu befoͤrdern. Ihr andern ſtehet auf der Huf
wenn eine Handreichung moͤchte von noͤthen ſehn.
My meiften geben abe) |
Erſter Gandlung U
17 und mans ee In "0
J
fon. Be
Rech. .& ft alles habe: Aber man — wo
ein ehrlicher Soldate muß auch was zu thun habe
Wenn man die Degemalle verroſten lieffe/ fo — scht
he
Ei. Dad. _ ——
Kerr v7 din J—— Rüieg 1 hen blau Ablauf
3 $h n Ich aſſe alles gutfenn. Aber ichfhechte nun,
and⸗Vorwerck möchte zufurk Fommen/menn
Bar Ampenhimd feinen fetten. Zorn erweiſen wolte.-
AL Gel urm/wenn er fterben foll/frunmmet ich; und
emn Schelm der feine letzte Stunde vor ſich ſiehet/
aodet — Letzt etliche Pofleny dabey man
fimgedencken up.
2 Mor. Darirdleiht Rath zuſeyn. Es iſt um et⸗
ſich So Idaten zuthun / Die man zurSalye gvarde
hinein n le ſo werden ſich die Strauchdiebe ſchon
em 89 linden anſtellen. |
J — Aber die Salve gvarde muß auch erinnert
warden daß ich des Koͤniges Berterbin / ſonſt waͤre
* — ————— Mancher fürchtet ſich vor de⸗
kuydi je drauſſen ſind/ ind wimt andere Die
machen:
h.&5 muͤſſen Leute ſeymdiedes Kö Per.
eh Mn gen ft Sich e da / was ee
x imp = Det hihi um Geld And um gute
—9* aCharge gebrauchen laſſen
je Senke den son einer Changevich ioer:
nein Amts Geſichte machen.
x ars! wie ſo in Gedancken?
Su: ch mein Hevrkr / hat er mir gerufen? Er ver;
zeihe mie) die Baterlands-Gedanzken find mir aus
Jen Kopffe fo in den Leib / aits dern Leibe in das Po⸗
dagra/aus dem Poda ra in meinen Bart) und aus
em Darte inmeine Parugvegefahren/dafi ich in et⸗
he n Tagen wede —5 noch hoͤren werde.
Rech,
— Der verfolgte N
Rech. Esift Es ift nichtgutzmenn nt man fich in D 5
chen übernimt; Darum wird es am beften ——
euch was hewiſſes angetragen un Da M ein ehr⸗
licher Mann / der wolte J im Namen Des Koͤni⸗
* eine Salve svarde haben / dartıber wollen 1 Dit
sun G Epmmendanten machen. 3
rt Das A ift gewiß zu hoch · Ich ver ftehe.
nicht einmal die Woͤrter. ie
Rech. $hrfollet infeinem Haufe jew und Ach⸗
tung ie geben / daß Frin ander Schein hinem J
koͤm
Saal ber Darf ich auch den Wirth hinein fe ı?
Rech. I das nicht eine 55 Frage. ee
wil de Wirth aus den Hafetreiben?
Sual. Und wenn folche feine D rren —
Me ei hinein laſſe 0
ec plc) mu et e- 9
Sual. ( (ad speit.) So Se man Siem
alle drauſſen behalten. * —
„Rech. Bas fagt ihr? ———
a 3% fragte nur, wo mein fe uloer,
Rech. Bas folldenn —
N 7 Pe
probiren i Da ſtreue ich etrons auf Die Si hmelle/
und Damit fan ich fie hören / wenn i a
sehen
Sim, Nun guter — / wollt he oe dem
Ampte brauchen
Sual. ber fang feinen Beruf? ann mi
der Wiledrumß gemacht wird / Jo willich zu 9 fr
*
4 h David. a" 4
don f si 5 elmftlicke anfang en/da r Fe ö
Fe umden Pfufchers au Bun 13
$ E% im. Vors erfte follti haben Da undE ach.
tieche; Dashat eine Katze wenn fie unwiſſend in
[x Scheine oder auf den HeusBoden Freucht,
"Sim. Sum andernfollt ihr haben von dem Witthe
eundlich Angeſicht. iR: BR
al "(ad Spedt.) Seht mir nur den jungen
hund an / wie et ſich ſtellen muß / wenn er ein
| G endiret mir alle Tage einen Thaler / und gebet
# Di Zeit eures Lebens ein unfreundlich Angeficht.
Sim. Es ift noch nicht genung; Ich will meinem
A und meinen Kindern befehlen/ daß fie euch
nichts ſollen zu Leide hun
Sual ad gpect Aus dem Reden mercke ich bald /
feine Hausleute muſſen boͤſe Kroten ſeyn / daß er ihre
Sreundhgfeit init in die Befoldung rücken darff.
Sim. Sernerfollt it dann und wann etwas von
| unferm Tifehe an Vietualien zu genieffen haben. .
x Sual. Hudelt mich der Kerl nicht mit einer frem⸗
d a optache. Mas I denn Dann und ann?
sch dencfe Dann heifft ſo viel als ein Fruͤhſtuͤcke /
und“ Wann ſo viel als das Abend» Brodt (ad sim.)
- Sayjay toenn ich dan und warn wos zu freffen Fric-
ge/und wenn guch dann und wann der Becher nicht
zu mweit ſtehet / ſo find wir auch in Diefem Puncte
— Aber an fit! des Sohnes gebe ich alle Tage
‚nen Groſchen.
Sa D Süal,
Sual. Das habe na ich in einehohle‘ eide
Geſichte macht. (zd’Simei.) Höret Doch: -
Haze Der: verfolgte
Sual. Der ſol gewiß vor die Mundirung fepm
Und denfelben — RER S
Sm. Nein / ich ſchlage eld zu ammen bis cin
— wird. Sc
Sual. Soll ich e F keinen Scheffäl Korn keie
gen / ale ‚ich einen Scheffel Geld verdiene / fo wer⸗
de ich dem Schneider fchlechte Zettel bezahlen. Doch
wenn * das Korn kriege / jo mag ich auch den Sad
ehalten “
Sim. & wird fich weiſen. Aber ihr muͤſſet noch
zwey andere mitbringen / die ſollen auch dann und
wann etwas haben.
Sual. Je du edles Dann und Wann biſt du nich t
ein teöftlih Wort! Es iſt kbon tichtig/.ich will ak
1es.beftellen: Ich bin ein guter Auffeher/ aber sven
ich ia Meinige nicht Friege/ fo. bin ich ſcharff im, + 2
vire
Sim. Es wird der Weitläufftigfeit nichfbedärf fen 3
- Mor. Und alfo wuͤnſche ich dem neuen Commen⸗
danten zur Simeis⸗Burg viel Gluͤck und Heil sum
Antrit.
Sual. Ach wuͤnſchet mir viel Schelmen / die ich Ye
gpiren kan. Ich fehe wohl / bey dieſem Ampte m af
die Accidentia das meiſte bringen. J—
Rech. Jun ſo wuͤnſche ich dem neuen Comn
danten viel Schelmen.
ſSaal Nicht — einmalyeinen nach dei
deun/dabich fie beftveitenfan. ——
Mor. Run Here Simei / er lebe wohl. —
er mit dieſer Salve-gvarde nicht auskoͤmmt / ſo w
den wir auf andere Mittel ſorgen helffaern.
a
i j j
%
4
*
—
Kr. aa 4
+ Sim. chfage groſſen Danck / im Namen des gan⸗
Ken Königl. Geſchlechts. AR
= Sual. Und wo der Herr eine feine Tochter hat /
was werde ich vor einen Eingriff in das Königliche
Sefhlehtethfun. |
Anderer Handlung
or Erfier Aufzug,
— | "Michal,
Arum merden dor) die armen Weibes⸗
Gbilder zu der füffen Liebe genöthiger/ weil
> fie. doch mitten in — lauter
Galle und Wermuth empfinden müflen! David
ift mein Liebfter/ ja nach Dein er mein Bette hefchrit-
zen hat / ſo iſt er mein Ehgemahl/ und wie gerne wolte
ich alle Hoheit nebenſt dem Koͤnigl. Geſchlechte ver:
ſchweren / wenn ich nur dieſen frölichen Anfang nicht
beher / als mit meinem Tode befchlieffen folte. Allein
was mache ich? Mein Koͤnigl. Dr. Vater dräuet
mie mit Dem Tode / wofern ich will beſtaͤndig ſeyn.
| 30 iebe meinen David ; Aber alfo muß ich ſterben.
Derserfluchte Phalti wird von mir bie aufden Tod
ghaſſet; Aberich follben ihm leben. So flehet die
Siebe und der Hapallezeit beyfammen, Und oͤwaͤre
ur mein Tod ſo koſthar / daß ich mieinen gelichteften
| Dasiddadurd von aller Verfolgung Ioßzehlen Fön:
3: So wuͤrde jch —— den Spieß / —
— X hm
46 Der verfolgte
ihm gefehlet hat / mit meinem Hertzen gar geduldig
auffangen. Indeſſen bin ich zu fehtwach/ und wo
mein Sınn etwas unbilliches erwehlet / fo wird die
barmherkige Welt das Verbrechen eines verliebten
und furchtiamen Weibes entſchuldigen. RER
Anderer Bandlung
Anderer Aufzug.
Michal, Jonathan, hernach Merob.
Re, Jon. —A
SIE Eine gelicbtefte Sr. Schweſter / ſteht cs einem
getveuen Bruder noch frey / dero betruͤbte Ge⸗
Dandenzuserimtühlgen? 7 tn.
Mich, Meine Derfolgung ift fo weit Fommenz
daß ich einen Bruder Don habe. Doch einen
folchen/der entweder mit Nathe/oner zum wenigften
mit Trofte/mias angenehmes beyftagenfan,
Jon. Sch wolte / dafs ich mich in Die Michal vers
wandeln koͤnte. Gewiß ich hoffte morgen in einem
Stande zu ſeyn / da ich weder Rath nod) Troft vers
langen duͤrffte. BR 7A
Mer. (koͤmmt geläuffen.) Sieh day Hr. Bruns
der / was gibt es hier vor heimliche Anfchlage? Bee
etwas wider die Ehefcheidung reden will Der hat dem
Koͤnigl. Herrn Daterzum Sende.
Jon. Ich werde von unbewuſten Sachen nichts
reden koͤnnen: Wo ſoll mir etwas von einer Chez
ſcheidung traͤumen? N
Mich.
— |
J — 3
| David. 4
Mich. Mein Hr. Vater befiehlet mir den David
iverlaffen/ und hingegen Den bhalti vor einen Ch;
Gewmahl anzunehmen. ”
Jon: David hat das Band einmalverfnüpfft.
» Mich. Alfofenich nicht weichen. |
- Mer. Der Könighatdas Band zerſchnitten.
Mich. Alfo Fan ich nicht bleiben,
. Jon. Das Gefege macht die Liebe unfterblich.
. Mich. So muß ich lieber fterben.
Mer. Der König iftein Here über die Gefeke,
Mich So mußich. wider meinen Willen leben.
| Ben Die Liebe iſt Feinem fremden Willen unter:
worffen.
Mich. So weißich ſchon / was ich thun will.
Mer. Aber die widerſpenſtige Siebe Fan fich Feiner
Sicherheit rühmen. |
Mich. Somußich meinen Willen brechen.
. Jon. Davidiftein Held: Wer ihn hebet/ver fan
feine Seinde trozen. |
Mich · So muß ich wünfchen feine Sreundin zu
verbleiben. ‚ 5
MAer. Aber durch Sauls Wort Fan David Vo⸗
gel⸗rey werden. ——
Mich. So mußich feine Feindin heiſſen.
Jon. Die Liebe wird durch) Beſtaͤndigkeit probi⸗
Beh: ch wie gerne möchte ich auch dieſe Probe
oblegen. —
Mer Was hilfft Die Beſtaͤndigkeit / da man nichts
Jon. Siedignet zu Seegmügung des en.
| D3
CKa
HEERES. 12.0.1. 3. AN
Mer. Und zu Beleidigung des Koͤniges. ya
Jon. So wird ein König beleidiget / werm er zu
unvechtmäffigen Beginnen verleitet wird. — 7
Mer. Iſt das untechtmaͤſſig / wenn ein Vater ſei⸗
nem Feinde die Tochter nimt? —
Jon. Iſt das rechtmaͤſſig / wenn man den Beklag⸗
ten nicht einmal zur Veramwortung kommen laͤſſt?
Mer. Und iſt das recht / wenn ein Sohn uͤber ſei⸗
nen Vater / und ein Unterthan uͤber ſeinen Koͤnig will
Hichterfenn ? © = 20
Ton. Ich entfchuldige den König, und verklage /
was? ich verfluche die Boßhafftigen Verleumder.
Mer. Meinettvegen mag Jonathan verflagen
und verfluchen / wem er will; Ich weis doch / wenn
Dabvid König wird / ſo wird er Ober⸗Hofemeiſter.
Jon. Und meinetwegen mag Merob Heyrathen
ſtifften / wie fie will + deſſentwegen wird Phaltı nicht
Koͤnig / und deſſentwegen wird ſich David ihren
Adriel nimmermehr was befehlen laſſen. |
Mer. Sch lache / daß mein Bruder fo eyfrigifle
Aber ich weine/daßer fein eigen Unglück nicht erken⸗
Ren will. | 2 = m
- Jon. Sch habe nicht Zeit zu lachen ʒ und weil ich
Fein! Weib bin / ſo begehre ich auch. nicht zu weinen
doch ungluͤckſelig iſt das koͤnigliche Haus / darinn der
beſte Freund verfolget wird. (gehet ab.) Er
Mer. Und unglücktelig iſt die Familie, da ein boß⸗
hafftiger Bruder Die Schweſter tödten moill. Wie
ſtehts hat fh der Königl. Here Vater einer guten
Refolution zu getroffen? 7
Mich, Sich refolvire mich zu nichts. Werde ich
geʒwun⸗
— Dr
gestoingen/folebe ich auffer Schuld und auſſer Berz
anfwortung; und. ift Die Ehefeheidung verflucht /
fomag derjenige verflucht ſeyn der mich zn einem
folchen Zwange verleitet h | -
eitekha3t
"Mer. Was heiſſt Schuld? was heiſſt Verant⸗
wortung? was Fluch? dasfind Worte / damit der
gemeine Pöbel erfchrecket wird. Wir Staats⸗Per⸗
fonen haben andere Worte / darauf wir unſere Gluͤck⸗
eligkeit gruͤnden muͤſſfe.
Mich. Aber David hat eine Religion / welche mit
unſern Staats⸗Worten nicht möchte zu frieden
fm. BR.
Mer. Ich habe das Meinige gethan:: Davids
Liebe iſt der Tod: Phalti koͤmmt als ein "Bote des
Lebens / und mit dieſem Bedinge fen unfere Schwe⸗
ſterſchafft entweder aufgehoben / oder befeſtiget.
— ehet ab.)
Mich. Ich Ungluͤckſelige wie muß ich doch erfah⸗
ren / daß eine geringe Schaͤferin mehr Freyheit in
der Liebe genieſſen kan als eines Koͤniges Tochter.
Ich liehe / aber ich haſſe den Tod; Und ſoll ich ſter⸗
ben/ fo wird meinem David auch nicht viel gedienet
ſeyn. Willich wiederſterben / fo Bin ich zu ſchwach;
und laſſe ich die Gewalt uͤber mich gehen / fo Fan ich
vielleicht Die Verfolgungen meines Hertzens nicht
uͤberwinden. Doch was ſage ich? Ich werde nicht
um meinen Willen gefraget: Was ich gezwungen
chue / Das wird auch mein geliebter David ſelbſt ent⸗
ſchuldigen. (gebetsb.): -
| Hin 8 4 An⸗
2 ___Dervafolge
Anderer Gandlung
Sritcter Mufzug,
Sual, Lafa, Kedar,
| Sual. ú— ——
Hr ſchelmiſchen Bauern / meinet ihr / daß wir zut
Hofe Narren find? Sollt ihr zu einem ſolchen
Staats-Minifter/als ich bin / ungebeten / ungeklopfft
und uncomplimentiret in ſeine Studier⸗Stube kom⸗
Sual. Ihr Leute / ſagt mirs doch: Iſt der Kef Die
Ked. Nein / der Reſpect iſt nicht geftorben ; Aber
ich weiß nicht / wie ich Die Bauren beveden fan, Da
fie mich vor einen heimlichen Rath refpeetiven.
Laß, (siehes ihm bey dem Ermel. ) Hört ih: R
| | rollt
u
wollt ihe miehnicht anmelden? Wo ihr nicht geht / ſo
(auf ich zum Könige fetberindie Stube
Red. Undiwenn mich die Hofeleute wollen zum
9 — nhaben / ſo kan ich ein anderthahl wohl zu Hau⸗
ebleiben, | 5
- Sual. Das ſind trohige Köpffe: Ich muß poli⸗
tifeh handeln, Ey ihr ehrlichen Leute/ ihr ſollt nicht
gerivetwerden: Es beſtehet nur in einer Ceremonie
Gehet nur hinaus / und klopffet wieder an’ damit ſollt
ihr gar gerne eingelaſſen werben.
L. Woͤre ich nicht ein ſchoͤner Narrʒ ich bin ſchon
in der Stube / und ſoll naus gehen und anklopffen.
"Saul. Gewiß ihr habt Feine Schande davon;
Heifft mienur zu meinem Reſpecte.
Ked . Speck hin / Speck her: Der Kerl iſt gewiß
ein unbeſchittener Philiſter daß er ſo gerne will Speck
freſſen. Nachbar Laſa / wie wäre es / wenn wir ihm
nach dem Philiſter⸗Zeichen ſaͤhen.
Sual Seyd doch gebeten/undgeht hinaus. Es iſt
mie nur umsAnklopffen. Wenn ihr dreymal klopfft /
fo will ich gerne aufthun; ich will euch annehm
und wo Stühlund Baͤncke verhanden find / will
guch heiffen niederſitzen. PER
Laf. Pachbarzich ſehe / dem Herren iſt ſo viel ums
klopffen zu thun. ie wollen in der Stubeflopf-
fen /ſo duͤrffen wir nieht hinaus gehen.
Sual. Laflt euch nur beriehten: Ich bin ein vor⸗
nehmer Mann / und ein Commendante / und habe
gleich im koͤniglichen Schloſſe was zu expediren:
Weilich nun in der Stubehier bin/fo muͤſſen alle ge-
zinge Perfonen drauffen nn bis fie a
—* | 5 Ns
= Derverflgee
— Ach erweiſet nie nur Die Ehre / und f
Lak Sch klopffe nicht. =
Ked. Und wer ſo gerne Elopffen hoͤret / der klopffe
ſelber. —
Sual. kad gpect. Harrt ihr Schelmen wenn ich
end in mein Commando kriegen werde / ſo will
ich eine andere Comezdie von Klopffiſchen mit euch
feielen. Herr Simei hat einen Spieß hinter de@
Thoͤre / damit will ich euch Die Lectiones im Klopffen
meer. Rz —
Laf. (zeucht ihn beym Ermel.) Run / ſollen
wir vergebens warten? —F
Sualı Es ſtoͤſſt ſich nur an einer Sache. Gchg
doch hinaus / und klopfft. Iſts euch zu viel / wenn ihrs
dreymal thut / ſo klopfft doch nur zweymall.
Ked. SFenein doc). Mer itzund klopffte / der krieg⸗
te eine Beſchwerung auf ein Haus / daß er immen
klopffen muͤſte. —J
Saul. So flopfft doch nur einmal. —
Laſ RPachbar / der Narr will geklopfft ſeyn; wie”
Ben ihm doch feinen Willen thun: Ich will
nicht hoffen’ Daß er eine Gerechtigkeit. daraus
macht. Sie ſ hmeiſſen aufıbrzu.) 2.002
Sual. Zu hülffe zer huͤlffe / ihr Leute! der. Land⸗
Frieden wird gebrochen. —
Laf. % Flopffe nur einmal. | —
Ked. Ich gebe auch immer eins aufeinmal.
Sual. Groſſen Danck vor die Ceremonien. Zur
Hälffezuhülfterihe Herren
* Ande:
\ —
lop
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75
| David. 53
Anderer Handlung
Vierdter Aufzug,
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Dad © >
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— ———
F #. 5
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ra.
ar PN
77 Die Borigen/ Dog, More.
ri 200 —
Be... Doeg. |
REF Er darft ben der ißigen Confuſion fo einen
IN tten Tank anftellen?
Sal. Der Affe muß wohl tanken/men ſolche Spiel⸗
Teuge mit der groben Siedel Hinten drein kom men.
_Doeg. Ssch halte der Tank meifter wird nebenft
J J
——
—*
Simei zur Salvegvarde liegen follen? Und heifft
—*
— —
>
Sual.( ndarzu freibt mich meine Amts⸗Verrich⸗
zung. Dr. Simei hat infeinem Haufe ſo viel Thuͤ⸗
———— ſchlichen Leibe Löcher find: Eingroß
>
—
na 100 ich hin ſehe / da iſt eine Thuͤre Und ich halte
fl eimagein guter Huren⸗Jaͤger fenn/ denn wo
jemand vonfeinen Haus-Leuten was zu einer Thüre
hinen bringt/ fo Fan er das Lumpen⸗Pack zu zwan⸗
tig P orten wieder hinaus jagen.
Mor. No dieboßhafftigen Näuber fo viel Löcher
finden/da folldie Salvegvarde deſto wachſamer feyn.
- Sual. Sch werde mich wohl jerreiffen. Gewiß die
Raͤlber folten einen fhröcklichen Anblick haben /
Men ich vor einem Shore meine Muͤte / vor
5
3
54 Der verfolgte
— — — |
dem andern meine. Kraufervor dem Dritten meine, 8
ſen / oder da einen Fuß / da einen Arm / und dort einen
Zwickel von meinem Barte aufhengen wolte?
Mor. So ſchaffe dir Leute / damit alle Thore zum
wenigſten mit einem Manne beſetzt werden. J—
Sual. (adspea.) Und auch ein refoen ra ich.
die Narren zufammen blafen Fan, —
Mor. Haſt du meinen Rath verſtanden?
Sual. Eben deßwegen bin ich herkommen / daß ich
ein dutzent ſchelmiſche Bauren werben will. DM
mich nun die Baͤhrenhaͤuter nicht vor einen Office
ver wollen erkennen / ſo iſt die Sache freylich von d
Worten zum Schlaͤgen kommen. —
Mor, Ich möchte Dich nicht zum Officirer habe det
Du theileft mit Der Beute gar zu ungleich / und e Je
du deinen Soldaten eine Maulſchelle lieffeft / ſo ned hy:
meſt du fleeinem andern vor dem Maule weg.
Sual. Es war erſt der Anfang / und verftun in. 1
die Kerlen mich noch nicht recht; Sch halte eg au ch
noch immer vor eine Vexirerey / ſonſt wolte ich ſchon
wiſſen / wie ein Cavallier meines gleichen mit D en 2
Bauten herum fpringen ſolte. ?
Doẽg Aber ihr Bauren / wer hat euch an die gen 5
Ort verleitet Wiſſet ihe nicht / daß folche Buben
auch. nicht den eufferiten Theil des Koͤnigl. ah ofe ie
—5— ſollen / ehe ſie deſſen ausdruͤcklichen Be
aben?
Laf. Gnaͤdiger Herr / laſſt euch nur sit er
Wir hatten ein Paar Kälber indie Stadt verfaufftr
und wolten in der Dver-Gaffe bey dem Seiler ein
alte Schuld begahlen; So Fam der Herr / oder der
Narr / und ſagte / wir ſolten nach Hofe kemme a
be
——— David, ei)
— Jaf cum das geſggt — ? A
in | erbet mag lügen tie er will; und
me ber dem Lügen erſchlagen wird / ſo ſirbt er
ine mDeruffe,
ed. Gert 708 ifenoch nicht genung. Wie wir
iengen / und in die Stube kamen / ſo wolte er
ic er hinaus jagen bis toir zuvor anflopfften,
jar.ein Mißverſtand / und wir fahen feinen Kopf
vord ie —* I an und fü viel iſt nun vorge⸗
30 sheitfof aufbeyden Theilen ihren
Wo ſeyd ihr her / und was ihr
BR ver fi findaus Mama,
Aus Rama? was macht Herr Sammel
af. Oase derliebe alte Herr machen? Seit
82 Nichte Bandwerck nicht mehr geht / fo ſingt
na inch aleins/ und hat fonften feine Händel mie
Nr A en Hindern vor.
Isl hat er gar einen vornehmen Gaſt
ffen Kaͤlbber Lammer und Ziegen dran.
16} sg, C er iſt Der Saft?
| 8 e; er groſſe Herr / der des Koͤniges Tochter
einmal den boͤſen Voland bey den Philiſtern
nehalbe Ellekürser ma chte.
€ n Ihr werdet gewiß den vebellifihen David
Red. Ermagisel heiſſen. Wir — ſehn
men / wenn nur Der Herr fon;
Lu cht viel nach denn \ a
fin vornehmgenung iſt.
ei
Doëg.
36Derverfolgte 4
. . Do&g. Sie werden einander fehr freundlich.
pfangen haben ? | RE
Ked. Ja / es ſahe bald aus/als wenn fie öfter waͤ
ven beyſammen geweſen: Sie verſtunden einande
ſehr wohl / und ich weis nicht / warum des Koͤniges
Eydam fo offt mit der Hand wider das Hertze ſchlug
vs. 96
lieben Herten find mit ihren Ohrfeigen und Naſen⸗
fübern gar; frengebig. ber Dasfagten Die Leute/
wer diefen vornehmen Mann erzuͤrnet haͤtte / der —*
de nun wohl ſeinen meiſten Kafe auf der Welt gefreſ⸗
ſen haben. Bi.
Doeg. Nun ich habe genung gehöret, In deſſen
ſollt ihr willen / daß euch Die Straffe vorbehaltet
wird / wegen des beleidigten Burg⸗Friedens.
Laſ. Ach Gnaͤdiger Herr / es wird ja noch Barm⸗
hertzigkeit vor Recht gehen. — 31
Sual. Ja / ja / ihr habt Die Barmhertzigkeit an mel
nem Kopffe bewieſen. bie
Doeg. So nehmt demnach ein Werck der Barm⸗
hertzigkeit son uns an. Geht und beſtellet unter Dem
Commando dieſes Officirers Die Salvegvarde,
Wo ihr ungehorfam fend,folldas Leben von 2
fordert werden. Kal,
’
E
David. = RR...
& Tal. Wie —— unsgerneantoeifen Jaffen ; Une Un
; erdeffen groſſen Danck vor die Gnade.
= Mor. Jun Sual; feoliedich mich deiner Compa-
ghie fort/ du haft Deine Abfertigung. |
Sual. Ihr Leute glaubt mirs doch / daß ich mag
xechtſchaffenes bin. Ich und der De. Hauptmann
r eilt einander Du,
(Kr gehes mirden Bauern ab.)
Mor. Eine artige Zeitung. Wer das Volck be—
veh en will / der muß die Geſtligkeit auf feine Seite
ringen.
Dog. Der ülte Sainuel fan zwar ſein⸗ Since-
Ä rationesannehinlich genung vorbringen: Allein Die
„ Nichterliche Gewalt ſteckt ihm noch un Ropffe/ und
Ah trageleider Sorge / das Andencken der vergange,
nen Zeit möchte ihm die Majeſtaͤt dez Fitigen Roͤm—⸗
ves verhafſt machen.
"Mor. Der liſtige Suds weis 3 Gänge gar
gi mzuftellen.
Aber. wir wollen als. gervältfante Jaͤger
dit a mit hurtiger Geſchwindigkeit entgegen ge⸗
den. Gleich dieſem Augenblick foll der König Dart
dovon haben und alfodenn wollen wir fehen/ ob der
i a ehtige Samuel’ die Königlichen Waffen zer
nfa
„Mor. 30 wuͤnſche einen RR ig
=
1
“) > . ur)
Fi * > u _ . =
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NM, J
s® __ Derwefblgee —
Anderer BERNIE
Münffeer Mufiug.
Adriel, Phalti.
HS iſt des Seren — Befehl.
Mich, Er wird ſich die Tochter erbitten af ie
Adr, Diefer Hr. Naterift zugleich König.
Mich. So wirder das Seuffzen einer verla
nen Unterthanin nicht verſchmaͤhen. ®
Adı.EriftXichter/ und wofern fein Befehl ver⸗
ſpottet wird/ ſo muß das Urtheil des Todes in zw » }
Stunden vollzogen werben,
Phal, Schönfte Michal fie taffe doch ihr koſtha 4
res Leben Dem Rach⸗Schwerdte nicht zu einembl
tigen Opffer Dienen; 1 und fie leſche Doch eine verb 5
nete Perfon ausder Tafelihres Hertzens / in Dem
einander fodemüthig einftellet/ der Die getreue & *
gen⸗Liebe mit tauſend unterthaͤnigen Aufwartunge
su erwiedern gedencket.
Mich. ad vpect.) Ich will einen große gen
Herrn / und nicht einen felavifchen Aufivärter zu un
Ehgemahl haben, |
phal Ach foll meine inbruͤnſtige Bitte durch in x
gnadige Antwort vergnüget werden ? IE
Adr. Siefchmweiget: In dem nun des Grau zu
zimmers Stuſehweigen fo gut iſt / gls ein JB;
(Zr faflet ihre beyde Haͤnde)
So ſprech ih im Nomen unfers ———
"David, 6
Foͤniges die Durchl. Michal von aller vormals ge⸗
fiffteten Liebes Pflicht loß und ledig / und gebe ger
Erin Herrn Phalti Durch ein heiliges und
hohes Wort die frege Gewalt / ſich alsein Ehgemahl
zu bezeugen/ ihrer pollfommenen Liebe zu genieſſen /
nd denjenigen Segen zu ererben / welchen das hohe
‚Königliche Haus verdienetha, —
bbal.· Sch wiederhole nochmals mein unterthaͤ⸗
hig Verſprechen; Daß ich aber. meine obliegende
Danefbarkeit bis ins fünffrige ſchuldig bleibe / ſo ches
verurſachet die vnermaͤßliche Vergnuͤgung / welche
faſtdie Seele aus meinem Hertzen / und das Hertz aus
meinem Leibeverſebet ha. . 777
Adr. Sch habe das Meinige verichtet. Das Frau⸗
enzimmer / welches ſich vor der Vermaͤhlung am heff⸗
tigſten wehret / gibet hernachmahls Die Annehmlig⸗
keit am wohlfeylſten. Und dergeſtalt ſollen fie bey-
derſeits an einer belieblichen Probe durch meine Ge⸗
genwart nicht verhindert werden. (gebetab.)
- Phaiti. Schönfte Michal / des Koͤniges Befehliſt
da / daß ich lieben fol: Allein ſoll ich dieſen Befehl
nicht zum andern mahle aus ihren holdſeligen Mun⸗
de vernehmen ?- | —
Pe
Mich. Jchmuß heben; Aber ichkan nicht befeh—
en Le ‘
Phalt. Aber ich will Die Liebe durch den Befehl
probiret wiſſen. Vor andern Leuten will ich den Ti⸗
tul eines Ehgemahls führen: Aber in dero Augen
will ich den Namen eines unterthaͤnigen Knechts
nimmermehr ablegen.
-
*
E 0 Mich,
66 Der verfolgte R
ng ‚Soma manget mieein Daupt/das mir Bf
en tan.
Phalt. Mir aber mangelt kein Hertze das geho —
chen fan. Ach wie lange ſoll ich bitten / ehe ver un
fang — unumſchrenckten Herrſchafft Ei
den fchönen Mund befefliget wird. >:
Mich. Diefer Worte bin ich bey meinem bor⸗
mals geliebten David nicht gewohnt geweſen.
Phalt. Alfo hat der Himmel vor eine gute Der
änderung Sorge getragen. Achich RE
‚gebogenen Knien / ſie befehle mir.
Mich. Wie wenn id) fagte: Er ſolte mich 4J
laſſen; Würde mir auch bey dieſem Befehle —
luͤbde des Gehorſams erfuͤllet werden? :
'Phal. Siebefehleiniv / daß ich in das wuͤſte Ira te
bien fliehen ſoll / ſo will ich nicht mit Menſchen⸗ Fuͤſſen/
ſondern mit Adlers⸗Flůgeln dahin eilen. Jedennoch
Daß ich dieſem eintzigen Sthcke muß ungehocfäi
lg Berlin der Befehl des Koͤniges
Mich. Beil ih. demnach einen andern Herren
| übe mir habey fo ſtehet mir auch das Befehlen nicht
hal. Ich lege ‚mich gantz nieder / und kuſe den
Schatten: ihrer. Fuͤſſe. de
Mich. Ich bedarff einen Ehgemahl / unter deffen
‚Schatten ich mich ſelbſt verbergen Fan. —
phal. Ich ſtehe nicht eher ui bis ich eines en
Digen Blickes 5 uͤrdiget werde. Ach ſie Ak til.
- Mich. So befehle ich / daß er aufftehen ſoll.
Phal.(fpringe auf.) Sich. bin gehorſam.
was mehr?
x
5 Mich, Sch befehledaß er mir befehlen fol.
Pyhal. Dergleichen Kühnheit lauft wider meinen
J *
Amterthänigen Defpech, 2.00 us.
Mich. Und alfo ‚hab ich Die Macht zu befehlen:
ingegen hater die Macht mir nicht zu gehorfamen,
Sch bitte noch einmahl / er befehle mi...
5 Phal, ch wie — meine getreue Siebe unter
fo viel grauſamen Nerfuchüngen verfchmachten. _
‚ „Mich. Er horet mein Wort; Er hat mich zu ſei⸗
ner Gebieterin auserleſen; Nun fol mir etwas bes
bpalt. Ich bin init meinen eigenen Morten ges
“ Fangen. . Ssth befehle» ich befehl = ich defch = x -
= Mich. ch gehorche = ich gehorch ⸗⸗ ich gehor ⸗⸗⸗
Phal.Die Sprache entfaͤllt mie/ weil ich meine
Alnterthänigfeit verleugnen foll. (ad spedi) Ach ich
weis wohl / was ich befehlen wolte; Allein ich bin zu
Furchtfam: Doc) vielleicht will fie wir durch Diefe
ſtige Manier gute Anleitung geben / daß ſie/gleich alg
auf einen Befehl / meine Liebe zu einer ſuͤſſen Nachfol⸗
ge anreitzen will. Ich werde beſehlen / fie foll je
Füffen. Ach verſammlet euch / ihr Lebens⸗Geiſter / daß
ich Hertze genung habe / ſo einen wichtigen Befehl
Mich. Der Befehl wird nachdencklich ſeyn /alldie⸗
weil eꝛ ſo ein weitlaͤuftiges Nachſinen von noͤthen hat.
„Phal. Ach ſchoͤnſte Gebieterin / ich befehle zum un⸗
zerthaͤnigſten ſie vergoͤnne mie «ze Ad) Courage
warum verlaͤſt du mich? Sie vergönne mir einen = =
Mich. Was heifft: Sie vergönne mir einen?
Meinet er etwan einen Abtrit? Der foll ihm vergoͤn⸗
net ſeyn. € 2 Phal.
|
68 Der verfolgte
Phal. Der Stein muß doch von dem Hersen a
weltzet ſeyn. Sie vergönne mir etwas von ihrem
ppen. 3
Mich. Ich werde meinen ſelbſt⸗erwehlten Gebie⸗
ter nicht anſpeyen.
Phal. Ach verflucht ſey die unberedte Liebe!
Pe ad Spectat.) Und verfpottet fey Die furchtſa⸗
me Siebe! I
Anderer Handlung
Sechſter Aufzug, |
Die Borigen/ Saul,Abner, Sares.
—Saul | 8
SR da / meine geliebte Toochter/ alfo habt ihr
das Derlangen eureshersgeliebten Vaters er⸗
fuͤllet und alformuß ich befennen / daß Diefer feoliche
Anblick mich in ver bißherigen Unruhe ziemlich getroz
ftet hat. [Er ſchlaͤget ihre beyde Haͤnde zu⸗
fammen.] Vergeſſet den Namen des verfluchten
Davids / und liebet einander allen denjenigen zu Tro⸗
tze / welche die Wohlfahrt des Koͤnigl. Hauſes unter⸗
druͤcken wollen. Be 4
- Phal. Sch bin in unterthanigfter Danckbarkeit
gehorfam. .· —
Mich. Und ich erwarte / was mir mein neuer Eh⸗
gemahl befehlen wid.
sgsaul. Ihr habet Gelegengeit genung eure Liebes⸗
Befehle zu vollziehen. Gehet in euer ——
ma
4 Be
— — — — — — — — — —
macheteinen gückfeligen Anfang/melcher ins Fünffti-
| ‚ge durch einFonigliches Pangvet foll beftatiget wer⸗
ven, 29 —
Pnal. fuͤhret Michal.) Nun koͤmmt meine Lie⸗
be wiederum zu Kraͤfften.
Mich Und mein Sclave præſentiret ſich zu neuer
Verſpottung. (Beben ab.)
Saul, Aber mein Hr. Feld⸗Hauptmann / tie foll
nun die Sache am kluͤgſten angegriffen werden?
.Abn. 59 David.lange bey dem altenund liftigen
Samuel gelaffen wird / ſo iſt an der Rebellion des
gantzen Volckes wicht: zu zweifeln. Man weis
wohl / was fich dieſer alte Prophet vor einer Botmaͤſ⸗
ſigkeit über das koͤnigl. Haupt anmaſſet / und ich habe
noch nicht verdauet / daß er im Dem Feldzuge wider Die
Amalekiter ſich ſo kuͤhn unterſtehen durffte die Gelin⸗
digkeit des Koͤniges vor den Augen des gantzen Vol⸗
cket zu beſchaͤmnen.
daul. Der Alte ſoll von mir unangetaſtet bleiben...
Allein wenn er den Verraͤther Davſd auch mit ſei⸗
nem Rocke bedecken roolke/ fo ſolte er. meine gerechte
Mache nicht verhindern / ſolte auch fein grauer Bart.
durch des Verraͤthers Blut gefarbet werden.
Abn. Es müfen gewiffe Perſonen abgefertiget.
werden / welche ihn todt oder lebendig abholen...
Saul. Ihr mein: getveuer Sares / verfchaffet ge:
treue Derfonen/ und wenn: eine Parthey zu ſchwach
waͤre / ſo ſchicket dieanderegleich auf dem Fuſſe hin:
nach; Mit der ausdruͤcklichen Bedrohung / daß ich:
in eigener Perſon nachfolgen will / woferne der gerin⸗
ſte Verzug ſolte geſpuͤret werden.
J | & ; ı €
4
—
jo Der verfolgte
Abn. Es iſt des Koͤniges Befehl / welcher ohne
Entheiligung des Himmels nicht darff gemindert:
werden. (Saul und Abnergehenab,) -
Anderer Handling
Siebender Aufzug,
Sares. | |
Ste: mehr ich den Lauff der gegenwertigen Zeit an⸗
RAN defto weniger Fan ich mir eine Beſtaͤndig⸗
feit bey diefem König. Throne einbilden. Wo ich
hin fehe / da feheinet David cin Vortheil voraus zur
haben: Gleichwohl lebe ich fo verbunden, daß ich Die
Parthen meines gebietenden Herrens nicht verlaffen
Fan. Ich verrichte was mir befohlen iſt; Alein es
iſt treffuch ſtille um die Hauptwache / fie muͤſſen ge⸗
wiß alle zugleich ſchlaffen / oder ſie werden al
geincken. Holla! ift niemand da / der Des Koͤniges
Beſfehl anhoͤren will? | |
Anderer Handlung
Achter Aufzug.
Sares, More, Rechob, Chefib,Bala,
Aſel, Nimſi.
More».
ya iſt zu verrichten? =
Sar. Im Namen unfers Allergnaͤdigſten Kos
niges habe ich die Gewalt etliche zu erkieſen / —
DAB ">
- Fich in Nana unverzüglich begeben und. den David
auch aus dem Sihoffe des alten Samuels heraus
reiſſen follen/damit er in Des K Königes Hande leben⸗
®
Dig oder todt moͤge geliefertwerden.
Mor, Ich bin gehorſam / ich will der erſte ſeyn.
Cheſib und Bala ſollen mich begleiten.
Sar. Doc es muͤſſen andere bald nachfolgen.
Denn wo ein geringer Verzug gemercket wird / ſo
machet fich der König felbft auf Die Reife,
Rech. ch willauf dem Fuſſe nachfolgen: Afel
und Nimſi ſollen mich begkiten.
Sar. Sy moͤget ihr die hohe Pflicht in acht neh⸗
men: Es lieget des Königes a; 1 unfere
Wohlfahrt daran, scher ab.)
Mor. Nun ihr Purſche / habt ihr ia ferfig ges
‚macht? Das Werck mug fchleunig volljogen wer⸗
ven
"Chef Sch will die Augen beffer brauchen/als neu⸗
lich / da ung die liftige Michal mit dem Bilde betrog.
Bal. Und mir foll er nicht entlauffen; Denn: ich
habe das Lauffen beſſer gelernet / als er,
(More, Chefib, Bala gehen ab.)
Rech. So merden wir auch nicht Diegeringften
ſeyn. Was die erſten verfehen/foll durch unfere Tapf⸗
ferkeit gebeſſert werden.
Afel. Die Menge wird es bringen. Wir trotzen
auf des Koͤniges Befehl.
Nimf. Und ficht en mit den Degen / ſo werffen wie:
wit Steinen.
Kech. Eine ſchoͤne Invention. Mit dieſem Ge⸗
wehre hat er den Goliath hezwungen.
E4 VNim.
MM. Der verfolgte
Nim, Und wer foldye Birnen in guter Dpantität
einfreffen muß/den werden die muthwilligen Gedan⸗
cken vertrieben.
Rech. Nun machet euch fertig / wit duͤrffen nicht
zulangfam fommen ; Sonſt koͤnnen fich die erſten
durch unſere Nachlaͤſſigkeit rechtfertigen.
Anderer Handlung
Neundter Aufzug.
Simei, Sual, Laſa, Kedar.
RC weis / was ich ein habe
dual. Und ich weis / was ſo einem Officirer vor
ein — gehoͤret.
Sim. Ihr moͤcht euch mol ein Tractament nochfo
herrlich einbilden. Was ich) behandelt habe/ dasge
be ich, j
Su a iſt Dach und uk i *
mer On und Sach Keimen eine le Stibena u
Sual; Je du Farger Filtzhut; Die Leute hr
ER David. 73
ee es Tee me
wol / es koͤmmt niemand unbetrogen von dir, Aber
wo iſt das freundliche Angeſicht? |
Sim. Ich habe wol Feinen angeflennt. So
‚nich jemand eines unfreundlichen Gefichts befchul-
| Dee ai mit Schelmen um mich mwerffen.
Saal. Wieder wasnees. Schelmen haben ge⸗
meiniglich die freundlichften Gefichter. Aber hört
Doch, Ihr alter Maufefallenmacher/ wenn ich zu Dem
Wirthe fpreche: Gebt mir zu ſauffen / und er hängt
das Maul und fchütteltden Kopff / iſt das ein freund:
lich Sefichte? — —
Sim. Fodert nur zu ſauffen von mir / ihr ſollt ſehen
wie ich lachen will. RER in
Sal. Wieder betrogen, Aber ich Dachte / Weib
und Kind folten ung nichts zuLeidethum? Alter / wie
ſtehts um das Puͤnctlein / he?
Sim. Wiefoltsftchen? gar gut.
Sual. Seh meine aber nicht fo. Wie Fan mir ein
geöffer Herkeleidgefchehen/ als wenn mir iemand in
meinem Hunger und Durfte nicht beufpringen will?
Sim So / ſo/ guter Freund / die Auslegung läfft
ſich hören, Mein Wort lautet fo: Es folleuch
Nichts zu Leide geſchehen: Ob ihr aber viel gutes ge:
hieffen ſolt / davon hat unſer Samuel noch mehts pro⸗
pheceyet.
- Sual. Mein Bauch weis es am beſten / was mit
zu Leide geſchehen iſt. Ich will wetten / ehe eine Stun⸗
de vergeht / fo denckt der Bauch / mein Hals iſt gehan⸗
gen. GStillerfille! alter Knicker / wie ſtehts um das
Dann und Wann?
— (Kr a poflirlich herum.)
5
Sual,
4 ° ee»
ı
:
.— — — — —
Sim. So ſtehts / daß ich mein Dann und Wann
nach meinem Willen auslegen will. e.
Sual: Heifft Dann nicht cin Srühftücfe/ und
Wann das Veſper⸗Brodt? Heiflt Dann nicht ein
Stuͤcke Rind⸗Fleiſch zu Mittage / und Wann eine
gebratene Schoͤpskeule auf den Abend? Heiſſt
Dann nicht ſechs Kannen Meth / und Wann zehn
Kannen Wein?
Sim.(lache Ieh wolte euch mit dem Dann und
Wann zu den Philiſtern weiſen. Es heiſſt: Ich
will bisweilen nach meiner Gelegenheit was thun.
Sual. So thut doch was nach meiner Gelegenheit.
Sim. Ich ſage meine / und nicht eure Gelegenheit.
"Sual. Aber meine / und nicht eure Gelegenheit bes
ftehet im Seelen und Sauffen. |
Sim. Wollt ihr michzum Narren haben / ſo möge,
ihr euch zum Hencker hin packen; Sch will doch wohl
bleiben / wer ich bin. —
Sual. In meinen Gedancken gehtsiebab> Ich mu,
nur zum legten Puͤnctlein fhreiten. Halt auf halt: -
auf / Hr. Simen. Wie ſtehts um den Grofchenyhe
Sim. Der ſteht fo lange bis ein Scheffel Korn be⸗
hlet wird. Nun ſeyd ihr noch nicht achtzehn Tage
* mie: Esiftauch mein Wille nicht / daß ihr meine,
Schwelle weiter befehreiten ſollt; Darum bin ich-
nichtsfhulie R |
Sual. Ey Hr. Simei / ich muß fuͤrwahr meinem.
Groſchen haben. | —
Sim. Ich gebe nichts. Wers nicht leiden kan / der
verklage mich beym Koͤnige. Ich weis wohl / wie wir
Vettern mit einander fliehen, (geh —
ah
a X
a, .
74 Der verfolgte |
. EEE — *
| David. BEE
Sual Ich fehe wohl / in der Welt erden viel
Aemter ausgetheilet: Aber bey der Beſoldung wer⸗
den viel gemacht. Ihr lieben Leute / ihr ſe⸗
bet / daß mirs am guten Willen nicht ermangelt.
Doch wenn ihr nichts kriegt / ſo ſeyd ihr Die gluͤckſelig⸗
ſten Soldaten; Denn ihr habts ſo gut / als der Offi⸗
cirer. J
Lal. Ich weis nicht / ob ich die Gluͤckſeligkeit ſo
vertragen werde. Wo iſt mein Freſſen und Sauf—⸗
fen? Wo iſt mein Geld? |
Sual. Ihr Fantaſten / der Officirer theilet ja alleg
mit euch; und was mir Simei gegeben hat dag iſt
halb euer. | b
Ked. Hr. Dfficiver / etwan fo gedacht / wie waͤre
es / wenn wir noch einmabl an eure Stuben⸗Thuͤre
klopfften?
Sual. Vergreifft euch nicht an eurer lieben Obrig⸗
eit. | |
Led. Ich werde ja meiner lieben Obrigkeit mögen
an die Stuben» Thüre Flopffen. Geht hin/undFlopfs
fet Dem alten Geitzhalſe wieder an fein Scheun⸗Thor.
Sual. Ich will euch mein Recht uͤberlaſſen: Geht
und klopfft ihr. | |
Lalſ.Wir haben bey dem Manne nichts zu fodern.
Daſteht ver Kerl / der ung bezahlen ſoll. Zufreſſen
her / oder ich klopffe.
Ked. Geld her / oder ich poche.
SGual. Jun ſo geht nur an meine Stuben⸗Thuͤre /
und pocht euch fein ſatt.
Laſ Der Kopff iſt uns fo gut als eine Stuben: ⸗
| Thuͤre. Holla / holla fi niemand drinne?
| (Kr f chlaͤgt ihr.) Ked.
76 Der er verfolgte
"Red. Holla/holla! will niemand heraus Fon,
men? |
Swal. Ach es iſt niemand drinne; Aber dag hi
ich wohl / en Paar Schelmen find haufen. |
(Ste ſchlagen ihn / er ſchreyt jämmerlich.)
Anderer Handlung
Zehnder Aufzug.
Die Borigen/Rechob, Aſel, Nimſi.
Rech.
Er thut einander Gewalt? Von einander / ihr
Hunde / ſonſt will ich darwiſchen kommen / daß
Fleiſch und Blut zuſammen ſoll ein Ding wer⸗
Saal Ach ift Fein Officirer aufder Welt / der mich
bey meinem Reſpect erhalten will? |
Rech. Ich dencke/ nachdem der Officirer iſt
nach dem ift der Reſpect. Aber ihr Buben / was treibt
euch zu ſolcher Verwegenheit?
Lalſ. O wir thaten nichts; Wir fragten nur von
Herren / ob er daheime waͤre. J
Ked. Und ich meinte/ er möchte meine Bezahlung s
verfchlaffen/fo wolte ıch ihm nur aufwecken. |
Rech Was habt ihrgegen einander zufuchen?
Laf. Er hat uns geworben als ehrliche Soldaten:
und nun will er uns bezahlen als einander,
Ked Ja er hat mir in meinem gantzen Dienfte 4
nicht einmal zu freflen gegeben.
ich zu freſſen geg ——
* 2 RR 7
Kechk. Die Sache ift vonböfgg Confeavens. Ihr
| Buben / laſſet guten Rath gelten / wo ihr geworben
eyd / ſo muͤſt ihr eure Bezahlung mit Beſcheidenheit
uchen. Und damit ihr wiſſet / worin dem Koͤnige kan
Da ſoll der Verraͤther David bey dem Propheten
Samuel aufgeſuchet werden. Wer ungehorſam iſt/
der wird Die Buſſe ſchwer zu tragen haben,
ACNun viel Gluͤcks / Herr Sual/ zur Camerad⸗
afft.
Nirmnſ. Und viel Gluͤcks zum Nachſehen / wenn
wir die beſte Beute voran gemacht haben.
— (Ste gehen ab.)
Sual. Ihr verzweifelten Salgenvögel/ klopfft mir
yoch einmahl an meine Stuben⸗Thuͤre / was gilts/
r
m ſollet mit den Beinen wieder an Den Galgen
klopffen.
Laf. Wer Fan wider Gewalt?
xed. Und wer weiß / ob die Herrligkeit lange wäh;
ret? wo ſich das Blaͤtgen umkehret / ſo nehme ich ei⸗
‚hen Heller / und klopffe wieder,
Sual. Schickt euch / ihr Purfehe/ marchiret fort,
fſechs und ſechs in einem Gliede mo der Hencker den
mittelſten holet / ſo bleiben noch fuͤnffe.
ERERE
Ande⸗
- u
78 Derverfolgte 0
Anderer Bandlimg —
Eufter Aufzug 7
(Die innerfleScene eroͤffnet ſich.) |
Sam
Ohat doch iemals des HErren Wort gefeh⸗
(et? Saul iſt einmahl verworffen und num
muß fich alles zu feinem Lintergange ſchicken. :
Dav. Sein Gewiſſen muß ihn felbft uͤberzeugen /
daß er an mir keine Salfehheit iemahls gefpüret habe/
gleichwohl aber müffen die heimlichen Dhrenblafeg
ſo viel gelten / daß ich zum Tode verdammet werde.
Sam. Wen GOTT dis Königreich geſchencket
hat / und wem das H. Salb⸗Oel ſchon auͤf dem Haup⸗
te lieget / derſelbe kan uͤber alle Verfolgung trium⸗
phiren. — Ye Y a ;
Dav. Der Höchfte erhalte mich bey diefen Gedan⸗
cken / daß ich meine Verfolgung mit Gedult übers
ſtehe / auch niemahls genöthiget werde meine Hand
anden Sefalbten des HErren zulegen. N:
Sam. Aber will mein geliebter David fich des Koͤ⸗
nigl. Hofes gaͤntzlich enthalten? Hi
Dav. Wo mir nach dem Leben geflanden wird/de -
muß die Abmwefenheit Das befte Mittel feyn. Sf
Sam. Vielleicht hat der König aus Raſerey ges
fündiget/ und vielleicht hat der geatifame Schluß ihn ;
bald nach der böfen Stunde gereuet. y
Dav. Dieböfe Stunde möchte mir zumSchaden
gar geſchwinde wiederkommen
Sams
" Sam. Der Bott/der.da vorige Unheil abgewen⸗
det hat / wird ſeinen Arm auch in der kuͤnfftigen Ob:
hut nicht verkuͤrtzen laſſen. Doch mas ſehe ich vor
Boten ankommen? Sie werden uns vielleicht aus
einem und andern Traume helffen koͤnnen.
— Anderer Handlung
8woͤlfter NAufzug.
we Samuel, — Abifai,
be Joab. |
| IT Ein Herr Davidfo will ſich em guter Freund
in der Noth erkennen laſſen.
Abl Und ſo trotzet die Beſtaͤndigkeit auch mitten
in der Verfolgung, |
' Sam. Angenehme Worte aus einer imangeneh⸗
Dav. Haltet mich nicht lange auf / ich weis doch
Wohl / daß ſich der Zuſtand in meiner Abweſenheit
nicht gebeſſert hat
Ioab. Der König hät ihm den Tod geſchworen.
Day. Und fo lange ich fliehen Fany ſo will sch leben.
Ab,Und die Groſſen des Hofes haben ſich zuſam⸗
men geſchworen / hey den Koͤnigl. Throne vor einen
Mann zu ſtehen. | |
_ Dav. Wo Gott nicht mit indie Allianz getreten
iſt / ſo werde ich Bor dem Bindniffe nicht erſchrecken.
Joab.Es find gewiſſe Perſonen ausgeſendet / wel⸗
che Befehlhabenyauch des Propheten Samuels ſei⸗
ar heiligen Gegenwart ſelber nicht zu verſchonen /
BEN, wenn
wenn fi nue feine Perſon lebendig oder todt liefern
fonnen,
Dav. Die bioffe Gegenwart Diefes heiligen Pro⸗
phetens fol mir anftat einer feſten Mauer fepn,
Ab, Aber ach nocheine Zeitung / welche das Ger
mühe meines Herren am alferhefftigften beleidigen
wird, 2
Dav.Sft es möglich / daß mir noch etwas hoͤhers
go Der verfolgte | |
“
EEE
ran | ER
Ab. Cs ififreplich etwas hohes: Michal hat ſich
wider ihren Willen an Phalti verheyrathen müflen,
Dav: O yerfluchte Grauſamkeit! R
Sam. Ein Gottes⸗Freund muß ben feiner gewiſſen
Beſchuͤtzung den Verluſt aller zeitlichen Sreude ver⸗
achtenfönnen. Allein es iſt Zeit / daß ich meine Proz
pheten-Kinder verfammle. Will mein Herr Das
vid hier in der Behauſung verziehen / fo wird die
Furcht wegen Sauls Soldaten vergebens fenn,
Joab. Mein Herr / dieſes find die Dienfte damit.
wir unfern Gehorſam ablegen’ Daß mir boͤſe Zeitun
bringen; | Ar
" Ab-Unddie Pfeil / die der König ohnedeffen Erin
pfinbfigfeit verſchoſſen hat / muͤſſen wir Durch ſolche
Erzehlungen in fein Hertze drücken. J——
hav. Die guten und boͤſen Zeitungen ſtehenncht
in unſerer Gewalt. Ihr habt ein Prob⸗Stuͤcke eu⸗
rer getreuen Beſtaͤndigkeit abgeleget. Doch woſern
ich noch etwas bitten mag / fo gehet Doch in hoͤchſter
Eyl miederum zuruͤcke und vermoͤget meinen Her⸗
hens⸗Freund Jonathan / daß er nur auf ein Wort
fichbey mir einfinden mochte, Joab;
David. ——
Toab. En allen — erſie erden,
* Man und Abifi geben ab, )
J an. Sb
8. getan gelaſſen habey
{3 ihe ſchunfch eh
| BON ſtidu Le
Eydams / auf Deinen Kopf foll
ce erden. Und lemehr ich
Hchonen will / deſto weniger
| * r meinem Zorne verſchonet
ve Eu Haupt 2 nit von dem
— du in je en mit den
fenyoderfftmein Fottfhdt elbet beteoden mordeny
Daßer Diefe oerfluchte $ — t hintertreiben
onen Naun ſſeheſch wasvorh —
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% tag — —VV——
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ing; E *
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2... De Der varfige
"Anderer Bandlung
Dreyzehnder Yufzug, |
"Samuel Eldad, Medad,
MNebenſt andern Sängern/ als" Prophe⸗
ten⸗Kindern / præſentiren ſich / und weñ
Samuel vorſinget / ſo fingen fie nach /
| und fallenzu gewifler Zeit auf die An
und aufihr Angefiche.)
Sam. Der 5 — Wercken.
Wer ſeinen en recht beſingt /
Den wird er auch im Seifieläreen i
le Daß er noch beffte Früchte bringt.
Lobſinget dem HErren / und preiſet den DEREN:
Dear Dimmelertheile fein fräfftiges Amen.
Das Chor auf den Knien. a
Lobſinget dem HErren &, —
‚Sam; Er hatuns feinen Troftserfprochen,. „:
| Derfoll des Volckes Heyland feyn.
6 weis / der Spruch bleibt EB
Eh faͤllet Erd und Himmel ein.
Chor. gobfinget dem HErren ae. *
Sam. — Leute lernt ſtudiren /
Wie man dem HErren dienen Az, |
So koͤnnt ihreuer Werck vollführeny /
Ye geht es euch imeben wohl.
Chor. Lobſinget ꝛc.
Sam. Nun ihr meine Geliebten / vollführet da
Amt des heiligen Weiſſagens / in dem ich durch
Vrrichtung u; werde,
„David. Ts
Eid. Wie wollen nichts verfä umen/ waẽ wie -
ſem Propheten-Amte erfodert wird,
— ‚um ic) hofferd Offer fich bald
ä ag Der HErrſeymit euch heine Sim X
"Eid. Und deſſen Majeſtaͤt begleite un —*
in dem HErrn
— KL ir werden unſer Ampt von neuen an⸗
nge
"Ed. Ach HERR/ wen wirſt du ſo belohnen /
Daßer ſoll in dem Himmel wohnen?
Chor, Wer dich als König fuͤrehtt / wer bich als
Vater lieht /
a Er Wedel Chönfe ſich vertraulich fi {1
bergibt
Eld. Ben wirſt du ferner ſo belohnen/
Daßer ſoll in dem Himmel wohnen?
| ‚Chor. er re re liebt / wer nach
wie — den andern
‚nd ter anbiong
Vierzehnder Aufzug.
‚Di ke‘ Vortgen / More, cheũb, ala-
kin X er» River behfarhe
Br’: Es u e mes
ve X
nicht darun z er ‚Che‘
ui
A
32 _____ Derverfoigte
Anderer Handlung
Dreyzehnder Mufzug,
- "Samuel, Eldad, Medad,
Mebenſt andern Sängern /als Prophe⸗
ven Rıindern/przfentiren ſich und wen
Samuel vorſinget / ſo fingen fie nady/
und fallenzu gewiſſer Zeit auf die Anıe
und aufihr Angefihr.) ae
Sam. Der HErr iſt groß meinen Wercken,
| | Wer ee Ban recht beſingt /
| Den wird er auch im Geiſte ſtaͤrcken / A
—* Daß er noch beſſre Früchte bringt.
Lobſinget dem HErren / und preiſet den Namen:
Der Himmel ertheile fein feäfftiges Amen.
Das Chor auf den Knien.
Lobſinget dem Herten, ed
Sam: Er hatuns feinen Troftserfprochen,
Der ſoll des Volckes Heyland ſeyn.
Ich wes / der Spruch bleibt ungebrochen,
Eh faͤllet Erd und Himmel ein.
Chor. obſinget den Erin.
Sam. Wolan ihr Leute lernt ſtudire n,
| Wie man dem HErren dienenfoll; -
Sdoo koͤnnt ihr euer Werck vollfuͤhren/
So geht es euch BER
Chor. 'Lobfinget ꝛc. |
Sam. Nun ihr meine Geliebten / vollführet da®
Amt des heiligen Weiſſagens / in demich durch andere
Verrichtung abgefodert werde
„David. no —
Eid. Wie wollen nicht 8 verfäumen/ wo (mag zu Die zu Dies
ſem Propheten-Amte erfodert wird,
— Undich hofferd Geſelſſchafftwird ſich bald
Sam. Dar HErrſeymit auch meine Söhne, = ri
Gehet
— deſſen Majeſtaͤt begleite unfern Dater
* ‘Med. ir werden unſer Ampt von neuen an⸗
—2— Ah HEN g/ wen wirſt du ſo belohnen /
Doß er ſoll in dem Himmel wohnen?
— ‚Chor. Wer dich a als a — wer dich als
Wer Bas fe ſeh vertraulich fi a⸗
Bi. 29cm wirſt du * belohnen /
Ber fol indem Himmel wohnen?
‚Chor Wer —— — liebt / wer nach
mise ie nf andern
Itden ——
Vierzehnder Alufen
Die —— Mei: el b, a |
vun Gerfnihe
nder tale too ſich
In, Sept ni en —
Aa 2
nat FOR
Wo Der Derverfolgee
— Chef. roch zur Zeit ſehe ich keinen nen, deffen Gef F
te Davids Perſon verrathen koͤnte.
Bal. Veelleicht wird ſich feine Ankunfſt bald aus⸗
weiſe
9 Wie wird der Gottesdienſt getrieben? J
Wie glaͤubt ra Furcht und Lie
e
‘Chor. Wenn man im Hertzen denckt / ſo viel die
Zunge ſpricht / |
Und wenn man keinen Sinn auf eitle Sa⸗
chen richtt.
(More, Chefib, Bala fallen mie nieder.)
Tld. Wie ſoll man üm des Nechſten willen
Das Ampt der Liebe recht erfüllen? ?
"Chor. Wenn man on, ohne Falſch in Dienſten
wi
Und diß pi: Date gonut/ was ſenſſen
Anderer Handlun
Runehnder dluf zʒug.
Die Vorlgen / Kechob Alei— Nimfi
” Aſel. St oben vielleicht gute‘ Wort bio fee
Rayh erſchnappet haben.
Nim.
‚David, ——
‚Nim. Oder ſi fielen freundlich’ Daß fie de
Kebellen deſto sicher ih den ed; —
en.
Rech. Ich muß näher hinzu treten / und den aus
gang Diefes ABundermerches erwarten.
Eld. —— ‚aber die Perſonen /
Die unſrer Pflicht am naͤchſten wohnen?
Chen, Der König Kin uns / die Edlen find ung .
Unddenbeiffn ur Sreundiben, was zu Liebe
| Hefe wi Sr 5 ehren /
| Dun wir den Zepter nichtscrfehren? |
"Chor. Wir ſehen feinen Thron vor GOttes
Werckſtadt an /
So hat ſich unſre Schuld ans Licht her⸗
Bor gethan. .
— Gandlung
_ Geosehnder Aufzug.
fe e Vorige n{Sanlı Sares,Ziba»,
y — At v Yırkr Saul.
eninialle Melt an mir wolte ungehorfarn
en, ſo will ich der Königl. Hoheit. bey mei⸗
nem geben nichts entziehen.laffen..
Sar. Die
srurze Win
ten ſind etwas langſam. Vielleicht —
Fl das Wihpret dieſem Netze ſchon entgangen
au Erg lauffen / wie reife wid er doch
ein⸗
86 u, Der verfolgte
einmahl vor dem Schlage meines Königlichen Zes
pters erzittern müffen: ahnen |
Sar. Doch mag ift dieſes vor ein Schau⸗Spiel?
Sie fragen gemißlich Die Propheten-Kinder darum /
wo fie den Feind des Königreiches antreffen follen.
Eid. Der Höchfte ſey von ung gepriefen/
Chorus repetit. A Sun
EId.Daßnochein treuer Koͤnig lebt.
Chorus repet. |
Eid. So hater uns viel guts erwieſen:
Chor. repet.
Eid. Daß Licht und Recht im Lande ſchwebt.
Chorüs. repet. J
Chor. Lobſinget dem HErren / und preiſet ben
Namen / ar
Der Himmel 'ertheile fein Frafftiges
AMEN
Saul. Was vor eine Veränderung bezwinget meis
ne Seele! Sollich hier bleibenoder fol ic) mich in
jenen Haufen begeben? ——
Ä ws Ich befinde felbft eine Himmlifche Empfind⸗
igfeit, "= 79 0° iR | |
Saul. Auf Ziba! reif mir die königlichen Kleider
vom Leibe; Es gegiemetfich nicht / daß der Gottes:
dienft durch folchen weltlichen Habit m
. Zib. Xhr Maj. werden fich vor devo Unterthauert
nicht entblöffen.
Saul. Was ſageſt du? Soll ich vor dem Ange:
fichte GOttes hoffartigfenn ? er
Zib. Ich bin gehorfam / und fo geſchwind es Mage
lich iſt / ſollen die Kleider äbgeleget werden.
hir a ar,
David —
IId wohl dem der fich in einer ſolchen Geſell⸗
ſchafft benden ſo—l.
"Saul. Sch vergaͤſſe meines koͤniglichen Thrones /
wæenn ich die gantze Lebens⸗Zeit dergleichen anmuthi⸗
en; era —V J PP 5 ar
Zib. Sp willich die Kleiderhier behalten.
Saul. Nein / packe dich mit den Kleidern fort/ auch
dieſer eintzige Anblick wuͤrde meinem heiligen Vorha⸗
Eld. So finget auch ein neues Lied /
nn) Weil täglich neue Gnade blͤht.
+ Chor. gobfinget ihr Sterne, lobſinget ihr Lüffte,
obb ſinget ihr Berge / lobſinget ihr Kluͤffte /
ur Veen or Müller, he Dölenı bi Waͤlder / ihe
Wieſen / we
>00 GOTT werde Dusch euern Gehorſam
xrxſen
Dreenn welcher Die Menſchen in Gnaden
ee DR | |
Hat einen gewiſſen Meſſias beftellt.
Cnter waͤhrendem Geſange koͤmmt Sual,
Laſa und Kedar, und wollen gleichfalls
mit laͤcherlichen Poſſen niederfallen.)
ul. Der ſey des Todes / der unſern Gottesdienſt
Sgr Entweicht / ihr Buben / wo ihr das Blut in.
euren Adern behalten wollet. (ſchlaͤge dual.)
Sual. Ihr Cameraden / kommt fort; Das Pro⸗
pheten⸗Handwerck dienet nicht zu unſeꝛmGeſchlechte.
Laſ Und das Geld mag ich mit meinem Officirer
nicht theilen. Dieſe dreygehen ab.)
a un? F 4 Saul.
BE Demverfölgte
"Saul. Nun laffet euer Lied, noch einmalbsren.
Ghor,Lobfinget ihr Sterne .c.
(rd repetirer.) “
Anderer Handlung
SGliebzehnder Mufzug.
Saulnebenft den Seinigen.
Saul |
G8 fanet fen die Stunde / da ich hieher kommen
bin und noch mehr geſegnet fen Der Geſang / der
‚mein Hertze fo wohl exquicket hat.
Sar. Ich meinte aber / noir folten den David vers
en.
Saul Ach David iſt GOttes Freund; mein Koͤ⸗
nigreich ſelbſt folk ihm gegeben werden. Verflucht
ſey / wer ihn verfolget. |
Er faͤllet nieder und ſinget / und ſteht
allzeit wieder auf.)
Mor. Das iſt gleichwol eine wunderliche Veraͤn⸗
derung: Welchem Befehle ſollen wir gehorchen?
Saul. Freylich bin ich ein ander Mann worden.
Gehorchet demjenigen / was mir GOTT befieblet..
| (Er finger.)
HERMN / fage mie den theuren Namen /
Wie nennet man den Weibes⸗Samen /
Der GOttes Volck erlöfen fol?
Wenn koͤmmt der Jacobs⸗Silo wol?
Ach daß er Doch fein zeitlich kaͤne!
Daßer mein ganges Königreich
Sampt
David. 89
77, Sat Samptmeiner Krone zu Th nahme)
Sein ihm iſt nirgend iemand gleich.
Rech. So moͤchten wir den Propheten⸗Kindern
aus den Augen gehen: Weit fie doch vermuthen
en daß Dabid von ung gefuchet wird.
8 Yes HErren Wunderwercke ſolen nicht
gelbongen blelbit, Ich ſage / David ift mein Freund /
und ich werde nicht eher von daten gehen / bis er mein
Angefieht geſehen hat.
Anderer Bandtung
Achczehnder Aufzug.
Die un und David,
— hie bin ich, Iſt etwat
mir befunden worden / fo laſſe
Saul. Ach bası Bi meines Sohnes Stimme?
Mein David / mein unter allen Kriegs⸗Hel⸗
den / — eichen wir fo weit von einander / Daß
ae it folcher Dlühe fuchen müffen ?
Ich werde verfolget / und niemand will mich |
entlich befchuldigen.
in sul. iftnichts. Hier ſi ind meine Freunde und
meine Zeugen / daß ich meinen liebſten David
mit dieſem Kuſſe aller Koͤnigl. Gnade und aller voͤ⸗
terlichen Treue verſichern will.
38° Dav. GOTT faffe den Koͤnig leben / und laſſe
F iernechlt meine —4 unbekannt ſeyn.
Saul.
N;
J
“=
*
re
*
— Der verfolgte
Saul. Dochmein Sohn David. ‚folk ohne eure eure
Begleitung zuruͤcke gehen ?
Dav. Sch bin zu der. Neife wenig gefehickt: ‚Aber
auf Königl. Befehl will ich eheftes folgen. i
Saul. Ich binzufrieden. Unterbeffen ſeyd noeh⸗
mahls geſegnet / mein Sohn. (cgehet ab.)
Sar. Ach mas vor ein Cxempel der. menfehlichen
Unbefiandigfeitl, » (gehet ab.
Mor. Und was vor ein Schimpfgegen treue Die⸗
ner / welche bie Sende ihres Koͤniges verfolgen fol
len. (gebet ab.)
Rech. Und waß vor ein gutes Voriheũ vor die
zufünfftige Rebellion. (gebet ab.)
Chef Nun ihr Cameraden / laſſt den heutigen
Feldzug in die Zeitungen Krabat: (gebet ab.)
Sual. (guckt hinter der Scene hervor.)
Gruͤſſt doch den Zeitungs-Schreiber / und Mu
Er ſoil meine Prügel-Suppe auch nicht vergeſſen.
Anderer Handlung
Meunzehnder Aufzug.
David, hernach — ——
88 wunderthaͤtig m — der allgewaltige ‚Gott,
und wie hat Doch dieſer hochmuͤthige Koͤnig ſo
bald den Stand einer ungewoͤhnlichen Niedrigkeit
angetreten!
vam.(koͤm̃t. Mein Sohn / das habe ich vorlaͤngſt
geſehen / daß ein GOttes⸗Freund in. meiner Behau⸗
| fung
ee
24 I dog — Ge — A CO A | ü— N
|
|
“
!
David | —
fung nicht nicht, * unferdrlicket werden. - " -Saffet ouc euch)
dieſes zu künftigen Trofte dienen’ und wenn Die
Noth am gröften iſt / ſo dencket / daß ein Goͤttliches
der wird am nechſten ſeyn.
mr Ein see mufte fich neben ung buͤcken.
ddas Fönigliche Kleid durffte ſeinen Leib
unten iter edecken.
‚Sam. Alfo erfennet auch die Macht / welche tiber
— Haͤupter zu ebieten hat.
Erfand feine Beliebung an unſern Liedern.
Set ae unter ſeiner Zunge ward ein neuer Ge⸗
San ir i nd die Harffe / der Himmliſche Sit
ger rühretdie Seiten.
Eid. Sremmfing finenverfafftengeind mit einem
"Med. Und. bot. ihr freytoillig den Titul eines
Sohnes an u ta AL rt
I e erfennen die allmächtige Wirckung.
Nun David lebe geſegnet. |
And deſſen a werde auf einen ewi⸗
— Sn gar, fein Fräfftiges Amen darzu:
Und weil ich dorte einen vertrauten Freund ankom⸗
—— * — ” Einfamfeit
wird / fo fepdiefes Der Segen bey meinem
— Der HERRe erhebe fein Angeficht über
ie Friede.
Dav. Ach mein Herr Vater / die Verwunderung
—* — Dinge macht mich gar entzuckt/
gab pordie — kaum Ba
or⸗
DE cm Der verfolgte
ortedandenfan; Der HErr beftätige der ven
gen / und laffe Samuel nicht eher fterben / als bie ich.
feinen heiligen Troft noch vielmahl gutzuunn
werde.
Anderer Gandlung
Zwantzigſter Aufzug.
Jonathan und David.
Dav.
Ch mein Bruder / habich die Gnade / daß ich Dies
fes höchftwerlangte Angeficht vor meinem Br
noch fehen fan ?
Jon. Mein Bruder David: fol leben / und wils
MR ſoll diefeg Angeficht noch offt zu fehen be
Dav. Allein bin ich verrathen /oder bin ich verkaufft?
von allen Ecken wird mir, ‚bie Zeitung meines Todes
angefündi et / und der König ſelbſt will mich durch
einen Kuß berſichern / daß ich unter deſſen —
gezehlet werden.
Jon. Alſo darff man die Furcht nicht, aludins
herrſchen laſſen.
Dav. In deſſen hat ſich der Hoßzu meinem Unter.
gange verfchworen: SO
Jon. Sie haben fich eingebildet dem Könige einen
Gefallen zuerweiſen. Mich duͤnckt / ich gehöre * zu
dem Hofe.
Dav. Ach mein Bruder/darff ich reden?
Ton. Ach mein Bruder / er mag reden ober wei
gen / ich weis / was er fagen wird.
u — — —
freywillig Beta — Körbe —— dato empfind⸗
— beleidiget werden?
* Jon. Mein Bruder /es iſt ein Unglück welches
vielleſcht Dönfelben Perſonen amfchmerklichften vor:
| ale die vor menfchlichen Augen das meifte ver-
"NUlD«
177 R
— was wollen wir uns aufhalten?
Micha Bm Schub;
Michal unſchuldig / fo hab ich aufmeiner
en bi Mifferhat begangen,
Jon, In Liebes: Handeln * ſolche Wunder
zeichen vor Daß wey Perſonen einander beleidigen,
ine ied auf ihre Unſchuld beruffen
chbin Zeuge Michal ift Su) —5— die To⸗
te Dal Uoc thiget wo
lan ſo mag die SM — dem
ee fepn. use
ehorfantt Bean
n Knecht; a duch des Köni
eine Liebe def 8 a
ein! Mach. Een dan har vor
ten en auſſ
fie ea
Sun hin? € ? Sat ic) den Kös
Jon.
94 Der verfolgdt
Jon. ch fan mir nicht einbilden / daß mein Hert
Vater dieſes In vollem Ernſte folte beſchloſſen has
ben. ——
Dav. Der Koͤnig weis von unſerer du A
Alſo wird er feinen geliebten Sohn durch die
traurigen Schluß nicht befrüben wollen. Esift um
ia ungiöcheligen Schritt zu thun / fo bin ich des
Todes. * RR N vie
Jon. Wolan / mein Bruder / et laffe meinen dus
ten Rath gelten. Morgen wird der Neumond
an unfern Hofe begangen. Er abfentive fich etliche,
Tage; Wird mein Könige. Here Vater nach ihm
fragen fo will ich ſpreche : Ex habe fich eines nothe
wendigen Dpffers wegen nach Bethlehem begeben
müffen. Wird er nun fein Gefichte nicht veräns
dern / fo werde ich lauter Gutes zu hoffen haben;
Solte er aber was ungnadiges an feiner Mine mer⸗
cken laſſen / ſo werde ich ſelbſt wuͤnſchen meinen
Freund etwas weiter von mit zu wiſſen.
Dav. Allein wo Fan ich dieſes erfahren? vo
Jon. Mein Freund verberge fich auf dem Felde /
ſo will ich mit meinem Bogen hinaus gehen / und zur
Luſt etliche Pfeile verſchieſſen. Werde ich zu meinen?’
Knaben ſprechen / die Pfeile llegen hinter dir / fo ft es’
Friede / und alſo mag mein Bruder wiederkommen;
Enge ich aber / die Pfeile liegen Dortwerts vor Diez‘
wenn fie der Knabe holen foll/ fo ftehet die Sache
fehlecht/ und das beſte Mittel wird in der Slucht zu
hoffen ſeyn. *— In
David. Wolan / ich nehme den freuen Rath
any und ſchwere Daß. mich. kein Unglück von
Davids 3 95
J "Bei —X im Beamer” "abfendern
— Ach ja es möglich / das — meines
e s auszuſt n ſo wůr de meine Freundſchaft
ſo viel N 6 iger in Zweifel geſetzet werden,
Hein ich fage dieß: St jemals meine Scele in die
geringfte Untreu gegen Den geliebten David gewilli⸗
fo gebe GOtt / daß ich weder in meinem Leben von
Menſchen noch in dem Tode von dem Himmel
Jet geringſten Treue gewuͤrdiget werde. Der Hoͤchſte
hue mir biß / was ich meinem geliebteſten David goͤn⸗
um wm in Same muͤſſe verflucht fenn / wofern ich
dern Segen meines Brudirs zuw der bin. |
RE no zwey Perfonen mit einander}
m wvey en eine Seele haben. Und
dergeſtalt ſey der HErr Zeuge zwiſchen uns behden/
dag der @ 3 * imſere Liebe trennen / aber doch
be ee bey der Abrede. zu guter
ht/; Tei 13 ‘ dl n ww!
ee Bin Ser: Ei hätt
J > sie ege — Orc —*
in⸗ het) a
Drits
i
96 Der verfolgte |
SrircerGandimg
N e]
af? air | | 34
Erſter Aufzug.
Phaltı, |
RXChſſchwebe in Furcht und Hoffnung. Denn
Ziemehr das Königliche Wort meine Liebe le
SEI cundiret, ie ſchiechter werde ich bey der Gr
mahlin ſelbſt vergnuͤget. Es iſt gewiß / des Frauen⸗
zimmers Gemuͤthe iſt nicht anders als Poſt⸗Papier
was jıterit darauf geſchrieben wird / daſſelbe ftehet
rein und annehmlich. Hingegen wo man Die alte
Schrifft außkratzen / und was anders hinein Dr "1
will / da wird man fich nimmermehr fo wohl fürfehet
daß nicht eingeringer Fleck und was. unanftand ge
folte zuruͤcke bleiben. Ach meine geliebte Michal
hat den Namen David gar zutieff eingepraͤget und
? — meinen Namen an die Stelle ſchreiben
will / deſto ſchlechter ſteht es um meine Hoffnung
Doch wenn etwan des Koͤniges Grimm durch Dat
verfluchte Blut waͤre geleſchet worden / fo wuͤrde viel⸗
leicht mein Gemuͤthe zu etwas leichtern Gedancken
verleitet werden. | —
Allein was haben Die zwey Herren fo vertraulich
mit einander zu. überlegen‘? Ich werde mich etwas
— bis ich ihr, Geſpraͤche verſtanden
be ae >> A
Ip: re
rn, #
J
*
Denn
a "Biiner Bandlng
2. Mderer Aufzug.
, ER Bichri. Phalti —* Site,
———
— u ae Uch.
feür mkomm jemand / und fagt / der Himmel
— * Wolt 2auf Unglaͤubliche Sa;
erften möglich.
Be Snap deſſen Namen David als in
J — N su aurfen ward / hat fich als ein Vater
ha Ei fi ängebotennach Ho⸗
. Uch. Ach a hemertgetreuen Diener’ deffen bes
)ige Refo lutioi durch die Wanckelmuth eines
Herr ßot ef wird,
Cogs wer Dem Staate Dienet/ber muß
cken 1 einem Gaucken Spiel⸗e darbieten.
ki ch. Wastollmanthun? Bir Haben einmahl
BR ver even Seind des König. Haus
auserfolgen / und nach dem der König an feiner
on unteei wird / ſo ſtehen wit in Zweifel / 0b ein
die vormahligen Befehle wieder⸗
alles aufunfer Verderben. Denn
Bu em! feinen Fuß wieder einfeßet / ſo
| Bunfr®& Schtone wicht anders als im Bute ers
r
— er. Üch,
r 2 3)
a... Dermerfölgee |
— Uch. Was wird aber der neue Siebhaber mit 27
ner Michal vornehmen? “2
Bich. Er mag das Seinige genieſſen / weil er noch
Zeit hat; Denn wo der König den Vater Nam
verneuret Da wird das Band der onferlichen fi I:
nicht zuruͤcke bleiben, —
Uch. Ich bethaure die ſaͤmtlichen —
Doch meine nechſte Reiſe wird auf das Land
hinausgehen/ und wenn —— Weiſe zu
den / etliche Tage ſolte kranck ſeyn.
Bich. Es iſt mir —5 ich nichtfolgen fan: Doi
das wird mein Slücfe ſeyn mo ich mich zu —
unſichtbar machen.
Uch. Ich liebe meinen Herrn Collegenyund eh
den König. Auſſer dem weis ich nicht / wem —
hangen oder wen ich verlaſſen ſoll.
Bich. Der Himmel helffe uns froͤlich zuſamn ꝛe . 1
Sritter Sendlung © =
Dritter Aufzug,
Phalti, hernach Adriel,
* X* A!
Rn
DIBECR EEE; %
j a: = Aal
& RA
| Phal. —
So ifEdas Urtheil über mich betofanybe ki k
den Schimpf der: einfaltigen Liebe tragen fi ‚fe 1
Ach hat Michal darum ihre Liebe unverletzt beba in
weil David fo bald in ihr Chebette wiederum batf
fen eingefeget werden! Was verhindert mid, To
ich nicht den erften Baum zu meinem Begt Er i
und den nechſten Strich zu dem Ende meines S J
mers erwehle? Ir
I David, .98
— *
EX ——— — Glück zu / Hr· Schwa⸗
e! Bi ehts um ein gut Leben ?
| er aufdenZod gedentket/ der hat ſich
| * felichen Lebens zu getroͤſten.
ir. Ei! t ein Fläglich Thun um melancholiſche
Dnen; Warum ſolten wir traurig ſeyn? oder
| “ ſage warum will er gegen Die Koͤni
2 Samiliefo imdanckbar ſeyn? In die ſchoͤne
yaltich) —— daß ſie alle Todes⸗Gedan⸗
BR D —— su der ſchoͤnen Michal hat
"mich — ndie ne, und nachdem David oufdas
ed niges Sohn heiſſen ſol ach ſo bin ich
4 * ode! (ir fälierin Ohnmachte)
— Se hätl is gleichwohl der Liebe folche
Wirckung u Boerse: Er zeucht ih einer
mmächt dahin / de Bricht durch eine fliegende
jepm betrogen worden. ern ich
nen kneke Fochter inie Yon der Seite weg⸗
rauben / ft ich vor eins gedencken / es
ein Webebild geweſen / derentwegen ſich
ein Mann nic einmahldas euferfte Kleid / geſchwei⸗
ge den 1 das | Theil Des Hertzens zerreiffen
tolte, Undvarnach wolte ichmeinen Kummer nicht
vᷣc r de Seit angehen laſſen fondern ich wolte
5 meiner Siebften dergeſtalt vergnügen /
af ehe Ren Machfolger mit Grund
= MBahrheit fagen a er —— einen recht⸗
aff — Borganger weis nicht /
meinen He ——— behfpeingen, Ar
2
180 Der verfölgee BR, I — Ei
en olangı il —
er A R — ei
* — cwnwit Bl Pi
. Diesen an 3 —
Die vorngen und Merob.
"Mer. komt gelauffen) 0
m Ein Kind / wo follich denjenigen ſuchen dee
Gegenwart bey dem ‚Kömge ſo ʒeclan
| — Mein Hnd ich ſollnothleidenden perſen
beyſpringen |
Mer. Der ganke Stant/die Perſon des * ä
und unfere Wohifahrt ſchwebet in der. höchften
Noth. David ſoll wieder an feine vorige Ste Ser ges
feßet werden / dag heiſſt / wit ſollen in —— Ve r⸗
ben willigen
Adr. Ich habe es noch vor eine Zabel gehe
Mer In deſſen habe ich das Wort aus der n
Vaters Mundey daß er ſich einen — vet (be
Geiſt ſo weit "hat übermeiftern: Iaffen / daß er fei
— vor einen Sohn wiederum⸗ Mr n
en hat. F
— So hat dieſer gute Menſch biliche M
ohnmaͤchtig zu werden.
Mer. Ach mein Kind/ as feiner Gef ur 2 |
da pflegen / er ſuche doch alle Mittel hervor de m. £ E
nigin den Haſſe wider unſern deind zu fiarchen 7°
E SR { Da TEL
Fr Adr. Je ee thun / fewahr als Ariel
erobs Seele verbunden ift.
— EN — — ab.)
—
* * Kür nffter Auf zug.
Ben hernach Michal.
Be Ner (ſtreicht ihn mit Balfam.)
in! öfter Herr Schwager / iſt alle Empfind⸗
Fe ligkcit verſchwunden / oder iſt Das: Leben ſelbſt
| ee | nn Sind meine Mittetnoch
Bachipie.Kraftte wieder zu verſammlen? Ich
dein} fe) daß ein klaͤglicher Tod über
‚ biefen. Con ai. ebietenkart:.
#2 & Mi u Imet jelauffen. Ich werde an ei⸗
en O Ki * ant die Verrichtung unbekannt
— 2 Mer. fpring (bringe auf) Ad Fr. Schweſter / was
—* fi RWie ie: liegt hier?
' Mer W als der liebſie Phalti.
Mich. Ich bin es chon gewohnet / daß son mei⸗
zen Liebften: einer: nach dem andern vor die Hunde
® in — sid.
Mich. Sohatsfeine Noth.
Mer. Aber mo Feine Dülffe gethan- wid, da *
ein gefunder verſchmachten.
G 3 Mich
Mer. — find Ps & — ich pi 37 r
keinen Todten halten darff. ——
Mich Nun ſo willich einmahl cin Wonderſeie ven
verſuchen Phaiti, ich befehle Dir / v xire mich nicht
weitet mit Deiner Kranckheit. Und jo mahralsich
dir Die befehlen Fan ſo geſchwinde ſtehe mir auf...
phalit ſtehet uf Wo kommt der füfe Ber -
fehlher / der ai wiede lebendig macht ? Bi
Mer. Non einem verliebten Munde, J
Phal. Ach iſt meine Gebieterin da? —
der Mund der mich wieder lebendig macht.
Mich. Ich habe etwas befohlen / wer fich ing
Kühnheit weiter unterfangen will / der handelt wiz
der meinen "Befehl, —
Phal. Ich wuͤnſche aber zu vernehmen wa) |
weiter verrichten foll; 7
Mich, Mirift nichte eingefallen. Will er inu
fern Logiamente fo lange verziehen / bis ich mich ai auf f
was beſinne / ſo kan er vielleicht nach feinem‘ Zi uns
che gergnüget werden. RR
Phal. Sb bin gehorfam/und gehe. (gehe ea Dh
‚Mer. St. Schweſter / Die Complimenten ſ tin |
mir nicht an wenn ich Pholtimaree —
Mich. Aber mir ſtehen fie gar wohl ch/w ei
Michal bin. -
Mer. Es fheinet gar unhöflich and wenn ich De Jert
Be Herrn Vater betrachte / gar ung 1)
"lich. 3 weis nicht/ob jemand Über me m.
If
f Se Wi
Ef
PK
* David. E:
Ar tnaebie Ieten fat, ET das Ang wohl ſagen /
Be — Re“ — 2b)
— Sruter Handlung
Geecchſter Aufzug.
hernach Sual, Eybaal,Ziba
—F F muͤthige Schneller, det Taufeh will die
Er Noch michtinden Kopf Dasid’Funte mit feiner
fchaff Be! Dir ausrichten / als Phalti mie
— ——— gelauffn. Esbaal ſaget ihn
ic einen Stecken. Ziba folget hinten nach.)
"proteltire wider Gewalt.
b. € —— du —
er a efoll ich Das Lermen
u” Zik en; laſſen en nie
wißfe — * J
ale ey ha omare
ße Se unch Don König Ar ga wuͤrde.
F * fa.
-.
164 Der verfolgte" |
. Mer. So rel recht /mein. Bruͤdergen fü ſchlage Rn
Buben /daß ihm die Ohren und die Achſeln vor die
Fuͤſſe fallen, Ä RE Be
kesb. So recht fo müffen Die Leute tractiret wer
—— von dem Throne ſtoſſen wo
Sual, Ach ich bin. noch nicht neunkig —
und der inder@pott den! (länffe Davon).
ib. Der Kerliſt ung Ru: Doch
fen he y: X
Mer, —— "Das ——— — fi d 4
wohl ju der gegenwaͤrtigen Zeit: Lafft mein Brut
— 1 hieruumd verrichtet unterde fen was cu ww
“2 * bin gehorfa. cgehet ab
l * x) s J
Mer. Run / mein Brüdergen/ der Here De tee
muß Ic u noch einmal zur — an Hi —
Siebender a —*
Saul, N Isboferh, Abnen Se . y
a — elle hottesbien ıftesı ”
salen on. dieſes ah Wort numel
halten jean. KR —
MIR?
— Sa * |
* er ER * David. 103
— Bott baog besoo ih — eine ge ehörfeme
rk nf Ti anidift auf Des Königes "Befehl
"bliebe es auch Die verſprochene Gna⸗
Und aha, por einen Unterſcheid zwi⸗
rtigen Bruder Jonathan? De
Den der Wiederfunftt feines Freundes die Ehre
Beſtaͤndigkeit —J—— zen; Ich aber werde
Werſpotte werden /daf 1b den Feind meines
Herrn Vaters — habe.
au a die ie fan ein Königlicher Diener fein
‚bei ah Bm der König feine Argfte
Ste nehmen will?
Sa y dem Weiſſgen gehhehen. "Det
5 in *— Bor Drte auf feinen Thron
Pr ehiren begeucht fich Die Verführung auf
na a welche der. meineydige Boͤſewicht
| 16 ne heinet er. nicht bey derföniglichen
Bei fich ſelbſt iner Miffethat
et toll! den orte der hochheil.
"Ein Kor ig Fat niemahls höher beleidiget
als ne e A er von einem Sclaven in unver,
=> en wird.
einen Zweifel / er werde fich bald
1 ettvan feine rebelliſche Cabala mit
n un wit den Unterthanen moͤchte
By) h Ki I ch — — Gedancken unverſtoͤrt
| 65 Ich
BR» er. DWZ
Fi wi ce nu%,
a, ‘ -
r —
106 Der verfolgte AR
In habe ‚einmaht die vorige Mifferhat. vergeb: *
— neues auf ihn gebracht / ſo ——
— Ein Rebelle muß eher zu Boden geſchla em
werden / als er Die Suͤnde vollbringen fan. Denn
wo der König zu Boden liegt / da kommt die Strafe
zu langfam. —
Isb. Und was David begangen hat / dag if: h N
ee Sünden die man nicht wermahl ‚be: o
gehen da ia
Abn Undeinabfolutee Herr hat unteefehieden ne
Faͤlle vor ſich / da er nichts verfprechen kan / und da
nicht verbunden iſt / das Verſprochene ——
au machen. er;
Sar. Ein Vormund darf feinern Pupillen ni ie #
vergeben: Undalfo darf ein König ⸗ Ihr Koͤnigl ı PO
Maj. halten mir es zu Gnaden daß ich mein A De 2
Gemüthe gar zu deutlich anden Tag lege.) E :
nig darff an Br nicht — di ei. ;
Adr. Recht ſo; Der Könighat einmahlgefchwer
renyals ein König Das DBaterland prregieen: Damit
ift er. einmahl vor allemaht von dem Merfpre nr
auch wohl von dem Juramente — ” 8
diefer herrliche Titul machte perleugnef werden.
Isb. Ach wo ift ein Schäffer der um eines fehnoe
den Knechts willen feine Geluͤbde / und daß ich nahe
Deuftichet rede / feine geherjamfie Kinder: verrathe en
wuͤrde? BE
Saul. Der Himmel ſey — daß ich widern nei⸗
nen Willen genoͤthiget werde meine Zuſage zum —
derruffen, Und ich [che wohl / wer ein König bei Ten
J Dabvid. 397
Jar muß feine muß feine Afe&ten und feine ganke ke Zuneis
— nen. Doc) was wollen die Perſonen
n geheimen Rathe?
Eau Handlung
— Achter Aufzug.
Beeren, / Merob, Esbaal.
ser Datei I be ehe eine Sünde / daß
Er Das vaͤterliche Angeficht zu-fehen
39 Diewäteriche Siebe in das Hertze gepraͤ⸗
m eine Königliche Tochter niemals zur
Er, er mas iſt euer Begehr?
ſtan de daß ich mit dieſem Fleinen zar⸗
18 Gebitge enttoeichen will. Und
ab ih aus — Unterthaͤnigkeit
igen Abfchied nehmen wollen. Achz
$ y it der Here Vater / des
n ehe erh gt iter fest Due Fuͤſſen / und bitte /
» 5 rauch? Pen) eingeben etwas ſorgfaͤlti⸗
erw Es werden ja auf dem Ge⸗
— chaͤfer ſeyn / daß du aus Mangel
ber Mittel nicht verfchmachten varffit.
‚be zeb. B. Gute Peachtrliebfter Here Daten; ch wil
} mi | hr en/bis David wiederkommt.
— auf. Bleibet hierzmein Sohn /
voſern meines ſollen / fo Fan ich einem
Benraumen. Erbe dub feinen;
| Mer,
108 Der verfolgte.
"Mer. Ach der Herr Dater darff fich unferttvi gen
von feiner Meinung nicht ableiten laſſen. Stehe
des Koͤnigreiches Wohlfahrt oder des Koͤn es ke
putation quf dieſer Wiederkunfſt⸗ ſo er; vie
vor den Augen Des ganken Volckes befennen F
daß —— mit unſerer uch gar gern ot en
wollen —
Saul. Nicht alformeine Tochter, hier nehme
Fleinen Beinken/ und verwahret ihn in euvem & zim⸗
mer / his ihr auch wohl heute dieſen Tag Die ng
erfahren habt daß der todte "David Feine Komik
Kinder beleidigen kan
Mer. fach den ich dieſes Geſetze Lee
muß / fo bleibet die Reife frenlich vor dleſes mal eing
ftelft. Sch bingeharfam.
(Sıe nimt Es baal von des Amel
men / und trägt ihn hinein.)
Saul. Ihr habet mein Wort: David ſoll ve verfol
get werden/ und wenn ich meines eigenen St oh e %
nicht verſchonen folte. Und ſiehe / eben da EommEnn
hun eswelche Darum in meinem — ogen
iſt dafs fie mir zum Dancke Das Hertz vergif iR fol
A
3
TER?
Stritter Bandlung de
Neundter Hufzug, =
Die Borigen und fonathan.. 2 Er
O8: gebe meinem 1 Königl m. Dani
gesteben! |
2 u
Sa — Mr
—— * FU ft j
* | BASE
er ——
| = Au einefolcheNbergnigung/‘ dakich! die
E einlanges geben mit Freuden anhoͤ⸗
S sw d der grund gůtige GOtt bey
— ra Re
| Seſe b afigen wiſſen.
* Hegeweſen
ß mich ſchaͤmen / daß ich eines langen
lafes wegen meine Aufwartung etwas langſa⸗
ablege: Die mt des heuen Monden
Aber wie koͤn star ſich
e.diefer Luſtigkeit entbrochen hat?
nein Konigl. Hr. Bater/er ift zu Bethle—
und teil ce ein.orentliches Geſchlechts⸗Opf⸗
r daſel ehe bi H en hat / ſo ha ee. mich gebeten /ſei⸗
weſe ee ei wir yanigft suenttichuldigen. Sol⸗
| in tun geſchehen Fön;
nIagoas Dpffet in feiner Ge⸗
4 "befehli fan |
He > 2 Daflart! £! feheich nun / daß deine —*
de Denfchlaf bie
1/ da du eben init zum ——
ind des Königreiches über denje⸗
lange vor deinen leiblichen
Ba: Hal du Baſtart / ver⸗
Bir zuviel gebiet. Mleinich
Fonigliche Blut hierducc) an den Tag gebeny
ven hoͤchſten Unrechte Fan geduldig ſeyn.
Fesnicht wahr / du hilffſt über meinen Tod
Jon
0 Devise —
‚Jon. Sovieltveisich /daß der unfehuldige Da
hicht serdafnliches begangen hät: Und ich füge Diel
Ott gebe dem Könige later folche Diener/ meld
im Deren Davids Treue / in Zug
Redligkeit / und in Verrichtung Davids Tapfferker
blicken laſſen. | | Ran
Saul. Iſt das ein — Sohn / der fels
nem Vater noch nieht Berraͤther auf den
münfchet? BR
jon. Diefe Beſchimpffung wird mich angehen/
Abn, (sält den Könige der Sohn.
Saul. Ein gerechter König foll die Boßheit audy
Baftard durch diefes Eifen —5 — —
Abn. Ein Sri jaein® etechy
olck will auch ein Creinpel dee
Saul. er mir alkuhefftig befehleh will/d e
4
.
vo
Tr \
347
i
* * — _ David >
Ad "(ad speiat,) Die Kartewwird noble gemifcht/
imüffen gute Spielgen heraus kommen / darbey wir
beite Schange werden zugemarten haben.
ä . Seiser Gandlung
Zehnder Aufzug.
u — ein
| 2 enden liebfte Thasbi?
f . DieErzchlung ift zu dewiß.
J — = mein —— wieder zu Gnaden
* Kr air hat ha mit dem angeneh⸗
men Titüleines Sohnes beleget?
Chas, Es wird von allen ofen beftätiget.
FR Mich. s08 verhindert mich denn / Daß ich Dem
— lichen? enicht zuvor Fomme? Ach wohl
n Ass mein ihiger Sclave noch nichts genoſſen
A toys meinen David aufgehoben wird,
v — ch wuſte wohl / daß Ihr Gnaden mit Feis
ir et koͤnten vergnüget werden.
— de auch dieſe aeg mit unſterb⸗
Dancke zu Ne foiffen. Ach meine Chass
e forchen Minen will ich meinem liebften David
get er umfeflee fie) mit folchen frz
Blick darthun / Daß ich bis auf dieſe
nd "Durch feine eine Untreu bin beflecket worden;
und
Be 2.
und durch folche Genfer toill ich ermeifen 7 efsich
ing Fünfftige viel lieber die Slucht nehmen/und irgem
in einer Hoͤle wohnen will / als daß ich fo viel Gra
ſamkeit noch ferner von allen Ecken erdulden ſol.
Chasb ch wolte wuͤnſchen / daß die geliebte Per⸗
fon allbereit ankommen ware Doch weil fie aus ge⸗
wiſſen Arfachen noch verziehen muß / ſo toerde Kb JO
kuͤhne ſeyn / Ihr Gnaden mit einem Siedgen zuber
ur N *
Mich, Ach ja / meine liebſte Chasbi / daran —
ſchicht mir. ein groſſer Gefallen. Be
Chasbi. Esiftaufeine Princeffin gerichtet / Dogg
Gemthe mir nicht unbekannt iſ. (Sie ſinge
51
— J we
FCEh ſoll mich wiederum verlieben, 7°
Nach dem mein Liebfter ſcheiden muß⸗
Allein ich bin noch treu gebliebe //
Und ſpuͤrte lauter Uberdrußß
Als mich derſelbe ſchimpflich ba 7
Der nicht des Erſten Lugend ha
Or A|
—7 —— ”
—A ‘ I ⸗ LT,
Ich habe neullich Werngenoften! 7
So daß men Mund numehro ſprich
Her nicht wie Davidfüffen fan;
Der bleibe hen Michal ansgerhan,
5—᷑ 45
4 ;
“u
——
*
F
—
David, a 113
Erhat den Ruhm einmahl verdienet)
Der des Koͤnigs Eydam hieß;
Whabe mich dahin erkühnet /
Dat die Roſe brechen ließ /
Dieweil des edlen Davids Hand
Em Hertze ſeines gochen fand,
Bolanichpreife eine Liebe;
Ber mich verdieng/der kuͤſſe mich /
aWetter war in etwas truͤbe /
F N
4
J
—
m —
un ſcheint die Sonn und zeiget ſich
Dieführet mir den Troͤſter zu/
Dem ichs amallerichftenthu,
Sritter Handlung
J— —
fter Aufzug.
ce Vorigen und dual.
7 Sual, (finger)
HEN jay ich preife meine Liebe /
Was mir gefallt/das küffe mich,
Mein Wetter fcheinet einmahl trübe/
Nun komm mein Glück und zeige fich,
I Umdführe mir ein Maͤgdgen zu,
Der ichs am allerliebften thu.
Mich. Wer iſt der Ochſe / der unferer Nachtigal
gegen bruͤllt? |
3 Suak
“
.—.
1 Der verfolgte
— Sal. Wenn dies die Pachtigalden Bag wirdfing en
lernen / wie ich / ſo wird fie auch ein Dehfe feyn. Denn
zu meiner Zeit/da ich ein Diſcantiſte war / da hat mich
mein Bater offt vor eine Nachtigal verkaufft.
Mich. Ich will wiſſen / was fo ein grobes e
an, einem Orte zu Ieaffen hat / da ein Koͤnigliches 8
Grauenzimmer Fan verftöret werden. |
Sual. So muß ich aus der Welt lauffen: beyden
Männern bin ic) ausgethan/ bey Dem Sranenzit 1
mer heiſſe ich ein Ochſe.
‚Chas. Sollen Ihr Gnaden mit Diefer hoͤhmſch m
Antwort suftieden ſeyn?
Sual. Muß ich mit dem Tractamente zu or zu
frieden ſeyn?
Chas. Geht hin / und laſſet euch das Tracta net
verbeffern/ hateuch iemand was verfprochen. S
Sual. Sch komme nicht recht an: Ich werde wie⸗
der gehen. Ich bin bey dem Herren Koͤnigein⸗ Dien
ſten gervefen / Da wird mie als einem Rebelle um it
dem Loche gedraͤuet. Ich wolte mich bey Here Jo
nathan zum Kammerdiener gebrauchen laffen 7 [
weis er felber nicht / wie lange er vor Dem Könige le
ben bleibt. Nun Dachte ich bey dem Srauenzimme
ein Vocalifte zu werden; Und da fehlets nicht wiel
Daß ich gar. alsein Rindo eh geſchlachtet werde
Mich. Siehe da! wer will meinen Deren ® Bru
der Fonathan nicht leben laſſen? er
Sual. Das weis ich; Und es fehlet nicht vi
kan ich ſprechen / das habe ich geſehen.
Mich.Wo * Narr die Wahrheit rede £/fe
1 — Dad ’ aa
mag hen tuelches mein Gtücke fehlecht
„befordern n koͤnte. Ich will willen / mas gefchehen
— * Und ich roll mein Lied zuvor bezahlet haben.
— fich. Narr / da iſt etwas
Sı * Wenn ch Geld kriege / ſo bin ich ein Narr /
aber Fein Ochſe bin ich, Denn mein Lebtage habe ich
Biel Ochſen Fleiſch freffen feheny aberich glaube nicht,
daß der $ einmahl einen gebratenen Narren hat
er Taffel gehabt.
Mich. * wo bleibt die Erzehlung?
BY Sual. rs gu gedencfen/was ich nicht gar
‚gefehen ute Jonathan mochte fich ſei⸗
nes | gar zufe ea annehmen Damit laͤufft dem
was kuͤtzliches uͤber die Leber; Und hätte ır
koͤnnen Ferſen Geld geben / fo hätte der Speh⸗
Der zur Thüre hinaus geflogen kam / in feinen Cal⸗
Daunen Die Derbergegemacht. Doch mer cinen neus
er spe arff der Fan fich nicht aufhalten.
— Uaͤufft dapon.)
= Mich. Ad was heiſſt dieſes?
has Nach dem Sprichworte reden die Narren
Dis Wohrheit⸗ und wo Jonathan bis auf den Tod
verſolget wird / ſo muͤſſen Die Verleumder des Koͤni⸗
es Gemuͤthe wieder umgewendet haben.
Mich Ach Merob / du gifftige Schlange / du wirſt
ii —— zu wuͤten / bis deine Schweſter ein
liches Sifft im Hertzen ſelber empfinden wird.
sch i merk. es ſchon; David wird mir nicht gegoͤn⸗
et, £ Oele liebfte Chasbi / helfft mir meinen.
Br. (umfalle ui
2
116... Der verfolgte
— Mas Schr Gnaden befehlen /d das will |
thun. AN müffen dem Glücke gehorfam fenn.
... (Ste sehen at )
Dritter Gandlung —
Zwoͤlfter Aufzug. u
Sual, hernach David. EN
Gual. —
St das nicht ein Elend, wenn man gerne Diet
ſte haͤtte und gleichwohl Fein Dee er
koͤmmt / der mein Herr ſeyn wil. "Selber kan
mir nicht befehlen; das heiſſt / ich kan mir nicht ib
Freſſen und Saufen geben: Alſo muß ih
ſchen / ein glückfeliger Diener zu ſeyn. Doc * |
leiht mir eine Brille / daß ich in die Weite fehen Eat
Kommt nicht dorte ein Kerle mit Pfeil und ' Bor
her? Huyl daß mich Einer zudem Könige bringe
ſoll / weil etwan Here Jonathan auf mich befan an
hat: Dlauter Courage, lauter Coura el nd
iemandals ein aufrichtiger Freund mit micha 1Del
ſo weiſe er mir ein Maͤuſe⸗Loch / und wenns ach en
Fuchs Loch wäre, Denn Noth bricht Eifeny a ih
das will ich mit DieferRetirade in Diefer Steinkli —
beweiſen. | Mr Be
David. (fpringt hervor.) Wer ſucht mic 52 '
Sual. (ad Spe&.) Ich bin nicht Der Mare q allen
ia ſich verſtecken muß. — —
Dav. Ich will wiſſen / wer dich hieher geſhickth f
Sual Warum fragtihr nicht / wer mich hiehe *
jagt hat?
” "Dav. Sc) Ychfagewaßdu ein Derräther bi bit,
al, Dasıft auch ein Loch vor einen Verraͤther.
v. Wie? folftdu meine IBohnung einem Lo⸗
i hevergleichen? Eile mir ſtracks aus den Geſichte /
vod di —— follzu einem Begrabniffe werden.
Sual. (ad sped.) In der Stadt reden fie nur vom
To dffchlagen; Der Kerle Fommt noch gröber/
und ı edt ‚gar som Begraben. (Ad Dar.) So / ſo /
err mein Weg iſt der weiteſte.
. Humdyfiche! du ſolſt mir nicht gegen die
odtlauffen: Lauff vor dich hin / ins freye Feld / wo
Ri = willich Dit eigen / daß ich an Feinem folchen
| suben zum ——
re) s ſags einer dem andern: Daß
ich lauffe das thue ich meines nA willen; Und ich
Proteltipe darwider / daß ichs nicht thue den Befehl
Feld ra zu reſpectiren. (gehet ab.)
v.Eswär Dhe Zeit mit dir / daß du dich un
| eſt Aber ſehe ich nicht meinen
% J =
7 ER
hie ge ee lich.)
©; Stritter Handlung
— Aufzug.
Jonat th: Beier mit Bogen ũ. Pfellen.
Su 1 lar ſamer N Du waͤreſt gut nach den
2 Au zu fchicken/ Denn du kaͤmeſt fein lang⸗
4 H; ſam
*
1 Der erg. ‘
und im Ausreiffen verdorben.
fam noieder: Aber wer Dich im 1 Kriege folte sun
Woffenträger haben’ der mare Am a:
Hal. Snädiger Derryesift mein erftesmahl, me
den mie die Beine anderthalb Ellen länger F
ſo will ich des Tages auch etliche hundert Ellen
ter ſchreiten. &
Jon. Du haft dich wohl verantwortet. Doaben F
deine Gänge mit lauter Elfen ausmeſſen / J as
wird etwas neues ſeyn. Allem Anſehen nach w et 4
du beffer zu einem Schneider dienen / als zu einet
Botenläuffer;
Haf. Wollen mich Ihr Gnaden cs um m
Cammerdiener Bing fo will ich mit allen ie u
ein Schneider mer
Jon. Schmweig ht bis ich dir befehle zu ıde
Iht will ich Diefen Bogen probiren ; Lauff un opel
mir den Pfeil wieder. (Er febieffe etlichem⸗ ab.
Haf. Soll ich die ‘Pfeile holen ? En 2
Jon. Ja / verweile dich nicht,
(In dem er laͤufft / ſchieſſt er einen Pfen
über feinen Kopff weg.) —
Siehe / der Pfeil liegt dortwerts vor Die: el ch hin⸗ ⸗
aus / weiter hinaus. A
Haf. Cieſet ſie auf. Was ſoll ich mtden P eis
len thun? —
das ‚Geh und trage fie in Die Stadt ich w wil I
deſſen da herum ſpatziren. |
"Haf! Aber wenn ich geſchwinde ufiefeti w
derkommen? —
Jon.Du biſt mir verdrießlich / du ſoſſti in II St
y
—
— 1
\Tz
David. tig;
lei Sen / und. wo wenn en jemand. nach mit fragt/ folft du
srechen, ich wuͤrde bald da ſeyn.
BHal.(zd — Mein Her: hat ein kurhes Schieß
mgchalten: Es war mir ſchon leid um meinen Bu⸗
kel / wenn ich etwan viel Wilpret haͤtte tragen follen.
... 1 —J ſo kan ichgar leicht hinſchlendern.
David, Me
Dav.
N ar on. „Mein bie iſt nichts liebers als feine
-Segenwart: Aber ich bitte ihn um meiner Freund:
ſchafft mwillen/ er verlaffe mich. Ich bin felbfien in
ERöniges Ungnade/meil ich meinen Geliebten all⸗
zufeepmüthig detendiren muß.
2 Day. Ach weh mir’ daß meines Freundes Ver⸗
De ben aus mir entſpringen fol. Jeh will mich zur
[acht bequemen. Der Hiinmel fen deffen Zeuge,
8 wir unter uns geſchworen haben / und dieſer
und gehe bis auf die ſpaͤten Nachkommen. Hier⸗
mit aber er taufend guter Nacht. |
PR; H 4 Jon.
139 Der verfolge
> Ion: Ag) mein Bruder / warum foll 1 id zu de
— Weil ich die Helffte meiner Seee wu ücke
* Aber ich werde mehr also bie Helffte men er
Seele zu Haufe vermiſſen. Der Tag wird meine
Nacht / und die Nacht meine Ungeduld ſeyn. FR
Dav. Ich werde im Leben todt fern. Doch der
erzug iſt gefährlich, / und Diefe Unterredung möchte
ung beyden das geben koſten. Ach mein Vrude
nochmahls zu guter Nacht.
Jon. Und vielleicht ſterbe ich/ daß wir einander
Diefer Welt das legte mahlfehen.
Dav. Solfich ſterben / ſo lebt das andencken mel
ner Und alſo GOtt befohlen. |
. Jon. Ichkan nicht ablaffen. Ach mein Freum
follent wir die gantze Lebens-Zeit getvennet werden?
Davı &Stt ift ein Richter unferer Unfchuuld und.
ein Zeuge der getreuen Freundſchafft / der mac 08 ;
= eine —— Wohlgefallen, ,
TT Beffätige den Wunſch / mein Ben 1a
— Son es iſt Zeit / ihr müffet gehen: Thut us
Gewalt an mir/ fonft wahretmein Abſchied RR
ken Tag
Dav. "Meinen liebften Bruder in Eeine Gefahe u
ſetzen / fo ſey auch dieſes der letzte Ruß.
(Sie kuͤſſen ſich / und gehen von einander
Jon. Mein David / noch ein Wort: Die? tie
—9 hingehen wo fie will / ſo werd ich doch folches.& ra.
ahren‘
Day.&ar wohl / wo es anders meine Gefahr leide en
wird. Ich gehe, jon
en on. Ach mein Bruder/norh eins anfden Meg.
ich dein Seben unterhalten werde. Und dafiich Die
.Seuchte Diefes gegenwärtigen Kummers durch ein
r roliches Wiederſehen verdoppeln möge,
———
RENT EN SE
FR unffzehnder Aufzug.
Ahimelech, Doeg, Sebania, Abjathar.
h Die innerſte Scene eröffnee ib.)
RN er h Ahim. ig |
BSik ein loͤblich Werck / welches vornehmen
$ erfonen umfo Biel defto anſtaͤndiger iſt / iemehr
meine Leute durch ihr Cxempel zu der heiligen Got⸗
—
*
122 Der verfolgte |
» Ahim.Stehtesin dern König, Haufe noch. vol?
* DR Wir haben vor den Goͤttlichen Sion
% dant en. —*
Ahim. Ich hoͤre es von Hertzen gerne. Ich we
de auch nicht unterlaſſen folches in meinem täglichen
Gebete der Goͤttlichen Majeſtaͤt vorzuttagen., 2
Dog. Eben zudiefem Ende bin ich, —
an ihrer heiligen Slaͤdte vor die Wohlfahrt meine *
roſſen Koͤniges zu beten: Wofern mir auch D der
Se gezeiget wird / fo willich denjenigen * 1
die — etwas ſonderliches contribui⸗
ret haben.
Ich will ſelhſt die Begleitung verrichten.
Der Höchftegebeden Segen zuder heil, Andacht.
(Doeg und Ahimelech gehen ab.)
Abj. Ich muß mich über die Pierät dieſes
ſchen Weltmanns verwundern.
Seban. Vielleicht erbarınep ſich GOtt über das
Koͤnigl. Haus / Da ein frommner Diener viel m 1
—
me Leute macht. Si
Abj. Er hat fich aber ſonſt in ſeiner Keligiont nicht:
fo gar eyfrig erwieſen. SE h
Seban. Er hat vielleicht dem Könige dadurd) zu
efallen geſucht. Nun aber wird das Feuer aus d em F
hervor brechen. RR
Abj. Wenn der Fuchs sum Leviten wird / for m “ Ä
fendie eohhner! die Froͤmigkeit begahlen/und wenn! die
Staats-Leute mit uns Prieſtern gar zu gemeine wer⸗
den; fo müffen wir uns für einem Betruge fürchten. —
Seban. Wir wollen das beſte hoffen. Doch was
kommt hier vor ein neuer Gaft? An feiner Kleidung
ſiehet mans/daß er Betens wegen nicht herkoͤnmt.
— Dr i
X
David. 123
— nn ton 0.0. —— — Te En ng
) —
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n ” Br} = J
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| N , — te an un
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A X Rh f * . =
PpR=. N £
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8,
nen elenden Leben nicht zu ſchleppen / und nies
mandift/ der mich in vechten Schuß nehmen will:
280 mich die Priefter nicht als einen Qvisgvilien-
Nat, hit unter ven Leviten⸗Jungen Durchlauffen
Taffenıfo muß ic) Doch beyden Philiftern ein Landlaͤuf⸗
ſer werden. Ach einen fchonen/goldenen und einges
" machten guten Tag:
- Abj. Seoffen Banek / guter Freund / mer ſeyd ihr?
Ih bin ein junges Propheten⸗Kind / aus
Hr. Samuels Schule: Und num ich habe lefen und
fingen gelernt) fo geh ich herum und ſuche Dienfte,
———
Ad). So halt ihr den Hoffarts⸗Geiſt im Hertzen
ſo einniſteln laffen?
ual Ach ja: Es iſt mir offte geweſen / als wenn ich
Ben Hohenpriefter ermorden ſolte / daß ich nur an ſeine
ih Stelle
RR —*
U Re an an a verfolgte a
Stoffe forhmenfünte: Doch fo lange ich das" Felt D-
trage / ſoh haben ſich die Anfechtimgen etwas geleget
Abj. Ja mein Freund / in dem Kleide wird by
uns kein Aemptgen zu erlangen ſo.
Sual Ich will gerne was druͤber ziehen Rur daß
ich den Spiegel meiner Demuth/und ſonderlich die
Egyptiſche Halskrauſe vor mie behalte. > “8
Seb. Ermachtes fo klaͤglich / daß man fich faft gu IN
einer Vorbitte verftehen ſolte. 2 5 F
Abi. Der Hr, Water hat darin zu disponiten ER
Seb. Allein folche Difpofition fan durch de Wope
bitte einesangenehmen Sohnes eingerichtet werder RE:
Abj. Pie weit erſtrecken firh denn eure Künfte ? nf R
Sual. Singen kan ich / lefen habich auch gefuntt
wenn es auch Die Noth erfoderte/ fo wolte ich eine %
"Kante ee oder cin Stücke Holtz zum Opffer
utrage Ye J
— nei ne ſich nn Ba monde. hi
ee
Dritter + Benbiung —
Sich; ehnder Aufzug. A ER %
| David, —— J——
O kan ich die Ehre habe dem Herten Su 1
priefter aufzumarten ? |
Tr — RE | |
— | | David, 32.0128
\ Tor. F ai — hochfihäßen/t daß
don den vornehmſten Des Königreiches fo eine
5 ge nehme Vifite offeriret.
ED av. Allein ich möchte bald meine Abfertigung
: ‚haben weil ich in des Königes Sefchäfften bin / da
! an jich ohne den der Langſamkeit entfchlagen muß,
Joh. ©o mill ich gehen / und den Herren Hohen:
Be ter dero Anfunfitroiffenlaffen. (geb:rab,)
—J av. O das heiſſt zur Unzeit die Flucht genom—⸗
J— Ich wolte allen Verdacht von mir abweltzen /
9 ud ließ mein Schwerd ſamt andern Gewehr zuͤruͤ⸗
4 Noan ſoll ich den Philiſtern mit bloſſen Haͤnden
4 — ‚gen gehen: So habe ich auch dieſen gantzen
ag noch feinen Biſſen in den Mind genommen/
* ich vor Mattigkeit verſchmachten möchte. Doc)
h Der Dohepviefter wird hierinnen guten Rath ertheis
u on
u —
Acchtzehnder Aufzug.
— — | Ahimelech, David.
IR — x Ahim.
RES Se Fomimet der Geſegnete des HErrn / des Rs
iges Eydam / und die Seule unferg Landes /fg
hr ‚gank allein an diefen Dit?
Day. Det Hohepriefter wird vielleicht Durch meis
n ne andern wichtigen Angelegenheiten
runtuhiget?
126 ER verfolgte s —
Ah. Auffer dem ottesdienſte der ſchon vorüber. ifk/
habe ich Feine fo hohe Angelegenheit / als die vornehme
ften Patronen von dem Königl. Haufe zu bedienen.
Dav. Ich verlange Sreundfchafft und Feine Auf
herein
ob der
un
— —
mich zu erſt fragen wuͤrde / in feinen Verrichtung "u
Be
ung auf
ch
Dav.Gelobet fen GOtt / wo Die Ausleg
meine Perſon gerichtet ift. —
Ah. Was hat mein Herr David anders verdie⸗
net / als Goͤttlichen Segen ? El
Dav. Aber mein Herr / iſt es nicht möglich / daß mir
und Aal Heferten mit etlichen Brodten ausge⸗
olffen wird? ER
. en wahr der HErr lehet / ich weis Feinen
Math. Denn die heil. Schaw‘Brodte werden mie"
nicht entheiligen duͤrffen. BR
Dav.&s ift Feine Perfon unter ung/ die ſich in drey
en Tagen an einer Weibes⸗Perſon verunreinigee
hätte. Derohalben werden wir uns in Diefer Sache
Fein Gewiſſen machen. Ahim,
»
“
4
ae: SER: | David, 127
N ae Die Schau Brodte finddesHerren/ und
Der Prieſter. | |
1» r !
7 Dav. Aberaufden Nothfall dienen fie auch darzu /
„Da Die Dungrigen A et werden.
7 Abj. So mag friſch Brodt aufgeleget werden;
Fi nt die Sache. nicht zu verantworten waͤre / fo
irde ein erleuchtiter Minifter unfers Koͤniges Ders
eishen nicht begehren.
En
Die innerfte Scene eroͤffnet ſich / und pr2-
ntiret den Altar mic den Schau⸗Brod⸗
ten. Derhöhepriefter gehet hinein / und
beolet Brodt heraus.)
Dieß find die heiligen Brodte / welche GOtt
Imn geſegneter Nahrung wolle gedeyen laſſen.
9 Dav.(briche einStuͤcke von einem und iſſet
5.) Gelobet ſey GOtt / daß er mich in meiner
smattigkeitergsicket hat. Auch der Wohlthaͤter habe
groſſen Danck / daß er die Goͤttlichen Wohlthaten fo
reichlich ausgetheilet hat.
Ich till einem Knaben befehlen/ daß er die
Soeodte tragen fol, |
"Dav. E8 möchte zu böfen Exempeln angenom-
en werden. Die Sache wird ambeften verſchwie⸗
ſeyn wenn ich mich ernigdrige /und meinen Die:
w ®
Kar
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— u
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J
ie -
s u” ‘
b rt
” ’ .
Die Brodte felber zutage.
_ Ahim. So belieben fie doc) dieſes Tuch zu neh⸗
men damit fie heſſer verwahret fürn.
5 Er iſt ſo gůtig / und die Noth macht mich un;
wer amt. Doch feine Höfligkeit bringet mich das
in daß ich noch mit einer Bitte erſcheinen muß,
N. Ahim,
_
.
- v
A
—*
— |
A. ERS Der verfolgte
‚be der. Held das Schwerd wieder, welchen wir De
— —— — — — — er r—
Ah. Was in meinem Vermögen iſt / darin bin N)
ein gehorfamer Diener. _ Ya 2
" Dav. ch habe mein Schwerdt ver fin: Kan
mir nicht mit ſolchen Hausrathe geholffen werd en!
, ‚Ach. Wir Priefter brauchen zu unferm Geſetze
Feine Schreib⸗Federn / die von Eifen gemacht fin Ne |
Dav. Aber es koͤmt Doch zuweilen / daß Dergleic n
Sans zum Gedaͤchtnis an dieſem Orte * |
get werden. |
Ah. Ichwuͤſte mich nicht zu befinnen. Daseinkis '
h Schwerd / welches der Philifter Goliath se %
at / wird noch ben ims aufgehoben, Doch wern
Jh mit diefer ungeheuren Pietze tragen? J
Dav. Das Schwerd hat ſeines gleichen nicht
Der Dr, Hohepriefter gebe mirs.
Ahim, (holet esinwendig heraus.) Soh
Sieges Zeichen zu dancken haben. Es kaͤmpfe in d die
ſer tapfferen Hand wider unſere Feinde ſo oh!
mir davor gesittert haben, |
Dav. Ich bin ein dreyfacher Schuldener, N’ |
Ah. Und ichhabe nicht eine einfache Bergeltung:
verdienet. Doch mit Permiflion , daß ich Abfehied =
nehme. Der Hr, Stallmeifter Doeg hat fein er
Devotion abgewartet / und ſo viel ich mercke / wird er
noch etwas zu gedencken haben. Der — in.
deſſen Begleiter, (gehet ab)
Day. Und der HERR laſſe dieſe Stadt gefigne
feyn. Aber ach was höreich? muß der Verraͤth
Soeg eben hier anzutreffen ſeyn / Da ich mit dem N DR
henprieſter sede, 2 Entweder Die Rache wird von 9
gefo⸗
David 129
— — ae D Priefter werden mit
ihrem Blutebegahlen. Doch der gerechte SM laſ⸗
eliden Ausgang befohlen ſeyn.
& Sritter Handlung
= Neunzehnder Aufzug,
we ‚ Sual in ſchwartzen Habiee,
—
€ 20 mag ‚ich wohl für einen Leviten paſſiren;
und wer mich vor Feinen eiſtlichen Herren ans
imagich wohl einen KR itulvon zwoͤlff
* —* in die Jacke werffen. Guter Steundy
u ab ran ıheden 1 ar lol
?
Do rt
Fi Ei eint ma lau
Ng —
EN BwansiglterYlufsng.
Dog, Sual,
RE SU Do&g.
Qu guter Nachtrj junger Benite
I su nal. — Danck / Ihr Excellentz.
——— 3
ER
Doeg. Habt ihr nicht den fremden Herrn geſchen
der mit Dem Hohenprieſter fo vertraulich veden kunte
Sual. Wir armen Propheten-Kinder kommen
nicht weit aus. Die andern fagten wohl, es ware”
Hr. David; Sch Fan aber nicht wiſſen / obs wahr iſt.
Doeg. Extird es geweſen ſeyn Habt Dancivon
die Nachricht / und befehlet mich nochmahle dene”
Hu. Hohenpriefter zum alferfchönften. —
Sual. Ich bedancke mich vor dieſen unterthaͤnigen
Gruß zum allergnädigften. (Ad speät.) O gelobet ſe
Die Charge, da mir ein Großhanns von Hofe muß
gute Worte geben. Gehet ab
Doẽeg Wer was hat David hier zuſchaffen? was
hat der Hoheprieſter des Koͤnigs Feind mir Proviane
und Gewehre auszuhelffen? Ach! iſt niemand der
dem Könige die Zeitung bringt / daß die Prieſter des”
alten Herren uͤberdruͤſſig ſeyn? Ich will gewiß By
Gelegenheit das perruͤtheriſche Weſen nicht vard
ſchweigen. | Bi:
David, —
Dierbeer Bandtung
Erſter Aufzug.
Abiſai, Sitari.
Abi.
& & a 9 es moͤglich daß unfer treueker Freumd
B 1 David feinem Untergange fo nahe geweſen
EC iſt nicht anders. Allein dem gerechten
— —
fahr v - mau Bette
I; ab. © w tfelb/t bi in gemefen ? Den
neten, ringen] au Jet Jam ber 7 of
*— af Mur ei SEN er
se erhn fe e8 mit mir berlaffen/baf;ich Inder
— and nachfolgen ſolte: So hatte ich eben
s6 Sflieke/daf ich zu Gad ankam) wie er im Ve⸗
iffe war indie Stadt hinein zu gehen,
Ab, Ich Fenne den König Achis su Gad: Und der
eluftiwelchen er an Goliath erlidten / wird *
si el eicht noch nicht aus Dem Gedaͤchtnis vertilget
Sit Sch Fan nichtanderg fagen / als daß ben der
Ba die Mine gargnädig war. Doch die
fingen an zumurmeln / Diefes waͤre der Manny
en die rn ruͤhmeten / Daß er zehn
auf 6} m 9 geſchlagen haͤtte.
Da wird des Koͤmges Gnade bielleicht etwas
— *— Mi ner sen ſeyn.
4 3 Sit. |
* £
IR
sofa
2
Br.
Ans
8
Sr, Er zeucht nd weil
nomehro ein groffer Zulauff entſtehet / daß in die vier
132 Der verfölgee 7
Sit. Man Fan nicht wiffen / was man fich Hatte zu
befürchten gehabt. Denn ehe der König Achis feine
Tieger⸗Haut anziehen Fante/ fo hatte mein Herr Das
vid den Fuchsbalg andie Stellegefihoben.
Ab. Ich verfiche Die Reden nicht. re
Sit. Ich fage fo viel: Che der Grimm entbrennen
kunte / fo ftellte fich mein Herr gang unfinnig; De
ließ er den Bart voller Geifer lauffen/und lief wider "
die Wände/ und machte folche Bauckel-Poffen Da
der König von Hertzen froh war / wie er Den vermein⸗
ten Unfinnigen vonfich weggeſchafft hatte. —
Ab, Der iſt der. Kuͤgſte welcher die Klugheit zur
rechte” Zeit verbergen over verleugnen Fan. rum
ag er bey den Dhiliftern etwas furchtfamer ſeyn.
rer“ auf dem Gebirge herum⸗ und
hundert Mann arme und betrübte Leute ihre Zufluch
ben ihm ſuchen / fo verlanget er meinen Herren Abiſe
nebftandern guten Freunden in feiner Geſellſchafft
uhaben. Sr ae
Ab. Gehet und vermeldet ihm meinen dienſtſ hul⸗
digen Gruß: Ehe dieſer Tag vergehet / ſoll er wiſſen
welchen Freunden er das beſte zutrauen kan.
Sit. (gehet ab.) | I RR
Ab. In Wahrheit / die Tugend unfers hochgeprie
fenen Davids iſt unvergleihlich/und feine WBeikheig
Fan niemand ergruͤnden. Den groffen Philftee
hat er mit einem glatten Kieſelſteine überwunden.
Nun iſt der Bhilifter König felber Durch eine naͤr
ſche Mine betrogen worden. Ja wohl iſt diefes die:
höchfte Klugheit / wenn map fich inter bem Deckma
9
4
Ba
’
7 *
— „eo X
— [de —— Rartheit verfi chern Hern Eanytoie etwan
eifende Perfonenihre Kleider vongoldenen Stücken
F reinem. geringen Wachs⸗Tuche oder unter ei⸗
em geringen Reiſe⸗Tuche zu verwahren pflegen.
Wohlam die Philiſter mögen uns vor Narren hal
en Doc fie werden auf kluge Maſſe dermahleins
| Be nfibarkeit gegmungen werden.
| ; — ierdter Handlung
Anderer Autzug
Diee mittelſte Scene eroͤffnet ſich.J
oe * Baker. UÜchal, Sares, Bichri,.
ee 230 More, Rechob; Doëg.
— 2 Saul..
SE anne genung geduldig geweſen: Allein
oc das habe ich davon / daß mich endlich meine eige⸗
Diener verlaffen werben.
* — Gnaͤdigſter Herr mir ſamtlich wollen hof⸗
N an uns dergleichen Boßheit nicht wird darge⸗
Ar n een
& - Und wofern ſich jemand ander H. Majer
ß ; — eiffen wolte fo wuͤrden wir ſelbſt begehren /
1 verfluchtes Buhenſtuͤcke zu dem ſchaͤndlich⸗
F Tode verdaͤmmet wuͤrde.
Saul. Ach ihr Kinder meines Hauſes / habt ihr Die
m Th) Bist eures Königes nicht genung genoffen?
It es euch an Aeckern und Weinbergen?
et euet Segen a; Rn in der Stadt, a
4, Det Der verfolgte
aufdem aufdem Selde? ? Und dannenheto/was be beweget euch
denn / daß ihr den elenden Sohn Iſai mir zu Trotz
emporheben wollt? Ihr werdet gewiß groß Reiche
thum zu gewarten haben/mofern er feinen Schafltak
zu Bethlehem unter. euch theilen wiid.
Abn. Der Himmel ſey Richter über dem unjeikte
gen — umſchuldige Diener gekraͤn “2
ver en. nr, °
Uch. Ich er gvicke mich ben dem Segen Eur. Koͤ⸗
en Majeftät/ md erſchrecke vor Davids 2 ed
mut —
Sar. Soll David ein Varraͤther ſeyn / fo wird. er
Die Getreuen des Koͤniges der Heimligkeit nicht the
hafftig machen: Und alfo darff unſere Verſ vie u
genheit/ oder daß ich recht ſage / unſere Untoiffenh :
durch keine übele Deutung beſchaͤmet werden.
Bich, Wir ſtehen beyfammen. Denn wider he —
liche Anſchlaͤge wird die offentliche Gewalt dus b ie
Mittel ſeyn. Be
Saul. Ach ihr leidigen Troͤſter / ihr wiſſe est & fee
alsich/ daß David mich and mein Seſhen hie von.
Throne flürken will. Iſt niemand der m Ne u 2
un gibet? —
Doẽesg.Ich weis nicht / ob die andern: ihre Pad bs
are — 5 werden; Ich will gleichwoh
— heraus ſagen / was ich geſehen habe: Ich we
ͤngſt gewiſſer Verrichtung halber in der Prie er⸗
Stv Nobe / und fand den Verraͤther ak > bei
dem — in guter Dertrauligkeit/ al ga |
Daß er den HErren vor i & n fragte’ daß ec ihm Die
. gehriligten Be zur Speife — m:
© — NOIR Doch dem 2er
— iftr zu freyen Händen lieferte: Dies
abeich gefehen, Wenn ich ſchweigen folte/ fo
die * der hoͤchſten Verraͤtherey auf
ul. erflucht fen die Prieſterfchafft / welche mei:
en Beinden sugefallen leben will, Es iſt nicht an-
| N Er der Boͤſewicht will die Verraͤtherey unter dem
— Se aeheinn ‚Der Heiligkeit. bernantelm, Auf und la a
Br daß die famtlichen Prieſter hi
2. Gnädigfier Koͤnig/ ſie halten fich gleich in
gewiſſen allhier auf. Sie koͤnnen
| A er an Augenblick hieher gefodert werden.
Saul, "et ſeyalſo. Mein getreuer Doeg / bringet
- 10 viel zufainmen/als ihr. antreffen koͤnnet.
S ſoll in allem Gehorſam verzichtet wer⸗
mE En SH es nunmehr auf das euſerſte kommen /
—— J 2 entweder. ohne Koͤnig / oder ohne Priefter
eb enfol —4 8 ſchwere bey meinem Hau He 4
angeil iehe Confpiration nicht ah: a
tef — * elo —* werden.
er.
—
ehe
Be; Der verfolgte
— Dierdeer k Handlung
Dritter Aufzug, e-
Die Dorigen/ Doeg, Ahimelech, be
| Abjathar, S a Be
(3923 T% perleihe * — langes geben. tin t 3
iftgnadigft anbefohlen worden 'allhier zu €
ſcheinen: Alfo werden wir Ba erwarten
worinn unſer Gehorſam ſoll abgeleget werden. kr —
ne Was Leben? Was Gehorſam? Du Diff
und,
Ahim. Behuͤte GO! womit habeich nn; E
tul verdienet? Be N
Saul. Iſt dieſes nicht ein Bluthund / der mit mei⸗ —
nen Feinden in heimlicher Correſpondentz 1b? 5 fe
Ahim: ie fan folches von mir gefägt werben?
Ich hinein Meiefter des HErrn / und folte den € ©)
falbten des HErrn verfolgen helffen.
Saul. Es ſt hicht mehr Zeit / daß man fich mit hen
fcheinheiligen: Priefter-Namen entſchuldigen fan. r
Ha! du Verraͤther / haſt du nicht meinen Aiderfas
cher David mit Gpieß und Gewehre verfehen 7”
haſt du nicht den HErren vor ihn gefragt? ja hafto
nicht wider GOttes ausdrücklichen Befehl die heil?
— dem unreinen Buben in den Mund ges 7
offen u. &
Ahim. Wie follich diefe Worte verftehen? S J
es denn heute Das erſte mahl / daß jch Dem ron
David, NN
Freunde des — Fönigesaufmarte? Soll ich den,
igen son der Hüttendes Stiffts verbannen / wel⸗
ge König in ſeiner Tochter Ehebette gelaffen
* E Ä ul. Aber en haſt es gewuſt / daß er numehr mein
A Jim. So wahr mein Hr. König lebet / ich höre
Worte zum erftenmahl,
ul. Wo die Boßheit deutlich genung uͤberwie⸗
id find die argliftigen Norte verdammlich :
nt DDR: it du nebft deiner verratherifchen Prieſter⸗
ft Den verdienten Lohn ohne viel Wortwechſel
| halten magft, fo fag ich: Ihr ſeyd des Todes,
Br: e Priejter fallen auf die Bnie / und
— ſchreyen allzuſammen:)
3 a wir find unſchuldtg.
"Saul. 2ud) derſelbe ſoll den Tod verdienet haben /
J. ud Hu mit einem Worte beleidigen toird;
x J hr Re BB inein getreuer Abner / heraus mit eurem
Dre: Ander Rache gegen die Priefter will
—* ihr euch uͤber einen Feind des Koͤ⸗
| Bennen koͤnnt.
his sr . Mein Herr König gebrauche mich gegen
‚ale: Seinde; Allein an die Mieſter beaehre ich meine
% ai nD nicht zulegen: Aber meinen Zorn erfahren
piliver muß gewaffnet ſeyn / undein Schwerdt in
R \ 1Händen haben,
9 “Saul, Sf es nicht alſo / daß ich verlaffen und verra⸗
* bin? Mein Uchal / mein Sares / mein Bichri
Mi armer euch über mich / und raͤumet mir Die Bes
Zi u gaus meinem Angeſichte.
J5 Uch.
——— _Derwerflgtee
Uch. he Ma). perfehone entweder die Peiefk
mit Diefer grauſamen Straffe / oder uns getree Ji
ner mit dieſem grauſamen Befehle: se
Saul. Heiſſt diefes Sehorfam? 2%
Sar. Der Gehorſam erſtrecket fich nicht au — |
mögliche Dinge. Meine Hand erſtarret wer *
Prieſter⸗Blut vergieſſen ſoll. Sg
Saul. Ihre Köpffe werden nicht von Stahiefe fe
verſuchet es. 3
Mr — GOtt möchte uns wegen feiner Ding er
Saul. Wie ſtehts denn mit euch / ihr f
Ihr ſollt die Schwerdter entbiöfen / che. es —
wird.
Mor. Ich trage mein Schwerd wider die Fr 3
ſter und wider die rebelliſchen Unterthanen: Abe r daf |
ichunter den Prieftern gleichfam den Himmel ſ Ä —
men ſolte / da muß ich meine Schwachheit bekenn
Rech. Ihr Maj, gebieten ung dem graufat ir
Feinde unter die Augen zu gehen / ſo wollen wirmi
urchtſam ſeyn: Abher warum ſollen wir an dieſe
— Hand anlegen? Ha —
Doeg. Ich wuß mich verw andern / wie ein oͤnig
von ſeinen treueften Vaſallen verlaſſen wirde 5 —
wolte fein Bedencken tragen Die Verrötferdug \d
fi
— So recht / mein Doeg. So kan
Koͤniges Gnade erwerben. Auff / und ee N:
Schul⸗ Recht: Lefet unter den Soldaten Die huge
tigften Perſonen aus. Und wenn Diefes Ditergeguche
te das Gifft mit dem Blute vergoffen hat / fo eile
DIE
Bi) —
= David, 2.239
——— und fehlaget AUNm und
dalt und jung; Ja wenn iemand von eud) bes
— ehren vird daß he Des kleineſten Saͤuglinges oder
en De verfchonen folt/denfelben tractiret
nn Feind Des Koͤniges |
* 2: Doeg. Ich weis / was — omg A befehlen haty
m daho will ich zeigen / doß mein Sebel auch Prie⸗
fe it vergie en fan.
* auf ſie zu. Sie lauffen mit groſſen
nn hinein.)
— 3— 3 Saul. Yufzauf! daß keine Beſtie entwiſchen kan.
J— 208g. ufft den Prieſtern nach. Saul
; —* e den Seinigen gehet auf der ans.
Seite ab)
erdter Handlung
pie Aufzug,
— je eher, Sebania, [ofedech.
men Seo heraus gelauffen)
je J — dem —5 — SOTT im Himmel
klagt / daß wir unfchuldigen Leute fo einer jaͤm⸗
eriichen Derfolgung untermorffen ſeyn. Das
} a irgen und Blufvergieffen gehet ſchon an /undich
e Feine Höle vor mir / welche mich wider fo Blut⸗
En perberaenfan,
| n dieſem Orte find wir verlohten,
i Und die andern Oerter werden uns ——
* *
ER Der rverfolgte
"Abi. Der ga ganke ße Hof ift mit Sriegsgurgeln be de
tzet und Da die anderen Priefter etwas ie 12
toͤdtet werden / fo haben wir das Ungluͤcke / daß wir in
der hefftigen Furcht die bare Todes⸗Ang gſt
mehr als einmahl empfinden muͤſſen. Be
— O daß der Blitz dieſe Mörder nicht zeichnen
ot O daß die Erde ihren Abgrund nicht AIR |
foll/ damit folche Unmenfchen von ven übrigen Seen
fchen abgefondert werden.! I
(Inmwendigensitcbet ein Gefchrey ;
cheruffen;: Schlag zu / ſchmeiß — er
> Etliche: Gnade / ach wehe! Gnade.)
Abj. Das Trauer⸗Spiel faͤnget ſich nun recht aı 1X
Ach woche mein Here Dater! Ach weh in Oo —
tzes Haus! Ach wehe über mich! wo ich. ni ——
dieſem Fenſter hinaus ſpringe.
Seb. Der Sprung iſt zu gefährlich.
Abj. Wo der Tod vor Augen iſt / da wird manſ
vor keiner toͤdlichen Gefahr entſetzen. Ach ihr Bruͤ
der / GOtt zeiget uns hier einen Weg / auf veig 2
vielleicht noch etliche Funcken von unfern Stanme
koͤnnen erhalten werden. Sch gehe voran / wer Gott He
vertraut / der folge mie, J
Er ſpringt zum Hen ſter hinaus
Seb. Jun viel Gluͤcks zu dem gefaͤhrlichen
Sprunge. Doch warum bin ich ſo verzagt ‚daß ih
nicht folgen will? is
Jof: Wir haben einenguten Vorgaͤnger / und d die
Gefahr laͤſſt ung nicht lange verziehen. Mein lieb⸗
fter Bruders fpringet ihr / oder ich fpringe, —
—*
—
a
i
— — David, ——
for Kwavıid mich ſchicken.
Be Bandlung
Kuͤnffter Aufzug,
Schana, jofedech, Chefib, Bala,
RE "Chef |
= in St Ersum Ungluck hat dem verfluchten Gefehmeif
den Ausgang zum Senfter gewieſen? Zur⸗
ehe Hunde/mwo ihr nicht die allerſchmaͤhlichſte 2 2.03
deraffe erdulden wollet.
7 erverdammte Rebelle will gewiß noch ge;
beten afenn. (Zr greiffe ihn bey den Beinen und
& FJ wirst ihn zu Boden.)
——— armer Menſch / was habe ich vor einen
| — Br geh Der Fall zu dem Feyſter hinaus waͤre noch
dher fen: Folge mir nir in den Hof / da will ich
ir des Koͤniges Angeſichte beweiſen / wie ſolche
RS tinger belohnet werben,
2 = ſiehe mein Elend an / und wenn ich dag
. en fo jaͤmmerlich vor mir sche / fo
fen Doch indem blutigen Augenblicke,
Bal. Aber du Hölßerner Cherub / du twilft gewiß
= ter a koͤmmt / dev dich verle⸗
EHein Herr / er
ae was / mein Ha? ? ich Dachte mein Baͤhrn⸗
Vierd⸗
ſo dechalle beydedran. dran. Sail afehen
inich dein Herr / ſo habich dir zurbefehlen,
4
— Der verfolgte —
Mierdter Handlung
SGechſter Aufzug.
Die Vorlgen und Ahimelech, hernach
Do&g;, endlich Simri. Be
Ahimelech.
(koͤm̃t gantʒ blutig und verwunde
in den Schmertzen / daß ich deſts
dein Wille / nur mache mich ſelig. fi...
Doeg. (mit dem bloffen Sebel,) Sei
Dog. (eilet ihm nach / und bauer erlie ;e $
mahl auf ihn.) Alſo fterben des Königes Sender
and mit diefem verfluchten Blute werde der Segen
des Königl. Haufes verfiegelt, Doch ihe Purſch⸗
ſeyd ihr bezaubert / daß ihr dieſe Drachen⸗Brut dene
Könige und mir zum Schimpfe leben laffet? Benz
get fie her fie follen ihr Blut mit Dem erniebrigten
Hohenprieſter vermiſchhennn.
—
7 Seb, Seh örevon einem eüihmlichen Tobe. ir
erden die Seele des Hohenprieſters in den Him⸗
r ebene
Br Und wir werden erh einem froͤlichen
ige begleiten, Fort / fort / aufdiefer Hoehzeit ma⸗
ir kein Wefen mit der Precedenf,
— werden hinein geſchleppt/ und aller
Ponderlih Doeg hauen auf ihn lof.)
Dogg. J — wohi / dieſer Winckel
if, us vor flüchtige Buben. Bleibet ihr hier / und
denc et daß auf einer durchgehenden Straffe des
Koniges Reputation beruhet. Ich will im Hofe
i e dwerck wieder anfangen / wo ichs gelaſſen
Mn vr/dte Purſche laͤſſt fragen / ob
eb und die Kinder eben ſo wol ſterben ſollen?
82 f — Kerlen/ wie vielmohl foll
)e8 5 Befehlsviederholet werden? Keine Ka⸗
tze J an bien.
% — | — Sie meinten / es waͤren noch etliche Jumg⸗
een dru Be den Soldaten an fiat einer Bert
‚Sim Br. De dei dt — — Kunder haben nichts ge⸗
De eg. ———— des Koͤniges Richter ſeyn?
| getin die Weiber heulen ung Die Ohren
* Di * 9 ac was ich nicht ſchaffe / das wird
unterlaſſen cehet ab.)
Che
‚144 Der verfolgte
‚Chef, Unfer « Her Doeg verfteh verſtehet fich auf a
Todtſchlagen / als wenn er auf die freye Kunt fie eb
Fahr gewandert hätte,
\-Bal. ch) kan mich noch Feines ze
men. Wenn ich mit meinem Schwerdte wolte
uͤber ſeyn fo. Fam der liebe Herr / und chann en
die Gurcke vor dem Maule weg.
Nierdter Bann
Gliebender Aufzug,
Cheſib, Bala, Sual,
Chef.
S ſile / da koͤmme ettoas in unfer Geh 4
Da werden wir ein Meiſterſuůcke zu machen] n
“u Es iſt nur einer/und darzu eine ſchwache e Tre⸗
atur; Wir werdens machen wie die Katze mitd dee.
Maus) die fpielet erfilich mit dem Thiergen Y he ie
ihm den leßten Tapsgibt. —
Sual. Das heiſſt bey den Prieſtern Dier ft or
fücht. Meine Herren find alle caput / und wen ne 11 2
zu Hofenicht bekannt waͤre / fo haͤtte ich ſo leit ht
entwiſchen koͤnnen.
Chef. Wer da / Landsmann?
Sual. Ich bin da. |
Chef: Ich frage / wer du biſt. | RN.
Snal. Sch bin alles was ihr wollt: Hei Pax ve
einen Edelmann fo will ichs ſeyn; Heiſſt ik
einen Hunds⸗⸗/ — will Dill ichs auch feı auch jepn. Sn wahr
id * 3 Dr .
Che agenicht was du werden kanſt. Ich
wil Dr Du en che ich Dich zu was anders
mr.»
— Eh Ä bin Au — en Du es als eine
Ve — NH » A 5 * Pe
amd rum / meil ich Deinen Gehorſam fehe/ fo
ai mir eine Stelle an Deinem Leibe / da ich x x
Loch zum Ausgange der Seelen machenfoll,
Ah ihr Deren / hat es Feine Noth als um
Löcher 7 Die find ſchon gebohrt.
o kanſt Han Schwerdt am beften erleiden?
And Kehle/an der u Ya ae /
Sual,
16 _____Derverfolgte *
Sual. Ihr Ser Frem on meinem Abfage, —
Chef. as heifft Abfaß? ft e8 nicht ven
ſchel am Kopfferüber der Pafe? |
Sual. Nein verʒeiht mir; Der Abſah io et
ae re ich meiner Mutter michte
dancken
‚Chef. Sch will aber zuſchmeiſſen daß ale
—— ſollen / ih habe ein Mutter⸗Kind en ge:
zeichn — |
— Sual, Sobifft denn nichts davor / ich muf
en? 2
» Chef. $ayja; "Zeige: mie nur einen Nat ar ana di
nem geibe/ oder ich ſuche den Ort / der dir vie eie
am uͤbelſten anftchet, J
Sual. Solafftmich nur zuvor beten. 4
—“ ſeyn; Doch du muſt 9
— Ach ich bitte nur noch um eine Gnade
‚Che Du-L chelme moͤchteſt wohl gar um
ben bitten. — He
Sual. Nein fuͤrwahr / ch bitte felber/Haud zen nut.
in die Gurgel / wenn ich gebetet habe. Nur un in t
sbeihe fehet mich. nicht an. 3 — ve
Chef. Warumfollenwir: diehnichtan hend...
Sual Ich verzichte meine Andacht mit hraͤnen
und gleichwohl ſchaͤme ch mich / daß ich dor: den Leis.
gen weinen ſoll. *
Chef So weine doch zuguter dehte wir vollen
uns bald wieder umkehren / umd die die Ehre ge gebe !
ei Du Dich Dinner vor den Luten ſcha chaͤ me
olſt * — —* *
— 5— J .
4 —
J
—
— y
N, | _ David, ? 147
IR 7Ste wenden fich um. Sual al wwirffe das
— Bleid ab / und præſentiret ſich in ſeinem
Pickelherings Habite.)
| Chef. Mas feheich?
Bal.Die eDubehat Den Prife durchgeholffen.
Chef. Bir find bezaubert.
al Sc) — nicht / was ich dencken foll,
= Snal. Aber ich weis wohl/ was ich reden foll. Ihr
un igehobelten Miſtfincken / follt ihr eine Generals;
Derfon/ einen Stante-Minifter/einenKönigl.Oberz
Stadthalter/ einen Complimentir⸗Rath / einen luſti⸗
gen Tafelficher/als ich bin ſo tractiren? ſollt ihr ihm
Plempe an Gurgel ſetzen?
er (lage mir der Wurſt auf ſie loß.)
Sf Reſpect ns Henckers Namen
Chef Ssch habe Feine Ordre, Daß ich Leuten ſcha⸗
NR Feine Briefter find; Sonſt wolte ich die
u E mit meinem Sphtverdte bald trenchirgt has
er a (geher.ab,)
E "Bala, Und ich dencke / es ift wohl ein groſſer
CShimpf wenn man von einem Narren Schläge
Eriegt: Aber der Schimpfift ee ih
ebet ab.)
„ Sual Bheih — und laſſet euch em Capi⸗
fei über euren erflären ; Aber nachdem ich
0 Se nacheinander perfucht ha⸗
bey fo werde ich mohl bey meiner erſten Profefion
| das iſt ich werde an des Koͤniges Tafeleinen
i * € aan Malhabgehen, und dergeſtalt werde ich
aut des ——— wieder annehmen.
— F 2 Vierd⸗
“ Dieideer Ganpiung 7 i
Achter Aufzug,
——— Dina mit einem — iR
Thirza,.
—W wir wollen hoffen / es wird das mei wi
en folts nicht wahr ſ I £
Din. Warum ahr ſeyn? Sch habe
es ja mit meinen leibhafftigen Augen Be N Be
Thirz: Oft denn dev Hohepriefter todf?
Din. Sreylich/frenlich : Alles todt / euer Mann
todt / euer Bruder todt/alle Machbarn/alle Kinder
® god; Wenn wir drey todt ſeyn / ſo lebt kein nf
mehr in der Stadt Nobe. —
Thirz.· Wenn alte todt ſi ndyfo begehre ichn or u
leben; Ich will gehen und um Gnade Be j
1
fterben mag. 4
i Din. 2lber weil dieſes Kind noch Ih Ye d u 74
eine Mutter. —
Thirz. Sp mag das Kind auch ſterben *
der Vater todt iſt / ſo wird ein armes Prief
wenig zu beiffen und zu brocken haben. Si iſt
nicht Ungluͤcke da man ſich und den Seinigen felbe
den Tod anwuͤnſchen muß! RER —J Ta
Din. Jeicht foy nicht fo 7” meine liebe. ’@ Be
Sindgen lacht gar zu freundlich; Es werd ‚n no
wohl Mittel verhanden ſeyn / daß der liebe € gel er
halten werde, es 7 :
‚Sual Die gufen Weiber ſtecken in eneeN Ih
— "ag
1 % | J
1 “
u
— =
David. | 149
Pe: beduͤrffen Ichwerde das Meis
n = Glück zu! ihr lieben Weibergen / wie
ſe urig?
Groſſen Danck / mein Here wenn man
ſoll / muß man wohl traurig ſeyn.
*— Waxum ſollt ihr ſterben? Alters halben
- könntihrnoch wohl leben.
ei Din. Ach Herr / wiſſt ihr nicht / was vor ein boͤſe
e: jetter uber die armen Prieſter⸗Weiber ergangen
5 „Suz Ba iſt mie bekannt: Sch habe ein
Bid Mitleiden mit euch.
: ‚Din, Aber was wollen wir nun anfangen? Wo
un; er Soldaten finden/ fo ſchwimmet unfer un:
—4 u Bau auf dem Boden herum.
* I: — Wiſſt ihr was? Mein Rath waͤre / ihr
eſe euch nur bey Zeiten todtſchlagen.
2. (weınee.) Wenn wir dieſes thun wolten /
ften wir feinen Rathgeber.
a
*
er
rei;
ange Hande/ erkan weit greifen. Derhalben was
| Ex u thun muß / das thue man nur gerne.
„Din. Es aber viel beſſer / wenn mans nicht
sual J ———— lebet niemand ohne Noth.
* r habt das ein ander hat ein anders. Und mer
* fich heute todtſchlagen lafftiver Fan morgen nicht gez
irtert werden.
in. Nas macheichaber mit dem Rinde?
—9 ee Kind weis nicht wie ihm geſchiehet.
Er ch h weis / wenn ihr ihm a Kopff waſchet / ſo tönen
a Se nich nurtecht: Dev König hat.
I0 Derverfolgte Be
(eg arger/als wenn die Soldaten mit den breiten Meſ
fer werden darzu Fomtmen. Sr
Din. Der Troſt klingt gargarflig. ———
Sual. Wolſt ihe meinen Troſt nicht annehmen
laufft doch hin Wer fich mit dein Tode am argfich
ſchlaͤgt / der wird am aͤrgſten gemartert. Courage:
gelebt und geduldig geſtorben / das iſt Die beſte Kunſt /
die man nicht mit tauſend Dücaren bezahlen fol, 7
Thirz. O wehe / die Mörder kommen / wir ſolen
Hoch dieſen Augenblick zu unſern Vätern verfanume
let werden: —
id J—
Hierdrer Handlung
Neundter Aufzug,
Die Vorigen/ Do&g; Afel, Nimfi,
*
J
—
— ——
"Es Pr Fin
72% |
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„tet x
is
in *
— F r 1
J
*
*
J—
*
ER Doeg. Be N
Stins nicht ein verfluchtes@efchlechtermelches
bon wuͤrgen und hanen müde worden / dennoch wuͤr⸗
de ich des Königes Befehl noch ferner ausrichten?
wenn fich etliche vertvegene Beſtien nicht unfiehtbae
machten. Holla! ihr. Lumpen⸗Pack / mas habt hr
an dieſem Orte verlohren? Ba.
Thirz. Ach gnädiger Herr/ichbitte +2 27°
. Doeg. Wenn mich diefes Lied hatte bervegen FOL”
len / ſo waͤre ich vor dem erften Todtfchlage zum Herz?
sagten Bährenhauter worden. Ihr Purſche Brei t
zu; Abfonderlich lafft die alte Hexe mit Ihrem Hu
Kinde nicht davon wiſchen. a
— David. 15
= Fhirz Ach Herrrfehonet doch des Kindes ich
will gerne ſterben. |
Din. Ad) Herr / ſchonet doch des Kindes und Det
Sutter ich will gerne flerben,
Tr Doeg. Phohldemyver gerne flerben will wenn es
Dee Gchorfem gegen den König erfodert. DieMuts
tertsilgerneflerben; Die alte Dure hat auch Feine
euftzumgeben; Das Kind tan nicht reden: Alſo
b len wir aus feinem Stillſchweigen urtheilen/ es
2
perde dem Könige nicht wollen ungehorfam ſeyn.
lufiihe Durfchet, wie fleht ihr fo verzagt? die alte
ee foll euch keinen Wiverftand thunz Reiſſt
Da junge Oltergezuͤchte aus ihren Armen heraus.
FSiefallen über einander/nady vielen bit»
ten und jehreyenreiffen fie das Kind der
rauen aus den Haͤnden / und in dem Die
eten die Fuͤſſe von einander
2. perren/ ee Ropff zur Erden hen⸗
ger/hAuet Dokg das Aınd von einan⸗
der / daß das Eingeweide heraus hen⸗
| get. Diebeyden Weiber entlauffen vor:
Schrecken.) |
Bas Auf und fehicket die Weiber dem Kinde
ach, Bird beymeiner Anfunfft nur ein Tropfen
Blut en abe ſeyn / fo will ich wiſſen /
= viel Tropffen Blut ihr zur Straffe vergieſſen
bi outer vom Brodte helffen.
Me; Nim: Und duf mein Schwerdt will ich Die alte
- Kinderfrau zu Gaſte bitten.
RAN (Sie beyde geben ab:)
K 4 Doeg.
X (ur
‘
— J
x
* —0
*
J ER E
N 8* J ! > =
7 Der verfolgte Be
Dogg. Aber wer iff der Hollundke der o.müffzg
herum ſpatziren darff / wenn die techtfehaffenen & Ro ,
nigs⸗Diener am gef äfftigften find? | S
Sual.(ad gpect. Ich ſtincke gewiß nach) —
ſter⸗Kleide / daß mir der Blůtvergieſſer fo zu Leibe w
Doeg Kennſt du nicht den Mann / der mit bie
den will?
Sual. Warum wollen wir Hofe⸗Raͤthe einam
nicht kennen? F — |
Doẽg Verſtockter Bube / ſoll ich nun deinesg zlei⸗
chen werden? —
Sual Herr / in anſermande haben wir nur we F F
ley Seite: Einen König und lauter Königs: 3 Dieneis
Weil ihe nun Fein König felber ſeyd fo müfft ihr. nie
darin ähnlich ſeyn/ daß einer / wie dev ander dem K a H
nige zu Gebote ſtehet. Und alſo darff meine Wur
wider euren Sebel ſprechen: Glück su meines i⸗ €
het. *
hoes. Kerl / du bift wicht wohl bey Sinnen Be iſt
Du nicht/mas ich heute gethan habe ? ir AN
Sual, Dasweisich wohl: Ihr habt einen. K
mit unbervehrten Leiten angefangen. Ein andern 9 5
geht —3559 — brecht den Philiſtern die Haͤlſe en will
ichs glaͤuben daß meine Wurſt für euren * Ve
erſchrecken folle. —
Ai 0 Ich werde noch zu einer Mordthat g genoͤ⸗
IM...
Sual. Wollt ihr. eine Mordthat an mir — “N
fo kriecht in mein Hanide/ da will ich euch zehn Tau?
— arme Suͤnder weiſen / Die das Leben verwir f J
abe R
— RD David, te
F De Dot, ch Bil iin: Wirth todtfchlagen; Die.
Ben von fich felber fterben.
Sal. Ihr Pralhanns/ehe ver Todtſchlag vor
| ö her / ſo laſſt mich doch nur ein Wort reden.
h halte es vor ein groß Ungluͤck daß die Priefter
—— Hand haben ſterben muͤſſen Denn daß
Bi rwiſſt / woran ihrs gefreffen habt: Ihr ver⸗
fee tes nicht einmahl / wie man einen Kerlen mit Rai-
dom oastichtausblafenfoll.. Ehe mich ein folcher
h —* pler zein ſolcher Huͤmpler todtſchlagen ſolte /
J Ri ich einen Philiſtriſchen Bauerfnecht bitten
< mir fonft wohin krieche / und biffe mir das Her⸗
Dogg eg. Sch häfe nicht vermeinet / daß ich gegen fol-
Eromürmer fo lange Eönte barmherkig feyn,
| a.Q eil wir die Gaͤnſe mif einander gehütet
h * nußich nur die Ehren⸗Titul auch bey Seite
—— 3 Höre doch / du Ritter mit dem breiten
* —— ste: Die Priefter hatten die Barmhertzig⸗
Eimehr von nöthervalsich, Rede mir Fein Wott /
i oder i 2) BD ildich tractiren / wie deine Soldaten.
Igtſehe ich / daß ich mit einem raſenden zu
a jabe, Der Lime ſchaͤmet fich ein ſchwaches
Mol zuzerbrechen/ und ein Pferd läfft fich die kleinen
Kr n de gedudig anbellen.
“ ‚Sual. Je du brüllender Loͤwe / komm doch / ich will
Dir Diſteln zufreſſen geben.
Dotg. Meine Helden⸗Thaten verdienen eine
beſſere Converfätion_.. (gehet ab.)
I Sual, Gehimmer fort: Du magftmich vor einen
Marten oder für einen Eugen Kerien anfehen;
BR S5 Gmung
[> Pic
Je
BER >. verfolgte Re:
Genung/daßich mif dern eben davon fomme, 2 A
das habe ich zu Hofe gelernet: Wer am 1“
pralt / wie Doeg / der twirfft Das De
erfien aufzmenn die ſchweren Zeiten kommen / da 3
C ontra-Patt vor feinen letzten Ende mit uns fei
ten will. Doch nun werde ich gehen, md i
Charge wieder betreten. =.
Dierdter —
Sehnder Aufzug. |
Nabal, Rapha, Judi, hernach Abigriä
undSIpRra_.. 20
| Nab. AST |
REN ja/ e8 war dem gandfi reicher nur u ne
Wort zu thun / ſo hat er vor fich und vorfen
Bettelhunde zu freſſen und zu ſauffen weg. 3
ne aber hinter ſich / wie die Hunde im Philiſter
die Schmänge fragen. Auf die lefte möcht
fehelmifchen Kerlen gar viel werden / die ſich vol rien r
Herrn verlieffen / und ein ehrlicher Mann wurd T ey
fener Haushaltung die Noth über dem Half jcbe Ti
daß er feinen fauren Schweis andern faulen Sch Ir
geln und Müffiggangern in den Hals ſtecken mül te Yi
Abig. gelausfen.) Mein *
noch etwas wegen der Küche zubefehlen / DNB elie
ben ihm etliche —9 noch ſollen gebeten wei
Nab. Einm Qard auf die Küche und auf
Säfte. z Be Br:
* — David. —
*— big € J 58 hatihm Agewiß ein Menſch was zu zu Seide
han. Esfolte mirübelgefalien / wenn Der heutige
0 h fremde Boßheit verderbet wuͤrde.
— —* Nat kam wird mir der Tag und die Luft
a wenn ich gleich, über leichtfertiges
— Be etwas ungehalten werde.
* Mein Kind / wer hat den ſolche Sünde be
— bi BE doch / wenn iemand fragt / ſo ſprecht /he
Bi Mein Kind ſich bin ja ſonſt bittſelig gewe⸗
ab. ch batterihe mollt mich herken; Dayda/
—* Ju ft Ben Ellebogen / ſo ſtecht ihr euch nicht in mei⸗
Ai big, ( Fin frommes Weib muß alles vertragen.
ee Knechte / ſoll ich Die Urſache des itzigen Tu⸗
ER 2) sn ht erfahten?
— ph⸗ Herr David ſchickte feine Boten her ⸗⸗
Fa/heift es gar Herr David? In meinem
| ie fieht er noch als ein Schaß Knecht *
— AUnd mer zum Bettler wird/ der muß die
3 effiich bereden koͤnnen / wo er allenthalben alg
22) —* — ſoll. Doch rede weiter: Was
nu Narr David gemacht?
— Er mag in ſeinem Werthe und Unwerthe
werden.
Nab Sau) ich ſage / David iſt ein Schelm; Und
ai Er — ae Be dem will ich.
r re uͤber Leib und Secle fahren. Du
Re el rede weiter. m
Raph,
— N fer
156 Der ver erfolgte BE: *
— Eſeß bitten? i Biken, weil er ums niemalato
Beide «gethan hatte; Weil wir. auch durch fei
rn der Phlliſter Gewalt etliche mahl entge —
waͤrem fo möchten wir ihm doch auch in feiner Dre:
mit einer freywilligen Nitter-Zehrung benfor rue |
Abig Der ehrliche Mann hat viel hey uns get
."Nab. Das weis ih wohl: Er thaͤte noch I 1ehi
wenn ich ihn zu meiner Schaf -Kirmet bitten lieſſ
Abig Es iſt nicht anders: Seine Leute ba
ihnss Schutzes wohl genieffen laffen.
Räph. Sch kan fie mit Grund ———
nüße Leute nennen,
“ Nab. Aber Dit etwas anders auf Das umn
Maul. (läge ib
Abie. Mein Hewe berſhone dc des um
digen Menſchens
"Nab Wenn die nechte ben dem Weiber ie u *
mente ſtoltz werden / ſo moͤchte ſich ein Here nur h
aa laſſen daß er Die leichtfertigen Händel nicht Sr
Augen fehen duͤrffte. Und bin ich etwan nicht fel hi
genungibah ihe mie fo verdruͤßlich — * ic
Abig Behöte Gott! wie leicht fan fie) Hr n Bi a
erzuͤrnen.
Raph. Ich wolte fe Hweigen / wenn ich kein höhe,
Unglück aubefürchten hatte,
Ind. Ich halte / ehe dieſer Tag vergehen vis 1)
muͤſſen wir alle. anders pfeifen lernen.
Abig Sind etwan Die Leute ſchimpflich abge wie⸗
ſen worden?
Raph. Ich fan nicht ſagen / wie höflich fie fu be Be
net
J
ee
9
gt en D/ und wie foleutfelig Die —
we Mangel mit einer geringen Nothdur
fand. Aber wie "unfreundlig ‚der Here Dagegen
| u er mit Dettlern / mit Sandftreichern / mit
raflenräubern undandern Titeln um fich warff /
erden die abgefertigten Boten ambeften iner;
h. Und was am aͤrgſten iſt / ſo ſagte er: Sie
ed fommen / er wolte ihnen die Kirmeh;
Shind-Anger auffhlagen.
\ Abi; — verloren / wo nicht ein guter Rath
da ae henfömmt. David hätte Recht / wenn er
s mit den undanckbarſten Leuten verfahren
Ya Bd. 1.20 die Abgefandten ihren Weg zuruͤcke
enıfo hörte ich etliche Worte / Daraus ic) un
fe wenig gutes propheceyen fan.
—* — 9— wohl was mein ungeſchickter
Mann ve 5 werd ich verbeſſern ſollen.
hundert Brodte / zwey Legel
Be chafe / fuͤnff Scheffel RT,
‘hun ce Kofi nen und zmen hundert Stuͤck
Zeige en; 5 Mate euch fertig / Daß ich dem erzuͤrn⸗
a De Od egen komme / che er etwas grauſames
* gen und uͤber die Unſchuldigen be⸗
Ka Bir find gar willig darzu. (gehen ab.)
Aber du Siphra/mache mir alſes zu rechte /
daß ich ander: 19 Reife nicht gehindert werde.
a 3 ec
Siph,
N
— —
U — —
— — en en
Do ER
-.
.
j
— — — —— — — — — — — — —— — ——
Siph. Ich Dachte wohl / daß die Kirmeß würde
verderbet werden: Da die beſte Sreude angehen fOlZ
da ſoll ich mich aufdie Reiſe ſchicken. Wem nichts
gutes beſcheret iſt / der muß auch an dem Sefltage mie
DREErN mus zu Bette gehen. Se
koͤmmt wieder.) Meine liebe Zungfery ©
tie * um unſern Sack⸗Pfeiffer? 9
Siph. So ſtehts / daß er von unſerm Gelde nicht
viel boͤſe Pfennige ſehen wird.
Raph. Unſer Herr iſt ein Narr / aber unſere Frau
iſt ein Di gen wunderlich.
Siph. Ja wohl, wir haben das ganke Jahr sw
thun / und hernach / wenn wir sine Ergetzligkeit a 1
ſollen / fo koͤmmt was darzwiſchen „daß ung Mi
man Die Hände zu weich werden.
‚Raph, Die Frau ln den Poffen noch ei
mahl hun eek a —
Siph, Andere gen fhleichen des Nacht
aus dem Hauſe / und halten auf der Scheune di —
Tantzboden; Gleichwohl ſind ſie die beſten md
wenn es zum Hochjeit⸗ machen koͤmmt / ſo —
wohl den Vorzug:
Raph. Dein /auf unfern SheunTenne wolte Ki
ichs nicht wagen; Aber hinter Der Muͤhle / da
artig / wenn der Müller Die Räder lauffen u 8
moͤgen wir pfeiffen und fiedeln laſſen / in Ken
fe wird ung niemand verrathen.
Siph. Solte es möglich ſeyn? Gewiß ich m na he
eins mit / ſo bald wir wiederkommen; Kan je di
Frau vexiren / ich will ihr. wejſen / daß ich dieß
auch gelernet habe.
Dr
er,
Rapl A
Bu 4
Rx
.
Er David. 5
© Raph. Femanı man ndarff folch Bingverge der@eau |
nicht weiſen; Gnung / daß wir luſtig ſen.
| Siph- Daft meine Handy ich will ven Kirmes |
N end doch wohl halten u und wenn meine Frau noch
fi ). ot mare ; Ja das ſoll unfer Labfal auf
‚Dem Wege ſeyn / Def wir eins mit einander tanken
mon,
ee Dierdter Handlung
Eifer Aufzug.
Ira, Samorh.
Ak eh,
© 75 ferner find Die Zeiten / Daß ein chricher
— mit Weib und Kind am Hunger⸗Tuche |
ja agen muß.
Sam. Undfo ungerecht gehts zu Hofe her / daß ein
Armer ben feiner beften Sache dennoch mit botruͤb⸗
Hertzen davon gehen muß,
— Sch geftehees/ich bin voller Schuld; aber ic)
f habe Das Memige weder verfreſſen noch verſoffen /
uͤrde ich von den Reichen nicht gedrückt, fo wolte
E h H der Sache bald gerathen haben. Ach liebſter
* chbar / wenn ich dien ir Thaler haͤtte / ich
pp olfe ausoller meiner Noth fommen.
% ‚Sam, Ihr ſteckt voller Schuld, und ich boller Be⸗
frübnis: Mein Nachbar iſt ein gewaltiger Here
m Ro sniglichen Hofe / der macht mir den halben
Weinberg diſputirlich / und teil ich Nein darzu
Bei a will se. mich aus dem Hauſe darzu NO:
5,
.
#7 —
y“ *
| 160 De e verfolgte Be
— Ir. Sch fürchte mich vor dem Schub-Thurme —*
— ‚Und ich vor dem ER
ni |
ir. Drum iſt e am beſten / wenn wir ur re? 2 Zur
flucht zu Herr David nehmen: Vielleicht gibet ih M N
GH Gluͤcke / daß er auch ung zur rechten Sache
helffen fan, — —
Sam. Kan er uns nicht helffen fo werden wir *
leicht im Kriege ſterben / damit find die Schulden be
zohlet / und ver Proceß mit Dem Weinberge hat | ein
Nichtigkeit.
Is, Wolan mir koͤnnen des Weges nicht fehfen
und wo mir recht iſt / ſo Fömme ein Troup von feinen :
Leuten / Die werden und wohli in ihre rg
men,
Ben mietelfte Scene eroͤffnet ſich da e
ſcheinen Abiſai, Joab, Sitari nebſt ander ir a
Die fingen den bekannten Pfalm: Je t
heb mein Augen ſehnlich auf /c.)
Vierdter —
Zwölfeer Aufzug
Joab, Abifai nebenſt d gangenCompag
hernach David, Eliel, Hepher Er ”
Abifäi. — >
RE foji he. ehrlichen Leute / fo koönnet ihr den be
ſten Troſt wider Die Armuth / und den h ch 4
Schutz wider Die Gewalt erlangen wenn Derielbe
Au N
5
David 161
zuförderft angerufen wird / der fich als ein Hüter
Ssfeael will rühmen und anfingen laſſen. Hebet die
At gen zuden Bergen dieſelben find höher / als eure
Roth / auch vielmahlhöhersals eure Verfolger: Be⸗
ehlet dieſem Könige euren Eingang und Ausgang /
„fo werden die Widerſacher in ihrem Ausgange ver-
uͤhret / und in dem Eingange betrogen werden. Im⸗
ae — unſer Fuͤhrer und Oberſter
befehlen wird.
Joab Iſt es Zeit / daß wie mit Dem Schwerdte
deein ſchlagen / ſo laſſt euch den Muth nicht verſincken;
ſollen wir aber Dem Dapidiſchen Gebrauche nach
weiter laviren / fo gedencket zum wenigften/ daß ein
glückfeliger Beſchluß alle vorhergehende Verdruͤß⸗
Sfigkeit beylegen Fan, _ |
= Abif. Doc) wie Fommt mir das Dapidifche Ge⸗
Fichte fo graufam vor? Aus feinen Minen Fan ich
abnehmenydag wir eine Schlacht vor uns haben.
© © (David, Bliel, Hepher kommen.)
"Aiftern befehtißet/als ebenich. Und wo Habe ich ie⸗
- mahls die geringfie Vergeltung geſucht / als eben zu
der Zeit / da mich Die hoͤchſte Noth darzu treibet / Daß
ich einen ſolchen kargen Filtz / ſo einen Schatten von
rechtſchaffenen Leuten / um eine Gegen⸗Freundſchafft /
ch) möchte faſt ſagen zum eine ſchuldige Vergeltung
angefprochen habe. Allein Habt ıhr auch die Sache
— er t ausgerichtet?
162 Der verfolgte
El. Mein Herr / es ift dem nunhöflichen Ker Kerken mit it
ſolcher Manier begegnet worden / daß ich ein groff \
wolte ſchuldig ſeyn / wenn ich die Macht hätte mein
Worte zu wiederruffen. Ei:
Heph. Er wolte nichts von dem Sohne Sat
veifen und allem Anfehen nach hielt er ung vor geutey Ö
die einem verlauffenen Knechte Dieneten. —
El. Ich ſcheue mich Die ungeftimen Worte zum vie⸗
derholen / welche meinem gebietenden Herren ie 2
andersals zum höchften Schimpfe gereichen Fonnem
Day. Der Schimpffoll auf feinem Kopffe firem
pleiben. Ich fage dir / bekenne die Wahrheit; We
ſeinem Herrn in dergleichen Faͤllen ſchmeichein elle
der begehet die hoͤchſte Untreu hi
EI. Mit Permiffion meines Herren /fo muß, ich
die Wahrheit bekennen: Schelmen u Be.
—— waren Der
Titul.
Heph. Und endlich wieß er uns auf einen garſti⸗
gen Platz / da wir die Schaf⸗Kirmeß verzehren ſolten
Denn er fagte/mas vor feine Gaͤſte zugerichtet ——
das koͤnte er unbekannten Lumpen⸗Volcke nicht in
den Rachen ſtecken.
El. In Summq / wir baten fest ;
das Boten Brod nicht mit einer Dichten Tracht
Schläge waͤre bezahlet worden. ———
Hav. O verfluchte Boßheit! Allein was ſagten
ſeine Hausgenoſſen? Was ſagte ſeine a 1 RE
El. Dev Mann war gank raſende / wer fich unfer
annehmen wolte / derſelbe mufte fich aufderbe Mau”
fehellen gefaſt machen, J
% n 3 A
——
SEN | David, | 165
7 Dav. Yun wolany fo fen der Schluß gemacht,
wofern auf den morgenden Tag in Nabals Haufe
nur eine Perfon / oder fonft ein Thier leben bleibety
© Basan die Wand piſſet / fo werde Davids Namen
Horaller Welt zu Schanden / und mein Öefchlechte
mauͤſſe in der hoͤchſten Schande ewig ſtecken bleiben.
A · hr Freunde / ſuchet die bewehrte Mannſchafft zus
fammen/das übrige Volck laſſt bey Dem Geraͤthe
Sregzehnder Aufzug,
N |
* EI,
” ——
2
— anal \
324 Ar.
64a 2.3. DaV
ERS hatein Menfch vor feine Muͤh und vor feine
Wohlthaten daß er mit Schimpfund Verfol⸗
gung an ftat des Lohnes muß zu feieden ſeyn: Allein
omwohl als ein folcher Boͤſewicht Das Recht der. alls
RER L2 oenfei⸗
Bl
dern. D
fen
Die
um tragen
Dav. M
Worte verſtehen? Iſt
unſers
then kan
Abj. Ich
pin ein ver
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Hals dem
‚Dav:f A
‚hat feine
Abj.
Dav. Wir
wvonn beftehtdie Sache / die
eſſen kan?
Abjat. (weinet.)
Dav. Hilff Gott / ich habe
X
3
Der verfolgte
Boden offen will/
be ich Recht Das
fo undanckbaren Tropffe abzufo⸗
hier in dieſem Strauche
echt / fo ſcheinet er des
ein Herr vergebe mr
h mein Haupt lieber in dem 1
eWergen als in der freyen Lufft here
priefters Sohn: & be
*
Hmuß mir einbilde nk
ElüppenherumFleft
hat uns verrathen.
mich DE 2
v ge
AR Ei David, 0. 165
geh/der Detleumder wurde eine ©clegenheitnicht
Bern. LEER RAN,
Tr Aby. Mein HerrDater ift hin / die gantze Prieſter⸗
wafft zu Nobe iſt verftöret; Und hättemir ein Sen:
per nicht anftatt ver Thuͤre gedienet/ fo wäre mein
Bine vermiſchet Mor:
7 DavAchtwehrdaß ein folher Bube den Königl.
Etuht mit unfehuldioen Blute befehtweren darff.
IE Dav. (Adspe&.) Ach GAtt / wie 5 ſind deine
Berichte /und wie muß numehe das Wort erfüllet
erden / welches dem Mohenpriefter Eli und allen
einen Nachkommen gedreuet ward,
7 Abj. Hier ftehich nun ohne Vater / ohne Ehegats
tin / ohne Kinder; Und /wenn ich meinen Herrn Das
Be angetroffen haͤtte / ſo mochte ich fagen/ ohne
Troſt. |
> Dav.°xcy trage hergliches Mitleiden damit / ſo
gar / daß mein Herk mildes Blut zumeinen anfängt.
Doch an eurem Orte erkennet Die Göttliche Schi⸗
—
X
ef
6
‘. Aby. Sch one Feine Urſache um langes Leben zu
f ich aber meinem Leben nicht allerdings
16 Der verfolgte
Dav. — Dav. Ha t mie GO mas —— auıse 5
hen, fo follt ihr euch allezeit eines guten Ba
bey verfihern,
Merdter saunn 3
Vierzehnder Aufzug.
Die TON Abifäi. *
J J
Me Herr / das er Volck ſtehet ind
Drdnung/und die Pagage ift in einer IK ⸗
genburg dergeſtalt verwahret / daß wir nun ei
Hinderniße haben fort zu marchiren, —
Dav. Ich laſſe die Reiſe nun nicht anſtehen bei f 3
ach) was vor ein neues Detrübnis verſtoͤret — ir
Gedancken / —
Abil Was habe ich aͤngſt geſagt? So ange
nicht mit dem Schwerdte drein ſchlagen fo. an
wird fich alle Tage etmasneuesangeben. A
Dav. Ach die gange Prieſterſchafft iſt Dur ——
jaͤmmerlich Blut⸗Bad hingerichtet worden. Deſes
iſt der eintzige Stifft von dem ae a itz⸗
Sarten —5 in J
Abn: Jer will einem ————
en? Wer itzund die Prieſter defendiren NN. Je
treibet GOttes Sache: Kan es doch Saul
leiden/ wenn fich jemand an feinen Zrofbuben de
greiffen will,
Day. Stille / ſtille! dergleichen Geſpraͤche wol 3
wir an ainenandern Ort verſchieben. Allen x 7
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* arı® David, — a
J rien, ©. j et i j 7.
2; 5 5 * J * Hr ni Gr e 2 er i * g 167
felcher mich Diefer fehändlichen That megen übers
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Vierdter Gandlung
Ta
‘David, hernach Abigail, Siphra_,,
Rapha,] — die Koͤrbe tragen.
*
Laer
RE Semuß doch ein König fo manchen Sehler be;
* gehen / wenn der Geiſt GOttes von: ihm gewi⸗
nift! Ich habe ihm am treueſten gedienet/ glefch-
wohl muß ich ein Feind des Königes heiffen. Die
Wieſter haben von Diefer Berfolgung nichts gewuſt /
and muffen Doch an meiner flatt ihr Blut fpringen
- kaffen- Ich weis wenn Nabal in feinem Haufe
irdzubillicher Steaffe gezogen werden/ fo werden
J ch Doegs gleichen genumg finden / welche dieſe Ge;
waltthaͤtigkeit als ein Stücke des beleidigten König:
reiches ansiegen mochten. “Doch was bedeutet dieſer
“Auf ug? Eine Frau mit allerhand Gute. Solte es
moglich ſeyn / daß der Filtz feine Miffethat bereuet hat?
Der GB
.
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aa:
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u .
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|
17 Der verfolgte — J
Aſ (fälle auf die Anie.) Ad) mein See
darff eine unterthanige Magd fo Fühne ſeyn / um en
kurtze Audieng anzuhalten ? | —
Dav. Meine Frau / ſie ſtehe auf. Sie iſt mir un
bekannt / und dergeſtalt muß ich in Sorgen ſtehen
als wenn ich durch die Ehre beſchaͤmet wurde,
Ab, Ich Fan nicht aufſtehen als big ich gewuͤrdi⸗
get werde / mein kurtzes Anliegen zu offenbaren.
Day. Es waͤre die höchfte Unhofligfeit von Der
Welt / wenn man folche Perfonen nicht anhatet
wolte. Allein fie laffe mich zuforderft ihren Yan
wiſſen / und hiernechſt befehäme fiemich nicht mit iz
a riet bei man dem Könige vorbehae
en ſol. | J
Ab. Ich ſchaͤme mich faſt meinen Namen zu eroff⸗
nen: Ich bin Abigail / des naͤrriſchen und heilloſen
Nabals Eheweib Br.
Dav. Eines Eheweibes Tugend wird nicht alle eit
nach dem Gemuͤthe des Ehemannes geurtherlet. Sie
ſtehe auf / wo fie will gehoͤret ſeyn. — —
Abis · Es iſt der erſte Befehl / den ich von menden
gnaͤdigen Herrn empfange / derowegen muß ſch lieber
unhöflich /als mgehorſam ſeyn. ——
Dav. Worin beſtehet nun ihr Anliegen? IT
‚ Ab. Ach miein Herr / was hat doch unfer Haus vo
eine Miffethat begangen und wie ift mein boßhaff⸗
tiger Mann gegen feinen höchften. Wohlthaͤ co
undanckbar geweſen. Allein was will mein Herr ſich
ber. ein unvernünfftiges Thier entruͤſen Er
iſt ein Narr / und Die feinen Namen aufgeleget
haben / Denen hat das naͤrriſche Gemüthefchonse
v en
J
J
23
*
I h
rin
En, t gen geſchwebet. Nun weis ein Narr nicht / was
18 verhindert/fohätte dieſer vor nehmen Boiſchafft
J— —5*
beſſere Vergnuͤgung geſchehen ſollen. Damit auch
ifmich nehmen / welche mein Narr im Hauſe began⸗
gen hat. Und ich weiß / daß meine "Bitte nicht ohne
Mann GOttes / und wo er feine Waffen hinwendet /
dawerde
u ten weder durchimein / noch anderer Perſonen un
schuldig Blut beflecken wird. Mein Herr/ich weis
wohl / was GOtt mit hm vorhat; Exr iſt vor allem
UVngluͤcke verſichert / und der Hoͤchſte ſelber hat ein
F Bamdlein der Lebendigen zugerichtet / darinnen ſeine
Seele vor allem Unfall ſoll bewahret werden. Hin⸗
degen welcher ſich einmahl vor Davids Feind erklaͤ⸗
gerideriftnichtanders/alsein glatter Kieſelſtein / wel⸗
si er in der Schleuder ſtecket / umbewuſt / wo er hin flie-
genund verfallen ſoll. Derohalben wenn es dahin
kommen wird / (Sie faͤllet aufdie Anie.) daß wir
unfern Deren David als.einen Königanbeten follen/
h 8 wird es der Koͤnigl. Hoheit keinen Schimpffover
p ont ein Machtheil erwecken / daß Die gegenwärtige
BR gs Voß⸗
—
Ya ?
179 u De verfolgte — —
Boßheit nicht mit mit Dlute be rafftıfondern —— *
muͤthiger Vergebung uͤberſehen wird. GOtt th
meinem Herrn wohl / und erhoͤre Das Gebetl ein
unterthänigen Magd / welche fich zirdeffen gnadigen
Andencken in aller Demuth will befohlen J
Dav. Sie ſtehe auf,
Abig. Ich laſſe mir befehlen / — a A,
Ehrerbietung gerne abftatten wolte. F
Dav Meine Frau / fo wahr der HErr bet
diefe wichtige Vorbitte wicht zu verhter Zeit einge
get worden / ſo hätte morgen um Diefe Zeit ra ya
Haus im Dlute / und alles Bermögen in der Ad
fiegen ſollen / daß man von dem gantzen Reichthum
nicht einen Hund hatte übrig zehlen follen. Allee
der Gott Iſrael fen gelobet/ daß er mich in Die m a
Vornehmen durch ven Mund einer hochgefchäßtee
Perſon verhindert hat, Der heilloſe abalhatg to BR.
Ungluͤck verbienet: Aber-fein Preiß⸗wuͤrdiges <her
tweib meritiret hingegen’ daß fie mehr MB Diefe8 Do
meiner Hand gleichfam zum Gefchendke nehmer 77
Abig, AGD vergelte diefe Nohlthatimelche
von J—— Magd nicht Fan erſetzet erden,
Allein Fan ich erfahren / oh bie ſchlechten Spa ei & m
hier möchte angenehm feyn? —
Dav. Sie ſind mir no Yerf d N. h
bie fich durch ein anfehnlich Geſchencke recommen —
diren will. Ihr Seutegehet und vertrauet fie men
nem Oberſten / welcher dort am Berge vor dem 20
ce herzeucht. (Die Anechte scbenab)
Abig. Mein Herr / alfo fanich mit örieden 90
deſſen Angeſicht feheiden?
*
—
4‘
Dam 17
R: D: sr Si hat nit allein LE an fe
—* Ag. — Gehüte der —— GOTT
A nen Heren/ damit einer demuͤthigen Magd und
Je: Hauſes noch ferner moͤge gedacht werden.
Dav.(küffesihr die Hand.) Sich werde dieſes
heutige Erempelnicht vergeſſen daß ein Frauenzim⸗
E Bernie den vornehmiften Mann in Iſrael ver-
dienet hat / gleichwohl zu dem Ehebette eines ſchimpf⸗
lichen und naͤrriſchen Bubens iſt verdammet worden,
Allein wer weis/u welchem Gluͤcke dieſe under;
for ne Tugend noch aufgehoben wird.
r = big. Mein Here befehamet meine geringſchaͤtzi⸗
diedrigkeit; Gleichwohl ehre ich die Gnade / wel⸗
erwieſen wird. Nochmahls zu der
10 gütigfien Andencken befohlen. (gehet ab.)
Dav. S) unwürdiger Yabal/hatfich Das Gluͤcke
Jo fo verfehlen muͤſſen daß eine folche Saudenfehönften
uf-Sarten verwuͤſten fol. O dag deine Thorheit
4 r ich zu einem Mühlfteine werden foll/ welcher dein
in: eſchicktes Hertze zerk nirſchte / fo wolte ich in dieſer
Wgail eine Perſon antreffen darbey ich Der getreuen
Ai: Michalvergeffen koͤnte. Doch wohin verleitet mich
eine wollüftige Sehnfucht? Wer feine Berfol:
gung noch nicht überwunden hat / dem ift die Vergnit-
gung noch ziemlich ing toeite Feld hinaus gefeket ;
Und ‚wer weis / wab ENT die N hefftig auf
J— Vierd⸗
—
1720 * Der verfelgte N Rn
Vierdter Handlım ng
GSechzehnder Aufzug,
. David, Abifai, Eliel hernat wi
| Abiſ **
90: mein — heiſſt Troft and Seht htecker
aufeinmahl. Kun
Dav. GH Lob / daß wir kein Soreden dh 4 2
Aoof empfinden.
Abiſ Wir haben ung durch Diefe Speife t
erabicket, Im uͤbrigen / ſo bekommen wir —
daß der König Saul mit ſeiner vollen Armee
Anzuge begriffen iſt ung aufzuſuchen Aufo ıleb |
wir in einem Zuftande/Darben Der gute Rath ziei hi Dh
theuer. werden möchte, J—
Dav. Dos Bole entſehet ſich offtnehi al Ei “
por falfchen Zeitungen. en
Abif. Allein / wer fich vor falfchen Beitunge en 2
—— wird durch die wahrhafftigen er ’
rogen. RE
Dav. Die Wahrheit muß bald ans —
kommen.
+ Eliel. (kömme elauffen ) Ach wir fi >. det J “
Dorben/das ganfe 34 des Koͤniges hatt em lt 167
ende Gegend nicht anders ale Heuſchrecke J übe 2
Fallen Und wo uns Feine Göttliche Gewalt b ſchi
tze / ſo it vor Menfchlichen Augen aller. Bund ch un
alle Hoffnung vergebens. 2.
Dav. Es iſt gut/ daß wir der Goͤttl. Süfen nod
TEN
Be
*
——
Es E
—
. di»
v Li}
J in, David. I.
eg R — das as unftige thuny
— dem Berge eine Höle/meld ” unsingefähnt
edecken Fan. Laſſt das gange Volck hinein marchi;
en. entweder ſie ziehen aus blinden Eyfer vorbey /
ä — te wenn ſie den Kopff in unſer Neſt ſtecken wol⸗
“l 9 ſo moͤgen ſie zu ſehen / daß ſie in der Sale nicht
ge fa agen werden.
# Abık Aufrihe Dunfiher auf des Herrn Oberſten
Befchl marchiret hieher.
7— A Sie kommen alte ordentlich nad einan⸗
der beraus.]
ee; FD: av. Mein GOtt/die Küchlein find in ihr Neſt
au ſammen gefrochen. Soll ich eine Henne bedeuten/
we | id gib mir Gnade / daß deine Fluͤgel meiner Schwach⸗
hit Fa ftattenfommen, Er gehet hernach)
Mairdter Handlung
Bungee Aufzug.
Adriel — Kedar. |
‚al, B —
Br RS: re habet — — REN ich
8 Si dillmicht fagen / wer euch Das Sicht halten foll,
E woferneuch die geringſte Betruͤgerey Fan ͤberwieſen
Ha % ade |
ST af. Herriwirthununfee Dienſte fo gut, als wir
Hönmen; ; Werden wir befchmiffen / ſo will ich niche
—9 ſſen m ee Meinung fol geſtrafft wer⸗
y
» *
2 4 J TF
J— Ked.
* [2
4
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ur)
ö [2 |
*
174 Der — —— —
‚Ked. Und ich bleibe bey meinen Worten was.
geredt habe/dasgeftehe ich: David und feine &ı
find einmahl hier geweſen / aber Daß fie noch i immee
bleiben follen/das habeich nicht gefagt.
Adr. Ihr boßhafftigen Buben folk ihr nen J
ungewiſſen Erzehlungen betruͤgen? | Re
Laf. Eyyey / wir wollen nicht fo garftig ve vebet en. .
er fan ung einer Beſchmeiſſerey fehuld geben?’
Sch wolte/ daß mein Großknecht den Abend Di ie
ſchwere Noth kriegte / wo David nicht in Dem Gebi bir⸗
ge geſtecket hat. —
Ked. Und ich wolte / Daß meine Frau noch heut =
einen ſolchen Herren zur Welt braͤchte / wie Ihr ſen
wo ich gelogen habe. J
Adr. Unverſchaͤmter Schelme / wo haſtd eh
Manier zu ſchweren gelernet? Solte diefes ein
gluͤcke ſeyn / wenn deine Frau ſo einen Soh jur.
Welt braͤchte / der endlich Die Ehre hätte eines Foͤni⸗
ges Eydam zuſeyn?
Ked. Ey Herr / lernt ihr mich die a |
Ich wolte nicht gerne / daß ich folche vornehme Soͤh⸗ |
ne hätte; Sie fehlügen den Vater jur Stubehitaudet 4
Adr. Die Zeit will ung wenig Gelegenheit A zum
Scherktze übrig laffen. Darum fag ich nur die ſes: Ki
Schafft uns die Leute / oder ihr muſſt henefen.
Lat. Sch bitte drum / laſſt mich nicht De % I J
habe in meinem Leben fo. ein leichtfertig böfe Sl
gehabt; Wo ich fterben ſoll / fo fehone ich Feir iS —
Menfchen/und wenn er Die Backen aufbliefe/ wie
ihr und eures gleichen NR
Adr. Solteſt du dich vordenfelben nicht enefe /
Der Dich zudem ſchaͤndlichſten Tode berdanmen
— aa ı ML a4
Damm, 175
a — — — — un nn
EL: Ebene mic mine kim, — doch
—— Die Haucen Friegen "Befchl/
ja ſie thun follen/ und wenn fie gehorſam ſeyn / ſo
* ſie noch an den Galgen gewieſen. Warum
olt eich nicht lieber einmahl ſterben / als daß ich ſol⸗
nase: fol über mich gebieten laffen. O hört,
ee fi) vor feinen Galgen fürchtet/ der Fan einem
groffern Mannyals ihr ſeyd / den Dalsbrechen.
h Red. Die Bauren / die nfem Herrn zum Poſ⸗
dem verlauffenen David den Peg weiſen / Die Fo
en groffen Danck und noch ein Stücke zu freffen
arzu verdiene: Aber/ wer dem Könige will treu
Ende foll zum Danckhab eine Seiler⸗Pretzel vers
Wlingen. Ey höret doch: Wir find da in Dem
Jo ſche / verſchlinget fie Doch ſelber / oder wir wollen
fen wen Die erſten Tannzapffen auf ver Naſe fuͤh⸗
Laſ. Wer einen Bauer feheren will / der muß ihn
zu Hofe ertappen; 5 ‚Aber i in dem Puſche ſind wir un⸗
‚feidiche Kerlen.
© Ked. Esift euer groß@släche/daf wir micht wiſſen /
‚David ſteckt; Um das Trinckgeld / das wir von
glich zu gewarten haben/treten wir aufjene Seite,
* 4 „(ad spedt.) Ach was if doch unfere Hoheit /
we in ſie nicht durch die infaltige Furcht geringer
Leute fecundiret wird. Ich muß nachgeben / damit
unſe ‘© Freunde nicht erſchrecket vornehmlich aber
unfere Feinde nicht geſtaͤrcket werden.
af. aljaner ein Narr waͤre der lieſſe ſich hengen.
i — — Ir. Ihr lieben Leute, ich ſehe/ ihr haht Das Eurige
get than: he habt gut ausgefpürer; Könntihrfo gut
fang > wird euer Lohn gedoppeit ſeyn. Laf
‚176 Der verfolgte
Laf. Das heifft / ein ( Silberling wäre: —
Wo ihr keinen andern nicht ——
ihr ein Qparck.
Ked $c) dencke immer / wenn ich mein Ta gelo
alle Tage kriege / ſo iſt mir am heimlichſten. bo:
Bar; t;
Dierdeer Bandfung
Achtzehnder Aufzug. 5 =
Die Bortgen/ Saul, Isbofeth, Abner, Der
eg, More, Rechob und Me Soltaten.,
Adr.
Sein abe Ssiftkein Wobe daß fh Sie Safe ;
kriechen wenn der muthige Jaͤger ins Selofomm =
Saul. Aber die Königl. Hoheit wird gefchimpfety
mo die Derräther in Ihren Loͤchern den. Geſalbten
des HErrn perfpotten duͤrffen. RE N Vie
Abn. Es lieget dem gantzen Königreiche viel a
an / daß die Derrätheren geſtillet wird; Dar To
man fich nicht befremden laffen etliche Stund Di
auch rohletliche Tage zu verziehen, Ein Bere raͤth
kan gar leicht nach der Mahlzeit in einem Loche o
borgenfeyn: Aber wo in etlichen Tagen der J
ger. wieder anklopffet/ da wird der — AR ) Juan
ſich felber offenbar. Be
.
n⸗
2 a
= REN wDavide 7
— Feinde fen erfahren / daß der
Rot nigvon Iſrael fo viel Gewalt hat in dieſem Ge;
uͤrge zu verziehen. Sehet wie das Lager aufgefchläs
* wird / und ſorget zugleich vor die Soldaten; Ich
w indeſſen Gelegenheit fuchen meine einfarne Ge⸗
da ancken in dieſer Hole aus zu laſſen.
* Adriel. redet zu Abner.) Ich mercke was der
‚önig im Sinne hat; Unfere Hoͤfligkeit berbindet
as/dab wir enttweichen, |
e Abn.(reder etwas heimlich.) Gehet auf Die
€ Seite / bis euch befohlen wird naͤher zu kommen.
Bei entweichen alle, Saul gehet ın Die
Bole / und laͤſſt ſich nieder.)
Vierdtet Gandlung
Neunzehnder Aufzug.
* Saul in der Hofe,
— Bad und Abifainicht weit davon / harte
an der Scene; Do alſo / daß ihre Res
en Fönnen yeafkanben werden. 2
auf fei aupt Ki Ei Basen Din An
Mal Hr in ee
Day, |
%r
“
⸗
J
— Der verfolgte
Dav.%ch bin euer Dberfter/ und m Tas von
begangen wird/ Davon muß ich Sechenfehafftgee
Entrweichtrihr ſolt im Ausgange fehen / daß [x
fhuldiger Weiſe bin verfolget worden.
Sie geben hinein, David Eömme in * |
Hoͤle gefiblichen/ und ſchneidet ei
Zipffel von des Röniges Mantel ab;
Wie folcbes gefebeben/ficher der a
*
ab
nig auf und gehet heraus.) 3 —
Merdter Handlung =
Zwantzigſter Aufzug.
Saul mit ſeinen Bedienten /
(welche ſich allgemach wieder prafenki ven, N.)
David in der Hoͤ SR Bi “ |
Saul., " —J SR
SQgeh habe wider meine Gewohnheit re ange
in der Hoͤle verzogen ; Die Meinigen werden
fich wundern/ mas mit in Dem unflätigen Vaan
niße beliebet hat. ?
Dav, (ſchreyet aus der Hole) 2 Jet: t
Saul! mein gnaͤdigſter König
Saul. Was bethöret mich? Iſt jeman —
mir in der Hoͤle? — hr Se
Dav. (Eömmt en und fallt vor rB €
— Ach G 1 warum müffer
Doch. Die Yerleumder al egeit Die Oberhand behalte ey
welche mich Als einen Koͤnigs⸗Feind zu befehirh Y nd
J
ſuchen? Heute habe ich die Koͤnigl Perſon in mei⸗
ner Gewalt gehabt und mare mir jemahls in den
Sinn fommenjven Geſalbten des HErrn zu beleidi⸗
gen / warum haͤtte ich Die Gelegenheit in dieſer Hoͤle
sorbenfiveichen laffen ? Hab ich dieſen Zipffel von
Dem Mantel koͤnnen abfehneiden/ fo mürde mein
Sohmwerdtauch bis zum Hertzen gereicht haben.
Saul. (fieher feinen Mantel an.) Sch fehe/
neuer,
. Dav.(flebee auf.) Dem HErrn ſey Die Rache
befohlen/ Der foll zwiſchen ung richten: Allein die
Gedult ſoll mein eingigeg Gewehre ſeyn / Damit ich
ir
J
—
erlag guübertoinden gevencke,
Saul. Ich hahe mich uͤberreden laſſen.
Day. Das ————— iſt uns nicht unbefannt:
Ron dern Gottloſen Fommt Untugend. Aber wo
hab ich meine Tugend verlengnet? Wo hab ich den
Argwohn verbienet/ daß ich als ein boßhafftiger Koͤ⸗
nigs-Seind fol beſchuldiget werden ⸗
Saul. Ich muß mich ſchaͤmen. —*
dDasEs iſt mir leid/daß ich dieſem Königl, Worte
nicht widerſprechen fan, Ein maͤchtiger Konig/der
aber fo viel Tauſend zu gebieten hat / verfolget einen
todten Hund / einen Floch / und eine fo geringe Pers
ſon welche nicht einmahl wuͤrdig iſt / durch Des Koͤni⸗
ges Zorn beehret zu werden.
Saul. (weiner,) Ach mein Sohn David! Ach du
getreuefter unter meinen Dienern / dir hab ich mein
Reben zu danken / und aus der gegenmärtigen Liebe
. muBich bekennen / wie ungerecht ale Verfolgung ges
RR“ M 2 weſen
Dpid iſt gerechter als ich. Stehet auf / mein Ge⸗
Er
Oo
me
*5
180 Der Der verfolgte
mefen ep. Ih mein Sohn ohm vergome der Deinem vafeı n
lichen Freunde / daß ex mit einem gnadigen Kuffe in |
Perzeihungbitten darff. —
Dav: Ich verlange Feine ſolche J—— .
Wenn ich meines Lebens verfichertbin/ fo till ich
auch wohl zu Bethlehem meinen Hirten Stat and
wiederum antreten. J
Saul, Mein Hertze hat ſich durchaus beraͤnde
und ic) erkenne eine Gpttl, Allmacht / Die ſich hie vun
ter blickenläflt. Dannenhero fehe ich wohl/Dasid
fol der Machfolger auf meinem Thromefeyn. J
Dav. SHIT beflätige meinen gnaͤdigſten Y
nig / und feinen Samen bey dem Koͤmgreiche. !
Saul. Ach nein / tch weis fchon/was in —
erfolgen wird; Dannenhero ſey alles Vergangene
vergeben und aufgehoben. Allein ich umfafle mei t J
Dadvid / und gedencke ihn nicht eher aus meinen
men zu laſſen / bis ex mir bey dem va de
ſchworen hat / daß er bey feinem Koͤnigreiche Derißtz
gen Verfolgung gegen meinen Samen nid tgeden⸗
cken wolle. a
Dav. Gnaͤdigſter Koͤnig / wenn ichdiefes nem
wolte / ſo muͤſte ich als ein vechter. Sonige-Send 94 2
geklaget werben. #72
Saul. So wird dorh mein David dieſes ſhwere ae
daß mein Saame Feiner Miffethat entgelten fo *
Dav. Dieſes erfordert. ohne dem meine Sc 1bige 5
keit. Doc) der HErr vertilge meinen Namen au
dem Buche des Lebens / wofern ich dem König. N — 3
fe Saul mit Wiſſen und Willen den gan ıafter E:
Schaden zaſthrenww werde. *
BR
Er
David 5: FR
— —— — gehen.) Sich > Sch bin vergr vergnüge/mein |
Sohn; ‚Allein ftehet mie die "Bitte frey / daß David
h nach meiner Konigl, Burg begleitet? | |
Davx Ich weis / mein gnaͤdigſter Koͤnig wird die⸗
feomichtvertangen.. —
s Saul. Das heiſſt / ir muůſſen und ſchaͤmen einan⸗
ve anjufchen. A
2 "Dav.Achnein;es heiff/ich muß dem Bolete Zeit
fjenbis Der ungleiche Verdacht aus ihren Gemuͤ⸗ |
Ahern gelefchet wid,
% ‚Ss Saul So gehe meinliebfter David ‚mit Frieden.
F D ay. Und Gott berahre meinen gnadigften König;
ER 8 u re ER gehet wieder in Die Hoͤle.)
3 san Anf ihr Setreuen/der Friede iſt geſchloſſen;
D ie Schwerdter find nicht weiter von nöthen / und
ir F mögen das Friedens⸗Mahl numehr zu Hauſe
ha CAT ERBEN
5 gehen alle ab / bis auf more und
Abner.) ae
Vurdter Bandlung
Abner und More...
in | — More...
E * haſt wieder in den Krieg gezogen / und mit
Butter⸗Semmeln geſchoſſen.
RR Abn. Bir find. Koͤnigs⸗Diener / und was der ho⸗
be Kir gefällt, ſolches Ay wir vor genehm
* En
Bi
shIE Or
2 4
— Der verfolgte
Mor. Allein too fihh ein Dienee muß offt vo iret
laſſen / da wird keine Sünde begangen / weun der &e
horſam und die Tapfferkelt in ein ziemliches ne: ıeh
men gerathen Br
Abn. Ich ſpreche Davıd Fan zaubern.
Mor. Und denjenigen / welche Die Seien auf fli
ſen koͤnten wird kein Zutritt gelaflen. SE
- Abn. David hat geſchworen / den König nicht u
— Penn er folches thut / fo iſt er um ers
eichen.
i Mor, Mic) duͤnckt / er wird unſers oleichen fi N ’
bis wir uns vor feinem Throne buͤcken müffen, ’
Abn. Saul lebet noch; Und waͤre dieſer tobt 6
lebet Abner / welcher fi — einem Sch fer⸗ Koͤm
ſchwerlich buͤcken wir
Mor. Wolan / ich bin getreu: Wird bie Sad
von andern verwarloſet / fo will ich zum toenig
sonder Schuld verfehonet werben. —* it,
Abn. Wir bleiben bey ver alten Lofing. doch
ſort / der König muß von uns begleitet werden. — Kal
= En
—ã
Vierdter Gandung | 4
ven und swantzigfter Aufzug g.
Die hinterſte Scene preſentiret fi d 28 a
Nabal, Simei, Galal und Gether neber nf
andern Perſonen zu Tifche fi — y⸗
en und luſtig ſeyn / bis fie ——— auf
ben und hervor Eommen.) u: ER,
SEES RER: — | a
— Br: —— BR Vase UGE
N Un 6 Seht auf bie tie teidlich Ich
I Stein foll mir heuer etliche Silberlinge n *
| elten, und damit Fan ich an meiner Schaf, Kirmes
e sche Kannen mehr zu fauffen geben.
ER, Sim Es ift beſſer wir verzchreng mit einander
alsdaf, wir einem Bettelhunde auf Der ( traffe Die
—** fe he befchmierenfollen,
* EN ab. Unfer Koͤnig iſt zu barmherkig/folche Flegel
J uͤſten mie flugs an den Galgen. Es iſt wahr / ein
F hr icher Kerle meines gleichen koͤnte auch zu Hofe
was rechts werden / wenn ſolche Baͤhrenheuter da⸗
on blieben.
ne Es Seift trich bin des Könige Vetter; Aber
enn ein fremder Landlaͤuffer koͤmmt / fo tmitd fein
En ame flugs an das oberfie Bret gezweckt.
Nab.Jrun werfchiert fich um den HOF? Der fol
ein Schelme ſeyn / der heutediefen Tag nur eine Hof
igfeit begeht, Laſſt ſehen / wer unter uns der groͤbſie
® — Ich wil mich auf die Erde feßen/und Die
— auf die Knie legen; Thu ich fo grob
. Ge alel. Ich will mich auf den Bauch legen / und
it em Podeꝛe zudecken; Thu ich nun grob ge⸗
Al ung
a Cat. Und in vierzehn Tagen Fomme alle zu mit
gie Br Kirmeß; Ich dencke wohl / ich werde der
grob te ſeyn.
© Nab. hr feyd alle Schelmen und Hunds⸗⸗
Bet 1 ic Fam noch groͤber?
Ps
2
——
—
J
y
Ach
4 Sim.
R yo —
Bu * —
184 Derverfolgee
- Sim. Höre dochy Bruder Nabal: Es gilf!
ein Daß ich dich mageinen Slegel heiffen. —
Nab, — trinck immer her. Aber dut uſt
ſelber einſchencken. Se
Gal. Ich deneke / es iſt ja gar zufeine ‚wenn |
einander fo aufrichtig begegnen Fan. Unter gu
Freunden darff man die Flegel und Die a - Aula
ter nicht fo genaunehmen ; Man weis Doch w
daß es nicht wahr iſt.
Get Wans geich wahr iſt: Wenn ich nut 9—
Tage zu freſſen und zu ſauffen habe fo will ich mei 4J
Lebtage ein Schurcke / ein Rattenfaͤnger / ein Dank di⸗
te/ und gar ein Schelme ſeyn.
Nab. So kecht / ſo ſteht mirs an —— —
es gilt euch / auf Ungeſundheit des Schaf
Bethlehem.
Gal. Es baͤre beffer/ daß wir ihm den Kopf eff
son Halſe wegtrincken fönten, Yan Her Om me
Davids Ungefundheit/ und mit ae
ich euch darf Schwager heiflen: —
Sim Es i mancher ein Schwager / und meldt ch
nicht: Doch find noch ehrliche Leute / Die ihren N
men von fich geben.
Get. Aber hört doch /folte wohl der Schabehal
Fommen/ und ein Biſſel unter den Soda {|
moren?
Nab · Ich weis / der Hungetleider kan feine Belt
richt fortſchle en; Ich will einen Schaf Sudan
nen groffen T au die Straſſe ftelleny der fi
zwantzig folche Graferpeißer aufdas Hertze neh 9* J
Gal. Man ſpricht: Viel Hunde fi nd Der &
os
—— Ri if f ‚David. 185
Rob: F I I date um ich „ and wenn man
5 ung: igift; fo beicht Die Noth Ciſen.
Di O teinek eins davor / waren meine Schafe
vor dem Wolffe + = >
et. Einen Diet; itzund ſprechen wir das Unthier.
Sim. Peinmein/&efpan/ nach der Schaf-Kirmeß
A 39 nmwirden Schelmen wieder nennen.
G e Aber die Schaß Kirmeß ift noch nicht aus.
al. Doch die Schafe find gefthoren / und damit
nf eihre Kirmeß aus; Nas gehet unfer Sref
en nun Sauffen die Schafe an? Ich fpreche der
e G jet, Es mag erdrieffen wem es will⸗ ich ſpreche
9 Mier.
"N Feb. Der Trunck fteigt in die Köpfe; Sich fehe
8 wird Feine Kirmeß verbracht/es muß eine
me: dabatze darbey vorgehn.
al (fechee auf.) Ey was / ich. bin auch ein
SG ee o einen Flegel laffe ich mie nicht
port ſchreiben wie ich ſprechen foll. Du magſt Unthier
9 er Wolff ſprechen / fo ſtihlſt du deinem Herrn
hr Schaffe / ais mir von dem Worte ſterben.
— et. Ey wie viel Schaf⸗ Felle haft du neulich den
a ern verkaufft? mie viel SuderSthaf-Forbern
yaft Du Deinem Schwager auf den Acker geführet/
un! inte ee deinem Daufe will ich dirs an den Schafs⸗
$ ——— dein Herr vor einen getreuen
Gal Ye da Biehnicht der Woffabeiſt!
Get. Je da dich nicht das Unthier freffen fol!
Gel. Wilſt du wiſſen eo ein Untbier if?
* en * Em 5 Get.
nn
186 Der verfölgte A—
Get. Ja / ich möcht es gerne wiſen
Gal. Sch will dir ein Gleichnis geben: Was
Fruͤhlinge eine Raupe heiſſt / das heifft im Somm
ein Molckendieb und was im Winter ein €
derle heiſſt / das heiſſt im Fruͤhlinge ein Maͤh⸗Kafer
Get, Es iſt gar recht. Be
Gal. Laß mich ausreden: Und was vor de
Schaf-Kirmeß ein Unthier huſſt / das heiſſt nach d
Kirmeß eine Ohrfeige. a
Ger. Die foll der Schaf-Meifter haben.
Gal. Nein / in der Gaſterey ſitz ich oben an.
Get. Der Schaf Meiſter ſitzt oben an/ R
wollen wir ſehen / wer oben an liegen wird, ——
[Sie fallen über einander her. Simeiwill
Friede nehmen / und koͤmmt beglih in
Das Gedraͤnge. Nabaltritt auf dre Sen
te / ſchlaͤgt continutrlich auf den Bauchr
und lacht aus ganzen Leibes-Aräften,
Endlich ſtehen ſie auf und jagen einar
der hinein.] | RE,
Nab. Ha-haha! Das wär eine Freude Nu
iſt mir der Schafmeiſter noch einmahl fo lieb) md.
wenn er mit funffiig Lammer geftöhlen haͤte
Simei wolte vor ein Slegelfennmun warder iu einen
Garbe / und ließ fich andere Slegel drefchen; We
weis / in welcher Pfuͤtze fie ſich jerum welßen Sch
will nicht Friede machen; Wenn ſolche Schel km n
genung haben, fo hören fie von fich felber wieder auf
Unterdeffeniweilich von meinen Gaͤſten —— TB
fo will ich auf meine eigene Dand einem = N ſch
ncken
DR
ORDER... 06 BEREREEN
Feincken. Es koſtet mich am meiſten: Es ift auch Bil
lich daß mem Bauch von der Kirmeß am meiſten zu
eden weiß. (Er laͤſſet einen Rilps.) Heyſa! du
edles Land⸗Leben / hei) dir mag man grob ſehn / wie
man will. Heyſa! ich werde lange ſchwerinen muͤſ⸗
fen ehe ich meine Dreh Tauſend Schafe und meine
Faufend Ziegen durch Die Gurgel jage. Meine Mut:
tee Abigail mags wieder einbringen, und wo ich im
Dette ein Kalb mache/fo magfie zwey Ziegen Davor
berkauffenund den Gewinſt in den Beutel ſtecken.
— — Gehen ab.)
in
© Künffser Kandlung
Wer Schawplar ıjtgamsfinfker.
Bent, a Zibe,
zib.
*
J
Saul. Was haſt du dich um deines Herrn Der:
richtung zubefümmern? Du muft mir ja auf den
Morgen fo wohldienen/als aufden Abend, |
. Es war mir leid/daß fich mein Herr die Ruhe
erſtoͤret / ſonderlich weil es gantz wider Die Gewohn⸗
Saul.
J peit geſchicht.
N. Der verfolsee
Saul. Afo Fanft du imerchenyde daß ich ic) roider me N
Gervohnheittwaszuverrichten habe
Zib. So bin ich gehorfamy und erwarte / w J
befohlen wird. nn
> Saul. Ich habe hier zu fehreiben/ und alfo 1
dir nichts befehlen/ als gehe wieder zu alte. BR
Zip. Ein Diener wird nicht fihlaffen/ wenn d
Herrſchafft in wachfamer Arbeit begtiffen HE
Saul. Wilſt du nicht fehlafen/fo magft du mache
Allein Du folft mir aus dem Zimmer gehen, —9—
Zib. ch erſuͤlle den Befehl, ne b
Saul. So werde ich von meinen Öedancken woR
unruhiget / DaB mie auch Die gantze Nacht An
Schlaf in die Augen kommen laͤſſt. Der som |
Achis zu Gad bekuͤmmert mich mit emer ſchwe
Schutdsgoderung! und wo ihm das Maul nicht
einer füffen und eigenhaͤndigen Lomplimen te ge—
chmieret wird / ſo woͤchte er von Tage zu Ta nr
(hier werden. Ich will hoffen z.Diefe Morgen:
— wird mir zu guten Erfindungen: Ani er 2
— fest ſich nieder und ſchreibe⸗ Daß z
er den Rüden gegen die Speetatorag
wendet, Ahimelechs Beift Eöımmtn tanz
blutig mit einer Fackel beraus/s ıpfk
iE —
und eilet auf der andern Seite bu +
Saul if dur hieryZiba ? ( ger fieberfi Sum 1)
Siehedarmein Stuhlmuß nicht vecht fiehen.
[Der Geift von Thirza koͤmmt ebei al Is
blutig mic einer Faeckel / und seiffen ib m
8
Nor
| * David. 189
\ * Dias Feder aus aus der der Hand ud
eilet hinaus
Saul. Ic ilknichthofgdafuii die Fand vers
vet et dgleichwoohlentfalit mir die Feder.
Shebt die geder wieder auf. Der Geiſt
von Dina träger das kleine Kind / da die
Ei | ne hangen / in der ans
dern Hand bat ſie eine Fackel / item das
Kind ein brennendes Licht; Alſo
ſa pl äge ſie ihm das Kind auf den Kopff/
Dr 1d cıletdavon.]
jaul, Sich) leide Gewat / und weis nicht / wem ich
be zul chreiben ſoll. Doch ein Koͤnig ſſet ſich
ne leich aan ige Einbildung bethoͤren; Ich fchlafe
er
ee reibet weiter / in waͤhrender Zeit
sch en fich alle Geiſter beraus/und ftels
bin einen reis um den Tiſch; Als
HER md en Prieſtern: Ahimelech, Sebania,
edec h,Pedaja,lcabod; Unter den Wei⸗
bern; Thirza, Mahola, Jegabea, Afna;
—— den Anaben: Sethan, Phanuel,
ac ıd, N Jechania; Endlich Dina mit ih⸗
m vw. Inde, 'Saul kehret ſich sa dem
ne erſchrickt.
Ahim.
der / haſ dunn den heiſſen Durſt geſtillt?
Deit — durch unſer Blut ge⸗
gan us aba wird nun roth gefaͤrbt /
ig Quell mein heilig Del er
0
345
—— Der verfolgte *
Was ſatt ich dir getham als any ale mich der Bube ſch
Und alle — nechſt mir zu Grabe tri
Kom her / und friß den Geiſt ſo mohl/als meinen‘ R 7
Friß hier mein zartes Kind / friß mein geliebtes
—J alle / die du ſiehſt / bis dich derſelbe friſſ t /
er recht von deiner Art und auch ein — if,
Tyranne / wirſt du bleich? Kom / reibe Dich zur o
An dieſes Leichen⸗Tuch / fo wirft du wieder roth.
So recht; Der Trot a J
Du bil bey SOTT gt Komm ber udſt teile
Alle sujammen: |
GOTT ſchaff uns echt in unfeer Sad J
Hier ſchreyt das Pruſter⸗ Blurum Rats,
Darffein Philiſter ſo Dagens pri ihn
Haft eine Woͤlffin fo fi ir; junge — 3
Laͤſſt ſich ein rauheꝛ Bar * Bueerbituſthn
Und alſo bleibe Saul us n Ve Tod verfucht! n —* &
Wie fol ein Weibesbild — Der ae
as gehetung die That ” Ober⸗Prieſters an? Bl
was haſt du mir den Sn big aufde Tod zu — u
Hier ge ein nen hat es dir gethan⸗ Si ;
Ben ü 191 /
— — * — SRH TERN — ———⏑———— ———
ws
Du norgbBNehehe Voblebe meine Sabre?
*
Kt
a ‚aa der ame ih@&ot ſchudig war!
Kom nund besabie mit ee Su der grauen Haare.
Ro am mtrage mie das in gleicher Binfe bar,
R De Heyter ſolldir bald we deine Fuͤſſe falen
Sutoicf in kurher Bet W Br der Feinde ſeyn.
ich duͤncket / Gaza —— Trompete ſchallẽ /
dv verfolgten Band geucht ſchon in Hebron ein.
S 5 tilge dich open un afrefle einen Samen!
© 50 falle Blut und Tod aufdeine Kinder Haupt!
Je8
2 — — — = — Namen /
—
v
i —
NER ax —
Denn um dein Königreich m es numehr no in
Sufammen. >; Ei
BOTT Ha uns Recht in unſrer 5: ache
Hier ſchreyt das Prieſter⸗Blut um Rack—
(Die Geiſter verſchwim en
a
Xünffter Handlung |
Anderer Aufzug,
Saul, bernad) Isboferh,.
Saul. ;
JE h was iſt dieſes vor ein Gefichte/ oder foot
er Schlafuntviffende überfallen hat/wasıf fe
fes vor ein Traum? Schreyet der ‘Prief CB
wider mich um Rache / ſo werde ich viel zu Mi; yn
dieſen Feinden zu widerſtehen / welche ſich num eh
durch Eeinen Doeg erfchlagen laffen. St “ and
hin) ber den Honig ruffen hoͤret —
b. (Eömme gelaufen.) Ginebigfer Herr
Date was foll verzichtet werden? *
Saul. Ach mein Sohnyich bin des N. *
Isb. Gnaͤdigſter Here Vater / was ift die] Arſache/
daß wir ollen?
Saul. Ich habe cin 3 geſehen / —
ſamte Prieſterſchafft von Nobe /wegen des vei —9—
nen Blutes wider mich um Rache —— =
"Isb. Was wollen uns erfchlagene Leute Thun?
& iſt eine ſaſche Einbildung, Der Herr 2 * 1 Mn
——— Dan, ES RAR.
gebe fid ju u ftieden / und ind gedencke nur / wie die leben;
Digen Sende nad) und nach vertilget werden. Was
t Dt ifl/das wird wohl todt bleiben.
N Saul. Ich mercke aber / daß die Todten wieder le⸗
— werden.
Und ich mercke / daß ein Traum etwas gefaͤhr⸗
liches. vorgeſtellet hat Davor fih ein Wachender
icht entfeken da darff.
— — ihr das Geſchrey im Vorgemache
; ehöret ?
| u sb. Snädigfter Here Vater / wie Formen wir ef
as hören/ welchesnirgend gefchaliet hat? So file
die Nacht fonften zu ſeyn pfleget / ſo ſtille war eg
4 indem Vorgemache. Drum ift nochmals mei-
A nei interthänige Bitte / mein Herr Vgter beliebe
d Dach Den akyen Wahn aus dem Gemüthe zu vers
— Sol e möglich ſeyn / daß ich nichts geſehen
yatte?
FH -Isb. Es ft möglich undgläublich: Ja das Wider⸗
ſiel iffunmöglich und unglaͤublich. lein dieſes fan
ich wohl ſagen / ſo lange David noch im Lande woh⸗
net fo lange wird es an ſchweren Sorgen und an
2 chw en Traͤumen nicht ermangeln.
Saul. (ſtehet auf.) So ſſo / ift David Mrfachey
daß ch mir dieſes gange Zimmer voll Geſpenſter cin:
bildenfoll: So muß endlich Der letzte Verſuch auf
| i Leben oder Sterben gewaget werden.
"> Isb. Diefes mar eineRefolution / welche Fönigliz
Be | NE?
m Gemuͤthern anftehet/ und welche Das bewehrte⸗
>
24 ) ittel vor alle — an die Hand ar: mul
IM ah Der Der verfolgte a
Fünfter, Bandlung 7
Sritter Aufzug, 3—
Die ke Sares, Tholau 9—
Naͤdigſter Herr one koͤmmt Die verbei nie BB
'iche Zeitung/daß ſich der Verräther Dapid:
die Wuſten Siph retiriret hat. Dannenhero ve
langen ‚alle getreue Diener zu gernehmen /tuns’h
dem beforglichen Zuftande möchte am rathſamſ
ſeyn / fonderlich da der Anfang von —— Sum R
pen⸗Volcke fo groß wird / daß er zuletzt den Rum
felbftin feiner Nefideng beftreitenmöchte.
er — | — | Kr
Sar. Hier iſt ein junger Menſch von dem Ge hin h
Siph / welcher ckliche — hlet I hab f
alfo daß ich wünfchen möchte / Die, Ersehlung‘ vr a
durch eben diefen Menfchen.twieberholet,
‚Saul, Solche Zeugnifle werden keinem Kinde al he
gefodert. — — x
Sar. Er ift indem Alter / da er mag mercten fa 3
Aber nicht in dem Alter / da er was erdichten kan *
Saul. Mein Sohn / fragt ihn Ba
den weis.
Isb. Mein Sohn / wo ſeyd ihrher?
Thol. Ich bin eines Sephiters Ahnsnd F a
Joh ABaspabtheinunfrer@reotzuner xr ihen
Thol. 1 ſuche eine bleibende Stel
—— = 198
— I die ie Wohnung um den um den Hügel Hachila
jur, eibenden Stellenicht gut genung ?
hol. Meine Eltern find Davon Kl Die
be eff Mittel find andern Leuten zu Theil worden /
BD allem Anfehen nach werd Ich meine Dand zum
ttelftabe gewöhnen müffen,
Feb; Der hat den Srieden jerflöret ?
Thola. Es iſt ein Mann / der heifft David’ der.
ic) ehr mit allerhand Lumpen⸗Volcke im Lande herz
Fund wenn fieeffen wollen / fomuß Der nechfte
Man r Eur milde Hand aufthun,
7 1sb. Wie ftarck find die Leute?
rt hol, — haben art dauſte und dicke Bei⸗
ek a { en ſta
= be 2 ein Sohn, ih frage/ob fieander Zahl und
an der‘ Rengeftarck find,
ol, Dis Leute lauffen su ſehr unter einander/ich
1 fienicht zehlen; Allein um den Hügel Hachila
hatten wir zwey hundert: Kuͤhe / ich halte der Leute
waren nach einmahl ſo viel.
6hun ſie auch den Seuten Gewalt?
hol. Sie fchlagen wohl niemanden todt; Sie
nehmen auch Feinem das Seinige; Doch eg heifft, |
n ei 1 sie aus gutem Willen thun,
Isb. MWeßmegen laufftihr aber davon ?
> Thol, Des fumpen-Dolcks wird viel. Es moͤch⸗
te mit 9 Friede auf die Neige kommen / und deß—
wege en bleibt men nicht gerne fo lange / bis der Glaube
in die ie Haͤndeko
Tb So hat erfeinem Menfchen mas gethan ?
re —— Vater wuſte etwas von einem
—— Na Manne /
190.25 Der verfolgte
Manne/ der fol Wabal heiffen ven hat : Saodm
Dee und Viehe / mit Haus und Hof verde ke
190 en. >
Isb. Ach Die armen Leute! Wer —— dieft
Stunde der legte Bluts-Tropffen aus Dem Leibe gb
preffet wird! Ach daß fich niemand .erbarmen wi I
Da fpartein Water alle Heller und fennige/ De
feine nackende Kinder. einen Biffen Brodt haben: — A
len : Und foein verlauffener Knecht mit ſeinen
tel. Buben muß ihm alles vor dem Maule wegftefk jen
ch ift Fein Sandes- Bater da/derfich der armen
terthanen fo weit: annehmen will / daß fie nicht us.
De zu den Philiftern lauffen / ode =
Schaden ihrer. Seelen⸗Seligkeit ing offer p i in |
gen. —
Saul. Hört aufmein- Sohn / ich will: da8? |
eines getreuen Landes-Paters nicht verleugnen/R I
arıne Volck fol bald einen Erlöfer finden. Auf ffehk
cket euch zum Seld-Zuge: Diefem ‘unggefellen abet
laffet ein Lahſal aus der Küche, geben /bis er u de 11}
Seinigen wieder gelangen Fan, ——
Thol. Sch ſage demuͤthigen Danck (#48
Doch nicht dem Könige / ſondern dem lieben Heren
Doeg / der hat mich angeſtifft / daß ich fo reden mu
Und ich habe noch viel verſchwiegen Dem er w fi
haben / daß ich fprechenfolte , mein Vater mare te
BED DENE Mutter waͤre mit dem Eleinen Ki
de ins Waſſer gefallen/ und Das Haus waͤre abge ⸗—
brannt. Doch ich fürchte mich / die duͤgen möchten an
den Tag kommen; Und alſo hahe ichs gemacht da
mir ein Labſal in der Kuͤche angeboten wird si =
Gy af
f
David, | 1 —————
Al fer Bandlng
& e- Dierdeer Aufzug
Bi Sorek, Fa.
— im 16 doch des ? Dnfien Sim veräns
dern!
"Tim. ‚Und wie wollen die heungen Gedancken mit
geſtrigen nicht überein ſtimmen!
| Ser. Did iſt ein abgeſagter Feind der Philifter.
— Und wenn er ſonſt Feine Feindſchafft verdie⸗
9 eh itterfo haben wir doch den: — Haye Meu⸗
LM en Goliaths noch im frifchen
= | chen e.
sot König Achis ſcheinet mir etwas zu guͤtig.
Fim. Wäre ich an des Koͤniges Stelle/ ich wolte
| Stirne mit Kieſel Steinen wieder probiren.
— — — was hilffts / ein Unterthan muß ſich
nach fe sem Koͤnige richten. David hat ſo lange ge: -
bis er ihm eine-fiihere Wohuung im Lande
Ap rochen hat
Pen iſt eine edle Gabe / wer unverſchaͤmt bet⸗
tein Fatt.. Denn durch diefe freye Kunſt werden die
8 Er FR überteuffelt.-
_ Sor. Und -alfo wollen wir nur Gelegenheit ſuchen
des Koͤniges Willen zu hinterbringen
——— Aber das vorsehmfte Stücke duͤrffen wir
vergeffen/ daß er ſich vor allen Dingen erklären
® up mit den Philftern ag zu lebens mit Er
j ra⸗
RR
| | |
| r
198 Dei verfolgte BET. ee
fraeliten Feine Sreundfehafft zu halter halten / 7 und m v
dergleichen nöthige Puncte meht find. 2 7
Sor. Abernun wird es Kunſt geben / daß tie,
———— ausforſchen. =
Tim. Ich habe mein Lebtage gehdet/mit gi St
koͤmmt man durchs Sand,
WRünffter —
Runffzehnder Aufzug. 4
Sualumddie Vorigen.
Sual (kommt gelauffen 7°
N n jſt es ein mahl mit dep Kriege ein En
Denn weil auch die Reihe an mich koͤ — —
mercke ich wohl daß von der Hof-Stadt wenig
Volck wird zu Hauſe bleiben. Aber ach be mi ich Y
ein Tauſend⸗ Narr / daß ich meinen Sebel bey en 9
Weinſchencken verſetzet habe: Denn nun Wars ich
mich auffein Gewehr zu verlaſſen; Und wenn Da 7
vid felber vor mic) trete / fo ımüfte ich ihm QWan tier
geben. Ihr Leute / glaͤubt mirs / es ift Fein Hau at.
fo ſchlecht/ er wird zu einer gewiſſen Zeit as it
und da gebe man Geld drum / daß man nichts m An
vor Geld Fauffen dürfte. Doch was find das Er
Kerlen? Bey meiner Treu / es find Pe We
wollen die Schelmen im Lande? Es iſt ihr G
daß ich keinen Sebel habe: Aber das 9 nei
Ungluͤcke ſeyn / wo fie mit ihren Sebel weiſen. Ba: 4
| so |
—
—
| — — David. 199
X Ge Su/guter Sreund,
S Sa ‚(ad Sped.) Siehe da / wo koͤmmt die Freunde
ft her? Esifteine Gattung von Leuten pieman
ne jü — nicht zu Nachbarn hat.
& im. Hört ig nicht. wohl / guter Freund? Wir
* wi infchen euch viel guts.
"Seal, (ad Spect.) Das iſt ein, Wunſch / den alte
€ Str eafenzäube haben; Diemwünfchendenreifenden
en iel Geld und Gurt + daß fie deſto mehrrauben
ex ir Fa nicht? Wir haben euch viel gutes
* —
‚gute
evet erlange ich nicht vielguts.
im. Sich hatte nicht gedacht / daß ein Kerl feinen
ie Ede Doch wiedem allen; Könnt
uns nicht berichten / wo David: Der Sohn Iſai
R in? ager aufgefehlagen hat?
PR als (ad Spect.) Halt/halt/ das ſind Die rechten
Se J Ich will fie zu Here Daviden weiſen /
ER —— weiſer gedencken ſollen Heiſſt
—9— je eich alle einen Scheimen wo ich fie nicht zu h
* aim nitten in Be Haus führen will. Was
agten Die Herre
Son Air wollen gern wiſſen / wo fich Herr Da;
vid 7
Saal Sie haben gewiß was fonderliche bey ihm
Auderrichten ?
* Tim. &s ift an dem / und der Wegweiſer Tönte
z v gut Trinefge verdienen |
—— Na4 Sual.
Ihr Herten dergeiht mir / ich bin nicht viel
Rue ge — F x.
a
ME
abe nicht viel guts/ and nach eurem IRun: :
J
—
a8... Der verfolgte. 73
Sual. — Sual.Kchb bin Herr Herr Davids —— J— |
bin eben deßwegen ausgefchickt / daß ich fehen fD
ob iemand fremdes nach ihm fraget: Sie, wer )
ihm gar willkommen ſeyny. ke,
Sor. So wollen wir ung nicht aufhalten, ———
Sual. Ja / a / ſie ſehen den Weg vor ſich u £
Das wird vor meinen Herrn eingut Wet p
RXünffter tzandung
Gechſter Aufzug,
‘ifa, ——
Pi
9
—J
————
* £
En: %
*
*
de,‘
ag |
Ups Hexen Davib Derlnge ſeht auf De
fter A niwort. | RR
Sam. Es ware auch am beften / wenn wir ı na
zuſammen an einen fremden Ort zoͤgen da ı ung$
nig Saul / weder mit feiner Hand hoch i mit fi nem
Spieſſe erlangen koͤnte. F
‚ Ira. Es heiſſt wohl / arme Leute haben ine ga lag
inder ganken Welt; Und es fönte Me
wir bey den Philiftern aus den Regen in die Tre fe
kaͤmen. Aber es iſt angefangen: Wo David bleib 9
wollen wir auch ſeyn.
Sam. Wenn nür die Zeit voruͤber iſt die Ri oͤnig
Saul noch leben ſoll / ſo wird unſer Herr Ru nd
wir finddie Vornehmſten imSande
‚Ira. Ja / ich dencke manchmahl / wie Sause Be⸗
ſchlechte von mir folleribulivet werde.
—*
2" — * David. N 2091,
B2 m. Und Pr [efed die Mecker und TBeinberge rge fchon
Sedancken aus / die mir aus Des Königes Erbe
1 zu Theil werden. |
—9— a ſoll mein Kleid beſſer gleiſſen.
— n. Und ich will von meinem Maule mehr Sen
hen als itzund.
> Eünfier Gandlung
Giebender Aufzug,
— Samoth,Sorek,Timnad, Sual,
— — — Sual,
&pe Herten feyd ohne Sorgen; Der Weg
fe wunderlich aus / aber ihr müfft gedenckeny
mit einem Manne zu thun habt/ der ale Gaͤn⸗
Fealiie auswendig kan.
Ihr werdet uns auch in dem Vertrauen
ER — En vergeben mir / Daß ich nich
— —* temde Sachen befünmere: Wohin geht Die
ws Reile?
Sor. Damwillungder ehrliche Mannden Weg zu
5 Daviden weiſen.
En 'ra. Wie fan der Weg zu Here Daviden dorthin
M = ge en? Wir gehören ja zu feinen Leuten.
u _Sual. Man fan wohl auf zwey Wegen zueiner
I. Stelle Fommen.
Sam. Wenn ein Weg gegen Morgen/der andere
gegen Abend zu gehet/ fo werden wir an einem werck⸗
| 5 lichen
— ENG wegen verſchonet bleiben.
‚Sam.
202 Der verfolgte
lichen en Drte zufau sufaımımen Ei fommen. Und Indich F I
fragen : Sind fie nicht diefelben Herren/die dev &
A von Gad an den Herrn David abfet
te?
Sor. Es iffnicht anders,
11. So will ich zur Nachricht ſagen / baf fie ein
Verraͤther indie Hände gerathen find, ——
unftveitig zu König Saul in die Falle geführet ha F—
Sarıı Höre du Vogel / was hat derſelbe verdich
ver reifende Perſonen auf öffentlicher Seife
trügen will?
Sual. Und was hat der verdienet / Det einen €
chen Wegweiſer zum Schelmen macht? fe rg No
Sam. Iſt das nicht der Weg zum Koͤnige? J
Sual. Ihr Leute / verfteht mich Doch) recht:
wolte ſie nur fuͤhren / bis zu des Koͤniges Marſt
und da wolte ich eine Chaife heraus bringen / daf J J
als vornehme Leute mitbeffeverDequemligkeit wo vaͤre —
fortkommen. — 4
Sam. Dit liebes Herhgen / hi kenne ich dich, Sch
habe lange gewuͤnſcht / Daß ich Dich in Der Waſi⸗ als
feine kriegen koͤnte. Biſt du nicht | Der re bi: —
mich neulich hat exequiren wollen? ———
Sual. Ich weis nicht / was der Herr redt.
Sam. Ich aber weis es gar zu wohl. Und Sat re
ich meinten Stecken an Die nicht befudele / fo will id 4
dorte eine Ruthe abſchneiden. *
Tim. Wir halten uns auf. ‘Der Voͤſewicht hat
piel Strafe verdienet: Aber in dem Here Bab
unfer martet/fo mag auch Davids Feind diefer eilferz
F
—9—
ER
David. 203
= Sam. So packe dich ays unfern Geſichte / daß mie
sch nimmermehr zufehefffriegen. (geben ab«)
Süal. Ach was geht doch den Leuten an Schelms
Stücken und an Flügen Anfchlägen ab! Ich hatte
Die Lumpenhunde fo gewiß in meiner Falle / und dor
fmuften wey Landlaͤuffer kommen / die mir das Trinck⸗
Bed vor dein Maule wegnehmen. Nun ich habe
hrs Darauf geborgt / fo darff ich des Schadens
[bet Fein Land⸗Trauern anſtellen. Habe ich keinen
Bhilifter/fo habe ich ein luſtig Herk- $:
= unter Handlung
=. Adeer Aufzug.
* X v3 R ri Abıg. EL ,
IF Befehldes Herrn Davids flelle ich mich ein /
Ab umdserlarige als eine unterthänige Magd demſel⸗
ben mit meiner Handreichung aufzuwarten.
Abe. Meine Frau / es find andere Perſonen / wel⸗
be zu dieſer Handreichung beſtimmet ſind. Herr
"Davidberlanget eine Ehe⸗Liebſte; Und nachdem er
- vernommen hatydaß der Tod ein ungleiches Paar
ſolte gettennet haben fo war er bedacht/inre Tugend
einembeflen Ehgemahl zuliefeen. |
Abig-DieCheeift vormich zu hoch. Immittelſt
as mir befohlen worden / Darin will ich meinen Ge⸗
horſam beweiſen.
bIch azratulire von .· Hertzen / daß der Eheſtand
| | mit
Zi
0 a
RL
2 Der verfolgte ——
mit dem dem umfreundlichen up zp Sott-lofen M Mannel 1
ein Ende genommen ar
Abig. Als ich unlängft zurücke kam/ ttaffi en
nen Mann in der. höchften Böllereyanz md d
die meiften Gaͤſte weg waren / fomachteerfi
leichwohl —9— feine. eigene Hand luſtig. 2 are
o kunte ich ihn erſt den Tag drauf bey niichteng
Muthe wegen meines Auffenbleibens Kechnu
thun. Und Darauf überfiel den boßhafftigen Sl A
ein ungewöhnlicher Eifer/ der in wenig Stundeg AL
—— nach ſi ch zog / bis er bald darauf if
0des wat,
Abif. Sohat der HErr den grobe Undandi ge:
frafft. |
Finffter GandTung h f
Neundter Aufzug, ER %
Die Borigen/ Eliel, — ne] |
Eliel. -
Ch wo treffen wir unſern Herrn David an? 4
Ab. Er ift nicht weit. Was gibt esneues ?
El. Der König Saul koͤmmt mit ſeiner gantzen Ne
Machtaufungzu.
Heph. Er hat nicht einen Spieß zu Saufeg „
laſſen.
EI. Gr führet Stricke mit ſich / daß er ale D Dav —
ſche Freunde binden kan. J
Heph. Doeg der Prieſter⸗Moͤrder at fe ‚fin‘
Schwedt noch einmahl fo ſcharff gewetzt. ——
=
Be... Daoid, 205
E zn) F hat — Fer eher umgufehren
[8 bis er Davids Haupt wird vor feinen Süffen has
Ba
. Fr Be
H Fleph. Seine Hofe-Leute haben geſchworen / ſie
M 1 ung Arme noch aͤrmer / und ung Betruͤbte
ch: h xhnmahl betruͤbter machen.
Abil. Sc) Dachte was fonft da wäre. Dasifteine
Hefahr/die wir mit Gottes rafft mehr als einmahl
J erh N unden haben.
Fleph. Wer nun will er ſein euſerſtes wagen.
ev koͤmmt mit der gantzen Macht auf uns.
WiſGOttes Macht iſt weit ſtaͤrcker. Kommt /
wi Psvollen unferm Heven Die Poſt bringen, daß der
König Soul noch eine Probe der Gottl. Almacht
» au ſerm Hanffen fehen will. Sie aber / merthefte
2 Aail / wird ſich gefallen laffen zu folgen.
Abig. Schade vor geſagt / daß mir an Diefem Or⸗
ehe wird / als der Gchorſam.
XAfAuͤnffter Handlung
a Zehnder Aufzug,
— Saul, Abner, Do&g, More und ſeine
—J— andere Dedienten,
| au
zen di der ungluͤckſelige Ort / darin der Straſ⸗
Mſenraͤuber nach feinem Gefallen handthieren
il? Nunmehr fol der Verraͤther ſehen / wer in
Iſtrael König iſt / und wer ih vechtmaffige Ges
alt dieſer ohheit widerſtehen kan.
Abn.
206 — r verfolgte —
Abn,. Och habe Kumofchafft / daß aufde auf dem Bei
gegen über alles ruhig und ſicher iſt: Alſo thäten a
am beſten / daß fie unvermerckter Sache yon. ung
berfallen würden, SR
Saul. Sie erden ung nicht entwiſchen. Ich ur 7
be die heuntige Nacht lauter imruhige Stu det
habt / und alfo möchte ich zuvor Durch einen Fuß 1
Schlaf ergoickt feyn. Steckt mie den Spieß
meinem Haupte / und meinen anche
auch nicht von mir kommen. Ihr andern wer
Die Wache zu halten wiſſen.
Abn. Ihr Maj .ſchaffen es nach ihrer Ben oA ei
ligfeit, [Saul lege ſich niede
Abn. Doch ieh) will fehenyob ich auch fi Bende Mi | *
ja Und ihr Bruͤder / dieſes foll euch unverbos
ten ſeyn.
[Sie feblaffen ein / unterdeffen wird m
Beigen ſachte muficiret,] j |
Fünfter Sonbung Si
Be Aufsuß, —— e
ual, — *
Son Leute / wie geht mies: Ich komme ame J
langſam in ben Krieg / oder. mo Das Gluͤcke gut
iſt / ſo ſind die Schläge ſchon ausgetheilet / daß ich mex
ne Patron⸗Taſche mit Ohrfeigen und Kopffnuͤſſen
wieder nach Hauſe ſchleppen muß. Der Vorrath
Hau und der Mann / mit dem ich werde * a:
—*
en aber hat em einen — Tag vor fich, ( Er Erftols
uͤber Abner. Wie zʒum Element gehet Das zu?
| fett odt / alletodt/.alle todt. Herr König / ſeyd ihr
Y dt? Herr Abner / ſeyd ihr todt? Herr More / ſeyd
je todt? Er laͤufft herum / und agırt pop
lich.) Siefind todt. Die Sn haben gewiß
fe $ fingen gehabt; Denn fie find todt / und ich fehe
ii ar Nun was mache ich? Mein Erd beins ⸗
da ich bey dem Könige leben und flerben
FAR ver todt iſt / fo will ich zum Gefellſchafft auch
pn. Und potz Taufend! dort kommen zwey
* it minige Kerlen er zu Gefallen werde ich
N — muͤſſen. egt ſich nieder.)
e Hünffter Handlung
8goͤlfter Aufzug,
‚2 —* as David, Abifäi,
% RG 0 haben feine ehr und ich weis ſchon / daß
ein feſter Schlaf von den HErrn 7
Wolck gefallen iſt; Und ſie werden ſchlafen / bis der
König Durch meine Stimme aufgewecket wird,
> AbıfHier liegt der Feld⸗Herr / vnd hier der König;
Die
—— vergebeng: Und wo GOtt ei⸗
nen Schlaf uͤber die Waͤchter verhenget / da werden
vr EN die Leute munter machen, or
* Abi
HErr nich Alaͤgt / oder wo feine Lebens-Zeit nicht
ſonſt um if, oder wo er nicht im Kriege vor feinen
Feinden faͤllt / ſo will ich Ihm nimmermehr Die Stun⸗
de ſeines Lebens verfürken. Bee:
Abif. Wer will gegen feinen Seind fo gewiſſen⸗
hafftig feyn? Ä a
Dav. Wo GOtt die Hand im Spiele’ hat da
muß ein Menfch feine Finger davon laſſen.
Abiſ. GOttes Werck ſoll auch geruͤhmet wer⸗
den / wenn dieſer Mann von unſern Haͤnden
ſtirbt. J
J
En: j
— David, ——
— ——— Ga nicht icht gedacht / daf dab David fo iin
Y Be euhiger Herr ware ; Aber ich weis nicht / was
e fprechen wird / wo der. Todtmacher uͤber die an⸗
rn nommen will
"Dav.Es bleibt darbey / der König ſoll nicht ſterben.
Aber der kuͤrtzweilige Rath wird wohl dran
D: av. Doch daß wir ein Zaonis haben / dadurch
| u bewieſen wird / fo nehmt den Spieß
d feinen Mund: Becher mit. Denn fo wohl als
man diefen Raub hat verhindern koͤnnen / ſo wohl
ai ch 9— geben in unſerer Hand geweſen.
— if. (nimt beydes.) Solar toir denn ohne
ai Aus dieſem Lager gehen? Soll der Feld⸗Herr
Schlafens wegen nicht gezeichnet werden?
Sual, Au / au! num koͤmmt das Sterben an gerin⸗
ute; —9— bin der nechſte nach den Feld⸗Herrn /
“ foerde io [dran müffen/oaf er in jenen Welt cir
J 55 dienten hat;
— * muͤſſen bortheheneye die Schlaf
Zeit zu Ende laͤufft.
. So kan ich ſagen / daß ich nen sitigen
Reind und einen liebreichen Verfolger gefehen habe,
= Dav. gernetdiefes von mir. Eben dieſes find die
affen damit die Feinde gedoppelt uͤberwunden
werden, (cdehen ab,)
Saal. Spyfo/ich dachte es waͤre dem lichen Deren
fer Leben zu thun; So hat ihm der S Spie und
3 Der Becher in die Augen geſtochen. Je bin ich nicht
ein thummer Schelme! ich waͤre zu der Beute viel
währt serve und meine Ehrligfeit bringet mich
O darzu
3
27%
„
x
ge
exe
Dur
a5
=
— Der verfolgt
darzu / daß ich das Nachſehen habe. Nun fehe ich?
warum die Soldaten das loͤbliche Sprichwort fühe
ven: Nehm ichs nicht /fo nimts einander. Doch
nun muß ıch fehlaffen/ font wo mich iemand mitmas
chenden Augen anteifft/ fo mu ich den Diebſtahl
gethan habenz Und wenn ichs Herr Daviden jeihen
wolte / ſo Fam ich nur darum an den Galgen / daß ich
nicht geſchryen hatte. Ich ſchlafe ich ſage es noch
einmahl: Ich ſchlafe / und wer mirs nicht glauben wil/
daß ich ſchlafe von dem ſoll mir im Schlafe mau
men / daß er ein Schelme iſt. a
RXunffter Handlung
Dreyʒehnder Hufzug,
Die Borigen. David,Abifai (ndee”
a?
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Bat, 4 * * — —
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I“, a 13 — *
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—— Day. EUR Be EN SE,
IE Abner / iſt niemand der uns hoͤren w Hl RR
Abit. Herr Abner / it niemand der uns hi
| — —
7 —
will x J
Beyde zuſammen.) Herr Abner / iſt nemand
der uns antworten will?
2; David, u ai
i
S nicht verhalten / es iſt einer da geweſen die Perſon
7 Des Koͤniges zu verderben. Geht hier iſt der Spieß
2 md der Mund⸗Becher / zum Zeichen / daß ihr Die
hoͤchfte Schande von der Welt verdienet habt.
5— Ach / iſt das nicht eure Stimme / mein Sohn
5 dav a freylich iſt es meine Stimme,
Zaul. Was gibt es denn zuruffen?
7 Dav.$chmeine/ daß ich Urſache habe / meine Un⸗
ſchuld vor GOtt und vor der Welt dar zuthun.
Was hab ich gefhany und wo fan mir etwas Übels
%
- Dav. Warum iſt dieſer Feldzug gefchehen? Soll
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eh meinet wegen ſolche Weitlaͤufftigkeit anfangen
iſt theuer ae in. euren Augen;
“
| 92 Kommt
3 —
J
am R Der verfolgte
Kommen wieder / 68 foll euch Fein Seid wie —
Ich habe thorlich und ſehr unweißlich gethan. Bas
Dav. Hier ift der Spieß und der Mund⸗Becher
Man laffeihn holen, —
Saul. Ach ſoll ich meinen Sohn David nicht & um
faffen ? Kommtfelb ft herüber. R> *
Dav. Ich habe genung gethan; Und ich beruf arte
mich nochmahls-auf den gerechten SHOTT: ak =”
erde meine Seele im Himmel fo groß geachte et /
gleichwie an dem heutigen Tage des Koͤniges S N u
von mir ift geachtet worden; Und dieſer Gott eu er A
fe mich von aller Trübfal. —
Saul. Warum follen wir denn nicht näher h |
men ? Be —
Dav. ch bin nahe genung; Man loſſe ein —
über kommen / der den Spieß abholete..
—— — einer hin / und bringet den
Gofegnet ſeyd ihr / mein Sohn Dad, eo
werdet es thun / ihr werdet es hinaus fuͤhren.
ie hint erſte Scene fälle zu). f
Abn. "Mae häberimienun bey diefem: eld-Zuge
verrichtet? Und wie vielmahl find die treueſten Diez
net beſchimpffet worden? Ve
Saul. Sich habe genung/daß mir der Sohn Sfai
nicht ſchaden will. Kommt / laſſt uns der. guten Tas
gegenieffen: Ber nach mir will Koͤnig werden der
mag ſeine Sache darnach anſtellen; su Babe: dee
Verdruͤßligkeit genung. gehet ab.)
Abn. So will ich mit der Zeit die REDEN 9
wiper neu machen: Und das Wort / welches 2
SE
vg
*
—
Bi... 2 David. N: RO
| Fboſch — hat / ſolle IE ninmermehr gebro⸗
Yen werden. | (Sie gehen ab.)
> Sual. Sch und mein: König haben eines Kopffes
—* piel: Er faͤngt ſchroͤckliche Haͤndel an und wenn der
F ar im Qvarge ſtehet / fo gibt; er gute orte / daß
13 Die IRiderpart vertragen möchte. Nun gute
dacht / ihr lieben Leute: Ich weiß nicht ob wirheute
; ar 1ander wieder fehen, Doc) hat mir einer was zu
Lu 5 gehet mit mit um / wie Saul mit Das
vid; ss hab im meinem. Regen bergleichen auch
—* "inte Bandlung
Vierzehnder Aufzug.
En n — innerften vier Scenen werben aufge⸗
\ — 3ogen.]
— David, Abigail, Abifai, Joab; Ab-.
— 7% ‚jachar, Hepher;ira,Samorh..
tr — Be Abie:.
7 Ein Herr Daydroer toll nun stoeifeln / daß
3 ® der Höchfte ſelhſt vorfeine Wohlfahrt wachet /
2 nachdem dieſes Ungluͤcke / welches vor: menſchlichen
Aagen unlbertoindlich war / ſo gar leicht erſtoben
Dar GHTT ift mein Licht und mein Heil für -
wen ſolt ich mich fürchten? Er iſt meines Lebens
F ; Krafft / vor wem ſolte mir grauen?
— Na. Abig..
⸗
—
J
a4 Der verfolgte * Be
| Abi: 2 feligrwerdiefes © Segens I fan — ff
tig we
Dav. Sch will hoffen meine geliebtefte Arial [
wird mir am nechſten ſeyn. N
Abig. Ja wohl die nechfte unter den Bedienten —
Day. Ach nein / die vornehmſte unter denjenigen /
welche meine Bedienten commenditen fol, YA n
‚Abig. Die hoshmüthigen Gedancken Form *
mir nicht di }
Dav. Wenn fie diefes nicht annehmen witz 13
muß ſie zuvor ihre Tugend verleugnen.
h — Was mit beſohlen wird / darin omich ge
oriam.
Day Nun wolan / damt gantz Iſrael etkennen —
cher Geſtalt David dieſe angenehme Perſon beffet e
verdienet hat/ als der heillofe Nabal / fo —53
Abjathar angeſprochen / durch ſeinen Prieſterſichen er
Segen das Werck zunolfiehen. * |
Abjath. (ſchlaͤgt Beyder Hände uf I
Aliyjereil denn der tapffere Dasid/der Geſalbte des
HErrn / mit dieſer gegenwaͤrtigen Abigail
tiges und treu⸗beſtaͤndiges Ehegeloͤbms ee
beſchloſſen hat / ſo wolle der HERR mit —
baren Wohlthaten dieſer re tmaͤſſi igen Lie A
wohnen. Siehe / alſo wird — der Mann / der
den HErren fürchtet: Der HEAN wird dihfer
gnen aus Zion/ daß dufeheft dag Glück Jeruſlen &
= — ſeheſt deiner Kinder ——
uͤber Iſrael. —— RR;
Zune
.
wr
Br. David. ER
>: ffir Handlung.
i Runffzehnder Aufzug.
— DR Vertgen/ Sorek, I imnad. :
Ag
.
4
—
S 0 — wir wu einer guͤckſeligen Zeit any da
von lauter Liebe und Vergnuͤgung geh andelt
wir D.
. Timn. Und fohaben wir anfern Durchl. WR
Sale nfelbft zu gratuliven/ nach Dem unfere Geſand⸗
ſchafft mit fo vielfältigen Gluͤckwůnſchungen iſt ver⸗
— ifchet worden.
or. Sa wir find, Die Boten / welche Die volle
Freund ſchafft überbringen ſollen.
* Timn. Was auch noch mehr iſt: Wir find die
Au — vaͤrter / welche meinen Herrn begleiten ſollen.
boaxSehoͤnſte Abigail / iſt auch dieſes ein gluͤckſe⸗
"tiger Bräutigam /toelcher den erfien Dochzuik- Tag
auf die Flucht gedencken muß?
Abig Wo mein Liebſter⸗⸗(ach ich rede zu ſtoltz /)
wo mein 1 &ebieter iſt / da iſt mein Daterland,
* "Day. Aber wenn ich zu den Philiſtern ziehe /ſo muß
von dem LandeIſrael / von der Huͤten des Stifite:
Sf von dem ſchoͤnen Gottesdienste entfernet ſeyn.
Abig Ich weis / daß mein David von GOtt ge-
ib iſt / and mo GOtt mit feiner Liebe wohnet / da
wollen wir eine Stiffts Huͤte in Gedancken auffthla⸗
gen / und da ſoll der beſtaͤndige Gottesdienſt in un ſe⸗
rer Andacht verrichtet werden.
O 4 Dav:
— su’
—
A
16, DE verfolgee —
—8 „ei.
Dav. Dav. Add das ifteine ugend/dadunch mein Dei. |
fc ae der: Mut), zur euferften Suchtg tg
f zaͤrcket wird.
[ — r ch die mittelfte Scene/u
przfentiren lich die Zinaben/ welche t eb
dem Vorſpiele waren.) an.
Joab, 8
nr gefainten Stämme von dem. Hauſes f fra
hat euch niemand kund gethan / daß dieſes 0 M
allbereit das heilige Salb⸗Oel des KRönigeiche en
pfangen hat? & Ebhet / er muß auf eine Zeit Die rem
ken des geliebten Dater landes veraffnyer uff R De dem
ungerechten Könige Zeit laffen/ bis er nach &L
Willen den Thron mit Ruh und Friede be re ‚reif e ten
fan, In deſſen ſeyd verfichent / daß fein Gebete \
vor euch wache/ und daß fein getreuer um Hr die
schädlichen Anfchläge der Seinde sernichten n . .
Juda, David Fan nicht von dannen reifen; Der it
tv PR, da begleitet ihn Die Liebe des gantzen
Volckes. *
Ruben. Er gedencket an ung/und af im t
hingex gan unferer Gedancken genieffi fen: NER
Ju Sram werden wir einen neuen und ungewoͤhn⸗
lichen Wunſch thun / daß GOtt um Davids willen
dem Philifter-Sande wolle grradig ſeyn “
Rub. Ja Diefe Feinde werden fich wundern / wa
um Fein Sfiraelite diefelbigen Grentzen gerne b ) ei ⸗
gen wird, er.
Simeon, Ach wenn das unbefeönibtene © vo
durch dieſen Mann bekehret würde! — ef
Ger
A | David, 217
E pen nd wenn enndeffen Segentoart den ohmmäch-
t igen Dagon befehämete!
. Sim. heyonifche Volck nimt unfern Wohl⸗
| haͤter auf
Lev. Und mir find bereit / die efihäte mit
c jimälige Freundſchafft zu umfangen.
Sebulon. So weit erſtrecket fich Die mächtige
R: armhertzi gkeit des Himmels: David hat den Phi⸗
| iftern den groften Abbruch gethan / er ke den Niefen
Soliath erleget; Und noch werben fie von GOtt
— nöthiget/ihren Widerſacher zu befchlißen.
NE Hafchar. Er reiſe mit feiner Gemahlin in Friede;
\ Be Und Fofte den Segen der Gott:gefälligen
Liebe.
Gad. Er lebe dem Sande gewogen / in welchen er
erfolgt wird.
' Affer. Und erlebe Fein Betrlbnie in Dem Lande /
melde ihm eröffnet wird.
Naphthali. GOtt gebe in weniger Zeit eine froͤ⸗
" Hiche Aiederfunfft
i Manafle. Wer David gewogen iſt / der ſehe Diefen
— noch auf dem Throne ſitzen.
Ephraim. Und welche der Tod in deſſen abfodern
ſolte/die laſſen ihre Nachkom̃en Davids Diener ſeyn.
Benjamin, Wolan / das ſey die Loſung: Wohl
dir du haſt es gut.
Hai. ® Seh bleibe ben diefen Gedanken : Siehe / alſo
muß geſegnet ſeyn; Alſo muß ſeine Flucht zur
Hochzeit/ und: feine. Klage sum Wunſche werden.
Ich ſage in aller Namen noch einmahl: Wohl dir /
duhaſtes gut. (ſie machẽ ANURULRROUF NEN. )
Da-
218 Der verfolgte David.
David (trieeheraus/und reder Solgendes)
Hart Zufchauer: Die Schuldigkeit de
erfien Tages’ oder wenn ich Die Wahrheit.be
kennen foll / die Sehler des erſten Schnu-Spieleg
find zu Ende gelauffen. Und nachdem Dero unge
meine Leutſeligkeit ein unfehlbares Zeichen von fich
gibet es merde Die ganse Gefellfehafft in ihrer
Schmachheit entfehuldiget/ und zu einem anderweit⸗
anftändigen Fleiſſe aufgemuntert werden: So em
gehet nochmahls die gehorfamfte und aufiwartfemife
Bitte / mit derangefangenen vornehmen fection
zu continuiren / und (wills Gott) auf dem morge
den Tag durch geneigte Gegenwart zu ermeilen/wie
weit ſich die Hoffnung des heutigen Tages hat ers
frecken follen. Sie leben unter dem Sehuge des’
hoben Himmelsgefund/ und vergönnen nod mahls
der gefamten Gefellfchafft/ Daß fie in Dero geneigte
Beförderung und hochgefchäßte Sremmd-:
ſchafft ijederzeit moͤge recommen⸗ ENTE u
airet verbieiben.
— N
ssieihinifden.
Wie ſcbaes
Sen 3. Mart. i08.
Auf das
Sittauiſche Theatrum
geführtes worden,
ARE SONS
LEIBZIIS/
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Drudes Johann Adler,
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— — — — — —— — un — ——
CD He fich das Spiel anfaͤngt /
ES habe id) zweyerley zu erinnern;
SErſtlich ſt neben den Fünff ge⸗
woͤhnlichen Handlungen noch ein
Vor⸗ und Nach⸗Spiel gemacht worden.
In dem ſich die Materie aufandereManter
nicht wolte zwingen laſſen / als daß ſch ſechs
‚notable Interſtitia, und gleichſam ſieben
Actus einfuͤhrete. Wiewol ich ſehe noch
feinen Geſetzgeber / den ich als einen fouve-
rainen Herrn reſpectiren muͤſſe wenn es
heiſſt: Ne fabula fit qvinto productior
Actu. Denn dieſe Regel gehet nur ein
Gedichte an / darbey man feine Freyheit be⸗
alten mag / alles zu vermiſchen und aus
einander zu wickeln / nachdem es die Zus
ſchauer am füglihften bewegen kan, Ak
je wo der Zwang aus einer Hiftorie oder
fonft aus einer fremden Invention die
Freyheit ziemlich beſchneiden will / da thut
man wohl unrecht / wenn man nicht den
| uch nachdem Fuſſe / ondernden Fuß
nach dem Schuche zwingen will / das ift/
ivenn man nur auf die Sorm geht / daß
5.Aauserhaltenwerden/ ob gleich die Ma⸗
J— A) 2 terle
- , .
\
terte und Sach ſalbſt verffümmet ji
der beſten Galanterie beraubet wird, 4
Vors Andere babe ih aus dem Barclape
das wenigſte von feiner Munderrichehn en
und charmanten Maniergebrauchen to Y |
nen / denn feine Erzeblung vermſcht d id
artig unter einander / Daß ein Affe& Ai
den. andern fehracurat folgen muß. a er
da in der Comœdia Series naturalis, un
gleihfamdie einfaͤltige Erzehlung —F
che verblelben muß / ſo faͤllt die Echon
weg / davon der Auctor am meiſten il )
metift: Und iſt man alſo fort verbunden].
* r auf andere Annehmligkeiten au dr
Su x welche ich in om ——
andlung anbringen lafjen, Nicopom
pus, der {n der Barclajffdyen Erzehl Mi
—* einer von den kluͤgſten Kerlen ift/ ba
ier die Perſon en irn Hof
tensangenommen; Au inandeingerit
gen Sachen ft erwasabactwichen worden
Dod wird das Ubrige leicht erweiſen Da
wenig aus dem gantzen Gedichte von A
fang is zum Ende / vergeſſen worden. *
übrigen werden die rien ohne Rt
ten hingeſetzt / in dem / wie oben gedacht],
den muficalifhen Sachen ander Rath fe
gefchaffer werden. Hiermit zu bebaxel
cher u u ; eit befoblen. >
N REOLRE IR DE OO
& ee.
® 7 Berfonen des Gchau⸗Gpielo⸗
* 7 rovi fus, ein Gallier. —
= 22. Asdrubal, en Mauritanter.
>23, Hiero, ein Siefitaner.
a Königin Sicillen.
Pi “Ar genis,deffen Lohr.
Soliarchus, K öntgl. Pring sus@allen |
mBorfpiele, —
Ali Hianisbe, Koͤ nigin mm Mauritanfen.
Archos, m Bra aus
= ER “ RUN
= ° 1 u
ee
—
ulus, deſſen EN ER
14. — ein Prink vom Geblüre aus:
Sardinien.
15. ‚Meine, ein Stafantfher Graf.
oe data unge Stciltant⸗
ee ferien.
Wi (a3 8.4
Ta —B
—
. 18. Afpafia, det Argenie Staats; Jungfek
19, Selenifle,thre Hofmeiſterin.
20, Timoclea, eine Bräfin/ hernach bey
der Argenis Hofmeiſterin.
21. Eriphile, — Ge w ca
22, Cypaflis, - Sammer Jungfern.
2 ‚Chloe, | gi N =
2.4. Gelafina, ein luſtiges Camerm
25, Sine, ihre unge Schweſter.
26. Mopſa, die Thorwaͤrtern.
27. Arlidas, Meleanders Obriſter.
28. Timonides, ein Abgeſandte.
29. Hierolander, geheimer Secretarus
i 7
ir
Ri
2
—
5
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Ana .
30. Philippus, ein Le,:Medicue, 77
31. Nicopompus, Hof Poete.
32, Afcanius; fein Eleiner Sohn.
33. Gelanor, — Getreuer.
34. Hanno, Archombrott Getreuer.
35. Virtiganes, Sardiniſcher Staats M
6. Sitalces, Ai
= et deſſen Offichrer. A
38. Sadi, ein Sardiniſcher Medicus.
39, Erifthenes, Finanzen Auffcher/ Dee
Lyeogenis Freund. ——
40. Oloodemus, des Lycogenis General.
41, Anaximander, deſſen Vetter.
42, Menocritus, ein Obriſte.
43. Tre
9
ad
"43. Trebatts —— gcogenls
— — Dieles, ein Steillianer/ } X
F Abgeſandten. » a ieh
45. Garamantes,! —— le
OrgoNn 7
ce — — Bandıen. |
48. Arcas,. ©; — |
Bar Nifüs, En zwey Sonst Sera.
‚At ttahus,
56,1
5 FBonleone ein 1 Siellanıfaet Bürger.
* —— zwey Beampten aus einem
kleinen Staͤdtgen.
‚61. Telephes,. Gerichts⸗Scholtze.
Melampus —*
6: Lyci Ay:
Pia — Bauten.
Re | .s
* ak ah > *
na» Me er x |
Lt 4 Vor⸗
— Dares, Ober Botgt auf einem Dorffe.
Ey
maſſungen nach / dieſer ganken Go
ei
Horredter,
Ceroviltus, Asdrubal, Hier.
Cer.
RE Och⸗geneigte und Ho sgefehähte A An
weſende: Daß dem geſt igen 7 en
hohe Gunſt⸗Gewogenheit müffe bene
3A mwohnet habenyan foldyen hat zwar nie=
mand den wenigften Zweifel getragen. A —
es anitzo gedoppelte Vergnuͤgung / nach dem €
fichtbares Zeugnis in dieſer Hoch⸗anſehnlichen
Jammenfunfft nochinahls abgeleget wird / —
ſtudirende Ju end / fo wohl in den nachfolgenden
Spielen / als auch in den fünfftigen Fleiſſe ſich all
guten zu verfichern hat; —— nauch nicht ge
und anſehnliche Peꝛſouen / ſondeꝛn bebende a 9, er
fan lalfende 3 Zungen aufgeftelfet Ve och;
mahlige Affe zuhalteny welche allenS
met ift/ ehe die Bitte Fan abgeleget tverden:
unfere Devotion / unfeen"Gechorfam an
Schuldigfeit zu bezeugen bitten wir um dasjen
welches wir nicht verdienen, und befennen he
lange vor Schuldener/ big wir mit der Zeit tůchtig
werden den Anfang der Danekbarkeit in der Tha
abzuſtatten. Be
ge volredner RL.
ut) Ti; m Fahne gefchätte Antwefende/bie
ey
ugend muß allezeit mehr bitten alg fie verdienen
*
«AR
2 F — Ak
Fan. Soch vornehme Gemuͤther nehmen die Begier⸗
— 5 und offentlich aufzutreten vor eine wich;
tige Vergeltung an. Gleich wie num dieſes gegen,
ante Spiel von einer Argenis, und von einem
” Sicilianifchen Königreicheredet/melches Fein Menſch
2 mit Augen gefehen hat; Da in deſſen gleichwohl un:
terſchiedliche Hiftorien auf dem Schau Plage des
i Welt; berühmten Sranckreichs geſpielet worden / wel⸗
he unter diefer Gabel nicht anders als eine Perle ın
: Br glänsenden Muſchel verborgen lieget: Alfo wird
auch Diedanckbare Erfäntnis / welche von der. Sur
gend angeboten wird/dureh.unfer Unvermoͤgen zwar
zur Fabel gemacht; Doch alfo daß wir der Nach
Zelt mitder Hülffe des Groffen GOttes auch etli-
de Hiftorien davon verfprechen onen,
Y Hier. Nur diefes darff bey den Hoch⸗ —
ſſhauern nicht vergeſſen werdey 6
mahle der Fehler / dee Schwach —— uß
vermoͤgens nicht zu Verachtung dei‘ ER Aitenden
R Gefelſſchafft/ ſondern vielmehr zu hierRecommen-
dation möchten angenommen erden. Allermaſſen
Die wenigſte Zeit im Jahre / ja dap ich noch mehr ſage /
die wenigſten Stunden dieſer Zeit zu der T heatrali⸗
ſchen Ubung ausgeſetzet werden. In dem ein iedwe—⸗
der nicht auf ſolche Vorſtellungen / nicht auf eine aus .
'genblickliche Pracht fondern auf das Leben felbft
und auf die Jahre des Männlichen Alters / Das ift/
‚auf die groſſe Comebie zu dencken gewohnet ift.
Wir ‚fielen karte S achen. Hingegen in dieſer
1 (5 Hoch
;
BF Vorredner. a '
Hodgf ‚gefihäßten m Derfammlung befinden fie, folk
Haupter/welche allbereit ihre Fluge Rolle v = j
ſten wohl gefpielet haben /und um derentwegen de
Gnaden reiche GOTT demüthig angeruffen ti nn
daß fie noch manches Fahr auf der SchausBi »ne
einer friedfamen und gefegneten Republigv eben nf ſo
glückfelig möchten angetroffen werden. And ebe n
dieſen Preiß⸗wuͤrdige Hber-Meiftern der woh
anftanbigen Comapien wuͤnſchen Die —
Anfänger/fo wohl i/ als ins ———— recomũ ——
diret gu kon. er 2 Ss
PET Ban
2, IR EIRIT
N u ir — ET
wi F
——— Argenis. h —
Selen.
6; wuſte wohl / daß ich Eeinen Undane
damit verdienen wuͤrde.
Arg · Ach ja / dieſes einſame Schloß wäre
‘ mir zum Sefangniffe worden / wenn ich dies
— Freundin nicht angetroffen haͤtte. Ach geſegnet
ſey der Koͤnigliche Herr Vater / deſſen Ausfpruch mit
| mir zu einer tolchen Dergnügung geholffen hat.
R " yergeffen wie mie zu Muthe war / al diefe Duke
lauchtigſte Tochter mir fo gar höflich begegnete.
Actsg Ich habe es offtgehöret. ber liebfte Frau
Mutter) es ift mir lieb wenn ichs nod) einmahl höre,
Sek. Und mir ift e8 lieb wenn ich daran gedencfe,
Sie weis wohl / meine gebietende Princeffin / daß ich
ee Dinge halben nach Spracufa verrei-
en muſte.
Arg. Ich weis wohl; Undich ſchaͤme mich / daß ich
dazumahl unwillig war / alldieweil ich nicht wiſſen
konte / zu was vor einem Gluͤcke Die Ausfahrt geſche—
ie fol te. |
ki Selen,
|
Br —
12 Sieilianifcbe
"Selen. Sch hatte in dem Königlichen © Garten
erlichen Befreundten was gewiſſes zu reden u
ſuchte meine Gallerie, da mich Die Menge des fpake
renden Volckes nicht verhindern folte. In Dong
præ ſentirte fich diefe galante Perſon; Und wieder
Mojeſtaͤtiſche Gang und das heoſſche Geſichte f
nichts ungemeineg bedeuten Funte: AMo war ie
erſchrocken / und wuſte mie nicht zu helffen/ als et ine J
vermeynte Princeſſin mir zu Fuſſe fallen wolte.
Arg. Ich zweifele nicht / ſie wird ihre Noth laͤg
lich Kan. vorgebracht haben. —
Es iſt wahr / mein Hertze muſte ſich in ihre
be en geben/ und folches um fo viel defto meh
weil ich fehen ſolte / wie eine Koͤnigliche PBrinceßin DEE
dem unrechtmäffigen Tyrannen ihr Vaterland
laffenyund anderswo um eine zweyfelhafftige Dil ülffe *
Fußfaͤllig werden mufte, Bei:
Arge. Das Glück hat fonderlich Damit — elek
Altdiergei fie eben zu rechter Zeit kommen iſt / da man
einer fo Verlaſſenen / ihr zu Troſt / und mir zur reu⸗
de was angenehmes hat beſchlieſſen koͤnnen
Selen Die Sicherheit iſt an dieſem Orte gewiß
genung. Allein die Liebe Princeßin wird langfar am
einem Gluͤcke gelangen / welches fie mehr als einmahl —
verdienet hat. —
Arg. Sie mag ſich mit dem Gluͤcke veron gen?
daß ich ihre Schweſter bin. Bi E%
Selen. Und weil Diefe nette Scheller } de ober j
— ſo werde ich alle beyde deſto —
oͤnnen
Arg. Liebſte Mutter / nach ihrem Sl
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SI57 Ein Schrweftergen/wiefomelanhotifh?, |
. #&P Theocr. Meine Öebieterin/dag Gemuͤthe
richtet fich nachdem Better, |
Ich bin Feine Gebieterin / fo
.
J
einer beſtaͤndigen Schweſterſchafft.
*
——
8
—
—
chweſter lieben.
"© Theoer. (ad Speöiatores.)
Theoer. Ich darff nicht ungehorfam fenn; Und
alfo will ich die Königliche Princefin als meine
Arg. Und ich will dieſen Wunderfüffen Namen
mit einem Kuſſe verſiegelln.
Ach unwiſſende Kuͤhn⸗
eit / welche mich mehr als zuglückfelig macht,
, Arg Meine Schweſter / folte wohl das ungeftüs
| wme Wetter auch übertunfere Liebe gebieten Eönnen ?
|
. Theocr. Mein Schweſtergen / ic) hatte mir den
heutigen Tag zu einer guten Luſt angeſetzet / und mein
Bogen mar ſchon fertig/die Srofche zu vexiren / wenn
derumgeftüme Regen mich ſelbſten nicht verivet hätte,
Arg. Es iſt doch Wunder / mein Schweſtergen /
daß ein Land gefunden wird / allwo Das Frauenim⸗
mer den Mannsbildern fo gar ins Handwerck fällt.
xB.Ich habe von Jugend auf Pfeile und Bogen
gefuͤhret / weil ich mich vor der Nadel und der Schere
gleichſam ſchaͤmen muſte.
Ar 5»
13
stfpiele
si erin / foll ich aber wos
befehlen haben / ſo begehre ich nur Die Beſtaͤtigung
>
14 Sieilinifhe a
Arg. Sch halte aber/menn der Bogen ı — nde
genung probiret hat/ fo find eben die Singer u ſchoͤ⸗
nen Verſen aufgemuntert worden. —
Theoer. Es find ſchlechte Erfindungens D Doch >
weil mich die Männerlobten/ fo haben mich vr. er⸗
ſonen meines gleichen deſto ftölßer gemacht. 5
Arg. Ich erkenne die Ölückfeligkeit / Darben ih
meines Vaterlandes vergeflen tvolte, Ach meme
Theocrine, foltees wohl möglich ſeyn / daß d Lie
mahls von einander: geſondert würden? ꝰ —
Theoer. Das Gluͤcke ‚hat mich einmahl zu ei in
unerleidlihen Probe genöthiget /als ich meine F a
Mutter verlaffenmufte; Doch nun hoffe ich / di al
dere Probe werde mir nicht aufgeleget werden / dk
ich meiner liebften Schweſter entweder. Durch De
ja m durch eine nothiwendige Slucht folte ve
uftig ſeyn. —
Arg. Wo mein Schweftergen nicht iſt / da habi i Ä
Fein Hertze. Ki
Theocr. Und wo meine Liebſte nicht I da hab ich
keine Seele. | ei
Arg. ch will die Seele fen. ——
Theocr. Und id) will das Hertze ſeyn ha #
Arg. Ih fehtvere bey meinem Gluͤcke / daß is
diefer Hand meine Treuniemahls brechen wil.
Theoer. Und ich fehtvere noch höher/ daß ich ki B
nen Menfchen auffer meiner are J9— ie⸗
ben will. I |
Arg. Das war zuviel. h
Theocr. Richt zuviel vor eine Paſon/ die nie
mahls gedencket meineydig zu werden. gr
Des
—
Mi — Fr — da AR , 5 53
Zen...
Sritter Aufzug,
—— « Pi
Die Borigen und Cypaflis.
—
KT
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»
Fü
N 2 rc Me |
eV — Perſon / die unſerm Geſpraͤche zu
wider iſt. —
oyp Gnaͤdigſte Princeßin / die Frau Hofemei⸗
ſterin verlanget zu wiſſen / ob dieſelbe geruhen wolle /
in ihr Cabinet zu kommen.
. Arg. Die Frau Hofemeiſterin mag mir verzeihen /
Daß fie mir eine Perfonen zugeführet hat Darben ich
der alten Kindifchen Liebe vergeffen Fan. Doch was
hat denn Das eilfertige Aufgeboth zu bedeuten ?
2 Cyp- Ich folles nicht fagen.
.. Arg. So millichnicht kommen.
Cyp. Allein es iſt nothwendig.
Arg. So werd ich es ungnadig vermercken / wenn
anan nothtwendige Sachen verfchmeigen will,
Cyyp · Aber was iſt mein Lohn / wenn ich die Heim;
ligkeiten ausplaudere / welche mie bey Strafe vers
trabet werden.
Acxrg Du ſolſt die Froͤſche zu Lohne haben / welche
mein Schweſtergen hier ſchieſſen wird,
... . Gyp. Sch bin zu Srieden. Doch mit einem Wor⸗
ke: ae: Mas. der Königliche Herr Vater find im
Schloſſe.
0
Acg. Behuͤte GOtt! wie fo geſchwinde?
COypaſſis. Die Viliten find am angenehmſten /
| wenn
1.2... Gieilimifhe
en en lebe Perfonen unperhofft nr N
den. Be
Arg. Mein Schweſtergen / fo wi on wir fh
- was unfere Schuldigkeit haben will. ir | J
Thescr, 3 freue nich allegeit auf di ie? Inf ku Inf
hr. Maqjeſtaͤt. >
Arg. Unlängfl erjehtten ir ‚Gabeln: St m
den mir etwas fingen ſollen. |
Theoer. Ich bin dem Befehle —
Ses Horſpiels
Vierdter er
Mopfa, Gelafina, Ya
MOB |
8 Ch möchte wohl wiſſen / wer die Narre — Hoffen
> angefangen haty daß Die anne? Ir ent
armen Weibern eintzig und allein auf 2 Andı
geleget wird. Da bin ich im Schloffe Th örtwartery
Schildwacher und Des Stubenheitzers den Kan t:
Und wenn der König feine lange Weile be
zetteln will / fo muß ich fehen / Daß Fein Iofet St
herein fehleicht , und daß mir Feine — die
Naͤſcherey drauſſen fucht. Ich fehe da ein huͤbſche
Thiergen kommen / die hat nicht viel gutes in Sinne
Hui daß ihr Liebſter mitkommen iſt / der eine
Meile vor dem Schloſſe hat bleiben muͤſſen. —
Gel. Wie ſtehts / alte Mutter / iſt eure *
ſtube noch nicht eingefallen? Be
ARGENIS | 33, 17
F Mop Hoͤn doch / was hat euch meine BIT
Stube gethan? ? Habich Doch nicht gefraget/ was
due Mus-Tepffmacht,
Gel. Ihr ſeyd ein unleidlich Thier Ich wolte
gern mit euch teden / weil einer Thormarterin die
‚Zeit amlängften wird.
= Mopf. Ey nicht doch / wollt ihr mit mit reden?
© Sch dencke / der König hat einen Freyer mit bracht/
der muß Drauffen vorm Schloffe paufiren; Und
damit iſts nur um ein Wort / daß ihr die Dorwa⸗ |
terin betrügt, fo koͤnnt ihr durchſchlippen. 2*
Gel. Argdencklichen Leuten muß man was zu gute
halten.
Mop. Wollt ihr mir nichts zugute halten / fo geht
mir vom Leibe.
Gel. Hätte ich das gewuſt / daß euch der Kopffauf
; einem unrechten Orte ſtehet / ſo mare ich wohl davon
blieben.
Mop. O du Narr / mein Kopff ſtehet recht ge⸗
ung u mein Schlüffel: Loch iſt auch verwahret
2
"Gel Ey laſſt doch ſehen / iſt das Schlüffel- .
zum Thore groß?
Mop. Bleib mie vom Leibe. Ich bin Commen⸗
me über die Schluͤſſel / und nach mir Die Ober⸗Hof⸗
meiſterin.
‚Gel. Sch Dachte / wenn der Koͤnig im Schloſſe
waͤre / ſo haͤtte er uͤber die Schluͤſſel zu gebieten; Und
fo eine alte Madratze / Die unter Das alte Eifen kom⸗
men iſt / moͤchte quch unter die alte roſtige Schluͤſſel
geworffen ſeyn.
(DB) Mop.
—
F
1
18,8 Sicilianiſche —
Mop Je du Baltie / /binich zudein zu Deiner omcg
keit gut genung? Ware es doch Fein Wunder der
Galgen würde zum Schluͤſſel⸗ Ringe.
Gel. Und ihr. gewiß zum Schluͤſſel. J
Mop Ey / laß mich ausreden: Ich meine bih a
Gel. Itzt habt ihr einlofe Maul: Aber ment id s
ein Mande- Mus werde zuleefen haben) jo werde”
ich beffer fepnyals eine Drinceßin. Hui! wie lauter
die Worte? »:
Mop. O du loſes ER Du kanſt mir das He
i fe nehmen / wenn ich noch fo bofe bin. —
Gel. Ihr habt Zeit. Wenn der König da ift/fo -
gibt eg immer mehr Schüffeln auszulecken.
hoͤrt macht ſich denn Das Schloß am Thore J
ſchwerlich augf? RR
Mop. Ich habe die Schlüffel der Dber-Hofer
meifterin auftuheben gegeben. Ich Fan nicht. Davon |
reden; Und ich fehe wohl / ich muß nur thun als ein. ein. 4
Dfficiver/der: über Die Wache zu gebietenhat.
[Sie ergreifft ihren Spieß] |
Gel. Alte Mutter / nun traut fich kein Zeind in dag 5
Schloß / wenn die Wache fo ſtarck und fh Sci
beſetzt itzt. ——
NMopſ. Es komme nur iemand; Die Betang
ſoll * genung ſeyn.
Gel. Ich fpreche / die alte Hexe kan Soldaten
machen ; Aber ich halte/die Reuterey behilfft ſich mit
Beſen und Ofen⸗Kruͤcken. | A
— Ja ja / es ſoll mir niemand was zudeide
thun.
— Al RGENIS. — 19
SDes Dorfpiels
4 auaͤnffcer Aufug.
Se serie |
EC Eſſt dieſes Dem — kocht vorgeſtanden /
SD wenn wir eine Dienerin vom Schloſe durch
alleGemaͤcher ſuchen muͤſſen?
| SGel Speäi.) Daß ich Doch mit der boͤſen Jung⸗
fer fo geftcafft werde! Ich bete alle Morgen / daß fie
Feinen Maun kriegt / damit nur ein ehrlicher Kerl
1% icht fo viel beyi ihr ausftehen muß / als ich/und andere
rechtichaffene Jungfern meines gleichen.
Alp: Sch haltesman folldem leichtfertigen Sacke
die Worte nod) abbetteln Hoͤrſt du nicht / was von
dir gefragt wird?
Gel. Au! Sungfer/ habe ich was gethan / ſo will
en nicht mehrthun
Er Afp. Du haft mag gethan; Und was ich Birtkumd
——53 thun will / das will ich noch hindert mahl
* Gel. Jungfer / ich habe siel gelidten weil ich Doch
h wohl zeiß Daß ihr ben der Stau Hofeimeiſterin alles
in — 5 Aber ich werde am längften ſeyn gedul-
‚Dig gervefer Und wo mir iemand den Kopf warm
machtrio (auffeich ch zum Könige,
Aſp. Jedu Schanöfell/ —— muß ich eiferny
weil der Koͤnig ſelbſt auf dich warten muß; Duſolſt
kommen und ſingen.
(D) 2 Gel,
20 - Sicilianiſche E
- Gel. Hört yore doch konm ihr die je beften nBifigen veg⸗
ſne fo moͤgt ihr. auch an meiner Stelle fingem
Afp. Duwirſt mir Fein Gut thun / bis ich min⸗
ordentliche Leetion ergreiffe. Wiſt du fortfone
men ? [Sie nimt fie bey den Ohren 3. |
Gel. Au! Jungfer / das muficalifche Sinftrumeng
geht mie zu Schanden: Wo mir die Saiten mt
Kopffe fpringen / fo werde ich dem Könige nicht‘ viel
gut gefiedeltes machen. J
Alp. Da hilfft nichts davor; Es find vornehn J
—— auf dich nicht warten Fönnen. BG
[ gübre ficbinem]
Mop. Es iſt mir lieb / daß ich in meinem hei ‚ga a
Thorwaͤrter⸗Amte von dem wuthwilligen Polter-
Geiſte erloͤſet werde. Ach gläubt mir es find viel
ſchwere Aemter in der Welt; Aber wenn eine redli⸗
che Frau ſo einen ſchweren Spieß in der Hand ſuͤh⸗
ven fol, ſo iſts Fein Kinder-Spiel: Am beften fies
daß wir noch Feine Feinde haben/fonft wuͤrde mir d r
Spieß und mein Amt nicht viel nüsefepyn. 5 4
Ses Vorſpiels
Gechſter Aufzug,
a Argenis, Theocrine
nifle, Cypaflıs, Afpafıa, Eriphile, LE
Chlo&, Gelatine. I
Mel. | *
A wohnt die Gluͤckſeligkeit / welche den Koͤng⸗
ſichen Perſonen faſt allenthalben verſaget wird.
— u ÄRGENIS. . 21
— Maj. erweiſen den n den fehmachen Srauen-
m m er die Gnade / daß fie mit gering: ſchaͤtiger Auf
ar tung ‚por lieb nehmen.
"Mel. Ich ſag es noch einmahl / wenn ich meine
25 50) ei aus dem Gemuͤthe verbannen will / fo geden-
2 nur an dieſe Wohnung / da meine gelieb⸗
— * Tochter mit ihren einfaltigen &efpielen ein E⸗
enbild der alt n guͤldenen Zeit ſehen laͤſſet.
elen. Alſo wird dieſes Schloß einen unſterblichen
| ' Rabeum erlangen / weil fo ein geoffer Monarche
Daslı höchfte Gut feines Königreiches an einem ſolchen
Seh ltniffe angetroffen hat.
el. Allein mit mas vor Zeitvertreib iſt dieſer
elc atıcholiche und widerwaͤrtige Tag pafliret wor⸗
* > len. hr, Maj. Fonnen leicht gedencken / daß
uns die Sagt gegen die Froͤſche iſt verboten worden.
Sn haben wie mit unfern Maͤgdgen eine Wette
angefeletmahe das ſchoͤnſte Liedgen ſingen wuͤrde.
Mel Welche hat aber den Sieg davon getragen ?
sel. Das Urtheil iſt noch nicht ausgeſprochen
pre |
‚Arg. Gnaͤdigſter Herr Kater zeine jedwede mei⸗
net vor andern einen Vorzug zu haben.
Mel. So laſſt mich Die Lieder noch einmahl hören.
- Ein Königliches Gemüthe muß andere Streitigkei⸗
ten zu rechte bringen / und vielleicht wird in dieſer
Kurtzweil das Labſal verborgen ſeyn / welches mir
* dem hohen Richter⸗Stule mehrentheils verboten
ird
rt HAIE: Wie ſtehts / moine liebſte Theocrine ? An
—2 B dieſem
Bi Siceilianiſche
dieſem dieſem Orte ind d ſind die Lieder fonft am wohlfepiften. Be
Theocr. Das boͤſe Wetter hat mir einen verdruůß
Mel. Das — hat die Stimme bet
aber nicht die Sprache; Wir verlangenzum tor nig⸗
ſten den Inhalt des Fiedes, BR
Theoer. Ich muß gehorſam ſeyn. Allein ichf haͤ⸗
me mich mein eigenes zu wiederholen. Ich werde
beſſer thun / wenn ich dasjenige hören laſſe / wel ches
im sa meiner gebietenden Argenis ger # 22
war MN
Mel. Es fan auch des geliebten Noamens m wegen
nicht unangenehm ſeyn. — Br
Theocr. Der Inhalt war diefer. . — Re
Mel. Er ward aber gefungen. —
Theocr. So werd ich um eine Subftieutin a
— Jungfer Cypaflis, euch iſt der Tat ger
auffig. we
Cyp. Wenn es mir beſohlenwird / ſo mil 02 nit
meiner Stimme gern — BR je
Erſchlieſſt mic smmerhin —
I lang ich Luſt zum ii ri
Bey mir undandern fühle/ ° ©
So werd ich keinen Morgen
Vor lange Weile ſorgen. BR:
Ich weiß/dag ich vergnuͤget bin.
eg er Immer: bin,
} 2 ee 23
—— —
— —— —
® an hlle Ei Immerbin.
ae haben wir zu. Hofe?
3 iſt meine Zofe /
Falſchheit meine Freundin /
bemeine Feindn
Amnt ich nunerlöfer bin /
ae N m
| # Ä — % — — A 4,
zerſchliegt nich Immer hin.
aß ich die guten Tage
cht vor der Zeit verſchlage /
Di j ne ar Erin von weiten/
"Mel. Ösfiguet fep die Erfindung‘; daducch der
serie s Roniglichen Batersgerühmet / und Die
Rem ei gehen Tochter erleichtert
Arg.
=; Sicilianifbe
Arg. Sch muß befennen/ da daß ich das ei einfanne Se
ben niemahls beffer tragen fan/als von der Seit an
da mir Dieangenehme Tröfierin ift ie a we or⸗
den. —
Mel. Sie ſoll auch ohne ihren Willen rn niemabl 3
von diefer Sreundfchafft getrennet werden. Allein
was hat Theocrine vor Gedancken gehabt / ats fie
etwas vor ihre Perſon liefern folte ? Br,
Theoer. Es mar Faum werth / daß man fich e eins
mahl dawit hoͤren ließ. —
Arg. Sch halteyes war. gleichfalls werth / daß em
König feine Dergnügung darbey habenfan. Meine
Chlog, ihr mögteure Kunſt in dieſem Stücke fi M ) 8 —
laſſen.
Chloẽ. Ich werde ein kuͤnſtliches eu vu)
meine Kunſt befehamen, x
ICh muß gefangen fm 8 R
Und wennandifemörte
Das Thor/der Schlag/die PER
Wenn alles offen ſtuͤnde /
So lieff ich doch geſchwinde
Gleich in die Wohnung wieder ein.
Ich muß gefangen —
Ich muß gefangen ar
Denn was mein Herß’ empfindet, /
Wasmidhicher verbinder/
Das will ich lieber tragen/
Als gar zu deutlich ſagen.
—
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2.6
A
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Pak! .
‚WR ZEN
ARGENIS. a
& 50 Stoffe m men — am mbeſten cin: cin:
ch ch muß gefangen |
| Fr h muß gefangen Kent, |
Ein Kind bar mich erblicket/
a Und ſchweſterlich verſtricket /
2 Dn ich der Freyheit Gabe
Nur in derfelben babe.
Ich bin ihr Theil / fie blerßee mein.
3 muß gefangen ſeyn.
Ael. Das Lied hat ebenfalls fein Lob badienet.
De och womit muß ſich meine geliebte Afpafia geloͤ⸗
et haben?
— Aſp. Gnaͤdigſter K König/es war etwas ſchlechtes;
md die rechte Wahrheit zu befennen / fo mufte mir
E age ‚Mägdgen Eriphile Die Stimme dar-
zu leihen
| Mel. Bas fie ein mahl gethan ſie deſto
leichter wiederholen koͤnnen.
Alp. Sie wird gehorſam ſeyn.
Lriph. Der Gehorſam wird mir beſſer anſtehen
er Die — ne, ug, ſinget:]
RC weis nicht / wis ſch will.
Man gibt mir fü e Kuchen /
WMan laͤſſt mich Zucker ſuchen;
Da müffenmi Rofinen
Und Mandelfern bedienen.
Doch alles bleibt ein Kinderſpiel.
Ich weis nicht / was ich will. 2. Ich
—
* ⸗
A >
8,2006 und . ER.
26 Sieilianifche —
8 r 2 AZ F
ar rs ri ser — — F
ua 5 5 * >
Ich weis nicht / was ih will.
Ich mag die Zeit bisweilen
Mit guren Sreundentbeilen!
Ich mag im Grunen fDiilen/ 7 8
Und nach den Froͤſchen zilen
Allein die Freuͤde taug uicht vie.
Ich wels micht / was ich will.
J et HR —8 43574
Ich weis nicht / was ich wuill..
Dis Glicke laͤſſt mich ſtrafen.
Dis Morgens will ich ſchlafe /
Des Abends will ich wat en. — BEE
Go lauffen meine Sachen/ NER
Undmwelnmtkinechtsgtlh
a
* » an ır
Ich weis nicht / was ich wil.
Mel. Ich ſehe das Frauenimmer in Diefem
Schloſſe Fan die Gedancken artig genung von ſich
geben. Doch mie ftehtsum unfere Gelafine? Ohne
— wird ſie dieſen Tag nicht ſtille geſchwiegen
aben. ER RN LE
Ar: Sie kan zwar fingen: Allein fie laͤſſt nicht
pon Art. ER J
Mel, Man muß der luſtigen Natur etwas zugute
halten. — *
Ara. Yun ſo ſtimme doch deinen dobgeſang an.
Gelaf. Wenn ich fingen ſoll / ſo frage ich’ gerner
was ich zum Lohne haben werde. Wer den Tank .
nicht bezahlt Friegt/ eh er gemacht wird / der —* J
“To 41111 me
* a ©
„ÄARGENTS. 27
£ “einen J derlang im Die gufftverfehtoun:
ie —— VA Ärg. Eine Dienerin hat ihren Lohn / und iſt ſchul⸗
Dig er ohne weitern Entgelt zu verrichten.
& 9 6 Gel. —— werd 3 ER zur Hure / wenn
= — Salt: inne mit — — oder man wird
= Dir q auch Das Singen verbieten.
Em Ich habe mich zum Richter aufgeworffen:
Es muͤſſen ale Parthehen gehoͤret werden. Suge
TE ei t/ Gelafine, dag Singen foll Die nicht verboten
ah Gel. Und ic) weis / ein Trinckgeld wird nicht auf
jr fenbleiben. Nun lafft ſehen / daß ich auch den rech⸗
$ ten Thon treffe. Sie finger.)
Eh weis wohl, waschwill.
RWenn nur ein Streicher kaͤme /
Und mich zum Schatze naͤhme /
So haͤttich keine Kage
Mehr über boͤſe Tage.
Das waͤr mein beſtes Freuden Spiel.
Idch weits wohl) was (bh will.
Ich weis wohl woe IM; will.
Hier iſt nur Brodt zu Brodte;
Ach kaͤme doch der Bote/
De mir die Zeitung braͤchte /
* Sicilianiſhe
cm Männliche Gefhlechte.
Don dieſen Leuten halt ih vie.
Schmwerswohlwasihwi,
Ich wels wohl / was ich will.
Fein bad und jung gefreyert 0 ©
Hat noch kein Menſch bereuel.
Und heiſſt mich iine Dirn 7°
Wofern ſch mich erzuͤrne/ TONER 1
Daß ich dein Guͤmpel nechſt gi.
Ich weis wohl / was ich will.
Mel. Ach du loſes Ding / waͤre es do
s doch kein Wun⸗ |
ber/ daß alle Leute zum Lachen beweget wuͤrden. F
Selen. Alſo koͤnnen Ihr. Maj. urtheilen / ob dieſer
finſtre Tag ohne Sachen iſt beſchioſſen worden.
Mel. Sch ſolte numehr den Ausſpruch thun wel⸗
ches Lied vor andern den Sieg verdienethätte. Dach
der Schlaf ſchickt mir einen Boten / welchen ich nod
Diefe Stunde zu accommodirengedende.
Solen. hr. Mai. haben zu ſchaffen / das Lager iſt
in der Naͤhe fertig. J
Mel. Yun fo habet zuſammen eine geruhige
Mahl. ——— |
[Sie neigen ſich —
Arg. Kerr et ibn.) Mein Herr Vater geniefle
einer angenehmen Ruhe. —
Selen. Und Ihr. Maj laſſen ſich die unvollkom⸗
mene Aufwartung des Frauenzimmers in Gnaden |
efallen. 4 |
gef —
—*
9
—
"
| ARGENıs. — 29
E. Der König König gehet in dieRammer/das am
* en gebt gleichfals ab.]
Zes Dorfpiels
Giebender Aufzug,
— = Seleilk, BE brocking,
Mi hernach
Garamantes, Gorgon_„
— Selen.
ESEr liebe König hat fich bey unfern Liedern eine
* = porteeftliche Suftgemacht.
2 Arg. Es war zu beflagen/ daß wir zu dee Ehre
etwas unverhofft gezogen wurden.
— Theoer. Unverhoffte Sachen gerathen mehren;
—— am beſten.
ur Mein Schtweftergen het a“ veden: Aber
es find alle ge nicht fo glückfelig.
' Theocr. Was kan ich davor / daß ich guͤckſeliger
Bin ichverdienet habe?
2 Arg. Und was kan id) davor, daß ich mir vor mei:
ner Uberwinderin ſchaͤmen muß?
| Theocr. Ssch hatte bald gefagt / was Fan ich da;
N ich meine Unvollkommenheit mußverfpotten
en
Selen. Was bedeutet der ungewöhnliche T
mult? Ich will nicht hoffen / daß unſere Naͤrrin un
Roͤnige den Schlaf oerftören wird.
—
hi
Arg.
ne
a m — — —
Arg. Sich höre eine Sprache / die vor unfere Gen,
lafına etwas zu männlich Elingt. % ——
[Garamantes und Gorgon kommen mie
blofien Degen.) =
Selen. Ach weh/ wir find verrathem
Gar. Gebt euch gefangen. —
Gor. Oder ihr ſeyd des Todes.
Gat. Ber einen Mucke thut / deffen Blut ii
vergoffen werden, a.
Gor. Und wer ung nicht. mit Willen u K
foll gezwungen werden. —
Arg. Ach liebſte Mutter / ich ſterbe.
Theoer Es iſt noch nicht deit Daß wir an da —
Sterben gedencken. Hoͤret / ihr ungebetenen Säfter / R
mas wollt ihr? ?
Arg. Behuͤte GOtt! Mein Schweſterwen de 5
gibt fich in Lebens⸗Gefahr. 5
Gar. Wir wollen etwas davor wir einer —
Dirne nimmermehr Rechenſchafft geben —
SEEN Und du biſt zu geringe / daß wir etwas von“ i
dir verlangen. *
Theocr. Es iſt nicht Zeit zu ſchertzen; Ich frage
noch einmal / auf weſſen Befehl Ihr diefe Scmelle |
betreten habt? Ä
Gar. Die Wunder-fchöne ‚Argenis, wird folches
erfahren/chedie Sonne den Tag ankündigen fol. -
Gör. Was gehet ung ein thöricht Weibesbild"
an? Greiff zu Bruder; Der Raub iſt in nf
ER 1.
heoer. Bis iſt dieſes vor eine — 7
E SÄRGENIS. RL
elf To iben Barby in zugreifen?
eherd neo der Lohn / damit folche Verraͤther be⸗
ihlet werden.
a Th jeocrine fällt Gosgon an/ und nimt
* 23 bmdas Schwerdt, Garamantes koͤm̃t
ra zu Huͤlffe; Doch beyde werden
AR reg — in die Scene hinein
4—
—
Pr
m heocr, 1. (redet etwas männlicher.) Odu
ESd— aum von allen Menſchen! Haſt du nicht mehr
F im Leibe / ſo Ru Dich die verfluchte Boßheit
nicht in diefe Wohnung treiben Dürfen, Da
fhtoinmet num das BO Dur dur dem Boden
Betum; 5.1 nd ich beflage dieſes Schwerdt / twelches
jüg tig gegen Dich 9 gehandelchat. Der Tod ift
eh ich v0 r einen Schelmen / der auf der Tortur
In etwas wie hatte bekennen ſollen. Al⸗
in ich he a e ee erden BO
y — —— N
MDR In * — IM £
* ———— Ve |
RE sh WERTET Ach he DE ai a Bee
LP rch « * — 7 — ee .
& 4 Erg — * E # — J —
I gras: : | Dis
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4 > I,
. L
. Si — eroͤffnet ſich. Der
Bonig liegt um Bette: (Tryphon
—J tea wollen ihn binden.)
Endlich das gantze Frauenzim⸗
en
dr 4 17 -
?, ws = 2 -
4 “ EL Vf
HT . } i
— ae Tryph
- 2 - »
RE iyD '
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32 Sieilianifbe
| N Trypki
Eh aber mill beweiſen / daß ein König geho
“ ar“ 1x3 *
J 3
*
—*
muß. Ne: Er: 7
Arc. Und derjenige ſoll ung belohnen / welcher Die’
Koͤnigl. Krone mitbeffern Rechte verdienethat..
Mel. Ach will niemand feinen Könige zu Dülffe
fommen! | ——
Theocr. Ich bin da. Entweicht / ihr Hencker⸗
maͤſſigen Buben! Damit ich meinen Arm an euer
verfluchten Blute nicht entheiligen darff. er
Tryph. Sch fehe wohl die Weibesbilder wollen
mit dem Gewehre braviten. | —J
F Und es mangelt wenig / daß wir nicht Davon
lauffen. 2 Se
Theocr. Das Lauffen fan dir verboten werden.
Arc. Aber nicht Durch einen Weiber⸗Degen.
Theocr. Es fiehet zu verfüchen. Siehe dar du
und, TH
Hum Ich weh / Bruder / ich ſterbe. [Er faͤllet.J
Tryp. Und ich lebe noch. *
Theocr. Sp lange ich will. Du ſolſt auch leben.
[Sie fallen einander an / bis Theocrine
dieſen su Boden wirfft.
Theocr. Ahr. Maj, reichen noir die Hand. Der
zube muß gebunden werden / bis fich andere Leute
angeben / die gu Der gebührenden Strafe geſchickter
eyn
"Fryph. Du verzaubertes Weibesbild / laß mich
auf oder ich verſuche ein Kunſtſtuͤcke / Darüber bein
Hert zerberſten ſoll. "os
Theoce
@
ct
_ , *
9
N
! J
5 u
Re.
ee #
ER,
* DER Pu
Die andern follen ung nicht beiffen. Nuf / auf! ihe
geute/horet ihr nicht/daß euer König enrer Aufwar⸗
tung von möthenhat? |
[Das $rauensimmer koͤmmt gelaufen.
= Alp. Ach Himmel! wasgibt e8 zu verrichten 9
2. Theoen Der König foll nicht allein bleiben/ und
der gebundene Mörder foll noch fefter verſtrickt
e
di machen. Ich habe noch etwas zu fuchen ; Drum
* SDes Dorfpiels
E Ä nt - Theoer.
| yDertart/ihe lieben Perfonen : Die Sache leidet
Ekeinen Verzug. |
| Si. | Sel,
*
— Sicilianiſche
| bin der Königl, Prinz aus Gallien; undwofen
— - sel. Zchfoig folge! und weis eis nicht | was as ie) ertog ten
ol. Son
Arg. Meine Befchligerin mag michi in acht h⸗
men / wofern ſie das geliebte Theil ihres Herten is le⸗
bendig behalten will. A
Theocr. Wir find alleines Und die Zeitift fe om⸗
men/daß ich eine wichtige Deimligfeit en Po
Die gegenwärtige Thathat mich verrathen / daß ich
einMannbin. Iſt eine unverantwortliche Kuͤh
heit hierdurch begangen worden / ſo muß ich / |
Koͤnigs⸗ Sohn ‚entfchuldiget werden; Neil die
ſchoͤnſte Princeßin von der Welt vor meinen Mugen
fonft wäre verfchloffen blieben. Ich erfreue mich,
auch / daß dieſer Betrug zu Der Mohlfahrtt —
niges fo viel contribuiret hat. Und. was ich gegen
fehtoache ÜBeibesbilder Hätte tagen Fönnen/ toenn
ich Die Erbarkeit hatte beleidigen wollen / dashi eich
an bemehrten Männern erwieſen. ) fcheide
numehr davon / und. hoffe / meine ſchoͤnſte Ne s
twerdefich gefallen laſſen der bisherigen Liebes: Be r⸗
fprechung eingedengk zu leben.
Sel. So haben wir mit Feiner unglickfeigen N
nigs⸗Tochter Mitleiden gehabt?
Theocr. Die Liebe hat mir den Sinn geſchaͤrff
daß ich allerhand Fabeln habe erdencken Aria MM.
Zu guter Yacht; Ich eile davon / ehe mein verf tell Ir
ter Betrug: serrathen wird, Be. f
Arg. Ach wird mir eine Schweſter fo geſchwint
geraubet?
Theocr. fuͤhret Argenis auf die Seite. sch
«
Be Evi“. EUR: \
$ rer fm} aus Sicilien in meinem. — Iſchea
4 mi ihte/fo wuͤrde ich nochmahls bitten den Schipe⸗
er Namen gegen: mich zu continuiren / his dag
Gluͤck emeinkühnes Beginnen beſſer begleiten möchte,
" Arg. Seh habe mich zu einer Liebe verſehworen;
>} Bil U nunmeine Schweſter zum Bruder werden, fo
Bi ii — ich feiner Verwandeiung
untertvo mb,
Theoer. Esift Zeit; Wo find die Schi Ai
- Seyın zu guten und Liebrreichen Andencken befohlen,
"sel, Der Himmel begleite unfern Prinzen.
" Arg. Und bringe ihn bald In andern Kleidern an
- 2000 [Biegeben ab.
Ses Dorfpiels
’ 3 Zehnder Aufzug,
Mopfa, hernach Theoerine⸗
WE s Mopfa (miedemSp ieffe.) |
2 8 iſt nun mein Drittes mahl / daß ich auffhe
und nachdem Thore ſehe. Der Herr König
ft felber day und mich Dünckt immer / der liebe Hert
— getantzt; Es polterte weidlich / als wenn der
oden * brechen f folte, Wie leicht koͤnte ein
- Spißbu — die Mauer herein ſchleichen / vor dem
er der König ſchaͤmete / daß er ihn hätte tanken ges
e
der andern Seite.) Ach betruͤb⸗
te. tk wie bald i —*— der ſuͤſſe Augenblit
— ver⸗
30... ai Sicilianiſche
verſchhwunden und wie ſo gar gar iſt mein⸗ — Mi m |
zu einer höhern Unvergnuͤgenheit ausgefchlagen
Ich ſoll die Flucht nehmen / und ich weis gar wohl⸗
daß ich von meinem Troſte weglauffe; Ich fol it r
Sinftern die Strafe ſuchen und ich weis wohl / daß
ich auffer dem Schloſſe nichts angenehmes finden
werde: Doch gute Nacht / du ſchoͤner Aufemh alt
meiner Seelen / und du artiges Behaͤltnis mein
verliebten / gleich wohl aber unfchuldigen Be Ron
rey. Ich muß der Nothwendigkeit gehorſam ſ ey Di
—— auf das Thor zu.)
Aop. Wer da? wer da? Gib
dubiſt — ich gebe mit meinem Spieſſe Fer Fr —
_ Theocr. Alte Mutter /bleibt in euer acht u
be; — vor / da euer Spieß on mache
"Mop. Aber ich williffen/ wer daift. rg,
Theocr. ef euch vathenyumd foreign
habt ihr Unglück. Bi
Mop. Kommt doch her. und laſſet euch den eß
weiſen; Ihr wiſſet fuͤrwahr nicht, vor wem ihr er x 1
fchreckenfollt. —J
Theocr. Ich weis aber / wer mit nicht fol im
Wege ſtehem. Siehe Daralter Wächter / fo führe
man das Gewehr in Calabria. Be
[Schmeiffe fie über den Hauffen. 1 A 8
Mopf. Ddamit:wird der Herr König geſchimpft
Theocr. Und damit komme ich aus den Schloſſe
[Theocrine gehet hinein / und ruffet laut
Zu AHültfe/3u ee Boͤnig u)
— verrathen. Er
y
Akeıs —
N Mont Set ——— Ada I Sch habe den
ig nich verrathen: “Doch ehemich iemand ver⸗
fie en eo kan ich mich wohl verſtecken.
— Ses Dorfpiels
J Euftcer Aufzug.
Eu mei Cleobulus,Nifus, Attalus.
—E ‚Eur. |
| 8 5: Dr erhebt fich vor ein Shen? ? Sal der Kos
— tie vor ihn —
Eur. Esift gefaͤhrlich wenn ein — ſich
wachn Weibesbildern vertrauen will,
Cleob: Und ich möchte faſt fagen man eröffne als
Ton Berräthern die Gelegenheit / wenn ſo eine hohe
- Perfon iemahls blofi gegeben wird.
= Eur. Es ifteine Gattung von Dingeny davon ein
getreuer Diener mehr hefuͤrchten / als ſagen darff.
Cleob. Die Dhuͤre öffnet ſich und zum wenigften
oem 2“ a ee noch unverlest,
KR. TER rn
| — Des
— 5 @ieilianifebe be er —
"Bes Dorppiele u
Zwölfter Aufzug. * 5 ni
Die Borigen/ nebſt dem ade und
auen Verſonen im San a
Me 1. — 9— ER N; 2
gg oh lieben Öetreuen? ? of es — de x
ihr von der ſchaͤndlichen Verräter —
ſtanden habt?
Eur. Ein ungetviß Geſchrey von der. Mat hät
unß ſo kuͤhne gemacht/ daß wir ohne ah 2 Be—
fehl dieſe Wohnung betreten muͤſſeen.
Mel. Sehet die Leichen / welche noch in Blute
liegen / und von ihrer unverantwortlichen Boßheit
zeugen werden. ER, ER
Eur. Hiff Himmel! was iſt dieſes vor ein‘ Wun⸗
derwerck? J
Cleob. And wer ift fo tapffer geweſen / ſolche s
Runder auszuführen? >
Mel. Ior allen Dingen wird der Böfersich F
müffen in Verwahrung genommen werden / welcher
deßwegen die Freyheit zuleben erhalten hat / daß
durch ſein Bekaͤntnis den rechten Grund der
heit entdecken ſoll.
Bur. Ihr Soldaten / laſſet euch dent Buben nt *
fohlen ſeyn. Doch / iſt es mir vergoͤnnet / noch eit in⸗
mahl zu fragen / durch was vor einen Goͤttlichen
—— dieſem Wercke fo leicht abgeholffen wor
Me |
5
nr *
a AR ARGENIS. Ba —— RR
0 Mel. Ein fehme fhraches Weibesbild/ oder ER ich
rer Nat je/eineheroifche Amazonin hatfich erfühnet/ |
diefe Hauber anzufallen; Und alles Blut /das ver⸗
‚goffen iſt / das wird von ihrer unvergleichlichen Tapf⸗
spFeit zeugen muͤſſen
Cleob. Wenn ‚Könige follen befchiet werden / ſo
Ku einem Weiblichen Arme mehr als Maͤnn⸗
liche Kraft eingeflöffet.
Mel. Wo iftaber die Heldin? Sie iſt wehrt / daß
=; von Männern gepriefen wird.
a ‚ur. Wir ſind begierig Die Perſon mit Verwumn
De derung anzufehen..
2 Mel, Meine geliebtefte Argenis. |
Bi Tg: Was fhaffen Sie, Gnaͤdigſter Herr Das
Mel. Iſt Theocrine nicht hier?
I Arg. Ich weis nicht / 100 fie nach der Helden:
That hin verfchwunden iſt.
Mel. Sie wird nimmermehr andern Verraͤ⸗
hean in die Haͤnde gerathen ſeyn.
Artßg Das iſt gewiß / wir haben ſie vergebens ge⸗
acht.
Mel Man muß noch einmahl ſuchen.
Gnaͤdigſter Koͤnig / das gantze Frauenzimmer
iſt ͤber dero Abweſenheit beſtuͤrtzet.
Eur. Vielleicht weis dieler Selave / ob wir ung
noch vor einer andern Verraͤther ey zu beſorgen ha⸗
"ben. Hoͤre du Hencker⸗maͤſſiger Bube / wilft du
zuvor Die grauſamſte Marter ausſtehen / oder wilſt
du uns auf die erſte Frage mit einer richtigen Ant⸗
wo Dit vergnügenꝰ # |
* (C)4 Tryph.
40 | Sieilianiſche
Tıyph.$chbiı %h bin | gefangen/ich ich muß oa
Eur. So ſage / was vor ein boͤſer RR | n Die
fen a Ort gefuͤhret hat. u |
Tryph. Der bo —— Lycog enes bat |
Compagnie kaum König —* — Deine Bi
zeßin infeine Händezuliefeen. |
* Eur. Rede die Wahrheit; Zwiſchen hier ur nd ei⸗
ner Biertel-Stunve foll dein Leib in der I pöchfle ſten J
Tortur verſchmachten.
Tryph. So wahr der König duch net tliches B
Wunderwerek von diefer Gefahr iſt entlediget
den / ſo wahr iſt alles auf des gedachten Lyeons ogenis.
Befehl gefchehen. Se e
. Eur. Aber wer hat die Pforte eröffnet? u N
_ Tryph. Der hohe Fels gegen die Sec ha tunsn.
fiatt einer Straſſe gedienet; Und eben auf dieſe
Wege find viere aus uͤnferer Geſellſchafft davon ge
wiſcht / als ſie merckten / daß ein Goͤttlich Verho 10,
nis die Verraͤtherey vernichten wolte. Und dieſe rue yet
ben ihrem Principale Die unglückliche Aventut re
fehon beygebracht haben?
Eur. Iſt es zu glaͤuben daß die uͤbrigen —
ihr Heil in der Flucht ergriffen haben.
Tryph. Es iſt nicht anders: Lind mo ich in dem N
Geringſten die Wahrheit will ich die —
ſamſte Marter verdienet haben?
- Eur. Duhaft an Feine Marter zu gedencken. Deis
n eStraſe kan nicht grauſam ge — erdacht —
Tryphon. Ich habe den Tod verdienet. Allein
ich hitie man begnadige mich / Daß. ich mein Blut
ohne fernere Grauſamkeit vergieffenmöge, u
u
*
ſeyr
bt
RER Arcınıe — 41
Eur. mern wird bey dem m Ausfpeuche ph Ma) J.
bel
BF "Mel Unterdeffen bleiben wir ungetoifi wo unfere
Be Ben geblieben iſt. Solte es möglich ſeyn /
En. eine himm liſche Perſon i in ſichtbarer Geſtalt mei⸗
e Prinzen fo lange ihrer Freundſchafft gewuͤrdi⸗
that, bis ich it einer ungemeinen Huͤfffe habe
genie miefenf ollen? |
Be = Be — Koͤnig woſern ich reden
daorff / ſo muß ich bekennen / daß mein heutiges Ges
ſichte dieſe Gedancken ziemlich beſtaͤtiget hat.
= Mel. as: haft Du gefehen?
Nil Mergnädigfter Koͤnig / kurtz zuvor / che ung
eine Stimme aufmumterte / in das Gchloß zu kom⸗
wen / und der Verraͤtherey zu ſteuren / ſo erhub ſich ein
heller Glantz von dem oberſten Dache / und zog ſich
undvermerckt in dem Himmel; Und toofern ich Die
4 Wahrheit befennen foll,fo meinte ich nicht andergy
es waͤre ein unglücklicher Brand : Aud) tie ein Ge
ſ hrey hernach folgte / ſo ſtund ich in den Gedancken /
„tie würden erfordert / daß wir loͤſchen ſolten.
Mel. Das Zeichen trifft mit meiner Muthmaſ⸗
fngüberein: Aber es wundert mich daß du allein
an Iharftlichtis geweſen bift.
Nif Sch halte/ wer Nachfrage thun wuͤrde / der
_ möchtenoch mehr Zeugen antreffen.
Attal. Mares etwan die Flamme / die gegen Mit⸗
le fi u in Geſtalt eines Regenbogens in die
oͤhe zog?
er Niſus. Recht fo /recht ſo; Es war um dieſelbe
u |
5: Ei (3; Attal.
—— Sicilianiſche BR
" Attal. SG mufte mich in das J ichen
nicht zu fehiefen ; Und reine Cameradeny \ die b ey
mit waren wien ſo viel als Re:
Mel. Es bleibt daben / der Königliche Thron |
Sicilien iſt von dem Himmel felbft en ich #
Schußesverfichert worden. Und dieſem W nd 2
zu Ehren foll ein prachtiges Juhel⸗Feſt ergehen le
ches vielleicht auch an der euſerlichen —— IE
Koͤniges Freunde von den Verraͤthern unterfil be =
den wird. 5
Eur. Der glückfelige Ausgang einer ausgefont m
nen Trage die verdienet cin iwiges Jubel Ged 9 A
nis. —* Ai —
Mel. Allein wo foll meine Peincefin I a
tige Sicherheit finden?
ie.
Eur. Die einfamen Schlöffer find zuſcht f fo0t h.
Cleob. Und geben zu hinterliftigen An hl g gen
vielfältige Urſache. BEN: 3
Eur. Daseinzige Reis vom Königlichen Geht uͤte
ſoll inden Augen des Volckes aufwachſen.
Cleob. Und die allgemeine Affedtion foll hernae d
zum Schutze dienen/ wenn der Meineid etwas bof —
hafftiges verſuchen will.
Eur. Eine gefangene Princeßin hat ein Theil der
allgemeinen Wohlfahrt gefangen.
Cleob. Und eine freye Aferzichumg leget v. N
Grumdftein zu einer kuͤnfftigen Freyheit. x
Mel. Ich laſſe mir den Vorſchlag gefallen. Hier⸗
mit ſey die Sicherheit dieſes Schloſſes verflucht.
Meine Argenis ſoll bey frühen Morgen den Weg
nach Syracuſa nehmen. Und damit es ihr an fe =
m +,
iu
m *
Be 77
— ? -
4
{
LG,
= Si ER AVE N ER TR
NE ARGEN TE. 205.2.
ner Öelegenheit ermangeln moͤge / des Volckes Liebe
ügewinneny fo mag ſie an gew ſſen Tagen die Sup-
plicationes annehmen / welche an den Koͤnig gerich⸗
of: Do A DENE ae mE Au int
= Cleob. Es koͤnte nichts beffers erdacht werden.
dem groffen Gemache / bep der innerſten Pforte /
* a
em
Ar:
pr
is
Dee 0,7
— di a
. us.
8 a —
"ph
wird fih dieſe Ceremonie ſehr füglic) anbringen
F Jafi m War an
3 en el. Wolan der Schluß iſt fefte gefegt. Machet
eure Sachen zuvechte o hald der Tag zum Reiſen
begvem iſt / ſo mußdas Schloß der vornehmſten Gaͤ⸗
fie entlediget ſeyn. Es wolte denn die himmliſche
bescrine nochmahls ihren Wohn⸗Platz allhier
5 auffchlagen: Und alfodenn wuͤrde niemand fo uns
donckbar ſeyn / die fehuldigegebliebene Vihte zu uns
ter affen: Doch | Gefangene mag heimlich aus
dem ige geſchaffet werden; Sn dem das Werck
noch nicht reiff iſt / daß man viel Schreyens davon
man wolle |
Sie gehen nach einander ab,
*
—
un
‚MM
J
ji
44 2 Sileilianiſche
Eifer handlung %
Erler Aufzug.
Lycogenes. 2
RB se lange fltichmeinenLAngtäcfed en Lauff
RKaaſſen / oder wie lange ſoll ich in meine —
falt beſchaͤmet werden? St der König
nicht reiff genung / daß er von einem vechtfchaffenen $
Fuͤrſten zum Schlacht⸗ Opffer gefodert wird? And
bin ich zu fehlecht / daß ich Die Begierde 5 0 =
FRunderfüffe Argenis künfftiger Zeit etwas dee
cher fehen lafle? Wo waͤre Sicilien — nit
ich meinen getreuen / und anißo noch ſchlecht be bele —
ten Beyſtand entzogen haͤtte? Und was wurd
allgemeinen Wohlfahrt fehlen wenn etliche, De Der eos %
nen zu Hofe mit nechfter Poft den Tode gelicf ert
wuͤrden. Ach Poliarchus, Poliarchus! du 5 ar
mir den Compaß ziemlicher maffen verrücker:
ne auslandifehe Liſt oder wenn ich Die Pertrati X:
keit mit der Prinzeßin erwege / deine he
Kunft muß durch gleichmaͤſſigen Betrug —
werden. Und vielleicht bringen BR Balle etwas
gutes zu meiner Hoffnung. ER
Erſter Bandlung
Anderer Aufzug.
Lycogenes,Er ifthe nes, Menocr tus.) #
Erift. _ —
Hr. Hohe Excell. werden bald engen Sei E;
tung hören. LyE#
J
wire
De:
*
—— *
—
Be: | 45
ET ‚yc. Dasbifl bifhrige Stücke ha Bat meine leichtgläus
big e Natur überwunden. Ich freue mich nicht/ bis
® Di koͤnnnt / der es gefehenhat.
BE Zriſt Die Legaten find an den Koͤnig abgefertiget.
— Lyc. Schweiß was fie beſchlieſſen werden.
x RE criſt. In deſſen haben fie Nachricht, Ah Poliar-
— hus ihnen begegnen wird.
Y . Lyc. So werden fie einander geüffen.
_ Enift Hr Kerle 2% a Den ah ſoll
Pr
oT Die andere. —— wenden; an waͤren
meine mn geſchimpfet.
PR Erift. Auch diefer Schimpf gebe ung gute Raifon
zuteiner öffentlichen Verfolgung. Das Völckers
Recht iſ ſo heilig daß niemand die Verbrecher kuͤhn⸗
& ich in Schuß nehmen darff.
Lxyc. Es mag ablauffen wie es will wenn nur
mein Feind zu Boden liegt/ ſo wird ſich das andere
— leicht entſchuldigen laſſen.
Menoer. Er muß des Todes ſeyn. Die Menge
- nd ein geſchwinder Überfall hatallezeit Die maͤchtig⸗
An Helden geftürket.
Lriſt. Und fein Tod fol als eme gerechte Rache
avegen: des gebrochenen Voͤlcker⸗Rechts qusge⸗
ſhtien werden
Men. Die Zeit iſt edel. Geſtern lieff der Streit
‚anf unferer Seiten nicht zum glücktichften. Wo
dem Volcke die Augen eröffnet werden / fo hat Der
en ven m unsinden Händen,
‚Ent Ein iedweder thue das Seinige. Sich er
ara
[,%
ie Karten zi 50 een SE von a en St
nanzen mein hoher Natron den Kern und ders Koͤ
die leeren Huͤlſen empfangen fol... Se
| Menocr. Und ich will bey. der. ES: —
| dien der Königlichen Parthey Dergefilt f was
chen / daß endlich der reiche Fiſchiug im — en wird
erfolgen muͤſſn. — —
Lye. Treu und Berfchroie une if
Kleinod in unferer Freundſchaft.
A und krikhönes gebe ) en 2 Bi
Etrſter Bandlung
Dritter Aufi — oe
— J = $
gg in oerähelichen ———— wit gif
ſeyn / der muß getreue Diener haben. Doch
niemand darff fich einer Treu verfichern / der. Feine
Urſache ſiehet warum ein Freund die Darthen er:
griffen hat, Wären diefe Perſonen von den Köni
ge nicht disguftiret worden ſo möchte mein Abſehen
r gute Helffer nicht erlangen. En n ehe day m |
koͤmmt dieſer unverhoffte Saft her?
as: an Sara zu dienen,
ch dachte / cin Hof⸗ Poete dürfte fi 5% on “
fine icin nicht allzuweit verlauffen.
Nic. Meine Officin gehet durch das gantze ee
nigreich; ich hätte bald geſagt / durch die ie 3
WR. RGENIS £ 4
Lye. arumn nicht bis an dm a den Simmel?” Denn
ie n —J— Geiſter wollen ſich mehrenz
ſs ein Kammergen an Saturnen/ ‚oder wohl gar
Hunds⸗Sterne mieten. *
lic. Esiftgeroiß/ ich. bin mit meinem Gemuthe
e. unter den Sternen als unter den Menfchen.
le in daß ich folches verfehtmeige/ das ‚gefbicht aus
{ ns > t. unvetgleichlichen Demuth,
ns Ich erfreuie mich Die hoch-gepriefene Des
mund iginal / und zwar in ihrem Amts⸗Habite
zu zufchen, Doch was habt ihr an dieſem Orte zu ver⸗
richten ?
RR. Ich bin ein Kundfehaffer. |
e * Lyc Solche Perſonen werden bey ickigen Zeiten
yar ſchlecht accommodipef,
/ — Nie. Es iſt meine Klage / daß ich mein Accommo-
— Bee noch auf Eeinen Sammet-Pels bringen
7 —— ch ſage / ie gehoͤren an den Galgen.
Nic. Ein Poete an den Galgen / ſolte ſich reimen /
ie ein Eſel zur Sturmhaube,
Lyc.©est ihr eine Sturmhaube auf, fo will ich
* fragen / ob ein Poete was zu reimen hat.
ER Bee Ihr Gnaden reden nicht gar zu viel unter
einander, Ich muß zunor eins beantworten: Ich
bin ein ehrlicher Kundſchaffer.
. . Lyc. So feyd ihr eines ehrlichen Galgens werth.
Nic. Ja wer mig einen güldenen Galgen fihen;
cken will der fol gab einer ehrlichen Danckſagung
0 mit gewärtig jyn.
. Wie ben 2 die ehrlichen, Fundſchate
aus?
Nic.
a Ah
HEIKE
48 Silcdilianiſche N:
Ne Natuͤrlich wie hr, Snaden mich anfehe
Lyc. a ſrage / was ihre Verrichtungit?
Nic. Sie gehen unter den Leuten herum und ſ
hen / wie fo naͤrriſche Händel auch bey den Flügen
Gemuͤthern vorlauffen: Damit haben fie Gelegenheit
höhnifche Lieder aufzufeken/derer fich niemand offene
-
D
lich / und alle Welt heimlich anzunehmen hat,
Lyc. Siehe da! haben die Hof Poeten ihregunf
hierzufuchen? — 1
Nic. Ja / ja / kein urfte iſt fo hoch Fein Bauer
verachtt / er gibt mir etwas Materie zu meinen
en. — 1
— Kan ic) die neueſte Invention nicht erfahe
ven: a - ES,
Nic. Esiftnichtoielbefonders, Uie votellichent
Tagen das Weſen mit dem Kriege bald in dasgange
geriffen wäre/ und da die Schläge mohlfeiler waren?
"als gebratene Kramts⸗Voͤgel / gedachte ich an en
Raͤdeel / das habe ich ben diefer Spatzier⸗Reiſe in ein
gutes Geſchicke gebracht. —
Lyc Es wird ohne Zweifel luſtig zu hoͤren ſeyn
dNie. Luſtig und traurig: Nach dem die Gere
ther find, Ich bin zwar Neutral: Aber wenn mi
der Furor Poeticus einmahl antreibt / fo bin ich Edi
nes Menfchen Freund. * —
Lyc. Sch wolte nicht gern alle Menſchen zu Sem
Denhabem, = "2. —
Nie. Aber wie ſtehts / wenn die Leute wider unſem
Willen boͤſe werden Be:
Lyc.Die Frage iſt zu hoch / ſaget mir Das Raͤtzel
Nie Ich Fan die kurtzen Verſe wohl nachſagen
J
N DE, Arceni 1. I; Er ; ze
* D — 1
er E — PT: dir —— teiffenich nicht ein nr Perg *
— a ne ein — |
En x serihm sf ‘baden hei |
— — me Schelmen werth
| Be De ER. ? der Wolf? Du Llbabe
we ohin in zielet dieſer — F |
lic, hr Gnademauf ein a /das ein iediver
® 9 Mare ch errathen wird,
Lyc. oͤre / du Paſqvillen⸗Schreiber/ laß Dir den
beit gen Tag mit göldenen Buchſtaben in den Ka-
‚der der zeichnen. Denn wo du mirnoch einmahl mit
ſoſchen Poſſen begegneſt ſt/ ſo will ich beweiſen / daß dei⸗
‚mes Soeten-Rappe noch lange met mit einem Harz
| EN Darf verglichen werden
| ch meine, die unvernuͤn ſtigen Woͤlffe;
u nd will nicht hoffen/bap eine vernünftige Beftie
; Ba zu bellen hat,
- Lyc. Deine Sprache gen verftändlich,
Nic. Drum wer de ich auch unter Die verftändigen
Beute gerechnet. Ach lafft mich zufrieden : Thut
ihr / was ihr tollet/ nehmet mas ihr wollet / betruͤget
Eu, wollet / ja befehmeiffet den Königs vie ihr
Bot; ch merde euch mit meinen Werfen Fein
in enfineg reden / wenn ich — Freyheit be⸗
halte daß ich ſchreiben mog was ⸗
- "Lyc. Wer mit Kafenden — — der moͤchte
ſelbſt an ſeinet Vernunfft Schaden leid leid
ehet ab.
Nic.Es iſt mir leid um des gnaͤdigen Herrn feine
Vernunfft: Denn two man die Wahrheit nicht ver
X agen Fan da find die en Wuͤrme im Gewiſſen
N (D) lebens
j
Fi
—
50 Sicilianiſche Be
lebendig worden. "Ach gläubt mir / dagi ging? dm J
gemeine Land⸗Verderber / der Frieden⸗Stoͤrer de
zehnfache Wolff hin / der alten Sicilianern han yür
flig iſt / als ein vierfüffig Unthier den unſchuld
Laͤmmern. Und ic) ſchwere / mo mit der Poct ten
Kaften nicht von der Hike zerlechſt / oder von —
te zerſpringt / fo will ich Fein Lied machen / danicht
Wolffsahn durchgehechelt wird. SD es iſt eit £ er
fährliche Sache / wer di ik nn zuß
den hat. [geb ? t vab
Erſter Bandlung
Vierdter Aufzug, —
dDie mittelſte Scene eroͤffnet fick R 2 N
Selenifle , Argenis, » * —* Er
AR
8
— F
Er" *
gel FE ER — —
| RI bin.eben der Meinung. 3
Arg. Seine Höfligkeit iſt nicht zu befeheeibe t
Sel. Ich halteihn ofte noch vor ein Seauenimm
Kun ich habe meine Schweſter in der That
noch nicht verlohren. ;
Sel. Wenn mir fein Geſchlechte nicht unbefa, nt
waͤre / fo wolte ich fprechen/ ein getreuer Bruder fi
funden worden / nach dem der Koͤnigl. Hoffe
von a als von den tapffern Poliarchus bit Su
w 2
Ä g. Ein ſchoͤnes Mannsbild iſt aller Ehe
— Aber wo die Schönheit durch wa I
Dur r .
ee r
RE Be ÄRGENIS —
du durch. CHITTZ ja gar a gas durch ein ın ein Imeefehronfenes :
x 2 Jeld dem Gemuͤthe begleitet wird da iſt alles Geld zut
= g wenn man gleie ein ſolches Kleinod —**
Seen. Air wollen an feine Bezahlung geden⸗
de 15 m; dien wer bejahlet mit) / wenn Ich etwas gus
Er Arg. Ach iodfke Mutter /ich gebe alles / was ich ha⸗
Sit mich auf gute. Beitungen nicht lange
x % el. Es lebet kein Menſch unfer ber Sonnen dee
| [es umfonftthu t.:
Arg. Es lebt Fein Menſch unter der Sonnen / der
fi ch 9 der Danckbarkeit mit mir vergleichen Far,
- sel. So muß ich der Danekbarfeit mit guten
D ienfien; uvorfommen Der — Pos
li archushat fich anmelden laflen. _
ei Ach Mutterrift es möglich ?
j: sel. Was iſt moͤglicher / als * weh) —
Oneneinander mit Vifiten begegnen?
# Arg. Er wird ohne Zweifel baldfommen,
DS“ Roc diefen Augenblick. |
5 Arg. Sch erfehreckeyumd freue mic,
— Ichlache über beydes.
At Biy alten Leuten iſt das Mitleiden geftorben,
— Form gar der das Mitleiden wieder
en
|
EIS) 2 Erſter
AD x
#
5 N | Sieiltahife
eier —
Sclenife, Angenis, —
BE J— hg a Si
Sei Prinzeßin / iſt einem geringen ®
der Zutritt verftattet? J—
Arg. Meine hoch» ‚gefchäfte Theogrine 1 ui !
noch ihren Platz in dem Stauenzunmer.
‚Pol. In bdeſſen darff ſich Poliarchusder St 9
nicht anmaſſen. * e
Arg. Ich nenne: diefelbe Perfon, Taf h Ati |
abfondenn kan / der mag mich meiner St sefte
rauben
Pol. Dieſe Guͤtigkeit ſoll mir allezeit anft
heiligen Befehls dienen.
Arg. Warum fol ih: benfelben. — abfor |
dern laſſen / dem ich meine Ehre / mein Leben/ja aut
‚garden Herrn Vater aufs neue zu dancken habe
Pol. Mein Glůcke wird lals ein Verdienſt aus
— das Stücke iſt des Weines il irt
eweſe
Pain Meine Prinzeßin weis / worin der Si
meines Gluͤckes ewig beruhen wird.
Arg. Es iſt eben der Grund / Darauf 5m
Zergnlgung jubauen gedencke.
Pol. Ich muß des Ausganges erwarten.
Arg ee Rn
iebſt
er VARGENIS 83
eöfter Poliarchus, Die Zeit iſt vorbey / da wir mit
unckeler Complimenten geſchertzet haben; Der
Dimmelfen mein Zeuge / daß ich Feine Salfehheit vor⸗
einge, Entweder Poliarchus ſoll mein Ehgemahl
Ei Der ich will meine Sungferfchafft bis in Das
Srab behalten. Sagst der Königliche Here Va—
fer a wolan fo will ic) mein Gluͤcke mit beyden
Handenergreiffen. Solte er fich widerfeken/fo mag
1 * — ich unempfindlich leben / oder trotzig ſter⸗
an.
Sdhoͤnſte Gebieterin / ieh werde gantz auſſer
me ſelber geſetzt Allein der Himmel ſtraffe mich mit
den Hoͤchſten Ungluͤcke wofern ich in meiner Bez
Randigkeit. bis in den Tod wancken werde, Entwe⸗
Der die angenehmfie Argenis foll mich vergnuͤgen /
See eh till der Nachtwelt meine Söhnermißgannen..
It kan ich nichts geben/als Die Hand,
Ich empfange aber / nebſt der Hand/ ein Hertze.
wohl ein Hertze welches in der Tugend⸗
hafften Bruft zu wohnen gedencket.
sel, Ssheliebften Kinder / gerathet nicht zu tieff in
die Schrift: Die Dekanntfhafft gehet hin / aber:
0 man von Heyrathen ja wohl gar. von Kindern:
ya taieıals Srugentanieg
— Mutter hat ihre Vergnuͤgung im
sel. Doch wiefheinet mein Prinz fo reiſefertig?
"Pol. Der Befehl Ihr Maj Dringet mich darzu.
sel. Es muß etwas viehtiges vorhanden ſeyn.
„Pol. Wo ein König befichlet/ da haben auch gerins-
J FREE 3 ge
>
RAS ie — Sieilianiſche ORT —
ge Sachen ihre ihre &pichtigfeit. Es wid etwas zu
grigent gehandelt / da meine Gegenwart der Sa
zu guter Endfchafft heiffen foll. Und alſo we oc
aufmenige Tage um Erlaubnis bitten / meine 4 luf⸗
wartung zu unterlaffen. |
m Ich Fan dem sröniglichen Befehle nicht wider er
reben. —*
Arg Und ich muß demjenigen Gluͤck wi fen
der ich rühmen an / des Königs Perſon au re Pre-
ſentiren —
Pol. Das Gluͤcke beſteht auf guter Berrichtur u,
Arg. Daran: ift nicht zu zweifeln. Aber w
foll ich die einfamen Zagepaflrn. ur
Pol. Unmaßgeblich, davon zu reden / mit dem üffen
Andencken meines geführten Sungfer-Stande ee.
Arg. Warum nicht/mit Hoffnung einesbeffee “
Standes? “
Pol. Diefe Gedancken wolte ich gern sort nic)
behalten.
Arg.&g wollen wir in ungetheiltenGuͤtern fi fißen h
Pol. Dasheifft/ich foll nach Agrigent reifen? und. d
zu Syracufa verbleiben. Alſo nehme ich re
Abſchied / und bitte um die Freyheit / daß ich unfich 3);
bar allhierversiehen.möge-
Arg. Der Himmel begleite mich wenn — r
Seelen nach/meinen © eg auf Agrigentncehme, "
Pol. Alfo wird meine Reiſe deſto froͤlicher fon a
Nochmahls inden Schuß des Himmels DefohIERE i
Der kuͤſſt ihr die — gehet ab}
rg Ach meine Mutter / eben fo höflich / ſo leut
lig / IN freundlich that er im der vorigen Kleidung. Fi %
[2
——
2 ARGENIS | BR,
5 2 u Sadterachte, Prinjeffin; Di Die Liebe mag
en hi! — su hefftig ſeyn. |
= Arg. Sch habe einmahl gefehmoren; Nun kan
"ich in Dex Liebe Feinen Sreeß begehen.
"EA Sel. Den Exceß begeht man in ungeduldigen Re⸗
Mag. So will ich warten/und nichts davon ſagen.
—
el uUnd ich toill Zeuge ſeyn daß niemand die
FÜ Orangen Der Tugend Be hat. | ’
% 2: N | [gehen ab.]
Eee Gandlung
Gechſter Aufzug.
en
—
a 1. St A Das Sehne nhtenmchtenmes
| — der Herr Intendant uber die Finanzen anbieten
hoͤ
— frage wie us Geſchencke ſoll verdienet
werden? |
&. Mel. Pit reden ind fötweigen.
A Aa Das find — Dinge.
*
Mel:
EL; ; Sieilianifhe er —
Mel. Aber nicht unmögliche Dinge Be - gr
Afp. So muß ich einen Lehrmeifter babe
Mel. Bielmehr einen Diener/ der ſich om“ ; eg
weiſer gebrauchen laffet. .
Afp. Iorin beſtehet nun meine Kun? a
Mel. Aufdie Pringefin Achtung zu geben und
erforfchen / 6b ihr Sinaden / Herr —
feiner Hoffnung möchte befördert erden. —
Aſp. Wenn aber die Sache meinen Augen
borgen waͤre? —
Mel. Die Geſhencte machen (öaufhtige A —
gen
Alp. Allein es. iſt ſchwer / wenn man ‚zum erſ m
mahlder Untreu gewohnen fol. — iM {
Mel. Schönfte Afpafia, Diefe Untren wird mit i
ner. beſſern Treu / das iſt / mit einem anſtaͤndigen n Er {
mahlbelohnet werden, Be
Alp. So redet man von ungefehehenen S Sa ben, Ki
Mal. Ich hoffe / es foll bald geſchehen / daß m
Beylager beywohnen werde / da ſich die Braut d
gegenwaͤrtigen Zweifels ſchaͤmen fol.
Afp. Die Leute ſeines gleichen haben beſſere ou⸗
rage jur Hoffnung / als das furchtſame Srauenzins
mer. J
Mal. Doch was ſoll ich erfahren. J—
Afp. Ich weis nichts, Und wenn ich fored hen
ſolte / der Fremdling Poliarchus hätte ſich in die
Prinzeßin verliebt / fo moͤſte ich mich auch der Zeit ung
wegen ſchaͤmen. %
Mel.Esift wahr / die Lebe waͤre ziemlich unglei
Afp- Drum ſchaͤme ich mich auch davon win en.
J. — #
5 ” *
J
—
1
F
To
—
* f .
* eh ar —
| AÄRGENIS,
4 v , . —2x
ff
nee Nr erw
Mel. Aufgute Belohnung Fan der Sache beffer
© Machgebachtwerden. ——
Alp. Aeilich mich foll verfauffen laſſen / ſo wit
DER
fi
*
ich keine Muͤhe fparen. Denn dieſer liebſte Buͤrge
muß mir gut vor ale Gefahr ſern.
el Das Unglück treffe mich wo etwas daher
zu befürchten ift. Doch ıhre Affe&tion vergnüge
wich wo ıch alsein guter Rathgeber allhier erfchienen
bin. (gehen abi]
s wird geſungen
a a
KAHr Leute ſeht die Tugend reifen,
* Die zwar in ihrer Unſchuld geht/
Und dennoch zwiſchen Stahl und Eiſen
HB eine KopimDornenficht.
Denn wen das Lafker nicht gefällt/
Deer taug nicht vor die ſchlaue Belt.
Ein tederkiebet feines gleichen:
Denn weildie Tugend ſeltzam iſt /
So muß ſie mehrenthells entweichen /
Wo man die Luſt in Siindenbüft,
Seeht unſern Poliarchus an/
„DB fine Tugend ruhen tan.
Wlewohl der Hmmeliſt bemuhet /
Daß ſich das Laſter⸗Volck betreugt;
Wenn er den Feind von weiten fieher)
So wird das Mittel ſchon gezeigt/
0666
— EER Sicilianiſche
Dabey man Heil und Hülffe —
— ſolche Tugend trtumphurt. —
Grſter Sendtung e:
Gichender Aufzug. —
Trebatius, Diockes. ' = % “
Be: ‘ IR
€’ muß hieher Fommen. Wok F
Soden Hurchſame Leute J bie m a
— fein Gemuͤthe Er au
nicht. —
Diocl. So werden wir um einen —
Sieg ſtreiten ſollen. u Er =;
Treb. Der erfie Anfall wird das befteth %
Diocl.2lber von wem wird er begleitet?
Treb. Der Feind iſt mir am liebſten der ken
Begleiter mit ſich fuͤhret. —
Diocl. Gleichwohl ſind ſolche Feinde gar —
Treb. Wenn ihr ein ſeltzam Wilert — ſo
wird unſer Hanck doppelt ſehn.
Hioel.Mir iſt bange/ und es darff um ein Made
verſehen merbeny Damit werden wir zum —
reb Ehe unfee Berfehen offenb wird / ſow —*
len wir den Ausſchlag vollzogen haben. |
Dioch Biel Glücks zum Vorſatze; Ich (a
fo lange zu / als der Gegentheil geduldig — —
Treb. Und ich fo lange/bis mein Patron sen gnů⸗
get iſt. ⸗ Dioe oc) y
x | *
—
x Bear —
Sg: —
—* —
— 20.0 Arcenıs. 2.09
Di joc EEE — ein Geraͤuſche Der "Der Augenblick
em £/ da woir unfeve Legation aus dem geheimen
demorial uam an:
2 Be ea He [SIE gehen ab.)
| B Fi Bandlung
— ——
Br - Acheer Aufzug.
a * Archombrons, , Hanno.
\ © Arch.
Sm Die fen Danck / der. mich ohne Gefahr -
=) no betreten laͤſſet.
‚ en ann. Undebendiefer Schuß wohne uns ferner
behy / de mit die froͤliche Ankunft durch viel nachfolgen⸗
de Stu nden befrafftiget werde.
” — ch 1. Ein Unbefantter Fan mithalben Gluͤcke zu
frieden feyn.
—— Hann. Diegange Tugend wird etwas mehr ver⸗
Arch. Weg weg mit der Schmeichelen. Der
Mürterliche Befehllieget mir im Sinne / daß ich bey
h nSluchevon meinern Geſchlechte nichts offenba⸗
Se Ind alfo muß ich meiner felbft vergeffen/ ich
G Bauch ; ht vertragen/oaß ich der vorigen Hoheit
merkt or felange ich ſchweigen ſolſ
nn. eb Binder einzigeyber um dag Geheimnis
‚hat: Aſſo bin ich) gleicher Geſtalt der
allen um tigen Verraͤthern widerſtehen
Arch.
6 | Sieilianifbe_ Ve
| "Arch. Die echte Ru TR E
hatmich untufiggemacht; Das Haupt wi mia X
entfallen; Und wo mich diefesneue Lat dg Yig a
nehmen toill/ fo werde ich zu gutem An ange R: *
von dem nechſten Orafezerdrücken. — — a
Hann. Was im Wolh ohauſe geſchehenk an / das
wird unter freyen Himmel gar unzeitig angefar ige 3en.
Arch, Sich will dem Wirthe einen ausgeruht
und luſtigen Gaſiliefern Bi
Hann. So mag der Here tuben; EL nit on fi
ber Wache ſtehen. —— — RR
‚Arch. Die Wache wird von noͤthen |
ich höre ein Gefehren / welches mir be
Antritte wenig gutes prophecene möchte,
Hann. Das Geſchrey iſt —— — RR de.
Anblick fcheinet noch bedencklicher. a
PR ——
Erſter Gandung
Neundter Nufzug. 39
Archombrotus, ‚Hannoy Timockea, 3
77 Im
5 Ihr Leute / ifiniemand/ 9— Ye: angefochten
nen Unfchuld annehmen will? Iſt niemandy dei
feinen Acın gegen Die verfluchten Mauber zu gebrau
chen weis? Ach kommt der Tugend/ kommt de
Königreiche zu Hülffe / welches numehr in der tapfe
ferſten Perſon verfolget wird, Will es niemand
hören? die Tugend foll fterben, Lebt niemand / dem
mit dieſem Leben gedienet iſt? ef
Arch
“
j
7 Arch. Meine Stau wohin zielet die unermeßliche
Klage? Iſt etwas / darbey ein. Tugend⸗liebender
eendling mit ſeinen Dienſten erſcheinen kan / fo wer⸗
Deich nimmermehr ermangeln davon zubleiben.
Tim, Was gefchehen ſoll / muß entweder ges
*- *
winde verrichtet / oder gantz unterlaffen werden
wider ungerechte Gewalt bepftchen? Hier iſt mein
EA
+,
N —
.. einen C.avallier/der mit feinem Tode Dem gangenSts
nigreiche Den Tod anfündigen wird. |
Arch. So will ich den. Namen nicht haben daß
29—
Ki
ir
> *
er bey meinem erſten Anblicke folte verlaffen
RR DE a TEEN. Hp,
f "Han, $chtwagemmein Blut meines Herren Ehre
jr
-
‚zu befördern. — —— * \
Arch. Und ich will vor Das Königreich ffeeiten/che
wir die Perfonen bekannt werden / welche des Dien⸗
ſtes benoͤthiget ind. IR
Han. DHimmel/die Seinde Fommen ung näher
g als wir vermeinen. ir |
aan
rom
Erſter
a
[3
-
Arch. Soll ic) einem verfolgten Srauenzimmer
—
62 Sieiliamifiee
Erſter Bandlung —
Zehnder Aufzug. mn.
Die Borigen. Poliarchus —— J
batins UnD’Diocles — gejagt u
R
Bete mir vom * Er werde ——— er⸗
folget.
Pol. ber Wi: den Schufdigen firaffen. Bi BR nn
Treb. Oweh! ich ſterbeer fälle in dieSce we
Pol. Das hatein Steaffenrauber verdien RR
Dioc. Aber fo wird ein Sürftlicher Sean dt 5 |
nicht empfangen. ERLER
Pol. Und ich werde mich Feinen girftichene 1
fandten laffen todtfchlagen. | ER
Dioc. Das ift nicht gefchehen. Ba LT
- Pol, Sch weis mohl, Doc es ifl Def J
nicht geſchehen / daß ich dich zur Straffe fodern fol. = an
Dioc. Weg / oder ich wehre mid).
Pol. Wehre dich/damit du nicht in Der Siucht/als”
ein Haße / erſchlagen wirſt. Doch mo iſt deine Tapf⸗ —
ferkeit? EN,
Diocl. Ich bin getroffen. Ach ihr Diener / ver⸗
N. unferm Herrn / wer ſeine N beleidigek
hat. Er fälle. N
Pol. Vermeldet mag ihr wollet / ich werde mmmer⸗
mehr zugeben / daß ich den Straſſentaͤubern jur 1 Die
feretion einen Todtſchlag BR) fol, u 7
Tim. |
F ’ |
® Er ARGENIS BE.
A Im. "No; mein Herr) / Fennet er je fineetehred ene
* erthin niet
= Pol..Sych habe von meiner Höftigfeit abbrechen
x nie. mich eine fremde Gewalt zu eins nöthig-
den darbey das Gegentheil om meiſten verloren hat,
BD ch nun wünfcheich Gelegenheit uhaben/ damit
. Der begangene Fehler möchte erſetzet werden.
> Tim, Sch befinne mich auf Feinen Sehler / damit
id we beleidiget worden. Doch wie mein Irr⸗
re thum wird zu entſchuldigen ſeyn / Davon werde ich
in fremdes Urtheil erdulden muͤſſen.
| — Was vor ein Irrthum verdienet ein fremdes
Urtheil?
Tim Sch ruffte um Huͤlffe / da doch ein tapfferer
= Shvallier Feiner Hülffe vonnöthen hatte.
" “Pol, Meine Tapfferkeit beſtund meiſtens i in ver⸗
-agten Seinden.
, Tim..dDie Erfahrung beseugetein andere. Doch
3% dieſer höfliche Sremdling BR, ſich ſchon refolviret/
meinem Bitten ſtatt zugeben.
ol Mein Herr / er trifft mich in einer Confuſion
an da ich meine ſchuldige Aufwartung aufeine ande:
r ‚zeit verfchieben muß:
Arch, Die Ehre iſt mein, den Vornehmften aus
Sicilien hey meinet Ankunft kennen zu lernen.
"Pol ofen Diefe gegenmärtige Grau meine
NMeriten mehr zugeleget hat/als ich in der That erwei⸗
€ x 5 ah will ib an ber falfchen Impreflion Feine
F uldhaben..
"© Arch. Sch habe f Biel geſehen / daß ich auf kein
— ſreides Zeugnisiwarten dorff. *
ol.
e te — —— | Ran: —
u
in — werden.
“Arch. Sc) Bring flftden Aitul me ner |
uermwerben.
Tim. Meine Herren der Platz iſt hier unbegbe
die Gefahr macht uns den Weg unficher, Solln
ſchlechtes Haus in der nechſten Gegend die Eh te
ben / daß zwey Tugendhaftemit einander befani —8*
den In fo werde ich das Gluͤcke Lebens ang u ruͤhr
% Pol, Ich laſſe mit befehlen. Doch meine.
n Senehmhaltung wird erwartet, 2,
Arch. Ein Sremder folge, wohin er ii
wird [Sie e gel — ab
Grſter Bandlung
Eilfter Aufzug.
Gelanor, Phorbas. 3
* Az * *
EM
—
a” säfrauf offener Straf off Br
Phorb. Ind das heiſſt / einer Schlaͤgerey zu N | I
— Davon habe ich Feine Wiſſenſchaft. \
Phör. Es ift nicht anders/ Herr Poliarchus h
fich durch vier bewehrte Kerls durchſchlagen müffen R
. Soc ich foll dag Geraͤuſche nicht gehoͤret 12
Phor.
—— NS,
Phoı ———— Retirade hintere Binkre einem Ge;
ifch: Be ich beffer sufehen/als wenn ich mitge⸗
Gel. So machen es die rechtſchaffenen Diener.
Phor. Meine grau war davon gavifcht: Nſo
Mnufte ich fehen/wo fie herfommen wolte,
C — So wird mein Herr zu groſſem Ungluͤcke
überfallen worden.
“Phor. Die Bärenhäuter waren Courage Seo
MAnfallen: Aber alsvig erſte Kunft fehl fchlug
dacht ich felber/, Hr. Poliarchus hätte zw wöllf Hände
friegt; ; Denn alle befamen sugleich “un und
A
| J — hirgend an.
| A ho: .&% en Ubertwinder im Lauffen. Herr
oliarchus ‚olperte einmahlidaßer fienichteinhofen
fin te und biefem Falle haben’ fie das Leben zu dan⸗
— ‚Wie werde ich meine ref entſchul⸗
digen? Allı ‚ich fehe nieman
‘ Phor. & Hunem® chloſſe werden fie anzutreffen
Gel Somuf eh ii den Ncg weiſen laſſen.
—0 Scene eroͤffnet ſich.)
— n
N —
on (© Erſter
— — Siciliamſche NE a
a A
*
Kitten | Bandlung —
Zwölfter Aufzug.
Archombrotus, Polarchus.
I — BEER
Arch. Hr A FAR: je 3
8 Ch troge mit dem Koͤnigreiche ein ber lichee
Mitleiden.
Pol. Ein Fremder mag cwwondendn fie N ‚6 J
dancken eröffnen. —
Arch. Ihh ſchaͤtze mich vor keinen Fremda —
dem ich ſo einer vertraulichen Freundſchaſt ger
diget werde, Eis
Pol. Ich habe die Ehre zu rühmen. q Doc von.
dem Königreiche zu gedenken: Der König ift fe
guͤtig / und urtheilet von andern-aus feinem&en
Arch. Damit wird die Gnade mißbraucht, 2
kein wie ſteht es um Die Königliche Prinzepin ? 2 Dent
ieh habein Mauritanien von hrer Schonhet ſo v viel
gehört / daß ich leicht glaͤuben kan / es werde auch ũ
rentwegen an Streitigkeiten nicht ermangeln.
Pol. Sayesift ss esiftnichtanders, —
‚Arch. (ad Spedi. .) Wie ſoll ich Diefen Aufall vet
fichen? So pflegen. verliebte Perfonen zu Ma |
ten. Ich muß die Probe noch einmahl haben. @
Polrarch.) Wer iſt aber der boßhafftige Lycogenes
Pol. Es iſt ein auslaͤndiſcher Fuͤrſte / der u
Urfprung zwar aus Italien / doch feine gegenw sartie tige
Macht in ai un Di:
—
43
— 11
Arc i
un...‘
rt
*
_ Arch. So werden die Ausländer hier zu einer
34
— — — um
=.
. 4 [*
hr).
witlerzeit gewonnen Spiel.
NE |
Deffenttwegen ein blutiges Gefechte vorgegangen.
ge Blutvergieſſen war nicht allzuhefftig.
Alleinder Konig ſahe / daß ein Unterthan der Mae
fiat nicht fehonen wuͤrde; Und ein Rebelle fiehet auch /
daß er Feinen fichern Weg zur Verſoͤhuung übrig
> Arch. Alfo werden die Friedens Trattaten auf
ftwachen Süffen beruhen,
= Pol. Man gewinnet Zeit / bie man mit beſſerm
Vortheil wieder ausfchlagenfan,
Arch. Ich bethaure die Königliche Prinzeßin / daß
„STEH. SS) bethaure Die K | d |
fiedes Herrn Daters Gefahr bereuen foll.
‚Pol. Achja ⸗⸗ man möchte beffere Zeiten wuͤn⸗
h Arch. (ad spe.) Wie muß doch ein tapfferer
Menſch ferne Liebe an den Tag geben / und wie un?
gluͤcklich liebet ein geringer Menſch / der fich bey Koͤ⸗
| —5 Perſonen kaum mit den Anſchauen vergnuͤ⸗
endarf.. —
Pol, Die Nacht wird uns zur Ruhe noͤthigen.
BEL, | (&) 2 Arch.
1
RR
i
j
3:
— ER Slieilianiſche we:
"Arch. Auf meir meines dreundes 8 Befſchſw willi 217
gen,
Erſter Gandlung
Dreyʒehnder — J
AR
Poliarchus, Kran sn Tim oclea
BE —
Di‘ ihr en site, * es engem *
ee Ww
—
Pi
5 IR
Pol. Meine ra it cin at im er 9— IS ke
Tim. Sa wohl ein Brand. Aber im gantze en Koͤ
nigreiche.
Pol. Das iſt ein neues AWunbertwert/n 9 —
ganke re abbrennenfan. fi
Fim. Es laͤſſet fich gar wohl thun. Die hi oh hen
Nacht⸗Feuer ſind angezuͤndet. er
Pol. Auch dieſe Rede iſt mir gudunckel. °
Tim. Haben fie Feine hohe Baͤume mit — *
Koͤrben auf dem Felde g on —
Pol. Ich habe ſie geſehen: Doch daß ich näh |
ſollen nachfragen wer ſich derfelben See Bil n
ich etwas nachlaffiggemefen. |
Tim. Sie air ee Fe — in den
nigreiche was hohes verbrochen hat / ſo wird / au *
fehl des Königlichen Hofes / ein hoher Baum ı agb
uͤndet; Damit muß der Nachbar folgenyundfoh ch
Sefilt eilet Die Flamme durch die gantze So
— "ARGENIS. 65
1. Die Slomme toi wird dem d Dem Verbrecher die Aus
ehe ausbrennen, -
; — su le N das Volck auf dieſes
— Tim. Es — Und ſo lange ich geden⸗
ce Bar haben die Feuer einmahl gebrennet / als
Dem Könige nach Dem Leben mar geftellet worden,
Der Himmel helffer Do voritzo nicht ein Koͤnigs⸗
a Border verfolget wird.
TR Pol. DieUrfache fan.nicht unbekannt bleiben.
ch = Mein — Bye en,
i kin Eeiner Sicherheit bewuſt / und alfo Fan nichts ſo
{ lit Diese werden/⸗ es kan noch aͤrger geſchehen
eR Diergebnder Aufzug.
ER undPhorbas.
Tim
ei Bote hat * Lob berdienet /der bald zuruͤ⸗
cke koͤmmt.
63 Phor.
J—— Sieiliamſche — 4 Be, |
"Phor. ndperj berienige noch mehrsde Der gut — it Di
bringet. * Be
Tim. Wer nichts gutes hoffen kan der. ‚äffet fid
die boͤſen Zeitungen nicht erſchrecken ”
‚Por Ihr Gnaden belieben etwas alleine, mb
gen
Tim. Die vornehmen Herren Säfte indon
auch wiffen.
. Phor. Ihr Gnoden machen den ——— venn
die Zeitung bekannt if. 3
Tim Der Schluß ift gemacht: Ich mil ui ht
— dieſe gegenwärtige Deren ni bes The
u Phor. Sobin ich dem Befehle gehorfom. He 23
Poliarchus wird geſucht. — AR
Pol. Wer hat den Poliarchus zu — ne —
khor. Diejenigen / welche Des Lycogene es
ſandten defendiren wollen. _ ——
pol.Was habe ich mit den Geſandten sub n? R
Phor.E8 wird vorgegeben/ als waͤren Die | 9 ge—
ſandten a der freyen Koͤnigl. Straſſe / wider D
Woͤlcker⸗Recht / niedergemacht worden. £
Pol. Sind die Straffenrauber Sefandten gewe⸗
fen? (Er ergreiffv Timoglea.) Meine Stauffi fi
wird Zeuge fenn / wer dag Voͤlcker Recht in dem
alde gebrochen hat. Solte ich mein Leben jun m
Dpffer dahin laffen Damit Das ro te: J
Sicilien nicht beleidiget würde?
Tim. Die Zeit ift nicht Darnach / daß man auf di n
bloſſe Unfehul bauen darf, Die Seinde find au
Hofe zu maͤchtig; Und alſo iſt der befte m u
man ſich unſichtbar machr.
Bd en
RL
Y
Po Soll — meine‘ ER Sa bi ei eine
npfliche Sucht verderben? ··
ion Tim. Shut man dosh dieſes in der Serfahrtr daß
BR n dem Binde feinen Willen laͤſft.
F Be Arch. Her ſteht de Manm der feinen neiserfantts
en Bruder nicht laffen wird. Wer ſich einer Thaͤt⸗
dgl feit unterhoinden will’dtt ol uns ſein eben wohl⸗
gemuing verkauffen
im. Des Königes Name if doch. bey dieſem
euer refpe&tiret werden
2° Arch. Aberaüf Scfumoheiteinesfremden —
—3 p olte ich mein Blut nicht vergieſſen.
Be: "Tim. Vielleicht E noch Hoffnung zu guter Nach⸗
richt. 'Pherbas. gehet noch einmahl/und I laflet euch
— tr za geroifers berichten / was von dem K Koͤnige be⸗
gehret wird.
bpor Ichwolte woͤnſchen daß ic) — beſſers
en Die: ea i aa En
uges
B “Tim. — Zurrug wi J te der Moth zur
Klu gheit |
Pol. 58 muß ich Viſenſwen ſch betrügen ſoll.
Tim. Sn dieſein Schloſſe iſt ein heimlicher Keller /
Davon kein Menfch auſſer mir Wiſſenſchafft hats
nd veil von auffen drey unterfchiedene Thuͤren / ge⸗
gen das Waſſer zu gehen fo koͤnnen wir leichte eine
Beer Lo etliche Tage Darin verber⸗
— gen.
| (4 Pol,
J
— — —
—
se Sicilianiſche F
Pol. IRarum fol ich mi ich mich zueing einem Terz 19 an
perdammen?
Tim. Damit die Feinde ihr Sefängnis, as
halten. Mein Here entweiche aus dem F Re
Gegenwart aller Bedienten rear mal
wir miteiner Sackel der Thuͤre ſtehen / die ihm
Eingang eigen wird — — |
Pol. Was foll HR Pe den Hander fi werden / 2
wenn ich mich unter die Erde begraben —
im. Zum wenigſten wird ſo viel Zeit gewon e
daß die Feinde betrogen / die guten Freunde ri
muntert / and die Slucht aus der feindſeligen
befördert wird. BR: RE
Pol. Ich fehe wohl / daß ich der Noth m uß m or⸗
ſam ſeyn.
Fim. Wir gehen auf dieſer Seite. rn
wolle fich nicht verfaumen. > Fe
[Timgalen und Archormbrotus gehen. | 5 3
rſter Handlung
Runffzehnder Aufzug.
Poliaste hus, Gelanor,
| E 9
* Je
‚Gel.
cr mein Herr / iſt es Mlich/ daß wir ſollen vet
oren fenn.
. Pol. Sch er mich viel bereden laffen/ das ich mi,
nicht einbilden Fan.
Gel, Divie unglückfelig ift die Verſt lung date j
*
eh
* — ARGENTS. 7
beyc Such Könige der. hohen Majeftat und 1d ihrer Sir
ehecheit vergeffen follen, |
Pol. Der Himmel helffe mit einmahl aus der In⸗
ei ae Die nenn Er Bi IE toeiter fo a Sl
Gel. Aber Baht gehet die Dh ER
Pol In eine verborgene Hole. In deſſen gehet
a a breitet Die Zeitung aus als wäre ich im Fluß
feerteunden. Nur bemuͤhet euch/ daß mein ehrlicher
Arfidas den rechten rund erfahret / und der ange:
f —— Argenis die Wahrheit unverzůglich eroͤff⸗
1 an.
Gel. Bo ſich der Here verbergen muß, da Fan
der ee nicht De er muß dichten —
Brayrz
F mein oa ae fon. |
Erſter PR
Gechzehnder Aufzug,
Dares,Telophes,Melampus Lyeisca,
pn us,Alopex,
We: Dar
ei: heiffttwoht: Heute roth / morgen todt. Wer
BR dem groſſen RN dern aufgeblafenen
(&) 5 Poliar,
Me
m
Da
74 | Sicilianiſche
Poliarchus ustolch © Ding ugefranet? Und nı | im mi
fen " doch fehenyob er lebendig oder todt wi Def
men ift. Ei.
Tel. Wir wollen nicht viel reden / ob ee te — ge—
freſſen oder geſoffen hat / daß ihm num im Halfe tech
Gnung daß er des Königes Feind iſt und gun ak RB
— jedweder verbunden iſt / Den Schelmena aufs
ER AR a
„Dar. Enttauffene Ketlen laſſen ſich übel fi cm. £
* Tel. Und noch übeler finden. —
Dar. Und manchmahl ftellen [e ſich un Ib ht *
Ter. Damit ſetzen wir unfer Leben in Ge Rabe. |
Dar. Nun ihr Leute / was habt ihr vor Nacht ich f
Sal der Kerfe Poliarchus hier im Daufeflecten?
Mel. Ehrenvefter Dr. Ober⸗Vogt / ich kenne der
Menſchen nicht / aber ich dencke doch/ id 0 habe n
geſehen. | —
Lyc. Es iſt ein junger Kerle: Die Sei der ib)
ihm länger als der Bart/ ımd den habe ich gefehe m. ”
Buc, Esift nicht anders, Greifft nurzu; Dee
Rechtſchudige folluns nicht entlauffen. Ba fi:
Alop. Aber fiemachen woßldie Thüre nicht auf.
Mel. Der Haupt -Schlüffel im Königreiche € &
in DAR eine-Dolg-Ayt / die kan alle Thuͤren au
chlieffen
Lyc. Und die beſte Kunſt wider Die —
ſi * die K eeſeſteine / derer ſunffehn aufeinen Zentge |
genen. | Ps
Buc. Sch glaͤube doch ber König macht unsg g gar
zu Edelleuten / mo der Sanggutabläufft.
Alop. Odu Partſwenn er uns die alten wer] 1
rg ven %
2
Ji
—
Mi “
=
x
4
*
*
*3
"ARGENTS; | ———
— 1 ( < feinen Tieffe < abfehreiben /fo ı Wolte ich. einen einen
Feyertag und einen Buckel voll Schlaͤge nicht achten.
| ae "Mel. Nun wir werden zuvor klopffen. 5
BeLye. Gleich swgibt die beften Ackerleute, ‚
ac Sych dachte / die beften Reuter.
5 Seht / wer mit der wol art fein gleich zus
hen fan.
F Dar. oje ſtehts will niemand den Anfall thun?
er Ihr habt es ſchwer su verantworten / wo ihr
nachläfig ſeyd.
el. Aber wenn wir die Thüre ainſchmeiſen / ſo
mg eseinander gut machen.
— ſtuͤrmen das Haus / big die mittelſte
Scene geoͤffnet wird.
Erſter Handlung
— GSiebzehnder Aufzug.
a Die Vorigen. Inder Scene I
———
eh er,
We; —
—X1 3 — > 7 2 =
—* S——— *
= 2 > =
de
= ——
B Shite Gott! tons * Edi Gewoltthaͤtigkeit zu
bedeuten?
Dar. Der König hat es beſohlen.
Tel Und wo des Koͤnigs Feind verborgen iſt / da
iſt alle Gewalt zugelaffen,
Tim Ich will nicht hoffen / daß der Koͤnig von Dies
ſem Hauſe wird ſeyn beleidiget worden.
Dar. Aber wir hoffen ein anders. Ihr Purſche /
greifft zu ſchonet niemandy thutxccht / und orte
euch aufden König, Mel,
en
— Sicilianiſche — —
Meſ (greiffe den den Archombrotus.) —
raͤther / gid Dich gefangen.
„ Arch. Was wilſt du haben / du Selave⸗
im. Der vornehme Fremd ling iſt
Mel. Ey ich werde nicht wiſſen /wer Poli ER 3
ft. Schier Dich fort / du Rebelle / oder wir w |
dem Könige die Stücke bringen. |
Arch, So werde ich gleichwohl vor keinen D
ern erfchrecden. — Sl
Mel, Der Hund iſt noch trotig R 8 5 ; |
Allesufamen: Gib dich gefangendu ( Schr ft 7
du Moͤrder / du Straffenräuber,
Tim. Mein Herr / es iſt mir leid / daß ich i nneinem i
Hauſe Feine beffere Sicherheit leiſten kan. Er wird
vor den Poltarchus gehalten. Warum ville nu m
ſeine Tapfferkeit gegen nichts wuͤrdige Leute nifi fbraus
chen? Er lafle ſich führen; Vieleicht, wird fer.
erfte Zutritt bey dem Könige zu Fünfftigem & luͤcke
dienen.
Arch Es iſt ſchwer / wenn fich ein ehrlich os nüf |
ſoll zwingen laffen.
Tım. Durch einen folchen gen wird eine
here Gewaltthat verhindert. Br
Arch. Was ſuchet ihr denn? E
Mel. Dich fuchen wir / du nen
Arch. hr Herren braucht doch Raifon.
Mel.€y wir brauchen feine Ranzion. SET ind *
feine Soldaten.
rim Er iſt in eurer Gewalt. Ihr guten gu te
lafft ihn Doch bey feinem Willen; Er wird euch nic
entlauffen. Verjiehet nur den ch da —
ewat 12.
—
* *
7
* oe
. » »
—
dir
* =
Dy ka0:
4“
VARGEN IS," 77
ben — erden. Unter deffen Iaffet euch eine eine Ehre
anthun/tmasdasarme Haus vermag,
£.\ ‚Mel. Das war einander Wort: Ach daf Die
Reue oft ſo folten angefteckt werden; Vielleicht hätte
di ee Dauer zu ‚Steffen und zu Rauffen beſſe⸗
reGelegenheit
— So muß er gleich das Game von fich ge
— * — Auch das Meſſer.
Dar Exy ich dachte auch den Bahnfloche. Es i
gnung; Wo iſt der Degen?
6 Ihh ſage euch / verwahret ihn wohl.
8 Der Degen wird nicht entlauffen / wenn uns
nur der Kerleigeroißift.
ch. So laſſet mich niederliegen und ſchlafen.
2 Tim. Verwahret euren Gefangenen / und habet
aufarnmeneine gute Nacht. Die Diener follen am
Getrancke nichts mangeln laſſen.
Br Das ſteht euch frey; Doch mir wollentrin:
Tel Herr Rochbat / Herr Ober⸗Vogt / ein gan⸗
loͤblichen Commun Geſundheit.
Dar. Herr Nachbar / Herr Gerichts⸗Scholtze /
—— Danck / im Namen der loͤblichen Commun,
ıch will es gerne annehmen.
MMel Das iſt ein artig Geſaͤſſe ich werde wirs ſel⸗
ber EBEN. * ge *
yc. Wo mir die Weile zulang wird / ſo fauffe
ih aus der IBafferfanne, | f
Buc. Und ich aus der Pechmuͤtze.
Alop. Zinckt nur nach ber Reihe herum; Oder
% —R ich
4
*
— Siölimifbe — BR. DR
ich siehe meinen Stiefel aus / und. feine fe frincke De8%
Ober Boots, GSefundhei, —
Mel. Du Flegel / der pornehneSetr: ifden der
wer wird ſeine Geſundheit mit dem — imp
U
IR
pi
ven? Sp
Lyc. Erfoff gleich / wir wollen hoff er wir
nicht gehoͤret haben. RER Bu |
Buc. Und wenn er uns Scheimen und N) dic
hieffe/ fo wollen wir auch trincken /daß i f J 38%
ven. ae
Alop. Ey mit euren Keden. Ein S
einmahl redet / wenn er nicht — SE
Dar. Ihr Leute / nicht zu efach in 2
der möchte und davon lau — ee
Tel. Ey Herr Nachbar Sauffen —
ſchickt fich wohl genung zufammen. — * Br es
Dar. Jun fol macht / was ihr wolt; N
nicht. Be 5
[Sie fangen an zu —— —
die Scene zu.] — — a
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44 J A r
‘ 7, % — [
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> Wa WE
ee a a seien ei
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— —* ve Ganbling
En
3: —
er Se Cleobolus,
F Eur.
RR, O der König verrathen iſt / da müffen Die
» Ss 2 ehelichften Diener beichämet werden.
| * Cleob. Und wo die ehrlichſten Diener die
hfte Der Igung austtehen folien/ da werden fich
alle reoliche emüther vom Hofe begeben.
082 Ir. „Der Poliarchus wird verdammt /che man
as Verbrechen beweiſen Fan.
‚cı leob. Den — iſt viel daran gelegen / daß die
infi fehuld d befiraft wird; Darnach werden fie ‚der
örbenen Tugend ein Srabmahl von Marmor
e uf ichten.
“ u zur, Sum neulichften Treffe hat er fich unver:
gleichlich gehalten.
—* en. . Drum wollen die Seine erſt nr feinem
: ten,
. %:
——
.
“ auf einem En
„,Gieob, Selbe fhehen Wo ein König
Eee allzu⸗
—
/ A > Tin
‚go . Sietlianifbe =: |
alisufanfftmiithig if Da wird der > der bafie fe Sa vE
Soldatennicht angehöret.
Eur. Ach hätten wir eine Armes, dabor fi
Rebellen entfegen müßten! — F
Cleob. Ach hätten wir einen Koͤng/ ehe n di e
Unterthanen nicht verſpotten durften! 2
- Eur. Dhäften wir nur den tapfferen Pe Bu
aufunferer Seite!
- Cleob. Wo ich wůnſchen darff/ ſo — ichen
fich fprechen: O folte id bey dem Ba —*
nicht leben! > Ba
Anderer Gandlung Br
Anderer Aufzug, u ;
Eurymedes, Cleobolius, Nicopompus r
Aſcanis
Eur
ag bringt dieſe Mann? ER
Cleob. Es mangelt Ihm keinmahl an zei it
gen: Aber die guten Ze eitungen werden ſich
lich ſeltam machen, |
Eur. Wohinaus / ihr une |
Nic. Eur Gnaden und Exec. zudienen,
Eur. MeinesDienfteshalben ſeyd ihr Go
ausgegangen. ih
Nic. Doch nach, derofelben Gefallen werde
meine andere Gelegenheit zuruͤcke ſehen.
Eur. Ich will euch nicht verhindern. Ainhabt
ihr nichts neues ? Nie
u
|
Vans genung/ aber auch vieltr diel traurige. ige
em A Hop Poete ſoll fich auf Iuflige S Cohen
"Nic Ein oete ft des Himmels Affe: Was
pt Br wird / beſchlieſſt er auch in ſeinen
ar. 6 habe bey diefem Sleichniffe nichts zu er;
‚ns ea Ihr. Gnaden und Exc. nicht aufzuhalten:
Dr. Poliavchus ifttodt.
Re ur. Wer iſt todt?
ic. Hr, Poliarchus hat bey jöngften Nacht:
EB. ern durchgehen; Und tvie.er fich einem
a aulen trome anvertrauet / ſo ifter im Waſſer
4 ſeben
* r. Die Zeitung feheinet mit zu ungläublich.
Nie. Was mir fein eigener Diener erschlet davon
k I if ‚gutem Gewiſſen ein Anifen.gied machen,
* en wichtigen Dingen hattet man auf Die
tmatıon,.
s Nic, Wer aA, handelt, der muß die E-
zen Amelie vor der. Confismation verkauffen / ſonſt
eibet ihm der Bettel über dem Halfe.
Ber ur. So habt mit euren böfen geifungen ein gu:
‚tesSahr. Wir wollen eure Srepheit in gerviffe
—— Damit der Betruͤgerey ges
BETON Mur, ” * — lgehen ab ]
—
BESTER BA
—— AR, — Er no
*
* SER Ber ARGENIS, | B-
6
iR
— SE
Sriccer —
Nicopompus, Aſcanius, hernach —
Phorbas, Hermocrates, Pollio, 7,
Mopßa, Ge ze — Er
| Kai —
Nicop
er hin / ihr lieben — of euren Beute
mache ich Feine Lieder / und euch — |
fein Menfih die Zeitungen ungeleſen laffen,
Doch ihr Leute, ihr Einwohner in Syracufa, tpı
fend ihr? Kommet her / und hoͤret von fehröcklichen
Dingen: Bon ABunderzeishen / von Todes-Säl
len; mit einem Worte / von neüen Zeitungen. Was
mein lieber Sohn fingen wird / Das iſt ſo wahr als
ich meine Naſe über dem Maule trage. En ibet
mir in der Zeit / ſo wiſſt ihrs in der Noth; Kauffet
in der Zeit fo habt ihrs in der Noth; Sr ft
ech in Die Zeit/ fo ſchadt euch; Feine, Pot). Mount
‚nein Afcanius, ſtimme hd: Spar. mi
men kommen.
[Nicopempus und Akanius fi 3* Final
der Melodey: Ach traute ——
mein. Tin währenden Singen ziehen
fich Die Leute heraus und hören zu.) *
*
i — 388
Ten nn
rt tan die groffe Noch:
Er: Der tapfive aha
Dertftgewigiichtodt.
— wagte ſich in etnen Flug:
* Idvoch des Yferdes incker Fuß
Fiel in den Seen Koth.
= er ſchwam der liche Mann]
Ban ſahe noch im IBaffer
Den lieben Himmel an;
Er wandte ſich bald hin und ber/
— Bald in die Laͤng und in die Quer;
Jedoch es
a Sürs Sterben ift doch gar
Rein heilſam Kraut gewachſen;
"Man wird eohler gewahr
dem Tode ſchwach /
Ind it doch / ſeinem Leben nach /
aun drey e Jahr.
—
— on Reken, Strauß
iR S fun und um verdorret/
aſſer wird fein Haus.
Ich hab s ordentlich erzehit;
o meiner Wahrheit etwas fehlt /
ee und lacht mich aus,
Re ROE Ni.
d er
84° | Sieuianiſche
Nic. Ich verſtehe euch wohl, Eine 8 ige u $
nen Grofchen. ——
Niſ. So koſt ein ſolcher Settel hundert X he er.
Nic. Wer die Kunfl auc) fan der mag ne
Dreyer geben. | —
IL Das warein Wort. Aber nein ins iu
*fchlimm Geld vor fchlimme Wahre? 5
Nic. Nein; Schlinme Kaͤuffer find. mit lieb⸗
wenn fienurgut Geld bringen. 2 N
Nil, Da ift ein abgeſetzter AR Gebt m
drey Briefe Davor. ES NE
Nic. Um eines andernmahls u 19 Da
{gib 51 ) m
Phor. Iſt vor mich nichts übrig? IR —
Nic. Nur Geld her. Meine Wahrheit u
il. TER,
Phor. Sa handelt ihr mit Wehrhet om ol
ich unrecht an. 2
Nic. Verftehet mic) doch recht: Es ſt ja jan we
daß wir einander was abkauffen wollen.
Ber Und es iſt auch wahr daßi —
auffe A
a Beʒahlet mirs nur / ind heiffet € sn — 5 if
wo
Phor. Da iſt Geld —5 euer Papier?
Nic. (gibts ihm.) —*
Mopf. SutenT Tagı Hr. Flug Mann. *
Nic. Das war ein Titul vor einen Hof Po et
Groſſen Danck / kluge Frau.. er )
er ni ein Ann der nicht tahr ff? 2 En Ei eth
eh
2
, >
vo
Arc ENIS 85
Bert en — — —
= ai wand Er ein in mis was abfauffen
in — 1 Be fol ag ob der a Sr
nik
* N Nic. Da jkchts ; We es nicht glaͤuben wil / dem
eife Bi: RER
N Topf. Ich kan es aber nicht glauben.
N: N beſtellt euch einen Zeitungs-E chreiber
en lieben Herren wieder lebendig macht; In
nen Verſen iſt er geſtorben.
| C Ge (Eöinmegeiauffen.) Ihr altes Sell/ wo
bie eib stihrfolange? Man folte euch ofte nach noth-
w endig 'n Zeitungen ausſchicken. |
% oh Mg. Davor/ daß ich uuf gute Zeitungen
da fe en: —*
Gel: hr Lügen-Krämermwarum laffet ihr Die ehr⸗
— warten?
— mit meinem hoch-Löblichen Au-
— en/ ee di Ey er‘ nirgend iſt auf:
=
ie —
en
| er Antwort? Die Sr. Ho⸗
J ana il sent der fremde Here geftorben
Pat... (8) 3 Nic.
ER nn ‚Steilianifähe *
Nie. Ober geft geftorben i ift/ das Fanich NEN: —
a DAB er im Fluſſe erſoffen iſt / daran ı if ie ein
we el. ea Re |
Gel. Warum ift fein Zweifel? Gewiß weile | 7 au
dem verlogenen Zettel gefchrieben fcht, Sch rathe
euch guts / wo ihr einenblinden fermen Kai) 0 ler⸗
ne ich wider euch Verſe ſchreiben. SS —
Nic. Junge komm her / und ſinge mie das ie
dem Murmel-Thier zu Trotze —
Gel.Undihr Senke konnt doch het ſund beit mit
den wilden Dchfenfleinigen. | a
Nic. Wer mill mich auf frepen Marcktefleinigen ?
Gel. Das will ich thun. rok daß iemand die
Luͤgen noch einmahl ſingt —
Nic. Junge / wit muͤſſen fi ingen ; Sonſ fü ſaͤllet
unſer Refpeet in den Quarck. "ie
[Ste wollen anfangen; Aber es kon mt
zur Schlägerey/ und werden feine Bries
fe 3erriffen. Die Weiber leflen fir
Fr herum welgen/ bis ſi e Da von
au a
Anderer Bandtung
Vierdter Aufsug,
Heros ‚ Pollio.
Dt war eine uf Tomb.
a Luſtig anzufehn ; Aber vor Vo
bet war fienicht luſtig zu fpiel TR "a
S
—— ARGENIS. 87
SE Her Ser fe fragt. darnach? Ünterbeffem haben
ar ol. Und ich habe etliche Avſſen Zetel umſonſt
rieg J y
. Her. Wir werden zu Haufe viel auszutheilen
r Be: Mein Hr. Hofemeiſter iſt ſolchen Poſſen
ni: nicht gut; Sch darff mich mit der Wahre nicht bi
cken laffen.
a : a ‚Sich möchte gerne toiffen/twarum?
— Poll. Behiget res wäre Doatck / damit man die
Daueen befalbete: Doch cine Staats; Perfon folte
8 —— wenn fie mit Bauer⸗Briefen zu thun
= = BR: der Hofemeiſter auch Fein Brodt
ne fen; Denn wo mir recht iſt fo eſſen es auch Die
— Es iſt Schade / daß ihr nicht groͤſſer ſeyd;
h hrmoͤſtet ſonſt mein Hofemeiſter werden.
bir wolten das Regiment beſſer führen,
— — ſolten im Kalender ein ander An⸗
» fef en haben.
&: | Poll zn darffinich nicht aufhatten. Wo der
H er hoͤ rt / daß Herr Poliarchus geſtorben iſt /
ich in ſechs Tagen kein gut Wort.
Her. Ich d chte/ was ginge mich der fremde
‚Kerlan? en BES —
Pol. Er hat ſich eingebildet / wenn Hr.Poliarchus
ein groffer Matt würde/fo Fönte ex einAImt bekom̃en:
- Her.IBas denn sorein Ant? Gewiß die Befoͤr⸗
‚derung zu einen Hoß Poeten! en
BER (5) 4 Poll.
88 | Sicilianiſche das
Poll. Snein; Er. hat brav fubiret: Wenn
ſo viel koͤnte von fich geben/ alser im: ‚Kopfteha ate
waͤre ſeines gleichen nicht. SON
Het. So fan ich nicht davor / wo er auf das Can
ler⸗Dienſt vergebens gewartet hat. i bi
Poll Ja / ja; Und alfo werde ich ich auf bi n
böfe Roche gefaft machen. A
Her. Ich wolte forechen/ es ware geitung h a —
men / als wenn er noch lebte. * &
Pol. Ich Fan mit —— noch nieht wohl forte 2
men; Es bricht Doch aus. Ka
en So wuͤnſche ich Biel ſůcks sur böfe |
oche. —*
Pol. Ber mich set den minfte ih eben t
ſo viel. RL ana, ab.
Eanffter Mufzug Bi
[Die mietelfte Scene eröffn jet ſich. Au
nis und Seleniffe ringen mit einamdı r⸗
und treiben einander bis auf die enſ er ſte
Scene. — J————
RI bleibe Doch bey — KEN UN —
Sel, So muß ich mich allegeit Der Dein Bin
widerſetzen BR: 3
Arg. Sollich leben / da mein Poliarchus geſtor⸗
en iſt? —
Sel. Soll ſie ſterben / daihr Hr. Vater noch e
RR —— A R G EN 1 5 89
A 2 — todis ich: Poliarchus fütd Ade meinen
ot mic )t lange überlebef haben.
| ER * nd das weis ich daß der König nach ihrem
Tod mes Lbens Ende verlangen wuͤrde. |
Are. AH Mutter/ihe habt mich zu aller Tugend
er tifer; an Verhindert mich an Diefer lehnten
a ei hicht
iſt keine Tugend / wenn man ſterben
äti
sel. ie aber wenn Poliarchus noch lebte?
E Be an er fein Blut hernach mit dem ihrigen vermi⸗
— wer hätte alsdenn feine Tugend er⸗
Er viejen ?
* "Arg. Eriſt ewiß todt; Ich muß ihm folgen.
ei el, Sch hoffe / er lebet; Ich muß Das groͤſte Un⸗
glück serhinvern.
— Ka ua ich eine Stunde langſamer
— jarwenn man die chrliche Siebe dadurch
* — Laſſet mir den Willen: Dehn was iſt euch)
rg, © hessen de mein
Troſt nichtmehr in der Welt lebet ?
Seh Sg ehte ihe nicht zu helffen / ſondern dem
ehrlichen Po
— Dieſem will ich die getreuefte
* Liehſtebey —— ebenerhalten.
fhmeichelt man einfältigen Perſonen.
Rs — Be In} fie versichey bis ein gewiſſer Bote
bomm/ der den Coͤrper ae hat. Sonft 1
ie
Ara
I; Sicilianiſche
die Fabel von von Pyramo ı und Thishe: ie einem BR
nehmen Exempel zur Hiſtorie werden. —
Arg. Weil ihr denn ſo gar unharmhertzig eyd /
daß ich — etliche Tage meiner hoͤchſten — one
gung foll beraubet feun / fo mag das elende Meilen A
verflucht und verroſtet bleiben. —
[Sie wirfft das Mefferb ! I.
Sel. Ich weis / Poliarchus wird dieſes —
Meſſer mit hohem Gelde bezahlen. — 28 I
a —
Anderer —
—*
Gechſter Aufzug. nr
3
Argenıs, Selenifle, — —
Arſid. —
X Hre Hoheit vermercken die ungeſtuͤme Jerein
kunft in feinen Ungaaden. —
Ars. Kommt nur her / und helfft meiner —
aus dem Traume / und mir aus dem Ungkicke/ daß ich
ehe ſoll. Habt ihr nicht meinen Poliaschusgea
ehen ? Ei
Art. Ja / ih Fan es nicht leugnen; Und eben Dep
wegen komme ich / die gewiſſe Zeitung guübringen. SE
Arg. Mein Meflerher; Nun koͤmmt ein Zuger
der den geliebteften Cötper gefehen hat.
Ark. Wer fagt von einem Coͤrper? Dewlebere
digen Polsarchus habe ich geſehen / und deſſen Be ,
fehl — mich an dieſen Ort / darein ich fo fuͤhne 9%.
treten bin.
—
—J
Arg- 3
O1
paltenfan ©
Arg Woh eꝛ entftehggaberdiegeitung des Todes?
Art. Sie iſt von uns ausgefprenget worden / das
& — Feinde im Verfolgen deſto nachlaͤſſiger wuͤr⸗
EHEN #3 |
Azg Mein Sreund/vergebet mir / daß ich Feinen
k: fonderlichen Danck vor die Poſt ahſtatten fen. Das
allgubeftige Schrecken hat mich fo uͤbertaͤubet / daß ich
u und Zweifel die Wahrheit nicht zu hegreif⸗
fen weiß. — |
Art. Er hat zu feinem Gluͤeke einen fremden Ca:
Halliee mit fich / deſſen Bekanntſchaft gleich den un:
Ki ul en, Abend befchloffen und Durch die Gefahr
ſelbſt iſt befeftiger worden. |
— Die Perſon ſoll mir gleichfalls angenehm
Dia i |
Art Sch höre/das ungeftüme Land⸗Volck hat ſich
des ehrlichen Fremdlings bemachtiget; Und weil er
vor den Poliarchus gehalten wird, fo möchte er bald
zu Hofe / als ein Sefangener/geftellet werden.
—— Es wird ihm zu hohen Ehren gereichen / daß
er wuͤrdig iſt / dieſe Perſon zu vertreten.
Ande⸗
—
nu | Sin be. —— R —
Die Vorigen ———— TE
Cleobulus,Eierolander,E uno )
Me 1. | F
GE Zoceurmpgefanin Könnt iR
guten Morgen, Ay,
Arg. Wo mein Königlicher Herr Pater wohl
geruhet hat / iſt mies herslich lieb Fu vernehmen. ;
Mel. Aber aus dem blaffen Gefichte Fan ich abe i
nehmen daß ihr allzuviel nicht geruhethabt. —
Sel. Die Zeiten find nicht darnach daß man allzu
frifche Gaxbe im Gefichte weifen Fan; hr. —J
leben in continvirlichen Sorgen/ und ein⸗ gehorſa⸗
me Tochter gedencket / ihr Theil muͤſe auch dabey ges
tragen werden. ——
Mel. Gott wird der Zeit einen beſſern echt Ar
vergoͤnnen / und aljodann fol auch, Die Farbe 0.500
fichtes ausgefläret werden. —8
Sel. Es find viel Urſachen Derentitegen man dere
gleichen Gluͤckſeligkeit wünfchen ſoll. —
Eur. hr, Maj. ich vernehme es aͤſt ſi 9 eine
Compegdie Bauern anmelden die ſich ruͤbmen / als
ſey Hr. Mliarchus von ihnen gefunden worden
Mel. Ich dachte / er haͤtte ſein Leben im Waſſer
eingebüffet. "MER |
Eur. Meildie oft anders einlaufft/ fo muß das
erſte nothwendig falſch ſeyn. EN
Mel.
| BR FR ARGENIS. — 9
— Mail. Se er rer gefangen fo möffen mie. wir boch ‚meifen/
» ß fenettoegen | die Nacht g Feuer fi find angezlindet
J 30r ; en. :
Bi. Eur. Ohr. Mai. haben fiber deflen Schuld u
A fprer henyund deffen Unfehuld gubefchünen. —
— Mel. Dieſe Freyheit wird mir / durch mächtige
— gebunden.
ei Eur © ſtellet euch mit eurem Gefangenen ein.
| — Anderer Bandlung
© Achter Aufzug,
x Die Dotigen. Die fümtlihen Bauern.
h. *— be. 5 bringen ee. i
—— u *
ac
gE Nädiger Her sn! ba fr der arme Sin.
dr.
" Telep. Wir beingen ihn fo gut als wir ihn kriegen
im, Er hat ſich unferer Geſellſchaft fehr
| geſchaͤmt Nun mag er mit dem Konige reden.
Epcym· Wer iſt dieſer Gefangener?
Be felamp Es iſt der Kerl; Wie heifft er denn?
| . Bakym. Su höveft/vafich felbftfrage,
| Dar. Hui! daß ung Der Hencker befehmeiff wo
—— hebracht haben.
ch habe ihn nicht gekannt.
— en —— wer A euch in Diefe
"on af? a
& rc
r —
94 Sicilianiſche Be
Arch. Mein Here / ich bin noch nicht vier und:
zwanzig Stunden in Diefer Inſul getvefen/ fo muß"
ich mich zu einer unverhofften Dienfibarfeis verftes
hen / welche ich lieber mit dem Schtwerdte abgewene
det haͤtte / wofern ein folcher Hauffe meine Tapfferz
Feit verbienete: NE
Eur. Woher iſt die Anfunft?
Arch. Ich bin aus Africa. und komme In der In-
tention hieher/den Welt⸗heruͤhmten Hof des groſſen
Koͤniges zufehen. Im übrigen habe ich Beſcht
mein Öefchlecht und meinen Namen zu verbergen.
Eur. She unverflandigen Leute, fo fehr als der
Gehorfam an euch möchte gelobet werden 7. daßihrr
auf Königlichen Befehlinichts an gehöriger Anftalt
habt ermangeln laſſen: So ſehr und noch vielmeht
mißfället ung die Thorheit/ Die an einem vornehmen
Fremdlinge begangen wird. Machetihnfrey/und
ftellet ihm das Gewehre nieder zu. —
Dar, Mit Gunſt / Gnaͤdiger Herr; Meine Buͤr⸗
gerſchaft hat mich betrogen. Ba ©
Melamp. Und unfere Gemeine machte mich ;
Narren. —
Eur, Ihr habet eure Abfertigung.
[Die Bauren gehenab
Meleand. So iſt euer Sinn gemefen/unfern Hof
zu ſuchen? The —
Arch. Ihr. Maj. ſehen einen gehorſamſten Dies
ner / welcher ſich zwar ſchaͤmet / die erſte Aufwartung /
als ein Gefangener abzulegen: Doch iſt dieſes mein
-
*
se
”
Troſt / daß ih würdig bin des Deren Poliarchi
.
Stelle au vertreten. Se
* Mel
_ ARGENIS | —
— — 7
— ———
N an Mein unterthänigfte ar et erweß
=. N kunde
_ ginderer Een
Maeundter Aufzug.
| . 'Seleniffe ‚ Argenis, Arfidas,
Er; hernag Alpali., |
eh —
HE artige Greming. muß eines hoben Be;
chlechtes ſeyn.
Sel. Die Manier täffet fich nicht verbergen, ſon⸗
a wenn fie durch Tugend vollkommen gemacht
TEA Deßwegen muſte er aud) des Poliarchi Ge⸗
dächmie bey dem Könige ruͤhmen / ungeacht er bez
fürchten funte/ e8 möchte ſolches zu einer Ungnade
hinaus fchlagen.
Sel. Der Himmelserleiheung mehr ſolche Fremd⸗
dinge / welche den gebornen Saee mit gutem
Erempel vorg en.
Fr u Tr Fu
— FE a
Al
— Sicilianiſche | Ba
Afp. Alp. Ach Gnivige: Pringeßin / 1,.98.Pe Poliaschus
ift gefangen. re
Sel. | a ja/ wir wiſſin es wohl; Eriß au fchon
wieder losgegeben. Ar
Afp. Es iſt eine gewiſſe Zeiting. —
Arg. lud) eine alte Zeitung, 3 f ——
Alp. Ich bringe waanenes. 0... 000
Sel. Was mir fehon vor Augen gehen habe
das iſt numehr nichts neues. a
Alp. Ich bringe elwas das fein Den NE
von ung gefehen hat, Fi
Sel. Solafft doch hören,
Afp. Hr, Poliarchus hat fi an in einer Höfe: ver⸗
borgen; Und weil er die Kleider allbereit soil ve
iſt die Vermuthung geweſen / als wenn er unbefann;
ter Weiſe aus der Inſul entweichen wolt.e Nun
aber find die Bauern zu ſchlimm geweſen / daß er / als
ein Gefangener / zu dem Könige begleitet wird. Ss
Diefes nicht efwasneues? Er
Arp. Wollet ihr Feine beffere Sachen b ingen /
fomögetihr ausmenen Augen gehen, ——
Aſp. Gnaͤdigſte Prinzeßin —
Arg. Ich ſage / Ihr ſollet davon —
eh
Al. Das Un luͤck macht unfere Liſt gen
Sel. ndich echte einen unglücklichen — ——
Ark Shr.Hoheitdie Prinzeßin muͤſſen das euferz
ſte verfuchen.
Arg. Als die Zeitung von meines
liarchı Tode kam / ſo wuſte ich / daß n
und Thraͤnen uͤbrig gelaſſen waͤren
geicbefen, Po
nichtsaletei
Run — aber
sten a
ÄRGENIS, RR. 97
— Sehen mit feinem. nem Stülfehweigen verre verrathen then Fön:
ter fo ill © darthun / daß eine 5* bey dem Vaͤ⸗
terlichen? Richter⸗Stuhle was bitten darff.
Sel. Es iſt viel / wo Ihr Maj. zu eee But
einfolches, Geheimnis erfahren folle
: Arg. Und wenn ich verderben folter ſo will ich an
der Halfte meines Herkens nicht untreu werden.
Ja werden Spruch des Todes thun will / der muß
mich — zu dieſer Strafe verdammen.|geber.ab.]
"Ark Wir können den Zwang des gegenwaͤrtigen
Ungluͤcks nicht verhindern.
er Und ich Iebeaiein Unglück von weiten,
Anderer Bandlung
Zehnder Aufzug.
——— ea Bavius.
Yöder ‚Her.
er
Moped Stahl, Eiſen— Feſte / ich laſſe mich
nicht uͤ erbitten.
— Und ich bitte / der Ehrenveſte Herr komme
och mit
Her. Ich muß ſterben.
Mopf: Wer ſchiert ſich um dein eben?
Bav. Stirb dreymahi / wenn ich nur einmahl leben
bleibe.
‚Her. Ich bin unſchuldig.
Nop Mache mi Em König nicht el
. Lügner
—— Sicilianiſche
Bav. Sch dachte / auf aufeine folche Sraße ge cchan *
wohl eine Maulſchelle
Her. Ich will nimmermehr Poliarchue al
ſeyn; Laſſet mich nur das eingigemahllauffen. i
Mopf. Ja /ja; Lauff nach deinem 8—— rabee r
zum Herrn Könige. Ä SB ;
Her. Der loͤſſt mich hencken. in “ Re
Bav. So wollen mir zufehen. i N }
Her. Wie fan ich denn mein Unglück verhi
Mopſ. Mein Rath waͤre / du machte Di om un
ſichtbar. *
Bav. Oder wo du hexen kanſt / ſ —— di ch
ineine wilde Sau. BIN.
. Her. Ale Barmhertzigkeit ıff geftorben. — ®
Mopf: Drum bift du ein unbarmhertziger Flegel
Bav. olber deinetwegen hoffe ich ein bar ersigee
Trinkgeld. x
Her. Ach ihr Leute / fehet Meinen Sammer a 14
Sch muß lauffen / ich muß mich verſtecken / i ich mu 5
Mich aus dem Loche reiffen laffen; Und wer me IR
ich denen Naben muß zu Theil werden.
MEBE Fort / fort! Dein Fläglichsthun koͤwm nt
langſam. Er
Bav. Und wo Dit was * thut / fo könne *
nicht davor. :
5
— — n ‚a2 R
— * *
N 2 —— ee
— „422 Dar,
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Reg,
N . Br).
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ARGENIS. ” | 59
a —
Anderer Bandlung
EErlfter Aufzug.
| — Die mittelſte Scene oͤffnet fich.]
NMeleander, Argenis, Archombro-
= tus, Eurymedes, Philippus
— kommen heraus. |
- 1 Die Banern bleiben aufder Seite ſtehen.]
—— ' Eur, |
| Yan ihr Leute / was habt ihr vor einen Gefange⸗
| nen ?
Her. (Enieenieder.) Da bin ih.
Eu. Wer biſt du d
Ber. Ich bin Poliarchus.
Xur. Was haſt du gethan? BR
= Her. Nichts aufder gangen Welt: Nur dieſes
iſt mein Ungluͤcke/ J ic) Poliarchus bin.
5. Mel. Was iſt dieſes vor ein neuer Aufug ?
0 Eur. Diefer willmit ganser Gewalt eine Perſon
bedeuten’ darzu er nicht geboren iſt.
Mel. Soll dieſer der gefangene Poliarchusfenn ?
Eur Die Leute find zum andernmahle betrogen,
Aer. Aber ich bin zehnmahl unglücklich.
- Phil. She. Mai. tragen an dem guten Menfchen
| Een Dikfatlen. Er iſt an fich felbft ein ehrlicher
Mann der feinem Hausweſen / mit iedermaͤnnigli⸗
chem Vergnůugen wohl vorſtehet. Er iſt leutſelig in
Converlation /geſchickt in Handlungen / und tuͤchtig
— G) 2 genung/
d fi J uw
* re
100 Sieilian EM ö
kin ne, an Di alerfon ——
ſich des Lobes mit ſonderbarer Fre De IR
Mel.’ Sp wird er. auch Die Sunht. mit EN olie
archo gefheilet haben. ;
Phil. Auffer allem Zweifel hat er in ——
Kleidern die Zlucht genommen; Und derohalben iſt
den einfaltigen Dauetu die SufpicioniemeaRBeten A
geserwachfen.
Mel. Es iſt ein wunderbarer Zuf Ally. daß ein,
Menſch zugleich ſoll flug und. naͤrriſch yn
Phil’Es iſt ein Zufall: der gebsihen Men
heit: Denndas Gehirn hat gewiſſe Kammern), |
in die Bilder der Dinge aufgehöbenund verfchloffe
werden, In dem nun eine Kammer tveitlo a
ift / als die andere/ ſo geſchiehet es daß in de wei if *
laͤufftigen allzuviel aufſtagender Unrath aus de Au
Magen mit einläufft / und alſo der Wahrhei
Wolcke vorzeucht daß man ——
viel weniger das Falſche von ————— n⸗
terſcheiden kan. 2
Mel, Ihr Herren/ ihr ſucht eure Sachen, f
weitläufftig.
Her. Ach gnädigfter Herr König, tag bc
denn gethan / daß ich ſterben ſoll? Vergebet ER
„ÄRGENIS. — 16*
ie einige | — h ch will gene d gerne Die ie Zeit if meitieg
ebensnicht m che Po archusfepn.
“Mel. Esifigenumg geſchertzet; Laſſet den Kerlen
auf fer hund gedenefet/daß mit einem Schertze / da
ni drunter ſteckt / ikiger Zeit Feinem
zit haffenen Patrioten gedienet iſt. Es iſt Zeit /
Da Die Supplicationes von den Unterthanen ange:
A 2, Ö bin bereit mein heifiges Amt anzutre⸗
— Mel. Mer von euch recommenditet wird / der
are Gnade. zugemwartenhaben. _
| Er eher, ab mit Archombr.und Phil.]
rg. Umddie gedoppelte Gnade habe ich erfahren/
al ich fahe/ daß mein-Poliarchusnog) in Sicherheit
war / und. daß it ar Geheimmße aͤn den
bring gen dur gehet ab.J
Eur. Ihr guten habt gefehlet Boch eur
—— foll mit ſteter Gnade. erfennet.
| erden
E; Moöp ESo darff ich wohl auf kein Geod warten /
wi lich ine Sau gemachthabe,
ER. Bav. v. %ay Biefimaht find wir fpaßiven gangen :
Denn Herdienen kein Tagelohn... Gute Nacht
ugater Bruder; ;. Verzeihe mir / daß ich Dich fo weit
— jabey.da dahin Fönnen mit dem Könige:
— Kal Bu a au f |
> A — At ar ER
— A * 5 * *
& RR un (era 204
3 ——— ©: —
— BERN... Sicilianifibe
"Anderer —
Zwölfcer Aufzug. E 4
Heralcon SEN — mei
Gr
IC leide es nicht, * wen ich ku den Jiebe
folte überlauffen, Ha! follmir 5 di —
Seite geſehet werden da ich mein Amt noch allei
gerrichten Fan? Mit Spieflen / Stangen u
Schwerdtern will ich dreinfchlagen. Ze;
Her. Ach: wer fagt mir/ob ic) Poliarchun bi
Nic. Ja / ja das ift dee Danck zu Hofe; Man |
haͤſſt fich Dreiffig Fahr zum Narren haben / u her⸗
nach foll ein ander fo gut ſeyn / der nicht einmahl bey
dem Pritſchmeiſter vor Junge gedienethat,
Her. Ich lieffe gerne weg / aber ich falle ande —
Verfolgern in die Haͤnde. Ey
Nic. Hundert, Tauſend Verſe langen wigt zu /
Hof gleichwohl das Gratial/ das iſt / inen Reich⸗
Thaler vor eine Zeile / mehrentheils noch J— 4
Und ich foll mit meinem Schimpfe vor lieb nehmen?
A auf funffzig Tauſend Ducaten — er
möchte. —
Her. Doch courage! Poliarchus, du bif ei |
Held: Deßwegen find alle von dir geflohen / weil‘
fie deine Macht gefürchtet haben. Den mein Ä
Hand follen diejenigen ſterben / welche mich vor einen
Feind des Koͤniges achten. ——
Nic,
—
— SARGENIS.- % i05
- © Nie.Sicheda/ iſt dieſes der Hofe⸗Narr/ der heute
die Probe abgeleget hat. Hoͤrt doch / wer hat euch
hieher beruffen? TER
- Her. Meine Tapfferkeit and die Verachtung des
mæenſchlichen Sefchlechtes. |
Nic. Die Naturalıa find bey dem Schelmen gut.
Ich habe mich vorzufehen. |
- = Her. Und wer mich vom Hofe treiben will / der hat
mit einem Helden zuthun.
"Nie. Ey will mich der fremde Hahn von dem Mis
ſte beiſſen? Ich weiche nicht,
| ‚Her. Ich begehre Feine Befoldung. Ich lebe von
| meinen Mitteln ; Und Doch bin ich ein geheimer Rath.
> Nic. Potz Taufend } der Hof Poete it ihm zu
ſchlecht; Er will auch den Rang über mir haben.
=, Her. Will er nun mein Verraͤther ſeyn / ſo ftehe
ich da: Iſt er Lycogenes, fo bin ich Poliarchus.
= Nie. Je du Staats⸗Beſtie / hat dich auch der Dos
- ferSeiftbefchmiffen? _
Ber. Ich Fan auch böfe fenm.. Sage an / mas
haſt du an mir zu ſuche
Nic. Geh fort; Ich will Dich nicht ſuchen.
Her. Und der Herr ſoll mich nicht finden.
ic. Das will ich nicht thun. Fort / fort / zum
CThore hinaus. | |
Her. Poliarchus gehoret hieher.
Nic, So gehoͤrt die Maulfchelle hieher,
ſchlaͤgt ihn.
Ner · So wahr als ich Poliarchus bimich will die
Maulſchelle gedoppelt revengireny wenn ich den er⸗
ſten Degen indie Dande bekomme, gehet ab.
— Nic.
€ # SF
| 104 _ ; Sieiliantfche — *
——— " Nic. Das Das heifft pro patria ia gefochten, + Y en
fich die unnuͤtzen Collegen vom Halfe ſchaff an
will ich Des Tages dren hundert Berfe mehr me
da mir eine folche Sorge vom Herken : et
Anderer Gandlun m⸗
Dreyzehnder aufge en 4
—— Cleobulus, —
| Selenifle-. a
ac
E
—* —
Ar. Hoheit — ich gefallen J J | J
ik g eingumehunzn, a
Arg.€ 8ift ein groffes/ daß ich den al
Troſt austheilen foll, —
Cleob. Diejenige Perſon / welche Se. oa
ncchften iſt / muß auch der allgemeinen Liebe a ne
theilhafftig werden.
‚Arg. Wie aber, wenn ich zu dem Werden X
kraͤftig genung waͤre?
Cleob. Die Gnade des Himmels J 9
Perſonen Eräftig. J
Eur. Die — indvorhanden. © u
Ihr. Hoheit gefällig, fo koͤnnen fie hieher gelaf
erden, 0
sel. Sie erwarten der Nachricht: Alſon vollen
wir alles in acht nehmen; Und ic) will die Ch te ;
ben / ihr beyzuſtehen.
Ar, Sch bitte/verlafft mich nicht.
—
{% 9
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. ——
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"Arcenıs | —
e Sch bitte) Tiever everändere jere fichmicht. Pol Poliar-
ehus hat feine Geſtalt verändert / und wuͤnſchet
eineu noeränDerte Liebfte anzufchauen. |
ER 5 ur. Wolan ihr bedrängten Feute/ kommt etwas
nahe und. laſſet eure en dieſen Koͤnigl. Haͤnden
befo on. |
* > eur —
— ehe N 4
ee, PUS Poliarchus,
0 [Argenis ſetzt ſich. Nifüs £niet.]
3 S kei. Hoheit / eine Klage wider unfere Officirer /
oe daß wir Fein Geld Eriegen. j ‚A
2% Arg. Es folleuch Necht mwiderfahren.
N und der Himmel wird die Gnade belohnen.
[geben ab. ]
* "Dar. (Enier.) Gnoͤdige Jungfer / eine Klage wi⸗
der unfere tumme Bürgerfchaft.
Kit Di = N Er Recht hat / ſoll Recht behalten.
—— Net uͤberley; So Erieg ich noch
DE Le gehet ab. I
tie.) Fıiafetafepdihe die Ober Einneh⸗
ahaͤtte ch inen Brief; Wo nicht Latei⸗
me ehe gebt meinem Advocaten
ni 0 Me " MM
he (©) 5 Arg
mb . Gieilianifche,
Arg A She fol follt Fein Unrecht le leiden. Be.
Lye. Ja wenn das wahr —— e noch
heute eine Kuh und drey Kaͤlber / vor a : ker 2
Bav. Gnuoͤdigſte Land⸗ Richterin / da will ich mich
von meiner Frau ſcheiden / und unſer Richter /der
beſcheidene Mann /will nicht. ImBriefe werde 4 . Br.
ſehen / was er vor in Mannifl. TÜRE 8:
Arg.Helfft euch nicht ſelber / der Sache tg olf⸗
fen werden. RE
Bav. Ich begehre Feine Hälfte: Helft ı nur. vr
Frau nicht; Mit den andern will ich zu rechte kom⸗
men. Se * gẽeht ab]
Alop.Da ſoll ich wehr Steuer geben/ale aufmeiz
nem Gute ftehet: Gnaͤdige St. Koͤnigin / ich. habe
Feine Luft; Und das Steht im Briefe geſchrieben. —
Arg. Ich will ihn annehnen.
Alop Aber wenn ich den Brief gebe / ſo gebe i
keine Steuer. [gebtab.}
Teleph. Da wollen mit Die Beute den Blan —
wein⸗Schanck legen / den ich doch de — }
echt und gutem Gewiſſen befike, © — *
Arg. Es wird ſich weiſen.
Teleph. Nur daß ich was gutes Dun ir — hen
kriege. a
Mopfa. Da haben mir die Mäufe ei lan |
ſane zerbiſſen und. niemand will mir das Flieke⸗ dir
gebenydrum muß ich Flagen. | —
Arg. Ich will es geben; Nehmt euren En
wieder, Sa.
Mopf: Senumu: Wenn die Briefe ſo kr fig
find fo Yan ich ſie wiedernehmen / und ein anderm hl
weiter brauchen. geht ab.J. Mel.
2
IR
Fa
Te
AÄRGENIS 107
m
Mel. Diefeufe fprechen / ich foll den Zettel hieher
ragen. Ihr werdet es wohlfehen/ daß ich mit mei⸗
ner ietzigen Dbrigkeit nicht zufrieden bin.
0 Arg. DerandereTheil wird auch gehoͤret werben.
3
* it
u
P N
‘ID
/ 7
Mel. Sch wolte die Sache lieber zum Ende brin⸗
Be andere Theil Darzufömmt. Denn das
Tote Maul iſt zu groß bey ihm, Doch wenn es ſo ſeyn
Toll, fo muß ich wohl warten. [gebt ab.)
Nic, hr. Hoheit / da iſt eine Klage wider einen
Straſſen⸗Raͤuber / der mir eine Ohrſeige nicht bez
zahlen will. |
Atg. Ich willeinen Bezʒahler ſchaffen.
- Nic. Nein / nein; Dasift eine Perſonal⸗Klage /
da hat ſich Fein ander Menſch einzumifchen, Ich
habemeine Acta publica uͤbergeben; Will ſich Fein
Richter finden / fo helffe ich mir ſelber. [gebt ab.
poliarch. Ach! wo iſt meine Tapfferkeit / da ich
vonder Welt Fühne genung erfiheinen ?
Arsg. Kommt her / ihr lieber Mann,
Pol.(kniet.) Hierift eine Klage,
Arg. Was haltfie infich ?
"Pol. Ich werde um Schuld gemahnet / und ich
weis nichts davon.
Arg. So ſeyd ihr frey.
Pol. Meine Widerſacher wollen nicht.
Arg. So wird der Richter wollen.
Pol. DaRichter wird mich aus demLande verban,
nen. Der Brief iſt Zeuge / daß sch por Diefem Mich,
ger fo bald nicht erfcheinen Fan.
. Eur. (feblagrihn,) Du ungehobelter 9
N
- einen Gang betreten ſoll / Darauf die geringften Leute
— 5) 7. Sieilianipbe He
- folftdu € Rt eine —— ron MIEBE —
Morten a % |
Pol. Sch leide meine Stroferdapihnih ht ehe er ge⸗
wichen bien. [gebe al b —
————— Vegegnet man den armen Supplica a ite alſo
Eur. Unhöfliche Leute werden ah talt erinuekt,
Arg. Undich habevor dießmahl oñ gnung gethar SE
Sel. Wie ſo gar Übel laſſen fh —— ver⸗
bergen! A geb: J
Eur. Die gute Prinzeßin tokte in ih ) A
wart feinen Bauer ſtrafen fe * en Er
kigfeit zu. ER NEN 7
Eur. Doch dieſer St — t ſeinen Reſpect.
Sleob Das erſtemahl gehtfelten ohne Sehler ab.
Allein der König kommt, Iſtes möglich/b Ediefer
Verräter DieLarve der Sreunpfehaft & vorf in N
haftiges Sefichte binden wird? ) ur IR Ar
Eur. Ach wo Die Laſter herefehen da mi a
se ſeußen re
Anderer Gandtung
Kunff zehnder Mufzug,
—
Meleander, Lycogenes, Archombrotus,
Erifthenes , Oloodemus, Euryme-
des, Cleobulus, I He NE
————— Reich mit Wile ieh |
6 veruntubiget. \
7.
”
* w
& 2
>
be
m. 29%
. For
—
*
Ki - 1
x
- Eye. Und serflucht fey der iinterthan/ der feines
felbſi
Unm Ahr AN, |
KoönigesInterefle verwarlofet..
"Mel. Alfo mag das Widerwaͤrtige Gluͤcke bez
5 * de
re
* — u ;
— el. Niemand wird froͤlicher ſeyn / als der Koͤnig
uUnd alfo bitte ich mit ‚gebogenen Knien /
Schr. Maj. wollen ſo gnaͤdig ſeyn / und denjenigen
‚Diener entſchuldigen / welcher durch fremde Verfol⸗
‚gung zu einiger Extremität iſt genoͤthiget worden,
—1
A;
Re ift mein Gut und. Blut / wofern folches zum
ſeGelde der theuren Sicherheit Fan. angewendet
FB OR. ae re
5 Mal. Stehet auf ihr habet die Gnade nicht vers
N. re
ohren ‚darum ihr Anfuchungthut. Der Himmel
heiffe vielmehr / daß bey der. nachfolgenden Vertrau⸗
Jigkeit die vergangenen Beſchwerniße vergeifen wer;
. en. j —
Lyc. Ich wuͤnſche dieß; Und wer dem Koͤnigrei⸗
che mit Treu zugethan iſt / der verrichte ſolchen Dienſt
mit eben fo guten Gemuͤthe.
‚Arch. Der König lebe / und alle Feinde verlieren
ihre Koͤpffe. See:
Eur. GOtt bringe Den edlen Frieden in das Sand
und ehrliche Diener anden Hof. |
Erifth. Es lebe der Konigy damit freue Diener
leben mögen.
Cleob. Die Tugend triumphire / und mache die
Laſter zu Schanden. Olood,
— sg Sieilianiſche —
Dlood.C8 flerbe ‚wer die ‚gemeine — Sohlfaht 1
will ſterben laffen. | RER
Mel, Geliebter Eurymedes, der heutigegri ‚eng a
Tag hat ungemeine Freude verdienet. Euchwer
die ver ſoͤhnten / oder daß ich recht ſage / die neue — DR a
ten Gaͤſte / zu aller guten Derviethung —— J —
* Eurymedesfübrt ſie hinein. DR
. Eritt. Das heifft/fehende Leute bey J ehe —
um gefuͤhret. 3
Olood, Weil Die Welt will betrogen feyn/ ſo iſt
derjenige ein rechtſchaffener Mann / der nach ihre J
Willen lebt, —
Erift. Sch wolte gerne die guͤldene Sch ⸗
mieine Anfoften machen laffen/ wenn nur iemand denn
eibifchen König zum Mönche feheren Her —
Olood. Der heutige Friede iſt fo gut als eine ans
dene Schere. —
Eriſt. Und wo ich meine kunftige F Finanzen Me tech:
nung bey Hn. Lycogenes ablegen toll’ ſo wol te ich
ihm noch die Kutte bezahlen. —
Olood. Wehe dem Sande deffen König h | Ku
abe wird, —
Ent. Dem Lande wird wiederum toohl.fe |
mennLycogenes die Krone tragen wird, — |
Olood. Ynd wir werdenluflig ——— —
genis Beylager vor ſich gehen wird. Br.
— Nun wir haltenuns auf, Die Frie } 1 4
Mahlzeit muß verbracht werden, J
Olood. Und der Freundſchaſts⸗ Becher Bu ins
Lich herum gehen. [geben ab]
„7 N,
—JJ
Es y
Sritter handlung‘
AR. Arfıdas, Timonides.
SEN, Arfid. —
RR hat das Unglücke gleichwohl Uber dem
N Edelſten von der Welt gebieten können ?
| > "Tim. Ich war befehlicht / im Dramen der
Königlichen Prinzeßin das Foftbare Kleinod an den
Herrn Poliarchus zu uͤberbringen / und ihm zu einis
ger Berföhnungden Weg zu eröffnen / als ich von
der Schifferfelbft erfahren muſte / wie daß er der eins
gige woAre/ Der fich vor dem Ungemitter hatte ſalviren
Ffonnen. — |
Arſ.So ift das koͤſtliche Armband nicht an den
- rechten Ort geliefert worden ?
=, Tim. Und dasunglückfelige Geſchencke muß mies
der zuruͤcke gehen. | 4
Art. Welche Thraͤnen werden genung ſeyn / dieſen
Tod zu bereuen? | |
Tim. Und wer wird fo grauſam feyn /die Zeitung
bey der Königl, Prinzeßin zu überbringen ?
Art. Nun wird der Koͤnig erſt inne / wohin er durch
feine Feinde iſt verleitet worden. |
Tim. Sreylich ware diefe Schifffart nachgeblie;
ben / wofern ihn die grauſamen Nacht: Seuer nicht
erſchrecket haͤten.
Arſ. Ach Argenis, Argenis, ich beſorge / dieſer
— | Schiff
INA:
br
m __.... Gisikianifche _ Be‘ — —
— Schifbeuh wi | rd mehr Todes-Zälle nach fir A hen.
oliärc ——— — J——— zeni is.
erben ohne Und diefe Pesfon darf — an das 18
" Grab gedensken/ wofern Der König d ie Fünftigen:
Sabre durch feine Negirung foll glückfelig mach Jen. “
Tim. Doch was iſt Diefes vor. ein Wundern — |
Der todte Gelanor gehet am DEN be; x sh u F
rn augen. A: ——
Stitter Gandtung "s
n- Anderer Aufzug, A
Arlidas —— 5
Arſ Er
St es moͤglich / daß ein Menſch in der See
Doderben / und gleichwohl den Hof ——
— kan?
Gel.Gsift moͤglich / wenn der Him̃el die Zei 4
— ſelbſt mit ungemeiner Dülfe befeliget, © % vr
Art. Lebet Hr. Poliarchusnoch? * a
Tim. Und hatder Schiffer uns mi alien ale Fe
sehlungen hinter dag Licht geführet ? Pr
Gel. Der Schiffer hat nicht gelogen. AR
Tim. So müffen fietodt feyn. R @ —
Geil. Und wir leben noch. —
Tim. Sofönnen todte Leute wieder aufſtehen
Gel. Die Sache verhält ſich alfo: Das Sch 4
war von den Wellen dergeſtalt bezwungen / daß v a
feine andere Hoffnung hatten als etliche Stein
Rli
_
y‚
—
.
—
Rippen welche im Meere einige Sicherheit wider
das Waffer / nicht aber rider den Hunger verſpra⸗
7
AR
ben. Alfo lieffen wir das Schiff mit dem unglück
ſeligen Steuermanne /tvelcher ung vor verdorben
Ark Hiermit werden Sie mit Adlers-Slügeln uͤ⸗
berdie See fommenfeyn,
+ Gel, Wir hätten dergleichen Fuhrwerck von noͤ⸗
‚thengehabt: Allein es Fam ein Raub⸗Schiff / wel⸗
ches fich erbitten ließ unsanzunehmen.
Al Ein elender Wechſel von dem Hunger zur
(4
*
ni
Rt
| Knechtſchaft.
Scclaverey auf dem
- Gel. Esfehlte er fo hatten wir das Elend dep
zuͤcken gefühlet, Denn wir
hatten kaum den Fuß in Das Schiff geſetzet fo wa⸗
ven Sie mit ihren Ketten fertig, —*
Arſ O verfluchte Grauſamkeit / wenn manunglücke
J
liche Perſonen doppelt unglücklich macht!
Gel.&Sie vermeinten/als würden uns die Schwerd⸗
ter. im Waſfer verrofletifeyn. Doch als wir die
R Mücken zufammen kehrten / muften Sie mit ihrem
Blute bezahlen. Auch diegebundenen Gefangenen
felbft kamen zurechter Zeit loß / daB uns Die Menge
nicht überwältigen Durffte,
Ark, Was waren es vor Buben ?
Gel. —— — koſtbarer Schatz darbey /
welcher vor etlichen Tagen der Koͤnigin in Mauri⸗
tanien war geraubet worden. Drum beſchloß
Herr Poliarchus, die Reiſe dahin anzuſtellen / und
die Reſtitution mit eigenen Händen zu verrich⸗
ten.
(2) Arl,
FR ⸗
KR
*4 a2 2% 2.0
— ; KL 2 Sieilianfche, re
Art Die Tugend: muß Durch: bie gang © 18 Abe —
kannt werden.
Gel. Inwiſchen befand ſich einer ——— A
ten/der einen Brief bey ſieh hatte/ von dem? belle
Lycogenes an den Deren Poliarchus; Und: wei
der Bote nicht mehr. reden kunte / fo blieben n ir d
heftigen Zweifel zumahl da Lycogenes den Kon nig 2
beſchuldigte / als hätte er ihn mit einem vergifl teten
Armbande betriigen wollen. En
Tim, Das Arınband iſt wieder an feinen Dr
UneR Ich wuͤſte nicht / wer es folte vergiftet wi 4
Ard. Und ich wuͤſte vielweniger / wo der KDt |
gm hinter Die Aiftige Heimligfeit hätte —
Gel. Der Koͤnig hat den Brief in den ‚Hin —
Und hier koͤmmt gleich die Sr. Hofemeiſter ielche 21 ;
mit. etwas ſonderliches davon wird erzehlen Für ine.
Arſ. So wollen wir nicht hinderlich feyn. > — \
fügen ſchoͤnſten Danck vor die Pachricht/ dahe
aus vielfältigen Detrübni e find erlöfet worde * —
8 N
Striker £ anblung Br
Dritter Aufzug.
— Selenille.
Eine Fapedicen a fchlecht geweſen ——
= sel. Die ea Prinjehin betruͤbt 1 Do ai %
ber, N
—
—— ——
= 7
ä
el. EM Poliarchus fehickte nicht: F als aleLycoger
nis rief an den König; Doch mit was vor hoͤni⸗
ſchen und ſchimpflichen Worten mir begegnet wor⸗
ben) Fan ich nicht befchweiben.,
Sel. Die Prinzeßin begehret/ es folle bey dem
Demi! Poliarchus perfchtwiegen werden, Immit⸗
Er Die Sache fehon heraus fommen. Lycoge-
nes hat das Gift beſtellt/ und die berfluchten Gift⸗
mifeher Erifthenes und Oloodemus find im Ge⸗
fangnißernach erfolgter Bekaͤntnis unter der Hand
des Henckers geſtotben. Aifo daß numehr der König
auffer Verdacht lebef.
Gel. Sich werde mit diefer Zeitung Aruͤck reiſen?
J Belieben ſie noch) was zu beſtellen / ſo haben ſie einen
getreuen Boten.
Sel. Was die Primeßin mündlich befohlen hat /
das wird ın Feine Vergeſſenheit geſtellet werden,
Und hiermit eine glückliche Reife,
Gel. Vielmehr ein gluͤckſeliges Stͤchtnis vor
weinen Herrn.
J Sritter Handlung
Vierdter Aufzug.
— ne
gyansmie ich in meinem m Die —— ——
Gel. Wie kommt mir dieſer gute Freund in
den ee ? Man erftguet ASt feines Wohlſtandes.
—
116 a 2. Sieilianipbe a
— Nic, Ach mein‘ mein Natron, ich: cherfreue mich) dat —
iemand über meine Wenigkeit erfreuen will, FR RR
Gel. Vornehme Leute haben mehr als diefe gerin Ve
ge Aufwartung verdienet. Doch was gib E ih N)
zuverrichten? — *
Nic. Herr Poliarchus hat ein Hndgen zunle r HR
gelaffen ; Diefes hat vorgeftern follen in die Woche 4
kommen / und iſt geftorben. Da ich nun —2
als waͤre die Koͤnigliche Prinzeßin gar unged uldig
druͤber / weil fie vielleicht ein Junges darvon erh
te / ſo habe ich ihr zum Troſte ein Dach c en = |
Grabe⸗Lied aufgeſetzet. —
Gel. Kan man es mſonſt hoͤren? he — —
Nic. O ja / wenn es vornehme Leute begel —
Denn gegen irdiſch—⸗ geſinnte Geiſter gehtmanetwas
ſtoͤl tzer. F en W |
Gel. Yun wie fängt es: an? ae
Nic. Es gehet auf eine ſehr ist eh/
wie etwan vor dieſen geſungen ward:
Da ſitz ich in dem Loche;
Ach ſaͤß ich ber dem Koche/
Und haͤtte Schoͤpſen⸗Braten / Tue
Somäremirgerathen. a
Gel. Die Andacht laͤſſet ſich nicht verbergen. 4
Nic. Sonderlich wenn Hunds⸗ erfonen d dar⸗
zwiſchen kommen, Doch ich werde ingen. ER! |
[Er fingee/ nach der Melodey Verze be
mir rn —
ACh Schweängen ifgeflorben? ⸗/
Und in der Zeit verdorbe 7
* FR | ARGENIS. | 117
Dafiewag junges friegen
= Sol jundin nn liegen.
Wer wird ſo — bellen
Und ſich fo freundlich ſtellen?
er wird martigtröden
% Und mit. den Samanke wedeln?
Wer wird dem Bern heucheln
Und ihm im Bette ſchmeicheln?
Wer wird aus ſeinen Haͤnden
Manch Stuckzn stud entwenden?
Jedoch man mußfichtröffen:
Der Hencker holt s am ehſten /
Weoenn wir in unſern Sachen
Auf etwas — machen.
Die Hunde mögen: trauren /
Und bey dem Grabe lauren.
Bringt niemand ſchoͤne Kraͤntze/
So ſchwaͤrtzen ſi e die Schwaͤntze.
Gel. Ich erfreue mich über dem Grabe ⸗Liede.
Nie. Das iſt ein ſchlecht Zeichen vor meine
Zhränen.
Gel. Wo ſolche gieber i im Schwange gehen / da
muß Sriede und gufe Zeit im Lande ſeyn.
.» Nic. Derift ein Narr / der ſich alles Ungluͤck (fe
zu — gehen. G3 Gel.
01 RR Siellianifhe 2
-Gel.% J ht aufm
warten. Lebt geſund / und macht viel Iuftige Li Det R
Nic. Sa auf eure Hochzeit will ich ns raut 2
Suppe machen. — teifet gefundy yt anni fi
Brautnichtüberdie Straffenväubee weine — BR
— *— —
Sritter Bandlung g —
Runffter Aufzug. 4
Age Eurymedes, Cleobula (1
Timonides. _ —
| Melk... —J I
E&> haben die meinendigen Buben
ihres Beginnens empfangen. u vn mut ü
tapffere Poliarchus mit feiner Unſchuld befannt t we
1. ch Lycogenes, wird meiner San nf mutb.
bien erin fo gedanckt/ daß ich nun meine Waf en gegen.
diejenigen wenden folly der bloß Durch meine ©üt u \
feit zu folchen Kräften geſtiegen it! Doc
Freunde / iſt es möglich / daß wir ung zu einen
ſchwinden Siriege fehicken | follen?: ER *
Eur. hr. Maj. ver Feind fieht vor dem höre;
Und wo wir nicht die euferfte Stlaverey erfahren fi ol⸗
len fo muͤſſen wir zur euferften Nothwehre greiffen
Cleob. So weit iſt es kommen / daß auch Dem
Eydſchwure nicht mehr zu trauen iſt. Alein der
sy,
, j 4
—
By)
N Lohn
Himmel wird Kichter feyn/ wie hoch dieſer Me a ineyd.
ſoll beftrafft werden. BR.
Tim. Eben Biefeögiebet uns eine geist Se ade
ARGENIS | ER
Jar HDi gered — te Sache wird der wird der Muth bey, bey als
— Be ] N ten perdoppelt:
2 Mel. Abenn. aber die Paffe verfehloffen find / daß
ſich die Sic erheit kaum bis an. das Thor erſtrecket /
fome den tie wenig Soldaten haben/ welche den
J th werden verdoppeln konnen.
Dieſes ware das erſte Exeinpel nicht / daß ein
r af auffen der groͤſten Armee wäre gewachſen
— und waruͤm wollen wir eine Schlacht
ion en’ da wir doch dem Gluͤcke noch etliche Tage
a önnen? Eheder Feind über die Mauren
ſringet / ſo werden fich unterfchiedlishe Freunde des
— Thrones anmelden.
fi ht den Sıgen aibe/. daß. gegen Die ee
ai einer goͤckſeigen Krieges⸗Liſt procediret wird..
‘ — Bandlung
— Sehſter Aufzug,
Die Br und Hierolander...
„Hier;
“ ri Ds fen,
(D)4 Hier,
ER __ Sieilianifhe
———
Ace Ach den den Feind vor dem Thore| haben w
langezeit verachten koͤnnen: Allein mas ſolen
nunangeben/ da unſer Hafen zur See mit er in⸗
bekannten Kriegs⸗Flotte geſperret wird
Mel. Wie kan das moͤglich ey m
Hier. Der Augenſchein gibtes; Und ehe Die X Koͤ *
nigl. Schiffe zuſammen Eommen/fo werden wir der
meineydigen Grauſamkeit aufgeopffert ſeyn en ——
Mel. Ich ſehe / mein Unglück formt aufshochfte/ *
das heiſſt / ich foll meinlinglück bald befehlieffen.S Se X
wehe meiner geliebteſten Argenis, roelche nothinen:
dig den flölgen Uberwinder zu einer Köimpfichen
Beute wird folgen müffen. Be
Sritter Bess 5
Siebender Aufzug.
Die Borigen und Archombrorus,
Arch.
ER Maj. anmelcher Setefrihm mein —
aufopffern? Sollich dem Feinde jur See der
zu Sande begegnen ?
Mel. Ach tapfſerer Seemdling/ das unguckſi | $
her zals unfere Tugend ; Und: nach dem die Sende
mir auch Die Flucht aus der Inſul verfchlieffen wol⸗
len / ſo muß ich meinen Zepter einer grauſamen Di th⸗
wendigkeit unterwerffen. FAR
Arch. So lange mie das ungitctfelige Mreffen
nicht in dem Hertzen fteckt/fo lange will ich — 2
‘
Bor, ARTEN TS, 121
Daß en Er a Krone meinen Arın ge: .
> uchen wi — F £ as — |
. Eur. Aber woher iſt die Flotte kommen? |
Hier. Daß Lycogenes bishero nach der See
| Macht wenig gefraget habe /ſolches wiſſen wir alle;
SGleichwohl aber koͤnte fich ein ausmwertiger Noten-
N einem gefahrlichen Buͤndniße verftanden
Eieob So moͤchte man nach der Ankunft forfchen
aſſen. Soll man verderben / fo bleibt Doch der
Nuohm / daß man die Gegenwart des, legten ber;
| ee mit unerſchrockenen Sefichteangenommen
| a Ei | IR = RE
> Tim. Vielleicht wird es Der Abfchicfung nicht be-
duͤrffen / weil Diefe fremde Perfon uns ohne Zweifel
f
diefes Geheimnis eröffnermtoird. i
Sritter Gandlung
Achter Aufzug.
Doile Vorigen und Sitalces.
we Wu
REN. EN |
Ur Koͤnigl. Mas. befiehlet fich der Durchlauch⸗
ee Radırobanes, Koͤnig in Sardinien /
und nach dem Das Geſchrey bis dorthin erfchollen/
|
B
welcher maffen durch meineydige Unterthanen Die
Autoritat des Koͤniges gebrochen die Ruhe des ganz
gen Reiches zerruͤttet und allen benachbarten Köniz
hen ein gefaͤhrlich Exempel uͤberlaſſen werde. So
Re (D) 5 haben
maͤſſigen Rebellen / der geſtalt / daß fie aueh die *
N 1
ihm auf der Slotte zu hbegegngen. S
fommen.
Sardinien / davor Siciliens Feinde der Mae 2
ya getröften follen!
— —
haben ben höchftsgedachte Ahr. nen)
dinien Beh ihrer hoben Pflicht erinnert 7 a of
ren dero gefainte Krieges⸗Flotte wider Die u
genblick nicht allein Eur. Mas. zuſprechen⸗
auch den Krieg ſelbſt fortzuſetzen verlangen. ah Er 4 3
Mel. Iſt dieſer getreue Pad) har / dieſer alte Freund
und Bruder bier 2 Sch werde Öelogenheit u ſehm
Sir. She, Mej. haben keine Urſache 83
—— anzunehmen; Der Durchl König it
Sardinien wird mit freundlicher Segräffung: Bi ‚jube
Mel, So muß Anſtalt gemachet ade f — — 1 i
Stitter ee. |
Neundter Aufzug,
Die Borfgen/ Raditobanes, Virtigan nes,
Cornius, Libachanes, 3 wi
Rad. ER se Er
(AS ift keiner Anſtalt von noͤthen / wenn ein Baus
der zu den andern koͤmmt oder too ein Sohn
bey dem Herrn Vater Die Schuldigfeit ableget.
Durchlauchtigſter Hoͤnig bier iſt die Macht
zur Vergnuͤgung erzittern follen. A
Mel, Ad) mein Bruder / wo haͤtte ich mich iner
ſo unverhofften und gleichwohl hoͤchſtangeneh nen
2 5 Rad. Ein König |
untreu/ wenn er die Unterdruͤckung einer benachbar⸗
ÄRGENIS. | 123.
—— — — — — —
1Rönig wird an ſeiner eigenen Majeftät
en Majeſtaͤt mit geduldigen Augen anfehen fan.
SR ad Go man. durch hohe Schuld angetrieben
wird /da bedarf man keiner Danekbarkeit,
© Mel. So wird mein geliebteſter Herr Bruder ſo
duͤtig ſeyn / und befehlen wie in unſerm Schloſſe
demſelben ſolle aufgewartet werden.
Racks Sch lebe hier unter fremden Befehle. Doch
0 Mel. Ich erfenne die Schickung des gnadigen
Himmels’ und preife Die Sreundfchaft welche mit
.
ger Dankbarkeit fol bedienet werden,
%8
wenn ich die Freyheit nehmen foll etwas zu bitten / fo
möchte ich zuwor die Feinde geſtrafft habeny ehe von
dergleichen annehmlicher Bewirthung geredet wird.
= Mel. Die Feinde ſollen ung nicht entlauffen.
. . Rad. Doch e8 ift beffer/ wenn fie unverfehens ih-
ren Macher finden. Das Geſchrey unferer Ankunft
kan nicht. verborgen fenn; Und mo Die Furcht die
meineydigen Buben Landflüchtig macht/fo werden
wir dasjenige mit fpottlichen Derdruffe langfam fü:
chen / welches wir anitzo beyſammen haben.
‚Mel. Mein Hr. Bruder verſchone feiner eigenen
Perſon; Es werden fich ſchon Feute finden / welche
viefen ebellen die Straffe ankuͤndigen follen.
erſten Verlangen nicht widerſtreben [fie gehn ab]
Rad Sch will in dieſem Stuͤcke keinen Argwohn
der. geringſten Furcht blicken laſſen. Meine Sol:
daten find alſo zewohnet: Sie ſtreiten am beiten,
wenn fie mich zum Borgangerhaben.
‚Mel. Sich darff foginem vornehmen Gafle in dem
Drit⸗
— —
*
u Se
—** 7
N
N ee Sieilianiſche —
Slitter Handlung —
Zehnder Aufzug,
'Archombrorus. =
Weo Furie hat dieſen — St
lien geführet? Sch meinefe/es wͤrde mit eni
im Wege ſtehen / bey der ABunderzfchöne n2 r ze ent
Die Liebe su erwerben / nach dem Poliarchus diedl ht
ergriffen und Lycogenes durch den Te r$
fand einen allgemeinen Haß. verdfenef hat, Aber
ach / wie bin ic) betrogen! Entweder Argenis ft |
nicht fehöne genung / oder Bi auch von andern -
Augen erfennet werden / das ich) | e Ta⸗
ge mit andern Seinden zu — umdau fieeitenhab se ir
Denn warum folte der König in Sardinien. ) gar
mit ungemeiner Freundſchaft erfcheinen / wer 9—
nicht durch dieſe Wohlthat die vornehmſepr —
von der Welt erkauffen wolte? Doch iſt erta of Ne
fr hab ich ein Herke/vas Keinem nachgibet. Die
eicht wird mie das ©lüicke noch heute — I
daß ih vor einem andern den dierdanck erhalten rar if
Sritter Handlung ER
Eüfcer Aufzug. =
een: Pollio.. er — u
4 5 *
Eh iſt i unmöglich/ Ph ihr in den Krieg ie en
Poll
J AR GENIS. ER;
K Pol ET nicht bey ich bey Zeiten aı —— der kan
"nichtswerbringen. Bin ich im zehnden Jahre ein
‚ Mufgvetirer/im eilften ein Corporal/im zwölften ein
8 ahnich/ fo Fan ich im vier und zwanzigſten ein Ge;
eralfenn; Und gedenckt nur / was ich hernach vor
% | ine Licbfte friegen fan / und was vorein koͤſtliches
Beylager von mir / als einem General / wird Fönnen
4 Alp. Mein licbfteg Kindyanzeitige Fruͤchte verder⸗
‚gerne.
Poll. s>nein/wenn fienur der Art ſeyn. Binich
’ Pie Michels: Virne / ſo bin ich eine Muſcateller⸗
Birne.
Alp. Aber ein General: muß groß feyn: Wo wird
eine ichels Birne / ein groſſe Pergemotte / ein
naberger⸗Apffel oder ſonſt was rechtes / von einer
Bi Lumpichten Muſcateller » Birne commendiren
laſſen?
poll.Mit dem Commando heifft es: Wilt du
F nicht / ſ muſt du.
ſp.Es iſt gut Flug geredt. Aber es ſollen auch
rechte Leute commendiren,
Boll. Laffe mich nur vier und zwanzig Jahr alt
"werden ihr ſollt ſchen / ob ich will ein Lincker feyn.
„Afp Doch wenn allegeutenur an den Krieg ge⸗
daͤchten wo bliebe das arme Frauenzimmer? Sch
meinte es waͤre beſſer wenn folche liebe Kinder zu
re in guter Geſellſchaft die Zeit paſ-
irten.
oll Kan dibon daßihr uns den Krieg nicht
das a RU
F — 3 — >
*, | \ | F * Er
SER . Sieden * — —
A fp. Mir fehen tricht gerne todte fodte Seute, —
Poll. So muß ich. nur Abſchied nehmen nd die
todtken Leute allein anſehen. — *
Alp Ich bitte nur vor dieſen Tag. er “
Poll, Die Kurse Zeit willich noch verihe F
nach laß ich wich nieht aufhalten. ar: Se
Afp. Ein Tag iſt nicht lang; Ich will nur die
Butte r⸗Semmeln beftelten/ daß etwas retigil os u
mit Die Feinde wider exit fehieffen Eönnen. a “
Pot. Wollt ihr hönifch ſeyn / fo wird mis
nicht an orten fehlen
*5219
a
— Anand en RR E
Lyc. E — R
— hedeutet dieſes line Hafen? oo | —
machet die Belagerten fo kuͤhne / daß fie uns ſ bi
sum Streite — EN,
Anax. Wer fterben fol der thut am mem,
er den Tod felber fucht ———
Men. Und wer Luft hat auf die guͤckſelge Paue
zu treten / der wird hierdurch Gelegenheit —— er]
Lyc. Esmag geſchehen / warum es will / fo müffen
wir gedencken/daß zwey tapffere Perfonen Die Mas
che von unserfodern. Ach ſoll ein redlicher Mini | “
fter, ein hoher Prefidente bey den Finanzen deßwe⸗
gen fterben/ Daß er mich nicht vor einen ——
—— —
i — —* — DR * * *R iR .
eg Arc ENIS.. 5 a a.
Ba Fang Si toill? und daß er | —
m erſteht / welche das allgemeine Verderben ſuchen?
‚Und ſol die gerechte Sach enicht einen beſſern Aus⸗
sang gesinnen!
Anax. Die Machfamkeit fi ung von noͤthen;
ir haben gute Raifon die Koͤnigs Sclaven in ih⸗
ven Loche uverachten Allein fie mochten noch zu
‚guet | Sekt einer glückfeligen Luft gebrauchen / barbey
— Vctorie quf etliche Monat aufgeſchoben
w rde
Ren: Das ganke Königreich fichet gleich; ſam auf
de Hut / und nachdem heitis gen Lauffe wird unfere
"Parthen entweder ſchwach over ſtarck werden.
Anax. "560 fraget man nicht / wer den Sieg in
den Handenhat: Sondern wer ſo geſchickt ift / daß
er bald gewinnen kan.
‚Men. Es ift wahr unter einem langſamen und
Ban Könige verdienet die tapffere Eyifertigs
keit eine hohe Verwunderung.
UVyc. Wolan fo verrichter das eurige / und geden⸗
eket / daß ich von dem Meinigen nichts abfodern wer⸗
de / welches nicht von mir gedoppelt geſchehen iſt.
Anax Die Soldaten find, nach Der Beute begies
‚ag Hi fie werben mehr des Zuͤgels als der Sporen
urſſen.
—J—— Domenhero wird das Glůͤcke deſto ange⸗
nehrmerfepn/meil ſich das Opffer felbfidem Schlaͤch⸗
ter offerixen will. |
Lyc. er heute fieget/ der foll morgen bep dem
——— Purpur am ſtehen.
* een
* + 538* ER DIESE:
1472 — z
—— *
Br ds _ Sieitiamifdbe —
— ——
— * Bandlung ng
— Lycisca, Aral —
—
_Melamp, 7 Pin re.
Rio halte der Schwarm geht an ana ii
Bauten in dag Gedraͤnge Fommen und nicht
wiſſen / in welch Zuchs-Loch wir Friechen ſolen
Lye · Eine Part muß dran; Und wenn h nur
wuͤſie / wache gewinnen wolte / fo ware: mirs ein leic h⸗
— ich etliche hundert Dugend auf mein: Herte e
na me BEE Ki
Mel, O mer weis / ob es der Herren ihr Einſt ith
daß fie einander wollen todt haben; Km
nur folch Lermen / Daß fie die Dauren deſto N
prillen,
Lye. Es ift wahr: In Friebens Zeiten geber
wir nieht — Groſchen / und
wir uns gantze Thaler aus der Haut ſchneiden.
Acc. Nun wie ſtehts ift die Schantze e fertig?
| Graͤfft zu / oder ſchafft uns andere Gehuͤl en: Das
Merck muß bey Ankunft des Koͤniges im Stand
ſeyn / oder das ganke Dorf wird gehangen. vr “
Mel. Ich habe meinen Fleck gemacht. ——
Lye. Und mein Bißgen Dreck liegt auch am de fra |
rechten Orte. 5
Arc. Esheifftnicht fo: Ein ebnseder Bauer fer
het vordasganke Dorf |
“ Ps
— af
” —* u;
3
ge —
A
"0 ARbEnie 1
nicht tragen wenn zwanzig Scheimen das Shrige
At, Es wird einem ſo wohl als dem ändern bes
u
Sritter Bandlung
Vierzehnder Yufzug.
- Die Borigen/ Arehombrotus, Hatino;
Ai: | — 7;
Sun wie ſtehts / ihr ehrlichen Bruder? Es iſt an
R dem / daß die Trouppen an einander gerathen fols
len; Machet euch fort und laſſet euch anweiſen.
Att. Die Bauren werden nicht viel nuͤtze ſeym
Arch. Sc) will Mittel daß dem Feinde
bange genung werden foll, Folget mie näch/und pers
Doppelt das Schreckenydas ich angefangen habe,
. Hai. (führer, ihn auf Die Seice,) Ich mein
Herr / wie fo ünnothig iſt dieſer Sangl
Bau wie fo fehlecht ſeyd ihr meinetwegen
berichtte ET
Hai. Die Köhlgliche Ir. Mutter hat iBund ihe
Leben und Tod auf Dem Spiele flehen.
Axck Schweigt von dieſer Perſon; Wofern it
meine Topfferkeit verleugne / ſo bin ich nicht werth / ihſ
Sohn zu heiſen.
Aañũ. Bas geht uns dieſes Königreich an?
Arch. Weil ihrs nicht wiſſet / ſo fraget ihr;
fach —6
Han⸗
39 Sielianifhe
" "Hanno, Und weil ich feine Uvfache dor mir feher
fo es ich Die Mütterlichen Erinnerungen wi jeder,
Arch Mein Gedächtnis hat noch einen Se
ven gelidten. RE
Hafi. Aber die Hoffnung einer hoͤchſt ri ebten
Perſon koͤnte Schaden leiden. RER
Arch. Sch habe Acc nicht gehöret / daß er ein Kde
niglicher Prinz aus Afrı | In |
— waͤre. Ich ſage noch einmahl: Som et mis
Has Ach der Himmel mache meine Furcht
niehte! RER
Dritter Bandumg —
Lunffzehnder Aufzug.
¶Inwendig werden Trompeten und pau⸗ |
cken gehoͤret / darzu wird geſchrien und
gefochten / als im Streite.
Radirobanes, Virtiganes, Coraius.
Rad. : & *
Er St es nicht möglich / daß ich den Lycogem es
felber antreffen Fan? —
Virt. Er hat bey den Seinigen ſo viel su ser ri }
nDae er unfer nicht abwarten fan. —e
Rad. Ich beſchimpfe den Koͤniglichen Army vo
gemeine Buben von meinem Schwerdte tete
ben follen. —
ds BE 2 ve 2 0
X
5 ® j *
. ’ UT . A TER ir J er
Sa te RER * * IRGENI 5 . * N . 151
——. a — u i
J
Denn gegen defperate Feinde muß die gantze Macht
E gornucher werden. nen rn.
Corn. Ich Fan mich ruͤhmen / daß ich hier das erfte
Eur BRraolfen habe,
Rad. Nehmt euchrin acht / Tiebfter Betten; Ihr
wmuͤſſt zwar in folchen Schulen aufwachfen: Doch
ihr müffet euch vor. Schaden hüten/ Damit euer
Wachhßthum nicht gehindert werde. L
Corn.GSoll ich dem Reiche Sardinien zu Troſte
leben / fo wird Fein Feind gegen mich etwas ausrich-
‚ten: Soll ich aber in diefem Streite mein Leben laſ⸗
ſen / wo koͤnte ich glückfeliger ſterben?
Vitrt. Bleibet hier; Dort ſcheinet es ſtaͤubich;
Wir werden die Compagnie vermehren. [gebt ab. |
Sritter Gandlung
SGechzʒehnder Aufzug.
Cornius,Nicopompus.
—— 1... NiCOp. - |
| Yyundas iſt mein erftesmahl/ daß ich in den Krieg
‚siehe. Und da ich meinen Degen ausziehen will/
fo Haben mir die Maͤuſe oder die Sperlinge was in
Die Scheide gethany Daß ich mit meinem Seinde note
wendig Friede machen muß.
* Com. Wer feyd ihe2 » Steht und gebt mir Ant⸗
mort/oder ich ruffe meinen Cameraden. |
i (2 Nie.
At. Der Streit laffet fich dergeſtalt an / daß wir
das Spiel noch viel Stunden ſortſetzen muͤſſen;
u 152 iR Sieilianifhe ——
Nic. Sch gebe keine Amwort / und auf eure ie
meraben Fan ich nicht warten, RR a
. CornSagtrob ihr Sreundfend, 5 Se
- Nic. Ich bin aller Leute Freund.
Com. Ich frage / zuwelcher Parthey ihr en) N
Nic. Zu derfelbigen/ darin ihr ſeyd Se
Corn. Worinbin ih? ? | = —
Nic. Bey mir. Bar
Torn. (entbisft den Degen.) Dafih ſehen
ſolt / wie ich vor keinem langen Stecher enfehreuten
will / ſo kommt doch herzundlafft-euch fragen det,
ſeyd ihr / und was habt ihr an dieſem Orte zu fchaften?
"Nic. Das iſt gewiß Herr Lycogenis füj fein RR
ter; Sch muß nach feinem Willen reden.
Corn. Hab ich noch Feine Antivert? > Sa
nn Ich bin auf der Voͤlcker Ciitew vit der den
Com Du — biſt duder it. on ich
orange, BR 3
an den ten — —
Corn. Die Schelmen ſind die aͤrgſten die von ur
Hofe zum Seindenyals — — |
Nic· Gewiß ich will ſchweren. —
Com. Ein meineydiger Schelme Du ri |
Schwur thun. Gibdishgefangeg,
Nic. Da bin ich.
Corn. Lege das Gewehr nieder,
Nic. Da iſt alles. | —
Corn. hr Kleiner aus. —
Er agire poſſtrlich mit hina.
R bon Zorn. — ie mit die Beute auch lebſthinein
— — — — UNDEHREN ſchar
2 i — der ns
sites, Anax imander,Menocritg.
a Men
SS der Ci anmöglh wenn Die Soldaten
| & Sa n — a Sicilien as Beute wer⸗
8 ‚ron als Radirobanes.
5 M len. ‚Die Fuchtiſt ung verboten:
AAna⸗ Und das Gefaͤngnis iſt aͤrger / als der Tod⸗
Lyc. So muͤſſen wir ſterben.
Men Omas vor gefährliche Nachfolger hat Po-
ö liare hus
® "Ana Uni oetich haͤtten wir gegen dieſel⸗
ben —— olfen..
ye.Esift nicht Zeit zu roünfebenz Die ſchleuni⸗
ge That muß Das. befte thun. Mich duͤnckt / das
auf ein hen" Set allzubloß; Wenn ein
Bland da beiſueht wide / ſo hätten wir in der
— zum — die Flucht offen.
(3 Men.
Be | *
” *
1: Aber Lycogenes ſchickt ſich beſſer auf den.
F 234 Kata Sicilianifebe a BR. —
— — — BER
Men. — mich darzu — — 7—
Anax. © wi iy in enfe — —
— J—
Britter Bandlung
Achtzehnder Auf
Archombrotus, Hanno.
Has A
Leich — mer die dich
G Arch. — DER Sr, —
Haũ. Ja / ja / wie ich ſage ee
Arch. Ber war umıhn 5 1. ne ar
Has. Etliche Officirer. Do, wer ‚in ei ein
len will / der wird ſich nicht faumen duͤrffen.
Arch. Der Himmel helffe daß ih dem g nic
mit meiner Tapfferfeit zuvorkom me
Han. Er hatte fein grauſames Sichte nochm ht
abgeleget. A
Arch. Das mag er auch im ode behalten wen 1
ich fein Blut zur Beute Davon tage —
Hañ. Ich Fan den ——— Gang nicht ber⸗
hindern, | *
[> LE Pr MR
— ARGENIS. = RR.
— Dritter. rg
un ke
Fi “
Neunzʒehnder Aufzug.
we 02 2 Siealces, Cornius..
— Sit. R
SH Gnaden haben nicht wohl — daß ſie
einen von der Koͤniglichen Hofſtadt berauben.
Corn Zum wenigſten habe ich wohl gethan / daß
ein eu: Lügner iſt geſtraft worden.
Sit. Die Kleider muͤſſen ihm zugeſtellet werden.
Corn. Die Beute war nicht der Wuͤrdigkeit / daß
man fich dadurch bereichern molter Abe, wo iſt
unſer Koͤnig?
Sit. Er ſucht der Feinde General:
Corn.Und da kommt er mit einen andern Herrn
in ein Gefechte.
Sit Das ift eine Ehre melche niemand unferm.
Koͤnige rauben fol.
3 Corn. So muß er ben Zeiten Nachricht haben.
Ich will von weiten uſehen
Sritter Handlung:
Zwanzigſter Aufzug.
ie mittelfte Scene eröffnet fich.] .
Meleander, Cleobulus..
| Mael.
Emm die Nadrct auf unferer Seite fo
Rguckſelig?
(J94 Cleob⸗
—
BR
Mel. chen der Mer BR ng
Cleob. Es ift ohne dem beffer einen &
halten / als hundert Seinde todtfchlagen. ES:
Mel, Aber washat man ſich gegen ige oſtar⸗
rigen zu vermuthen? —
Cleob. Es iſt ihnen iO Da der Ag zur gt icht
allmaͤhlich verboten wird. oe
Mel. Der König von Sardinien hatfein Mar
allzugeſchwinde gemiefen. 0.0000
Cieob. Unvermuthete Gefahr m macht din unge
meines Schrecken. FR,
Mel. Der Sieg ift koſtbar, Doch Hwowi dder
Uberwinder ſeine Zahlung haben wollen? a
Gleob. Es fcheinet/als werndiefeTar pifereit 4
feinem geringen Lohne werde ee 8
Mel. Und ich befürchte / es möchte dieſer Fre nd
etwas gefährliches anrichten / wofern unſer Sillemii
dem feinigen nicht überein ſtimmen möchte, ES %
eob. Lycogenes liegt wohl zu Bone af Aber
einander aufſtuͤnde / der LRYcogenis Hof
mit beffevem Nachdrucke fortfegen wolte? ?
Mel. Ich komme gleich von der —
und befinde ihr Gernüthe zu dergleichen Borfehle rblage |
fo übel disponiret/daßich auf begebeiiben Sall w we⸗
nig zu rathen wuͤſte —
Cleob. Die Sache muß erwartet werdem 2 —
Hoffnung umd langfame Antwort hat in. vie
SL. — ARGENIS at
Faͤ m — een — 100 er im a "
A
pn pergni
F Du Sch In * Aber ein Peter
‚pP * Ficiren will / der muß gegen feine Tochter Die
boͤchſte Bra verſuchen.
= Sritter Gandlung
a Einund zwantzigſter Aufzug,
——— Cleobulus,Archombrotus.
= "F Fo | ‚Archombr.
m w — Haupt dem Koͤnige vor
— 2 Aſſt nun der unruhige Lycogenes, welcher
> den Zrieden bishero verftöret hat: Allein ich
— die haft auf mich / daß er ing fünftige
x — Suͤnde nicht begehen foll.
1. $ftdasLycogenes? Mer hat ſich an den
het nn geigaget?
Fatthatden Sieg angefangen und
ch aber. ‚gratulire mir zum hoͤchſten /
mM Er ı offenbares Merckzeichen meiner
. hen? renevorDlugen haben.
a ——
© Mel. (umf en on) O ſeyd willkommen / ihr
— J————— old er Unbekannter ! Und wofern euch Die
ren öniglichen Stand mifgönnen will / ſo
ng yon mir any Daß ihr würdig
Me "uf das Zeug
ſeyd
un
—— ——
— *
Sieilianiſche Se BE —* = &
fend uder mächtigften Rt Könige x Seämbfhafeg ug
nieflen. |
rt Ich bin zu geringe / und meine Deren uſte
ſind zu ſchwach / ſolche hohe Ehr⸗Bezeugungen
nehmen. | |
Mel. Allein 109 ift Der König auıs Sardinien
Arch. Er wird gleic) folgen. Denn m
Streiten iſt es gethan; Und weilfich.alle: ‚ger ih
wittiren / ſo iſt beliebet worden Des Bürg —* en
Blutes zu verſchonen. Br 4
Mel. So wird unfere Schuldigfeit enfoden Hure
Uberwindet eingubolen. 6ehe — vi
Sritter Handlung
Zwey und zwanzigſter auf ug,
a Virtiganes, ER
‘
k
—
88 hilfft uns nun ale Tuyffefit da m ie dei
nichts⸗wuͤrdige unbefannte Kerl ven Be ion
Ruhm vor dem Munde es an
Virt. Es iſt geſchehen; Und Was von ein mans
dern iſt verrichtet worden das iſt alles auf gute Se-
cunde der Sardinifehen Waffen erfolget.
Rad. Indeſſen muß mich dieſes nenne der a
jenige / der fich um der Prinzeßin Gunft beiverbe en
will/ fo einen herrlichen. Vortheil vor mit genieffer
-
—
I.
ſe Virt. Niedrige Perſonen verlieben ſich en
ARGENIS, | 139 _
is
„bis fie durch mächtige Intervenienten verdrungen
Rad. Ich weis / was die Klugheit und die Billig:
keit haben will. Doch als ich. ißo der Prinzeßin
meine Hoͤfligkeit oflerirte / ſo hätteich mich eines befr -
ſern Geſichtes getröftet. EEE N
’
Virt. Das Seauenzimmer fücht ihren beſten
Ruhm in der Schamhaftigkit
= Rad. Der Sache muß mit aller Gewalt gerathen
werden. Ehe ich ohne die Prinzeſſin wider in mein
‚Reich Eehre/ che muß das Blut⸗Bad von neuen an:
‚gefangen werden, a
5 Virt. König Meleander wird die Sache entfchei-
en. > |
Rad. Ich will an meinem Suchen nichts erman:
geln laſſen. In deffen machteuch bep Der Hofemeis
ſterin Selenifße befannt / ob diefelbe vielleicht durch
Geſchencke möchte zu uͤberwinden ſeyn.
Virt. Was iſt gegen die Geſchencke unuͤberwind⸗
lich? Und wo dieſe Perſon auf unſerer Seite ſteht /
fo werden die uͤbrigen Liebhaber zu Schanden.
Rad. Gehet und gedencket an euren König.
Fa
N a Virtiganes gebt ab.]
Ich was hat die Siebe vor Wirckung! Als ich in
Sardinien der Prinzeßin Bildnis ſahe / war ich der;
geftalt eingenommen’ daß ich mit einer gantzen Slotte
hieher ziehen muſte. Nun ich aber Das Original er;
blicket habe, fo bedürffte ich einen Steuermann / der
mich felbit vegieen Eönte, Ach Argenis, hier ift ein
Gemuthe/melches feine Segel / ſeinen Maft und fein
gankes Schiff Der Sicilinnifshen. Prinzeßin zur
Commando uͤberliefert. . Drive
vw
ME Be FT at vVvv— > u
—
J— Sietiamfhe 32 Ei
Sctcter Bandiung —
Drey und zwanzigſter Auf ug
Me Bender, Radirobanes, ie —
V 7
Ara}. J
Ka
Mel. N...
(3 Eſegnet fen der Ort / da fich der Ch
di ſes Königreiches nach erhaltenen Sie |
antreffen laffet. 5 “ J
Rad Und gefegnet fey die Stunde, da in €
bie Sardinifche Sreundfchaft erkennet Wied. #2 de
° Mel, An den Erfäntnis foll eg nicht u nan
wofern das Vermoͤgen fo groß ift mit ol cklicher
Dandbarfeit zu erſcheinen. | —
Rad. Die gantze Danckbarkeit beſtehe ef hie ein
daß Die getreuen Dienfte wohl aufgenomm — |
als ein beflandiges Sundament Kunfeigeeren |
fchaft angenommen werde, &
Mel. Der Himmel wird noch etwas ig
ben ‚damit unſrer Undanckbarkeit möchte ge |
werden. x
Rad. Ich fage noch einmahl: Es iſtkne tr ar
bie wenigſte Vergeltung zugedencken: Aber too es
mir zugelaffen iſt / werde ich fo Fühne ſehm ein iger R
Vorſchlag zuthun / wie unfere Dertrauligke t auf f
piel Jahre Fonne fortgefeßet werden. F
Mel. Es ſoll uns aaa) ange = }
— Mittel gewieſen wird / Die obljegende Schr
ſſta Ken:
R Ei Unfer Alter laͤſſt wohl zu / daß der Datei
Br. sÄRGENTS. 141
Pi
a
en ch einem Gemahl verſprochen. Ach follich fo
‚glückfelig ſeyn / in Reſpect dieſer Wunder ſchoͤnen
*
*
auch / nach Anleitung der Billigkeit / ſeber verſprechen
Rad. Ach mein Here Vater / warum wird Die
Antwort noch auf dunckele Worte geſetzt? Hier ift
meine Perſon / meine Kriegs⸗Flotte / ja mein eigenes
Koͤnigreich / in des Herrn Vaters Gewalt; Wenn
ch nur indem einzigen Stuͤcke meiner ungeduldigen
Hoffnung zu einem etfreulichen Ausgänge helfen
an» — ———— —*
Mel. Geliebteſter Sohn / denn eben mit dem Ti:
‚tel will ich bezeugen / daß mir der geſchehene Vortrag
hoͤchſt⸗angenchm erſcheinet. Geliebteſter Sohn;
deßwegen werden Königliche Prinzeßinnen gebo⸗
ven / daß ſie andere Primen ihres Gebluͤtes bergnu⸗
gen ſollen. Mein Wort iſt vollfommen da; Daß
ich aber zu der völligen Zuſage nach eiwas anmit
halte / ſolches wird an mir um ſo viel deſto weniger zu
tadeln ſeyn / weilich vor langer Zeit an meine Drums
zeßin zu eini er Freyheit auferzogen habe: Alſo wer⸗
Deich doch ihr Die Ehre nicht mißgoͤnnen duͤrffen / daß
ſie in einer Sache um ihren Willen gefraget wird /
da fie doch den ernſten Willen auf vaͤtericher Seite/
ſchon verſtanden hat. LER
Rad. Ich wirderhole meine demuͤthigſte Vvin
ind Sohns-Titulangenommenwird,. Ich bin um
verheyrathet; Die Königliche Prinzeßin Argenis.
Tochter den ſchoͤnſten Vater NRamen zu nieder
Mel. Esfan nichts billichers ſeyn / als dieſe Bitte
Und ſo viel in meinen Kraͤften ſtehet / ſo viel werde ich
®
Fr
J “y
——
142 Sicilianiſche —— = g
und Fülle die Hand /melche den Pen Auspeuh m
Gluͤckes unterzeichnen ſoll. | *
Mel. Sch wiederpolemein voriges QBortyum nd bi =
te den Königlichen Herrn Sohnyder erften So olenr
eät/wegen Der unvergleichlichen Vietorie/be L ih ) j“ |
nen. ie: —
Sritter Candlung RN
Diet und zwanzigſter Auf, r, |
RT Er
— Virtiganes. —
Sel ä
ET Ch muß Mich vor der unvergleichlicheng —
bigkeit ſchaͤwen; Und da ich ſonſt dem Komge
von Sardinien mit aller möglichften: Aufiat t etung —
waͤre entgegen gegangen / fo werde ich eben ve⸗
gen etwas langſomer ſeyn / damit ich den S ra =
nicht nerdiene/als waͤre ich erfaufft Mmorden.
Virt. Meine Srauhat feine Urfache den get
Werth dieſer Kleinodien zu ruͤhmen; — —
ten Dienſte zu einigem Ausgange gedeyenY fo wi ei de
die rechte “Belohnung erft ihren Anfang neh m:
Denn der König wird Sicilien nicht verlaſſen rald-
in Gefelffchaft der LBunderfchönen VWeingebin.
Allein was hat Doch Die Durchlauchtigfte Derfone ir }
den Ausländer Archombrotuserfehen / daß derſel
be bey der unverdienten Gnade hochmuͤthig wird⸗
Sel. Ach mein Herr / was macht ev fich vor eifelk
Gedancken? Der gute Archombrotus iſt an de m
Verdachte und an dem Haſſe unfchuldig. a
6:
ne SBARGBNaS gg
‚ein ander Prinz der das erſte Verſprechen der Hein
ichen Liebe aus der Prinzeßin Munde erhalten hat.
. Virt. So hoͤre ich daß wir ander Perſon doch
ã Biene FR * *
nicht in der Jurcht gefehlet haben. es
Sel.Csftesken etliche Scheimnife dahinter, mei,
.
-.
u
| NER 7 —
he dem Koͤnige / bey erſter Gelegenheit ſollen offen;
baret werden: Doch daß Äh antzo nur etwas ge;
dencke / fo würde es ſchwer ſeyn / der Brinzefin Siebe
*
4
9
⸗
Wege geraͤumet wrd.
— Virt Wer an unbekannten Orten lebet / der iſt
ſchwerlich ums Leben zu biingen.
Sel So muͤſſen wir auf andere Liſt gedencken:
Die Prinzeßin Fan mit guten Gewiſſen keinen an-
dern heyrathen / weil ſie geſchworen hat: Allein wenn
be entfuͤhret würde/fo.müfte der Zwang / an flateiner
Dilpenhation / wider den Meinend dienen
irt. Diefer Anſchlag laͤſſet ſich beſſer ins Werck
etzen / ſonderlich /.da unſere Flotte noch beyſammen
‚AR; Und ob gleich der König beſchloſſen hat su Er-
leichterung dieſes Landes den meiften Theil voran zu
ſchicken / werden Doch fo viel Schiffe zurück bleiben/
dabey manallenDifficultäten wird begegnen können.
Sel Sind doch) alle Sabeln voll Goͤtter / welche
Jungfern geraubet haben. Der König in Sarb⸗
nien wird keinen Schimpf verdienen / wenn er Gotſer
zu Vorgaͤngern hat.
Virt. Der Rath ſoll in acht genommen / und mit
ſchoͤnſter Vergeltung angeſehen werden.
Vierd⸗
zu genieffen / wo der erfie Lebhaber nicht ausdem .
144, Giclianifhe
Dierdeer Handlung”
Erſter Hufzug, RR
en Mi
als —
| Arum folten wir mit unferm Geroehrparat
’y fen? Wo wir den: Sicilianen Ei Rh
ungleichen Verdacht erwecken m Be f}
min wir auch von auflen als — bekleide de
geh * *
Virt Ach mein Freumd / es iſt nicht von ivoͤt hen
daß wir dem Königlichen Befehle nachgrüt ne
ift was geofles un Wercke / welches nach
muß verſchwiegen ſeyn. | BR
Lab. Ich fehenichts mitten ih der De dr
entitehen Tolte/dabey die Waffen von var
*
Pr
> 23
Virt. Mein Freund / ich handelte ride ‚unfer
Vertrauligkeit / wenn ich das Werck vor wver⸗
bergen ſolte welches in wenig Stunden si
derliche Difcourfe nach fich ziehen wird. 8 | — F
Lab. Die Erzehlung will sch als ein Ba ignis und
ferer gepfiogenen Bekanntſchaft annehme
Virt. Die Dringeßin begehet heute ihren @ Set —
Tag; Solchen will unſer Koͤnig —— an dem Ufer
feyerlich halten: Und weil er ein eg 6
Werck in dein Waffer will fpielen i en/fot i da
Schiff herzu gefuͤhret / darin die Koͤ gie er
nen dem . sufehen ſollen. Be
—*
—
2 er
nn en
_Lib. Zu diefer
Spieflenseh Degen, REN:
Vire. Allein fo bald der Trompeter auf Koͤnigli⸗
chem Befehl wird ein Zeichen geben’ fo werden Die
2 Be eh = ug -
* ve u Sat LER
a, ee
ARGENIE 078
Solenpieät brauchen toi weder
\ a > 2609 j \
ae ER
„ ge
——
a) ⸗
Lichter ausleſchen und Meleander wird mit ſeiner
Primehin / als eine Beute der bisherigen Victorie /
in Sardinien folgen müffen. |
. Lib, Iſt es moͤglich / daß wir die gute Affektion
der Sicilaner mit folchen ndancke belohnen follen?
‚se
Vnt , Wir find Diner; Bas wir dabey verrich⸗
len geſchiehet aufeinesandern Verantwortung.
Lib. So merckeich wohl/ Daß wir in kurtzer Zeit
die Freude mit einem verdrießlichen Gefechte beſchlieſ⸗
e
ſen moͤchten.
Vvierdter Gandlung
. Meleander, Radirobanes, Argenis,
| 0 MER. |
Jeſer Weitläufftigkeit hatten wir uns nicht
verfehen. Die Mühmaltung ift zu groß / wel⸗
che unſertwegen gemacht wird
Kad. Es iſt eine ſchlechte Bedienung in fremden
Landen / da auch I Werck von dem guten
Willen zeugenmuß. Abfonderlich ift gegen meine
Wunder /ſchoͤne Prineßin die gehorfame Bitte / den
VFehler felbft zu entſchuldigen / wofern der Preißwuͤr⸗
dige Geburts⸗ Tag mit allzuſchlechten Solennitaͤten
begangen wird. |
(8) Arg,
Ban tr Sicilianiſche — —
Arg. Vielmehr muß. ich aneine an eine Enffchutdigung.
dencken / daß ich ver hohen ed N Be rden 3
nicht en fan. - en ;
Mel. 1 er ſich zum Zar — —
der ig feinen Gaͤſten befehlen. Be &
d. Der Befehl beftchet in einer dermithigen
Sitte [Sie fegenfich in die mittelſte Scene ne]
Dierter Handlum
Sritter Aufzug.
Archombrotus, Eurymedes, N
‚Arch. — Br
88 find verloren / wo uns der Himmel: nicht
einTonderbares Wunderwerck erjeige 7
_ Eur, Iſt es moͤglich / Daß iemand meine Gedan ae
cken errathen foll ? Jeh befürchte /Lycogenesift mi nie
feiner Seele in dieſen boßhaftigen König gefahren.
Arch. Es iftnicht anders/unfer König foll mif D er.
Prinzeßin davon gefuͤhret werden. Die Soldaten !
aus Sardinien find alle bewehrt / die beften Sachen
find aus dee Stadt in Die Schiffe gebracht und der
Sardiniſche Patient/der doch fo gefährlich franc Bi
ne — fich ſelbſt gu u 2,
SRRoL NN
| are Arch. Sch habe — den Soldaten © Ode: ge —
mit ihrem Gewehre zuerfcheinen ; Aber der rönig
muß alfofort Nachricht davon haben,
Fe Eur. Derlicbe Herr wird Diefem gefhrinden Bus
f alle: tenigzuhelffen wiſſen.
—5— ae Er nehme die Mühe auf fi) ‚und erinnere
‚Den König; Ich will der a einen guten
< Rath geben: Sie ſoll ſich Franck: ſtellen/ damit ha⸗ |
3 en wir gute Urſache in Die Stade zu fehren.
Eur. Sn beforglichen Begebenheiten möfen die
rfen Ainiehlige die beſten feyn.
i N der und Diehbrigen kom̃en heraus.]
Vierdter Handlung
7 Hierdter Aufzug,
| ® fe Vorigen /Meleander, Radirobanes,
- Argenis,Gornius;Eollio,Libachangs,
Mel.
| Sſcheinet doch / die uſhe Luft möchte eiwas
er angenehiner zu ſchoͤpffen ſeyn / als wenn wir in
bemalt follen gefangenfißen.
. Rad.&s fol mie nicht mißfallen.
iz ‚ KBnıymedes führeeMeleander binane. Ar-
‚chombrotus gehet er der andern Seite
mie Argenis Ar
ei RAR Wo iſt mein Virtiganes |
— Gnaͤdigſter Herr / er. befindet ſich nicht weit
4 pon ier.
Kad Ich werbeihnfüchen ; Unterdeſſen gebt doch
| f Die zwey artige re Achtung. Mein Prinz
or⸗
148... Biieilianifche u
Cornius hat fich indiefen jungen&rafen verlichet fie
en einander noch weiter Geſellſcha a
baldgefellet? ——
Corn. Ihr. Maj. haben befohlen / allen Sieilie
nern hoͤflich zu begegne J
Poll. Aber ich bin —— am Stande noch
gar ungleich, BR.
Lib. Die Tugend wird beydes erſetzen. Doch
mer hat in dem neulichfien Kriege das beſte gethan
Corn. Der mich fragt / der hat mich mitten inmer-
nen Progreflen verhindert; Der Hof⸗Poete wa
mein Sefangener: Wer weis / was ich. vor eine
Vogel in das Gebauer darʒu befommen hätte
Poll. Und ich kam zʒu langſam. „Denn Jungfer
Aſpaſia ſagte / die Butter⸗Semmeln waͤren noch
nicht gebacken / die mir wider die Naſe fliegen ſolten.
Sorn. So hoͤniſch duͤrffte mir ein Srauenzimm
nicht begegnen. —
Pohl höflich ſeyn / und alſo blieb ich Ihe
den Schimpfibis aufandere Zeitfehuldig.
Corn. Sch lobe die Schulden / die bald bez
werden. | — Bi
Poll. Undich fehe es lieber wenn ich von folche
Perfonen oft gemahnet werde: Denn Die Le
meines gleichen haben ſonſt wenig zu reden / wenn
nicht gefraget werden. —
Corn. Und wenn mich eine Jungfer tauſendmahl
perirtey fo wuͤrde fie mich nicht einmahl um die Re-
vengemahnen. u En
Poll. Ach haͤtten qlle Cavallier meinen Sinn 7. Die
Jung⸗
# Arncenıs. 149
Sungfeenfolten am beften begahlet werden. Den _
das weiß ich/ ihnen wiederfähret Fein geöffer Poſſen /
als wenn die ſchoͤnen Leute in den Krieg ziehen. —-
oorn. Wo wir ung unter die ſchoͤnen Leute zehlen
duͤrffen / ſo haben wir die beſte Gelegenheit.
Poll, Mein alter Hofmeiſter fpricht: Kein
® Dein iſt ſo heßlich es hat die ſchoͤnſte Jungfer
- Corn. Wenn ich eine Jungfer mare/fo wuͤrde ich
| fragen / warum neulich in unſerm Sande: die heßlichſte
Srauden fchönften Mann befommen hat,
; Lib. Ey ihr jungen Herren / wie weit: koͤmmt es
mit euch? Zu meiner Zeit waren die Diſcourſe vor
ung zu hoch. Ich weis nicht / mas itzo vor ein Ge⸗
ſtirne regiret; Wenn die Huͤhngen aus den Eyern
riechen / ſo wollen ſie flugs Gackeneſt ſchreyen.
Corn. Wer kan davor / daß Die. Welt immer kluͤ⸗
ger wird? | — —
- Poll. Under kan davor / daß ſich die Alten fo laſ⸗
ſen hinter die Briefe kammen?
Lib. Die Koͤnigl. Perſonen ſind da. Wir wer⸗
den auf die Seite treten.
0
6)3 WMerd⸗
J
Se
— = BER Silieilianiſche u AN: a
Dierdeer | ——
—
Rünffter Aufzug. —J |
Argenis, Selenifle, Radirobanes, $: Sad
Virtiganes,Me — J—
ee —
mean binich? —B |
Sel. Meine ann was J ſe
J—
Ag neh: ich Terbe | 0 —
Sel Hilff Gott! die Prinzeßin hit ran rn
Rad. Woher entfiehet diß Unglücte? SIE mie
mand hier / der mit ffärefenden affernmit 2 Bal
ſam und andern Artzneyen das Seinige hun w 12
Mel. Qias bedeutet dieſer Auflauf? ® 10 if
Herr Philippus?
Phil. Der Puls gibt ein fehlechtes gehen ni
die Prinzeßin leben ſoll / ſo muß fie aus der tut m in
ſtilles Logiament gebracht werden;
Rad. In dem Gezelte wollen — &
fen daß fievon derLuft nicht fol ıncomodiret we⸗
Phil. Wenn ich einen Patienten habe / ſo ifter ar
L
.
ww r
. *
ARGENıS
— ——
Binter einer Wand zehnmahl beſſer verwahret/ als
hinter einem Tuche. In dem wir complimentiten/
fo. haben wir die Stadt erreicht. Einen Wagen
her eine Sänfte her! Es find geringe Kranckheiten /
da der Berzug kan toͤdtlich enn.
Rad. Men liebſter Sady, kommt ihre Doch auch.
Fr er / und fagt eure Gedancken vonder Kranckheit.
Sad Ehy was wollen wie groß Weſens machen?
Sie geben ſich Doch zu Frieden. Ich habe Die Zeit
meines Sehens manchen, Patienten in der Eur ges
habt; Und wo hier. die geriugſte Gefahr iſt / ſo will ich,
meinen Kopff gu Pfande ſeten.
‚Phil. Ein Leib⸗ Medicus, der ſich der Prinzeßin
Geſundheit auf das Gewiſſen binden laͤſſt/ muß et⸗
was dedachtſamer von dem Handel uetheilen. Wo Die
hohe Patientin nicht bis aufden Tod Fan verwarlo⸗
et werden/fo will ich in einen gluͤenden Ofen kriechen.
t
3153 | Sicilianiſche — —* |
overn /und hat ben den alten n Weibern, def
* Reſpect zu hoffen. sen
Phil. Der. Here laffe fich weifen: Die, > achja 2
ber find aus Sieilen verbannet: Aber daß die‘ —9* di⸗
ckelheringe aus Sardinien ihre dade zu ſich genome
men haben / da mögen ſie den Ruhm davor genieffen.
‚Sad. Und wenn ich tauſendmahl ein Doasffe ber
ſeyn ſolte / ſo iſt die Dringeßindoch nicht Franck:
Phil. Und wenn ein Doackfalber die W Wohr cheit
tauſendmahl geredt haͤtte fo. ware Doch diefeg los
gen / daß die Brinzeßin nicht folte Franck ſenn a
‚Sad. Sieift gefund,
n a „Wer Das gefteht / der ift im Gehirne J
ALERT,
Sad. Wer das leugnet / der foll an Ketten | 4 chic Pi
fen werden. Ich fage noch einmahl; |
angenommene Kranckheit / oder ich will. in! de
Eee da es am tieffſten iſt.
Rad, — fey derjenige / der unen An
ſchlag eröffnet: *
Mel. Mein werther Freund / die heutige gufl
—— die Vorſorge vor meine einzige Denk
käfft mich nicht verziehen; Indeſſen was verfch o⸗
ben wird / ſoll nicht aufgehoben fepn. ı ©. Ku
Rad. Ich Fan esnicht zugeben daß mir die Auf
wartung —— wird. Es ſoll an Irhneyen nicht
ermangeln; Die Luft möchte mehr. Schaden nach
An — wenn der Lange Weg in die Stadt ges
uchet w BR La
Mel. Di Saͤnfte iſt ſchon bey uns / da man ſich
der Luft wegen keines Unheils beſorgen darff. —
[Sie wird hinein getragen.]
bei n
=
— —
Aneenrs, erg
— — tie mußich inmein in meiner er Derachtung 4 zu⸗
bleiben,
2 Mel. Die Vorſorge vor krancke Perſonen darff
nicht alſo ausgeleget werden. Ich bleibe meiner
Schuld / und meiner obliegenden Danckbarkeit noch⸗
ach eingedenck, [gehen ab.]
Vierdter Bandlung
Sechſter Aufzug.
———— Merigenes; Libachanes.
Rad.
Erflucht fen die Both welche der —
bare Koͤnig genoſſen hat.
Virt. Und noch verfluchter ſey derjenige / der den
König sufolchen Beginnen verleitet hat,
- Lib. Es war Fein Zweifel / daß fich die Prinzeßin
einer falſchen Kranckheit annahm.
Virt. Gleich als wenn ſie nicht mit guter keit
hätte mögen zu Haufe bleiben, Doch der Wohl
thaͤter / der nicht Funte belohnet werden / mufte fich.fo
beſchimpfen laſſen.
Lib. Mit einem kurtzen Schimpfe / wird ofte gar
lange Wohlthat abgezahlet.
Vrt Wenn nur der andere Theil geduldig iſt.
Lib. Warum greiffen wir nicht alfobald zur
Wehre?
Virt. Eben darum / weil die argliſtigen Sicilianer
ihre Soldaten mit dem Br aufgeboten RN
5 ar⸗
14 _ En Sielllanſthe 0 a ei e
Daraus erhellete Sonnen-Elary daß fienich nicht abet en
als die Mahler den Pinfel/zum Fenſter hinaus wen A
fen wolten/ welcher Doch in dem Smipe if hre Mr
Staats fo viel gutes gewircket hat. RR
Rad. Schmeigt von der fehändlichen 9 —
Koͤnig Meleander iſt mein Feind; Er ſolle auch / als
ein Feind von mir raciret werden, Meinet ee — eb
wam daß ich ſeine Tochter habe entfuͤhren len!
Gewiß ich würde. mich an meinem Vorfahre —
ſuͤndigen / wenn ich eine geſchimpfte Dieneydieme )))
eher einen Mann in Weihes⸗Kleidern um ——
ten / in das Koͤnigliche Ehebette legen ſolte .
Sie werden ſich des Unterfangens ſchaͤnen
muͤ en ——
wKaã Es ſoll nicht bey der Scham verbleiben Ich
will ihnen zugleich. varthun / daß Sardinienn ch
Kräfte übrighatzeinen Konig von der Barmher zig⸗
keit zu erſchtecken. Schaffet mir einen Heroid der
ſoll den Abſage⸗Brief uͤberbringen. Ich will die
Schande feiner Tochter / das Verftändnis mife
ſchandbaren Theocrine, ja die heimliche Um )
mit dem Poliarcho entdecken; Und wofern nic)
drey Millionen Goldes baar ausgesahlet werden
vor die erwieſene Huͤlffe /ſoll er mich nicht vberhindern/
daß Sicilien meinen Soldaten zur Beute aberlaſſen |
wird. |
Virt. ‚Bielleicht gibt es Melcander auf den mor⸗
N Tag wohlſeiler.
Rad Wer ift König in Sardinien daß ei
reforwiren darff? Ich habe es geſagt und.
mag in dem Gicilianifchen Gewaͤſſer ſterl —
RR ARGENIS, a
© eher das Vaterland erblicken kan ber meine ges
rechte Sache verhindern will. Meleander iſt mein
| a liebet / ſol meine Berfolgungene
ER .. [gebee ab.]
2 Vırt, Ungluͤckſelige Diener / die einem Deren zu
‚gehorchen haben der feine Fehler Durd Trotz und
Hochmuth verbeffern will, [gebecab.]
ä b. Unglückjeliges Daterland I du wirft fchlech-
u
ge. Zeitungen erfahren / und noch ſchlechtere Zeit zu gez
wartenhaben, . [geberab.]
Vierdter Handlung -
| | |
u. Gicbender Aufzug.
} vr Nicopompus, Gelafina .
Re f | . Nic. |
Gos hoͤr ih? Iſt die Prinzefin hicht kranck?
* * Gel. Ihr fehlet nichts. Aber wenn ſolche
Dungfern ihren Kopff einmahl aufſetzen fo wird aus
Tage Nacht / und aus Geſundheit ein Fieber.
Nic, Sch moͤchte die Urſache gern wiſſen? Denn
es verlohnet ſich der Muͤh / daß man ein Liedgen dar⸗
von machte. | |
Gel. Wenn groffe Leute falſch ſpielen fo machen
fich Die Lieder gar gefährlich, Thut mirs zu gefallen
‚md haltet das Maulmit eurer Poetifehen Zitter.
Nie. Ihr loſes Kind ihr habt mir das Herrtze gez
ſtolen; Fchmuß dern Befehle gehorſam ſeyn.
| Gel.
46 Siellianiſche —
Gel. ” Gel.Hui! ui! nd werde ich gar gar zum Diebe € gemacht.
Ich meinete/ ein alter Kr ippenfiöffer/moie: ib hätte
‚kein Hertz uͤbrig / daß er fich ſtehlen ieſſe.
Nic. Solte fo ein ſteiffer Hittiver/al Ext * e
nicht fo viel Hertze im Leibe übrig haben / als ei ein
unverſuchter Junggeſelle. [8 J
Gel. Alle Hertzen dienen nicht zu — 9—
Nic. Ich kenne euch am beſten; re .
die liebfte Gelafina diefes Ertäntnißes nich beraue
be / fo ſtehe ich hier / und will mein Hertze bloß geben. |
Gel. Es waͤre mir eine treffliche Frude/n ie
einmahl einegefängte Sau nackend fahe. er
Nic. Die rechten Liebhaber laſſen mit 2X PR
tzen / und erzlienen ſich nicht.
Gel. Ihr moͤgt fo fromm ſchn/als ihr woll IS Br
ſeyd Doch nicht der echte.
> Der König von Sardinien begehrt t ei
nicht F
Gel. Seyd ihr denn der naͤchſte nach dem ' önig? F
Nic. Unter denjenigen/dieeuch heyrathen Ei nme W
bin ich der oornehmfte. — 4J
Gel. Das war ein Wort; Damit wird ı nir Di
Gnade auf einmahl verfaget. — —
Nic. Gnade gnung wennichkomme. % X ein
Kind / ſie ſey gebeten. a ee
Gel, Laſſt mich gehen / oder: die Gr. Hofeme erin
ſchilt. SR
Nic, Sch will euren Namen in Diegebruchten? Zei⸗
tungen ſetzen.
Sel. Und ich will euren Namen in das Buch der ©
unfchuldigen Liebhaber fehreiben laflen. : — —*
—
ala, a" ÄRGENIS 0.0019
Nic, Seht doch die Mittel an wo meine Perfon
Gel. Zaıja/ euer SammetPelg weiſet auf
ſchroͤcküihe Mittel. —
Nie. Ich lobe einen Sammet⸗Peltz im Beutel
Arch dieſes Beutels wegen laſſt mich nicht umſonſt
Gel, Heute iſt Mittwoch / da haben wir dieſes
Jahr den Vaͤltens⸗Tag: Mein thut mirs zu gefal⸗
en / und kommet uͤbers Jahr um die Stunde wieder,
Nic Die Poeten koͤnnen nicht warten.
Gel. Und ich kan nicht eilen. fi
Nie. Wo kommen wir zuſammen?
Gel: Ölihiit.
Nric. Sschverfteheesin Ehren. .
Gel. Ich wil nicht hoffen daß mir in Schanden
- mit.einanderreden ?
Nic. Run ich laſſe ſie nicht / bis ich hoͤre / woran ich
* | |
BU 2 nk |
Gel. Wenn die Prinʒeßin Beylager hat / ſo fragt
wieder. Denn es waͤre eine Schande / daß —604
wiſſen und erfahren ſolte als meine Jungfer.
Nic. Wenn geſchicht ſolches?
| Gel. Üngefehr ein Jahr vor der erften Rindtauffe?
Nic. Ach langſame Liebe!
Gel. Wenn mir eine geſchwinde Siebe wird ange-
tragen werden / ſo will ich geſchwinder ſeyn. —
Nic. Der Poeten⸗Stern regiret heute nicht,
Morgen merde ich mein Heil ih verſuchen.
Gel. Morgen binich nicht zu Hauſe.
Nic. So nehme ſie nur dieſes Lied,
Gel,
1 — Siceiltaniſche RR * F
EWa weis vwas in dem Mu D: je IK |
mich binden Fan. Ich willnicht.
Nic. SoftedeichsinBufen. 05
Gel. Und ich trage es an einen Ort / Nude er fen
das wenigſte zu verrichten hat. Be
Nic. Nach ihren Gefallen, Ich verble be ein
getreuer Sclav und Liebhaber. [gebe ab.) J
Gel. Und ich bin bereit meinen alten Vexatio—
Galan nach Würden zu empfangen, - Be.
—*
9 = ER
.
“
‚€
Er u
As BEN ya
m Su . w —a
— RN j
8% |
Vierdter Bandlung
Achter Aufzug. —
Meleander, Argenis. Be
8 Ba * ä
Mel. Br 32 ”
CZ Ehüte Gott! der Schimpf iſt groß. ES —
Arg Und der Schmertz iſt bey mir noch⸗ Mr sg Wi
fer / wenn ch die Urfache Des Schimpfes micht —
nehmen ſoll. Re
Mel. Der König in Sardinienift unfer Zei d Kl )
Arg. Daran wird unfere Ehre nicht. gefpanet.
9 an: ‚Er fodert drey Millionen vor Dieermiefne, |
N
Arg. Auch diefe Handlung kan ohne unfe fere 7
Schande abgethan werden, . — PR 4
Mel. Ach er greifft mir nach dem Herten. A
Me; Ich will hoffen / der Arm toird nicht for it “
Mei. Erefhufbiger meine enge Peinefina 9 —
perdammlichen Unzucht.
— |
Bi 0 ARGENIS. 9
Ar ‚So werden ſich Leute finden / welche die Ver⸗
a follen.
Mel. A
ch hat mich Poltarchus unter dem falfchen
r ale Theocrine befrügen follen? Und habe
ich Diefe Schande meines. Daufes Durch meinen
Feind erfahren müffen! / 2
.., Arg. (Eniee nieder.) Ach Hr, Vater / ſoll eine
„anfchuldige Tochter fo gekraͤncket werden? Ich ges
ſtehe den Betrug / welcher Doch meinem Deren Va⸗
ter / mir und. dem gantzen Königreiche zum hoͤchſten
Gluͤcke ausgeſchlagen iſt. Allein das Feuer aus
den Wolcken verzehre mich / wo ich den — vor
*der uͤbermenſchlichen Helden⸗That geſpuͤret habe,
Die verraͤtheriſche Seleniffe ſoll mich felbft durch ihr
Zeugnis vertreten. (Sie ſtehet auf und ruffet
an der Thuͤre:) Iſt Leleniſſe hier?
.. Dierdter Handlung
MNaeundter Aufzug.
Melecander, Argenis, Selenifle.
| J
Wer begehret meiner? |
4 Arg. ©o komme doch herydu Verrätherin,
komm her und erjehle/ was ich mit dem Poliarchus
vor Bekanntſchaft gepflogen habe. Du biftvon
der Pflicht des Stillſchweigens loß gezehlet / nach
denm der Koͤnig yon Sardinien Dich jo leicht übers
wunden hat, ——
el,
— ‚Sieilianifbe
— sel. Wen follich anfehen ? Bey tvernfoll ich wid |
| we: igen ? re vor ein Pole ER 24 zas
\ sel. one ) x gndbigte Sl:
che Sn Sardinien.
Mel. Aus diefen Worten berfichen wir erst,
Sel. Sch will Die ganke Sache —
fen; Man laſſe mir nur fo viel Zeit / daß ich i |
Briefe und andere Urkunden zuſammen bringen fat Y |
welche nothtwendig darzu erfodert werden,
Arg. Sch weig von feinen Yrfunden, es fm I
verrätherifche Ausflüchte, _
Mel. Doch fan ihr die kurtze Zeit gegönet w
Sel. Ich will Der Gnade durch Pi Be
UNEbEAUIDNE cher a b.
g. Und ich will das Zeugnis meiner Chrez
er den Mund einer abgefagten Seinbin/abgei get
haben
Mel. Au wird noch zu wenig ſeyn; Und wo das
arme erfehöpffte Königreich inneuesUnglücke verfes
tzet — ſo muß die Schuld auf unſer Haus erſet zet
* Die Tugend iſt auf einen bierechchtendeſen
gegruͤndet; Auch der ſtaͤrckeſte —
ind kan fie nicht ͤberwaͤltigen.
a
J—
J
| — ARGENIs. 264
; Mel. E8 wäre zu wuͤnſchen / daßalle Welt fo
\ leicht eines beffeen Fonte befcheidet werden, (Es
entſtehet ein Sefihrey ) Doc) was follen wir
aus dem Tumultemuthmaffen?
Wi /
NMierdter Handlung
Zehnder Aufzug.
Meleander, Argenis, Hierolander,
hernach Timonides,
' Hier. | |
GXoͤdoſter Koͤnig / wir haben ein grauſames
Spectacul an unfern Hofe erlebet.
Mel sch) will nicht ſtreiten / daß meine Gedancken
erfuͤllet werden. Hat Seleniſſe ein Unglück?
- Hier. Sie liegetin ihrem Blute aufder Erde hin⸗
geſtreckt; Die Bruſt ift mit dem fpikigften Dolche
durchftoffen : Und als mir die Sterbende verhindern
wolten / geſchahe Dielegte Bewegung durch einen ges
brochenen Bli, |
Mel, giebfte Prinzeßin / mas wird nun zurathen
n
ſeyn?
Arg. Die unzeitige Rache thut mir noch nicht gez
Hier. Diefeg verfiegelte Zettelgen wird vielleicht
ein Geheimnis ihres Todes enthalten.
- Mel. (öffneces.) Das ift die höchfte Ungedult /
wenn man die verdiente Strafe nicht von andern er;
warten Fan, alfo daß man auch an fish felbft zum
Hencker werden muß. *
im.
2° Sicilianifche ?
Tim. (Eömme,) Gnaͤdigſter Koͤnig / erfreuliche
Deitung: Die gefamten Gardinier haben ſich mit
ihren Schiffen in die Slucht begeben. ——
Mel. Wer hat es geſeheeeenenn
Tim. Das gantze Volck an dem Ufer. Es ſchien/
als wenn fie durch eine heimliche Furcht fortgejaget
würden ſo gar mit hoher Confufion gefchähe der
Aufbruch. | - - —2 F
Mel. Laſſet den geheimen Rath zuſammen kom⸗
men; Den fliehenden Feinden iſt nicht allemahl zu
trauen. Ihr aber / liebſte Prinzeßin / erwartet mei⸗
ner im Gemach / bis ich wiederkomme. Denn ich
werde was nothwendiges zu erwehnen haben.
gehenab.
Arg. O verfluchte Untreu! dadurch nicht allein
das heilige Band des Gehorſams / ſondern auch Die
Ehre einer unfehuldigen Liebhaberin gefrancket wird.
Ach mein toehrtefter Poliarchus, du haft in drey
Monaten deine Schiff-Siotte bringen woller
Fuͤnff Wochen find vorbey; Und wo es wahr iſt
daß getreue Liebhaber auch vor der Zeit erſcheinen ſo
werd ich desangenehmen Tages bald erwarten fol:
len / da ich wider meine Seinde und Derleumder da
Rach⸗Schwerdt anreisen will. Indeſſen ſteh ich
in vielfältigen Sorgen / was der Here Vater vor ein
Geheimnis im Hertzen verborgen hat. Ichfuͤrchte
mich vor einer Hochzeit / damit ich möchte verfolget
werden, Indeſſen macht mich Poliarchus beftans
dig / daß auch alle Welt mich nicht uͤberwaͤltigen ſoll.
Vierd⸗
2
—
ARGE: RGENIS. 0.16 163
Ir Pierdterbandlung
Eilfcer Aufzug.
Hierolander, Alpafıa,
Hier
sn werde des heftigen Schreens f bald nicht.
Nyerg effen,
Aſp. Und nach dem diefe Freundin Des Koͤnigli⸗
chen Hauſes untren worden # fo möchte man ſich
in die entlegenfte Wuͤſteney verbergen,
Hier. Wills Gott / es möchten noch Leute fern,
welche den Ruhm der Tugend unter Den Menſchen
erhalten werden.
Aſp. Aber es wird an Zeugen mangeln / welche der
Tugend Glauben zuſtellen.
Hier. Sp wird auch derjenige ſich eines hohen
Gluͤckes rühmen müffen/melcher fich alsein Tugends
hafter Liebhaber angeben foll.
Afp. An diefe Sorge darff ichnicht gedenken.
Hier. Wenn aber eingetreuer Diener Durch ihre
annehmliche Qvalitäten darzu verbunden würde ?
SB. So molte ich ihn von aller Schuld abfol-
vir
Eller. Diefes Abfolviren möchtedas Band noch
feſter verfnüpffen,
Afp. Er verzeihe meiner — daß ich auf tieff⸗
finnige Worte nichts verſetzen kan.
Hier. Auch dieſes Stillſchweigen ift fo beredt / daß
ich mein unvermoͤgen ars erfennen muß.
Alp.
..
| — F
— 164 _ 22 Gieiliamifgbe
— — ich cine ſoſche P Perfo n eines mt
befchuldigen wolte / — bei m felt
ſtrafbar machen. - BE
Hier. Schoͤnſte Afpafia, wo von giche ger 7
wird / da follman der Strafe nicht gedencken J
Afp. Ich gedachte erſt / daß ich in eine Waſteney
entweichen wolte: Wie koͤnnen mir &iebessDifeonr..
fe anftehen? —
Hier. Gleich als wenn fie feinen Ba —
nöthenhätte: Oder als wenn ich in derfelben‘ [Bu
fteney meine Bergnügung nicht ſuchen würde,
Afp. Er hatunter den Menſchen zu thun. —
‚Hier. Ich halte fie vor die ſchoͤnſt te unferden: Men,
"Alp: Wer nur von une reden‘ wil/ der niß de
Schmeicheley auf die Seite, ſetzen.
Hier. Liebe und Wahrheit ſtehen beyſom
Und warum muß ich in langer Hofſnunge *
Kr Ungedulbiger Lebhaber / warum foiid J ot |
der Zeit meine Gedanchemeröffnen? Man laſſe das
Wetter zu Hofe etwas freundlicher ſcheinen ſo wird
auch meine Antwort deſto — —
- Hier. Haben wir anigo traurig Q Weter/ ſob ;
darffich eines doppelten Troftes. eh
Afp. Es bleibt bey — |
Hier. Daß id) foll verftoffen feyn? Sf
Alp: Nein: DaßerfeinKlagen einftehen fol.
Hier. Co muß ich zuvor meine Vergnögung *
art Alp. Iſt er nicht * uͤber fine Soap F
er.
J— — * 65
‚Hier. ‚Nein: Yan: ©o lange ſi nge fie mir zu ‚gebieten —
Afp.&o gebiete ich ihm / er ſich zu frieden.
Hier. So glaͤube ich /daß ich lieben ſoll
— ‚Sch begehre ſeine Gedancken nicht su ändern.
BE Hier, So muß ich mir eine ewige Liebe einbilden.
Aſp Afp Es iſt genung / dß ich ihm nicht widerſpreche.
. — Und ich bin gluͤckſelig daß mir Se: wider⸗
ohen wird.
bi (pr ‚Erd dencfe.umd- ſchweige.
- Hier. Sie dencke undliebe,.
“0 küfje ihr. die Hand und gehetab. Y.
— has Dierbter Gandlung
®
in —
engeren
di I Meleanger: F — |
| 9 ec} i
Mel..
| — Tochter in was vor gefährlichen Zu⸗
> Bu Koͤnigreich begriffen iſt / davon lie⸗
gen die hellen ea klar am Tage/ daß man
allerdings aufdie di feffigung einer kuͤnftigen Sicher⸗
heit —— —— Wie denn mir / als einem Va⸗
ter] — erſten Grund durch eine Heyrath zu
legen Damit ir nicht durch neue und vielleicht eben
fo gefahrli ediehhn beeverfuchet werden: Als verfe-
heich mich, einer schen lugen und liebreichen
Antwort
"Arg. ‚Eine — den sätettichen Reſpect
a ein MN betrachten...
—
—
Mel,
* * —
2. | ir \ Mr; - ; Zu. Be rk -
566 | Sinai —
3 _ 5 . na E erh 723
Arg.Derjenigefan wohl kein Bräutigam heiffen? /
ct ven Titel eines Freyer hret hat.
Mel, Mteine Argenis, ihr verlanget etwas Zeit
damit ihr. euch in der Refolütign faffen Font. Esfind
euch sven Wochen vergoͤnnt; DO dem aus
ter uͤberwinden laͤſſt? Es ſey alfo: Zwey Monat
ſollen zu der geduldigen Probe eines ungedul gen
Frehers geſehet feyn. Allein der nechfte Augenblick
darauf fol die Ungedult beſchlieſen
Arg. Ich kan nicht toiderfprechen; Vielmehr ſa⸗
ge ich Danck vor die Vaͤterlich Gnade
Mel. Gehet und ſuchet euren Liebften: Denn:
fange er von Beylager ausgefchloften ifts folange
find ihr ihm gleishwohl eineannchmiche ABLE 2
19» e% RAY?
N Ancenın BSR...
E = — Sebi
Br | Mel.
r 30 cr es mögkich, dafinoie nach Den See Inu
We ſo bald ein Beylager haben folen?
} en. Der ganke Hof ftehet in diefen Gedanken.
Mel. So muß: unter dein Archombrotus ein
Söniglicher Prim verborgen ſehn.
Her. Ohne Zweifel wird. der König ein Geheim⸗
nis erſohren haben / welches wir nach erfolgten Bey⸗
| lager hören wollen,
E: Mel. Ich weis / gantz Sicilien wird fi ch freuen.
ldeem Warum nieht? So lange ein Freyer
% — andern kommen kan /ſo lange ft Dee Friede
un
2° Meel.! De Pringefin. hatfich ſehr ueähmen: Ein
Lie aaa in der Schlacht geblieben der andere iſt
mit der langen Nafe herum getviefen worden, und
——— noch etliche verborgen find, die ſich ih:
* Hoffnung ſchaͤmen werden.
- Her. Herr Poliarchus hat auch einen Stein i im
Bes der ihm aus dem Spiele geworffen
wir —3 J —* PR
Mel. Es iſt gi trdafr er auch feinen gauff Zettel
kriegt hat ; SM wurden ſich die Dertiebten auf
bo anier verfragenmöffen.
Her. Bruder/ wenn ae su Jahren Ken
—*
168 Sicilianiſche
u — — —
Mel. Was ſoll ich eines Frauenzimmers wegen fo.
viel Weſens machen / da wir eine gantze Weit soll
auszuleſen haben? |
Her. Es muß eine Urſache ſeyn / die wir noch nicht
wiſſen / zum wenigſten waren Die Könige fo vieler Un—
ruhe nicht unterroorffen / wenn man nicht bey einer
Srau glückfeliger waͤre / als bey Derandern.,
Mel. Ich halte esgehet / wie mit unſerm Vetter:
Der liebte nicht Die Frau / ſondern die ſchoͤnen Güter.
Her. Ja das Königreich Sicilien mag noch por
ein Ritter⸗Gut pafhiren. x
Me Esträgtfo vielaus/daß man fich darbey er⸗
nehren Fan. a
Herm. Nun mie dem allen; Mit ung wird eg
heiffen: Denke auf fehöne Kleider zum Beylager.
Mel. Meine Sr. Mutter mag zuvor auf Geld
dencken/darnach werden ſich die Kleider felber finden,
Her. unge Leute thun thöricht/ daß fie vor Geld
forgen.. Komm fort / Bruder; Die Fagon beyder
Kleidung iſt eine Sorge / die uns anſtehete..
Mel Und unſer Hofemeiſter ſagt: Wer Feine
ac haty der wird Durch fchone Kleider ger
impft. Ä | |
„Her. Komm fort; Ich will deine Tugend nicht
difputitlich machen. w
x): (o).ltee Y —*
Vierd⸗
Topierdter Handlung
#5 u Fe
ÄRGENIS. 169
——
Miersehnder Aufzug.
Argenis, Timoclea.
Arg.
Dre mir/liebfte Timoclea, daß eure Tugend
fo lange ift ohne Erfantnig gelaffen worden.
Tim. Gnädigfte Prinzeßin unverdiente Wohl⸗
thaten kommen niemahls zu langfaın.
Arg. Und langfame Wohlthaten müffen fich ge⸗
Doppelt einftellen. : |
Tim. Ich fage/fiemuffen mit doppelten Dienften
erfeßet werden.
Arg. Ihr habt es der meinendigen Seleniffe zu
Dancken/ welche ein Theil ihrer Untreu auf euch ge
Tim. Mein kuͤnftiges Derhalten fol das Urtheil
diefer Feindin bald twiederlegen, |
Arg. So geht demnach / und überbringet diefen
- Brief an Herren Arfidas, und erinnert ihn noch:
mahls eines treuen Stillſchweigens. Ich werde zu
dem Herren Vater berufen. gehet ab.]
Tım. Wie unverhofft koͤmmt diefe Gnade / da»
durch / allem Vermuthen nach/verfelbe Dienſt beloh—⸗
net wird / als ich den unſchuldigen Poliarchusjin
meiner Vehauſung / vor dem heftigen Ungewitter
verbergen kunte. Selenifle: iſt meine ungluͤckſelige
Vorgaͤngerin; Der Himmel lege mir die Tugend
bey / daßich dergleichen sh nicht erleben möge.
| 5
Vierd;
m
— Silcocilianiſche
— — — N RE
Vierdter Gandimg
Runffzehnder Aufzug,
Timoclea, Arſidas.
Arf. |
ir die Gnaͤdigſte Prinzeßin hier? —
N Tim. Sie ward zum Koͤnigl. Hr. ater ge⸗
fodert, Doch fie ließ dieſes Paqpet zuͤruͤcke / welches
ſeiner Treu und Wachſamkeit anbefohlen wird,
Arf. Sch habe die Iaſtruction empfangen / umd
werde das — nicht verſaͤumen.
Tim. Ich wuͤnſche Gluͤck zur Reiſe und — *
ſegneter E ſxpedition eine froͤliche Kar — F
gehet ab
Arf. So bin ich nun vor andern — ss
worden / daß ich den leßten Entfchlußvon dee Wun⸗
der-fchönen Argenis an den halb: unglückfeligen Po-
liarchus bringen fol. Dev Herr Vater IE
auf eine Heyrath. Sie hat fich beſchwo dem
zigen Poliarcho freu zu verbleiben: —
verlanget ſie ſeiner Gegenwart innerhalb zwey Mo⸗
naten. Wo er alſodenn verzeucht / ſo —
im Koͤnigl. Schmucke zur Trauung gehen: Aber
wenn man ihr die Hand abfodern wird / ſo will fie
das Her mit einem Meffer durchſtoſſen / und. auch
im Tode beweiſen / wie unverantwortlich der Vaͤ⸗
terliche Zwang geweſen ſey. Inzwiſchen bittet ſie
auch im Tode nur um dieſe Gnade / daß der verfluchte
Radirobanes möchte zur Straffe gezogen / und Die
under;
f
i ARGENIS. ı . . 171
ſmdverdiente Ehrenfihandung gerochen werde.
Der Himmel begleite meinen Weg; Und weil ich
mit Freuden verftehe/daß wir in dem Poliarcho einen
Königl. Prinz aus Gallien bedienet haben / fo werde
ich wuͤnſchen / daß ein geneigter Oſtwind meine Se⸗
gel befördern wolle: |
Dierdter Handlung
Gechzehnder Aufzug
Archombrotus, Hanno.
Arch.
EL Sache leidet feinen Verzug, Die Frau
MttMutter muß von meinem Gluͤcke Nachricht er⸗
halten; Und ich will nimmermehr hoffen / daß ſie mir
die Erfuͤlluhg dieſer unvergleichlichen Freude miß—
gönnen wird.
- Han. Das Gluͤcke begleite mich nur mit einem ange⸗
nehmen Sudwinde / fo will ich mit meinen Botfchaft
beweiſen / dz ich / in Erfuͤllung eines fo twichtigen Wol⸗
ergehens auch uͤber mein Vermoͤgen arbeiten will.
Arch. Im übrigen haltet die Sache geheim / Damit
die Srau Mutter / durch die Eröffnung eines verbor⸗
‚genen Handelsnicht zum Unwillen beweget wird,
. Han. Mein bigheriges Stiliſchweigen foll Zeuge
ſeyn / was ich in Afrıca thun werde. Unterdeſſen lebe
mein gebietender Prinz in beharrlichen Wohlſtande;
Und gleich wieer den Titul eines glückfeligen Liebha⸗
berg verdienet hatı alfo laffe der Himmel die völlige
‚Bezahlung mit gedoppelten Lichte herein brechen,
Arch. Es iſt gut. 9 eine geſunde Reiſe. we
(0,3% günffe
2
i=
E
172 _ Sicilianiſche —
RFuͤnffter Handlung
EGErſter Aufzug.
Bochus, Arſidas.
Boc h. —
ar diefe Wohlthat haben wir dem tapfferen
Könige aus Gallien zudancken. Das Unge⸗
witter hatte ihn bis in unſere Gegend verſchla⸗
gen / als er den Lauff lieber nach Sicilien gewendet
haͤtte. In dem nun der Koͤnig aus Sardinien uns
mitten in der Sicherheit überfallen und die Herr;
fchaft Diefes Landes unter fein hochmüthiges Regi⸗
ment bringen wollen / fo fand er an den bewehrten
Galliern fo einenharten Widerſtand / daß auch der
feindfelige König / Durch die Hand diefes geoffen
Helffers in offentlichen Schloffe überwunden ward,
Ar Mir fan nichts erfreulicher ſeyn / als daß die⸗
fer tapffere König den Ruhm feiner glorwuͤrdigſten
Thaten indergangen Welt befarmtmachet,
Boch. Doch er hat diefen Ruhm theuer genung
besahlenmüffen. Die Wunden / welche ihn bisdato
genoͤthiget haben / in dem Bette zu verbleiben / geben
uns gute Nachricht / wie leicht die Welt eines ſo edlen
Kleinods waͤre beraubet worden. wor
Arſ. Der Schuß des Himmels thut allegeit bey
Tugendhaften Helden das befte. J
Boch. Allein ich muß mich verwundern / warum
unfer Mauritanien fo unglücklich iſt / daß Die en
nehm⸗
t
ehmften Säfte von nichts. ale voneiner fehleuni,
ÄARGENIS, 17
gen Abreife zureden wiſſen.
‚Ark: Die Urſachen find erheblich. Und ich weiß /
Daß der liebe Konig mithöchfter Ungedult den Tag.
feiner völligen Reftitution erwartet.
Boch. Um die Geheimniffe geoffer Könige darff
fich eine fremde Perfon nicht bekuͤmmern; Ich ſage /
was von ung gewuͤnſchet wird. Doch mas ent,
ftehet vor ein Seraufche in dem Koniglichen Hofe ?
Es muß etwas groſſes vorgehen/ Dabey die Königin
felbftinterefhretifl. (geht ab.]
Fünfter Bendlung
Anderer Aufzug,
Hianisbe, Micipfa.
Hian.
| aajchfuns: wieder an zu leben / nachdem mein ge⸗
liebteſter Sohn die Probe feines kindlichen Ge⸗
horſams ſo unverbruͤchlich abgeleget hat.
Mic. Und wir geſamten Diener erfreuen ung die
Zeitung zu vernehmen, daß Hays Pring den
En von Sicilien zu einer hohen Eſtim bewogen
abe, |
Hian. Der Mütterliche Wunſch iſt allegeit Das
hin gegangen/daß bie forgfältige Auferziehung durch
Heldenzmäflige Thaten dermahleins möchte gepries
fenmwerden. |
Mic. Und weil Die vollfommene Probe fchon an
Dr
m
2. Srieilianſhhe
dem hellen Tage de a da liegt, foift fo ift gleichfalls die die Gratu,
Jation defto vollfommener, 3
Hian. Mit was vor Annehmligkeiten wird er den
hohen Gaſt aus Gallien zu empfangen wiſſen / alldi ;
weil er dieſem Beſchuͤtzer fein Deich feine Sr. M
und das künftige Sundament zu feiner Wohlfal rt
zu dancken hat.
Mic. Es werden zwey leutſelige Perſonen een
gewiſſen Streit anfangen.
Hian. Wie fo/ mein Getreuer? Solte ich wo
mit einem unverhofften Streite erſchrecket werden?
Mic. > rede von dem Streite der Turn und“
nen me en.
Feiner Gandiung —
Dritter Aufzug
Die Bortgen/ Archombrotus, Timoni»
des, Bochus, Hanno. — A
Arch. (läufft ihr entgegen und kuͤſſet fie)
Durst $ Sr. Mutter / hier ſtehet ein Sohn / web“
cher ſich lieber in verhöchften DVergnügung zu⸗
ruͤcke ſetzen / als dem Mütterlichen Willen in dem ge⸗
ringſten Stuͤcke widerſtreben will, Dem —
y
a ÄARGENIS, ® m
— die Koͤnigl. Frau Mutter in hohen
Wohlweſen / bis aufmeine glückliche Heruͤberkunft iſt
geſparet worden. | |
- Hian.M ein liebflesDerge/diefes war auch die Pro⸗
be / dadurch ich in den jungften "Briefe die Befländige
keit eurerLiebe gründlich erforfchen wolte. DerꝛHimel
ſey gelobet / daß ihr an dem Preißwuͤrdigſten Hofe von
der Welt / ſo einen ſtatlichen Nachruhmerhalten habt.
Tım. Eur, Mas. haben gleichergeſtait von dem
Durchl, Meleander König in Sicilien / meinem
gnadigfien Herren dieſen liebreichen Hand⸗Brief zu
empfangen; Und wenn fie vernehmen werden / daß
Ihr. Mas. folches bey hohen Königlichen Wohle,
ſtande hat annehmen fönnen/fowird eine hohe Ver⸗
guugung Daraus gejchöpffet werden. |
Hlian. Ach dergeliebtefte König! Er iſt ung bey
vorigen Zeiten in Mauritanien nieht unbekannt ge
weſen; Undich erfreue mich, daß Die alte Freund⸗
schaft Durch nochmahlige Zeichen beftätiget wird,
AIch will hoffen’ Se. Maj. werden fie bey guter Ge⸗
fundheit-verlaffenhaben. .
Tim.GHft erhaltediefen Zuſtand / bis auf unſere
Zuruͤckkunft.
Hian Aber mein liebſtes Hertze / wiſſt ihr auch / was
vor ein Saft in unſerm Schloſſe bedienet wird ?
Arch. Ich komme von der See / da gemeiniglich
die neuen Zeitungen ſehr ſeltzam ſind. |
Hian.Esift der Königaus Gallien / der iſt nicht
andets/ als ein Schuß-Engel/ dem Königreiche ju
Huͤlffe fommen; Da wir fonft dem Könige in Eat:
Dinien zur Beute waren niberlaffen worden. Ei
ren.
—— — Siellanſthe
‚Arch. Ham verziehe ich id mans 5 puldigfe
abyu legen? Ei u
| — if. En ——— was 8 Be tel
gerig ir werden ung zuvor feiner Gelegenhe
erkundigen müffen; Und dierechte Mahrh it zul ber
fennen: Eine Mutter hat das Vorrecht de BD Je
Sohn die erfte Stunde bey ihr zubeingen m uß En 4
Arch: Sch bin gehorfam. Doch meing treu efier
Micipfa, wenn wird Die Stunde am uns Fo mme
daß mir einander fprechen? br
Mic. Wenn ihr Königl. vohen ebene
Unterdeffen lege ich / wegen der froͤlich — ni dert
meine kurtze Graeulacona, —*
Hian. Itzo muß alles Euch fer n; Ich ſage
einmahl / man breche mir an mein Oh J icht ab.
Fünfter Gandiung
Vierdter Aufzug, a !
„Pobarcaus im Schlaf Peltze JA — Ei
Ge x ) 3 N h
Pol. de 1” F
&> hat die Königin hren pe Sohn m
verbefommen? ——
Arl. Sie ließ ſich gleich erfunbigenyob es Saege
heit waͤre daß er mit Ihr Maj. in — da 1
freten koͤnte. —11
Pol. Datihnniemandgefehen?
Gel. Die Poft fam uns fo. — Sr
%
En re)
J ARGENIS es:
"Feine Gelegenheit hatte ber Perfon wegen mich fuer
Fundigen. Be.
Art: Die Königin darff erinnert werden fo wird
er nicht ferner unbefanntfenn. — —
0l. Es iſt mir unmoͤglich / daß ich meine Kleider
gaunziehe; Ich werde feine Viſite in dieſer Patienten:
Seſtat ervaren. hun ©
Gel. Die Königin verlanget auch nichts mehr.
Dem Prinzen von Mauritamen müffen die un:
den und Kranckheit prächtiger vorfommen/als der
ſchoͤnſte Habit: Weiler feines a
‚gleich als koſtbare Evelgefteine Daraus fpielen jehet.
_ Pol. Ach war ich in Sieilir! Der angefekte
Terwin iſt verfloffen; Vielleicht hat Agchombro-
tusfchon Beylager gehalten’ oder eg hat die getreue
Argenis ihr vergoffenes Blut zum Andencken hin;
terlaſſen / Daß ich ſterben fol. Ach Radirobanes
hat feinen Lohnempfangen ; Und wie frölich molte
ich Der liebſten Prinzeßin im Tode nachfolgen/ wenn
ic) nur meine Rache über den hochmüthigen und füls
ſchen Archombrotus ausgefchüttet hätte,
e RER |
Hunffter Handlung
unffter Aufzug.
Die Vorigen / Micipfa, hernach Hianisbe
© An nombronus,
A N wir Mic.
Urchl. König: Ihr. Königl. Mai. die Koͤnt
er nu De Sin
find im Begriff RUN. | e
| | ol,
— Sicilianiſche
o Wo fiekeine Scheu tragen/einen nen Ba fienten
su befuchen / ſo wird mir. Die Ankunft hoͤch langes
nehm ſeyn ——
Hian. Mein hoher Wohlthaͤter / hier komm et vu
jenige / welcher fich zu unfterblichen Dancke va ine
9 wird, Be y
[Die beyden Mein feben einander. an⸗
und ſchweigen ſtille — =
Arl:(ad Spedtatores.) 956 dieſes der Prinz aus
Mauritanien? Dieſe Perſonen kommen oh zero
fes Unglücte nicht voneinander; Und ich bethaute:
nur / daß unfers Königes Kranekheit vor eine Ent
ſchuldigung des verzagten Gemuͤthes wird a
men werden. Ach ſehet / wie Der Eifer auf bey
Theilen zubrennen anfangt; Seht wie no fe
Gegenmart Der Königin den Schwerdtern befiglety
daß fienicht aus der Scheide fahren. O Han
liches Ungewitter / Dadurch wir an diefen Ban
verfchlagen worden, |
Hian. Mein Durch. Wohlthaͤter / ich feben daf
wir eine Unhoͤfligkeit begangen haben/indem tik er
nem Patienten die Ruhe Ans ar under a
laffen; Drum mit deſſen Gen IC
twir.die fchuuldige Vifite Braten: N —
gehet mit ‚Archombrotus« 7
Pol, Owelch Ungfüche hat mich in biefe Ciegen
getrieben / Daß ich meinem Tod Feinde das $ ige
reich habe erhalten muͤſſen Damiter.defto leichter
gen mir den Vortheil abgewinnen könne? Auf! Abe r
Freunde / dieſes Königreich iſt mir uwider. Shi
euch zur Reiſe; Sch will meinem Feinde nich J£ Die J
ee. "A REENIS. 0. tn 9
fe Ehreg nen, —— er fi ed) einiger ger Wohlthat gege gegen
mich rühmen fan: Noch viel weniger foller an meis
ner — ein Inftiges Spectacul genieſſen.
J — rt Die Königin wird nichts geſchehen laffen.
Gel. Und die Ssranekheit wil Doch ihre Wartung
Mi ) haben
S Be Und der König aus Gallien wil eher ſterben /
ale geſchimpfet ſeyn. Kommt und vollziehet mei⸗
en Befehl. Wer Die Feinde trotzet / kan auch über
fine Krandkheitgebieten.
H — a in die oa Seone/welche
Er ” Sechfier a
E R —— Ba Hiero.
a * I
— *
— *
un das 6 in Sale.
F ER ei mohne am liebften in Mauritanien,
OTHER. Sr —— nicht in Sicilien 9%
| 9—
Nier. Senun * kon Könige Sieilien zu ih⸗
ver Schule —
.c er. Die Sallier — gelehrt.
Ä (Ma Asd,
Ta8 5 Sieilianifche
" Asd. Die Maueitanier find nicht-tumm, J |
Hier. Beyde finden in Sicilien zuleenen. 7
Cer. Mauktitanien ware verdorben wenn ;
König in Gallien gethan hätte, B
Asd. Sicilien hattenicht ſo viel Vi&torien, ” |
der Held aus Mauritanien auffenblicben ware,
Hier. Nun wolan / ſo fehen wir / daß einer de a
en was ſchuldig ift. —*
Ger. Die Gallier werden die erſte Sdhuld ſ oder 4
Asd. Aber wir fprechen: Wo der Koͤnig int le
kien lebt/da ift fein Königreich. —
Hier. Sp werden wir zuſammen —
Cer. Die Mauritanier findzuhikig. 77
Asd. Ich höre/ bey den Gallien Find fchrocklich
Alp⸗Gebirge / die find Fakt. ——
Hier. Warm und kalt gibt die beſte Minr
Cer. In Mauritanien iſt viel Ungesiefer. Rt:
Asd. Aber auch viel Sol. Ca
Hier. So laffen fie das Ungesiefer den 30 |
damit die Freunde das Gold behalten koͤnnen
Cer. Der Gallier König gehetobenan, ”
Asd. Drum find Die andern Könige hoflichen,
Hier. Und der oberſte muß zugleich Dre If n der
Freundſchaft ſeyn. Vak
Cer. Haben wir lange genung gefeherket?
Asd. Bir re Koͤnigl. Befehl einander li
ben / und vermuthlich auch zu feberken. —
— eh icilianer haben an Beyden infere
Cer 2.301 nerde Die Zeit meines Abens seine!
Mauritanier feind werden. N
A RGENIS —
Sp — uinet Die Gallier wet werden in en in Mauritanien/al |
eingeben Landes⸗Kinder zuachtenfepn.
—— Ich / aus Sicilien will den dritten Mann
‚ge EN
Cer. Hieifimeine Hand daß die Gallier feinen
: beteigen können.
- Ald. Und hier ifE meine Handy daß i in Africa wicht
Hauter Betrügermohnen.
> Hier. Und ich will Zeugefenn / daß keiner: den an⸗
dern überwunden hat.
- Cor Wir Gallier ſind gern luſtig.
Asd. a Mauritanier verderben: feine Cam-
pagni
pm —— er Und wir Sieilianer machen es / wie e8 die
Leute haben wollen.
Ger. Wenn ich luftig bin/fo muß ich fingen.
Asd. Wenn wir in unſerm Lande luſtig ſeyn / fo
‚müffen wir ſchreyen.
Hier. Und wenn ich die Sefellfshaft loben will / ſo
muß tank en.
Ger. Wolan wir wollen alles orehes zuſammen
hun.
KR Das Lied hatdrey Geſetze Eins wird ge⸗
ſungen / das ander geſchrien / das dritte getantzt.
Hier. Wir wollen das vierdte darzu verſuchen /
even ER ſechten.
* —2 Ge·
Gy; Xünff⸗
182 Be
Hünffeer Bandlung —
Gicbender Aufzug. Ei
„ Bochus s N Borigen. —
2: lieben Kinder, je fo ig? Wiſſt ihr
nicht / was zu Hofe vorgehet? Die Galuer ſe zen
ſich in Poſitur und wollen mit den Maurnn m
fechten; Die Sieilianer mollen der Comeodie zufer
hen. Mas. macht denn ihe? Wollt ihr ein
Parthey erwehlenyoder wollt ihr Neutral bleiben 2 ”
Hier. ie ftehtsum unfer Singen? 77 5
Cer. Die Pfeiffen wollen fich verjfirmmen, | Re
Asd. Und unfer Geſchrey wird recht angehn. ®
Hier. Ihr Bruͤder / gute Nacht! Nach dem Kuie
ge wollen wir. am Friedens⸗Feſte eins mit einander
trincken. DR
Cer. Wo wireinmahl Krieg anfangen /f os
ten unfere Seinde Das Friedens Feſt ——
Asd. Wir find i in unſerm ee
wir Die fremden Hunde wohl ausbeiffen. —
Boch. Ihr guten Kinder der S
bald zum bittern Ernſte werden, Diem‘ dr
wollen einander. die Augen nicht gönnen, und *
Herren Wuͤrffel auflegen / da fangen Die Diener mit
an zu fpielen; Und ich halterhaben wir den Ge —
biel u dancken gehabt/ fo werden wit noch; zu
Letzt ihre Anfunft beſeuffzen muͤſſen. —
VI
— * I} ="
AM
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ar ” ARGERIS | | Be:
en,
Aber Aufzug
_ Hinise, > REN,
\ Hr IR. * Bian, *
J 5 — Koͤnigin/ i in was ER
Ss erde ich itzund gefuͤhret / und wie ſchwebet dag
R emüthe giben Liebe und Danckbarfeit / daf ich
= einen Sohn nicht verlaffen / noch Den tapfferen
Gaſt E beleidigen fon, Ach mein Sreund / iſt es möge
= 37. Daß mie die Urfache Diefes Widermilleng ent:
wird? Wo Fan ich auf Mittel dencken/ folan-
ge mir das Ubel ſelbſt verborgen bleibet?
2 Tim. Gnävigfie Königin, Königl. Perſonen ha;
b ‚ber ‚hehe Semither⸗ hitzige Geiſter und verborgene
— ian, Doc) verborgene Anſchlãge koͤnnen offers
N
—*— — Een ee oh wer⸗
2,“ 1
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N mit einem ER Ich
ent en Freunde: Und wo nein
icht g A 1110 will ich weinen bigich ein
Hertze erwei s i helffen kan.
"Tim. Sotill ichettwas erzchlen; Doc) mit die⸗
em Vorbehalte daßich zu Feiner Verantwortung
ihangehalten feyn. (D)4 ; lan.
Wan iclianifhe BE = :
Hian. Sebet Doc) ohne, Sorgen / und. min ie ei
von meiner Dval, | ER 2
-Tim. Der Durchl. Prinz aus Maurita an in if ft
mit der Sieilianifchen Prinzeßin verlobt, " Solke
es möglich ſeyn / daß der Prinz aus Gallieneben 1 Det
gleichen Hoffnung gefchöpffet hätte: Denn wofen
ich ein vertrautes Geheimnis entdecken ſoll/ ſe bin
vormahls der Bote gemefen / Der ein Fe 8 Ri
band im Namen der Prinzepin ‚eben in dieſe
uͤberliefern ſolte. —— Ber
. Hıan. ch gefrgnet fen der Freund / deſſe men N h⸗
lung mich ſo leicht von allem Kummer a m
Ich fange wieder an zuleben zund will die Saı
weit befordernydaß Die eiferfüchtigen Könige fi |
der zarteſten Sreundfchaft von der Welt ui
ſollen. Ach ihr Voͤlcker /wie bin ich) doch bet
Dorden / als ich mein Unglück beweinen molfe, * |
ift die Koͤnigin welche Dermahleing in den’
er we
fh
Ne
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mis
A
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y,
Be « i
E27
»
unter Die guckfeligften Perfonen wird geze Du
den. Doch mein Freund / laſſt euch nichts me — rn 3
daß ich von Diefer Sache die gerinafte Nacheid ee
halten habe.
Hünffter Garptung
—*
Neundter Aufzug. “=
Die Borigen und Micipfa
Mic. 2, :
GB Raͤdigte Koͤnigin / der Koͤnigl. Prinz Be t
lien iſt im Begriff / davon zu reiſen; Hab ober
Arcenıs | 185
— die Krankheit allerdings nicht: Nberwunden
hat / fo will dennoch zu Pferde den Auszug hai⸗
sten. Mir aber hat er Commition gegeben Shr.
ma). feinetiwegen ju complimentiren/ und das
Au Yuffenbleiben des mündlichen Abſchieds zu entfchul-
digen weil er Die Sr. Mutter nicht gerne von dem
— Herren Sohne abreiſſen wolte.
er Han. ‚Pemmermehr. werde ich in Die Reiſe willi⸗
gen. Er weis nicht / was vor ein Gluͤcke in meinen
i ‚ Banden ftehet / davor er mic in Ewigkeit wird dan⸗
© Mic. Die Berbindernis muß in den Weg ge⸗
worffen werden / ehe er aufdas Pferd ſteigt; Sonſt
wird er den gefaſſten Schlus nicht brechen Iaffen.
— NHian Sc) will nicht langfam kommen. Doch
— mein liebſter Timonides, die Muͤtterliche Liebe zwin⸗
get mich / daß ich noch einmahl um ein getreues Still⸗
chweigen bitten muß.
Tim. Die Perfonen / zu deren Gefallen ich geredt
ee auch die Botmaflı gkeit dber mein Still
chweigen behalten.
. Künffter Bandlung
Sehnder Aufzug.
Polisrchus Arfidas, Gelanor_;,
hernach Hianisbe_,.
Pol. (in feiner Kleidun ) |
O mag die Reife ihren Sortgan gewinnen;
Und dawit der N a nicht
)5 meinen
—
—*
⸗ —7 * *
186 Sichianifbe
— — —
‚meinen duͤrffe / als wolte ich — — 7
Zweykampf aus uſchlagen Wolan fo willic
ka ) ich
gen / daß ich trotz aller Mattigkeit noch ſo vi ie
te uͤbrig habe / ein Pferd zu beſchreiten EURE
Art. Ich bin ein Diener / ich muß ir m einen
Wunſch gehorſamen. PS
Sel. Und die Zeit iſt zu kurt daß
hoͤchſt⸗geliebten Argems eine befehlende ° Bitte
holen. %
Pol. Och fehtweigt mie don der Argenis;, Weil
hab fo wird fie meiner Treu ee abg ji 5
Ark Das wiſſen wir / das Beyloger fine
vollzogen.
Gel. Und das habe ich von vertrauter Sam
er Abfehied genonmmen/ und fich.der vermeinteng ih |
fte ſchoͤn befohlen hat / fo hat Die höhnifeheu Arge) "en |
nichts mehr zur Antwort gegeben zalsdiefeg |
Sohn könte nirgend beffer aufgehoben konz als bey
der Sr. Mutter. r er N
Pol. Dem fen wie ihmwolle. Die Wahn heit
bald anden Fagfommen ; And wer michande de
friedenheit meines Lebens hindern will / —
ſchweres Spiel zu verſuchen haben. 2
Hian, (koͤmmt ) Ach mein Herr, mein Bruderz
mein Sohn/mein Engel! Ach mein Alles/das mie
jemals ift heb und angenehm geivefen / iſt es mögliche
daß ichfo ſchleunig den Schutz⸗ Gott meines Haufe 5
verlieren fol? —
pol Ich bin es nicht gewohnet / daß ich Dur,
ber⸗menſchliche Titel ——— werdhe
ÄARGENIS, ‚187
* Hian. Sch) aber bin es fchuldig daß mein Wohl⸗
hhaͤter geehret wird: Ich mochte faſt ſagen / ch bin es
beduͤrffig / daß mein Beſchuͤtzer nicht davon eilet.
Pol. Ein Fiſch verdirbet in drey Tagen / warum
ſolte ein Gaſt in drey Wochen nicht unangenehm
werden? Me OP Ale Big RN:
Hian. Diefe Unhöfligkeit wuͤrden wir auch in
dreyen jahren nicht begehen. —
Pol. Doch die Höfligfeit koͤmmt mir zu / daß ich
drey Fahr nicht erwarte, Zudem erfahre ich einige
Angelegenheiten aus: meinem Koͤnigreiche / welche
meine Öegentarterfodern. Mauritanien hat ger
nung son mir empfangen /in dem ich/bis zu Ankunft
des rechtmäffigen Prinzen / vor die allgemeine Si⸗
cherheit geftvitten habe; Und das iſt ein geringes / in
dem ich die Freyheit Des Abfchiedes zur Vergeltung
verlange. EN Ai,
". Hian. Ich Fan fölches nicht geſchehen laffen / und
folte ich meinen Leib ſelbſten an das Thor legen;
Denn ich will nicht hoffen / daß mir alsdann die Rib⸗
"ben durch das Pferd würden ertreten werden,
Pol. Worzu dienet die allzuhoͤfliche Guͤtigkeit?
- Hian. Zu einer wichtigen Saghe / darbey ich nies
manden als meinen hoch⸗wehrtheſten Wohlthaͤter
gegenwaͤrtig wuͤnſche
Pol.&o verlaffet michrihe Bedienten. Ich Fan
meine Refolation einer mächtigen Königin zu gefal⸗
leicht aufeing Stunde aufſchieben. 4
Fünf
we
7
iss Sie lllaniſche
— —
nſſter Gendlung
Eilfcer Aufzug,
Hianisbe, Poliarchus. Br | |
Hian. Et —
ROu bob ich habe einen Ort gefund n dal
meine Freude ausfchütten fan. Be.
P ol. Aber ich werde nicht capable ſeyn ih de ans.
zuhören. |
Hian, Niemand beffer. Iſt es nicht wahl r / daß
zwiſchen euch beyden Koͤnigl. Prinzen ein Wi
len entſtanden iſt? —
Pol. Das find Sachen / Davon ich af st Die ef
Königreiche füglicher werde reden fonnem |
Hian. 2lber gefchicht folches nicht — dee ⸗
eilianifchen PringeßinArgenis ? 2 r4
Pol. Wenn ich mit diefen Fragen ver ſch on
wuͤrde / fo wareichamvergnügteften. Be
Hian. Solte ich in deffen feinen Danck verdie ie er
wenn ich das Werck alfo einrichten Fönte/ Daß L jo
‚König in Gallien die Sicilianiſche Argenis in. in
Reich fuͤhren duͤrffte? —
Pol. Gnaͤdigſte Koͤnigin warum ſoll ic) un
gen Scherk vertragen? BG
Hian. Esiftfein Schert. Der Himmel fleaffe
mich mit dem höchften Unglücke / und laffe mie) de
Feinden zum Spotte werden / und zernichte die DO
nung meines einigen Sohnes / wofern ich in Für
nicht erweiſen mil Daß der König in
—
» 2
x
—
— — My e
—— = — ——ve
ÄRGENIS. | ‚189
Vrſache hat / den Mauritanifchen Prinz mit Feindſe⸗
Aigen Augen anzuſehen. Habe ich noch keinen Glau⸗
ben verdienet? |
Pol. In unmöglichen Sachen Fonmmtder Glaube
Jangfamyund dennoch erſchrecke ich über dev Verſi⸗
herung? © u
Bian. Esiftolfesgewiß, Eur. Liebden laſſen ſich
nur gefallenyeine kurtze Zeit der Geſundheit abzuwar⸗
ten/undimmittelft weder auf Liebe noch auf Leid zu
gedencken. Ich will meine Ehre verloren haben /
-wofern meine, Reden im geringſten Stuͤcke fehlen
tollen.
Pol. Ich gebe mid) zufrieden / ob ich zwar nicht
ſehen Fanzwie dem Streite möchte zurathenfepn.
- Hian. Nas andern ein Geheimnis feheinet/ iſt
wmir allzuklar,
Pol. Sowillich etliche Tage der Ruhe pflegen ;
Doch mit dem Bedinge / daß mon einander nicht fehen.
Alian. Sch will ſolches verhuͤten; Und weil gleich
Die Abgeſandten aus Mohrenland meinem Prinzen
wit einiger Devorion begegnen wollen / werden ſich
Eur. Liebden die Einſamkeit nicht Se u.
* BR 66eheab
Pol. Ich bin zu ſchwach / die Weiber⸗Liſt zu erra⸗
then; Und zu hoͤflich / alle Weiber⸗Diſcurſe einer of⸗
fentlichen Unglaubligkeit zu beſchuldigen.
en
.
.
—
⸗
— Siecilianiſche
Hönftter Gandlng
— Aufzug. | —
ee
Homer, nen Menas, Abuna. F
a
d F —
2 h
&2 hat das. —— Maut ie
Wunder ſchoͤne Freude erlebet/ Daß der tech % #
maͤſſige Kron⸗Prinz / nach abgelegten —
ben ſich wiederum in ſeinem Lande a ya
Inmaſſen wir auch als getreue Nachbarn zueine #4
ſchuldigen Gratulation defto fertiger. ſeyn mehr.
ung der Schuß und die Freundſchaſt eines folber
ruͤhmten Molckes wider alle Seinde verfichern Fan,
Ged. Es iſt nicht anders. Die alten Weſſſe i
gungen gehen um Diefe zeit auf einen Koͤnig / w ’e icher #
diefe Grentzen mit ungemeinem Lobe beherefcher fl,
Me 3 ne iſt fein en
ich dieſer Weiſſagung annehmen durften, \
h — Und alſo wird Mohrenland ſich Durch die
erfte Gratulation verbindlich machen, —
Hom. Der Prinz iſt von folcher, Schönheit der⸗
gleichen in unſerm Lande nicht geſehen wird.
Ged.Derhalbengebühret ihm ein hoher ® rzug.
Hom. Die ‘Proben feiner Tapfferkeit findut vers 9
gleichlich. fir
Men. So trägt er die Krone mit geben { ie
Ehre 3%
a Die Sreundfchaft der gangen Welt b
gleitet ihn.
*
—
4 Co wid wid unsdeflen Sr eundfehaft um fo ie viel
Defto vortheilhaftiger fen.
Hom. Der König in Gallien lebet an feinem
Ge 1& haben wir Mauritenifihen Bundes;
Ber! vandfen einen mächtigen Vorgaͤnger.
iche Geſandten hier.
BE Iom ” —— cn wird ihm noch jur
J
2 «
—* ue Aufzug.
N ‚mie den Zhrigen.
n "Mic. *
an eemelden denen Herren Abgefan.
a &inen gnädigen Gruß; Und nach dem fie
der si fen umAudieng angehalten/fo wird
a:
Sonn | en gethan / daß ſie in dem Königl. Saale.
Hom. ir fi ind beneiunfre unterthanige Auf⸗
martung abzulegen. er
[Die mitzelfte Scene eröffnet fich, Hia-
nisbe und Archombrotus ſitzen auf einem
Thro⸗
-ÄRGENIS | > A
Hom, Der. König in Sieilien hat feinen anfehns
EN — So wird unfere Verrichtung deſto an⸗
Bo ahnt —
m, | Sicllianiſche
— —
Throne, Embe ſtehen "aller md
dienten. Die Mohren büden fich mt
den Haͤuptern zur &rde] ER
Hom. Großmaͤchtigſte Königin 1 Gnä bigffe
grau: ac) dem der Durchl, Kon Je * SH
Mauritanien fein Glteke in andern Königteichen
vergeftalt vermehret hat / daß man ——— on lau⸗
ter Sieg und liebreichen Zeitungen zu — a ſo
hat die gefamte Nation / der Schuß-verwandte n
Mohren ihre demuͤthige Gratulation ableg st En a
ſich in beftändiger Liebe zu dieſes Heians fer
Schug — wole
Arch. Die Großmaͤchtigſte Königin i
nien erfennet mit hohem Vergnugen daß
ge Treue / auf Seiten des Schuß-perwandten Mol
venlandeszu einer nachfolgenden Erf haft gere
foll; Und laffet durch mein Wort ver sn ie |
was ein Freund unfers Königreiches verlangen I 1 Fan
Hom. Es wachfe der Koͤmgl. Eſtat von? Avis
fanien. | er
Ged Es uͤberſteige der Ruhm den mu ders
Atlas. 03
Men. Die SäulenswelcheHercules nach feinem
Namen genennet hat /follen mit dem Namen eines
Mauritanifchen Prinzens bezeichnet erden. Ha
Ab. Und welcher die Gaditaniſche Straffe palli.
ren eg ſoll dem glücklichen Ufer Heil und ege
zuruffen. ——
Hom. Was die heiſſe Sonne X en
Sande verhindert Das werde durch den Segen die
fes Koniges fruchtbah, 4
*
ARGENIS 103
Ged. Die Drachen felber follen ſich gemehnen)
den Einwohnern mit Liebe zu begegnen.
Men.Diefühlen Brunnen ſollen ſich / derGegend
zu Troſte / in tauſend Becher ausbreiten.
“Ab. Und hier ſoll das vornehmſte Wunderwerck
der Welt beſchauet werden.
Mic. hr. Maj. erkennen den Wunſch mit gnaͤ⸗
digſten Dancke; Und nachdem ſie eine ſonderbare
Liebe gegen den Durchl, Kron⸗Prinz ſpuͤren laſſen/
er aber gleich itzo im Begriffe iſt / eine Reiſe in Sici⸗
lien zu thun: So wird es allerſeits zu hohen Gefal⸗
len hinausſchlagen / wenn fie eine Luſt⸗Reiſe dahin ana
ſtellen wolten. —
HKaom. Die angebotene Koͤnigl. Gnade muß mit
Gehorſam reſpectiret werden.
Ged. Wenn wir unſer ſchwartzes Geſichte der
Europzern seigen ſollen / fo wollen wir doch ein una
geſchwaͤrtztes Gemüth mitbringen. |
Men, Je mehr mir auffer dem Sande fehen / deſto
mehr wollen wir bey den Unſerigen ruͤhmen. |
Ab. Und wenn der Kon Prinz auch in Sicilien
guͤckſelig iſt / wollen wir den erfreulichen Zuruff wie⸗
derholen. —
[Die Mohren gehen ab. Hianisbe und Ar.
chombrotus kommen auf die euferfke
Scene. Die mittelfte Scene fällt zu/
und verbirget die Bedienten.
94 | Sicilianiſche —
uͤnffter Handlung —
Vierzehnder Aufzug.
Hianisbe, Archombrotus. im
Hian. BER |
Sy Ein geliebtefter Sohn / foll mir die * ach ;
noch verborgen ſeyn / warum unſer bef r
Wohlthater ſo ein ſauer Geſichte verdienet hat
Arch. Da er mich mit einer fauren Mine empfan—
gen wolte / fo war ich eben nicht ——— *
heſtige Freundligkeit zu erfeheinen. | —
Hıan. Worzu dienet Die unnöthige Vaſſen 19?
Ihr feyd alle beyde in Die Argenıs verliebt; 1
wenn ich verfpräche/ daß ihr dieſe Prinzeß in / mi 22
andern Siebhabersgutem Willen behalten ſolt ſolte
ich nicht die Macht haben / etwas anftimdiges vom
euch zubitten?
Arch. Ach Fr. Mutter / die Urſache ift allzuwahr/
und weil die Prinzeßin dieſes Koͤniges —
ne Perſon mit allen erſinnlichen Veracht
hd fest/fomüffen wir Doch einander Die ‚ale
rechen. STERR:
Hian. Ach mein Sohnylaffet doch 55 vlt
che Bitte bey euch gelten. Ich begehre nicht/da ;ihe
den vermeinten Feind lieben folt: Nur begegne u
ander fo lange auf Hoferecht / bis er euch Die Age — s
mit gutem Willen abtreten wird. Bet
Arch. Ach das ift ein ſchwerer Befehl.
Hıan. Ich habe es eine Bitte genennet; u
fage nechmahls: Meine Mütterliche Siebey &
ARGENIS _ 108
—
Gegen mein Bepfiand und alles fey aufeinmahl
verſchworen / wo meinem Begehren auch indemge
ringſten Stücke zuwider gelebet wird.
Arch. Achwasfollihihun? |
Hian. Ihr follt mit einander reifen. Ihr ſollt
Dem Könige Meleander auf eine Zeit miteinander
zufprechen ;_ Und ihr abfonderlich/mein Sohn / laſſes
euch dieſes Kaͤſtgen auf eure Seele gebunden ſeyn /
und uͤbergebet es neben beygefuͤgten Briefe in König
Meleanders Hand. | |
Arch. Sch will gehorfamfenn / daß ich den Muͤt⸗
terlichen Segen nicht verfchergen möge,
Hian. So kommt dernnach herein. Die Anftalt
zur Reife muß gemachet werben.
RR EEE
Mach— Spiel.
Erſter Aufzug.
Hierolander, Timocleä,
— Tim.
Ch iſt der tapffere Poliarchus ein Koͤnig
aus Gallien ? und hab ich Dazumahl/in mei:
ner Behauſung / die mächtigfte Perſon von
der Welt / in meinem Schuße gehabt?
Hier. Ja wohl / die Zeit iſt da / daß unterfehiedene
Raͤtzel ſollen aufgelöfet werden.
Tim Allein unſere Prinzeßin ſtehet in hohen Sor⸗
gen / in dem zweh feindſelige Liebhaber ohn allen
| (M) 2 Streit
—
SICHERE Sicilianiſche er k
Streit ankommen / auch fo gar mit einander umehnen
fehleunigen Zutritt anhalten laffen. Dt.
He Sie haben ſich gewiß Ndebſu halbe ver⸗
i Er
‘ Tim. Aber wo das Loß aufbie anrechte Seitege
fallen iſt / ſo möchte die Prinzeßin den Verglei RE?
ni refpectiven. RR
Hier. Ein guter Freund / der aus Africa mitkon
will aus der Königin Munde gehoͤret haben He
Poliarchus ſolle nichts verlieren / und Hr. Archı om
brotus folle alles behalten. —
Tim. Die Vernunft weiſet es ſelber / Do ef
eher Bergleich unmöglich iſt. —
Hier. Weil fie aber mit einander zufriede ynyf
werden wir uns im Ausgange fohamen 7 daß wir di
Moͤgligkeit nicht errathen haben. ——
Tim. Ich werde der Prinzeßin dieſe Grage auf
rathen geben. FRA
Hier. Und ich werde aufdem geoffen Saale die
Ankunft dieſer Hohen Säfte erwarten.
Ses Kahfpiels
Anderer Aufzug
Meleander,Eurymedes, —
Mel. | —
&? werden meine graue Haare taͤglich wit jet
Sorgen beläftiget: Bis endlich Die ſchwach
| — dieſes Leibes unter ee: Laſt ze rbre
|
-AÄRGENIS, 197.
Eur In dem Herren. Poliarcho ift das Haupt
des Galliſchen Königreiches beleidiget worpen.
‚Cleob. Die Beleidigung bat er feiner verftellten
Derfon zu dancken. |
+ Eur. Zum andern iſt ihm der Mauritaniſche Being
vorgezogen worden, | |
Cleob. Vielleicht haben fie einen Bertrag unter
fich geftifftet/ weil fienichtsfeindfeliges blicken lafferr.
Welche Ihr. Miay.zu einer Zeit erſuchen wollen / Die
müffen Freunde ſehn. |
Eur. Das Gluͤcke helfte ung von allen fürchtfamen
Gedancken.
Mel. Ach es iſt nicht anders / fie haben den Kampf
ſo weit geſparet / daß ſie unſern Hof mit ihrem Blute
farben wollen, Ach wehe mir / mo meine Prinzeßin
zweyer Liebſten aufeinmahl beraubet wird. Wehe
mir / wo das arme Volck dieſer unumganglichen
Feindſchaft entgelten ſoll.
Ses Nachſpiels
Dritter Aufzug,
[Hier laſſen ſſch die Trompeten und Pau⸗
cken hoͤren. Die Mauritaniſchen und
Sicilianiſchen Cavallier kom̃en ordent⸗
lich heraus und ſtellen ſich bezum. End:
lich kom̃t Poliarchus und Archombrotus.]
Arch.
Ur Maj. befielet ſich meine: Koͤnigl. Sr. Mut⸗
ter / und ehe noch ein einziges Wort gefprochen
wird / ſo bittet ſie den Inhalt dieſes Briefes Zu lefen.
* 83 Mel.
BOB Sicnianifde —
Mel. Diefer Bittefoll nachgelebet werden, € Er
lieſet den Brief / und ſchlieſſt das Raͤſtgen
auf / und koͤmmt bald zuruͤcke.) Ihr Lieb en
Hr. Polarchus find mir ſchon willkommen. Doc
ehe das übrige Fan geredet werden / fo vergönne fie,
daß etliche Worte in geheim mit den ‚Peingen aue
Mauritanien geredet werden. hi
Pol. Ihr Liebden haben sufchaffen.
Mel. (jaget einem Juncter was peimliches
ins Ohr / und ſchicket ihn hinaus.) 24
„pol, (ad Speät.) Ein fehlechter Anfang zu mein
Vergnuͤgung / nach dem meinem Feinde der Vo *
gelaſſen wird. Ach warum hab ich ein
meinGluͤcke gebieten laſſen? EEE en
Mel.(zeucht den Archombrotus 4 f Dies
te / gibet ihm den rief zule en: Hie
auf. kuͤſſen fie einander; Inzwiſch
koͤmt Argenis gelauffen ! und kuͤſſet den
Archambrot?, erweiſet ibm auch fonften
die liebreichiten Minen von der Welt.)
Pol. (ad Speitat.) So habe ich nun die Wirckung
vonder Mauritaniſchen Zaubereyerfahren. Achi
Diefes Die beftändige Argenis, welche fich fotheuer
zu meiner Slebe verfchtvoren hat? Und hatte Dat
wanckelmüthige Beginnen nicht in einem andern
Zimmer koͤnnen ausgelaffen werden / als daß ich an
dem verfluchten Spectacul den euferften: Shin y
vonder Welt ausftehen fol. Ach Himmel! ie ul
fen einander noch einmahl. Drachgieriger
der! ift diefes Die Revenge gegen den freuen Poli
archus? Die vielleicht der Lycogenes — ⸗
|
|
ARGENIS, 199
Brubevonmirabfodert. Halt ich will weiſen / daß
der Koͤnig in Gallien die Meineydige Braut / durch
den Tod ihres hochmuͤthigen Braͤutigams ſtraffen
fan. Und dieſes Schwerdt / welches den König in
feiner. hoͤchſten Noth oftmahls beſchuͤtzet hat / ſoll feine
grauen, Haare mit dem hoͤchſten Jammer beſpritzen.
[In dem er. nach. dem Degen greiffe/ koͤm̃t
Meleander aufibnzu.; —
Mel Wertheſter Freund / tapfferſter König: Wir
haben einengroflen Fehler begehen muͤſſen / nach dem.
Eur. Liebden von uns find verlaſſen worden. Allein
die unverhoffte Freude wird ſelbſten vor uns reden.
Ich vernehme / daß die Konigin Hianisbe theuer. bes
kraͤftiget hat / welcher Geſtalt keiner von ihnen beyden
Die Prinzeßin Argenis verlieren ſolte. Es iſt wahr /
fie wird hiermit beyden verſprochen / und. keinem gez.
nommen.
[Poliarchus ſtehet ſtille / und ſiehet den Me⸗
leander an, | N
- Mel. Die Sache iſt ſo wichtig / daß wir-Feine Ur:
fache habenymit dunckelen Reden zu ſpielen. Prinz
Archombrotus, oder. ig er recht beiffet/Hıempfäl,
iftmein leiblicher Sohn / und wird der. Argenis zum
Bruder übergeben. Will nun. der Durchl. Poh-
archus den Namen eines Drautigams nochmahlg
erhaltenyfoift kein Menſch aufder Welt / der ihn ver:
hindern wird.
Pol. Washöreich? und woher ſoll ich der ſchleu⸗
nigen Veränderung Glauben zuftellen ?
Mel. Es find gleich vier und zwanzig Jahr verz-
floffen /.als mich der Tod meiner erſten Gemahlin
derge⸗
306 | Sicilianiſche — b *
bergeftalt ſchmerhte / daß mein damahls lebender Herr
Vaͤter mir die Freyheit ertheilete eine Grillen⸗ Re
—
in Africa zuthun. Daſelbſt ward ich mit der Prin⸗
sein Anna, der Königin Hianisbe Schweſter be⸗
Fannt/ alfo gar / daß wir einander die Che verfpras-
hen. Immittelſt war ein mächtiger Afeicaner/der
mich gern des Gluͤckes beraubet hätte: Darum war
hy,
ich fehlüffig/mit einem Königl. Staate zu erſcheinen /
*
und das Beylager mit gebuͤhrenden Solennitaͤten zu
halten. In wehrender Zeit / als die Anſtalt ſo gar
ſchleunig nicht von ſtatten ging / erhielt ich Die betrůbte
Poſt / daß meine Vertraute / oder wie es ſchon in der
That war / meine Gemahlin Todes verblichen waͤre.
Hiermit muſte ich des angenehmen Mauritagniens
vergeffen. Allein nun erfahre ich Durch Die Königin?
fo dann auch durch andere gewiſſe Merckzeichen daß
die Prinzeßin Anna in der Geburt eines Prinzen?
und eben dieſes Archombeoti, geftorben ſey und
—A—
nis!
lebe Prinz Archombrotus mit der Prinzeßin Arge ·
N Mel, z
—
| ARGENIS. 201
FU en re ne ET Tr ET SEE —
"Mel. Diefer Zuruff ift noch zu ſchwach: Mor:
; gen folldas gantze Volck beruffen und zu einer allge;
; meinen Freude / durch eben Diefe wunderbare Erzeh⸗
lung angewiefen werden. Indeſſen mogen Die ges
liebten Berfonenzineinfamen Schertze / die Verſoͤh⸗
nung nach ihren beſten Gefallen vollziehen.
DDie mittelſte Scane faͤllt zu. Die andern
Cavallier ziehen ſich zuruͤcke.]
Ses Nachſpiels
Vierdter Aufzug.
Poliarchus, Argenis, Archombrotus.
Pol. | |
O hat die Königin Hianisbe das hohe Wun—
Miderwerck erfuͤllet / daß zwey Liebhaber durch eine
Perſon vollkommen befriediget werden.
Arch. Und das Wunderwerck verdienet gedop⸗
pelte Verwunderung / weil auf beyden Theilen kein
Voerluſt beklaget wird.
Pol. Ich kuͤſſe meine Vertraute.
Arch. Und ich kuͤſſe meine Schroefter,
Pol. Ich bin der Bräutigam / der Feinen andern
Menſchen zu der Befisung Diefer ſchoͤnen Prinzeßin
laſſen wid.
Arch. Und ichdarff meine Bruͤderſchaft mit kei⸗
nem Menſchen theilen.
Pol. Ich ehre den Schwager, welcher würdig ges -
weſen ware / meiner £iebften Ehgemahl aufepn,
| 5 Arch, _
—
‚Arch Und ich reſpectire — 5* welcher
mich ben meiner Schmefter a
Arg. Und ich wolte den Bruder loben z wenne:
gleiches mit gleichen vergelten tolte, Mein gelieb⸗
teſter Pollarchus hat: eine Schtwefter/der ‚cr * 4
taten ſo annehmlich ſind / daß mein Bes hie ure
gedoppelt erſetzet wird. RG
Pol. Siebfte Argenis, fie herrſchetuͤ
le / weil ihr der —— meines en
befannt il *
RER
zu ſtatten koͤmmt.
Pol. Hier iſt meine Hand, — mein in verteautefer
Archombrotusdie Siebe, der angenehmen Cyrthe:
auf meinen/als des Bruders Confens, genieffenfoll,
‚Arch. Undhier ift die Hand / Daß die getroffet
Liebe nimmermehr wancken oderbrechenfol,
Arßg So belohnet der Himmel unſer Betruͤbnie 8
Pol. So vergnügt er unfere —5 — Were
Arch. So verföhnet er 9 A —
Arg. Nun thauren mich keine raͤnen.
Pol. Nun ſchmertzet mich keine Verfolgung
Arch. Und ich ſchaͤme mich keiner Eiferſucht.
Arg. Wenn Sicilien und Africa werden zufatt ö
men — wird die Suͤſſi gkeit unſrer Licbe ger
trennet werden. —
Pol.Wenn die rauhen dip⸗Gehirg h Afris
— wird —— Si ucht neh⸗
men. 4 42
} ARGE nis. 1: or
(Arch. IBenn meine ſchwartze Mohren ſich wer⸗
den weiß farben laffen foll die weiſſe Beſtaͤndigkeit
unferer Liebe geſchwaͤrtzet werden. |
© Arg. Ach habe ich einen Deren Bruder der fein
Regimem uͤber ſolche Leute erſtreckt?
Arsch. Ach ja / wer eine Probe davon fehen will /
der kan fie auch in Sieilien haben, (Er ruffee:)
Iſt Bochus hier?
Ses Nachſpiels
Runffter Aufzug.
Dle Vorigen / Bochus, hernach ‚Homer,
Gedur, Menas, Abuna_,
Boch.
ERDE REnigl. Dohrit haben gerufft: Worin be-
| ftehet meine unterthänige Aufwartung?
Arch.Sind die Abgeordnete aus Mobrenlandhier?
Boch. Sie ftehen gleich in dem geoffen Gaaley
und laſſen ſich die Leute mit Verwunderung anſehen;
Sonderlich diejenigen / welche auſſer dem Vater⸗
lande wenig Luft geſchoͤpffet haben.
Arch Gehet und vermeldet ihnen / daß Ihre Ge⸗
genwart bey uns verlanget wird.
Boch. Sie werden ſich erfreuen / daß ſie Gelegen⸗
heit bekommen / dem unermaͤßlichen Gedraͤnge zu
entgehen.
Pol. Meine liebſte Argenis, warum will fie den
Hochzeit: ABunfd durch ſchwartze Leute verrichten
affen ? |
Arg. Mein Liebſter / es geſchiehet Darum / Daß fie
das
J
284... Stellianifche ——
das ſco ware Anglück/welches Fünftig möchte zu )
fahren feyn/von ung nehmen follen. I Paz
Pol. Wolan giftige Mflafter ziehen das Gift a $
der Wunde / und ſchwarße Perſonen sieben das
Schwartze ausunferm kuͤnftigen Slüdes 77
. - [Dre Mohren Eommen. Die andern Per
donen treten aufeine Seite des Theater,
die Mohren ſtehẽ aufderandernSeite]
- Hom. Großmaͤchtigſte und Durchlaͤuchtie
Perſonen: Esiftuns Maͤdigſt befohlen worden alle
hier zuerfcheinen; Und alfo legen wir auchrim Na⸗
men der Afcicanifchen Mohren / einen herklichen
Gluͤcks⸗Wunſch ab / daß die angefangene Freude
nicht allein io vollkommen genoſſen / fendern auch⸗
Durch ein unverrücktes Exbtheily bie auf die ſpaͤten
Nachkommen fortgepflantzet werde
Ged. Die unvergleich iche Bringepin aus‘ Sic
Iten finde Gelegenheit Die Wunder ſuͤſen Etrahle
ihrer Onade/bis an Die Grentzen des Ve
aus uͤbreiten.
Men. Dieſe diebe ſey das Band/ nd
und Afrıca verfntipffet erde, |
Ab. Und der Geſang / welcher heute in Sicilionane 4
gehellet wird / werde in unſerm Baterlande/ | in auf⸗
rihtiget Freudigkeit wiederholet
Arg. Können — Leute mit ihren Wuͤnſch
fo manierlich einkommen / ſo muß in fötoargen
bern oftmahls ein weiſſes Gemuͤthe wohnen.
Hom. ‚Durch. Peinzeßin/ das Gemüthe ı
ben meiffen Glantz bey fich führen. Denn
Schmärkeiftaltufammen in den Leib geſchlagen.
Pol. Die Entſehuldigung iſt woHlgegeben/und J |
\
2
x
ERBE NEDE 6 ENIS 205,
' nachfolgenbe@nabe e follertweifen/roie ifenytoie hoch dergeg gegen |
: sertige a zfimjvet worden.
Ses Nadipiels
a: " Scchfter Aufzug.
1 WiemireelfteScene eroͤffnet ficb,. Vorne an
eben ‚Ceroviftus, Asdrubal, Hiero, welche
| En ch unter dem Singen heraus ziehen / und
# — Hinter ihnen ſte⸗
het Das geſamte Frauenzimmer zwiſchen
vielen Lichtern/und ſingen / da hinten die
Trompeten und Paucken mit ein fpielen.]
Seypluftigybag 55 ——
de — d
Weil Gegen und Liebe Bi 5 verbin⸗
Steffen und iaſſen ſicht
—— Ana
So bleiben die Sorgen
Nun ewig verborgen.
Be ein leder
erdoppelt die Lieder.
Seyd luſtig dan Zrübe der‘ Bolten —
Beil Sigen und Liebe de Seelen verbin⸗
Cer. DerS Yöchfle fen tauſendmal gelobet / daß unſer
Gallie ſſenda Ebenbild einestapffern Koͤnigs und das
göttl,Angeficht einer ſchoͤne candesmutter anbeten ſol.
— Asd. nd eben ſolchen Danck habe der Gnaden⸗
| reiche — von dem Bol gus? —
w
—* | gr
206 Sicilianiſche *
dasift/aus Salten und Sicilien ee
R a oe meilten Danck
huldig ſehn / weil der Anfang diefes Freuden⸗ Spiels
eben auf dieſer Schau⸗Buͤhne geſche en iſt. Bez
Cer. Es lebe Poliarchus, damit allien m Sa
ben und Vergnuͤgung erguicketwerde
"Atd.Es lebe Archembrotus, Daß Mauritanien.
der igigen Verknuͤpffung niemahls vergeffen darf
Hıer. Es lebe Argenis, Damit wey machkige Pos
tentaten fich in eine Perfontheilenmoge hu
Ses Vorſpiels
Giebender Aufzgg
Die Bortgen/ Mopla jagt den Nicopom-
pus und ae heraus. | AR Sa
Di ich num nicht, zu u als daß ch bey de
Koͤnigl. Hochzeit alle Rabenaͤßer von einander:
jage / die unferin Könige und allen vornehmen Ga ten
zum Schimpfe eine. Webenz Hochzeit im Pit ckel
machen wollen. Kommt mit nicht weiter in mein
Gebiete / ſonſt roill ich verſuchen / ob mein Spieß aud 4 |
Mae Blut vergieffenfan.
&. Siebe Mopfa, was bewegt cab Die '
— — iheauch unſerer hohen age
nicht verſchonet? —
Mopf. er ein Amt hat / dee muß des Amtes
— muß gleiche durchgehen. Ich ehuesecht
und ſcheue niemanden.
Ancz ENIS.. 4 0 207
AR ie. © — e Brimebin: 7 bin g jeichwohl eine eine
Staats» Verfon/ und gehöre jD wohl zu Hofe unter die Bey
au jerzalsveralte Keltenhund Da ſieh wir in Züch:en und
23 ren bey ſammen / and (peculiren: auf ein Hochjeit Bed/
jofö Bat Bob yanfige Thier / und hehe ung mit leichtfertigen
lop hr müfft trefilich auf die Rieder ‚gedacht haben:
Denn ihr kamet einander (ehr vahe an die Maͤuler. Hut!
daß ih die Gelencke Izmmit habt / wie der blinde Leyermann
in Dettelrode feine Wirbel. i j
ER ic.‘ bitte noch einmahl / man laſſe mich nichfinjuriren.
«Hüte Gelafine, du ſchweigeſt ſue. Es ſcheinet bald/
Menu die alte Mopfa der Wahrheit fchlechten Abbrech
thaͤte.
Ge as win ich lange viel Umſchweiffe machen: De
liebe Mann da ‚hat mich ein Vierteljahr daher in Ehren bes
ehret / undich habe noch allezeit die Entfehuldigung angefühs
Tel [malte ich meiner Prinzefin nicht vorgreiflen. Run as
ber das Liebes⸗ Feuer auf dieſer Seiten Lichter Lohe brennen
ooll/ ſo konmt er und will das Wort von mir gehalten haben.
Are. Ahr Hof Pete, es ſtehet ſchaͤndlich / wenn der Braͤu⸗
a
* die Braͤut nicht einerley Rede führen,
Nic. — ne — wird ſich noch alles zuſam⸗
Es ſigar recht Denn weil wir nun um einen fihern
‚Ei Fo Gnade zur Hochzeit bitten mollen,fo ges
dachter tet — Br einem Liede anzubringen. Und es
bend ee
be ich meine —— bey
— wirh hätten tollen garſug
4 — s nichts
= ven & em Ir das ſohue Eid mit Po andern ein,
Ben — ebene Minen:
x | ie
’ ®»
ir habenestaufendmapllieber.
Sie haben viel Rinde 5 5
Win kriegen vjel Kinde.
Sie ſpielen mit Gelldh 2 ae
Wir tantzen im Felde
Soll Venus nuñ wandern au Fuͤrſten und
Ber wolte den andern dieLiebe verſperren?
Poꝛ Ihr liebes Paar / wofern id) an dieſem Hofe was zu
befehlen / oder auf Seiten meiner geliebteflen Argenis zu bit⸗
sen habe / ſo laſſet dieſes Braut Lied mußeiren/ da unfere
Freude nicht befchämer wird. Lebet mit einander / wie ihr
koͤnnt / und nehmet hundert Oucaten von mir/zum Hochzeits
Gefchende. Nur laſſet uns alein; Das borige Lied verdie⸗
net eine gute Repetition. RN N
[Die närrifchen Perfonen ziehn fich vom
: Theatro, da unterdeſſen das obige Lied:
Seyd luſtig ꝛtc. wiederholet wird.]
Pol.(trit in die Mitten.) Hochwertheſie Zuſchau⸗
er / der Sinn-reiche barclajus hat ſeine Fabel nicht weiter qus⸗
gefuͤhret / und ich will hoſſen / dero Gemuthe würde leicht über
einen Uberdruß klagen muͤſſen / wofern wir nicht an das Ende.
denen molten. Das Haupt und die gefamten Glieder Die
fer Geſellſchaft erkennen ſich allerfeits obligar, Die ermwiefene
Gunftgemogenheit danckbarlich zuruhmen und demüthig zu
verdienen. Solte iemand an den luſtigen Aufjägen/ welche
(geliebts Gott) morgen in der verfehrten Welt vorlauffen,
follen / einiger Ergeßligkeit vermuthend feyn/ fo würde die
dritte Zahl / ſo wohl in Erfäntnis der Preiß-würdigen Ale+
&ion/ als auch/in dandbarem Nachruhme / ju einer beffern
Bolkommenheit gereichen. Hiermit zueinergeruhigen: |
NRacht und zu einem erfreulichen Wiederfer
hen demuthig befohlen 7
ae —R&
r Buff- Spiel/
Von der
Werkehtten Walt/
Præſentiret in Zittau,
Den /4. Mart. 1083.
ZEe8P886/
Bey Chriſtian Weidmannen.
EG EEE nenn — — rn
Druckts Johann Köler,
4 | | N
| WETTER
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277 RL Ka 2/3 —* EFT t * 28 Tu —
er 8 US er EKIKEPENE —S RG Bi: 2
OR BIN
MINE
AInbalt.
HS iſt etwas. fiber dreiſſig
ahbr / als etliche artige Bil=
* WEderzu Kauffe giengen/darin
durch artige und meßrentheils 6—
cherliche Erfindungen vorgeftellet
war. In dem nun viel artige Mo-
ralia, und ich möchte faſt fagen/ein
groſſes Theil der Politifchen Kinga
beit darunter verborgenliegt: Alſo
daß der Befte Staatsmann die um:
geehrte Welt amgeduldiaften ver-
tragen muß / wofern er in feiner
Verrichtung etwas glückliches er-
N NE > s 2
ac *
*
die umgekehrte Belc
a
balten will: Soiſt dieſe Invention
zu einem Luſt⸗Spiele erwehlet / auch
Der Gelegenheit nach / an vielen Or:
sen vermehret und verbeſſert wor:
RR, Solon,} Aivey Beyſitzer.
ERS Pollo, Prefes fm Parnaffo.
242. Cato,
a. Logo,
— SR zwey Tugendhafte.
. ‚6. Mercurius, geheimer Secretarius.
,Feftino, Adtuarius.
‚ 8.Mifericorde, beym Apollo LeilyPage.
9. Veritas, 1
ıo.Indulftria,
11, Eruditio,
ı®. Prudentia,
vornehmeStaats ⸗/ Jung⸗
13. Humanitas, fern im Parnaflo.
16. Libcro,
14. Juftitia,
17. Claro, Uberbringer der Ges
2 ſchencke.
18. Sufliciente,
u u u u
Zu
19. Contemptus,)
R Pudakals j Bedienten beym Par;
‚naflitgen Straf Amte,
ar De an zwey Soldaten,
23. Elevtherus, Rönfg in Syneſiem
24. Bartholus, ein Advocat.
A 3 | 25. A-
*
35. Democritus, ein Phrlofophus. |
26.Alamode, der Land, Richter in Neo
| kehrten Belt, 3 +
»7.Saufewind, deffen Sohn. . |
28. Spizwiz; des Landrichters Satcucn
29. Micromore, ſein Sohn.
30. ——— des bandichtersBeyſther. —
r, Vincentio, a
— — ‘zen Cavalller.
33. Petronella, Vincentli M utter.
34. Meluſine, deſſen Liebſte.
35, Gentile, ein Cavallier.
36. Galante, eine Jungfer. |
37. Innocente, eine fleine ——— J
38. Sim — ein reicher der Mel |
Vater.
Du feine Frau.
— 5— ein Vor Medicine. 3
4, Nicafius, ein Battentee gr
42. Dietrich, einreiher Hat.
43. Sigmund, deſſen Nachbar.
44. ‚Julns, ein Bürger,
+ Ena >
ar rk zwey reifende Perfonen
von ungleicher Statur.
47. Singular, ein widerwaͤrtiger Mann,
48. Vexate, deffen Frau.
49.Scarabxa, der Meluſine Magd
0.Gan·
1
| ' } * —
F— ee .
5 * ©
— — . Br REIZE.
so, Ganfa, der BerateMagd.
51.Gracula, eine Troͤdel⸗ Frau.
'S2, Blanca, eine Waͤſcherin.
53. Ampulle,} 2
. 54, Pranze,, LE | —
55, Spire, gewaffnete Meiber:.
56, re f —
| 5 7. Nole j ——
8.Srype die Drom̃elſchlaͤgerin im Weu
ber⸗Kriege. |
59, Clemens, ein Componiſte.
60, Volante, i
61, Blafio, + Suftrumentiftem.
62. Riꝛzio,
63. Lampatius, der Schulmeiſter.
64. Qyisqvis,
65, Qvoniar, feine ein Untergebene;. .
66,Sigvidem,. |
67. Siehe an en Se
feine mittel Lintergebenen
68, Tametfi,
69 Identidem;
79. Ergo, —
71. Verumenimvero, cr groſſe Unterg..
72. Nihilaminus,
73. Übiqve,ein troßgfger Soldat.
74. Pomponio; der Grachla Mann.
75. Pimpinello, fein Eleiner Endel..
6, Cundaleon, ein Richter.
*
8 (8) z⸗ —
5 ein Tin Saͤuffe. —*
78. ZEfopus, ein Hiſtoricus. So er
79.Grollius, eingefrönter Poete.
80. Dafipodius, ein Philologus.
81, Plumbano, en Goldmacher.
82, Morbillo, ein Zahn Artzt. |
83. Lufeo, ein Brillenmadyer. J
84. Profit, ein Gaſtwirth. —
85. Placentus, ein Becker r. F
86, Baldrian, ein Easarpfrfenmaden,
87.Schmeks, ein Koch. *
88. Balzer, ein Muͤller.
89. Urban, ein Schaͤfer. —
90. Saale der dlogefändee von da }
chafe
o1. Aſmus, der Abgeſandte von den ern.
92, Stapes, ein Fuhrmann. Be
93. Fix, ein Schneide Jung. —
94 Ephippiiß ein Tagelöhner. * Se
uprecht, TREE
5 — zwey Knechte. J———
97. Teruncius, ein Bettler, 0
98. Negro, ein Feuermaͤuerkehre.
99. Ripsraps, ein Taſchen⸗/Spieler.
100, Ufufur, efn Dieb. Ak
— ein Bauer.
102. Bi, ie Me
mu az
Ep x . zn 5
— *—
> ——— RZ \
Zug
f£
Exiter Nufzug.
[Die aͤuſerſte Scene wirdaufgesögen/da
præſentiret fich Alamode, und laͤſſt ſich
5 lange anſehen / bis er folgendes
redet. | |
—
Das Sax feht mich an / und ich ſehe euch wie⸗
N Aderans Ihr verwundert euch / war⸗
\) um ich den Stiefel auf den Kopff ſetze /
SV und mich wundert es eben fo hefftig /
warum ihr die Schuhe an den Fuͤſſen traget. Ihr
Fönnt nicht davor / daß ich die Armen in die Hoſen
fecke/und ich muß es gefchehen laffen / Daß ihr Das
vornehmſte Glied des menfchlichen Leibes / das iſt / den
fisenden Werckzeug damit bekleidet. Aber allen
Umſtaͤnden nach koͤnnt ihr wohl mercken /Daß ich Die
umgekehrte Welt bin / und daß ich gleichſam durch
einen Poſſen / das jenige aufder Echau⸗Buͤhne prz-
ſentiren will / was anderswo in vollen Ernfte pra-
—
Eiciret wird. Unter deſſen ſtehet es einem iedweden
frey / ſenen Hut und ſeine Hoſen zu gebrauchen / wie er
Will. Niemand wird von mir angeftochen/niemand
wird gezwungen / daßer mir folgenfoll, Ein ieder
lebe nach feinem Kopffe; Und meil ich dieſes auf eine
fonderliche Manier zu verſuchen pflege, fo heifft man
A5 mich
Io : Verkehrte
mich Die "Vrgefehete © Belt. Sch bin a bin ai uch ven f
ſichert ehe noch etliche Stunden Serfieffen me möchten?
fo werde ich zmeinem umgekehrten Berftande nach
viel hauptfächliche Streitigkeiten beygeleget haben
Iſt mie vecht / fo hör ich fchon eine Porthey/ da ih
alsein Schiedsmann merdefollen das befte ba
Erſter andlung eG
AndererAufzug
Alamode, Er SpizW — RE
= er:
€ innet euch — es ar mit der Miet hr —* chf
ein bloffes Wort⸗Gepraͤnge / ſondern es
auch ein rechter Grund verhanden ſeyn /da dqi auf vd de
Gluͤckſeligkeit des Lebens gebauet wird, —
Spiz. Ich frage nichts darnach; ich nweisdod r neh |
daß ich kluͤger / witziger und veftndiger bin alsihr. n
Dein. Sch fage noch einmahl: In folchen Sa :
chen koͤmt man mit der bloffen Einbildung.nie hefo ort
Spiz. Wer hat es iemahl geleugnet/ daß Die S E |
che auf Einbildung beftehet?. Aber hingegen/ me 1
get mit. / daß meine Einbildung nicht ſo ——
die eurige? —
Dem, Das fagt mit Die geſunde Vernunft,
Spiz. $ch Bin in meiner Vernunft fo luflig/als 79
ſeyd; Und fo lang ich luſtig bin fo lange: bini Ach
ungefind. —
Dem. Man Fan in der Luft betrogen werde
Dersiftige; Zucker ſchmecket euch ſuͤſſe / und berauſch⸗
BR
—
> * WR.
* — — — — — — — ——— —
te Köpffe find dem groͤſten Jammer unterworffen /
Da ſie doch in ihrer Luſt wollen unvergleichlich ſeyn.
Spiz. Der Herr halte mit ſolchen Worten inne /
ſonſt muß ich mit Narren um mich werffen
> Dem. So muͤſt ich eurem Unverſtande was zu
gute halten. | ke
Spiz. Aber was hab ich davon / wenn ich euch zehnte
mahlmehr zugute halten muß? |
Dem. Wo ihr meinen Lehren folget / fo habt ihe
etwas groffes Davon zu gewarten: Ihr lernet den
eg der wahren Glückfeligkeit erkennen.
Spiz. Ey / ich bin ein ehrlicher Mann / es iſt mir mit
keinem Zancke gedienet; Ich will den erſten Mens
ſchen / der mir begegnet/gum Richter nehmen / ob ich
nicht ein zehnfacher Philgfophus bin/ehe ihr den Ti⸗
tul nur ein halbmahl verdienen koͤnnet.
Dem. Einen Menſchen will ich gern über mich
vichten laſſen; Des unverſtaͤndigen Pobels Urtheil
wird fich felbft vermerffen. —
Spiz Ich will keinen aus dem Poͤbel zu der wich⸗
tigen Sache gebrauchen. Seht / da ſteht ein Herr /
der koͤmmt gewiß aus fremden Landen; Und dannen⸗
hero wird er / als ein unpartheyiſcher Menſch / von uns
ferm Streite zu richten wiſſen.
Alam.(koͤmmt zu ihnen.) Ihr ehrlichen Leu⸗
the / was habt ihr vor ein Geſpraͤche mit einander ?
Spiz. Da zancken wir ung um die Narren⸗Kap⸗
pe; Ein iedweder will der kluͤgſte ſeyn.
Alam. Ey ihr Leute / es taug nicht / daß man ſich
aancken will; J——— iſt beffer/
al sine geſchielte Widerwertigkeit. Loft hören)
| Me wa
2 05 Werkehree
was habt ihr auf beyden Theilen vor Beweiß/daß ih
einander Die Pr&cedeng der Klugheit abdifpuer
ven wollet. — — ——
Dem. Meine Lehreiſt dieſe: Ein Menſch fol ſich
ir
der Welt nicht gleich ſtellen fondern er fol die Ruhe
| feines Gewiſſens in einer. beftändigen Tugend⸗Liebe
\ befördern. NS.)
Sgpix. Und ich ſage / man folle fich in die Welt fchr -
cken lernen: Denn wodurch man ſich bey den Benz
ten recommandiret / das iſt Tugend. Sole:
Dem. Aber man pflegt fich auch bey böfen Seien
su recommandiren. Re
- Spiz. Die Leute find alle gut. Wer Fan davor /
daß eigenfinnige Leuthe fo einen Starr: Kopffhabeny
hi > ehrlichen Menſchen aus Ihrer Zunft aus,
chlieſſen. ——
e Die Leute müffen boͤſe ſeyn / weil ihre Geſel⸗
ſchaft manchen in das Verderben locke.
Spiz. Ey hoͤrt doch: Wo verderben die Leute am
leichteſten / als in eurer Geſellſchaft? Bey euch gibts
die meiſten Hungerleiden / bey euch gibts melancho
liſche Sauertoͤpffe / bey euch find eigenfinnige/ zanck⸗
ſuͤchtige / verdruͤßfliche thumme Schelmen / die alles
reformiten wollen’ und wenns darzu Eömme/ fo Fön
nen fienichts beſſern. 2 —
Dem. Wer uns nicht folgt / der findet ſein Verder⸗
ben. Ber 2
Spiz. Seht mich Doch an ich habe euch noch nie
gefolget; Und wenn ich wuͤſte / daß ich einmahl in eu⸗
re Bußtapffen getreten wäre / ich lieffe mie —
und Struͤmpfe mit Saltz⸗Waſſer abwaſchen. | F
gm
| a 2212 2 a 13
gleichwohl was fehlet mirdenn? Ich halte / wer mei⸗
ne Luͤſt und eure fröliche Stunden zuſammen auf die
Woge legte / der würde ven Ausſchlag trefflich auf
meine Seite kriegen. | |
Alam. Sparet die Worte die Sache ift ſchon
richtig. Wie heiſſt der Herr? Ä |
Dem. Ich heiffe Democritus , und meiner Pro-
feſſion nach / bin ich ein 8iebhaber der Weisheit.
Spiz. Ein Liebhaber der Weisheit? Manch
Maͤgdgen hat viel Liebhaber doch es folget nicht / daß
alle gute Partes haben muͤſſen. (ad Speitatores.) Ihr
Leute / thut mies Doch zugefallen/zund fehet den Liebha⸗
ber an / der bey der Weisheit / oder wie die Gelehrten
zureden pflegen / bey Jungfer Sophigen / durch Den
Korb gefallen iſt.
Alam. Wenn ich Richter ſeyn ſoll / muͤſſt ihr mich
reden laſſen. Wie heiſſt ihr? |
Spiz. Ich heiffe Spizwiz; Mein Vater war
Schulmenter und Rathsverwandter zu Overle⸗
witſch / da gab er mir einen gelehrten Namen Oxy-
morus: Aber nach der Zeit bin ich den Lateiniſchen
md Griechiſchen Poſſen fo feind worden daß ih
mich nach der H. Se. Mutter Sprache habe
Spitzwitz nennen laffen. |
Alam. So höret/mie mein richterlich Amt an euch
wird vollzogen werden. Spizwiz hat vecht/ er iſt
der gi el Democritus hat verfpielet/ fein Thun iſt
auterJrarcheie
„Dem. Ich werde von dieſen Richter appelliven
vüſſe.
Alam, Das gilt nicht, Wer mich in meinem Mn
— thei
— or Verkehrte Ba
theiltadeln toill/ver ſoll wi wiſſen / daß er die ra IR
zum Feinde hat. — Beh
Dem. So will ich aller Welt zu Trotze die Tu⸗
gend zu meiner Freundin behalten. [gebe cab.) \
Alam. Geht nur/geht; Die Tugend wird ein 2
gar fchlecht will ommen heiſſen. Aber ihr/ mein J ag 1
ber Herr Spizwiz : * = er
Spiz Sch fans nicht leugnen das bin ich
Alam. Ja / wie vorgedacht / mein lieber PS
wiz, ich habe mich iin eure Dpalitäten: tech er
liebet; Wo ihr noch Feine Beftallung habt / ſo noͤchte
ich bald einen Anwurff thun / ob ich euch nicht bey
meinem Richter⸗Stuhle koͤnte zum Beyſitzer hahen.
.Spiz. Ach mein Herr / wo haͤtte ich mir HeEh⸗
re Az einbilden ? Und wenn ich bey dem Könige.
in Mohren-Land Reichs⸗Rath waͤre / fo wolt ih
ihm den Stuhlgleich vor Die Thuͤre ſetzen / damit ich
einem fo. vornehmen Mann dem allgemeinen Bas
terlande um beften benftehenfönte, : ED |
Alam, Ichbedancke mich vor das gute Anerbie⸗ Fe
ten. Ihr ſolt feinen undanckbaren Patron an mit. J
gefunden haben. Doch eins moͤcht ich Br: g8
ſchaffet wiſſen. —
Spiz, Der Herr befehle nur / ic) wil mic sr
weiſen und anführenlaffen. | —
Alam. Das Kleid iſt mir zu unanfehnlich «9 Der:
Welt muß man zwar ein Narr ſein / doch manı muß,
den Hafen mit einem beffern Kleide gubecken.: Waͤ⸗
re nicht Rath zu einem Sammet⸗Pelthee
Spiz. Mein Vermoͤgen iſt zwar —*— A nr
man müfte zuſehen / wie man Düfte febaflte
—
—
| Welt.
Alam. Es darff kein neuer Samm
15
eltz ſeyn:
ecnn es ſcheinet / als waͤre man heut erſt darin zum
Doctor worden / und da koͤmmt es noch gar jung hers
aus, Aber wo die Ermel brav beffoflen ſeyn / wo
faſt kein Knopffloch mehr halten till, da ſiehet many
daß ein alter Kerl drunter ſtecken muß / der vielleicht
den Schnee betreten hat / den der andere noch belecken
ll
oll.
Spir. Nu / nu / ſo muß ich fehen / wo ich was altes
auftreiben kan. | gebet ab.]
Alam. Gehet bald; Um Diefe Gegend werdet ihr
mich wieder antreffen.
Erſter Gandlung
Dritter Aufzug.
Gracula, hernach Spizwiz,
Grac. | |
EIn iedweder Menſch hat feine Nahrung und
er der Hunderte weis nicht / wie ſich der Tauſende
ernaͤhtet - Sch muß mich mit trödeln behelffen / und
wer alte Kleider gern vom Halſe haben mill/ den kan
ich leicht Davon helfen: Doch dahat der Gaſtwirth
einen liederlichen Gaftexeqviret/ der hat fein Freſſen
und Sauffen mit den Sommet-Pel& bezahlen muͤſ⸗
fen/ und ich fol zuſehen / ob ſich emand damit mill be
truͤgen laſſen. Denn an den Ermeln ſehe ich der
ute Menſch muß viel melancholiret haben / denn er
Bat das Rauche trefflich weggerieben/ endlich vor
* — einen
“
RR
16° Verkehrte —
einen Herren dev den Mantel aufbenden Achſeln
träget möchte er noch gut genung ſeyn; Wenn Die
Bauten nur cin Bißgen Sammtfleck fehen / fo kan
fiemuß mir gleich Da begegnen. EN
Grac. Guten Tag / jhöner, Ler
Spiz. Ich gedencke nach ſchoͤner zu tverden, Dot
* —
Erac. Sfi8 nicht wahr: Jh) bin Die geuchne
Grac. Wer zu mir koͤmmt / der hat was er will. >
Spiz. Sch was wohi / wer zu euch koͤmmt / der thu⸗s
nur uremwegen. Aber was habt ihr da vor emen
ſchoͤnen Sammet⸗Peltz? — m
Grac. Friſt uverkaufffen.
Spiz. Wer hat ihn am Leibe getragen
Grac. Einvornehmer Doctot aus Italien muſte
gleich in Spanien reiſen / fo Font er auf der Poſt Die
Kleider ni ch un
mitnehmen / und deßwegen ſoll ich uns
terdeffen feine Haushalterin druͤber orn
Spiz. Das waͤre endlich eine Tracht; SAME doch IK
hen / ob min der Pol gerechtiſt.
—
— ichn *
Grac. es iſt ein 8 rochen
und ich mmußstein Geld haben. Sm werden.
Spiz. Sogebt mir Doch die 10, Thl.
Grae.Sschfollfiebegahlen? — —;
Spiz. Ich wolte fein fragen; Hab ich nicht fcharff
genung gehandeltdrum? —5
Grac. Ihr nehmet Die Wahre von mir / ſo muß
ich
*
u
BER Verkehr
ich wohl an deſſen statt was von eurem Gelde Fr
gen. | J———
Spiz. ch bleibe dabey / ihr ſeyd mir zehn Thaler
fehuldig. Habe ich doch im Anfange nur zwey begebs
ret; Warum ſeyd ihr ein Narr / und handelt euch
8. Thl. zum Beutel heraus? —
Srac. Nein das Ding wird fich nicht ſchicken;
Wir müffen mit einander vor den Nichtertangen.
Spiz. Ich tantze mit; Bor 8 Thl. Fan ich mir
einen Spielmann beftellen, Nr
Erſter Handlung
— er
Vierdter Aufzug
Alamode. und die Vorigen.
Al am i SAG
Hr guten Leute / was habt ihroor? daſſt mei⸗
N nen Rath gelten und zancket euch nich.
Grac. Es hat ſich wohl gezanckt. Er hat mir was
abgekaufft / und will mirs nicht bezahlen.
Spiz. Du lofe Beftie, haft du mie nicht 1o, Thaler
angeboten / daß ich nur kominen ſoll? Mein Der
gedencke doch: Ihr zu — — |
Pr andere Troͤdel⸗Weiber hättefuchen koͤnnen;
Und da ich ihr. die Ehrethue / fo will ſie noch ſo uns
danckbar ſeyn / daß ich 10. Thl. bezahlen ſoll. Iſts
nicht wahr? Wem der meiſte Dienſt geſchicht der
muß auch was uͤber ſich gehen laffen?
Srac. Habt ihr nicht Ehre genung / daß ich euch.
Die Wahre mohlfeiler gebe ? — 1
—
J
-
N 2
— 0 SE ee
7 Spiz. Haft du nicht Ehre genung/ daß ich die
Wahre an meinem Leibe trage? Here Land-Kichz
N terjer helffe mir zumelnem Gelde. Habich doch im
Anfange nur 2. Thl. Diferetion begehretz Hab ich
| Doch bald gefaget/ daß ich 10, Thl. mit gutem Gewif⸗
fen nicht nehmen koͤnte. Da ich nun darzu genoͤthi⸗
ri [0 mus ich num wohl ergehen laſſen / mag
recht iſt. —
—— Srausgebet euch geduldig drein / ihr muͤſſt
bezahlen.
Grac,&s ift ja wider alle Vernunſt.
Alam. Ein Richter wird die Vernunft von’euch
borgen! Ich mercke wohl / der Kopff ftebet euch art
einem unvechten Orte; Wir mollen euch bald zu
Grac. Ach was wollt ihr machen?
Alam. Das foHt ihr erfahren. Ihr Diener)
fich m die umgefehrte Welt beffer fchicken: Die Zeia
ten find porüber / da der Käuffer dem Kramer Geld
brachte. Nun heifft e8 umgekehrt: Wilſt du den
Keſpect von dem Käuffer haben,fo ſpendire.
greiffet an / kehret ſie Mine herum; Sie muß
[Ste dreben fie etliche mahl herum. 7
Alam. Nu wie ſtehts / Frau? Wer ift nun dem
andern ſchuldig? —*
Srac.Es wird mir gar anders. Es iſt doch / als
wenn ich würde bezahlen muͤſſen. ie viel foll ich
denngeben? - 5
Spixz. Zehn harte Keichsthaler..
Grac. Ift es nicht genung an 2. Thalern? ?
Sdpir. Nein / ich weiche nicht; Es muͤſſen vo. Thl.
jeyn? B2 Grac.
—
1
— ... Verkehree
— Grac. Auch nicht > micht deitehalbe?
Spiz. Durchaus nicht. |
Grac. ch wil das Geld auf den Sure
ſchlagen.
Spiz. — if ohn dem verfallen. Derflef
mich nur recht: Itzt krieg ich 10, Thl. Diferetion
daß ich den Sammt-Pelg behalte. "7 2
Grac. Baar Geld Fan ich nicht geben:
wollt ihr euch nach und nach mit Brantewein um w
Pfannkuchen abzahlen laffen / ſo muß ich arme Ficu
zuſehen / wie ich andere Leute darum betruͤge / damt hr
endlich befriediget werdet. J dei
J—— —
„Dietrich, ka“ Au —
—
J
zehn muß geichwoh .. wo das Self 1
kommen iſt 3
Diet. Mein lebfler Ruprecht, es ift —
F ich weis / daß ich keinen Heller umfonf
ebe is Ka |
Kup. Wenn ihr wol Gere fand mal t euern
Guͤtern wohl vorſtehen / fo muͤſſt ihr a Ar el
zurathe halten; Und wenn ein ehrlicher Knecht fein
Mühe und Arbeitnicht ſparen will fo; ‚muß & er auch
wohl wiſſen / wo einesund das ander hinkoͤmmt.
Dietr.Eyy es wird alles feine — abe ber
> u I
-
mwele. 21
I — — —
Exſtlich hab ich eingenommen so. Thl. vor Brau⸗
Weitze / davon hab ich den letzten Termin auf meine
Scheune bezahlet. —
Rup. Das weis ich; Gab ich doch meinen Wil⸗
| len: dren
Diet. Danach kꝛiegte ich voꝛ meinẽ Ochſen ro. Thl.
Kup Ey die io⸗Thl. hab ich in meine Haͤnde be⸗
kommen / daruͤher hat mich niemand zu fragen; Ich
weis ſchon / was ich damit gemachthaber .. Doc) es
kamen jaz. Thl. vor das Vierthel Bier ein.
Diet. Die ſeyn gewiß unter. das Ausgebe⸗Geld
kommen. | —
Kup · Ey der: Hencker hole Das Ausgebe⸗Geld!
Wenn es nicht anders wird / fo will ich am. laͤngſten
hier gedienet haben. Be ie
> Diet, Der Ban fich auf alles befinnen % Ich ließ
neulich meinem Hn.Genatter vor drittehalbGroſchẽ
Wein holen Darnach bedurffte ich prittehald Gr.
Bier-Geldz; 18. Pf gab ich vor ein ‘Paar Tauben.
Kup Pfui! ſchaͤmt euch in die Seele; Ihr ſeyd⸗
nicht. merth/daß ihr ſo einen verſtaͤndigen Knecht ha⸗
bet. Wenn danGr. dort r. Gr. ausgegehen wird /
ſo werden endlich Thaler daraus; Und ich ſag es
; noch einmahl: Gebet entweder Das Geld mir indie
Hoaͤnde / ſo will ichs nach meinem Gefallen ausgeben?
oder wenn ihr ja damit fpielen wollet fofchreiber mir
bey Heller / bey Pfennige auf / wo es hinkommen. Ich
weis wohl / was ein rechtſchaffener Knecht vor eine
Verantwortung hat; Und laſſt mich nur nicht wie⸗
derkommen / ſonſt will ich weiſen / wie. man die Rech⸗
nung finden ſoll. gehet ab.]
* B3 Erſter
Re —
3 | Er
f
rſter Handlung
Sechſter Mufzug
Dietrich, Sigmund,
ICh was ift eg doch vor ein elende Th — ie
Mracstifiare ——
‚Sigm. Guten Morgen / Hart Pa
fo melandolifh? |
Diet. Die Melancholie muß fich-
iu Feinem öffentlichen Amte; In Summazi fen
ſpielen oder verfauffen/fohat fich ein ander Bern aus
*
D a)
’
finde
—
—A —
| ? finde wird: Eshält allesgern richtig; Und wenn ich
Me u en 2 en
J —
u
[3
8
4
Erſter Gandlung
— W 5 We Ei
i 4
nicht will / wie er fo Dräuet er mir mit dem Weg—⸗
ziehen. —— Er
Sig. Aber wo der Knecht was einnimt / wer fodert
denn da die Rechnung?
Diet. Da laß ich ihm feinen Willen; Ich tran
ihm nichts boͤſes zu. ee
Sig. Hr Nachhbar / entweder id) willnimmermehr
in euer Haus wiederkom̃en / oder ihr muͤſt gedencken /
daß ihr ein Herr ſeyd. Laſſt euch den Knecht vor das
eingenommene Geld Rechnung thun; Kan er nicht
forikommen / ſo weiſt ihm ven Pruͤgel; Hat er nicht
genung / ſo wandert zum Richter. Wenn ein ſolcher
Schelm acht Tage im Hundsloche ſtecket / fo lernet
er die Rechnung machen.
Pair Meine Haushaltungen möchten au Grun⸗
d —
de gehen.
SDis Ehy ich will ſelber davor ſorgen / wie ihr mit eis
nem guten Kerlen ſollt verwahret werden. Nur
ſchafft das Ergernis aus eurem Hauſe / wo ihr wollt /
daß ſch euer Freund bleiben ſoll. Unterdeſſen meine
(gehet ab.
Gliebender Aufzug.
Dietrich, Ruprecht, hernach Alamode,
—— Snizwiz, |
| Diet.
Ein Nachbar hat doeh recht. Die Guͤter find
in
—
—
24 Verkebrte
in Knecht / der in meinem: Brodtelebt/und fernen
Lohn bekoͤmmt / hat nichts darnach zu fragen.
Kup. Nun wie ſtehts? Der Here hat muͤſſige
Tage; Sp werden wir bald zur Rechnung komen
Diet. (ad Speä.) Komm nur an / ich will dir Rech⸗
nung weiſen. ARE
Rup. Yun wie ſtehts denn? Ich werde mich nime
mermehr zu einen Narren vermieihet haben; Sch woilf
wiſſen / wo die drey Reichsthaler hin ind. J
Diet. Was wilt du wiſſen? Fragſt duetwan we⸗
viel Maulſchellen auf drey Reichsthaler gehen
Rup. Nun fein trotzig. Sagt mit das Wort nicht
noch einmahl / oder ich gebe euch den Abfebled.. 1
Dier. Ja / du Bettelhund/ nilftdu den Whied
haben? Halt vor deinen Dienft aus ederdeine At
beit ſoll im Hundeloche verdinget werden, —
Kup. Ey was ſoll das bedeuten? Wenn da ein
Anheger und dort ein OhrenbläferFömt/der alle gu⸗
te Ordnung uͤher den Hauffen fehmeifft/ fo woltichz
der Hencker hätte das Haus eher geholet / als ich waͤ⸗
te gemiethet worden. Ich habe euch keinen Boten
geſchicket / daß ihr mich nehmen ſollet; Haͤtte ich euch
— waͤre mir Wein fo lieb geweſen
als Ja. | |
Diet. Du Ruprecht / weiſt ditauch / was Prügels
Suppe vor ein Steffen ift? ——
Kup. Es iſt ein Freſſen / das euch manchmahl von
noͤthen thaͤte.
Alam. Friede / Friede / ihr Leute; Wo die Melk
beftehen ſol ſ muß die Zaͤnckerey abgeſchaffet wer⸗
en. Br
Rup.
a
Re —
i "Rup: IBer Fan davor daß die Leute allen guten
Vorſchlaͤgen zuwider ſeyn? Da hab ich mich zu eis
nem Herren vermiethet / und will vor feine Wohl⸗
fahrt ſorgen helffen: Aber ie mehr ich das Meinige
| thuierdefto weniger Fan ich von ihm erhalten. J
nehme des Jahres etliche Hundert Thaler ein / und
weis alles / wo es hinkommt; Und da er mie nur mit
einer geringen Nechnung von 3. Thl. foll an die
Hand gehen, fo ifter zu faul oder zu herrlich dazu.
Diet. Sch bin Here / Ich mag das Geld auch ohne
Rechnung verthun. A |
> Spizw. Nein / nein ihe kommt nicht fort; Wir
| muͤſſen vor eure Wohlfahrt ſorgen. Es iſt DerRe-
pyubliqre viel daran gelegen / daß ein iedweder ſeine
BGuͤter nieht mißbrauchet: Und alſo wird man dem
SKnechtewohlnichtablegenfönnen.
Diet. Sch aber will fehen/wer mich zwingen till.
Kan ich doch den hochmuͤthigen Bernhäuter wohl
aus — jagen. |
+ Spiz. Peinmein/esgeht nicht an’ daß man allen
unverſtaͤndigen Kerlen den garfligen Willen laͤſſt.
Herr Alamode, der Kopff ftehet ihm unrecht; Wir
muͤſſen unfere Cur gebrauchen; Die Sache muß fich
- alles beffer finden. |
Diet, Sch willnicht hoffen daß fie Gewalt braus
chen werden. j
" Alam. Ep dasift Feine Gewalt / dadurch der Men⸗
fchen ihre Wohlfahrt befördert wird. |
[Sie überköpeln ihn}
Alam. Nun / ſteht der Kopff nun aufeiner andern
Seite? A
1
N
6 _ Verkehrte
— Diet. Sayıd) merche es bald / dafich meinem gez ge
treuen Diener eine Abbitte fchuldig bin. Ich will
gerne Rechnung thun / wenn er nur fo gut will ſeyn⸗
daß er meine Haushaltung in acht nimtt.
Rup. Ich hätte es zwar nicht Urſache / daß ich mich
behandelnlieffe. Doch dent Heren Land⸗Richter
zu Ehren will ich noch ein halb Jahr un nymig dene
Bedinge: Wo mir ein Dreyer an der Rechnun
6 dat ich mein lofe Maul rechtſchaffen brau
ee Ig / ja / ich gebe mein Wort darzu.
Alam. Nun viel Glͤcks zu eurem Vertra
Rup. Und viel Gluͤcks zu meinem 9
Knechte. de;
J 9*—
Achter BR en:
Clemens, Blafius, Rizius, Volakey —
Lambino.
Clem.(fuͤhret Lambino auf die Seite: I’
EIShIEN nicht / wie ſich die Sache ſchicken wird.
Will der Herr eine Muſik von mir beſtellet has
ben / ſo will ich ihm gerne dienen; Aber er muß mich
auch dirigiren laſſen.
Lamb Ey ich mache ihm fein Dire&torium nicht
diſputirlich; Ich bitte nur / er laffe Mont. Volante
die erſte Violin ſtreichen. —
Clem. Er kan ja nichts. Er hat feinen Strich
keinen Tact / käne Manier; Sin Oumma/ wo wir
uns
—
h Melt, 67,
auf ihn verlaffen follen/ fo lauffen Die Schtveine vor
dem Haufe herum. :
= Lamb. Der Herr denckedoch: Er iftein Menſch
von guten Mitteln / und hat vornehme Eltern; Weñ
er nun feine vornehme Stimme tractiren ſoll / fo
möchte es auch da und dort übel aufgenommen wer⸗
den. IH
# Clern. Der Herr bitte ihn zu Gaſte / und ſetze ihn
oben an / wie er will / ja er ſtelle ihn gar auf den Sims /
neben den Großvater; Es hindert mich nichts / ich
will kein Wort darwider ſprechen. Aber wie rei⸗
mæet ſich das zur Muſik? Auf dieſe Weiſe muß der
Landes⸗Fuͤrſte allemahl die erſte Violin ſtreichen.
. „Lamb. Der Herr weis am beſten / was ich meine:
. Wenn ung die Mufif gut genung iſt / ſo Fan er ja zu
frieden ſon | K,
Clem. So hätte es meiner Compofition nicht
m -
wer
bedurfft. har |
Vol. Mein Here Clemens; ich wolte nur fragen
ob die Muſik noch folte fortgehen; Und zur Mache
richt fagich diefes: Wo ich die. erſte Violin nicht
kriege / fo gehe ich gleich davon.
Bla. Sch habe das Stücke zwar verfuchtz aber ich
kan wohl eine Bracce daʒu leyern.
Ric. Es iſt um eine Probe zuthun.
Clem. Es verdreuſt mich nur / daß ich zuhören ſoll.
[Sie fangen an zu ſpielen. Volante macht
mit der Violin lauter Säue.]
Clem. Schweigt flillerdie Ohren them mit weh.
Lamb. Ich meinte aber/eskönte noch wohl padli-
ee:
— Clem.
Au .% dl. ae
u
— Dekehbree e ;
Clew. Nehmt doch eine Herde Raten und brin⸗
get fie vors Haus / die heulen eben fo lieblich unter cine
Grſter Gandlung
. MeundterAufgug. "= 3
Alamode,S pizwiz, die Vorigen.
Alam. 7” |
Reffen wir wieder Seute an / diefich nicht ver:
»gleichen wollen? Wer hat. Urfache an den
Zänckeren ? N u
- Clem. Mein Herr / da hab ich ein Stutfeompo-
niref/ und fol Die vornehmfte Stimme einen RAN
ſchen tra&tiren laſſen / der die Zeit ſeines Lebens nichts
vonder Muͤſtk geieruet haat..
Alam. Wir muͤſſen den andern Theil auch horen
Lamb. Mein Herr / der Menfehrverdieerfte Yio-
tin ſtreichen ſoll / der begehret zwar Feinen Fiedelmann
abzugeben / doch iſt er reich und vornehm. ——
es eine Ehren⸗Muſik bedeuten ſoll / ſo kommt es wohl
am prächtigften heraus / wenn die vornehmſten Leu⸗
the obenan geſtellet werden. —
Alam. Das find Urſachen / die laſſen ſich hoͤren.
Allerdings foll der Herr bey der erſten Violin blei⸗
.
—*
en. = —* +4
Clem. Ich will die Herren gern urtheilen laſſen /
aber fie laſſen ſich nur etwas vorſpielen.
Alam. Ich bin es wohl zufrieden.
[Sie ſpielen noch einmahl eben ſo —
em. v
| | wee, 29
EOolew. Nun Fönnen meine, Herren aus dem Ge:
hoͤre urtheilen was die Muſik bey der Thuͤre eines
— Mannes vor eine Wirckung haben
Torte se
" Alam Mein lieber Spikwiß/ habt ihr die Zeit eu⸗
ers Lebens eine beffere Muſik gehoͤret?
Spizw. Laſſt mir die Augen verbinden / ſo will ich
dencken / ich höre die Engel fingen. Der liebe Menſch
muß bey einem trefflichen Meiſter gelernet haben.
Elem. Ich will hoffen / wenn Die Herren wollen
Richter ſeyn / ſo werden fie keinen Schertz treiben.
Alam Ey was ſollen wir ſchertzen? Der Kopff
ſtehet ihm nicht recht: Es iſt um die kleine Mühe zu
thun / daß ihm das Gehirn umgekehret wird, damit
ſoll die Muſik beſſer klingeenn.
‚Chem: Man vergreiffe ſich nicht an meiner Per⸗
ſon Pe J—
Alam, Ihr werdet uns Danck darvor wiſſen / daß
wir uns vergriffen haben. Ihr Diener greifftan.
nn [Sie kehren ihn um.]
Alam. Yun ihr Muficanten / Tafft euch nochein-
mahl hören. [Sie fpielen.]
> Alam. Geltiwieflingtsnun? 1.
Clem. Es geht noch hin. Wir werden beyder
Austheilung bleiben. Monf. Volante;er fol die erſte
Violin frihen. #
Spiz. So haben wir nichts zu erinnern, [g.#b.]
Lamb. Undwernunfer Wille geſchicht / fo ift der
Zanck aufgehoben. nn:
Be ER
RT EN _ r - > we.
ed, — Erſter
se eiter BanDinng el
Zehnder Auf. zug. — gg
Petronella, Vincentio.
Petr.
SIE Ein liebfter Sohn / ichhabe in diefer ganken
Welt auf keine Freude zu dencken / als wenn ich
etwas ruͤhmliches und froͤliches an dir erleben ſolte.
Drum bitt ich noch einmahl / ſtelle deine Sachen dar⸗
* any daß ich in meiner Hoffnung nicht betrogen
werde, REES
Vinc. Siebfte Se. Mutter/ ich wi
—
Pecı. Ich bin uͤber dem Erinnern faft
thue mies zugefallen und heyrahe. —
Vince. Meine Fr. Mutter / ich wills thun Sch
‚Petr. Aber ich wolte Die Sache gern befördert
wiſſen. —
Welt, 31
— — — On ——— — — — ——
Brſter Gandlung
Eilfer Aufzug.
Petronella, Vincentio, Scarabæa,
hernach Melufine_,,
IS Eine hochmerthefte Grau werde nicht unwil⸗
Fr Nlig / daß ich ſo gleich zu gehe. Jungfer Melu-
fine laͤſſt ſich derſelben und ihrem Hn. Sohne gar
ſchoͤn befehlen; Und wo ſie keine Ungelegenheit ver⸗
urſachet / ſo bittet ſie zum freundlichſten / man möchte
ihr doch a ik nr ein
Petr. Wie hab ich Die Ehre von der Jungfer Me-
Iufine? Sie wird allemahl willfommen ſeyn / und
je hatte ſich deswegen nicht erſt duͤrffen anmelden
la en. F |
Scar. Ich bedancke mich im Namen meiner Jung⸗
fer; Die Reſolution wird ihr gar angenehm ſeyn
Unterdeſſen einen ſchoͤnen guten Tag.
aa Gruͤſſet eure Jungfer / ımd faget daß wir auf
h . Die Sungfer wird uns indem Gefpräche.
verſtoͤren. 58
Petr. Oder fie wird ung Gelegenheit geben / noch
weiter davon zu reden. *
| | inc,
32 Verkehrte
Vinc.&$ verlanget mich wo worin ihr in ihr Anbei inge
beftehen wird. |
Petr. Ich weis ihre Manier: Wenn fieia
Weile hat / fo complimentitet fie ficheinmahl d
die IE und wenn fie fertig ift/ fo fänget fie von
porne
Mel. ene Meine Han Dienfley gr. Pe
os
—— — —
Mel. Geringen Leuten —* es nic t an
vornehme Perſonen oft verhindern ſollen
‚Petr. Meine Jungfer Meluſine, fe ba
— Ich werde nicht fiß Gen; bis ich die u Urſa
meiner Ankunft werde entdecket haben.
| Re. EN
ann
Petr. Weil es ihr ſo gefällt / ſo willichs an
hören
Mel. Wohl⸗Edle / Groß Ehr⸗ und a
gabte Frau Petronella, nach dem ich aus vieffaͤl fig:
* noihdringenden Urſachen die Reſolution g
fet habe / mich in den H. Ehſtand zu begeben Kr
wohl aufvorhergegangenes anbächtigesChebeth; ai
auch auf Gutbefindung meiner getre
und Anverwandien / zuforderftaber ang Ani um
—
Welt.
&eigung meiner herislichen Afe&tion/der Wohl;
thig eröffnen/und erſtlich zwar um einen fichern
chgeehrten Sr. Mutteryals eine gehor⸗
—— — fie koͤmmt mit dieſer
zu ſprechen baä. 66ehe
Mel. Mein liebſter Hr. Vincentio, er wird ver⸗
ſtehet; Und ich will hoffen / der Borfchlag werde
ihm nicht zumiderfeyn, c Vine.
34 Derkehrte
Vinc. Meine liebſte Jungfer / ich Fan nicht leugnen
daß ich aus vielen Urfachen genöthiget werde / an Dem
H. Eheſtand zu dencken; Und wenn ich meines Di
ens Srund. offenbaren ſoll / fo ift ihre Perfon mi
Hr gutem Vortheil bey mir im Vorſchlage ges
weſen. —
Mel. So werde ich meinen Zweck deſto Teichter
erhalten. _.
Vinc. Sie laffe mich meiter reden: Nur dieſes
fen Compag
Mel. Vie
ner auf die Freyht gehen/ unberuft ob fie Dep giche,
wenn die Reihe an her koͤmmt / ſo foun
die Männer deſto gewiſſer ſeyn / Daß ihre Liebe mies
mahls ohne Dergnügung gelaffen wird. va
Vinc. Sch muß, mich zuvor mit einen guten
Freunden bereden. R 4
| &
8woͤlfter Aufzug.
Die Borigen/ Alamode, Spizwiz,
= Alam, u
Sehe da / zwey artige Perfonen complimentjs.
ren mit einander / und wo mie recht iſt / will eines
das andere nicht verſtehe. *
Vinc. Mein Herr / e u ein ſchwerer Serupel
ven da ich einesguten Schiedemannes von nöthen
aͤtte. HERR —
Alam. An dein Schiedemanne ſoll es nicht fehlen?
ernhlet nur den Verlauff der Sache
re
PIaYI
Vinc. Da koͤmmt das liebe Mägdgen zu mie auf
Die Srepht: Alldieweil ich aber in den Gedancken
ſtehe / als waͤre das maͤnnliche Geſchlechte in Dem bil⸗
— — kroͤncket worden / ſo ſtehe
ch bey mir an / ob ich etwas entſchluͤſſen ſoll.
Sgpiez. Nun Jungfer / ihr hoͤret / was euer Gegen⸗
theil borbeinget; Sageti nicht:
S
oft | zu eurer Noth⸗
u 5 | > j n x * * ge A
Alei. Es koͤmmt wohl geſchickter heraus / wenn die
RN & 2 unge
—— Verkehrte
Sungfernihre ihre Gedancken eröffnen. en Dünffan: Denn
mancher Junggeſelle geiffe wohl eher zur Sache,
menn er Die rechte Syungfer wuͤſte; Und weil Die:
nothwendige Schamhaftigkeit im Wege fichet/ fo
koͤmmt es dahin / daß die meiſten Perſoneni in det Liebe
unvergnuͤget bleiben.
Alam, Ey / woher koͤmmt die Weisheit? Die
Jungfer hat recht / und wenn ſich alle Männer wi⸗
Derfegen wolten Gleich laſſet euch mit dieſer Der
ſon in Tractaten ein / und gedencket Dap wir euch
gegen alle Turbanten des löͤblichen Eheſtandes ver⸗
treten wollen.
. Vinc. Mein Hr. Band-Kichter/das rkheif köint
mir zu gefchreinde über den Hals; Ich we rde mit
meiner Nothdurfft noch einmahl fommen. ——
+ Spiz. Ihr moͤgt euere Nothdunrfft zwey oder d
meh Bash behalt doch mu richterlicher uch
ine Kraft.
Vinc. So fange ich an eine ande Sprache je
ee Di. Dem Kerten hehe der Konff nihtreet;
iz. Den Kerien er Kopff
Die Sprache foll bald guäbiger flingen. Safftanı
ihr Purſche. MAR NEREN |
Vinc as ſol das — ———
Spiz. Am Ende ſolſt du fehen tens wir gememet
haben. Sie kehren ihn etlichemahl herum.
Spiz. Yun was iſt Mode beym Heyrat en?
Vince. Wenn das — zimmer die
ur: ſo * der Inaes a ſprechen.
Spiz. Bas noch N
Vie. Er muß der Jungfer zu freyen *
Welt. —2
ſelen tn tag fievor vor Bunde in n die Heyraths-Notul
růcken will.
Sdoiz Aber wenn ſich das männliche Geſchlechte
deswegen erzuͤrnen wolte?
Vinc. Ein Liebhaber fcheuet ſich vor feinem Zor⸗
ne/ als welchen er ben ferner Liebſte zu befuͤrchten hat.
‚Sp Nun Jungfer / habt ihr noch wasmehr zu
— Ach nein; Ich bedancke mich vor die gute
Mührvaltung. Er werde mit meiner Danckbar⸗
keit nicht auffen bleiben. Und ihr / mein liebſter Vin-
centio, ihr moͤgt es ben der Sr. Mutter gedencken /
daß die Verloͤbnis in acht Tagen angeſtellet wird / da
will ich mit etlichen Perſonen zugegen ſeyn.
Vinc. Meine Schoͤnſte / ſie hat —— Es
wird auch unter deſſen ſchon Gelegenheit rent
der Sache meiter zu reben.
Eriter Gandlung
Sregyzehnder — —
—— en
*2
ar She it — Sei nt sheß
fen ſeyn.
N So lafft euch nur vecht berichte: Der
Scholtze dem andern Dorffe hat eine Herd
Schweine; Da gabich ihm Schuldyals wären fie
auf meinen Rieben⸗Acker REN auch im;
Eu v N mer
| |
a» ________erkebree —
mer dafür esiftmahr:, Aber da ich Des Weſens zu
piel mache/ fo = erftlich nein / es wine nicht wahr;
Zum andern hielt er. mich fo lange vor einen Schel«
men / bis ich es ihm beweiſen Fönte. Nun fo Dachte
ich / obs nicht angienge / aß man ihm die Sache ing
Bart. Den Schweinen wird man auch die Sache
ins Gewiſſen ſchieben. | N
Cor. Here /hab ich das mit meinem Thaler an
euch verdienet/ daß ihe mich zum Warren habt? Der
Scholtze fol ſchweren / ob es nicht mit feinem guten
Wiſſen und Willen gefchehenif. -.
. Bart. Mein Freund / das hätte bey der erſten Kla⸗
% geſchehen ſollen: Nun liegt euch der Beweis auf
en Halſe / oder es laufft mit der Sache haͤßlich ab.
Cor. Herr / wenn ihr mein Advocat ſeyd / ſo müfft
ihr auch wohl ſingen / wie ich wil.
Bart. Und wenn ihr mein Cliente ſeyd / ſo muſſt ihr
euch rathen laſſen / wie ich kaunnn.
Cor. Ey was ſollt ihr nicht koͤnnen; Wenn ihr
nur auf der Laune ſeyd / fo ſchreibet ihr Lateiniſch ge⸗
nung in die Zettel: Und ich weis / wenn ihr nur euern
Lateiniſchen Sack aufmachen wollt / ſo bleibt mein
Widerſacher ein Schelm / bis auf ſeine Kindeskinder.
Bart. Der Gegentheil hat auch einen klugen Ad⸗
vocaten / man muß behutſam gehen.
Cor. Ich wills aber anders haben. Was ſeyd ihr
vor ein Advocate / wenn ihr mir das
bringt / daß der Riehter flugs auf meine Seite fällt
und daß der andere Schelme erſtlich in den. Thurn
geftechet wird / hernach eing ehrliche Abbitte 29
=
—
|
|
|
|
u
tigkeiten?
poeaten die Sache beftelle/ e mag ich fie breit oder
* Pi
| u ER: RE |
auf Die Sept zehn Guͤlden vor die gefreffenen Ruͤben
Besahlet? RR
Bart, Das fteht nicht in meiner Gewalt.
Cor. Ja / ihr koͤnnts thun.
J | | Erſter Bandlung
Vierzehnder Aufzug.
Dle Borigen/ Alamode, Spizwiz. ind
| REN, SIR Alam. |
5" das Zancken noch fein Ende? Warum lebet
u
J
SEihr nicht friedlich ? —
"Bart, Ich bin gleichwohl bey hieſigem Hoch⸗ lͤb⸗
lichen Gerichte lange Zeit und Jahre ein Advocate
eweſen / und da foll mir ein Bauer⸗ Toͤlpel vorſchrei⸗
en / was ich in ſeiner Sache thun over laſſen ſoll.
Alam, Hoͤrt ihr Bauer / was bewegt ud) darzu?
Cor. Herr Land⸗ Richter / ich Dachte fo: Wenn
ich bey dem Schuſter vor mein Geld ein Paar Stie⸗
feln beftellte/ fo mag ich fie dicke oder duͤnne / groß oder
lein machen laſſen. ee
"Bart. Was gehen ımsdie Stiefehran ?
Cor. Gar zusiel: Denn wo mir dee Schufter
Die Arbeit nicht maeht / wie ich fie befkelle / fo Eriegt er
Fein Geld / und wenn ih an was gehindert merde/ fo
muß er wir wohl zur Strafemas bezahlen.
>.
"Bart. Wozu dienen die abgefehmaekten Weitlaͤuff⸗
Sor EyHerr / nun koͤmts: Wenn ich bey dem Ad⸗
lang /
— Verkehrre
lang/ madig oder ſcharff verdingen; ; Und mean
Arbeit nach meinem Kopffe nicht geräth / fo bin ich
feinen Heller ſchuldig; gr der Advocate muß mich
bezahlen / Daßer die Sacheverderbethat.
Alam. Gewiß / der Bauer wird recht behaltent.
_ Bart; Was? fol ich mich einen Bauer in meiner
Kunft reformiten laffen? und foll mir ein folcher
Flegel in der. Arbeit und in. der Bezahlung Ziel und
Maffe feken? Ey fo wollt ich die Feder verfluchen/
bie ich zu erſt indie Hand genommenhätte
8* Es iſt meine Sache / ich muß ſie ambefin
der e N, nd
Alam. Herr / es fehlt euch tag am Kopffe Laſſt
euch nur Die Ader einvichten; Es wird alles:
werd di J J
Bart. Die Herren bleiben mie vom Seibe; Sieh
2 ra su thun / der ſich im Proceſſe elber he
en kan. —
Alam, Ja / wir werden heute nicht anfan €
Ceremonien zu machen. Num mit dem Kopffe. (Sie
fehrenibnum.) Nun / was hat ——
Recht in ſeiner Forderung ⸗
Bart. Ich muß nach feinem Willen (eben. . Aber
in werde wider meinen Willen / die Sache verfpies
Alam. Das übrige sehetund nichtan; Wiche
es — * gobi mi
| Of, % en / | neck.
| bald mit einer in On — J
—9—
way 7 su se Ai
_ N un arl . z 7 er
..
a u
—n—
ee
ee —
Erſter Handlung
Runfzehnder Aufzug.
‘= "Bartolus, hernach Klevtherus.
* *
J St das nicht zu beklagen / daß ich mit. den Kopff
muß aufdie Seite rücken laffen / welches mir. in
meinem Stande nnichtanftehet! Ich habe Die Rech⸗
te und Proceffe von Grund aus ſtudiret / und den:
noch foll ein Sgdiote mir zu Kopffe wach en / daß ich _
nach feinem Gehirne die fehlimfte Sache von der
Meltausführenfol. |
Blevt, koͤm̃t) Wer iſt hier / der mit feinem Gluͤ⸗
cke nicht zufrieden ft? Sind etwan mehr Leute auf
der Wett/ welche in mein Trauer⸗Lied mit einſtim⸗
men? Yo |
Bart, Sie vergeben mir / wo ich fie nach Wuͤrden
nicht reſpectire. Soll ich fie mit Dem Titel Maje⸗
ftät beehren? oder iftfonft eine Schuldigkeit/ welche
unwiſſend von mir verfaumet wird? . je
v.,Elevt. gebet ohne Sorgen’ und laffet euch diefe
Krone auf dem Haupte und DiefenScepter in meiner
Hand die Augen nicht verblenden: Saget mir lier
ber / was euch zu folcher Klage verleitet hat. -
Bart. Ich / als ein Gelehrter / foll mich von dem
gröbften Bauer reformiren loffen; Und nach dem es
der klugen Welt zum Berichte anheim geftellet wird,
fo muß ich gedoppelt unrecht haben. ı
Elevt. Wer kan fee: die umgekehrte
42 * Verkehrte gg le
Ich bin ein König; "Die Taı e Tapfferfeit wohnet n
Hertzen / Klugheit im Gemü e/umd die ve heit |
Gewiſſen; Allein Die Welt verdammet nich dahi n
daß icheinem Anechte zu @eboteflehe,
Bart. So muß ich mit meinem Unglücke sufrieven
— dem andere noch viel hoͤher verfolget werdẽ.
Elevth. Ich habe noch das Geringſte geſagt.
wolte die Herrfchaft mit geduldigem Hertzen
gen / wenn ich nicht lauter widerſinniſche Gebote an⸗
hoͤren / und die Vernunft ſelbſt durch meinen Geho
Jam beleidigen müfte. Es wundert mich ſchon mar
um ich fo lange bey Ehren gelaffen werde; Und wo
es euch gefüllt / ſo koͤnnt ihr an dem Schau Spiele
meines Elendes einen Troft fehöpffen. ——
Grſter Gandiung
GSechzehnder Auf: fzug.
Die Vorigen / Barbarus. n =
Bares
ge esnun Manier / daß ich meinen Bediente
auf allen Ecken fuchen muß? Ach wie wird die
Welt fo böfer daßein jedweder Menfch feine Schul
bigfeit fo leichte vergiſſt. Hoͤre Kerls / wo nimft du ſo
viel Zeit her / daß du kanſt muͤſſig gehen? ab
Elevt. Ich hoffe / es wird alles gefehehen ſeyn.
Barb. Sind die Pferde im Stalle anders ange
" leveh, Sy habe no tue frage moßenE”
evt abe noch einm gie
Sie muͤſſen wohl mit den Köpffen gegen Die Krippe:
au ſtehen? |
.
|
|
;
Wele 43
" Barb.) ber ich will, daß fie mit den Schwaͤntzen
follen an Die Krippe gebunden merden: Dennvor
eins koͤmmt der Unflat nicht fo in Den Weg / wenn
man die Pferde befehenmwill/ und hernach darff man
nicht mit Leib» und Lebens⸗Gefahr hinfletteen / wenn
man ihnen was zufteflen sorhalten will.
Elevth. Ich will es beftellen.
Barb. Habt ihr ander Karrete laſſen die Raͤder
ſchmieren ·ꝰ
Elevth. Die Knechte wiſſen ſchon / mie fie damit
ſollen umgehen. Re ;
‚ Barb. Ich will aber ing Fünftigehaben/ daß die
Raͤder von auffen follen gefchmieret werden; Damit
Kaffe fich ver Unflat deſto beffer herunter bringen/ und
wenn es geregnet hat/ fo verfaulen die Räder nicht.
Elevth. Ich will e8 erinnern. |
Barb, Iſt die Muhle bald fertig?
Elevt. N das meifte wird gethan ſeyn. Der
Miller wohnt in einem luftigen Thale.
Barb. Mas höre ich vom Thale? Hab ich die
Mühle nichtmit Ehren/daß ich fievor aller Welt in
einen folchen Winckel verſtecken fol? Flugs laſſt fie
einreiſſen / und bauet fieoben auf den Ders.
Eleve. Wir wolten es gern thun. Allein dag
Woaſſer möchteden Berg nicht hinan lauffen.
Barb. Der Müller mag vor fein Waſſer ſorgen.
Und ichfage es noch einmahl: Laß mich ungehofemeis
ſtert. Ich habe zu befehlen; Und wer mir das
Recht nehmen will / den will ich auf die Finger
Flopfen. — — Tr ; Y e
Elevth. Vielleicht fol gs eine Wind⸗Muͤle rg
sen AH? si’ a0: Bar
f \
44 Verkehrte
Barb. Die efroas anders auf deine Wind- Mühle
Es ſol eine Wafer- Mühle ſeyn mit fünfiehn Ganz
gen; Und Fe e DAR mir einer ik tehe i
Bi = u
Elevt. Ich will den Siuve⸗ a —J
Barb. Und ich will die Nachläffigen. befof nen
Pos taufend! iKo fällt mie der Luſt⸗ Garte en. in?
Habtihr auch die groſſen Bäume fortgefeßet? | Wo
ich finde/ daß mein Befehl vergeffen wird / no r ill I ie)
der Straffe nicht vergeſſen. [steb Bi s
Erſter Handlung
Siebzehnder Aufıng,
Elevtherus,Bartohus, Democritus,
Elevth. *
Sy Ein Seeimd, habtihr —— rey⸗
es Gemuͤthe / unter einer Fnechtifi ert
ſchaft / ſein ale befeugenmuß ?
U U . —
Ich habe mich verfündiget zin dem ich mein
Ungluͤck mit einiger Ungeduld empfunden habe,
Hem Gluͤck zu / ihr Herren: Was gibt es hier
vor traurige Geſichter? 8
Elevth. Wir leben in der umgekehrten Welt / da
ſich die edelſten Gemuͤther zu einer immerwaͤhrenden
Betruͤbnis begvemen muͤſſen. Hier ſtehet ein ge⸗
J — Juriſt / der ſoll bey dem Bauer in die Schule
gehen. | Haren —
Batt. Und hier ſtehet ein Koͤnig / welcher das C om-
mando von einem Sclaven holen muß.
Dem. ich gebet euch zu frieden Hier fiehet ein
Liebhaber der Weisheit / welcher Dem Marten bie
— erlaſſen muß.
Bart. Iſt es aber nicht moͤglich / daß man der Sa⸗
che mit zuaͤnglichen Mitteln begegnen kan?
Dem. Die umgekehrte Welt iſt zu maͤchtig / und
wir ſind in unſerer Compagnie zu ſchwach. u
haben wir die Hoffnung des Sieges ct, ehe
wir den SE SR |
Elevth. Doch in menfehlichen Dingen foll die
Hoffnung niehtverlaffen werden / fo lange die Noth
nicht andastebengeht.,.
Bart. Und wer weis / ob die umgekehrte Welt nicht
viel heimliche Seinde hat. Wir drey flehen hier /
und befeuffzen die allgemeine Tyranney. Vielleicht
ſtehen anderswo auch drey / welche neben uns etwas
beſſers wuͤnſchen. Wie / weñ wir uns die Reiſe nicht
thauren lieſſen / bis wir ein Regiment verſammlet haͤt⸗
u damit wir Der umgekehrten Welt begegnen
önten?
0
a
. Dem.
Fr
Dera. Sch weifele ſehr an dem Fortgange Doch
aus Liebe zur gemeinen Wohlfahrt will ich Die Geſell⸗
ſchaft hicht verlaſſen. Finden wir nicht unſers glei⸗
chen / fo haben wir Doch Die Freyheit daß wir unſere
Gedancken Aber dem allgemeinen Verderben aus⸗
ſchuͤtten. * * * — 79 —
Elevth. Mein Sclave mag die Muͤhle und den
Garten umkehren; Sein Befehl ſoll mich hinfuͤh⸗
ro nichtweiter vexiren. 3: 4
Barth. Mein Bauer mag fich Die Küben bez ahlet
laſſen / wen er will; Bon meiner Seder wirber hit
erlangen. me "Be 1 a
Dem. Und weil ich verreiſe / fo Fan ſich ie
—
—— — wenig einbilden.
Tray
is. Ye2 nA;
zur. , “+ »
rl Ken er A
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—
—V ——
ii 2 ’
y 4 *
ee
Ber —
—
A
ER |
‚mode
% Be %
Anderer handlung
Simplicius, Duplicia_..
[Bie euſerſte Scene wird aufgesogen,
Simplicius figt aufeinem Spinn-Stule/
hat eine Parugve und einen Sammt⸗
Peltz an / und ſpinnt. Duplicia auf der
andern Seite hat ein Tiſchgen vor ſich⸗
und ſtoͤret in den Acten uñ in dem Gelde.
Simpl.
Rein Schatz / die Acten find ſchon zurech⸗
te gelegt.
\) * |
A | Dupl. Mein Schatz / du biſt wohl ein
are: Ich werde nicht wiſſen / wie man mit ſoichen
Briefen ſoll umgehen. Spinne davor / daß dirs
nicht geht / wie geſtern. Gewiß wo die eine Zafpel
fehlet / fo bleiben wir nicht Freunde.
_ Simpl. Mein Schaßz das Geld iſt fehon gezehlet;
Der Herr Gevatter wirds laſſen abholen.
Dupl. Wer zum Spinnen reden will macht un⸗
gleiche Faden. Der Herr Gevatter ſoll ſein Geid
me Babe Bann | |
ımpl. Ich Habe Verantwortung / wenn ihm dag
Geld heute neht besahlet wird. *
Dupl. Eine Frau hudelt ſich viel drum / was die
Männer zu verantworten haben, |
Sim Mein Schaßrichbitte/greifft nur dz Geld nicht
= [Sıe her is en ya Erde.]
to; war dieſes vor ein Ungluͤck? Sol ich hinkom⸗
men und helffen aufleſen 7 Dupi
. ... ie uf
" Dupl. Die, Die Haushaltung wirdg beingen, tie
mer ein Paar Schritte vergebens Aa und, tlis
che Baden verſaͤumet. Es iſt genung / daß ich muff
gehe; Bleib du nur bep deinen Kosten...
Simpl. Die Briefe kommen nicht an den ge
Hit.
Dupk Das ift meine geringfte Sorge. pinne
was zu Bindfaden/fo falen de Papire chen Po
‚ander:
Anderer Senptng
ER: —
da Mutter, det En Sure wei
aus fommen. |
Simpl. Zu wem fol ich formen? > BERN
Dupl. hfeagen kan. Serie bet ſſe
Mahl h viel Labet gefekt. Nein / nein; Ar |
ein Bißgen Pomeranzen⸗Schale / reuch en = |
— 4
\ 4
1
J — F *
eilt rt der
— * pa
DE wen EEE.
"Mel. ee ee mas. ei iü denn re 2,
‚Da Diener wartet auf Antw in Ber.
Dudp folk nich. nee,
— ns an — — —*
Dupl. Nein / bleib day; prich / er Herr. ef
ihn freundlic, gruͤſſen und er haͤtte ſich gleich un: ——
nehmer Mann laſſen bey ihm anmeldem der hon⸗ eu
9 kommen; Sonſt flüge er die Geſelſchaſt LE
aus. | —
Mel. Aber was ſage zum Gelder ———
Daup. Ihr Weiber dort unten / ich bitte euch drum '-
F reiſſ euch doch nicht zum Regimente Ihr ſehet/ wi⸗
nie in meiner Haushaltung ſo ſauer gemacht wird,
* der Herr wird ausgehen / ſo wi etß
‚Ihm b ringens az i
Mel. Ich wills ſchon auseithten, TEE
‚ Dup: Aber wo gehftduhin nn
. Mel. Ich till nur ein Bißgen an die —
ten; Es ſol iemand vorüber gehn/ int dem habe ich
url em ‚[geler abi]
Dupl. Mein keber Man: Die Suche gehet
auch mi g. Was gehörendanor Faden darzu/ ehe
* —* Bea Taffeb / aid fie abtieten
E02
Die ER er. BD“ ande
s
J
*
VJ
DZDaccer —
Sim pleius; Duplicia,Scarabg:
Ku WE
"Scars:. / em N . —
Kerl era Ar
Dupl. Wo dir nicht mehr. —— ei fr
—— ihn wieder ghen.
Scar. Er raget nach dem Herr m. 3 BE
Dup. Heute gehts: in unferm Be | /wie in einer
Reichs⸗Canzeley: Wenn ich einen Natren abwei⸗
fe / ſo kommt der ander. Was will er dan
2 Scar. Die löblichen Gerichte laſſen befehlen. der
Sur foll flugs ben Strafe zehn Thaleen ehe nei
Dup. Ho/ho! was hat das zu bedeuten 2; Er
Simpl. Sch weis ſchon: Ich werde wege n der
Schlägeren zeugen ſolien; Denn die — Bi
daß ich zum Senfler hinaus gefehen habe, 7
Dupi Es ift aud) viel nuͤtze daß du de > fe |
zum Senfter hinaus ſteckeſt. Ein — J
dir den Beat: da * — —* h oͤr ed,
A FE
bri
Sımpl. Mein — tag ER tem
chen follenmenn ich vor Gerichte fomme ?
Ba abi habens wohl geſehen / daß ieh
Br, wei Ri er —
IT. Us mein ——— ich fage Dieybe FE
Vermeidung meiner Ungnade / wo du den ehrliche
Kerlen mit Deinem Zeugniffe in Unglücke bringeſt
; Simp. Ich will fprechen: Se ‚habe nichts gef
in. — wenn ich ar fole?
ch verſtehe viel was Echwereni er:
Se * olchen Handeln zufrieden und thue meinen
Willen. Scarabza, gbihm doch den Mantel: um/
* ernicht zu langſam kommt.
Auderer Bardlung
Vierdter Aufʒug.
Be tan Melufine, RUN ©) \
Mei:
ru te fu fößne —
und fragtey.obi seit. machen wͤr⸗
de: Sende am ——
‚nen, Epyliebe eTonhter! der Manni mag fie) ber⸗
Boos ee. will; Es hat mit unſrer Hochzeit
Hoch gute |
el. Ey Mutter / me nice; Sonn ds
| was ei hehen müffen:
„Dupl Die Zeiten find igo gar ſchlecht. Gift
kein eben Sbunvob una ji Jahr zu Haufe blei⸗
beſt; In zwey Jahren waͤre d ie Luft vorbey / welche
I? iu hoffen bite —
—
—
RW... voatehrte a
>. Mel. —— mifeinem Both ic
yies;nicht; Und wenn ich euch zu Schimpf und:
chande / wer weiswohinlauffenfolte a
* Ha Bey Leibe nicht / mein liebes Kin l
a ELLE N 121 NR
Mel. So thut mir / was ich habenmilli,, Ich bin
| gleichtoohl die einzige Tochter / und weis a lie.
einfolh Rind foh tractiret werdelsss sr.
Bupl.Mein Kind / ich weis wohl auch: a sy
es denn ML) SD einem a al Zar
ter / euch was anders vr
—— Denckt ihr nicht / daß te eurem
Hertzen gelegen habe? Und gleich wohl ſollt ihr mich
an meinem Gluͤcke am meiften hinder Ich
ist längerralövieeht Kaäge
| p. Mein Kind / nur acht Wochen en R |
mel Lu Rate; | ie "ton x
Bro J —A |
von An —
Dup mei itiebes Kind Bea: r doch
eine Freude machen. Stelle es nusaufbie Zeit ang,
3 will — vu ur — }
kriege. ang.
ei |
Be: 2 m
”
a
Ama DE
Könffter Aufzug,
MEERE.
I * a Scarabza. FERNEN
Kopff zu rechte geſetzt?
Mel. O ja / ſie muſte mir dran. Ein einzig Kind /
a ich bin / kan wohl ein Bor reden / das gelten Be
en Wenn ſoll aber die Hochzeitfenn?
Mel. Dis Frau Mutter handelte trefflich auf drey ie
8% —— Sat hr Dee tie den e
Wochen: Aber ch Dachte bey mir / vierzehn Tage -
ſeyn ehrlicher; Und Dazu muß fie flugs den Sonn⸗
tag ſeyn.
Ey Jungfer / ich ihue es fuͤrwahr nicht; Ihr
u warten / bis auf den Dienfttag.
Mel. Es fehieket fich nit, N
. Scas. Sofchaffet euch einander Braut: Mägd-
‚gen; Ssch frage viel darnach Wennanhnichtsauf
der Aeltnach meinem Kopffe follgethan werden, fo
bin ich nichts nüße. Schafft euch) iemand anders/ich
will ſehen / wo ich anfomme,
=; Mel. O mein Hertens Schatz/ thu mirs doch zu
BEE bendem Sonnfagebleibet.
Scar. Am Sonntage geheich ohne dem geput
Was huͤlffe mich denn Die Hochzeit
Feher⸗ Tag weniger haͤtte; Ich ih esnch
Mel, Somill ——— | N
—*
wenn ich einen
Be Verkehrte N
scar· Ey — im, hin} 55 — — ten.
Tag. Wenn die Frau Mutter na mie fragt 7‘ >
fprecht/ ich bin aus den Dienfte gelauffen, =
Mel. Ey mein Engels:Kind/ es ift janicht *
gemeinet.
Scar. Was geht mich eure Meinung an
| ſolts wohl erfahren weñ ich weg bin: Wiſſt ihe dort? rt?
‚Mel. Ey ich weis wohl. Wenns: ut ange
| fan kan / ſo willich gar warten / bis auf we woche;
Rur ſtehe mie an meinem Ehren⸗Tage bey. {ie
will es gleich in den Kalender 5 da fi De
Fr. Mutter darnachtichtenfan. Iggeberab.]
| Scar. Ihr Leute; wie gefiel euch Die unger ne
— Belt? Die Mutter deiltden Vater dies ochter.
harfcht über die Mutter / ich bin Herr uͤber die Toch⸗
ter; Es fehlt noch ein Kinder⸗Maͤgdgen das mid
indie Contribution nimt / ſo hatten — ſearre!
beyſammen. NER 5% 8
Anderer Sandtung iR
..&echfier —— 2 38
‚Balzer,Urben. y —
Bal⸗·. ec
Enter wir find brane geute; Es ikb schie
8 mand unter uns/derun — Ich
habe die Eſel und ihr habt die —
Urb. Ja / was hilffts? Mir An nd — u Her
zen gemacht; —* — n haben wir einander laſ
fen zn Gevatt an — Gleich
und gleich gefellefi “Balz,
/
Wele.
"Balz. Meine SH find begahit und ich mag fo |
"Sie drauf legen / als ich will.
- Urb. Es iſt um kahle fünf Hundert Schafe / die ich
ad) bezahlen muß / damit iſt die gantze Heerde auch
— meine, har se
"Balz. Aber ihe könnt. eure Schäfgengut feheren. |
Urb. Und ihr fönt eure&fel fkattlich prügeln, Aber
ey macht der kranckeEſel / der neulich ins Waſſer fiel?
= Bali eh) bedancke mich der Nachfengee Es De
noch nicht beſſer werden. |
‚Urb, Sch hab ein herslich Mitleiden, N.
* — das Schaf in eurer Stube noch bch |
uften? © |
"Urb. Auch geoffen Danck vor bie Nachfrage Es
hai ſich gar feine gebeſſert.
Balz. Ich hoͤre es gar gerne. Doch was kom⸗
men da für Wunderthiere angeſtochen?
‚[Diemittelfte Scene eröffnen ſich. b%
en. —
Giebender Aufzug.
De a — |
Urb.
Ey: fie herkommen ſo ſind wir ſchon da.
—— ihr nicht der Muͤller in der Qvbaͤck⸗
nz Ich Dachte i in der Dark‘ Mühe, Was
Be ihr darnach zu fragen?
Alm. Ich hab eDarnach zu fragen; Und —
Re Muͤller ſeodd.
4
.
_
F⸗ —
RER: "Balz, Ind wenn ich nun: der Müller bin 7 / was
- Wollt ihedennhaben? > ——
Asm. Das will ich haben: Ich bin ein Beputir⸗
‚ger von den geſamten Eſeln / die laſſen euch zu wiſſen
thun / daß nunmehr die Zeit um iſt / da fie den Muͤller
mit dem Sacke haben ttagenmülfen: Und alfo a
fen fie freundliche Erinnerung thun /iht möget euch
in guten darzu bequemen / daß fie auf euch. zeiten;
Souft wollen fie an den WBeitläufftigkeiten und an
den Unkoſten / die daher entſtehen möchtenz Feine
Schuld haben.
Balz. Herr Gevatter / wie gefällt ech das Ans
bringen? —
Urb. Ich Fan nicht viel darzu ſprechen; Denn da
ſteht ein Kerl / der will gewiß zu mir. Nr
‚Scar, Ihr habts errathen, Sch bin ein deputit
Bon den gefamten Schafen, die meinen auch 7 fietit
ven lange genung gefchoven worden; Nun war es
einmahl Zeit/daß fich der Schäfer auch feberen lieſſe.
Und fo wollen fie kurtz um Antwort haben / oder Die
Sache koͤmmt zum Procreeee..
Urb. Geyatter / wie ſoll ich das verfiehen? ?
Bal. Ich verſtehe fo viel aus der Sache/ daß Ich
mit guten fchtwerlich werde ja fprechen. u
Asm. Yun was foll ich meinen Principalan wi@
ber fagen ? J——
Scar. Und gedenckt ihr / daß meine Committen-
ten Narren find? ' Wi
Asm.. Der Sache muß anders gerathen werben.
——— iſt der Herr Land⸗Richter nicht Zu
aue, ik? —
Ande⸗
” — Ahcer Aufzug,
i E7 Derigem) — —
886 fragt nacht dem Beten Sant: Kicker! 2:
Asm. Da giebt egeine a daß
| FR die Leute in guten zu nichts verftehen wollen;
Und alfo möchten wir. bey dem Hn. Sand chter
gern um Schuß Anſuchung thun.
'Sauf. Meine lieben Freunde / er ſtgleich nicht zu |
Haufe; Er iſt ausgegangen / und will ein Paar Ehe⸗
Leute mit einander vergleichen.
wiederkommen.
Asm.So werden wir gewis ein andermahl ſollen —
-Sauf. Veelleicht iſt dee Handel nicht zu ſchwer.
Wo es nur darin befteht/daß emanden der Kopff zu
0 Dun
griffe.
rechte geſetzet wird / ſo wiſſen wir ſchon die Hand⸗
"Asın. Da ift der undanckbare Miller ſo grob / und |
; da feine Eſel ihn und den Sack getragen haben / ſo will
er fich zur Danckbarkeit nicht nur — reiten
laſſen.
Sauf. Iſts wahr Meſſter?
‚ BalzißStenlich iſts wahr / daß fie mit folhe Nat;
— zumuthen.
Aſm. Ey wo von der lieben Danckbarkeit gchan⸗
delt wird / da find es keine Narrenpoſſen. Ein
Chier / dem die — wird mag auch iur
ahl
| ——
N as. Verkehrte ENGE,
mahlfeiner Ruhe und feiner DBeqvernligkeit genieſſen
Saul Meifter Balker/ich rathe euch guts/ nehmt
bie Borfchlagean ; Sie find gar Bernunftamaffig,
Balz. Swen Beine werden öl "vr
Beine tragen.
Aſſm · Kriecht ihr aufallen Vieren; Ich —
davor ſeyn / es wird euch niemand vor einen Dren-beiz
nichten Eſel anſchen. Ich habe noch nie gehöre
baf ein Kayſer fein Privilegium hafte aufeine Mu
ters: Hautgefibrieben/ aber hundert Eyrempelwiliih
—— / se al Bike 101 Sn
geſchrieben hat; Und. alfo. hätte ein K
hie r wohl den Refpe&t verdiene, SIR 2 |
Sauf. Wir muͤſſen dem Kerlen nad) dem 4 | fe
ſehen / wo die unrechte Ader ſtecket/ a 4 -
Kopff fo ungleiche fichet. | —
Bal. Ich weis nicht / was die Poſſen bedeuten oller — |
Sauf. Haltnurfliller Dufolteserfahren.
[Ste beydeagtren.poffirlich micihm.]
Sauf. Nun wie ſtehts / wer iſt das Pferd —
iſt der Reuter?
> Balz, Wenn eg die Mode mit fie beinge, fon
ich alles geduldig gefehehen laffen. 2 >
Aftn Nun feiett euch / ch oil den Shin Ds fe
zureiten.
Balz. Machte nur barmhertzig / und ofen mi |
dem Sporne zufrieden.
Alm. Das ſtehet bey dem Reiter: Sarfat
[Er reitet ihn hinein.]
Mich. Nun / wie ſtehts um eure Sachen?
Scat. Da iſt ein undanckbarer Schaͤfer / Der ati
Schafe wohl 27000. mahl geſchoren.
— — J
J Hai BEN
7 — — I das?” |
i. Scar Nun alle Jahr eh & Lee, |
; eineeheliche Rechnung heraus.
ı , Micr. Nun / nun / mit der Zahl wollen mir ing.
nicht hudeln. Was wollen ſie aber zur D Danckbar⸗
keit wiederhabenꝰ —
car. Er ſoll ſich wieber balbiren laſſen / und da hat
er Feine Ohren dazu. |
‚Urb. Die Schafe koſten mein Geld und ſo muß
Ach das Meinigenügen. |
& Scar. Die Schafe fünnen nicht davor / daßſſe von
einem unbarmhertzigen Herren an den andern ver⸗
Eauffet erden. Sie muͤſſen gleichwohl viel ausfte:
hen / undim Tode muͤſſen ſie noch ihre Gedaͤrme zum
Fiedeln hergeben / dabey ſich Fuͤrſten u und Herren
ergetzen; Und ich will nichts von den Schaf⸗Fuͤſſen
ſagen / damit das edle Papier geleimet wird darauf
Die Weisheit ber gangen Welt gefchrieben ſtehet
> Mier. Meifter Urben fo im Vertrauen geredet /
5 der lieben Weisheit mögtihr was zugefallen thun.
Urb Ey / ich bleibe bey meiner Gerechtigkeit; Ich
bitte demſelben Trotz / der mid) mit einem Singer 196 BR
ſchweige denn mit einer Schere will anruͤhren
Micr· ¶ pringet ihm auf die Achſeln und zer⸗
ret ihn bey den Ohren.) Herum mit Dem Trotz⸗
Kopfie; Das Gehirne fleht nicht am rechten Orte.
. Urb. O womit hab ich den Schmesgverdienet?
"Mic Werhat die Wolthaten von den kai
genoflen?. ⸗ꝰ
Urb. Yuan! ich habs genoſſen.
Micr. Wer ſoll nun ie Schaf hher den?
VUVrb. Ich weis nicht. Mic. 2
"Micr. Su cum mit dem Ri ofe; Dumafk-
beffer dran. Wer foll ſich balbiten in? RP
Urb, Herr ich. | —
Micr. Wer ſolls th un? Rs Er
Vrb. —— soil, = —
Moicr. (fpringt berunger,) Nun ſo nehmt den
Kerlen geroehrt/ er hat feine Mores geiernet. —
Scar. Sch bedancke mich gardienftlich; Ich wer⸗
de mich beh dern Herrn Land⸗ Nichter —— ———
Acr. Es iſt ſchon gut. Wollt ihr ihn hier pu⸗
hen ſo wollen wit ein Lied darzu beftellien.
Scar. Nein / der Kerl hat zu grobe Faden; Ich
werde die Schere ———— RN
Micr. Wie euch beliebt. Wir haben das unſerbe
ge RR — % a ER
Anderer Bandlung 1
Neundter Aufzug,
Democritus, Elevtherus, —
Dem. * —
Ch werde in meinen Gedancken ———
Blevt. Ei wahr / unſere Werbung hat noch
ſchlechten Zulauff; Und wo wir einen Soldaten
aufteeiben wollen / fo haben fie der ‚verkehrten elf
fchon zur Sahne geſchworen. |
Bart. Und die Gefege der allgemeinen Thorheit
werden am allerheiligſten obſerviret.
Dem. Hab ich Doch geſagt / wer Fein Narr will
ſeyn / der muß ſich aus der Welt begeben.
Eleyt.
' Elevt. Und mer =; ei König vegiren Tegiventoill H oil muß
die Einfamfeit ſuchen.
‚ Bart. Und wer fich in die Gerechtigkeit verliebet /
der darff mit niemand als mit ſich ſelber zu ſchaffen
J Mai Reiltaber diefe Vorſchlage nicht wohl zu
. praeticigen ſind /ſo werden toirgeduldigfepn: Beſ⸗
Ynuecht gelidfenzals Unrecht gethan.
en muß
Pe Dem. Ich habe einmahleinen Philofophum ge
es waͤre nichts in der Welt —
einem ne: etvendet wer⸗
kenn wir den Plak unter jene
den... aͤre eß
Armen. ie en einnahrte und 1
benfpa kn enfchein nahm u
Bas leyth. Es iſt ll /daE m mir steige
| % fe um ſi h hat / Die. Mm Poſſen⸗Spiel machent koͤn⸗
Und ein Sri, bedarff hun ehe a |
— begleiten, ei 2
Ande⸗
wWele — | i | He.
———— ——
E wi Am beſten / wenn man keines von Veyden |
Be Noch weit beſſet / wenn man das Urtheilder
ns efehrten Welt in dieſem Ungluͤcke nicht erduls |
x
— ñỹi —
— Vatehtte —
* > 5
5
“ *
Anderer derer Ganblung 9
Zehnder Aufzug.
pimpinelo hernach Gracula, eng *
‘Pomponio. 3
‚Pimp. (läuft ganıznadkend aufdemT Thea
ttro herum / und ſchreyt al heyſ
— (Eömme gelauffen)
| J. du uner u — ſolſt du meiner ehe |
Tochter Soͤhngen feyn/ und — Ani aus.
ber Wiege? Hare/tvo ich Dich ertappe/ |
die Dand an einem Dit legen/ DaB du ® —
Sander fin ſolſt. ar
“Pimp. (tanze ihr vor den Augen h ort u)
Sat FOR TEA a Rue a
er Mic n
—— Da erlebt man Et aufder Melt!
RN: die Fleinen. Kinder, ungehaufarn, ſeyn / weil
noch in der Ißregefchlafen. Er;
Pomp. (Föine.) Meine liebe Frau wer hateich |
wae zu Leide gethan?
Grac. Eshat mich iemand 8 ſchabernackt / den ich
nicht verflagen Darff = Der Heine Schelme Pimpi-
nello ift mit aus der Wiege entlauffen/ und Da £
ihn haſchen will, fo ift er aufdie Deine geſchwinder
als ich.
‚Pomp. Ey /ey / dag. u man den Kindern nicht
u)
RE
7 j
er
re
aungervehnen: Funggervohntyalt getham, &
die Baͤumgen beugen / weil fie Eleine find; Mit den
groſſen Prieeln Fömmeniemand zuwechte.
Gr Je mein lieber Man/dost laͤufft ein kn Baͤum⸗
ð
>
,
4
©
ä
Pomp: Das foll mir. eine ſchlechte Kunſt
Tat Eleiner Lecker 1. oder ich will Dich I ae
Zwirnsfaden an den Tiſch binden
*
-
*
. Pimp. (£öine gelauffen) Heyfa !'mein W
a nn. a
. [Ste jagen einander herum/bis Pimpinelle
nf. >. ren
„ ssrac. 2uıe beswingen den Singen nicht; Wi
fen Gehuͤlffen ſuchen 6 ie
Be TER
F
a a 9
w DL .
. , Splzwiz, hernach raeula.
Pt as. | "Sp x
| ZH doch die Beute’
er Es 2 —
—
ſeyn. Ich habe ein Exempel an mr
| Kies guter Pateblichen] und hätte Sr
neguten Tage mitgenommen fo trieb mich &, Diele
ten daß ich des and⸗ Richters fein Reiche, Rath wer
den mufte, Pic nun alle Augenblicke fo viel
urichten / zu fehli ten zuhandeln und zu wandeln
RER,
Man muß’
. Anderer Handlung
| genherum; Wenn ihr fo Elug feyd/ fo beugt es doch,
|
4
ß doch Die Leute ſo gar nach Chrenfireben,
Fund mit dena möffigen Stande mieht zufrieden
daß ich mich wundere /wie mein Herr / bey ſo vie Nar⸗
xenpoſſen / kan klug bleiben.
a Er Grac.
Y\
— 64 Be vatchree ———
—— (ES me Fe gelinde.) en Ad me mein, ‚lieber: Gm
—
8*
my
}
game Konten ech gebeten.
Spiz. ala ich dachte mohl) daß ich keinen a
| woürdeh aben.
Cise Adyhöretihts nicht? n Do een
a Bis wol — Mr — —
| 5 — |
Gr. ein Jet) ehe F fiber; Ste
mie gerne helffen lallen.
Spiz. Sa gemiedas Ding. sen vorne an. Bu
in ſol ich euch helfen?
Grac. Dort laufen ihrer Zwey einander nach·
need Doch den rechtſchuldigen / und leget ihm in die
Wieg
a „Sch emohtiber Bag den ——
noch bey mir verdienet haben. Es iſt ſchon
laſſt darauf’ die Wiege ſoll nicht leer ſte en Bl
=
Grac. Ich werde es mit groſſem Dancke erken⸗
nen. ie a eher abg
Ande⸗
Anderer Gandlung
3oͤlfter Aufzug.
E Spizwiz, Pomponio, Pimpinello,
FR Micromorus.
_
«
—
FAR 65
| EN 0) 7
DRG Eh weis nicht/ob ich der Sache werde gewach⸗
ſen ſeyn; Ich werde mohl meinen Jungen ruf⸗
fen muͤſſen. Pickelhering fecundus, yo biſt du?
— Micr. Groſſen Danck / Pickelhering primus, da
bin ieh. | | |
R —— haſt du gemacht?
Micr. Ich zehlte mein Trinckgeld.
Spiz. Daft du viel bepfammen? |
„ Micr. Wo es ſo fortfährer fo hab ich auf meine
Hochzeit gleich ein und zwanig Groſchen. 3
„ Spiz. Sehet ihr Leute / was ich vor ein glückfeliger
Vater bin. Ich habe Kinder de fich felbft ernehren
Einen; Und das Wunderwerck fiehtman nicht alle
| 4 age. | |
* ——— (bringt Pimpinello gejagt / und
reyet laut: ) Halt auf / halt auf! der Junge if
Spiꝛ.ſad gpectat. Ihr Leute / da ſoll ich den Recht⸗
ſchuldigen in Die Wiege legen; Wen ergreiff ich nun?
den Groſſen oder den Kleinen ? Ich werde allebende
— und werde den rechtſchuldigen ausleſen.
Junge / ſchnappe Du nach dem Kleinen / ich wil ſehen /
wo ber Groſſe bleibt, ar werden gefangen.)
— PIZ,
h
Were Verkehree
6 , TEE
BR - ‚Spiz. Nm wer willin der Wiege liegen
__ Fimp.(fprings.) Sch mag nicht / ich mag nichts
Seh femetangen.. R
Pomp. Dich armer. alter Mann ic) bin gar muͤ⸗
de; Wie hat mich das ungerathene Kind vexiret.
Spz Du Kleinerzwilt du in die Wiege? ſchlaͤfert
Dich ? EUR |
Pimp. Ach neinzach nein; Ich will tagen,
Spiz. Run ſo bleib hauſſen amd tantze Der gu⸗
te alte Mann iſt gewiß der rechtſchuldige. Fluͤgs
bringt mir eine Wiege heraus. — —
Pomp. Was woilt ihr machen? >
Spiz. Ey wir wollen was machen / da du ek
darffſt Rechenſchaſt davor fodern. Siehe da / wilſt
du allen Leuten zu Poſſen aus der Wiege entlauffen?
Pomp. Das Kind / das Knd.
vaſſt nur Die Wiege kewmen; Wegen des
Kindes wollen wir keine Sotge tragen.
"" [Micromorus und Saulewind bringen, die
Dieged
Spiz. Herunter mit dem Mantel/ heraus wit der
Kappe / fort mit den Hoſen. | —
Pomp. Ihr kommt unrecht an. —
Spiz. Wo ich unzecht antomme / ſo begehr ich die
die Hoſen nicht auszuziehen. Da / da / lege dichn
deinem Roſen⸗Garten hineiinn.
Porap. Sch weis nicht / was ihr mit mir macht.
Spiz, Dufolfts wohl erfahren / was wir geimacht
ben. | dbi
den ihn zu. ni
⸗
Spiz,
Welt. 67
__Spiz. Sum kleiner Herr nim das Kind inder
Wiege fleiffig in acht/daßes nicht heraus fällt ; Und
wenn es nicht fehlafen kan / ſo fing ihmeins,. :
Aimpinello (wiege ihn und ſingt eig. Wie⸗
gen Lied/endlich läuffe er Davon.)
Anderer Gandlung
| Sreyzehnder Aufzug.
omponio in der Wlege / Simpicius,
Balzer, Urben.
Pomp.
X: du umgekehrte Welt: Sollich uf meine.alten
Tage nun in der Wiege liegen/und fol mich nies
mand aus dem Gefaͤngnis erlöfen ? Woͤre es Doch
Fein Wunder / ich flieffe Die ganke Wiege ber de
Hauffen / wenn ich nur koͤnte. O ihr Nochbarn /
‚gefangen / gefangen! Helfft einem armen Suͤnder/
Der fi felber nicht helffen fan. a.
Sirap. Dasheifft zur unglückfeligenStunde aus;
gegängen Sch habe wider meiner Frauen Befehl
‘en — — abgeleget / Daß ich immer dencke / mein
Schwager wird gar verwieſen; Und allen Anfehen
nach werde ich mit meiner Srauen bey lebendigen
Leibe theilen müffen: Sie bleibet im Haufe / und ich
gehbeaufegeh. | |
Pomp. O ich armer Mann!
' Simpl. Iſt es möglich) daß noch mehr arme Män;
ner auf der Welt leben. Glück zu / guter Freund / was
macht iht d foup
u Verkehrte oe na
Pomp. O heifft mir doch ausber Wiege. —
Simpl, Ich bin ungerworren. Wer euch hinem
geleget hatzvermageuchheraushelffen. *
" Pomp. Des Land⸗Richters Kerle hats gethan.
Simpl. Rein / ſo fanichnicht. Eins will ich helffen
weinen; Aber Hand Fan ich nicht anlegen.
Pomp! Macht dag Band nur an einem Orte loß;
Ich will euch gerne nicht verrathen.
Simpl. Dort fommen andere Leute / die moͤgen ſo
ein wichtig Werck auf ihre Hoͤrner nehmen.
Balz. Ach wie bin ich geritten worden!
Urb. Ach mie bin ich gefshoren worden! a
Balz. Ich habe immer von der neuen Welt gehoͤ⸗
yet; Wäreein Schiff day daß mich wolte hinein f
ren / der ware ein Schelm / der nicht mit gleichen Süß
fen hineinfpringe., a
Usb. Und ich möchte immer einem guten Sreunde
einen Groſchen geben der mich todtſchlͤge.
Simpl. Ach ihr lieben Leute/ Fommt Doc) einem ar⸗
nen Manne zu Huͤffe / der wider feinen Willen ſol
zum Kinde werden. —
Bal. Bas ſollen wir denn thun? ER
Simpl. Rnüpfft.nur das Band auf daß der liebe
Mann heraus kan. | —
Balz. Warum ſeyd denn ihr fo unbarmhertzig
und laſſt — — zugeknuͤpfft.
Simpl. Ich fürchte mich vor dem Herrn Tandı
Richter / der hate befohlen. | *
Balz. Junytider ein Troſt / daß ich in der un
kehrten Welt nichtder Narr allein bin, Doch hat
es die Bewandtnis / ſo will ich mir feine Verantwor⸗
vung auf den Hals ziehen. Vrb
Welt. | 5
Urb. Aber iſt es nicht Unglück/daß ein alter: Mann
zu Schimpfund Spotte da liegen ſoll? Die Augen
möchten mie übergehen / Daß der Jammer in der
Belt fo weit einveiffen will.
Balz. Es iſt wahr / ich hab ein hertzlich Mitleiden.
(Kr hebt die Wiege auf'/ dag Pomponius
Zu ſtehen koͤm̃t / und die Speltatores ihn
recht in das. Geſichte bekommen.)
Da ſehet ihr nun den elenden Anblick; Iſt es nicht
Sünde und Schande / daß ein ehrlidyer Großvater
das Hertzeleid erleben fol? Iſt es nicht Schade um
‚den anſehnlichen "Barth daß er nicht auf einem Koͤ⸗
niglichen Throne ſitzen ſoll? O wer gibt mir Waſſer
7 daß ich ein. ſolch jaͤmmerlich Spectacul
beweinen fan? |
Anderer Bandlung
Vierzehnder Aufzug.
Die Borigen/ Democritus, Elevtherus,
eye ‚Bartolus,
Elev.
As entftehet hier vor ein heßlich Wehklagen?
Bo die Männer weinen wollen / da muß die
Noth Die mannliche Tapfferfeit überwunden haben.
Bal. Ach meinlieber Herr / follen wir nicht Thräs
nen vergiffen / da man die alten Männer fo ſchimpf⸗
lich in Die Wiegen leget?
Elevth. Wer hat es gethan?
E3 Bal.
J
9
—
0 2... .DERPöbrte u. 0 zus
"Balz. Ich flcchte mich vor dem Lande Mich 277
Sonſt wolt ich ein Wortfprehen.
Elevr. Hat der ungefehtte Sand» Richter die Sa⸗
che geweiſſt ee:
Bal. Ach jay von dem haben wir unfere Plage
Elev. Habt ihr feine Finger? habt ihr. fein Meffer?
Dem ſchlechten Bande Fan leicht gerathen werden.
Bal. Wer mengt fich gern in die Sache / die einen
andern angehet? Man fagt im Sprichworte : Was
mich nicht brennt / das 4 ich nicht leſchen.
. Dem. Da haben wir die Narren. Wenn iemant
von der umgekehrten Welt zu einem unerleid chen
Schimpfe verdammet iſt / ſo finden ſich Leutegenung/
die imſer Klagen anhören: Sie helffen ung auch
4
den. Aber wenn man ae dem Lichte befie
fo bleibt es bey Dem Reden ; Und che jemand Dieu
gefehrte Welt erzuͤrnen wolte / ſo mag es gehen / wi
gehet / und wer die Noth hat / der mag ſie behalten.
Bart. Sun ihr lieber Mann / was gebt ihr mir / ich
will das Band loß machen? N
. Pomp.. 21ch lieber Herr / ich habe nichts; Da
ganke Vermoͤgen iſt meiner Frauen und meiner K
Des-Kindet, | J
Bart. So muß ich die Arbeit nur umſonſt ver⸗
und wickelt ihn loß.
eih
[Er macht ihn Ic | t DE
Pomp. Ach wie leichte wird es mir um das
Bart,
Hertze!
BR
J
—
ee Bj _
\ D
. nt — dich
“ u J *
„Bart, Nemet euch inacht / dot ihr nicht: noch ein⸗
mahl gefangen wrdeee. us
Pomp. Ich trage Sorge / es möchte noch ſchlim⸗
PER werdddee
Bart. Ey worzu dienen Di ae Sorgen?
Seht auf ung; Wir haben einen Bund gemacht;
den umgefehrten Land⸗Richter von feinem Stuhle
zuffoffen/ und wer auf unferer Seite ftehen will / Der
folL auch unfere Freyheit zu genieflen haben... Ich
Wweifele nicht / ihr habet alle zufammen Plage Ser
undes mangelt euch an Mitteln / der Noth abzuhelf⸗
fen. Doch ſeyd verfichert/ wo ihr unfere Compa-
gnie permehren wolt / ſo wird ineuerm Leben nichts
dmgekehrtes zufinden feyn.
dal.O es iſt beſſer ein Narr im Friede / als ein un⸗
gewiſſer Herr im Kriege; Wir dencken / es muß ſeyn.
Urb. Ber macht fich auch die gantze Welt gern
zum Feinde? Und wenn mir die Sache Seite
fo muͤſte ich mic an fat der Wolle das Leder gar abs
ſchinden laſſen. N a
" Simpl. Meine Srau thut mit wohl Gewalt und
Unrecht; Age was willich machen? Sie ift mir
einmahlangefrauet; Ich muß Doch in Freude und
Leide amt ihr vorlieb nehmen.
Pormp. Se bin nm at] .Kh habe dag meifle ge
Ne en es meine Nachkommen beſſern / ſo moͤ⸗
gen fie zuſehen. PTR
Bart. Bas habt ihr denn auf Die umgekehrte Welt
zuſchmaͤlen / wenn ihr fo viel Gedult übrig habt?
Simpl. Es gefchicht nur darum / daß wir den
Stein von den Herken welken. |
E 4 Balz;
*
„Aber iſt / fo hab ich vom Gluͤcke nichts mehr. al
22 Verkehrte
Balz. Esiftwahr/ in einer Diertelftunde Fan man
=
- j
N
‘ i
J a
bey guten Sreundenviellinglücke weg heulen.
n rt
Urb. Weilich gefchoren werde/ fo thut mirs weh:
Darnach wiſch ichs Maul/und fühle nichts,
Pomp. Und ich gedencke fo: Wenn a
Unglücke, .. Iſt mies in der Welt fein naͤrriſch ge⸗
gangen / ſo hab ich meinen Kindes⸗Kindern was;
erzehlen. NE —— —[8
Elevth. O ihr nichtswuͤrdigen Sclaven / ſeyd ht
eurem Gluͤcke felber feind / ſo wird euch der Zutt tin
unfere Geſellſchaft verfaget ſeyn. Ichn h
der verkehrte Alamode würde manchen Griff wer
ſucht laſſen wenn ee von ſolchen knechtiſt yen Gem
ſellſchaft iſt mir zu sornehm ; Sch werde toohlgehen
"Eu 22,
* Sie gehen ab
Dem. Ich werde nochmahls in m or
Elevt. Knechtiſche Geiſter verdienen ein knechti
ſches Tractament. —
BR (0) ·c
Ande⸗
,
h
\
1
|
; welt ? 73
Anderer Sendling
urnfzehnder Aufzug.
Democritus, Elevtherus, Bartolus,
Teruncius, Lambino.
— Dem. - |
Gi haben wir mas neues zufehen; Denn e8
thut einerdem andern Gewalt.
er. ch kan nicht: Die Zeiten find ſchwer / die
Bettler nehmen zu / die reichen Leute nehmen ab; Es
iſt mit unſerm Handwercke gar ſchlecht.
Lamb. Was frag ich darnach? Ich will meine
Ritterzehrung haben / und ich weiche nicht eher von
dannen. | | |
Ter Sehet doch meine Kleider an. Wer mir
was nimt / der nimt fo viel Seuffzer und Bluts tropf⸗
fen mit / als ich Flecke an Wamſte und Hoſen habe.
Lamb. Hoͤrt doch: Euern Lumpen habt ihr mehr
zu dancken / als ich meinem Stutzer⸗Kleide. ac
Ter. Ich will es nicht hoffen’ hochgeehrter Herr.
- Lamb. Ihr habt die Srenheit den Leuten vor Die
Thuͤre zugehen / und was einer nichtgibt / das gibt
derander. Allein ich darff mich mit den Kleidenicht
anmelden: Alſo muß wohl ein Menſch aufder Welt
leben / von dem ich eine Beyſteuer fodern kan.
Dem. Monſieur, was hat ihm der arme Mann in
den Weg gelegt ? Er laſſe ihn gehen / oder wir neh⸗
men ihn in unſern Schutz.
Lamb. Ich frage nichts darnach. Hier im Schieb⸗
Ur E 5 Sacke
1a NEE ne
Sacke ein Privilegium von Sn. Alamode, daß
ich ungehindert betteln mag / wo mirs anſteht: Und
ich bin verſichert / der vornehme Mann wird feine
Hand und Siegel nicht ſchimpfen laſſen.
Ter. Ach Here / it es von dem ftatlichen Männe
befohfen? Do / da / kommt her/ ich will euch geben,
was ich in vier Wochen erbettelt habe,
Dem. Verlaſſt euch doch auf unſern Schuß / und
gebet nichts. | he
Ter. Bas hat mich ein ander in ——
zu Hofemeiſtern? Ich mag dem — |
wider leben. Da / da / der Herr nehme mein willi⸗
geb Allmoſen hin. 28 | “ Var *
„Lamb. Sch bedancke mich gar ſchoͤne und wuͤn⸗
ſche / daß es hundertfaͤltig moͤge erſetzet werden.
Dem. Ihr Mann / ihr ſeyd nicht wohl bey Sit
nen / daß ihr die beiten Freunde nicht erkennen wollet.
‚ Ter. O Freund hin Freund ber: Ich ziehe auf
allen Meſſen und Jahrmaͤrckten herum / und ich we
wohl / was der Marckt mit ſich biingt. Was Ken
Alamode befihlt / das mus gethan werden.
— Bene a aa werd
v lange ſie der Huͤlffe zuwider find... u.
ß Bartol. {Ind wie fan unfere Geſelſchaft ſtaͤrcker
werden / ſo lange ſich ein iedweder vor der allgemeinen
Tyranney fuͤrchten muß? VV
Eleve. Doch da præſentiret ſich ein rechiſchaffe⸗
ner Mann / der ſeine Vernunft vielleicht etwas beſſer
ʒu gebrauchen weis. Ai
=
1: FR RR
Au ſolche maſſe moͤchte man ſeine Praxin ver⸗
ſchweren. Ich habe einen Patienten / dem ich vor
ſein langes Leben nicht viel Ducaten geben wolte:
Allein da ich, Die beften Medicamenta verſchreibe/
ſo kriegt er eine alte Büchfe hinter Dem Bette hervor /
und will mic) bereden / ich foll Eranckfeun; Sa was
noch aͤrger iſt / er will mir feinen ſchimlichen Theriak
nicht anders als eine Univerfal-Panace mit Gewalt
einſchmieren. Und wenn ich gleichwohl der Sache
nachdeneke / fo findich etliche Kationes, daß ich dem
atienten zu gefallen wohl werde müflen Franck
eyn. 24 3
MNicaſ. (im Schlafpelse.) Herr Doktor, es
ne Pr an / ihr liefft mir nach / als daß ich
‚Mu en jo BUNTEN WIESN Erg.
Jan. 95 habe euch nicht verlanget / ihr ſollt im
Bette bleiben und euere Kranckheit abwarten.
Nic. Warum ſeyd ihr fo widerſpenſtig / und wollt
euch nicht rathen laſſen. —————
‚Jan. Die Keiheiftaneuch; Ihr ſollt etrer Kranck⸗
heitheiftenlaffen. Gott Lob und Danek mit mei⸗
ner Conſtitution iſt es noch gar wohl beſtellt.
Nic. Das iſt die Örgfte Kranckheit wenn man fein
Ungluͤcke nicht erfennen will. Gewis ihr —
a
J
Plaͤtgen am Geſi am Gefichte/ das ſt fehr hreingefalten ; Und 3 Un
wenn ihre meine Gold⸗Artzney nicht einnehmet
fo ſeyd ihr in vier und zwanzig Stunden des Todes.
Jan. Der Gold-Arkneyzu Schimpfe will ich vier
und zwan ig Stunden leben.
Nic. Mein Hr.Doktor,ic) treibe Feinen Schertz
Ihr ſeyd ein ſtattlicher Mann / ihr koͤnnt noch man⸗
chim ehrlichen Menſchenn mit Rath und That an di
Hand gehen: Drum muͤſſen wir mit Seat vr
euer Leben Sorge tragen.
Jan. Kan ich vor andere Leute forgen/ fü werd
meine Gefundheitnichtverfeumen; Und ſeyd ihr m
eurer Gold⸗Artzney ſo ſix / ſo braucht fie felber/ und
irgend um fechs verdruͤßliche Schluͤnge / zu thun,fe
habt ihrs in dem Leibe.
lafft mich ein andermahl zu Hauſe.
Nic. Niemand kan ſich ſelber helffen / darum ver⸗
wahret euer Gewiſſen an meiner Perſon; Ich wil
an euch Een daß ich ein treuer und. aufrie tiget
Mann bin,
' Jan: Aber ich will euch von dieſer Aufrichthtet
abſolviren.
Nic. Ich kan es nicht verantworten. Laſſt |
doch erbitten/und nehme Das Säftgen ein. Esi
Jan. Und wenn ich ſechsmahl gefehlungen / und |
khemahl gefpiehen hatte, ſo waͤr es wieder hauſſen/ |
wi
nr Sun dochgebeten/ wo ihr mich / oder wo ihr
ench lieb habt.
Jan. Ihr Leute; erlöſt mich doch von dem unge
ſtuͤm en Pluſcher.
De
— *
*
En U
—
ode. | | ——
— — auf unfere Seite; Bey unferm
Schutze foll er nicht gekraͤncket werden 5
Nie: Sic) binein krancker Menſch / ich darff feinen
Krieg anfangen: Doch will ich hörenwas dr. Ala-
‚mode fprexhen wird.
Elevt. Diefer.eitele Name wird dem Herrn keine
Furcht einjagen.
Jan —* Freund / was ſagt ihr von Hr. Ala-
mod
Nic % fage was / das ihr bald erfahren folt.
Jan. Kommt doch wieder her.
- Elevt. Verdrießliche Perſonen ſoll man gehen
laſſen.
jan. Wo Herr Alamode mit im Spiele iſt / da
muß ich wohl ein uͤbriges thun.
Elevt. Ich bitte noch einmahlyer entfeße ſich vor
dieſen Namen nicht.
an Ach laſſt mich gehen! Ich bin gewiß kranck.
Ach Here Nicafius, erbarmt euch nur uͤber mich / und
kommt her.
Nic. Was ich thue / das geſchicht dem Herr Land⸗
Richter zu Ehren. Gläubt ihr / dah ihr kranck feyd ?
Joan. Ja / ich glaͤubees.
Nic. Schweret mir darzudaß ihrs glaͤubt.
Jan. glaͤube es / fo wahr als i meine fuͤnff
inger
Nic. Gläubet ihr auch daß ihr in vier und wan⸗
zig Stunden ſterben koͤnnt/
RR Dashabich langgegläubet,
n Nic. © glaubst ihr auch dag das Gold⸗Artzney
Dem,
R
J
Dem. “ Dem. Ichwi feinehrichen Mannfepn es iſt
Bißgen gelbe Schwefel⸗Sal Kun We
’ IP Verſtoͤrt mich nicht in * Andacht |
glaube —
"Nic. äubt trauch / baßſechs Mefferpigen vor
— I— genug ſeyn
Dem · Ich wolte F Leut⸗ Betruͤger mit ainer gar⸗
ſtigen Peſe uͤber das Maul fahren. RER
Jan Es s ſchumpfe keiner den andern; ‘ch glaͤube es.
BR Sen ihr auch willg / ſehs b ——— ju
verſuchen?
Dem. Schmieret ſie dem Phantaften i in das Ge⸗
te.
an. Alles Einredens ungeacht/ich bi ig
Nic. Barum feyd ihr. ikund fo 39
Jan. Weil ich den hoch⸗gehietenden 9 rn
mode nicht erzuͤrnen wil.
Nic. Nun fo haltet auf / und blintzt bie Augen My
daß ihr Das bittre Weſen aa ſo ihr — ——— a
[Er gibt ihm ſechs M — |
Nic. Yun bob h mei G u, serton
e
re —5 m? * ea J—
von dem Safte nicht einen Augenblick länger lebet
werde: Aber cheich mir den Mann auf den 3
—*. na / fo muß ich Die umgekehrte XBelt n
vielen laffı |
Soffet diefen Irrthum fahren, Hier feine
.
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pP} F _
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u Welke, 79
Sefelfchaft der. göldenen Breyheitstvelchedem poffies
lichen Alamode mit eheſten Die Spiße bitten wird /
ſo bald unſere Regimenter werden. complet ſeyn.
Will nun der Dr. Doktor einen vornehmen Office
rer in dieſem Kriege bedeuten / ſo wird er ſich vor an⸗
dern auf die Stelle zuverlaſſen haben.
Jan. Wenn ſie die Regimenter voll haben / ſo koͤn⸗
nen fie mit etlichen Zeilen an mich ſchreiben / alsdenn
will ich mich reſolviren. | |
Dem. Bedencket doch euer Elend. Und wenn ich
‚alle Heveligkeit der Welt verdienen ſolte / fo wolt ich
.® fo viel Schmefelfalbe in den Leib vers
ling |
= J
en. | —
an . Es — boͤſe Augenblicke zu thun.
Dem. Dergleichen Augenblicke kommen wieder.
Jan. So vergehn fie auch wieder. Mit eine
Worte: ch weis/iwag Dr. Alamode por, Kräft
a Wie meit es die Herren bringen koͤnnen / das
fichet noch im weiten Zelde: Drum bleibe ich ihnen
Zar ſchoͤne befohlen. gehet ab.]
Ei. Es iſt nicht anders / die Welt iſt bezaubert / weil
fie mit gutem Willen in Dre Knechtſchaft hinein reñet.
- Bart. Und die Zauberey hat eine heimliche Suͤſſig⸗
£eit / daß fie.auch die bitterften Saͤſte mit höchfter
Gedult verſchingen.
Elevt. Unſere Werbung iſt vergebens; Die
Widerſacher werden wohldas Feld hehalten.
Dem. Wir müffen fuchen/bisunfers gleichen ge⸗
fundentwerden. Was hindert mich / daß ich Feine
Sacelangnde/und am belen ürhten Mittage Wer;
{ehe BIER PN TEREN ES REENNN. >.
Bat,
;
wu
find anderswo.
80 er . " Verkehrte * — —— ag
Bart. Das Wac damit wir umgehen ft von ho:
her Wichtigkeit: Nun iſt es kein Wunder / daß
wichtige Sachen im Anfange ſchwer ſeodn.
Anderer Handlung
Giebzehnder Aufzug,
Democritus, Elevtherus, Bartolus,
Spizwiz in einer Darudve I mit ei⸗ t 9%
nem langen Degen
9
„Ar
u
J
Spiz. —
SH da / laſſen ſich etliche -Kerlen gelüften/
Ra fie mit Dem Großmaͤchtigen Deren Al
mode
liebereinen Krieg anfingen ? Ich will weiſen daß fie
por ung zu ſchwach und zu einfältig find; Und eben
zu dem Ende will ich mich unbekannter Weiſe in ihre
Sefellfchaft begeben. (Er zeucht den Degen aus,
Heyfa! wo finddie Bernhaͤuter / die mich nicht par
einen Officirer wollen anfehen ? Sell id) comman-
diven/und mein eigener Untergebener foll mie vor der
Naſe ſchnippen? Heyſa! ehe ich Diefes thun mail
zerreiß ich mich, Ä 2 1
Bart. Wie fo zornig/guter Sreund? Rome doc
etwas naͤher: Hier find ehrliche Leute / die mit euch)
reden wollen. | u
Spiz. Lafft mich gehenvich thue es nicht ; Ich muß
por den Schimpf Satisfaction haben/ und *—
zauſend Meilen nach einem Richter lauffen ſolte
Bart. Hier ſtehen gute Freunde / Die boͤſen Leute
Spiz.
| ’ Welt. * gr
_. Spiz. Ep ich weis wohl was ihr vor Crlaven
ſeyd. Geht nur hin/undfagt: Alamode iſt ein
Schurcke / ein Bernhänteryeim Hunde:
‚Bart. Das iſt eine Perſon vor ung) wir muͤſſen
ſie nicht aus den Haͤnden laſſen. Ach laſſt uns nur
reden / wir ſind eurer Meinung. —
Sdoix. Ich frage viel nach eurer Meinung Sprecht
ihr nur wider. den Coujon ich bin ein Officirer;
Und da er mir den Kopfiurechte rücken will/ daß mich
Die Bauren tribuliren ſollen/ ſo handelt ee / wie ein
ein gemachter / perkumirter / ausgeftopffter und fauıs
ſendfach⸗ verbremter Schelm. |
Bart. Wir find eben die Feinde / melche dem Ala⸗
mode tollen den Krieg ankündigen; Und mer fich
in Zeiten aufunfere Seite begibt j der hat unter den
beiten Chargen das Ausleſen ——
Sopiz. Iſt das wahr? | ARE
Bart. Man Fans leichte ſehen daß wir unter das
Alamodiſche Volck nicht gehoͤren.
- Spiz Gewiß / ihr duͤrfft mich leicht zum Oberſten
machen / ſo tret ich aufeuere Seite.
Bart. Wir find zufrieden / FRE
Be 4 das Regiment muß aus 1600, Koͤpf⸗
fen beftehen. h Ar
! Bart. Je ftärcfer das Volck zuſammen koͤnmnt /
Defto lieber wird es uns ſeyn. I
Soi. Nun esmag ſeyn. Ich will meine Fochtel
aufs. Seiten ſchleiffen laffenydag fie den Alamodie
sehen Zumpen-Kerlendurch Lung und Lebeꝛ gehen ſoll.
Dem, Mein Freund / er wird den Degen nicht be⸗
duͤrffen; Der Feind muß mit andern Waffen uͤber⸗
wunden werden. F Spiz,
82 2 Verbebrte —
sSpi⸗ Ich werde ein ſtattlicher Oberſter ſeyn / da
ich den Krieo micht verſeeee.
Democr. Alamode wird bezwungen / wenn ihm
die Leute entzogen werden; Seine Kraft beſtehet in
der allgemeinen Einbildung: Waͤre es moͤglich / daß
ſich die Leute bereden lieſſen vom der Einbildung zu
— es ae das Tyrannifche Regiment einen
chimpflichen Ausgang. nn
Spiz.Den Leuten wird die Einbildung nicht beffer
genommen / ale wenn man mit Der Fochtel herat
wiſcht / und einen Kopf nach dem andern herunter
aͤbelt. | | 3 run J
Dem. > bey Leibe ee a | icht. U nfet |
Geſellſchaft wolte gern allen Menſchen geho gen
ln: Alf darff man fie nicht to tfelagen fon
dern fie follen durch gute Erinnerung von Demune
gefehrten Weſen abgeleitet: werden. Ufo map
wir für allen Dingen dem Zorne gute Nacht geben)
und die Thorheit der Menfchen nicht mit ho nifchen
und cachgierigen 7 fondern mit barmherkigen um
mitleidenden Augenanfchauen 0 7
Spiz. So will ich mein vashgieriges Schwer
nach Haufe tragen / und will die Plempeper Dat
herkigfeit an Die Seite hengen. >
Dem. Macht euch nur fertig; Wir wollen
nicht meit von dieſem Orte findenlaffen
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Anderer Handlung
| Achtzehnder Aufzug,
Spizwiz, hernach Alamode,,
| * —8 i \
Er Anfang läufft mir ziemlich gut; Sch koffe)
= unfer Regiment foll vor diefen Derfolgern noch
„lange beſtehen / ſonderlich da fie mit Jammer und
Barmhertzigkeit fechten wollen. ————
Alam. Wie ſtets Monſ. Spizwiz? Hat die Ex·
pedition guten Fortgang?
Spiz Wo mein Sammt⸗Peltz hinkommt / da
wird aller Menſchen Klugheit und Verſtand zu nich⸗
te gemacht. Unſere feindliche Armee beſtehet in dreh
Derfonen: Eines iftein König ohne Sandy das Ans
Der iſt ein Gelehrter /det aus dem Corpus Juris ge⸗
fprungen iſt; Der Dritte iſt ein thummer Grillem
faͤnger / der nicht einmahl einen bloffen Begen fehen
Tan. Der Vierdte bin zwar ich / als ein Oberſter
über 1000. Mann in Gedancken; Aber vo ich aus⸗
‚commandiret werde / ſo wollen wir ums ſchon in der
Guͤte vertragen: — — —
Alam. Euere Muͤhwaltung iſt mir lieh; Doch die
Feinde find fo beſchaffen / daß man fich auf allen E⸗
cken wohl vorzuſehen hat. Sie gehen darauf / daß
fie mie Die Unterthanen nicht erſchlagen / ſondern auf
ihre Parthey ziehen wollen; Und wie unſer Thun
auf lauter Betruͤgerey gegründet iff-: Alſo muͤſſen
wir dahin trachten / Daß Die Wahrheit nicht zu ſehr
an das Licht koͤmmt. | |
; F 2 . Spiz.
“4 Verkehrte | nF
Spiz. Odie thummen Leute find fchon fo weit
blendet / daß fie dns Licht der Wahrheit nicht leicht ers
Fennenfollen. E Re
Alam. Sie find verblendet; Aber alle klagen uͤ⸗
der mein Regiment: Nur weil ſie gedencken / es muß
fo ſeyn fo will fich niemand widerſetzen. Und Deshab
‚ben fürcht ich mich von der Schule / Da werden die
Seute bisweilen Flüger/alsmirtiebifte
Spiz. Wir wollen die Schule abſchaffen; Me
niemand lieber nein gehet / als ich fo wird kein Menſ
ein Sand-Gravamen daraus machen.
Alam. Sch nein / ich muß die Schule zu meinem
Dienfte gebrauchen: Sich habe gleicheißt meinen:
Sohn einem Schulmeifter übergeben 7der-fol ym
ſolche Haͤndel und ſolche Confufion machen daß er
felbft um Narren Darüber werden fol, Re
Spiz, Sich hätte meinen thummen She Im n auch
wohl dardu leihen kͤnneen.
* Alam. Mein Sauſewind iſt der Sa e gewach⸗
ſen genung; Euern Jungen brauc) ich ſonſt. Nun
aufihre
AN
— *
aſt euch euer Amt angelegen feyn/und gebet
Anſchlaͤge Achtung) fo bald ihr etwas gerichtlich bir
weiſen koͤnnet / ſo wollen wir Recht und Urtheil uber
—
ſie erhehen laſgn.
Spiz. Ich darff nicht erinnert werden. M
Patron lebe wohl. — 11
Sritter Handlung
Erſter Aufzug,
Lampatius. |
Vantum eft in rebus inane. Wie iſt
3 doch alles in der gankın Welt fo ledig?
Seeedig an Ehren/ledig am Gelde / ja wenn ich
meinen Kopff ausnehme/ledig an Klugheit und Wiſ⸗
fenfchaft? Denneben dieſes befinde ich bey meiner:
Schul⸗Jugend / welche meinen Kopff mit Angft und
Verdruͤßligkeit zwar erfuͤllet / aber an aller Sreude fo
ledig macht / daß ich vor die Schreibe⸗Feder die Miſt⸗
Gabel / und vor den Bakel einen Dreſch⸗Flegel er⸗
greifen möchte. Denn eshat der allgemeine Lands
richter feinen Sohn in. die Schule gethan; Und
Da ich vermeinte / es wuͤrde mie zu Lob und Ehren ges
reichen / daß ich mit fo vornehmen Untergebenen pran⸗
gen koͤnte / ſo macht er mir ſolche Poſſen und ſolche
loſe Haͤndel / daß ich oft nicht weis / wer Junge oder
wer Schulmeiſter iſt. Und ich halte ganglic) davor /
ehe wir den Johannis⸗Tag erlehen / fo ſtehet die
Schule auf dem Dache / und wir muͤſſen auf einer Lei⸗
ter. oben zur Thuͤre nein ſteigen. In Der mittel⸗
ſtenſScene fangen fie ſchreck lich an zu ſchrey⸗
en und zu turniren.) Nun hoͤret nur an / was
vor ein Bölckgenbeyfammenift; Unter ſolche Burz
ſche ſoll ich gehen / und da foll im alle Erumme Hölger
gerade machen,
J F3 Drit⸗
——r — ——— — — — ——
wei sic Fe
— BON: Verkihrte
&ritter Gendimg
Anderer Aufzug
[Die mittelfte Scene eröffitee ſich / und da fir
Ben Qvoniam, Sicfic, Ergo,Verumenimverö,
Siqvidem, Tametfi, !dentidem, Nihilomin®,
nebenft andern/dfe nichts zu reden haben.
Sierüdenauch mie ihren Seülgen im
beffer herab dag man ihre Reden hs
deutlicher ana ki :
—
Mur wie ſtehts? Pen ıb eine beſen zepes
verdienet?
Qvon. Herr Schulmeiſter / wo komm he em
fo langfam her? Ihr ſeyd gewiß geftern zum Sauf
fen Bervef daß ihr den Rumpẽ nicht Be; {te
heben koͤnnet. —
Lamp. Dir ſoll ich Rechenſchoft gehen ꝛ
Sich Here Schulmeiſter / es ſtuͤnde gar fein ” vent
ihr euch eure Frau den Mantel ausfehren lieſſet
wenn wir uns dran aͤrgern und den Mantel nude
Doarektallten laffen/ fo haben twir Schläge verdient,
Lamp, Siehe du auf dein Buch; das geheyt
dich mein Mantel? TR
Erg. Hert Pr&ceptor, da laͤſſt mich Sauf min
nicht a frieden : Er fpricht immer / wer fagte/paß Pa-
nis Gseneris Mafculini waͤre / er müfte ein grau |
mer Narr feyn. h
Lamp. Duloſer Lecker / ich habe es geſat. — *
Erg. Und Sauſewind hats auch geſagt =
Melt, cr 87.
Lamp. Höre du lofer Bube / du bift eines vorneh⸗
men Mannes Sohn / aber du muft mie die Gram-
matica nicht umkehren. | 2
Sauf. O ich fehrenichtsum; Tas ich thue/ das
thue ich nur Lernens wegen: Ich Dachte nury zu dem
7 DBroote kaͤme AgvaundFarina; Wo num alle Stuͤ⸗
efe Generis femini ſeyn / Da fan das Gangenicht
Generis Mafculini werden. Backt mie doc) ein
Halb Scharf. Magdgen zuſammen / und fehetyob nur
‚ein halber Junge daraus werden wird. |
Lamp. Du bift emlofer Menfch : Ich habe die
Grammatica nun ſechs und zwantzig Jahr dociret /
und Alters halben koͤnt ich deines Hn. Vaters hræ-⸗
ceptor ſeyn; Ich werde von dir nicht lernen. Ihr
lieben Klnder / ich rathe euch / laſſt euch den Fladder⸗
Geiſt nicht verfuͤhren. Fr
Erg. Ich hab es nicht verflanden. Soll Panis
nun Generis faminini ſeyn? Denn im Teutfchen
ift es recht: Ich ſage / das Mehl das Waſſer; So
ſprech ich auch das Brodt. |
Lamp. Ey es taugt nicht. Du haſt viel Stücke:
. Das Auge das Ohr / das Maul das Hertze; Und
doch / wenn ich Das ange zufamen habe / Fanıch mit
groſſen Buchſtaben imGenereMafculinofchreiben:
Der Eſel / der Slegel/ der Bernhaͤuter.
Verumeniv. Herr Schulmeiſter / da laͤſſt mich
der FleineSichie nicht zu frieden: Er ſpricht immer /
Infans iſt primæ Declinationis.
Lawp. Ey du Boͤſewicht / kanſt du nicht mehr Die
Nomina ınA? Ha |
Verumen. Erdachtenur fo : Em Menſch koͤnte
| Ba N nicht
ss Verbebree —— ——
| 3er a2 ze
— er pr zuvor ein Infans — KR ir a
Lamp. Ich will dic) berichten: So langen
Menfch — heiſſt / ſo gibt man ihm keine Gram- x
maticam indie Haͤnde; Alfo wird er erftlich ein ſtat
licher Seriba, ein ehrbarer Dominus, bie see endlich
wird, —
Verumen. So muß doch Puer primæ —
tionis ſeyn? Und wo niemand drinnen ſtehe fol
als welchen die Grammätica in die Haͤnde Für mes
wo bleibt denn Puella, Virgo, ——
Cervus, Lepus, Sus &fimilia? DRS
Lamp. Hoöre/menn du iftftiger fepnffole aß mi ;
an Deine Stelle ſitzen / ich will dir zei in
die Hände geben. ———
Siqvid. Herr Schulmeifter/ hier lafft mich der
groſſe Nibilominus nicht zufrieden: Er m ls
mer / ihr wuͤſſt nicht / was ein Fenſter⸗Raͤhme zuf La⸗
teiniſch heiſſt. a |
Lamp. Den Hoffen hat Sauſewind wie ge⸗
meiſtert. —— *
‚Siqvid. Es mags gethan haben / wer da vill/ id ic
wuͤſte doch gern das lateinifche Wort; Mein De
ter iſt eintounderlicher Mann er will mir —
freſſen geben / ich foll vor ſagen / wie es Lateiniſch heiftt,
Lamp. Du Narr / das Fenſter wirſt du auch veb
fen. Das Senfter heifft Feneftra.. - BEN 1
Sigvid. Der Menfch heifft Homo, Seift em
der Kopff auch Homo?
Lamp. Nun / die Namen find von oe: Dale
beiffi Lignum... Sigvid,
We
Sigqvid. Der Podex ift vom Fleiſche / und Fleiſch
heifft Caro ; Wie beftehen wir ? |
Lamp. Höre Saufewind/ ich will deinem Herrn
Daterrathen: Er foll dich aufdie Univerfität ſchi⸗
ken; Vor meine Schule biſt du zu leichtfertig.
. Tametf. Here Pr&ceptor, da läfft mich der Fleiz
ne Qyoniam nicht zufrieden: Er fpricht immer/
Virga heifft eine Jungfer / und Virgo eine Ruthe.
' Lamp. O du Narr / weift du nicht den Verfam
memorlalem : Virga decet pueros, fed blandu-
la virgo juvencos.
Tam. Ich meinte aber/woran einem jungen Ker⸗
fen am meiften gelegen wäre / das haͤtte der Lumpen⸗
hund/der DieGrammatica erdacht hat wohl in die -
erfte Declination feßen koͤnnen.
Lamp .Saflt mich doch zur Lection fommen ; Wo
mir der Kopff warm wird / ſo lauffich darvon.
ident. Herr Præceptor, Sauſewind heiſſt mich
einen Flegel?
Lamp. Du haſt ihm etwas gethan.
Ident. Er ſagte / die Nomina in US ſolten primæ
Declinationis ſeyn / und de Nomina in A, fecun-
dz. Denn wer Dominus im Hauffmwärerer hätte
mwohlden Vorzug vorder Mater Dominı.
Lamp. Da fieht man / daß Die Grammatici auch
Staats-Leute ſeyn. Weiſt du es nicht/da ich ein
Bräutigam war da ließ ich meine Liebſte auch oben;
an gehen) TER |
ident. Aber Saufewind ſprieht / euere Fraumuͤſte
nun unten an gehen / und fo kaͤm es auch geſchlekter /
wenn Dominus der erſten Declination waͤre.
- nr NEE Lamp:
90 | Verkehrte ee
- Lamp. Sprich du: Ein Narr fan mehr frageny
als zehn fluge Leute antwärten. Nr
Nihilom. Herr Schulmeifter/ der muthwillige
Sicfic gibt mir eine Dhrfeige: | —
Lamp. Paxvobis! pax vobis! Was hat das
zu bedeuten ? | u
. Nihilom. Sch foll immer fagen/ was eine blecher⸗
— er einem Woꝛ⸗
fe leſſe. = HZ
| — Ey claudite nuncrivos,puer', fat pra-
tabiberunt. Die Narrenpoffen haben ein Ende;
Nun wirds heiſſen: Kecitiret Die Lektion, oder id)
werde mein Negiment brauchen. * |
Woon. Herr Schulmeifter/ Saufewind meinet
immer / wenn ihr doch Die Lection vor recitirtet / fg
wuͤſten wir fein / wie wir ſprechen ſolten.
Lamp. Ich ſchone deines Deren Vaters ſonſt
geb ich dir eine Ohrfeige / die Div von Dem Scheitel
bis aufdie Fußſolen mehethate. if
Ver. Herr Schulmeifter / mein, Bruder: vaufft
mich immer. _
Lamp. Höre du Lecker / haſt du es gethan?
Qvisg. Ach nein / ich fagte: Mafculina ſunt,
Panis, penis, crinis; So wuſte der Slegel nicht/
"was Crinis heifft/damitgeiff id) an fein Haar / und
wolt es ihm werfen. —
Lamp. Du faͤllſt mir in das Handwerck; Ein
andermahl dencke an das Sprichwort: Manus de
tabula. 1
Sicf. Here Przceptor,eöflopfftiemand,
Lamp. Dasheifft aufteutfeh: Flegel / ſiehe wer
da iſt. Drit⸗
ode, —
— — — — — sem — —
J
andlung
Die Borigen/ Alamode,.
| . Alam.
en Herr Schulmeifter / erverzeihe mir daß
Fabich feine ſacros labores turbire. Ich wolte
einmahl fehen/was mein Sohn machte: ‘Denn vor;
nehme Leute wolten gerne / daß ihre Kinder was rechts
wuͤrden. | A |
Lamp. Ich habe gute Hoffnung? dag er einmahl
was rechtes werden wird. Aber⸗aber⸗ aber;
Alam. Was heifft das? ungs/werde ich was
von dir erfahren/ich hauedich in Stücken.
Lamp: Ad) nein/ich verklage ihn nicht ; Ich mein;
fe nur / er wäre zu jung/ er wuͤrde ſich wohl beflern.
Alam. Sch glaube das nicht. Junge kom hery
und fage mir gleich zu: Wer unter euch benden hat
einander. was gethan? Dem rechtfchuldigen muß Der
Kopffherunter, "
Lamp. Ehe ich meinen Kopff verliere / fo will ich
reden / was ich weis. Aber⸗aber⸗aber / er ift mir zu
muthwillig. |
‚ Sauf. Nein / mein Here Vater / ich Fan auch re⸗
ven: Der Schulmeiftertoare gut genung; Aber:
aber; aber er ift zu munderlih.
Alam. Schamet euch zuſammen / ihr Lumpen⸗
Leute. Hab ich ſonſt nichts zu thun / als daß ich euch
in der Schule Die Koͤpffe muß zurechte ſetzen? Flugs
ſagt mir die Urſachen / warum koͤnnt ihr euch nicht ver⸗
tragen? Sauf.
92 ER Verkehrte ah
Sauf Hr. Date) gefteen wolteerein in Shife vers vers
ſuchen / das hat er componiret; Und da ich ſagte / die
Stimmen waren nicht wohl ausgetheilet/fo hieß er
mich einen Slegel: Damit faste ich meinen Kopff
auf / und hetzte ihmdie andern Jungen aufden Hals,
Lamp. Ey höre doch / wenn du wirft ein Stücke
com poniten/fo theile die Stimmen aus / wie du wilſt.
er eine grobe Stimme hat / der fingt ven Bab und
wer kleine fingt/dem gebich den Difcant.
Alam, Höre unge; Der Schulmeiſter wird
Recht behalten.
Sauf. ch ſpreche fo: Wer in der SOME Pri. |
mus iſt / der ſinget den Baß.
Alam. Sch kans nicht tadeln. Y
Sauf. DerSecundus fingeden Tenor / er ers
tius den Alt / und der Qvartusden Difcant,
Alam. Die EintheilungFanniemandverbefern. '
Sauf: Aber deßwegen Fam der Streit her / daß er
mich hofemeiſtern wolte.
Alam. Ihr ſollt am laͤngſten geſtritten haben,
Wo iſt das Lied?
Lamp. Herr Land⸗ Richter / da iftes.
Alam. er ift Primus? |
von. Herr / das binich.
Alam. Du ſingſt den Baß.
Qvon. Ich kan nicht tiefffingen.
Alam. Siehe/twwieduesmachtt; Haft Bude
ſe / ſo ſinge. Wer iffSecundus?
Sicſ Das bin ih.
- Alam. Trit zum Tenor,
Sick. Sschfinge lieber was hoͤhers.
"Alam!
a
Alan. Deine Seine Siedle harıke hat Die Befchmertmg/ daß
fie den Tenor fingen muß; Sort/fort, Wer iſt Ter-
|
tius?
Erg. Das bin ich. IR
. Alam. Trit zum Alte,
Erg. Wenns meine Stellemit ſich beinget/fo toil
| ich hintreten.
Verumen. Ich bin der Vierte; Der Diſcant
wird wohl auf mich kommen.
Alam. Yun ihr andern Jungen / wo einer ſteht /
der euers gleichen iſt / ſo tretet zu ihm / und laſſt euere
Stimmehören. Du kleiner Qyisgvis, was wilt du
ſingen?
Qvisg. (gang klein.) Ich ſinge den Baß.
Alam Recht ſo; Du wirſt brummen wie die Kin⸗
der⸗Wiege in der Drgel) da man Waſſer i in Pfeif⸗
fen geuſt.
[Sie treten zuſammen. Der Baß fi inget in
ver Ober⸗Octave / der Diſcant in der
UnterrÖctave, Lampatius ſtellet ſich
gar ungeberdig dabey
Leichwie ein edle Roſe / ein edle — *
— — —
— 4.” ld
P P — allen tragt mein
er
— — — —— —
junges Hertz / alſo traͤgt ij mein junges Hertz
=
ſolche Roſen ij ij ohne Schertz /
Tenore_.
gEEEFEFRE FE Gt
Leichwie ein edle. Roſe / ein edle Ro;
SSasseeeegie =
—
=
ſe unter den Dornen db Tebuch
a
I ee u u hetr. |
ES
Ester
Alſo trägt mein: junges Hertz / alſo traͤgt / fi
er
e | erchne * —
Canto. ERS a
Leichwie ein edle. Roſe / ein edle Ro, 2 f 5
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FE =: a +1 — — —— ET BO - L
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* ij ij ij ⸗het.
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— mein junges Hertz / alſo traͤgt alſo traͤgt
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mern junges Hert ſoche Roſen j
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— — — —— — — — —— — *
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— Ehre Dei Ban Riten ihm Den
die Ohren nichtweh?
‚Alam. &g klinget fo ſchoͤne / dag ich felber entzuͤ⸗
cket daruͤber werde,
Lamp. Laſſt mich doch das Stuͤcke ſingen / wie ichs
componitet habe / da folltihr den — hoͤren.
Alam. Nun fo wechſelt ie Stimmen um. Aber
‚Here Lampatius laffteuch Doch zuvor den Jecken
ſtechen; Es fcheinet/ als wenn euch das Dhr nicht
auft dem rechten Orte ſtuͤnde.
Sie chacccin ihm | den Ropff wunder⸗
li
Lamp. Was ich von dem Gindbigen Hn. Land⸗
Richter heat Iibe ich son feinem Jungen.
Sie ſingen es ——
G Can-
—
—
—— — — — ——
ſe / unter ben Dornen ij
auf nüsemein junge ert
10
tee 1.204 I
— Figwie cin edle ZT. an Dos J— *
———
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J “m —
——— EEE RETTEN
fe/ unter ven Dornen $
NT,
„mein ein junger Ger) folge Sofa io Bein n⸗
>
u S
r folche Rofen oh⸗ >
= — Hr | —— |
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ne Schertz. | 4 |
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"unter den Dornen/. is, | ————
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Wampatiu⸗ chut eben Pnärrifb: ]
— ..G3 Alam.
Be vVeltehrte
Alam. Yun wie lingti das Sicke von der net en.
Invention? —
Lamp. Es klingt gar haͤßlich. Die Stin | m
find gewißlich verwechſelt. —
Alam. Ach nein / ihr habt die Ofen sertvehfelt, !
auf es bey dem erften bleiben / das war Die ——
Qvon. Hr. Schulmeiſter / esfi nd wey vo neh:
me Herren drauffen/ die wolten gerne mit euch reden
Lamp.Esiftgar gut ; Siefollen herein kommen.
Ihr Jungen / weicht auf die Seite; Bringt dan
Herrn Land⸗Richter einen Stuhl / den fremden. der⸗
ren auch etliche / mir auch einen. —
Zritter — ;
Sylv. | — he
Hr Charitäfenvergäihen uns / toi f % kuͤhne
einſprechen. Wir wolten gerne vernehmen?
was unfere Söhne machten / und wolten neben
umeinen guten Rath —— ins kuͤn ae
ihnen möchte zuthun ſeyn. u
Lamp. Die Herren thum gar Erehl; Sie laſſen
ſich doch nieder; Ich will die Soͤhne odern.
Quis eſt in ordıne fextus? accedes. —
Tam. Was fol ich, Herr Schulmeiſter ER
Sylv. Höre mein Sohn / ich frage — Gegen
—
| 2 RER. 1 105
wart des Hm Schulmeifters/ wilſt du bey dem Stu⸗
diren bleiben? ——
- Tam. Sich antworte / in Gegenwart Des Herrn
‚Schulmeifters/ Sa. | |
Sylv. Iſt es wahr / fo will ich Dir meine Gedan⸗
cken weiter ſagen; Du muſt auf die Univerſitaͤt zie⸗
hen und Magiſter werden. |
Lamp. Es iftzu zeitlich:
Sylv. Eymwasfoll ein junger Kerl auf der Schul
verfauern? Wenn er Magıtter iſt / ſo fan er fich felz
berhelffen ; Und die Grammatica ift ja gedruckt /
wenn er sum Verſtande koͤmmt / ſo Fan er Deinne ler
ſen / bis er genung hat. *
Lamp. Gebt ihm Doch erſt die Frau / ehe ihr ihn
laſſt Magiſter werden. Be
Sylv. Ich habe esunverredet/fo hat er kaum einen:
- Magifter. Crank von der rechten Liebſte.
Jul. Aber wo fist mein Sohn.
Lamp. Qyartusin ordine, accede:».
Verumen. Was ſollich verrichten?
Tal. Höre Sohn / ieh will dich itzund reifen laſſen /
darnach will ich was ſpendiren / Daß du in ein Amt
koͤmſt; Wirſt du hernach mercken / was dir fehlt / Du
wirſt wohl lernen ſtudiren.
Lamp. Soll der aͤlteſte Sohn zuruͤcke bleiben?
Qyisqvis, komm her / und laß dich ſehen.
Jul. Ja / jq / der Kleine iſt ſechzehn Jahr / der groſſe
seht insfunffjehnde. Doch der Kleine muß mir was
® rechtes ftudiren ; Drum mag er langer in der Schu⸗
Lamp. Höre QVisgvis, was wilt du werden?
=. Qvisg. Ein Bürgermeifter.
G4 Lamp.
E
104. Verkehrte
Lamp. Was bernach⸗
Ovisg. Ein Tiſchgaͤnger.
Lamp. Wos noch weiter? &
Qvisq.Ein Bräutigam. j
Tat Ich hoͤre / der Lecker ——— in ———
bleiben; Doc) der Lange muß ein Loch in die Welt
Lauffen/dadusch man Eonftantinopel schen Fan. . Pr * —
Lamp. Der Kerl iſt noch zu jungnnn eiſen / er
duͤrffte einen Hofemeiſter.
Syıv. Wenn mein Sohn gut genung — min
ich wolte es mit der Univerſitaͤt auf etliche Jehe Iaf
‚fen anſtehen. ta —J
Lamp. Herr Land⸗Richter / ſolte ſich ber unterge⸗
hene und der Hofemeiſter zuſammen ſchicken ·
Alam. Ach ja / ſie werden ſich wohl mit einander
vertragen. Der Hofemeiſter hat ein aurhoritge
tiſches Gefichte: Singegen ſcheint der Untergebene /
wo er vom funffzehnden Jahre bis auf das vier und
zwantzigſte fo wachſen will / daß er wohl eine Saͤule
des Vaterlandes werden kan. Bier!
Sylv. Auf Rath vornehmer Leute geb I
Willen drein. Mein Sohn bleibet euer)
un J Tul. Und was mein Sohn an Hate der @ 5
wird sahlen | ſollen / das will ich fehon — her 1.
Lamp. Ich hätte wol mein Intereßedarber
ich was darzwiſchen reden koͤnte. Aber * I
Herr Fand-Richter vor gut anfiehet / ſo wünfche ic S
Stück und Segen aufden Weg: Wenn er et u
nach Der Neife und nach der Heyrath meiner‘ Infor-
wation meiter beduͤrffte fo will r meinen Fleiß
nicht ſparen. am.
ode — 105
— TRETEN Praceptor, ‚ptor, ich fage fehd-
and ‚daß er mich ſo weit gebracht hat; ch
werde es auf meiner Neife bey vornehmen Seuthen zu
rühmen wiffen.
Ver And ich bitte um Verzeihung / wo ich ihm was
zuwider gethan habe. Worin ich bey meinem Herrn
bin zu langſam geweſen / das will ich beydem Herrn
ed gedoppelt einbringen.
[Die Väter gehen mit ihren Soͤhnen ab.)
Sylv. (koͤmt wieder.) Ja Herr Schulmeiſter/
das Beſte haͤtten wir bald ver gefien: as Frieg ich
nun / daß mein Sohnfolange bey euch in der Schu⸗
le geweſen ft? -
Lamp. Ich will bey dem Herrn nichts neues ma⸗
chen; Was mir ein ander gibt / das mag euer Sohn
auch "geben. |
Sylv. Mein lieber Herr / berſteht mich doch recht:
Ich habe von euch zu fodern. Iſt das ein geringes:
Ich siehe meine ungen vonder Haushaltung ab/
und laſſeihn ſo viel Stunden verſaͤumen / nur daß ihr
mit euern Jungen berechnen koͤnnt / und daß euch die
Leute vor einen rechtſchaffenen Schulmeiſter halten?
‚Drum will ich hoffen daß ich vor die Freundſchaft
- eine vedliche Difcretion werde verdienef haben,
Lamp. Ich beruffe mich auf den Herrn Sands
Richter / de rhat auch feinen Sohn bey mir ; Ich fehe
es ſchon im Geiſte / wie er fich wird angreiffen.
Alam. Nein / mein Hr.Schulmeifter/ mein Sohn
wird das Seinige ſchon fodern. Ihr wiſſet ſelber /
was ihr ihm zu dancken habt. Vergleichet euch nur
mit dem Manne inguten fonft muß ich euch noch
‚einmahlnach dem sopfte Em
Lamp,
ai
J
106 ‚lehrte.
_ Lamp. Kommt Doch zu doch zu mie men Die@e jufea
iſt; Ich will mich abfinden. - —
Sylx Einehrlicher Mann hält fin Bons: > —
bedarff itund Geld zur Mundirung.
Sritter Bandtung ° e
Künffter Aufzug, =
Die Borigen/. J —
Sp IZ. ut —
Ber Ein Patron/ich Babe die Kerlen «6 feiner V
Den angetroffen; Sie koͤnnen zu £ )
und zu Bauche verklaget werden; Wo wir au
nicht bey Zeiten dazu thun / fo pra&biciten fi ie ein
Schelmſtuͤcke / darbey wir alles verſpielen.
Alam Es iſt gut / wir wollen gleich einen Gerihts
Tag anſtellen und da wollen wir ſchen / ob Die Drep
Leute ihre Koͤpffe von Stahl undEifen er
fie nicht gu rechte ruͤcken koͤnnen. EEE
Spiz. Laſſt mich nur ſelber verklagen und fie
euch Hirte fo böfe gegen mich; Darınadenfe 13
beiten gefangen. : *
Alam. So muß ich andere Beyſitzer erwehlen
Herr Sylvius, ich feherihefeyd ein ehrlicher Manz.
Es f Zeit / daß ihe mit einem Ehren-2ime verſehen
werdet.
Sylv. Gnaͤdiger Hr. Land⸗Richter / wo meine
— capable genung iſt; Die Luſt und —
le iſt da. |
..ede. FE Er 19.7
} "Alam. ‚Bar Shmäpe /ſoll ich meine Gedan⸗
cken ſagen?
; Lamp. Ich bin ein demuͤtiger Diener: Ich will
alles gern hoͤren.
Alam. Ihr habt den Schul⸗Staub lange genung
in euch gefreſſen; Wollt ihr mein Secretarius wer⸗
64 lebt ihr in beffern Anſehen. Meinleichtfertis
ger Sauſewind wird ja fo viel gelernet haben / daß er
die Jungen kan zur Lection treiben.
Lamp. ch nehme den Vorſchlag gar gerne an.
Und du Sauſewind ⸗⸗
Sauſ. Wer einen Schulmeiſter bedeuten foll/ den
heiſſt niemand du.
Lamp. Nu / nu / ihr Sauferind habt ihr mich
brave tribuliret/fo lafft euch Die Jungen dergleichen
thun; Ieh will ſchon ſehen / wie ich zu rechte komme.
Zortihr Junges / zuſammen in die Claſſe.
[Ste lauffen en in die mittelfte
‚Scene/weldhezufälle,)
» Ala Yun fekteuchin die Ordnung. Hr.Secreta-
rius, haltet das Protocol, und ihr Spitzwitz / che ihr
Javon lauffet/fo fehaffet euren ungen her / daß wir
einen Bedienten haben / der die Parteyen aus und ein
begleiten fan.
Spiz. Aber wo gich ins doch geſtecket werde / ſo iaſe
sch mich meinen Jungen nicht führen.
. Alam. Diglleicht finden ſich Parteyen die fich
um ine — laſſen.
Drit⸗
Alamode,, „Ss Beh: * Lam Patius,, *
+Migramorus..; ER)
a Alam. Ka ee
Un wir werden ungfegen: Herr SER mt
v w
3
ven Platz neben mir.
—— Gar wohl / Hoch weiſer Hr 8 & MO chten,
. „Alam. Here Lampatius, feßteuch an das Neben⸗
Tifehgemund haltet dgs Protocoll.. ... u u
Lämp. Es ſoll gefchehen / Hoc): Ehrw rdiger
Herr Land⸗Richter. BEE
>. Alam. Aher wo ifl unfee Gerichte Sebi er?
Pickelhering Ecundus Spizwiziit b ft 3
nicht hier? Weiſt du. nicht/ daß wir in unfe m Ge⸗
richte feine Glocke haben / damit wir ſolche Kerler n zu⸗
ſammen lauten? —
Mier. (koͤmmt gelauffen.) Was it da ein
Herr Sand-Nichter ? —
Alam. Sind die Trompeter und die Dee Pau
cker beitellt daß fie den allgemeinen Gate s⸗Tag
‚Alam. Was habenfie suthun? ER: |
Microm. Sie müffenbey einem Sipeäufen \
rien cz
Alam. Nun / es fehickt ſich nicht uneben: Tr |
peten und Paucken vor ein Wochen⸗Wette Die
ma
*
en NE Welt. | ET —
das Kind ſchlafen Faum Darmach; cd; Aber *
ſonſt fehitkeh fih die Trompeten aufdie Hochzeit. *'
"Micr: 9 Herr / Kindtauffen und Hochzeit (at
bepfarnmen.
. Alam. Wohlan ſo moͤgen fiePerdon haben. AL
ein wie ſtehts es mit dem Gerichts⸗ Tage⸗
WMier Ich habe Fiedel Leute beftellet / die ſollen
durch die Stadt gehen /dabey ſollen Die Leute erken⸗
fa nen/daß der Herr Land⸗Richter füinen Sie ein
; zenommen hat.
„ Micr. Esift ein braver Stutzer Daben)det ſtreicht
ſo gern die erſte Violin; toeil ihm der Herr
Lande Au et Darsu geholffen hat? fo til er zuc
————— it die Mohe auf ſich nehmen
Alam. Wolan laſſt ſie vor die Thüre kreten / und
faget dabey ſie die Urſache ——
aufn en 0 A ke
Micr.:[läuffe hinein] *
Sylvie werden einen fänc& je a haben
4
vn
denni eisfelber etliche —— anmel⸗
ar wollen.
Sritter Bandlung
Giebzehnder Nufzug.
De Vorigen/Blafius,;Rizius, Volante_..
[Sie — an dem aͤuſerſten Theatro anzu
deln] 7 Yol
a und kuteffen‘ fe iedermanniglich/ Daß ben
dem at Land⸗ en
* jeſen
a, EEE
LEE EEE WETTE W
10... Verkehrte
dieſen Tag gu vechter Zeit ein £ ein öffentliche: Berichte
ſoll gehalten: merden/ da einem iedweden na Bit: Ita
den und Verdienſte echt widerfahren toll; Undwers
den fich alle wiſſen einsuftellen/bey Steafe. Des linger
borfamg. GSie fiedelnnochieinmapl]
Btaf. Ale unvergnügte Derfonen/fie mögenDofen
oder Roͤcke anhaben/merden zum andernmahl erine
nert/den heutigen Tag in.acht zu nehmen? und * Be
Gerechtigkeit zu erwarten, Welches hiermit 5 Fentz
lich / an ftatder Trompeten und Paucken / mit Beige
ausgeblaſen wird. [Ste fiedeln. noch. einma * J
Riz Zum dritten und letztenmahl ergehet die Feen:
liche Citation an alle Perſonen / fie mogen adtıve
oder paflive dieſem fouverainen Land⸗Ger ichte o Je
RR mdie J—— fe
allhier en u ihres endlichen Belt eibes a |
hier erwartöitfollen; Und das von Rechte wegen
— fiedeln noch einmal / uñ gehen — na
Sritter Handlung
Achter Aufzug.
Alamode, Sylvius;: Lampatius, Mic .
morus, h hand Ephippi — J—
‚Pl — ae
x
ent ichten) — ielden fich open
an / die laſſen einandernicht zufrieden, =;
Alam. Laſſt ſie herein kommen.
Plac. Tugendſomer He Land Richter / ich une
vorbey / meine Noth bey dem Deren zu Hagen:
wollen mir Die Kerlen zu Leibe; Und wenniche nem
Wet. —X
q ndbefo
fon alle Jahr ein gewiß Geld / daß ich au der heiligen
run hab ic) d
Den Tagüber beh n
wol IDEEN BRESPOINFDhpngeben ; Und hingegen
gr
ee N
s uldigl
=
ae dem armen Mañe / daß
Sen Mitleiden verdienethaben, Sc bin yon meinen
Fi;
Eliten
en
i12 | Vetkehrte *
Elternda darug gehalten w worden / yrDden/ daf Fichalge F Fern h Polis iti-
eus;mein Brodt mit muͤſſi ig. gehen verdienen follyumd
alfo werden mie. die Geyer- Tage fehr koſtbar wenn
ich mit dem Wenigen folte vorlieb DEN a nit
ſich ein geringer Kerl abfpeifen laͤſſt. —
Eph. Wer nicht aubeitet/eer foll auch nicht effe eſſen
Lamb. Das ift ein Geſetze vor die — er.
Ein Crane Pefonam ich/ wird durch die
geſchim
ß : Eph. So laſſt euch auch chimpen Jun neh an
feinen sohn.
— Ihh beruffe mic) auf den Deren 2 dans
icht >
Alam. Sdöret ihr Maſter Pläcentus, 3
Herrn das groſſe Brod; Und das kleine / welches de
Arbeiter ſonſt gantz befoimmen hätte’ das gebt ih
nurhalb; Die andere Helfte ſchickt meinem Se Me
dem neben Schulmeifterr daß er einen Anfang ; zen
SHaushaltenhat. RR
Placent. Was mir befohlen wird / das thue ich
[Er gibts und gehe mic dem Lambino% 3
BL viel Poren [ ya
"Alam. Ich rathe dir / ſchimpfe ich mit einem
VErEChEAR OB nicht; Ich will ihn la wechte
ruͤcken. vi
Eph. So will ich immer gehen. |
Alam. Du ſolſt aber nicht gehen. : Er Br
vertrit bie —— eines Ag
2 ba Bes,
Sritter Hendlung
eundeer Aufzug,
Die Borigen/Micromorus, hernach
GERA ER
He Land⸗Richter / da liegen drey Kerlen uͤbet
' Deinander / und wo memand Darzwifchen koͤmmt /
ſo ſchlagen fie einander todt.
—* Alam. Sie find gewiß zuſammen gewachſen. Ihr |
| Kerimitder Hols-Art/ geht und verfücht/ ob ihr Das
F
4
Gelencke treffen koͤnnt. Er gehet.)
Alam. Aber Herr Benfiker/das Reden wird mir
Luer; Nehme ihe die Mühe auf euch / und verhoͤrt
eLeutee Sie kommen.]
Sylv. Ihr ungehobelten Vengel / wolhabt ihr die
Hoͤfligkeit gelernet daß ihr vor Dem Angeſichte der
‚heiligen Gerechtigkeit folche Staͤnckerey anfangen
wollet? Es waͤre fein Wunder / daß man mit der
ſchweren Hand suführe/ und euch zuſammen auf die
a nal h isn
Prof. Großgunſtige / Hochgeehrte Herren’ ich kan
‚Nicht davor; Das Sprichwort iſt an mir wahr
worden: Wer fremde Händel ſcheiden will / der koͤmt f
in das Gedraͤnge und kriegt das Defte, |
. „Sylv:Aberwer find Die Kerlen? |
Prof: Sch bin ein Gaſtwirth / und laſſe meine Haus:
———— offen ſtehen / daß fremde Leute bey
wir einkehren moͤgen: gi kommen Diefe zwey *
Ra N Far ae ehr
*
n J
—
— — Verkehrte
ehr sufan mund nach etlichen —— fon
es zun Schlägen. Ich legte meine Gaſtwirthiſche
Autorität darzwiſchen aber da nichts Ka |
wolte / fo dreuete ich mit Dem Herrn &
Da ich nun gemeinet haͤtte / wir wuͤrden ung bi
Audıenß vergleichen / ſo ging der Streit von Ba:
an / davon ich Die Zeichen / bis ins kuͤnftige Jahr “
meinem ee fragen werde,
Syiv. So fagt Doch an’ mer ſeyd ihr?
Cundt. — * der Bag
Fönnen eh er * / aber wenn es jur a =
den koͤmmt / ſo muß einer nach Dem andern auftextem
Fangt ihr an / ſagt / wer ihr ſeyd —
Cuad. Herr / ich bin unwuͤrdig Gerichts⸗ n
dente in dem freyen Reichs⸗Flecken Lerchenfeld.
Sylv. Shemüffet euern Unterthanen mit guten Er
. Yempel vorgehen? oder weil ihr das Dandwercek fo:
guf gelernet habet / fo twird gewiß Der Serichtgebt 27
dent und der Stockmeiſter in Ding feyn.
Cundt. Das find Perfonaha, die zur gegenwärz
' tigen Sachenichtgehörem Daß ich alſo weiter ter
de / fo ift eben diefer gegenwaͤrtige Kerl überführet
worden / daß er in ner einzigen Flecken em Pferdy
zwey Kuͤhe / drey Kälber/fieben Pechmeſten / acht Fut⸗
terſchwingen — Dreſchflegel / vier Melck Gelt *
g.Maͤuſefallen und andere Dinge mehr geſtolen hat
Sylv. Warum habt ihr den Diebnnichtin €
* N + . — ART
Kerr ten behalten? Der Herr Kand- Richter od.
dieſes Eingeiffes halben ein Wort fprechen/vag euch
un euern Marcktflecken ziemlich theuer ankom̃en wird
unct. Die Herten fallen mir doch nicht im die
Rede. Nun lieffe ic) Diefen Malefiz-Serlen aug.
Vichterlicher Macht und Vollkommenheit in den
< zuͤr ſtecken / hatte auch das Werck fo weit ges
bracht / daß er aufden Morgen fein Recht ausites
hen ſolte. Doch die Nacht zuvor gibt ihm ein böfer-
„ Geiftdie Seichtfertigfeit ein / Daß er ung ein Fenſter
zetſchmeiſſt / und davon wiſcht. 7
A Sylv. Werden Vogel in feinen Gerichten nicht
behalten kan / der laffe ihn anderswo unangetaftt,
Gun. Herr/das Ende meiner Medeiftnoch nice
da. Damit kom̃ ich in das Wirthohaus ; Undehe ich
bey mie fchlüffig werden kam wie man dem Vogel bey
Formen mochte / fo wiſcht er über nich her heufft mich
kurtz na und willmich zum Sanct Velten in
den Thurm ſtecken laſen. —
Sylv. Wer ſeyd ihr / und was habt ihr auf die Kla⸗
ge zu antworten? t. FEHBSERSER vn
Lfuf Mein Herr /ich bin ein Kerl von Fortum / ich
reife Durch Die Welt / und was ich bey ehrlichen Leu⸗
then verdiene / das gebe ich mehrentheils feinen ftatlis
chen Gaſtwirthen aufzuheben. un.
‚„„yIv. Aber wo der Diebſtahl gefchehen iſt / ſo wolt
ich einen ſolchen ehrlichen Kerlen nicht vor achtzehn
Pfennige bezahlen. — —
- Ufüf: ge geſtehe es / ic habe den Diebſtal began⸗
gen / und ich dancke es dem&ichter noch diefe Stunde
mit ſonſt was / daß er mie mein Recht nicht hat wider⸗
fahren laſſen; Kan ich davor /daßfie den armen
HS _ Suͤn⸗
V
116 Verkehrte
Siwernidt nicht beffer bewachen / nicht beſſer derſchl
ſen / und daß ichs mit einem Worte fage/ daß ſie
mir handeln / wie die Schild⸗Buͤrger. * —
Sylv. Das bleibt alles an ſeinem Orter
Doch was treibef euch) zu einem ſolchen Lumm
Uluf. Sch will den Gerichts⸗ Præſi Fa
einftecken; Er hat an mir. gehandelt. nicht als
licher Mann: Erift mir den Galgen fehudig/um
gleichmohlift mir Die Bezahlung alten | Da ;
iſt eine Aktio in rem. Ich mar ein uberiorefner
Dieb / und gleichtvohl fchimpft er mich ſo/ 1) ® x j
dem gemeinẽGefaͤngniſſe vorlieb muſte nehme N. DI
ifF eine Actio injuriarum. Und ich bitte nacht ahley
die Herren wollen das Werck reifflich überleg un *
den boͤſen Mann da / nach Suter findung A %
langtoierigen Gefängnis ftraffen. Wi
Sylv. Waͤret ihr denn zu — no r
Zahlung verſtuͤnde / und lieffe.euch noch hemefer
Uſuf Nein / nein / es geht nicht an Dertenmn
verfloſſen / und ich habe ihn ſchon contur aa: k —
haͤtte mirs dazumahl ſolien thun / da ermirdae
publiciren ließ: Wenn der over |
wie derkommen wird / da will ich mich'hencken Laf en
fe?
SER
M
A
an -
we;
Cun&t. Xchbitte zwar um Derzeibung, 7
Sylv. Unſer Spruch aͤſſt fich nicht änpern, ShH
gebt ihm das Geleit / und feht/ daß ev heff genung ga
wolte nur fragen / obich meine Schläge — 2
a! v |
w- ” —
De 2 en
R Rx Sa Br Be 22m Weler —
Bi Syiv. Die alten Teutfeh haben ein ehrlich 2
Epriiiwort: ERST, RER 6 ö,
Prof Abeemirfönted Doch was verordnet werden /
ge mie von den Dader-Kasen bezahlet würde,
3“ Stapel nichts unbilliches / weun ich vor ied we⸗
bifrige den alb Groſchen foderte.
| e ylv. Shrferd ein Menn von guten Anfchlägen ;
Aufdiek Make Eönte ci Mann fern ABeib und Kind
mitꝰ Br
pr Sodarffic
2 Ba Ki fich * en — * er
Es oll mieht fein. „Zus Strafe / daß ihr
* en hofemeiſtern wollet / ſoit ihr
n ie ir Ohrfeige brtttehab Groſchen
A — Wie fett ic) denn meine Schmerkin bes
za en? |
Sylv Die Sat ein moͤget ihr aunfonft behal⸗
kit. Ihr bezahlet de
Kerlen feine Hofligkeit.
Pro: Man fie hrs an. de *— an / wie hoͤf⸗
dem N agr en je N... “ & *
ylv ag e enung r
gi den Sauflen — — denied) hat er
E — —— hat euch kein m
abgebiff ak b£ noch alle Zähne im raue,
koͤmmt man ber aus einer Sc chlaͤgerey / und *— *
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1 Bi. wu -
u nd
— Verkehrte
Brite Bandlung
Zehnder Aufzug, ef
Die DBorigen / Mictomorus,Stapesy
Myrmecio, Enak,
| | Micr. RR 3
B& Land⸗Richter /es iſt ein duhrmann drauffen
der beſchweret ſich uͤber zwey Perſonen / di⸗ id |
feiner Kutſche bis hieher gefuͤhret hat. —
Alam. Laſſt fie herein Eommen. Aber Hars I-
vius, führet nur das Wort noch einmahl und gek
immer auf mich Achtung / wie ich wincke
ihr ſchon / wie ihr fprechen folk / und. Der Hr. tua
rius dort / weis was er fehreiben ſoll. hi
Sylv. Einmahlgehet noch bin. Das iſt ne
| Biel Predigen macht den Leib muůde.
Stap. Guten Tag / Hr. Land-Nichten,
Sylv. Wo habt ihr die Ceremonien gelernet
dieſem Orte darff niemand reden / ehe er geftagee
wird. Wer einen Ban co uͤberley hatder magıhe
vor ſich behalten. Nun ſagt / was ift euer Anbringen?
Stap. Herr / ſo kurtßz von der Sache zureden ©
bin ein Land⸗Kutſcher / und drum dachte rn Rn N
Sache gehörtebillich vor den Land-Richter.
Sylx Darin habt ihr Recht, Wo es mit der
dern Sache fo gut iſt / ſo habt ihegewonnen, a —
Stap. Ieh hoffe ja: Denn das iſt bey meines
vaters Zeiten Herkommens geweſen / daß eine Pe
einen Ducaten gegeben hat. Nun ſpricht der
Kerl da ex will mit den Groſſen in die Wage
*
—
——
Welt.· 19
md wieviel er fehle is iſt / ſo viel el fol: ihm an dem dein Dir
caten abgekuͤrtze ‚und dem andern uͤgeleget werd
Hingegen der Groſſe ‚gebe lieber nut einen Thalery
Dale ef drey wolte er dem Kleinen auf Dem
alfe
Sylv. &ch höte/des Geldes wegen it sig
es ſtoͤſſt ſ ſich nut dran / wers bezahlen ſoll.
Stap Richt anders / ais der Herr ſa ef...
Sylv. Fun ve; a — —* 8 |
ſeyd ag J
Wr
‚von Heiner —
nand zum 1 Sm hs 5 Aue —* mirs ya
ER u A fer Reiſe incognito lebe.
| die (u —3 ert man ſich um
Fane Set Alt 5 hegifte baum wollt he den
| egeben; berbaß
ichfo ee nicht an.
Dale — ea I
Myrm. & ch will es
hrmanne Ge⸗
wiſſen ein 7 |
oͤher hegahlet wird als ein Pi A
hi 5 ERIOD Ba enfiß *
ſete Ihr habts den Pferden viel en re Ai
Ihr faft vücklings/undalfo.bey den Raͤdern/ wel⸗
che Die Pferde zum erſten jichen muſten; Ich aber
faß vormarts/und wenn die erften Raͤder fortlieffen
fo lieffen die — von ſich ſelber.
MyrMeines war die geringſte Stelle; Warum
— Das vornehmfie @eldgeben? E-
120 2 ..2.00.5 Verkebtte un
" Enak. $chbinder Neltefte; Ich werde euch nim⸗
mermehr die Oberſtelle laſſen.
"Myr. Ich bin eg wohl zu frieden; Aber ſeyd nur
auch im Zahlen der Aeltefte und ver Vornehmſte.
Enak, Ein. folcher Kerl/als ihr / folte noch Da
Heichsthaler zur Diferetion ſpendiren daß er be
ftattlichen Leuten vor einen Reiſe⸗ Cameraden Ba i
7— möchte, Ach haͤtte doch der Undanck hohe Stra
berdient R
Myr. Ich teiſe vor mein Geld; Wer mich mich
Ban kam der mag fich auch meiner "Bezahlung ver
eihen. © NT
Sylv. Stille/die übrigen Worte gehoͤren vor da
Land⸗Gerichte Ihr Kleinery bezahlet vierbtehab
T haler / das ander mog der Groſſe gut thuin
-"Myr. Die Herren ſeyn doch gebeten/und betta
ten die Sache / ob fie nicht wider alle Vernunft lauft,
Sylv So ein kleiner Kerl Se nicht zu unver
ntünftigen deuten machen. Ihr Groſſer laſſt ii
den Kerlen flugs eimfteckenybis er die vier Thaler voll
bejahlegba ©. ' © "0.00
Scap. Es iſt mir lieb / daß ich nur weis / an wen ich
mich halten ſoll. — —
— J
.
——
viy Über ach weh über mein Paten Selbe Dad
1
Welt ·
Sritter Bandlung
Eilfer Aufzug.
Alamode Sylvius Lampatiꝰ, Mieromorꝰ.
hernach — Per Gentil “
FJ
Get Sand. — FAR hoch —— wol⸗
ten ſich um eine sungfer ſchlagen. Soll ich fie
| heiffen herein Formmen?
Alam. Die Sache (Auf i in die Geiſtligkeit. Herr
A&uarius, ihr muͤſſt eſnmahl dran.
Lamp. Weil es dem Herrn ſo gefällt’ fo soil ich
meine Weisheit gebrauchen/fo gut als ich Fan.
Alam Aber ihr werdet fchon achtung geben / wie
ich wincke/ daß ihr. das Urtheil darnach macht.
Lamp. ‚Sjch verftche ſchon Den Stylum Cühz.
| ende der Ders Land» Richter den Kopff fehtitelt/fo
dagß mein Werheil Rein hei
mag er tauſendma ahl Jo a Ich weis doch /
[Sie De 1
"Lamp. Seyd ihr die ungedulbigen $eute / Die fi
in gutem nicht vertragen fonnen?
Gal, Meine Gebietende Herren /es iſt mein Unge
cke daß h mich nichtvertragenfan: Denn da ſie⸗
hen tue giebhaberz da tvill mich ein iedweder gang
behalten. . Da ich nun einem iedweden nicht will;
fahren kan / da auch feinem von beyden mit meiner
Helſte gedienetift/ ſo muß ich freylich bey verſtaͤndi⸗
gen Leuten 5 Heime Rath — Rn “
. Lamp. 9 eine — be
yal
e.
122 Verkehrte
— al, chi: nicht. fl nicht hoffen n/daß die Sur die ige hiehen‘
gehoͤret; Den ich babe. N berichten laflen / als
waͤre es in der Welt isundumgefehret / daß fich die
Kinder nach ihrem Geſallen verheyrathen möchten;
alſo wolt ich die neue Gerechtigkeit durch mein Exem⸗
pel nicht beſchmmpfen
Lamp ?lber Das iſt euer fee daß ihr euch nun
ſelber nicht helffen koͤnnet.
Gal und — ich fie um Rath frage / ſo ie
fi ie dennoch aus demLabyrinth —— wiſſen.
"Lamp. Zu welchem habt ihr Luſt? *
Gal. Zudem Beſten. —*
Lamp. Welches Ada Belt 2 —
‚Gal. Sch darffs nicht ey van nina *
nicht böfe mache. ....
Lamp. Wer fragt nach des andern Zörne, wenn
nur ein Liebhaber gewiß iſt?
Gal Ich fhame mich / daß ichmeine Gedancken
ſagen fol, Wilder Hr. ERNERMIGHAUN Aus⸗
ſpruch chun / ſd will ich gehorchen I
Lanp. Sum /ihe sep Kiebhaber/ ſo fast ir boch
die Urfache/marumihreines ) aͤgdoens halb sereinen
Streit anfanget/ da ihedorh c taufend Diten koͤn⸗ vi
net accommoditet iverden?
‚Gent. a» ch bin Ve) von Adelz und da Hiicdag 4
Gluͤcke die are gihet / ein geringes‘ es h
’ *
ee 2
—
in einen ftattlichen € hrenſtand verſehen
die Gluͤckſeligkeit dem gegenwaͤtt area e,
dern gönnen wollen. Und Hr ie. nut öl 9
meiner Woblthoten genieſſen ſoite fo weis id ik |
wuͤrde ſich betruben / daß ſie mir einen $ 1 ware per u
drjeßlich geweſen.
—
—
we
”
— —
Cor. Ja ihr Herren / keme delmann bin ich / und wer
| mich davor anfehen will / der muß ein Narr ſeyn; A⸗
ber ich bin ein Manny der cine Haushaltung führer’
daß es ein Geſehicke hat. Nun weis ich / daß mir
der Jungfer ihre Se. Mutter als cine ſleiſſige Frau
| iffgerähmet worden; Alfo dencke ichyfie möchte der
Mutter nachfchlagen/fo hatte ich eine gute Wirthin.
Es find faule Mägde genung in der Welt / damit
fich ein folcher Stuger ſchleppen kan.
2. Gent. Sie gedenefer doch / wenn ein fo galantes
Kind: in dem Stalle / auf deim Heu⸗Boden / in: der
Kaͤſe/ Kammer und wohl gar in dem Rauchloche herz
um kriechen ſoll folte man den Verluſt ihrer Schön;
heit nicht mit tanfendfachen Thränen beweinen? ;
Cor. Uns Leuten auf dem Lande thut der. Dreck
Keinen Schaden: ‚Denn deffentwegen haben wir ei⸗
nen Keffelinder Stube / daß wir ung. bey zeiten wa⸗
ſchen fonnenz Und wer rs Bauer⸗
iMagd unter dem Staube nicht ſchoner funckelt / als
manche Tant⸗To ge aa 17)
als wenn der Drechßler Die TB angen bekleiftert Haste,
ara —J dieſer ſchoͤnen erfon un⸗
faͤtige Bauren geboren werdeen
Eor. Ey wir Bauren haben auch gerne ſchoͤne
der / und deſſentwegen will ich die Frau nehmen /
Geat. Ich ſage noch einmahl / hilfft mir niemand
weinen / wo die ſchoͤne Blume non einem Miſt ⸗ Kaͤfer
ſoll verderbet werden. er ap un J
Cor: Ein ſchwartzer Kaͤfer reucht ſo gern. was
guts / als ein goldener. ET: 200
= Gent. ch bieibedabep / dees Mägdgen if vot
Beinen Dauer. — Cor.
ich meinen Edelmann mit Kindern braviren fan.
.
m"
24... Merkebrte rn
"Cor. Undi ich bitte no inmahl/n +. marı. befehinpfe
den Bauer⸗Stand I" zufehr. Wir ned
Leute muͤſſen ohne den ınder Welt das meifte thuns
Wir bauen das Feld/wir warten das Vieh / wir gr⸗
beiten wir geben Contriburtion; Wenn wir num
endlich. den Troſt nicht haben folten /daß uns nicht
einmahl ein rechtſchaffen Maͤgdgen ſoll beſcheret
ſeyn / ſo moͤchte ſich nur ein —— vor der Zeit laß
ſen todtſchlagen. —
Lamp: Die Rede kam fehr bervegtich; - ‚Deciaft
ſehen / ein iedweder coureifire die Probe: Wers ain
beſten kan der ſoll die Braut heinführen:
Gent. Sch nehme den guten Sorfing mit f ”
nen Danckean. Ber iR;
Lamp Und fie/tiebfte — Dei mine,
dern nach ihrer beiten Höfligkeit begegnen.
" Gent. Meine SJungfer fie —
ee moohin mein eingiges Verlangen eric —— —*
GSsl Und erhat auch ge daß ich in meinen.
Unglücte nichts entfchlieffen Fan ln RN 1 Scheine
"Gent. Es ftehtmie ne ben eo Berfe |
nen zu widerſprechen; Sonft her a |
fer. Weitlaͤufftigkeit koͤnte mit ein kur rhen
Worte ebgehoif niverden. 4
. Gal. Das Frauenzimmer hat die untugend — aß
‚man mit der Refolution etwas langſam iſt. 30
Gent. Doch die Leute meines Geſchlechtes hal
eine Untugen® Dargegen/ daß fie im Bitten undeee
ſchaͤmt / und in Warten ungeduldig ſid
Gal Inshemein wird es eine Höfligkeit gen |
net; Er — dieend * ei dead machen,
Gent.
rc ) " ö —J—
... ‘ a rar 2
— — — 0000700000
45 RR Bieingane J— ifFlintugend/ fo lanı lange
mi under sonen Munde Des Ja⸗
Wort verfaget wird. Drum bitteich/ fie verſetze
mich durch eine geneigte keſolution in die Zahl der
— Zugenphaften, |
Gral. | Ich will fagen/paß mir ſein Thun und Laſſen
— ——— —
Gene. Aber ich will noch. ‚weiter bitten / daß mir
‚pie Wohlgefallen durch ein offenbarss Zeugnis
enbich ER werde, 9
Gl: as por ein Zeugnis? |
"Gent. Dasich fo lange geluchthabe, Ich ſchwe⸗
re bey ihrerfchönen Hand / daß mich Die Fiebezur Tu⸗
‚gend ontreibet/ihr Aufiwärter zu heiffen.
Gal. Er ſey auch verfichert / daß ich feine‘ Tugend
" nimmermehr haffen werde.
- Lamp. Genmg/gemung. Sch ſehe ſhom was ihr
vor Seide mit einander hinnt⸗ Laſſt den andern
—— auch darzu. —*
———— ſeht ihreuren Freher in Lebens⸗
Gh hätte ihn tieber imeiner Diamant Bü«
J abgemahlet.
Cor. Jungfer / meines ſel. Vaters Epug wort
war: Ein Won ein Won / ein Mann ein Mann.
Eomplimentiren Fan ich nicht/drum rede ich, aus der
. Schrift: Greta / wiſſt du Hannſen zum ehlichen Ge⸗
mahl haben? dicat Ja.
Gal. Ibr lieber Freund / was wird euch mit einem
unverſtaͤndigen Mägdgen: gedienet fenn ? Es moͤch⸗
te kommen / daß ihr meiner / und Daß ich euer nicht
werth waͤre. Kor. 9
— ⸗
€
125 verkebree |
Cor. Ihr ſeyd meiner werth / das weis ich. Cafe
euch nur den gepußten Bflaftertzcter nicht einnehmen»
O Jungfer / esftehetfein/ wenn ein chrlicher Bauer
ſo einen Frummen Arm machet / und gibt darnach
der Jungfer fo einen Schmatz / den man über vier
Gewende weit hoͤren an. |
Gal. Bleibt mie doch vom Leibe, Wer mich has
ben will / muß höflich kuͤſſen. RT
Cor Es iftum eine Gewohnheit / ſo wird euch das
Bauer⸗Leben beffer gefallenyals ver Adelftand. Sy
fehe noch wenig Bauer / die Edelleute werden ; Waͤre
an dem Stande was gelegen/ e8 wurden ſich mehr
’ DRSUDEGRDEN. uam me Nue 117 ES ERBE
Gal. Mein Freund / es iftein Handwerck / da man
die — mit ihrem Geburts⸗Briefe nicht
paſſiren laͤſſt. BER NE ER
Cor. Es mag ſeyn; Wir wollen einen Geburtss
Brieffchreiben laffen/ver fol pafiren, Ihr wiſſet
mein Geld/dashabtihr gewiß, Die Moden mögen
aufkommen / wie fie wollen / ſo koͤnnt ihr ficher ſeyn /
dafs ich nichts liederlich vertaͤndele. Mein / Jungfer /
gebt mir immer Den Kopff her; Erfaͤllt nicht ab⸗
wenn man ihn gleich ein Bisgen zerree
Lamp. Zuruͤck / zuruͤck Bauer: Wer diß thun
will / der muß zuwor den Richterlichen Schluß erwar⸗
ten. Nun / Jungfer / welcher ſteht euch am beſten an?
Gal. Mit dem&chönften iſt wohl der beſte Kauff.
Ich habe endlich Urſache / warum ıch DiefenCorydon
nicht haſſen darff / dennoch lacht mir das Hertze viel
beſſer / wenn ich den Anderen anfehe, 7
Lamp, Ber in der umgefehrten Welt Mal =
—men
—
| | Welt. 129
men will / der muß unterweilen feinen Sinn brechen.
Der arme Mann ſtehet da / und beklaget ſich/ daß er
feinen Ttofthat :Es wäre dem Sande ſehr ruͤhmiich /
wenn fich die Bauern cndlich auf ſchoͤne Kinder: bes
Hieffen. Und weil ihr bey dem Manne feinen Man:
gel leidet / weil ihr auch durch dieſe Gelegenheit von der
Hoffart zur Demuth / und vom Muͤſſiggange zur Ar:
beit angewieſen werdet / ſo haben wir vor gut befun⸗
den / euch mit dem lieben Herrn Corydon zu vermaͤh⸗
Ihr ander aber / weil ihr mit euren glatten Wor⸗
ten dag heilige Werck verhindert habt / ſollt ihr zur
Straffe aufdieHochzeit zehn Reichsthaler ſchencken;
Und das ſage ich voraus: Es rede niemand ein
Wort darzwiſchen / ſonſt wollen wir mit dem Rich⸗
erlichen Amte drein greiffen. ⸗
Gal. Sch Fan mich dem Schluſſe nicht widerſetzen.
A Gent.Und weil ich Darzu rerdammet bin / ſo Fan ich
u Gedancken nicht anders befriedigen / ols mit
Bull. wii 2.” | |
€
"Cor. Und ich bin deſto luſtiger / daß es einen tum⸗
men Narren auch einmahl geluͤcket it.
Sritter Handlung
3oͤlfter Aufzug.
Alamode,Lampati?,SyIvius,Micromor?,
hernach — Spizwiz, Ubiqve.
ur 7 wilcr, |
I Err Land⸗Richter / da bringt ein Seldate mer
SInen Bater gefchleppt/ und wo nicht iemand zu
Huͤlffe koͤmmt / ſo läufft ertieder davon,
128 ..., Verkehrte
"Alam. IBoift ver Holthacker? ? Lafft ihm Han
mit anlegen; Er muß herein / und wenn es der befl
Freund waͤre / ſo muß er eines gerechten Urtheilgen
warten. Herr Sylvias,im Vertrauen: Es iſt mi
dem ein abgelegtes Weſen; Seyd Min fein fe charf
es ſoll über Die Rechtſchuldigen fehon auslaufen.
E.phippio und Ubigve bringen Spiz wi ge⸗
ſchleppt. ri an —3
Eph. em alle Kloͤtzer fo widerwaͤrti e
ſo muͤſte ich ein Bierteljahr haben / Be
pet ig wuͤrde.
Ubig. Wir wollen die ———
gezogen haben. K Komm nur etwas Al
Herten. A ——
Sylv. Was Dahl ihr vor Poſſen m Gerich⸗
ten lauter * hafte Händel —ã A Fi em %
Ub. Da iſt ein Verraͤther der hat Dem Haren
Land⸗ Richter mit fing ganken ——
te ET:
—* So will ih an gu fon * er kan
reden. —
Sylv. —* rede / und a Anno au
ſchuldigu |
2 “ 5’
— Welt. — 12909
yiv. Du aber biſt nicht ſumm. Mißbrauche un⸗
Guͤtigkeit nicht.
piz. Ich will euere Guͤtigkeit nicht ſchimpfen;
rdas ſageich: Allen meinen Feinden / Widerſa⸗
N 2% Anklagern zum Poſſen will ich Drey Tage
am ſeyn.
syıv. Der Kerlift nicht wohl bey Sinnen; Er
oͤret ins Tollhaus / und nicht vors gand-Berichte.
Ubig. Erift klug genung / wenn er feinen Bortheil
hen ſoll. Haben wir doch Dieandern Malcon-
ten auch gefangen, Die müffen ihm die Boßheit
him Das Gefichte bewerfen. |
Sylv. Sind fie drauffen ? Laß fie bald herein kom⸗
N» a
Spiz. Siemögen reden / was fie wollen. Iſts
je genung/daß ich ſtumm bin/fo will ich taub Darzu
erden.
Sritter Bandlung
Dreyzehnder Aufzug,
die Vorigen / Democritus, Elevtherus,
Bartolus.
Elev.
ZU weiß nicht / wer Die Gewalt hat / uns an die:
Rſen Ort zuſtoſſen.
Sylv. Wenn der Richter den Punct von der Ges
valtallemahl auf das neue difputiren foll/ fo wird er
neinem Gerichts Tage wenig Veſcheide machen,
Ihr Mann ſagt / was habt Re: gefehen? * —
| Ubig.
Pr
1zo Verkehrte
Ubig. Sch ſage noch einmahl / fie wollen das Re⸗
giment in der Welt auf das neue umkehren.
Elev. Ich will ſehen / wer mir zu befehlen hat.
Bart. Und ich will ſehen / wer mir den Lauff der
Gerechtigkeit verſagen wird. |
Dem. Und was ich mir im Kopffe nicht einbilden
kan / das wird mich Fein folcher Richter bereden.
“EI. Sch laſſe mich niemand binden ; Drum fuche
ich meine Freyheit. -
Bart. sch laffe mich niemand verdammen: Drum
ſuch ich Gerechtigkeit. % Ze.
Dem. Und niemand foll mid) zum Narren m
hen: Drum lieb ich die Weisheit. *
spiz· Und niemand ſoll mich wider meinen Wil⸗
Ka: machen: Drum ſuch ich die Politifche
Klugheit. ke Ar
Sylv. Das findtrogige Worte / welche mit hoher
Strafe zu belegen find. Fangt an dem Erſten
an.
Ub. Nun ſchicke dich / Bruder / und lerne reden, |
Sonſt wil ich dich an einem Orte angreiffen / daß dit
die Ader unter der Zunge ſoll geloͤſet werden.
Spiz. O ich bin ſtum̃ und weis auch nichts; Und
wenn ich was wuͤſie / ſo wiſſen die Herren ſelber da /
daß ich zum Schelmen wuͤrde / wenn ic) aus der
Schule plauderte.
Dem. Tut gemach; Der Menſch iſt unſer
Freund. Es bedarff keines Zwanges; Wir ſtehen
Hierzund wollen unſere Sache nicht verhoͤlen.
EI. Wir habenihn von der allgemeinen Selave⸗
rep erlofen wollen. |
Bart,
si... "A
- Bart. Und wofern erdas unvechte Peg
umgekehrten Weit erfennen will / fo geftehen wir / daß
er die Wohlthat von imsempfangen hat, .
Dem, Das ift unfere Berrichtung, , Wir firets
ten wider die allgemeine Narıheit: "
bieyr. Und herrſchen Über die allgemeinen Eitel⸗
keiten.
Bart. Und lieben die Geſetze / Daraus die Laſter gea
Sylv. Die Beklagten find zu loben / welche Die Miß
ſethat ſelbſt bekennen. Denn alfo wird dem Richter
die Ingvifition leichte genacht.
El.Unſer Thun ſoll niemand mit dem heßlichen
Namen einer Miffethat befchimpfen. | |
Bart. Und fo lange mir Das Herke nicht aug Dem
Leibe geriffen wird / ſo Fan ich mir nicht einbildeny
daß ich hier vor einen Richter ſtehe / welcher mir zu
befehlenhat:, I ———
syi. Ihr ſollet euren Unverſtand noch dieſen Au⸗
genblick beklagen: Auf / fallet dem Herrn Land⸗Rich⸗
J
ter zu Fuſſe; Kuͤſſet den Boden welchen er mit feinen
Schuhen beruͤhret hat / und laſſet euch in den boßhaf⸗
tigen Rachen ſtoſſen / anzuzeigen / daß ihr die unver⸗
nuͤnftigen Reden wiederum hinein ſchlucken ſollt.
"BL Der umgefehrte Land⸗Richter hat einen boß⸗
haftigen Beyſitzer. Re |
Bart. Er hat Luft zu weitlaͤufftigen Tractaten
Drunm ſfodert er viel / daß er ſich deſto mehr Fan ab⸗
Dem. Wegen des Fußfalls habe ich eine Exce-
ption: Meine Knie finde — gewohnt. se
& 2 y V.·
132 Derkehrte
Syly Ich ſage accommodiret euch zu’dee
Strafe /ſonſt wollen wir unſer Volck aufbieten;
Und auf ſolchen Fall wollen wir entfchuldiget fern,
wo man alle Excefle nicht wird verhüten können.
Ei. ch fehe/fo lange man ſchertzet / ſo lange wer⸗
den die Leute in ihrer Thorheit geſtaͤrcket. Daß
ihr eben unſere Meinung wiſſen ſolt: Wir appelli⸗
ren von euren unrechtmaͤſſigen und ſelbſt⸗erwehlten
Gerichte / an den Parnaſſus / da der groſſe Apollo
ſprechen und erkennen ſoll / wie weit Die Perſonen un⸗
ſers gleichen zu einer fo ſchimpflichen Straffe ſollen
gehalten werden. | N Een
Alam. (erzürnet fich.) Was ift diefeg vor eine
Neurung? Wer. geheyt ſich um den altoaterifchen
Parnaſſus. Ich führe das Regiment auf die neue
Mode; Und da will ich’ dem Apollo Trotz bieten / daß
gr mich in meinem Spruche tadeln ſoll.
Elev. Ich habe Die Appellation offentlich einge⸗
wendet. Wer das Hertze hat / taſte mich an.
Alam. Wir befehlen / bleibet hier. J—
EI. Aber wir achten dieſen Befehl zuwenig Kom⸗
met / ihr Sreunde/ wir verlaſſen uns auf die Macht /
Davor ſich Die umgekehrte Welt ſchaͤmen muß. J
1 nab.
Spiz. Und ich fuͤrchte mich nun vor —“
Richter / bey dem ich verftummen muß. —
Alam. Wer hat ung Die Leute uͤber den Hals ges
bracht ? Solche Hunde werden am beften tractiret /
wenn manfie gehen laͤſſt fo bellen fie nicht. Ben
. hätte nach diefer Handvoll gefiagt/da mir ein gantzes
Land voll zu Gebote ſtehet? u"
ylv.
—
Sylv. IBarum haben teir Die fehtvere Hand nicht
drauf gelegt? Wir haben nicht Urſache / daß wir por
dem Apollo erfchrecken. —
Alam. Wir haben nicht I zu erfchrecken.
Doc wir haben auch Urfache /daß mir uns ftellen,
als wäre uns andem Apollo was gelegen ; Und fo
Diel zur Nachricht. Wir muͤſſen in mahrender Zeit
gedencken/sie der Proceß zu.unfern Gluͤcke wird ge:
führet werden. [geben ab,]
Spiz. Ich halte / es wird. fi; niemand trauen.
Wenn es um und um koͤmmt / ſo werde ich wieder
meinen Willen ein Abgeſandter werden / daß ich mich
ruͤhmen kan / als haͤtte ich die Reſidentz gefehen / die
Parnaflus heiſſt. Ich will ſehen / wie mir das Reifen
hekoͤmmt: Denn er macht: kluge Leute Elüger / und
naͤrriſche Leute thuͤmmer.
Srtitter Gandlung
Vlierzehnder Aufzug.
Es werden Trompeten und Paucken ge⸗
hoͤret / und unter ſolchem Schalle kom⸗
men Veritas, Induftria, Eruditio, Pruden-
tia, Hamanitas, Pax,, Juftitia.}
| Ver.
Rn: fterblichen Menfihen/ warum entfeßet ihr
MDeuch vor unſerer Wohnung? Warum wird der
Weg zum Parnaſſus von fo wenigen geſucht /und
voch von wenigern gefunden? Hier wohnt der Eluge
Richter / welchen die Menfchliche Weisheit ſelbſt er-
13 kennen
Ar.
234 | Verkehrte |
Eennen muß; Und fo lange ich fein Geferte bleibe/fo
lange foll ſich niemand des geringfien Betruges zu
befahren haben, Ich bin die Wahrheit / welche nu⸗
mehr indem Parnaflo ein befländiges Logiament
bezogen hat/ nach dem fich die Weit meiner Gegen⸗
wart nicht alkuhoch erfreuen will. Und. wenn Ei
meine Freunde nad) der Ordnung anfehe/ fo Fani
aus ihren Namen das Ebenbild eines Parnaf
fifchen Einwohners vor Augen ftellen. - Denn wer
‚bey uns wahrhaftig/fleiffig/gelebrt/ klug / leutſelig / ger
recht und friedfertig iſt / der iſt wuͤrdig einen Platz uns
ter den Tugendhaften zu bekleiden.
AUnd. Eben deßwegen if unfera Wohnung auf
einen Felß gefeßet / daß die faulen und nadläfigen
Gemuͤther im Anfange davon bleiben ſollen / ehe fie
pergebens gefletterthaben. Ä
Trud. Hier wachfen Blumen. Doch gleichtwie
der Majoran dem Schweine unertraͤglich iſt / alfo
muß derjenige Durch den haplichen Dampf der Uns
wiffenheit nicht verderbet ſeyn welchen der angenehe
ae Geruch erguicken fol, x
Prud.Unfer Durchl. Prefident führet das Sinn⸗
bild der hellglangenden Sonne, anzuzeigen/ daß ein
Gelehrter auch ein helles Geſichte / ich will fagen / un⸗
verdunckelte Gemuͤths/⸗Augen haben foll.
Hum. Und gleichtwie die Sonne den gütigen
Einfluß auch, Dem geringſten Kleeblatte nicht verſa⸗
get / alſo laͤſſt ſch dieſer Hof durch Fein hoffaͤrtiges
Gemuͤthe beſchaͤmen.
. Juft-Dannenhero muß ſich die gantze Welt vor.
unſerm gerechten Urtheil entſetzen.
—
Pax.
tn
—
| men | u
Pax. Und mer fein Stücke nicht felbft verhindert,
der Fan fich eines friedlichen und geruhigenStandeg/
| = wenigſten eines unverfiörten Gewiſſens verfis
Jern. | |
Verit. Die Wahrheit triumphiret / wenn alle
Schmeicheley mit Schimpfe zu Boden liegef.
.. Ind. Und ein unverdroffener Fleiß Fan gleichfang
den Himmel gebieten / und in der Welt Berge
verſetzen. | |
“ Erud. Ein Gelehrter hat die Zeit in feiner Ge⸗
walt / daß auch Die alten Jahre nochmahls in den
Buͤchern gegenwaͤrtig find,
Prud. Yind die Klugheit machet den Menſchen fo
meit vollfommenzdaß ex von Feiner: Beſtie darff ber
fchämet werden. - ER
Hum, Ein leutſeliger Menſch verdienet den Ruhm
ſeines Geſchlechtes gedoppelt.
Juſt. Und wer die Gerechtigkeit zu Dev Meiſterin
ſeines debens erwehlet / der folget dem Himmel: Da
ſo viel tauſend Sterne van dem Geſetze ihres allmaͤch⸗
tigen Schaͤpffers niemahls abweichen.
Pax.&s iſt ein groſſes wer dem Himmel folget;
Allein wer den Friede liebet / der wohnet mitten in dem
Himmel. —
Ver. Wolan wir erfreuen uns auf den groſſen
Gerichts⸗Tag / welcher dieſe Stunde wiederum iſt
ausgeblaſen worden. Aula
Ind. Wo niemanderfcheinet/ fo werde ich Diejes
nigen verklagen / welche in ihren Amts⸗Geſchaͤfften
keinen andern Ruhm erhalten, als daß fie nachlaffig
IND,
j ia Er. °
Pr,
136 Verkehrte
Er. Und ich werde stoeperlen Iiderfacher zu vers f
olgen haben: Etliche verderben die Bücher damit
te Feinen Sefer anteeffen; Etliche Fauffen und vers
chlieffen ſie / daß der begierige Lefer eben fo wohl ner,
hindert wird. | : |
Prud. Wo fein Kläger koͤmmt / ſo wollen wir die
‚Asifen leſen.
Hum. der wir wollen die heutigen Compli-
menten in die Cenfür nehmen, = |
Juſt. Ich dachte / wir wolten Diefelbige Gerechtig⸗
keit ſuchen / welche in Jungfer⸗Wachs bollret iſt.
Pax. Warum nicht die Gerechtigkeit / welche vom
Een und Glocken⸗Speiſe zuſammen geſchmiedet
Sritter Gendlung
Kunfzehnder Nufzug.
Mercurius.
[Die andern Per ſonen ſtellen ſich zu beyden
Seiten/und wird nochmahls geblafen.]
SEnwnach der Durchl. Apollo, aus wohlherge⸗
brachter Gewohnheit / noch mehr aber aus Ans
trieb einer unvergleichlichen Gewogenheit gegen das
Menſchliche Geſchlecht / heutiges Tages den laͤngſt⸗
beſtimmten Gerichts⸗Tag fortzuſetzen Willens ift:
Fe oc
— —
Als wird folches mit, Paucken⸗ und Teompetens
Schalt gebührender maflen Fund gethan/ darnach
ſich ein iedweder gu halten hatı bey Straffe / daß er im
widrigen Sal den Satyriſchen und hoͤniſchen Ge⸗
muͤthern
| mel _ 137
müthern zur Kurtweil foll übergeben werden. Und
ſolches alten zur offentlichen Jrachricht / welche den
durchdeingenden Klang / dabey die flüchtige Fama
ihre Pofaune nicht ſchonet / entweder zu zwey unter:
ſchiedenen mahlen gehoͤret haben / oder anitzo zum
drittenmahle noch hoͤren moͤchten.
Sritter Handlung
Gechzehnder Aufzug.
[Die innerſte Scene eroͤffnet ſich. Apollo
ſitzt auf einem Throne / zwiſchen vielen
Lichtern. Neben ibm ſtehen Pfycho
und Logo. Etwas davon ſtellet ſich
Mercurius. Die ſaͤmtlichen Tugenden
ziehen ſich naher gegen die mittelſte
Scene.] |
Apoll.
So werde demnach das allgemeine Thor zu un⸗
Ns fen Parnaflo wiederum eröffnet; Und fo wenig
die Welt Urfache hat / unſere Perſon vor einen Heid⸗
niſchen Goͤtzen / das iſt / vor einen gen des Groſſen
GOttes anzuſehen / um ſo viel deſto weniger hat ie⸗
mand Urſache dieſen Richter⸗Stul zu verwerffen /
oder euch bey ſeiner gerechten Sache ſich eines wie⸗
drigen Urtheilszubefahren: Geſtalt auch einem ied⸗
weden der freye Zutrit vergoͤnnet wird / welcher ſich
darch unſern Beyſtand einer gewiſſen Huͤlffe / oder
zum wenigſten eines bewehrten Troſtes zu verſichern
gedencket.
15 Drit⸗
Be . Vrkebeee Run
- Briecer € Sondlung |
Gichzehnder Aufzug.
Die Vorigen/Feltino, hernach Elevther?,
Bartolus, a) |
und. Apollo, es fin nd unterfehiedtiche eo }
nen vorhanden / welche fich vor dero Thron mit
ihrer demüthigen Klage einfinden wollen / und bite
ten alfo gehorfamft um Audientz.
Ap. Mas findes vor Perfonen ? ne
; a Ich ſehe ſie vor Koͤnige und vor Gelehrten
2 Sie mögen ſeyn / wer fie wollen. Unſer Thron
gehrauchet ſich einer gleichen und durchgehenden Ge⸗
Reit. (holet fie.) er
Elev, Durchl, Apollo, hier dene ein feene
Gemuͤthe / welches darzu geborenift/daßandere dienſt⸗
bare Seelen von ihm ſollen regiret und vond
Sclaverey der verfluchten Laſter abgeleitetevw
den. Allein da man ſich beflieſſen hat / das vo
Gott anvertraute Pfund nicht zu vergraben / und
dieſe freye Regirung bey den verfuͤhrten Menfchenz
Kindern zu verſuchen / fo hat ein boßhaftiger Kers |
fe / unter dem gefährlichen Nanıen Alamode,
den berfehrten Anfchlag gefaffet / mir und meinem
Anhange gu Trotze / die Göttliche und Meltlic 4
Freyheit Dber ben Hauffen zu werffen.
%
RE. Welt. 139.
auch eine ſolche Zuccht unter den Menfchen erwach⸗
fen iſt / daß fie lieber alles Unrecht über fich ergehen
iaſſen / ehe ſie dieſen vermeinten Land⸗Richter mit Der
geringſten Affronte beleidigen wolten. Alſo iſt an
dero Durchl. Thron die gehorſame Bitte / durch
kraͤfftige Autoritaͤt dem Land⸗Verderber ein Gebiß
ins Maul zu legen / und gebührende Vorſorge zu tra⸗
gen / damit die Tugendhaften in der Welt auch kuͤnf⸗
tiger Zeit ihren Platz behalten moͤgen.
Ap. Geliebter Freund / die Klage iſt von groſſer
Wichtigkeit: Wir wollen erweiſen / welcher Geſtalt
an unſern Orte nichts ſey verſaͤumet worden / welches
dem Menſchlichen Geſchlechte zur Wohlfahrt und
allen Tugendhaften zum Aufnehmen gereichen koͤnne.
Doch mas verlangen die andern Perſonen?
Bart. Ihr Durchl. mit Wiederholung der vori⸗
gen Klage nicht zu beſchweren / fo erinnere ich kuͤrtz⸗
lich / wie daß ich von der H. Aſtreæa zu einen Prieſter
dergeſtalt bin auserſehen worden / daß ich / den Goͤttl.
und Weltlichen Geſetzen zu ſchuldiger Folge / der Ge⸗
rechtigkeit zum Dienſte leben ſoll. Allein der Tau⸗
ſendkuͤnſtliche Alamode will mir alles zu Wachſe
machen daß ich mich faſt ſchaͤme / unter den Menſchen⸗
Kindern mit einem hohen Ausſpruche zu erſcheinen.
Daem .und ich habe aus Antrieb meiner Natur / oder
vielmehr aus Befehl desienigen Herrns / der über Die
Natur zu gebieten hat / der natürlichen Weisheit
nachgedacht / welcher geſtalt die vernuͤnfftige Seele
mit ihrem Zepter den Anfall der fleiſchlichen Bes
gierden commenditen ſoll. Immittelſt muß ich
wit hoͤchſtem Betruͤbniſſe erfahren / daß 9
— wohl⸗
140 Verkehrte
wohlgegründete Weisheit / unter den Namen einer
thoͤrichten Phantaſie / von hohen und geringen Per⸗
ſonen verſpottet wird. | 1
Ap. Es find drey Klagen / welche gleichwohl den
einzigen Alamode betreffen / und im Wercke ſelbſten
auf Die Abſchaffung dieſes eintzigen Bubenftückes.
Anſuchung thun. Doch was wil der Vierdte haben?
Spz. Jeh folge dieſen Herren nach; Sie haben,
mic) vonder verkehrten Welt loß gemacht/ mit dem
Bedinge / daß ich fo lange ſchweigen ſoll / big ich aus
der langen: onverſation werde reden lernen.
Ap. Wolan / unſerm Parnaflo iſt etwas groſſes
daran gelegen / daß dem Wercke mit eheſten abgeholf⸗
wird. Weil aber die Partheyen auf den ihigen
erichts⸗Tag nicht koͤnnen erfodert werden fo male
len wir gleichwohl das Unftige thun / und zwe vor⸗
treffliche Commiſſarios ernennen / welche fich aller
Umſtaͤnde wohl erkundigen / und mit ihrem ungegtueie
felten Zeugniſſe der itzigen Klage zu ſtatten kommen
ſollen. In waͤhrender Zeit wird unſer Secretarius
bernühet ſeyn / die klagenden Perſonen dahin zu halten /
daß wit an ihrer Legitimation feinen Zweifel tra⸗
gen duͤrffen. "ih
[Die Scene faͤllt zu / und verbirge ie {
pollo. Mercurius mie den Tugenden
bleiben dranffen.} Ta
Merc. Peine Herren werden verftanden haben /
was von Ihr. Durchl. begehret wird; Und alfe
ſteht es in ihrem Gefallen / durch was vor Mittel ihre
Perſonen legitimiret werden. Br. |
EI. Ich werde Feingt Legitimation — |
wei
-
22 2 141
weil ich allbereit unter die Expeltanten bin einges
fchrieben worden; Und da ward mit ein geflügeltes
Hertze zum Sinnbilde gegeben / welches mit einer
ſchwachen Kette gefeſſelt iſt mit diefer Beyſchrift:
RUMPEIUVR FERRUM,
Das Eſſen bricht⸗
Und haͤlt mich nicht.
NNerc,. Auf gutes Andencken dieſes Sinnbildes
heiſſe ich denſelben / als einen Bürger Diefes Parnam,
willkomen / und verfpreche/ Feine Muh zu ſparen / da⸗
mit alle Welt erkennen moͤge / wie hoch deflen Perſon
in unſerm Regiſter ſey geſchaͤtet worden. Doch
woran ſollen wir den Herrn erfennen?
Bart. Ich habe gleichfalls die Hoffnung gehabt
einen Dvt in dieſem Parnaffe zu befreten. Mein
Sinnbild war ein Schtverdt / welches unter einem
Schneeballe verborgenlag / mit dieſer Uberfchrift:
LIQVESCET MOLES,
Ich bin befchneyt/
„Mere. Mein liebfter Freund / er foll die Wirckung
Diefer Worte eher empfinden als er gemeinet hat.
2. was ſollich von des Herrn ſeiner Perſon guts
erfahren?
Dem. Ich will mich nicht ruͤhmen / ob ich in den
Buche der Tugendhaften Expe&tanten eingeſchrie⸗
ben bin; Doch dieſer Schau-Grefchen iſt mir vor⸗
laͤngſt von dem Durchl. Apollo verehret worden / da
ſich Die Sonne in ihrer Finſternis prælentiret / mit
dieſer Mberfchrift:
LA.
142 | Lerkehrte
Dohfolder&chen
Nitfinfterfeyn. a
Merc. Ich erfreue mich/ mit angenehmen Gaͤſten
beFannt zu werden; Und beflagenur die Ungelegens.
heit Des ißigen Gerichts⸗Tages/ darbey man in dem
Hauptwercken und in der Klagefelbft Feine Satisfa-
ction verfprechen fan: “Doch mit dem Borbehalte
daß die aufgefchobene Sache nicht — und gu
ihrem Schaden follaufgehoben feyn, Sillein werift
der Vierdte? | —
Spiz. Ich bin ein unbekannter Liebhaber der Tu⸗
gend. Mein Sinnbild iſt eine Bratwurft und
Sauerfraut/ mit der Uberfehrift: —*
ORNAT ET SAPIT. 4
Des Krautes Zier 3
Schmeckt euch und mirr.
Merc. Ich weis von dem Bilde nichts; Die Sa⸗
che muß beſſer unterſuchet werden. Hier ſind Per⸗
fonen / welchen ich das Amt überlaffe, ber meine
Herren twerden fo wohlthun / und in meinem Logins
mente fo lange verziehen / big die Gericht&Expedi-
tiones möchten vollzogen ſeyn. Per
ES
Drit⸗
J — =
Men
ie
Sritter Gandlung
Achtzehnder Aufzug.
Spizwiz und Die Tugenden.
Spizw.(adSpetat) |
J Hr Leute / ich will euch mit gutem Gewiſſen was
BDoertrauen: Wenn mir iemand den Weg zu den
Ratten⸗Neſte hinaus wieſe / der waͤre mein beſter
Freund. Ich wolte dort unten ihrer hundert fin den/
welche mich nicht verachten ſolten / wenn ich mit
Bratwurſt und Sauerkraut aufgezogen kaͤme. Nun
wer kan ſich in aller Leute Maͤuler ſchicken? Ein an—
dermahl will ich ſprechen: Auſtern / Citronen und
Spaniſcher Wein.
Ver. Hört doch / ihr unbekannter Menſch / wer hat
euch Macht gegeben / in dein Parnaſſus zu erfcheinen?
Spiz. Liebe Jungfer / der hat mir die Macht gege⸗
ben / der den Weg bis hieher gepflaſtert hat,
_ Ver. Wer beyuns erſcheinen wil / der muß die
Wahrheit lieben. Au BR |
- Spiz. Es hat noch Fein Menfch eine Luͤgen von
mir geſehen. So wahr / als ieh da ſihe / was ich zus
ſage und halte / das iſt gewiß. — —
Ver. Aber ich ſehe gleichwohl / daß eine falſche
Paruqxve ein poſſirlich Haupt verbergen ſoll. |
nu 1 Sa . [Sie zen yts ihm ab,]
Spiz. Es iſt feine Paruqpe / es iſt nur eine Nebel
Kappe. | | |
Ver. Der Parnaflus weis von Feiner —
—
—— Verkehrte
Koppe. Sch halte euch vor einen Lügner und Be⸗
truͤger. | £
Spiz. Ich habe ein Geluͤbde gethan / daß ich J
Frauenzimmer will Zügen ſtraffen. Fr
Ind. Wer unfern Barnaffus befehreitet / muß
fleiffig fepyn. Doch aus diefem Ermel gueft Fleiſch
herausiwelchesnach Saulheit flincket: —
Spiz Ich Fan nicht davor / daß die Jungfer foeine
dünne Naſe hat. —
cten⸗ Ka⸗
Erud. Und im Kopffe ift der gelehrte Poeteneſe
fen gar eingefallen / da wir doch niit ungelehrten
nichts wollen zu ſchaffen haben. — *
Spiz. Das machts / daß ich nichts —
be. Die Humi und Vapi blaſen den Kopff
aufalsalle Gelehrſamkeit. —
Prud. Zum Wamſte guckt der Narr heraus da
wohnt Feine Klugheit. a |
Hum. Und im Nürken ſteckt ein Bratſpies da
wohnt keine Höfligkeit. a
Tuft. Der Sammt ⸗Peltz ift geſtohlen da wohnt
Feine Serechtigkeit. <a
Pax. Und hier im Schieb⸗Sacke ſteckt eine hintere
liftige —— wohnet kein Friede. a
Spiz. O ihr Jungfern / ſeht was in meinen Hoſen
ſteckt. Sch habe kein Geld / da wohnet kein Reichthum.
Ver. Du nichtswuͤrdiger Menſch / iſt es moͤglich/
daß du mit dem ſchaͤndlichſten Betruge den erlerch⸗
teten Parnaflum verfinftern wilſt? Du bift nicht
mwerth/daß Die unfere Augen gegönnet werden. Aber
was du verdienet haft Bas an du vielleicht in Dem
fehändlichfien Gefängniffe erfahren, Igebenab.]
u. Dric⸗
— u 5
Srtitter KHandlung
Neungehnder Hufzug,-
‘ Spizwiz, Mifericorde, Feftino,
| | \
| k Spiz.
| Bo gehet mir nattifch. Aber die Leute mögen
mich deillen / wie fie wollen / fo behalterh doch
den Ruhm / daß ich den Barnaffus gefehen habe,
WMil. Ach ihr elender Menſch / wiſſet ihr nicht / was
vor eine ſtrenge Gerechtigkeit an unſerm Hofe gehal⸗
ten wird? Wer die Tugenden zu Feinden hat / der
muß entweder weichen / oder fein Glück hat ein Ende,
Spiz. IBer ıfl der Herr ? 4
> Mif Sch bin ein Bedienter an diefem Hofe/ und
aſſe mir meiftentheils die Gommillion auftragen
wennleine Borbitte bey dem hohen Richter ſoll eine
geleget werden.
—- Spiz. Sp fan der Here vor mich bitten.
- Mif: Deſſentwegen bleib ich in meinem Amte fo
. fange ruhig / weil ich die Vorbitte durch bedachtſame
Klugheit niemahls zu meinem Schimpfe ausſchla⸗
gen laffe. Br
- Spiz. Aberdamit verfaumet ihr euer Amt,
Mil. Mein Amt wird erfüllet/wenn ich euch einen
guten Rath gebe / wie ihr der Straffe entfliehen fols
tet. Doch diefer Freund wird euch beffern Beſcheid
Sen. gehet ab.)
Feft. Hort doch/ihr Kerl / wo ihr das Thor zum
Parnaflo ſuchen wollt /fo en ihr Zeit. Wo —
| 62
- ER VPE
|
>
|
1
146 Verkehrte
Betrouͤgerey vor den Nichter-Stuhl Fommt/fohalte
ich Davor / ihr muͤſſt in ein Loch hinunter Flettern,
darin ihr die Zeit eures Lebens weder Sonne noch
Mond zufehen Frege i |
Spiz. Die Schuld liegt an mir nicht. Weiſet mit
den nerhften Weg; Ich will davon lauffen/ehemich
der Hochzeitbitter verlefen fol. -_ 7 1
Feft. Kormt/konit/ieh will euch führen, Schmale
J *
J
— (en
Eu,
’
te bald in die Welt geſchicket werden, da bedarffih
gute Bekannten / und alfo will ich weder bey cuch
noch bey andern wasverberben. Br
Spiz. Sich höre wohl, meine Bratwurſt um
Sauerkraut hat euch das Maul waͤſſerich gemacht,
Führt mich nur an den Ort / da ich die Gevichtefchaf
fen Fan; Ihr folltfehen / wie hoch ein guter Freund
in meinen Augen geſchaͤtzet wird.
Feft. Von ſolchen Sachen rede ich gerne wenn
fie geſchehen ſind. lsgehen ab.
' ‚Melt, 105
" Dierdterandlung
Erſter Aufzug,
Logo, Pfycho, Singular...
Log.
Er Herr habe fehonen Danck / vor die
reundſchaft; Wir wollen in feinem Haufe
Sals Fromme Gäfte leben,
Piych. Und mas fo mohl ordentlich als extra
wird zu bezahlen ſeyn / das foll alles vor unferm Ab⸗
fehiede richtig abgeführet werben. |
#; — nehmen mit dem ſchlechten Hauſe vor
lieb. Weil ſie mir das Geld vor andern goͤnnen wol⸗
len / ſo will ich die Ungelegenheit auch mir lieber goͤn⸗
nen / als einem andern. |
° Log. Wie wollen hoffen / es wird aufbeyden
& heilen fo gemacht werden / Daß bey dem Abzuge nie⸗
mand Urſache ba wird / einiger Ungelegenheit hals
ben um Verzeih | |
g zu bitten. |
Pfych. Unfere errichting beftehet in einge
schlechten Sefellfchaft/ alfo wird das Geraͤuſche von
uns gar wenig ſeyn.
Sing. Sie laſſen ſich helieben / und beſehen ihr Lo⸗
giament. Haͤtte ichs beſſer / ſo wolte ichs beſſer her
geben.
L.og- Wir find mitallem zu frieden.
K2 Vierd⸗
i verkehrte
Mierdter Handlung |
Anderer Aufzug.
Alamode, Spizwiz, Sylvius.
Spiz. 8
ugs / flugs / Herr / ich will euch den Det weiſen/
da ſie ſtecken. Hier im Hauſe haben fie Quar⸗
tier genommen. — —
Alam. Hat Apollo Commiſſarien geſchickt?
und der Wirth hat ihnen Das Haus zur Herberge
e
eingeraͤumet?
Spiz. Fragt doch nicht zum andernmahle; Was
ich einmahlfage/das muß wahr ſeyn. Da
Al Wie betrtigen wir die Kerlen ? all
Spiz, Wir wollen einen Befehl laſſen herum gez.
hen: Die Leute follen fo lange fromm fepn / bis die
Spionen wieder wegziehen; Damit muffenunfere
Anklaͤger gelogen haben. —
Al. Sch weis nicht/ob wir mit dem Anſch lage forte
kommen. Herr 8Sylvius, wasmeinetihe? ?ẽ
Sylv. Bir ſtreiten um unfere Gerechtigkeit / und
da duͤrffen wie nichts unter die Banck ſtecken. Ich
hielte davor / man verkehrte die Welt noch einma
ſo ſehr / daß ſie was rechtes aufſchreiben und erzehlen
fönten. Willes Apollo vor einen Poſſen aufneh⸗
men / der ihm bewieſen wird / fo kan er ſich deſto leich⸗
er einbilden / was ſein Urtheil vor einen Reipe&t bep
uns antreffen moͤchte. |
Al. Der Rath war nicht übel gegeben.
x
Sylv.
Syy Wenn wir von unferer Verkehrung ablief:
ſen / ſo kaͤmen unfere Feinde in Poffefion, und ſchick⸗
ten uns einen Refidenten uͤber den Hals / der als ein
„PerpetuusCommißlarius ſolche Froͤmmigkeit allzeit
. erfodernmöchte.
Al. Es bleibt ſchon bey der Keſolution; Wir wol⸗
len Die verkehrte Welt nicht verleugnen.
Sylx. Damitauch die Commiſſarien deſto tieffer
sin die verkehrte Welt hinein gucken fo will ich gleich
„zu dem Wirthe gehen / und willihn gegen feine Frau
P aufhetzen / daß er in der Haushaltung alles verdre⸗
hen ſoll. Ihr Andern / ſeht wie ihr quf der Frauen
Seite Was umgefchrtes anrichten koͤnnt: Damit
„dürften die Herren nicht viel über Die Gaffe gehen,
„and Dr. Apollo darff in den Legations⸗Koſten kei⸗
nae drittehalbGroſchen vor gefliekte Schuhe bezahlen.
Al. Der Rath iſt nicht zu verbeſſern. Herr Syl-
vius, thut ihr. das Eurige; Wir wollen ſehen / daß
auf unſerer Seite nichts verſaͤumet wird,
Nierdter Handlung
Dritter Aufzug.
Vexate, Ganfa.. ,
| ex.
Een weis nicht zmarum der Mann fo gutwillig
Bi Aula er unbekannteGaͤſte fo leichtlich ins Haus
Mm El ; / a |
Gank Es war ſein Wile; Wer konte darwider
ſtreiten? Ka Vex.
so _ ‚Derkehrte
Vex. " Vex. Sch habe habe die ge die Lehre von meiner er Sr. Matter: |
Ich ol mich in dem Eheftande vor dem erfien Zan⸗
cke hüten/fo werde ich alles Stzeitens uͤberhoben ſeyn.
GanſEs iſt wohl das beſte. Aber alle Weiber
haben die Kunftnicht gelernet.
Vex. Eheich dem ——
ſo laſſe ich geſchehen / was er haben will. Wer ſich
en es Doch endlich gefchehen laſſen.
Ganf. Unſere Nachbarin erfaͤhret es: Di iR
allemahl am — ſie der Mann wei
abgedroſchen hat. = |
a ex. Ich habe mich oft anihrem Erergpel eſp
ge
Ganf. Doch potz tauſend! wo find die Keller⸗
Schluͤſſel? Die fremden Herren werden trincken
wollen; Und to fie noch einmahl über den ‚Dürft
klagen / ſo ſchilt der Herr.
Vex. Loß Boch ſehen / in welchem Ehrbſite
werde ich ſie haben.
Mierdter Handlung.
Vierdter Aufzug.
Vexate, RUN
ev
Da Magd / hörft * nicht? die Herren wolln
trincken.
Ganf. Ja / ja / ich weis ſchon; Ich foderte gleich
die Keller⸗Schluͤſſel. Sing
| Welt. 151
‚Sing: Was gehoͤren denn die Keller-Schlüffel
zum Trincken? Ich will nimmermehr hoffen daß
Wein und Bier im Keller liegt. 5
Vex. Mein lieber Schatz / wo iſt das Getraͤncke
beſſer aufgehoben alsim Keller?
Sing. Ach daß ich doch mit einer fo uͤbelen Haus;
halterin befalbet bin! Was iſt mir denn der Ober:
Boden nüße?
Vex. Hein Hertzens⸗Kind / da ift Heu und Has
ber/vor Die Pferde.
Sing: Kan auch) iemand die Narrheit ausgruͤnden?
ein und Bier il des Menfchen wegen geſchaffen;
Es erfreuet Die Betruͤbten / und erguicket die melanz
cholifchen Seelen: Dennoch foll es mit Schimpf
und Schande in das unterterfie Loch verftoffen wer:
den. Hingegen was Die unvernünftigen Beſtien
freſſen / das foll mit groffer Pracht und Derrligkeit
aufdas oberfte Geſchoß getragen werden.
| res lieber Schatz / die Move bringts fo
mit ſich.
| ll Ein Narr mag die Mode erdacht haben.
Und du Magd / ich fage dir / wird morgen ein Tropf:
fen Bier im Keller bleiben / oder werde ich auf dem
Boden Heuund Haber antreffen / ſo will ich weiſen /
daß ich Herr im Hauſe bin.
Vex. Mein Kind / das Getraͤncke muß ja friſch
ſeyn / und das Futter verfault mir im Keller.
Sing. Esiffbeffer/ich laſſe was verderben / als daß
ich ſolche ungereimte Sachen vorgehen laffe:
Ver. Mein lieber vn ehe ich euch will zuwi⸗
der leben / ſo will ich ſehen / daß morgen alles gefchafft
d
wird. K4 Sing.
u
152 | Verkebrte —
Sing. Yun Magd / hudele Dich nur dißmahlvon
meinen Augen weg. 6GSsie geben] |
Dierdier Handlung
Hünffeer Aufzug. —
Die Vorigen und Fix.
BiR. = u
: funaetean der Meifter laͤſſt euch rät |
Dſchickt euch hie den Trauer- Mantel. u
Vex. Esift gar gat, Sprecht / ich laffe euren
Meiſter gruͤſſen. —
Fıx. Groſſen Danck von ſeinetwegen.
Sing. Höre doch / Junge / ſoll diß ein TrauerMan⸗
tel ſeyn? Frage doch / ob dein Meiſter die Gedancken
bey den Juden verſetzet hat. Ich werde mich fo ſchim⸗
pfen laſſen / daß ich in dem Mantel zur Leiche gehe.
Fix. Sch ſehe nicht / was dem Mantel fehlet.
Vex. Mein Schahz / es iſt ja Mode / daß die Mans
tel fo gemacht werden. Er nehme ihn nur um; Er
wird ſehen / daß kein Stich daran verderbet iſ.
Sing. Frau / macht mie der Poſſen nicht zu viel.
Ich merde in einem ſchwartzen Mantel zu Grabe
schn: Mein Ehren-Kleid in der Hochzeit if ſowar
geivefen. Die Leute hielten mich gewiß vor einen
Narren / wenn ich mit der Hochzeit⸗Farbe ins Trau⸗
er⸗Haus Fame YA.
Vex. Mein Schag ı der Hochzeit: Mantel wa —
urtz / und der Trauer⸗Mantel iſt l ang. —3
—
—*
n
Fix. Was fchiert fih mein Meifter drum ?
Rennes ihm bezahlt wird, fo verbremt er einem den
Mantel wohlmitblauen Papieran
Sing. Laß mich vor Die Bezahlung forgen. J
Vex. Mein Hertzens⸗Schatz / er thue es doch
nicht: Man muß ſich in Kleidern halten wie andere
Leute. Es iſt der bloſſe Gefatter / und er nimt nur
den langen Mantel im Hauſe um; Dencke doch / was
ſie ſprechen werden.
Sing. Ichwill nicht; Der Trauer⸗Mantel muß
roth ſeyn. Und Frau / wo ihr einen Schleyer umbin⸗
det / fo muͤſſt ihr den Saum mit rothem Bande ein;
faſſen / ſonſt will ich euch im Trauer⸗Hauſe ſchimpfen.
Vex. Nun Junggeſellgen / geht doch / und ſprecht /
euer Meiſter ſolls machen.
ix. Ich wills beſtellen; Und an ſtatt ver Man;
telſchleuffe will ich laſſen ein Paar rothe Tompeter⸗
Quaſten machen. |
- Dierdter Handlung -
EGechſter Mufzug,
Singular, Vexate, Ganfa, hernach Negro,
ER PRFRREENSTERTATICERE,
———6at
————— ſind drauſſen.
Od Vex. Sprich nur / ſie ſollen das Ihre machen.
— R5 Sing.
ns
Ze
154 Verkehrte
Sing. Was ſind vor Leute da . ......
Ganf. S) ich ſagte nur der Jungefrau was.
‚Sing. Sch will wiſſen / wer die Leutefepn. Laß fie
herein kommen. —
Ganf. Ich kans wohl geſchehen laſſen.
Vex. Mein Kind / ich will waſchen: So hab ich
die Waͤſcherin beſtellt; Und weil es mit dem Ofen
gar gefährlich ſteht / habe ich den ———
beftelit/ver foll den Kuß herunter ſtirlen / damit wir
Fein Unglück haben. — *
Sing. Was hilfft mich das Geplapper? Ich will
die Leute ſhen. Bi
Ganf. Ihr follt indie Stube kommen.
Negr. Gott gebe euch beffer Gluͤcke. 2 |
Blane. Einen guten Tag / Herr. u |
Sing. Was wollt ihr? —
Negr. Was wird fo ein ſchwartzer Kerl wollen?
Ich foll irgend ein Loch beſehen / da die Finſternis zu
f
dicke werden will. Die Jungefrau fürchtet ſich ims '
mer/das Schwarke möchte zur Unzeit lichte werden,
Siag. Ich verfiehe nicht / was ihr wolet.
Negr. Das will ich: Ich ſoll vor der Badſtube
in den Schlund kriechen / und ſoll die ſchwartzen Vo⸗
gel ausnehmen. | BT
Sing. Aberwaswollt ihr? _
Blanc. Ich foll das weiſſe Gerathe waſchen.
Sing. Ohne Zweifel find meine Hemden / meine
Schnupftücherund Halskrauſen auch dabey.
Blanc. Oja / fie ſollen ſchon gewaſchen werden /
daß der Herr zufrieden ſeyn kan. < PT
| Ing.
WE a
"Sing. hr Leute / was fangt ihe Doch in meiner
Haushaltung an? Soll ein Mann die fchimpfliche
Arbeit verrichten / und hingegen eine geringe Srau
fol die Hand anmeine Waͤſche legen? Flugs Fehrt
mirsum: Der Mann foll meine Waͤſche verfor;
gen / und wo mir die Beſtie nicht das Dfenloch rei:
ne machet/fo will ich fie in den Rauch hengen/ daß fie
verfehrumpfen follyals eine geräucherte Gans.
- Negr. Meinet wegen / wo die Waͤſche nicht ger
JE er iſt fo will ich der Joth wohl
abhelffen. |
Blanc. Aber hätte ich gewuſt / daß ich zu Diefer Ar⸗
beit gut genung wäre / fo hätte ich wohl Fönnen zu
Kaufe bleiben. | |
Vex. Mein Schaß/ es ift ja gleich viel / mer die
Arbeit thut / wennſie nur verrichtet wird, Laß esnur
darbey bleiben / wie es vor diefem gemefen ift.
Sing. Frau / mir iſt es nicht ein Thun. Dor dies
ſem koͤnten lauter Narren gelebet haben / muͤſte ich
darum auch einer mit ſeyn? |
Vex. Aber mein Schatz / wenn ich bitte? Die Leu:
te tragen uns aus. Thut doch mirs zu Oefallen ;
Ihr aut es ja wohl/ daß ich euch) Feinmahl zuwider
bin: Laſſt mir nur die Freyheit / daß ich in billichen
Sachen bitten darff. |
Sing. Wenn die Weiber mit Befehlen nicht
fortkommen / ſo fangen fie an zu bitten. Aber ich va:
the euch gutes / macht mieden Kopfnicht warm.
Vex. Wirhaben doppelte Arbeit : Der ſchwartze
Kerlwird uns mehr verderben / als zehn Waͤſcherinen
wieder gut machen. IR
Sing.
156 | Verkehrte u
"Sin. gaffe mie den fehtuargenKerlenumgef bi himpft
Wenn deine Waͤſcherin ſo lange wird im ſchn N
Loche geſteckt haben / ſo wird fie wohl noch hi
ausfehen. Ich ſage noch einmahl / mache pe
‚haben willyoder der Haus-Sriede hat ein Ende.
Vex. Nun ihr Leute / geht doch hin; Und re
doch bezahlet werdet / ſo theilet die Arbeit mit ina
der / wie der Herr will.
Bin Werde ich vor dem WafesSaffe nid
128
R ar st en
auch
er
funckeln. a
Blanc. Und werde ich nicht eine ſchwarhe Waͤ⸗
ſcherin ſeyn. —
Negr. Was von der Waͤſcherin in ei
ſteigt / * bleibt in der Feuermaͤuer klehen.
Blanc. Und was ic) igo herunter tehre / das fo
vor dich. hr
Sing. ch Fan meineOrdre nicht zweymahl
Hubeit euch, fort/ und, verdient euer Geld nicht
Suͤnden. NR
Vierdter Gandlung
Sicbender Aufzug, 4
Singular, Vexate, Ganfa mif einer 4—
Waſſtrkanne. |
Ganf. |
Err / die vornehmen Gäfte laſſen ſich befeh len /
und in einer Vierthelſtunde wollen fie kommen. 3
‚Sing. Wollen fie ſchon kommen? So
wir in Zeiten anrichten. Doch was hafkdu in der
Kanne? Ganf.
| Be m
Ganf, Herr/ichhabe Waſſer geholet; Sch wolte
das Fleiſch einnsaffern. BEENDEN
Sing Du Narr / wenn noch was vom Blute dar⸗
bey iſt fo ſchmeckt es viel beſſer / als wenn vie Kraft
durch das Waſſer ausgezogen wird. Flugs trage
das Waſſer wieder in den Brunn.
Vex. Mein Schatz / das Fleiſch muß ja waͤſſern;
Es geſchicht ja bey allen Leuten.
Sing. Was gehen mich alle Leute an? Ich will
aber das Fleiſch nicht gewaͤſſert haben. Wenn ich
| En y Gewaͤſſerten fehnen werde / fo will ich
Fiſche freſſen. Fa: -
| ö Vex. So gehe doch / und gieſſe das Waſſer weg.
Sing /Ich will haben / ſie foll das Waſſer in den
Brunn gieſſen.
Vex. Mein Schatz / warum fol das arme Menſch
ſo weit hingehen? Im Brunne iſt ohne dem Waſ⸗
ſer genung. | |
Sing. Warum follaber die Gabe Gottes um⸗
kommen? Ich will es haben; Es ſoll nichts verder⸗
ben. Trage das Waſſer wieder an den Ort / da es
hin gehoͤret / oder ich ſchmeiſſe Frau und Magd zu⸗
gleich hinein. RAN) Sn
Vex. Nun / nun / mein Schatz / ſeyd nurnicht böfe;
Wir wollen gerne gehorſam ſeyn. ar
Ganfa (gebet ab.) BELLE
Sing. Aber toie flehts um die Tractamente? Ha;
ben auch die Gaͤſte was rechts zufreffen? /
Vex. Mein Schakrforget nur nicht davor; Wir
wollen ſchon damit beſtehen. —
Sing. Ey Die Weiber bilden ſich manchmahl einen
* | groſſen
158 Verkehrte . |
geoffen Handel ein und wennes zur Sache felber
kommt ſo müffen ſich Die Männer ſchaͤmen / daß fie
Narren uͤber die Eyer gefeßt haben. Ich will wiſſen /
was wir zum beften haben. | F
Vex. Mein Schaͤtz / erſtlichen eine Suppe/ dar⸗
nach Fiſche / gekocht Fleiſch / gebraten Fleiſch / Geba⸗
ckens / Zugemuͤſe / und immer ſo fart.
Sing. Seyd ihr denn ein Narr? Was folldenn
die Suppe zum Anfange? Gie ſchickt ſich auf Die
Letzte / wenn ich den Magen mit dem Trincken erkaͤl⸗
tet habe / fo wird er kaum wieder erwaͤrmet.
Vex. Mein Schaß/ trincken wir doch Wein / der
wird den Magen wohl waͤrmen. Die Suppe ſchickt
fich deſſentwegen / daß fie denhungrigen Magen zur
harten Speiſe gewoͤhnen ſoll. | 1
Sing. Srauy ihr hört ſchroͤcklich das Graß wach⸗
m Ich will es haben / die Suppe fol auf Die Letzte
ommen. —
Vex Nun / mein Schatz / ſo will ich zu frieden ſeyn;
Ich will die Fiſche zu erſt herein geben. zu
Sing. Wieder ein Narrenpoffen. Die Fiſche
müffen ſchwimmen / damit iſt es Zeit / wenn wir gef
fen haben. BE 8—
Vex. Mein lieber Schatz / ich will die Gerichte
‚herein bringen; Ordnet fie nach euren Gefallen;
Ich will mich weifen laſſen. | —J
Sing. Es iſt recht. Schaffe mir iemand herein? /
der Tiſch und Banck zu rechte ſetzt. BE
- Vex. Ja / ja / ich wili den Koch ruffen. Meiſter /
Schmeks, kommt Doch ein Bißgen herem.
Vierd⸗
Vierdter Sandlung
Archter Aufzug,
Die Borigen und Schmeks,
| Schm.
agfuingefenupg bin ich. Wo wir anrichten follen)
>eV {0 bin ich parat. F
% an fragt nurden Herrn / wie ihrs ma⸗
chen ſollt. | | |
Schm. Es iffmir ein Thun. Wird mirs recht be⸗
fohlen / ſo kan ichs recht machen: Wenn ich Leute vor
mir habe / die es beſtellen / fo mache ich Bratwuͤrſte
von Schnecken und Heringen.
Sing. Wer hat’euchbeftellet?
Schm. Herr / es iſt zu mir gefchickt worden.
Sing. Es koͤnte viel geſchickt werden. Hoͤrt doch /
ich will euch was anders zuthungeben. hr verſte⸗
het euch wohl aufs Caldaunen⸗waſchen: Erloͤſet
doch den Kerlen aus der Badſtube / und wafcht an
feine Stelle; Wenn auch die Srau in der Seuer-
maͤuer fertig ift/ fo lafft ſie her ein kommen / die follen
mir aufwarten.
‚Schm. Herr / ich bin ein ehrlicher Meiſter / ich laſſe
mich nicht ſchimpfen. Er bezahle mich / ſo will ich mei:
ner Wege gehn. F—
Vex. Mein Schat / erzuͤrnt doch den lieben Mann
nicht; Wir moͤchten ihn auf unſer Kindtauffen wie⸗
der heduͤrffen. 3*
Sing. Ich begehre ihn nicht zu erzuͤrnen; ar
ihm
x
welt, 159.
z—— an
I ..1.,.'.,,Meikeuete une
ihm ver ſprochen iſt / das ſoll er haben; Aber mas ich
ihn befehle / das fol er auch arbeiten, Ich ſage noch
einmahl: Laſſt mir die zwey Leute wiederkommen / die
ich begehre / oder ich thue was / das ich Die Zeit meines
Lebens nicht gethan habe. se
Schm. Sch bin mein Lebetage mit viel wunderli⸗
chen Leuten befant gervefen. Aber ich laſſe mirs lieb
ſeyn / daß ich von meinem Amte abgeſetzet werde
Wer weis / was ich noch kochen müfte? Ich muͤſte
ihm doch die Schmerlen mit Caſtanien füllen /die
gebratenen Sänfemit Sauerkraute / und Die Rebhuͤ⸗
ner mit Herings⸗Milche. gehet ab,
Vex. Mein Schatz / ich will DieSeuteruften.
Sing. Bleib nur hier; Sie find gerufft genunge
Vierdter handlung
Eilfer Aufzug.
ER
Singular, Vexate, Negro, Blanca gang
geſchwaͤrtzt Ganfan.
*
FR —
« —
wu ——
—
Sing. IN
Ay Ommtheriihe Leute, ich will euch was zuth
> geben. Die Gaͤſte wollen bald kommen / und ie
darff mich nicht ſchimpfen laſſen. —
Negr. ayjay wie wollen gerne helffen handlan—
gen; Was auf die let in der Schuͤſſel bleibet/ das
ift unfer. [Siebolen einen Tiſch
Vex, Wo werden wir das Tifehtuch haben / Daß
wir den Tiſch Decken Fonnen? 2 r
an .
x
Welt. 161.
— Imefraues es iſtſhond —
Sing. Was zum Element wollt ihr mit der Sn
fchemachen?
Vex Mein Schatz / wit werden ja die Speiſen
nichtaufdas bloffe Bret feßen. \
Sips.So höreich wohl / die Speiſen ſollen aufden
| ih 0cfege werden ? Ey / ey / was vor einen Nar⸗
ven habe ich an Deiner Hochzeit ins Haus kriegt!
Die Dale legemir auf den Tiſch / daß ich drauf ſi⸗
Br |
wi Vex, Mein Schatz / wo bleibt denn das Eſſen?
Sing. Wo wirds bleiben? Iſt auf ver Dane
FR Kaum genung? Denke doch / was vor Bra⸗
gehet von den Speiſen in die Hoͤhe / den Fein le⸗
ndiger Menſch geneuſt: Doch wenn das Eſſen
Mievrig iſt / ſo kan man die Gaͤſte RU % ‚fie die
‚Seile ange en haben. —
Vex. Mein Schatz / wir wollen mm
wir neulich bey dem Deren Sevatter fallen.
‚Sing, Was hat mich der Senn ri f Me in
Hauf fegucommendiren? Ein ander magfir
— ſetzen / und mag ſich laſſen bey den Tü
en Hunden zu Gaſte bitten. We
Ihe ſitze / ſo bin ich dem Himme a aͤhe
Banck —* *
Vex. Yun mein Schatz / es mag ſeyn; Sch will
for Banck anrichten. 5
[Blanca und Ganfa bringen eine Schüffel
Sleiſch und einenledigen Krug. 1
‚Sing. Was fol[ das feyn ?
| FRE, ‚Vex:
IR | Verkebrte, n
Vex, Mein Schaß/es ift gekocht Slei d; DE
Gebratens foll bald folgen. i
. Sing. Zu was follder Krug?
Vex. Wirmollen das Bier drinne ef:
Sing. Frau / nun mercke ich / daß ihr in einem naͤr⸗
riſchen Zeichen geboren ſeyd: Was ſoll mir dag
Fleiſch in der Schuͤſſel? Da wird es kalt / ehe ich was
davon genieſſen kan. In dem Krug mit dem Sl
ſche / da bleibt die Wärmebenfammen,
Vex. Mein Schatz / die Leute lachen uns aus; &
66 Ha > fo viel zu gefallen / und laß das Steifc in
der Schuͤſſel.
Sinsg .Ich dachte/ ich kriegte eine Frau / ſo hab ich
eine Hofemeiſterin kriegt. Thue mir das Fleiſch an
den rechten Ort / oder Tiſch und Banck fol an dei⸗
N, ge Korff jegen.
er. ” strineken wirnun?
ng. Nare/haftdu nicht die Schuͤſſel Da ſchen⸗
| — = Se Faum / was Du mit ek nei
gBringe Pier her/undgeuß mirs in die Schuffel, »
ing — ft es — deinem Sopffe *
Ganf. Ey mein herhlieber Herr / laſſt mi
die Schuͤſſel zuvor — Es iſt mir ſelber eine
Schande vor Den Gaͤſten.
Sing. Je Du Schandvieh du haft lange meine
ſchwere Hand nicht gefühlet.
Ganfa, Ey Herr / ich bin der Schläge wegen ”-
x. Mein Schatiih oil ” gernethum. Aber, |
|
J
—— wa — "163
Aueh gef & gen; hogen; Undvapi daß ihrs 18 ebentoifft: Schrans
| made unferg Nachbars Magd/ der mufle
ſtattlich Steaffe geben. Da fiche ich macht mie
doch ein blau Auge; Eine Hurey die nicht flugs zum
„An. gand-Nichterkäufft,
Vex. OmenSchaß/laß doch das Menfchgchen
Sing. Wollt ihr die Schläge mit ihr theilen? Ein
Scheit Holk herz Sch will die ein blau Auge mas
chen das du vor dem Herrn Land- Richter nimmer⸗ |
mehr weiſen ſollſt.
[Er nime ein Scheit Holtz / und ſchlaͤgt
ſie um die boſteriora. Sie ſchreyt am
merlich.
Er — He! wilſt du mir ungehorfamfeyn? -
Gaal.Ach nein /Herr / ich will Fromm ſeyn.
Sing. Wilſt du mich beymLandrichter verklagen ? ?
Gan l. Ach nein / ich Fan nichts aufweiſen.
Sing. So gehe und hole Bier:
. [Siebringes * Krug / und — in
de Schüffel‘].
Vex. Mein Schaky follich nun das Gebratens
a bringen? |
Sing. Was habt ihr vor Gehratens? |
— Der geſpickte Reh⸗Ruͤcken wird wohl Bee
e
Sins. Iſt der Braten geſpickt? So muß ich Doch
i a * daß ich nur die Be nicht >"
"Vex: Ich dencke / es iſt gar recht.
Sing. Ich dencke aber nicht fo. Du LER das
) ft fett genung / das Pet du nicht ige:
*
J
—
=
| anders aufs Maul: “Sch will es aber
— — 2
Das Brod oo fol dur fpieen De das s Mm a
‚trocken. — — fr -
‚ Vex. Mein Herhens ⸗Schet/ Brod um Steifeh
koͤmm im Maule ſchon zuſammen.
Sing. Euch und andern — F lw vas
—— ) den:
Flugs veifit mie den Speck aus dem, nd
ſpickt ihn ins Brodd.
Vex. Mein Schatz/ werde ich den mh
meiner Bitte erhöret
Sing. Wer nichts ugesSitet den Fan ic m nich Jt
erhören. —
Vex. Nun mein Schatz, fo will ich doch gef
fam ſeyn; Ich will die Speife herein bringe — ber
Sing, Vrein/ich befinne mich anders, lugs ri raͤu⸗
‚met mie Tiſche und Baͤncke wieder weg; © 27 will
in der Kuͤche eſſen: So kan ich mit meinen & te
zuſehen / wie mit den Speifen umgegangen wind.
Ver. Achmein Engels⸗Kind / und wenn ich in inter
ner Bitte was gegolten habe 7 ach ſo erbarmet euch
doch hierinen/und verſtoͤrt mir Das Öigimnt in Da de
Küche nicht. —*
Sing. Was ich befehler darbey muß es bie en.
Vex Ach mein Schaß/ ich will alles geduldig Te
deny ihr moͤgt mich fehelten und ſchlagen / wie ihe
woilt; Nur laſſt mikeh den Schimpfinicht erleben!
daß ichin ver Küche anrichtenfol. 777°
Sing Eylaſſt mich gehen. hr@efindezn 38 iht
keine blaue Augen haben wollt / ſo greift zuzund ſchaff
mir den gantzen Plunderin die Küche, va
Vex. Ach Herr / ich bittenoch einmahl / um der
| ben ben unfehuldigen nen: — die uns” der Der liebe
— kuͤnftige beſcheren moͤchte.
Und ich bitte um der Speifen willn / die he |
Rn Bänftige verderben werdet. Fort / fort / die Zeit
ift kurtz /und die Gaͤſte fommen. |
ME er zeischt jiebineits. Dieandern folgen}
“Blanc. Ihr Weibergen / ift niemand) der eine.
Vopzäfcherin bedarffreheich mich weiß anzıche? Es
ift in einem Aufwaſchen / wenn wit eines mit dem an⸗
dern rein machen. Pur taufendmahl fehade/daß
mich. mein Guͤmpel nicht fehen fol: Denn er gehet
deßwegen zu mir auf Die Freyht weil ich was mit dem
Waſchen verdienenfan. Ach wuͤſte er / daß ich im
Hauſe einen Feuermaͤuerkehrer erſparen koͤnte / ee
gaͤbe mir noch einen ſechskoͤpffichten Thaler zum
Mahlſchatze. Doch laß ſehen wo geht der 2b) in
bie Kirhtdaß der Here nichtfehilt,.
„ Dierbeer Ganptung
> Zehnder Aufzug,
Blanca und Baldrian..
ald. (koͤm̃t.) |
Em Tag wiſtihr nicht / wo in dem Hauſe
gewaſchen wird?
Blanc. (ad Speitar.) hr Leute / da koͤmmt mein
bat er Schatz / mein taufendenglichter Ta-
batpfeife enmacher. Aber in der Geſtalt wird er or
geht kennen.
Er a Bald.
16... Verkebree *
Bald. Ich halte / das ſchwartze Thier hat den Ds
fen⸗Ruß noch nicht aus den Ohren gekruͤckt / daß ſie
nicht hören will, Sch will iemand haben / der mie |
pas Waſch⸗Haus weiſet.
Blanc. Was will der Here im Waſch⸗Pauſe?
su Ich habe was mit der Jungfer Wäfcherin
zureden. | *
Blanc. Sch gehe gleich hin. Wenn dem Herm
die Poſt nicht zu geringe ift/ fo Fan er mir nur ſagen /
was er verlangeete.. — 28
Bald. Der. mit der Jungfer Wafcherin mas zu
thun hat/ der offenbaret fein erlangen Feiner
fchwargen Dfengabe. 9 nn
Blanc. Wollt ihr euer Verlangen bey mir vers
ſchweigen / ſo wird euch nismand in Dem Gate
helffem. — * |
Bald. Se Jungfer Blanca, fepd ihre? Was zum
Seat hat die Schwaͤrtze und der Unflat zu, bes
euten? —
Blanc. Ach mein Schatz / der Ofen iſt uns in der.
Badſtube eingebrochen; Und weil ich. vor meine
Waͤſche ſorgte / a haberch mich felber verwarloſet.
Nun will ich hoffen mein Scheg wird mich wohl
abftäuben / daß ich auf ver Hochzeit wiederum vor
eine reine Aungfer pamren Fan. |
"Bald. Es hatnichts jubedeuten. Ich halte euch
gleichwohl in Ehren ;- Und auf Gefundheit des ſchoͤ⸗
en Anblicks will ich ing fünftige lauter ſchwartz⸗
verglafurte Tabak Pfeiffen machen. |
" Blanc. Die ſchwartzen Tabak Pfeiffen werden
ſchoͤne kommen / fonderlich wenn Der Tabak weiffen
Rauch
—X
5
= ie von — Ar ber mein In Schasmas
— en eur? er ER
Blanc. m) u cn Sf Sen im Haufe;
es koͤm o ha n wir zgelegenhe |
Bald Ich molfe fragen / ob er Tabak-Pfeiffen
handeln wolte. Iſt doch meine Handlung gar ehr⸗
u as h: 9 der daßich aller Ungelegenheit vorkomme /
"SE will ih gehen, Zinsen gehorjamen Abend/
meinliebes Echwaͤrtzgen. gehet ab.
4 ‚Bla oͤrt ihrs was ich vor ‚einen Fiebhaber:
kriege — wohl ein Edelmann beſſer com-
| R mentiren? Eu ta gehorſamen Abeꝛꝛd. Je
| e: ) Eid nicht: flugs heu Be U Hochjeit machen / ſo
— — eine —— Flache dargegen
wuͤnſ Doch) es wird Zeit in die Küche ſeyn/
E m Sehte mir der. Herr einen BEINE ‚Abend
en / den ich weder ben gu noch dem
Sf weife duͤrffte.
Dierbter handlung
Eilfter Aufzug.
Enak, Kan
2}
1 sing nur. vorbey / und
*
Stes — daß wa —— Land⸗Richter ein
ey Gefallen Daran gefchicht, po bin ich zu alem gar
* *
er EAN“. ‚Spiz.
| | |
A
$
68; >. ur... OE_ " _ _ a
© "sp ifEnicht anders: Wir m im G En )
miflarien aus, dem Parnaffo ftatlich zum Narren
haben; Bis wir Ürfache kriegen daß Par eine Tracht
Schläge mitnehmen fönnen. Der Maı em F
gantz zum Narren / ſo haben wir ihn toider die
aufgeheßt: Ich will nun die Weiber in den Hat
jagen ‚damit mögt ihr das Eurige auchthun/ bie ı Jet J
Kre⸗ 9 Commiflarien ausgel et.
ch habe ——— Land⸗Richter ne lich
ir Suhsioh zubandten. Meine Schulbigkeit €
ſtrecket ſich weiter / als hieher. Bas
Spiz. In der Come die iſt es am beſten / daß man
Feine Saumacht; Se naͤrriſcher e8 ablaufft /defto:
beffer koͤmmt es Apropos. In deſſen fein Diener
En. Ich recommendire mich jufeinerAffedti N ı
ER
— Nierdter Gandlung
er Aufzug,
ir: VERRR-
giön Inen elle Tag / meine Frau Ich
8 "bin verlanget worden / daß ich ihrem Liebſten zur
Mahlzeit aufwarten fol; Alſo leg ich meine Schule
digkeit ab.
Vex. Mein Herr / ich haͤtte Urſache / daß ich mich
uͤber dero Ankunft erfreuete; Allein ich weis nicht /
wie mein Herr alles umkehrt. Die Bi wird
ſehr verdreht ablauffen.
nn
*
a welt ERDE...
Der? thim Haufe muß füneguft haben.
Ich bi ale Sachen gewohnt; And wer ich
anzu komme / wollen wir deſto eher. fertig werden.
Dodhiſt er hier in de Stube? en
Veẽx. ——— ſeyn —
„En. Er hat meines Kopffes viel: Vor dir Daft
eiebim ich fieber‘ in der Küceralsinder — >
[Rechte
—— Ach es ſey dem Himmel geklagt / was vor
: Se und Hertzeleid ig bey meinem munderlichen
Manne erdulden muß. been wo fi nd Die Pen
aber, erhöret ie naͤrriſchen ſe
zu gefallen thun? E nur eine Schande / daß
andere Leute ſollen darbey ſeyn: Nun will er gar auf
dem Tiſche Feuer machen / und auf dem Herde ſollen
wir eſſen. Ach wenn ich doch dieſe Viertelſtunde
2 ‚fterben ſolte; So möchte der ungeduldige „
ann fein Haus umkehren / wie er wolte und ich > ©
duͤrffte mein Hertzeleid nicht als ein armer Wurm in
—— | | |
Die det Bandiung
Srepzehnder Aufzug,
Vexate, Duplicia_..
%
(Sm nn —— Wie ſo melan⸗
Vex. Wer im Hauſe sufoegen hat / der findet im;
mer
il
Fr
176 ‘ Derkehrte | 4
ae ame aa ET TEE Re —— Kr
mer was naͤrriſches/ Darbey Das Lachen verboten
„wild, —— F er
© Dupl Ach Hertze Fr. Nachbarin/ihrdürfft eure
Noth bey mir nicht verſchweigen: Itzo begegnete
mir der Koch / der hat mir ein Langes und ein Breites
von eurem Zuſtande geſchwatzt —
Vox.Und ich wolte mein Leid gerne in mich freſſen.
Dup!. Ben Leibe nicht, Fr. Nachbarin / esiftmehr .
daram gelegen. Die Nareenpoffen find tie eine
kleine Peſtilentz: Wenn ſich Die andern Maͤnner
mit anſtecken lieſſen / ſo haͤtten die Weiber ihre beſten
Tagehgtt. an.
‚ws
Vex. Ich bin unfehuldig. Wo es;
koͤmmt / ſo gebt mir meine Perſon heraus
mich in gutem mit ihm vertragen. J—————
Dupl Pfui! ſchweigt ſtille und thut dem weibli⸗
chen Geſchlechte nicht den Schimpf an. Heute ſol⸗
len die Männer erfahren / daß die Weiber nicht ſchul⸗
dig ſind / dasgeringſte zu leiden. gehet ab J
Vex. Sp falle ich immer tieffer in mein Ungluͤck;
Und ſo werde ich an dicheutige Gaſterey muͤſſen ge⸗
dencken. | | Vierd⸗
u
|
| FE wear —3 ——
NVierdter handlung
Vaierʒehnder dlufzug.
Verfienimvero, Qvoniam, Sicfic, Identi- |
— eromen
ESO habe ich meine Reife glücklich zuruͤcke gele⸗
SS get/und dasjenige / was andere in fuͤnff bis ſechs
Jahren zu Ende bringen / dieſes habe ich nicht einmal
‚info viel Wochen dergeftalt abfolviret / daß ich den
Degen mit Ruhm und Ehre ander Seite trage / und
in alien vornebinen Compagnien mit an die Herren⸗
Taffel gezogen werde. Und ift mir vecht/fo folgen
mir etliche Leute auf dem Suffe nach ‚welche bey mir
wegen glücklicher Wiederkunft in das Vaterland
‘ihre Gratulation ablegen wollen. Sch fehe es
wohl / daß fie des Schulmeifters Untergebene ſeyn /
und ich kenne fie wohl / wie fie heiſſen. Doch es ware
meiner Reputation zumider/ wenn ich fie kennen
folte; Und das fan einieder gedencken daß man
in deep Wochen / geſchweig⸗ denn in anderthalb.
Monathen des Daterlandes felbft vergeffenfan.
Qvon. Clarifime & Dottifimen.
Nihil. Der Titul iſt zu fchlecht: Es muß heiffen
Se | r |
Ergo. Ich habe eine gereifete Perfon gefehen/die
& hießer —— So plump fangen wir
die. Sache an; Und wenn der Limmel verſchuͤttet
wird / ſo legt die Muſik und alles im Quarge. |
Ver.
17256; Derkebrte
Ver. er finddie Herren? Zu mern wollen
wollen zu Dem Herrn. | J
Verumen. Ich kenne ſie nicht.
on. Ich bin A Qyoniam, ichhabe / als
Primus, manch Kehr⸗Groͤſchel von ihn eingefodert;
Itzt gleich vor fieben Wochen blieb er mir Das legte
uldig. | | | |
Ver Ich Fan mich nicht befinnen. |
Sich Weis der Herr nicht Davon / wie un der
Schulmeiſter etwan vor eilf Wochen über Dem Vo⸗
gelſtellen ertappete / und wie er uns den Buckel mit
Dutter⸗Strietzel van eichen Holtze ſchmieren
unte? a “ *
Ver. Der Herr trifft die unrechte Perſon an.
Ident. Ich weis was: Vor acht Wochen wol⸗
— * 2
os —
u
ten wir Birnen flelen/ und ba der Bauer kam / ſpra
gen mir. über den Zaun / daß der Herr mit feinen Di
fen an einem an hangen blieb. BG
Ver. Gewiß ich höre Sachen / davon ich Feine |
Wiſſenſchaft habe, M BR
Nıhilom. Eg fan unmöglich alles vergeffen ſeyn.
eis der. Herz nicht/ wie vor einem Vierteljahre —
unfere Artillerie mitden Schlüffel-Büchfen ablieff?
Ich molte ihm noch das Plaͤtzgen meifen / da er ih
hin gebrannt hat. | —
Ver. Sch weis nicht einmahl / was eine Schluͤſſel⸗
Buͤchſe vor ein Ding iſſt. —
Erg. Zum Element / ich kan die —56 nd⸗
ſchaft nicht gantz aus dem Augen ſetzen: 8 der
Herr nicht / wer ich. bin.?
er.
—
wer. Schfeheihn vor einen rechtfchaffenen Men;
| Pa Reiſe habe ich ſo viel nicht
# Be daß ich Die. Leute von dem erften Anfehen ken⸗
Erg, Weis der Herr nicht / wie ich Die Lection
allemahl auf meinen Mante- Kragen ſchrieb / daß
er fie herunter leſen Funte? SER.
\ Ver. Was heifft Le&tion? mas Mantelfragen ?
Erg. Er fomme doch in den Garten; Ich will
ihm die Schminck⸗Bohnen weifen/die wir mit einan⸗
der gefteckdhaben: Denn die Helftebin ich ihm da⸗
von ſchuldig. — EEE
Ver. Auch dieſes verftehe ich nicht / vas Schminck⸗
Bohnen ſind. BEN J
Erg. Die Tholen leben noch / die wir mit einander
ausnahmen. Der Herr gedencke doch an ſeinen
alten Freund und Bruder.
Ver. Mit einem Worte: Sie bemuͤhen ſich nicht
meinet wegen; Sie muͤſſen die rechte Perſon an⸗
—
derswofurhen. Pe
Erg. Wir wollen das Vergangene auf die Seite
‚fe : Doch wird ung vergönnet ſeyn / dem Deren
bey feiner vornehmen Wiederfunft mit einer Muſik
" aufiutvarten. FE a De
Ver, Wenn fie die Ehre haben wollen, fo Fan ich
nicht darwider reden: Allein ich. bin hier zu Gaſte
gebeten; Und es mochte dem Wirthe nicht unan⸗
genehm ſeyn / wenn fie ihre Devotion gegen mich da⸗
ſelbſt ablegten. Ich gehe veran; Wollen fie fol
gen / ſo macheichihmen Addreſſe. [gebtab.]
Vierd⸗
—
m ip Verkehrte —
yierdter Gandlung
Runfzehnder Aufzug.
Dlie Fan, Blafius,Riziüs, Volante,
u letz lich Negro. a &
— — Erg. |
ea Er Here mußin einem vornehmen Sande *
ſeyn / daß er in ſehs Wochen iel vergefe
ſen hat
Nih. Es ift mieum ſechs Wochen au thun / fo bin
— ich eben fo ein ſteiffer Kerl; Und wer weis / ob ich mei⸗
* ne Stau Mutter, ‚Sprache nicht garvergefle:
Erg. Das befte war es noch / daß er teutfch on
fonft waͤre unſer Carmen vergebensgemacht
Nihil, Mein Rath ware wir verſuchten das Lied
mit einander: Wenn darnach vor der Tafel ein
Sau gemachet wird/ fo haben wir alle den Sch
u Lohne, Re
Vol, Serviteur, ihr Herren? Ich hoͤre / es nd.
Leute von nöthen / weiche eine Muſik befiellen follen?
Kan ich zur erften Vilione kommen / fo will ich
Bedenken tragenymit aufzuwarten. —
Erg. Es foll mir vom Hertzen angenehm fepn. i
Blaf. Wo find die Stimmen? Wir wollen es
zwar treffen: Doch es iſt um Die andern die nicht fo
perfect fingen.
. Riz. Wenn wir zuvor verfuchen/fe haben wir das
— bey der kgethan
—
® — | Welt. ER —8
Vol. Wer wird uns die Stimmen halten? Die
Rnaben haben mit ihren Briefen zu thun. Siehe
dao / wir wollen die Papire den guten Freunden auf
den Mantel⸗Kragen ſtecken. Nur mit dem Der
dinge / daß ſie uns keinen heimlichen Poſſen thun.
5 Eig. Ich will euch den Text zuvor leſen / Damit ihr
im Singen beſſer fortfommet. Wer ihn gemacht
hat / davon darff niemand Rechenſchaft geben. Ich
wuͤnſche mie die Zeit meines Lebens nichts / gls alte
VDeder / alte Thaler und alten Wein. Ye
_ Nihilom. Ich dachte / auch einenalten Schulz _
Mantel. Doch wir wollen zuhören.
Ergo. (liefes das Lich.)
FREH du Sechswochen /Kind /
——— Du fo zeitlich Fruchte?
. Einamder füngt kaum a 2.0
So haſt du s ſchon gethan/Cichte:
Und eileſt voller Luſt zu dem Befoͤrdrungs⸗
Das thut der ſchnelle Tugend. Wind.
Ach ———
N
u ins
2 % Mm m
M -
Ach du Schswoden. Rind!
Was mancher in ſechs Jahren
Mm Reiſen kaum vollſuͤhrt / 2—
Das haſt du ausſtudirt; nn.
Das heiſſt /als wieder Blitz / zur Weisheit
Wohl dem der ſo viel Zeit gewinnt.
Ach du Schswohen Kind! ⸗/ *
» Bun
din
ce — Sihewog aim. ne
—— ___ Verltehree
IL
| Ach den m
Allmaͤhlich unbekant. —
Durch allzulanges Reifen
Wird uns dag aterland
zZ Er J
lo j er. — — —
* — er >
—— A
* *
er fehletimig toiedertönfit/ber Nee ch
Daß ſich die Braut auch zeitlich find. ; “
Ach du Schswehen Kind, Mi — 4
Wer kan den Ruhm begreifien? |
Weil alles wohl beſteh /
Und auf Wochen geht: — J
So laßb —— — in ſechs o
Daß dir der Titel nicht zerrinnt. = *
Ach du Sechswochen Rind 7 IE
Nihil. Nun wolan toit wollen den fen De Da
verſuchen.
[Sie fingen es / auf die Melodey RN: hr
ſchwartzen Aigen fhric. Die Violnen
machen ihre Liebligkeit aus f
Fauſt darzu.) N
Neg. Ihr Herten Muficanten/ ſeyd gebeten u
ſpatziret etwas naͤher in das Haus: Esfind Liebha d
ber vorhanden/die euch hören wollen —9— a
Vol. Wir wollen folgen. Yun allons, en nen. |
Gaſſenhauer gefungen und.gefiedelt zugleich...
. [Sie geben fingende a I
Bierde
— re J
— —2 ee
_ Petronell, Pom — —*
85% —— ich — nicht Mut⸗ —*
ter Stelle: Sie iſt zwar meine weitlaͤufftige
Muhme doch ſo viel Gewalt habe ich nicht / daß ch
in ihren Namen was verſprechen koͤnte.
‚Pomp. ‚Meine Frau / was ich anigo anbringe / das
leide noch etwas Verzug. Denn ich kan ihr nic
verhalten; Meine Kinder und Kindes⸗ Kinder fchlas
gen mir trefflich aus demGeſchirre da zſich a
ne liebe ſelige Ehefrau Darüber zue Tode sea ämet hat.
* Ben den lofen Kröten feinen ärgern Poſſen
auf diefer Welt thun kan / ſo will ich wiederum in den
H Cheſtand treten; Und eben deßwegen ſuche ich
bey dieſer lieben Jungfer Bekantſchaft.
‚Petr. Wenn ich von den andern Sreunden Dolls
macht hätte/ fo molte ich mich bedancken vor die gute
Meinung / die er gegen die Jungfer Muhme blicken
laffer. Allein teil gleichwohl Das Maͤgdgen erſt
zwoͤlff Jghr alt ift/fotrageich immer Sorge / das
Paar moͤc ‚gar ungleichefenn. |
Pomp. Ach meine Frau berfchone ı mich mit der.
‚Sorge ; Ich bin erſt acht und ſechzig Jahr alt: Iſt
das Mägdgen noch zu jung fo Fan ich wohl fünff
oder fechs Jahr noch warten. Je aͤlter wir werden /
peſio beſſer kommen wir ia Verſtande.
Petr.
* —*
— er
u »
En verkehtte ®
Petr. Sungfer Muhme/fendiht ſeyd ihr Damit zufrieden?
AUnn . Ich weisnichtiwager habe voill: Erka
itzund zu mir / und ſagte / ich hatte ihm —— ge⸗
ſtolen; Und ich will mit guten Gewiſſen ſchweren /
daß ich nicht. einmmahlsweis/ wo den alten Männern
das Hertze hingefallen ift.
Pomp. Einfalt/Eimfalt! Die wingt mic) am
sieiffenydaßi ich meinen Kindes⸗Kindern einen Po
thu. Meine liebe Jungfer / was meint fievon me? '
Bin ich ‚am den Schnabel. nicht — emmgl |
wo ein junges Mägdgen dürfte lieb haben ?
nn. Frau⸗ Muhme / find das Die beiten Voͤgel / die
um * chnabel roth feyn? |
Pomp. Hahaha! das Mägdgen st die
Sprade nicht. Aber meineliebe Jungfer / ſie laſſ
es darbey bleiben: Ihr zu gefallen warte ich⸗ bis fie
achtzehn Fahraltwird; Und inwahrender Zeit bes
gehn ich nichtsanders/als daß ſie niemanden liebhat
Inn, Das iſt wahr; Ich habe niemanden lieb b.
Fomp Sie fprechetdarzu: Ausgenommen
— Herrn Pomponio.
Inn. Er heiſſt nicht Niemand. ——
+ Pomp, Sch ſage nur / fie ſoll — cut h |
niemand lieb haben: Denn ſonſt ift Fein Menfch in
der Welt / der ſo ſchoͤn / ſo freundlich / ſo reich und
nehm ale meine Perfon.
Inn. Geſtern laß mir eine alte Frau den Planeten⸗
da ſtund ausdrücklich.Deinne/ ich ſolte mich vor ſcho⸗
nen / reichen und freundlichen Leuten vorſehen.
Pomp: Ich habe ein ander ein >
ſtehet was befferg DER: |
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machen. Auf
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rſeyn doß Me ME zum Sndeguffen genommen
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KR 9 N
0... Meere s
Pranz. Und welche uns 160 verachten wil / die wol⸗
ten wir auf den Hochzeiten aus unſerer Geſellſchaft
E
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1109 en
—
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offen. | BEN
ga ihre Kinderwollen wiemcht vorehefich
"halten/und wenn ſie ihren Geburts⸗Brief mit guͤlde ⸗
nen Buchftaben fchreiben heſſe.
Fol. Sie wollen fie auchttraffen/daßfie die. Zeit
ihres debens micht ſoil vom dlachſeredhe.
Nol. Ad) das ift noch zuwenig. Wir wollen ſie
verfluchen / daß ihr Flachs zu lauter Wercke / und was
fie auf dem Selde geſaet hat / zu lauter Seide werden
foll. Aber verſteht mich nur recht: Ich meine nicht
Seide da man tafftene Kleider von kriegt.
— Dupl. Nun drau Gefatterin/ fehörtunfe Mer
nung. Sieſoge nur ein Wort / ſo wiſſen wirmas
wir 00...
Petr. Ihr lieben Kinder / ſoll ich denn auf meine
alten Tage einen Soldaten bedeuten ? Esiſt mir nur
um dendlachs den laffeichmir nicht geeneverfuchen;
Renn.ich nur einen- Degen wuͤſte / ich wolte noch
mit gehen. —
— 8 Frau mit mei⸗
nem Occan on Degen was gedienet / ſo will ich mich
gar gerne Wehr⸗loß machen. J
Er przfentirer ſeine alte haͤßliche Plempe]
Peer Ich wil hoffen / es wird nicht fo weit lom⸗
men daß wir die Degen ausziehen. Gebt nur herr,
und feht zu / daß ich meinen Neuen Soldaten-Stand
nicht befehimpft. . —
Pomp. So / ſo / meine Frau; Es iſt gar recht.
Sie ſchickt ſich in die —“ wenn fie funfzehn
Jahr im Kriege gedienet hatte, Petr.
'
a u
F Petr. Sch bedai bedandde m mich vor dag gute Zeugnig.
2 Doch was behaltet ihr sum Pfande / wenn ich etwan
wit dem halben Degen zuruͤcke kaͤme?
Pomp. Ich will unterdeſſen hier bleiben; Die |
gungfek iſt mir Mfandesgenung.
het mit ihr ab.]
r ge
hupl Nun gefaut fie mie.recht; ie trete auf
Ben Seite. Und ihr T ugenhfane r. Droms
meilſchlaͤgerin / laffi euch noch einmahl hoͤren / damit
9.
keine Frau hernach aufihre Unwiſeenheit beruffen
— (dromm: le) Im Namen der Hochediem /
. Manrzfeften ne Duplicia, mg Ober⸗
ſtin uͤher das
auch auf Gutachten der.ebenfalls Edlen md Mann:
feſten Srau-Petronella, in wohlsgedächten Negis
mente Oberſten Leutnantin / werden alle Weiber auf⸗
eboten / mit ihrem Ober⸗ und Unter⸗Gewehre zu er⸗
ſcheinen; Bey Straffe ſechs Kloben Sage das
erſte mahl, einen Verſtoſſung von dem Kindtauffen
das andermahl / und einer len. Verweiſung
Knabe (Öblichen ZBeiberefelfchaftdasrittemah).
[Sie drommelt. Blancafömme heraus ges
lauffen / und hat an ſtat des Degens ei⸗
nen Sratfpießangehangen.]'
Blanc. Ich bin gelauffem daß ich nicht mehr kan;
Und vor Angft hätte sch bald- den Waſch⸗pileuel an
ſtatt des Ober⸗Gewehres mitbracht. Denn ob ich
"gleich eine Jungfer bin, fo möchten fie mich Doch vor
ein Weib anſehen / und die Straffe über eine arme
Waͤſcherin ergehen — Heyſa! drey Stiche
‚machen
bliche Weiber Negiment; Sodann
Ri
1%
F
j
— Verkehrte i
- — TEE EEE ir —— — — |
machen drey Köcher und alfo iſt der Bratſpieß fo gut
als eine Miſtgabel. N | iz £
Vierdter Gandlung
Achtzehnder Aufzug: , _
[Die mirrdifieScene oͤffnet fichrdie fämtz |
lichen Muficanten prefentiren ſch hin⸗
zen: Etwas näher ſtehen Singular, B#-
nak, Verumenimvero, Logo,Pfycho,00
endlich im Zancke treten dir drey Maͤn⸗
niert auf Die Seite den Weibern gegen
a ORDER SAD IST —
8052 erhebt fich vor ein Tumult vor unfern Hau⸗
ſe? und wer ift fo kuͤhne daß er uns mit einem
unzeitigen Drummielſchlage erfehreckemdarft 2227
Geyp. Was hat fich derjenige drum zu |
zugeben. . Siehe da / du Praihansdiegu Trote wil
ich noch eimahl drummeln. Sie drunmec
Ein Ihr Weiber / wir koͤnnen uns in dieſen Auff⸗
zug nicht fehrefem > Lafft ung wiſſen / was dieſer Tu⸗
mult zu bedeuten hat / und glaubt mir / es ſind Maͤn⸗
ner unter dem Hauffen / die ſolche Poſſen nicht ver⸗
tragen werden. IRRE | en
Dapl. Ihr ſollt es wohl erfahren / was wir Mol
len / wir wollen dem naͤrriſchen Manne den Kopf iu
rechte ruͤcken / der ſich mit feiner Frau ſo ſchoͤn ver⸗
ogenfan: 2 "Ani a6 are
En. Wer hat ſich um eine fremde Daushaltung
aubefimman? ı Dupl,
A
Welen EN. |;
a an Advo ate; Saft den See
$ B; — reden. | Sie
Sing. Ich thu doch / was ich will. |
PDupi. —— bleiben lahen; Und wir Wei⸗ J
ber bieten euch Trotz
Sing Eheich diefenTroß vertrage/che willich aug
meiner rau Riemen fehneiden / daß ich euch damit
um Da fe hinaus peitichen fan. -
Dupl. Weiber-Schinder/ MeibeSchinder ! ’
he Weiber helfft mir doch ruffen: Weberſcin⸗
der⸗Weiberſchinder 2
ER Si⸗ vuffen allesufamnten.]
E En, Die Baier. duͤrffen das Maul nicht allein
mn — die Weiber re⸗
wollen / ſo fangt ihr an
Dup!. Du bleibt dach ein eher Schinder,
And wer weiß / wer die das Fell über die Ohren zeucht.
En. Singt / ihr Muſicanten / ſingt.
188 fangen an zu fingen a,au fiedeln. Die
Weiber en
— N wer lachen] R
SR, Ihr Beftien/fend. ihr num beahlt?
Daußpl. Bolt ihr uns nicht hoͤren / ſo — wir
er tniederbesahlen, Tugendſame Zr. Dromelſchlaͤ⸗
— ——— hreuer Spiei wenn Die Männer reden.
En.Csfommteuchbochnichtäu..
F upl. — —— Bi
Sie drom̃elt. Die Maͤnner ſchelten. ie
A Weiber laden].
Dupl. Mer doch ein Rarr wäre und wieche den
Männern def — Soll die Frau Be
an vr —
3 re *
— *
TfDie Weiber fi we ins gefe nt. 2 f
En Herr inder Rüde. DiemIän
Ma
—
*
Pa * und die Muſi⸗ icanten fangen
men] *
En, Wir find der Poſſen überbeiffig; 9; *
net nach Haufe gehen. ee
Dus. Wenn wir wollen. Ham! Courage!
Heraus / wer vonden Männern ein Herke at Pi
_ En. Wir haben Fein Gewehre / das fich vor Diefem
Feind ſchickt. Denn unfere Degen Ki. ſich /
Pal fievom Leder zighen follen. ——
Mierdter Bandlung
¶Meunzʒehnder Aufzug.
Die Vorigen / Simplicius, hernachspi⸗ ——
Simpl (bringt einen Arm voll Untere theile
vom Kocken) "PER
ar ihr Herren / da iſt — Stellt
euch nur in Poſitur; Der Segen oͤ hre
Plempen fol febon gefprochen werden. '
Dupl. Je du Rebelle/biftdu auchda?
Simol Sayich binda/und meine Hocker. @ |
tollen wir eine andere Zaſpel mit einanderabfpinnen
Sing. Yun da ſtehn wir; Wer will mir n /
daß ich meine Sraudrilenfoll? 7
Dupl. Das wollen wir thun / daß euch Männer
der De Bengel krachen ſoll. 1 ar
Sing. Yun ftecht het. ——
Bupl Ein Scheimever nictherfehmeft: re u.
B TTSiefose —— an fir gen
£ BE und zu ſchreyen; —— en
u. Roden und Degen zufammen. Spizwiz
u kommt herans gelauffen und wraibe fe.
"Sc moneinander.]) en ——
— Ihr deute / was iſt vor ein gefährlie er. drie
im Lande? Das Ding muß aus AUDERITER a |
Mifiverflande herkom —
NN; "Sing. — — auf die Seite)
"macht denn nun der Herr Land⸗Richter? Auf *
Wbort habe ich die Händel angefangen. Nun 6
er michin der Noth ſtecken / daß ich immer fehen u
wenn mie die Weiber das Haus. ſtuͤrmen.
Mein lieber Herr / ſo tuͤrtzlich davon kur
F n i *
—5 to bleibt nun der Land⸗Richter? Auf fein
Port haben wir die Haͤndel angefangen; Wenn
uns die Maͤnner dichte Schläge e gäben müflen wir |
yo nicht behalten? is
""Spiz, Ich hielte aber gunmafgeiih dasor +
Sing. (3eucheihn.) So gebt mir doch Antwort.
* Handel auf unſerer Seite ſchimpflich ab⸗
tıfo mag der Herr Sand-Richter ufehen / was
F erneklierenfoll.
; = ee mich doch zu Gedancken kommen.
enni
.Dapl. —— MachtberSachen ein Ens
de / oder wir übergeben euch den Männern / daß fie
doch t Biffeniverdie Händel gemeiftert hat.
a Steht uns be un * t uns mit Shen
au
y 4 N ep
J
Er eu „ 8 .
186 _ Verkebrte —
aus dem Kampfer fonft übergeben Seen
bern
So Stille nur / ich koill bie Sache zu einem Ei
de bringen / darüber Die Männer und Weiber zus
gleich triumphiren ſollen: Ich will die Schul
aufdieHerren Commiflanen ſchieben / die moͤgen un⸗
ſere Weiber in Die Gontriburion nehmen / und q
die Maffe wird Here Apollo fich ins künftige:
dancken/ mehr Commiffarien in Die he %
abzufertigen- "2
‚Sing, Wir wollendasEnde erwarten. 1.
Dupl.(zeuchtihn) So bleibt Doch hier; 30
haltsyht tragt auf zwey Achfeln: a
Spiz. Seht mich doch uinmermehr vor einen fob
chen Kerlen an. Daͤß ihr Die ganke Sache wiſ
Die Männer find unſchuldig Aber die zwey Kerlen
dorte / die haben die Poſſen angefangen; Und die
tens verdienet / wenn ſie nach der Schwerigkeit leiden
muͤſten. — —
Dup. Was find esvorfeute? ? ar
Spiz. Siewollen die ——
euch Weibern wollen ſie anfangen.
*
Fand Ihr Weiberrhört ihres?!
pı Es wird fchon run Fommen £
ihre folfen auf dem Kopffe geben. ı
Pranz. Aber es wird noch. befler ausfehen /
wir die Verraͤther mithalben Köpffen heim
Spir Ich mercke es / ungeſchlagen kommen “
weg.
Fol. Es it mie nur leid / daß wir img
zuͤrnet haben. —
ä NoN eg ee hear berfragen. Macht
in. Die — partifel BER weg⸗
u. Lu *
* — bin * * ke Und a:
es an Mitteln gebrechen ſolte / fo erhiete ich mich zu als
len / was in meinen Kraͤften und Vermoͤgen fichet.
wo Ey ihr ſeyd eben die rechten. Kommt nur
he nd laſſt euch anſehen.
Log. Air Fommen/ats Mittels-Perfonen ; Wir
nehmen ung der Streit: Sache durchaus nicht an.
Pranz. Das ift die befte Kunſt wenn man die
"Scheimftlice angefangen hat/ fo zeucht man den
’Ropff aus der Schl —
“Pfych. Ihr lieben abet / erſteht ung nurrecht:
Er tollen den Streit gerne beyfegen.
Sypir. Ihr ſeyd eben Die rehten Anhetzer Wer
ben in unſere Welt gebeten?
"Fol. Wenn wir wollen auf dem Kopffe gehren/f fo
be wir die Kuͤnſte fehen wiffen, Es dürffen deß⸗
war — verlauffene Vehrenhauter ni ht insLand
| BERN! Va
Er Nol. She Rn; ine Land kommen; Ar moͤgt
un Mi u wie Ente De 2ge hmm fin⸗
a : ®. Log.’
0 | 3)
wa
f
B i
*
——
—
*8
u: 3% Verkehrrte & ———
Log. Mitdiefem. Jauffen iſt nichts t8.an ! angen:
Mir werden ung unvermorrenlaflen.
Dupl. Ey mag wollen wir folange feiffen? ? Safft
any greifft zu; Soldyen Schelmen müffendie 3 Haͤlſe
— werden. re
| ae The über einander/drommeln und
ü ciren darzu/ damt wird die € Scene
uud 3ugesogen.] | ——
J fi Zu
ausmensen: SRRSnUHE
= % Raufter Gandlung 5 “
Erſter Nufzug.
auo Cato, — R | —
Re a a
9 hat das undanckbate Dort Pi
re
2 Ian ‚Reflexion, auf unſere Aare riet
a) ar Sch *
Cat. sit se Si fi nd zum Sch
verſpottet worden. BET
Sol.Undder&Spott ifkgu einer gefährlichen S Stre
tigkeit hinaus geſchlagen / daß fie noch diefe € unde
etlich e Mahlzeichen von der unglücklichen “ 1
fion an ihrem Leibe fragen. |
Gat. Dannenhero duͤrffen wir nicht weiter 3
nis / wenn quch.ein — u über Die:
— ſoll pabliciret werden.
Sol. Und ich ſtehe in den Gedan A
taͤt unſers Parnafus auf einme
ar ſeyn / wenn Das verlehrte Unto
polte patıret werden |
Asp. Das findfurchtfame Gedancken. Unfer Par
naßftehet auf einem ſolchen Grunde / daß ale Wider⸗
ſacher / welche die Welt umzukchren vetmeinen / doch
ander hieſigen Feſtung alle Kraft verlieren ſollen;
Dielmehr wird ung oblſegen / die Macht derjenigen
—— —— ro unterſtanden haben
dem Tugendhaften Voicke verdrießlich zu yn.
Cato. Allein es iſt — ſich ein verkehrter
Land Richter in der Welt aufgeworffen hat
Asp. Dieſes Gerichte ergehet nur über Perſonen /
welche von der Tugendhaften Wohnung ausge⸗
loſſen ſn d.. |
Sol. In deſſen emp finden die Unſrigen bey dieſem
Regimente das hoͤchſte Betruͤhuißss.
"Ap. Es iſt nichts / als eine eitele Einbildung / wo⸗
durch das Betruͤbnis unterhalten wird; Alſo wird
von nöthen ſeyn / eine gewiſſe Sonderung zutrıffeny
damit Die Tugend vonihren Liebhabern geruhig be⸗
dienet / und die Laſter von ihrem verzweifelten Richter
nach der Gebuͤhr verſpottet undabgeftraft werden.
J "Cat. Dem D urchl. Apollo darff hierin weder
Biel noch Maß gefeget werden, N
Sol. Und alfo wird der bevorſtehende Gerichts⸗
Tag etwas wichtiges zu vernehmen geben.
Ap. Unſer Mercurius iſt ſchon befehlicht / die Pu-
blicatien einesextraordinar-hohen Gerichtes forte
zuſetzen. Es foll on Kraftennicht erman⸗
geln Die Beklagten angehörigen Drt zu bringen.
| Sünf
w f . *
IE j _ “ ©. PL £
u “ |
‚ Anderer Aufzug, DR
| Blertbens, Bartolus, Dem« oczitus —
—— = au
Per Wehnno 5 in dir Parnaffo de me fen
eingerichtet / daß ung auch ben folangen Be
auge Ya Weile gleichwohl niemahls iſt
gewe EINER: |
"Bart. Und bey der. Vergnoͤgung / damit ung‘
tägliche Converfätion erfreuet hat / moͤchte m |
serfehrten Welt und aller Klage vergeffen.
Dem. Alfo bin ich ſtets in den Oedanken ewe⸗
fen, man folle die Klage nicht zu ‚heftig ein ichten.
Denn es moͤchte bey dem Durchl. Richter Dos Anſe⸗
hen gewinnen / als waͤre auf Seiten der Klaͤger was
von Menfchlicher Ungedult mit eingefchlichen an
welcher doch die. Confervation mif den Tu gend⸗
ri ſo gar kräftige Artzney⸗Mittel herbey ti gen
An dieſem Orte lerne ich erſt die Stück — Fei |
„ eines Königlichen Gemuͤthes erfennen: Wer über
ESclaben herefchetmuß ſelbſt ein Sclave feun.
Bart. Hier habe ich Die Gerechtigkeit inihrem 5]
gerlande funden. Denn wer bey ungerechten Leuten
mit Gefegen prangen will / Der will aus Frummme
Hoͤltzern ein gerades Gebaͤude aufführen. 7
MY Das iſt die hoͤchſte Weißheit wenn: 3
A —
— € Tu ’
Eee em Narren mi ıftbet/ o⸗
der doch, ae — naͤr⸗
—— gie eines — * einer
Yen
—
—*
Br — Ser od — sten mit are daß
ſie ſich buͤcken muß; Doc wenn die Luft ſtille wird⸗
koͤmmt fie wieder. in den allen Stand.
Dem. Das Eiſen laͤſſet ſich gkiand machen. Alein
es wird durch eigene Natur angetrieben / daß es in
Eurtzen wieder kalt wird.
ar Trompeten und sucen laffen ſich
Sren. Mercuriustö
—— Befehl des Durch Apollo wird ned |
— mahis allen und ieden Einwohnern der Tugendhaf⸗
ten und verkehrten Welt ernſtlich zu erkegen gegeben /
welcher Geſtalt ein iedweder ſeine sorhabende Klage
heutiges Tages in befter Form vortragen / oder her⸗
achmahls bey Verluſt ſeiner Sachen zu ewigen
Stillſchweigen ſolle gehalten ſeyn.
[Die Trompeten und Pauden Bingen
nochmahls.
Merc. Siehe da / die gehorfanıften Perſonen J
ben ſich auch vor der hen Stunde eingeftellt,
naſſe wohl angeftanden hat / ſo hin ich * a
chen hoch — El.
* ihnen allerſeits dieConverfation in dem Paz,
|
I:
®
E
—— ö,
F SB Fe verlhre — rum dieſes der allgemeine
— Richter⸗ Stulift. Denn der Ort elbftmuß alle e ver⸗
—— ſie den Nichterlichen Ausfpeuch erha alten
nen. x
"Mer. Und eben dieſes Geheimnis mus: in def m
MB > Durhlauchfigften Gerichte zu einem koͤſtichen
Grrund⸗Steine dienen. Doch was ‚haben fi Er
Nachricht von ihrer Wiverpart? 7 —
EI. Ihr unverſchaͤmter Trotz iſt fo hi 9 gewach⸗
ſendaß fiekein’Bedenefen tragen in jemlcher ON en
ge zuerfcheinen. Be a
Mer. In deſſen werden ſie dieſes Trohes wegen
unter die ungluͤckſeligſten geutegezehlet.
EL Und diejenigen welche fich Dev wah cn Glücks
ſeligkeit ruͤhmen Fönnen/befinden ſich Alten hochver⸗
— ihr kluges Urtheil darzu contribui ret
A Be. j
Mer. Sch bin ein bloſſer Diener vom Parn: fo.
Doch darin beſtehet meine Freude wenn E hralieber
de Perſonen zu dem Zwecke ihres Wunſches gel
genfollen. Nun meine Amts⸗Verrichtungen 4 |
dern mich anders-wohin. Sie laffen fich in Die
Gegend die Weile nicht lang werden ; Es wird Fein
Stunde vorben flieffen / fo wird fich der Dure
Richter auf feinem Throne prefeneiven, 2% —9— Rab
El. Wir find ſchuldig / den angeſetzten T Termin in a
Ei Gehorfam zu erwarten. pur
Segen an VMICOHSBIEDENEN Ortenal 6.
— 2 Be Auf = .
B Scan. Br 27 #
IR) — a 6 ie
52: St wohl jagen x Ich ‚habe mei in
| den area d eine Kirmeß: er Dick und
DBrantive — Man ſich bey dem
Bierʒuge —9 mache
Cor. Eg muß Beh, her hen / wülſ
viel tauſend mitcin a HH
‚Spiz. JB Wir wollens bald —— guftigfeit
wird uns gar rue terden: Hier Ba
ler emo Fa n Land Richter e
Cor. Ey / das höre ich nicht gerne —
piz Und was der porige Nichter beſohlen
ſoll alles umgefehret: werden,
So mußich auch eine rat wieder her⸗
ausgeben. O bin ich ni in Hunds⸗ daß ich
‚nicht vor acht Tagen Hochzeit mache! EC omeißich,,
der Stußer wuͤrde die Braut darnach nicht wieder
begehren, 9 5 Herr / ſot doch recht/ob ihr. mich
Sonſt mercke ich wohl wenn gar zu
ſchroͤck liche Sachen Fehlewerdene iſt das meiſte
Spiz. N
Leb cht gewuft/daßimParnafio such bKimss -
. gi Ih hi lange einen: Dierzug mit gab.
em.
}
PB: =
24 7 | Verkehrte EEE.
— Spiz. Sa Bauerbie Braut muß wohl weg: Aber
ich dencke ſes werden noch andere Knoten auzubeiſ⸗
fe —— wir an keine Braut oedencken —
Mein Hertze lachte mir / wen ich and
ſchoͤnen Land⸗Richter gedachte: Aber wenn
Ding zurücke gehet/ fo bleibtes doch bey dem al
Sprichworte: Ein Bauer mußgeichoren fer
Spiz. Es wird nicht bey den Bauern & *
W weis / wer ſein Schermeſſer auf Ba fa
nen Peltze weken wird, —
Fünfter Gandlun⸗ in
Vierdter —— SR
Spizwiz, Er Perillus, P ai ii
59 haben wir NG — / als daß wir
wegen zweyer Buben zu Tode fragen ſoller 1? j
phal. Ich werde bey der Sache ungeduldig: AU
wehe den Boͤſewichtern / wenn ich die Ve
ihren Buckel ausgieffen werde.
Cor. Die Herren find machtig boͤſe. Ion
nicht gern/vaßichsgethanhätte, Bi FR
Per. Solch obfcurgg VolckFanfich allen 1 — alber
ve rbergen
Phal. Sie gewehnen ſich allgemach zu einen
ſtern Gefaͤngniſſe / dahin fie doch verdammer
Cor. Sie reden gar von einem Gefaͤngni 6; 2 wer, |
Das Unglück treffen wird mit dem will ich die
nieht theilen. RR
ker
Per.
—*
Ei: — che Da/ihtve 5 enen En he Geha,
7— an dieſen Winckel gef her? 2 |
Spiz. u kei | unſh
Cor, Nein / nein / ich bekenne meine ud:
weiß nicht/daß da ein Winckel if. 20
_Phal. Aber ich weiß/ daß du ein Schelme biſt.
Welcher unter euch beyden ſi der Meutmacher auf |
befn Berleumdung unfere Cormillarien ſo ſchaͤnd⸗
lich In jerfchmiffen word den ;
Cor. MWasfalltmir vorein Steint some ten?
Sch habs nicht gethan / und weiß auch nichts Davon,
Spix. Iſt einer von ung beyden "a geweſen / fo
hat es wohl der Bauer gethan: Denn ich weiß gar
nicht/daßein Commillarius ifi in Die Welt geſchi⸗
det worden.
unfter Gandlung
Eunffter Aufzug,
Dlie Borigen/ Pfycho, en. |
:Pfch. ir
Ar Hersenygeeift; zu; Da iſt der rechte Ders
Sp. — / hoͤrſt du es? Du ſoit dich greiffen faffen.
a Nein mein; Wir meinen dich / im Eann⸗
amfle
. Spiz. Wenn euch mein Sort Wanfti aͤrgert / ſo
will ichs den Herre ya meineStelle laffen anziehen,
Log. &8 iſt uns umden Derräther zu thun/ ver
drinnen Recht, Haftdunicht die Aeiber tiber ung.
engeheht? N 2 Spiz.
|
*
196 Verkehrte
— — —
— > mweißson feinem Ieibe. Sch hobe
non ſechs Jahren her eine Geluͤbde / daß ich mit kei⸗
nem ABeibesbilde reden will.
Log. Dubiftung an dieſem Orte ſchon bekant.
Deine angemaſte Thorheit koͤmmt numehr an den
Tag / und die Rechenſchaft wird die abgefodert wer⸗
den /warum ehrliche Leute durch dich in das Unglück,
| EEE ———— ri
ind geführetworden
" man iBda; Ic muß wohl leiden/
was ich meht abtreiben kan: Aber ſo viel ich gethan
habe / ſo viel hat der Bauer auch gethan.
Cor. Daoheſſt v der das Gewiſſen geredt
Spie Bauer / ich habe nichts gethan du haſt auch
nic gethan : Co at jainee fo oielgethanvalsdge.)
ande RR Fe Te
Cor. Das iſt viel zu hoch; Die Herren verſtehens
Pfych, Wir haltenung an das Bekaͤntnis Der
Hauer foll mitihm gefangen werden. —
Log. Und den Theil der Strafe ſoll er mit ihm
“
2)
v
entroifhen. |
[LogoundPfychogebenab.]) _
Per. Nun mie ftelltihr euch? Wenn ein Ge
genergehen follyfomußer burtigfemm, - .
Phal. Hnd’ein Gefangenery der langſam iftyder
Wi ta Kr a8 5 en AT ’
tragen. Seyd nochmahls erinnert / und laſſt ſier icht
a
1
—8
[DER
x
machtfieh und dem Begleitergröffere Arbeit. Das
tie Lofung:, QBolen Deine "Deine nicht Mi
nein Pruͤgel.
gen / als über meine B
ders klingen.
Ye: |
Spiz, tech ber ben präge forochl ugebier "|
eine / Die Loſung ſolte gar an⸗
isfter Geibiung ;
* Mercurius. ie: Vincentio,.
. u .
er
m 7 nn
—* Ein N ich * Ir Sad nit allzu in
Mr auf mich genomm jen; Und it m
— nicht Fan verfaget werden / nur damt auf
Seiten des Richters die Strafe nicht allzugraufam
„erfolgen möchte: So bin ich Deftvegen hier/im Na⸗
‚men der verkehrten Welt einen demüthigen Dora
trag zu thun; Nicht daß ich indem geringſten Stuͤ⸗
man bede enckt / wie MalehzPerfon der
cke Die a ehrung hiigen twolie/ fondern nur el
„verkehrte Weſen mehr
he Entfehuldi gungen bet ——— isweilen das
—5 verbeſ⸗
ſert werden.
Merc. Der Zutriti ante verſchloſ⸗
„fen: Doc di Ba Fo q en 9
" müffen ausgefüchet werden Wenn mich das Feuer
in die Hand ide Advocat fehr witzig
ſeyn w eyn / w er die Flamme entfchuld digen wolle.
N ; inc. |
—
198 | Verkehrte
"Vince. Mit Genehmhaltung meines Natrong wong:
Die Flamme hat feine Schuld / wenn fich die So
keinet Vorſichtigkeit gebrauchet hat.
© > Mer. Der alſo⸗genannte and⸗Richter gibt abe
fein boßhaftiges Gemuͤthe gu fehr anden Tag.
Vinc. Die allgemeine Thorheit nöthiget ihn d ts
u Der verkehrten Leuten müffen auch die DB
eichtungenverfehret fenn. |
Merc. Die Verriehtungen ſollen auf der Raute
Deflerung zielen. Allein hier werden ſie ſchlimme
gema
Vene, Wie aber wenn keine Beſſerung —
iſt? So muß man was ſchlimmers zulaſſen damit
ein. höheres Ubel verhuͤtet wird. | Weir
Merc, Die Tugendhaften werden verfolg get:
Alſo iſt man der Defehtwerung zuwider. ——
Vine. Die Tugendhaften find gar zu eigenſin
niſch / alfo verdienen fie oftmahls einen Haß / tue he
den Land⸗Richter ſelbſt verdächtig macht / wenn er
ſich dem allgemeinen Wahne widerſetzen wolte.
Merc. Seen die Tugendhaften felbft etwas ver |
ſehen? *
Vine. Es iſt / wie ich ſage: Ein iedweder hat fein J
Mangel; Doch geringe Leute werden in ihrer B
ferun niemahls fo fehr gehindert/als wenn ſie dur:
Hoffe rt und — 5* erſchrecket werden, ma
in ich gehorfam ee Patron tvolle diefecties. |
Durchl. Richter recom-
mendiren,. Wie ‚I denn wuͤnſchen möchte/daß
gen unfere S
diefeg gering-fchägige Kleinod zumlndencken unferer
gehorſamen Danck arteit in dero Haͤnden koͤntev ver⸗
wahret werden. Mer.
J—
*
—
RE... RR .})
" "Merc. Mein Sreund/ich bin fhuldig mit meiner
‚Recommendation allen vechtfchaffenen Leuten an
die Hand zugehen: Aber mo ich in Diefer Sache
— bleibt mir mit dem Geſchencke vom
6 6. NUR ach rl ver. el a — |
Vinc. Mein Patron / es iſt kein Geſchencke / ſon⸗
dern nur ein Gedaͤchtuis. ſ
— De wiſſen wir nichts. von Dies
ſem Unterfcheide, Ich füge, noch einmahl / beſchim⸗
pPffet mich nicht/durch ein ſolches Anſinnen / oder ihr
joit gewahr werden / wie hoch einfolcher Schimpf
bey uns empfunden wird. —
.. Vinc. Mein Patron laſſe ſich die Kuͤhnheit feines:
gehorſamen Knechtesnicht mißfallen; Und wofern
ieh nur um eine Gnade bittendarff / ſo werde ich Die
Freyheit nehmen dürften bey bero Gemahlin mit ei⸗
nen geringen Gedaͤchtniſſe zu erfebeinen.
NMerc. In dieſem Stücke habe ich meinerGemah⸗
fin nicht vorzuſchreiben. Aber Das ſage ich zur
Nachricht: Deſſentwegen foll die Sache nicht um
einen Punct befler befoͤrdert werden.
Vinc. Es geſchicht in Anfehung einer Affection,
Wwæelche durch immerwaͤhrenden Gehorſam muß bes
vient werbꝛee
ve am
— u 2 r
RE
antenne ade 16.
Au] ah ar)
ET 3 vra
1* * 798 BERN. 3 Eh
. * — | i J —F
et gr "Na * Fuͤ ff⸗
en N Be 1
x
ER ———
er — F Felting« * er
GER N *
En die ‚Sf ben He in dem Veheſte te?
Feft. Sie halten ſich no bey den Solda en
‚in ihrem Qoartieraufi "- —
‚sol. Was laſſen fie vor ein Beichei mereten? #: Sind
het roßig oderbußfertig? ? —
Fett. Der Bauerftellet ſich sing Al der an
dere will mit ganker Sn einen Jarren bedeuten.
Doch dag Gefängnig eröffnet biß weilen ein Sr heim
nis / welches im Anfange verſtellet wind
„ Car. Der Dürchl. Apollo hat durch einen ger
rechten Schluß die beyden Perſonen vor um vürdig
erkant / daß fiedenMajeftätifchen Kichter- Stul auch
nur durch einen einzigen Blick anſchauen ſollen
Derohalben uͤberbringet den Befehl an die Solda⸗
ten / daß fie alfofort wey Gebauer Verfettigen und Dr 2
zwey Schands Biiben/bey dem Eingange des Par⸗
naffes/zur öffentlichen Schau ausftellen föllen. |
Sol. Undfo lange der. Zugang su dem —
Richterſtule verſtattet wird / ſoll das annuͤtze Sende
in Diefer Ba en ae |
Feſt. Darnach ſollen ſie mie Lleuffen? np
Car Peinydarnach follen fiecines rechten &chluf
ei gewärtig fenn.
‚Fo Wenn fie nur auf ewig aus diefer Wohnn
Me
” - 36 1)
2 J “u. Ir mt ur > 9
urn‘ u . — ⸗ nn —
—— erden Teer Ha ür eine if ame fehmmpfüche
und reehtdurchdringende Manier gefchehen.
Feft, Ich will Dein Sefehle allerdings nachfom:
men. Tgehee ab]
Cato. Mein Herr College / folte ich wohl in mcis
nen Gedanckeni irren / wenn ich den Herrn geheimen
Secretärium einer en befchuldigte ?
Sool. Es wäre nicht das erſtemahl / daß er fich zu ei⸗
| ER gebrauchen lieſſe.
J Das Sefpräche mit dem Anwalde / welcher
die Nothdurft von der verkehrten Welt anbrin⸗
gen ſoll / ſetzt mich in einiges Nachdencken.
Sol. Allein ich ſehe nicht / was in dieſer augenſchein⸗
lichen Sache koͤnte gemittelt werden. Die Boß⸗
heit liegt am Tage; Und mas iemahls von der ge⸗
funden Vernunft ift gebilliget worden / daſſelbe ſoll
* eine unverantwortliche Maſſe verlehren
laſſen
Cat. Ja was noch mehr iſt / unſere te Tugendhafe
müffen dem Dutchl. Apollo zur Schande /b Shi
verkehrten Welt / als sin ——— Schau⸗
verhoͤnet werden. |
Wol. Sch gebe mein Votum dahin : Der Alamo⸗
difhe Ser fl folange bey den Beinen aufgehangen
HH er erkennt / daß ihm der Ko au rechte
Be
FOL Cat, Sch woltefieber das allgemeine Volck bin
wingen daß fie dem Flagendensönige die Huldiglidg
leiſten müften ; So moͤchte er alfovenn den Kopffo-
ben oder unten fragen / alldieweil aus Ermangelung
der Unterthanen ſein gange En —
Hauffen fiele.
i des EN Verkehrte ———
Sol. Der Durchl. Apollo wird unfere Meinung
er feinen Ausſpruch zu vermitteln woiffen und ich
halte / wir werden Zeit haben / wo mir die —— aar-
Conſultation nicht verſaͤumen wollen.
Runfter Bandung *
Achter Aufzug. Ba
‚Spizwiz;Corydon, ein fedtoeder in eit
Gebauer. Perillus —J— ak
Rap Raphani. A *
5), Ye w Ken
Gi mit dem groben. Vogel. Der be fig
Tag iſt fo wunderlich / daß auch Die Wagre zu
„Kaufe. ausgeſtellet wird / welche niemand Faı
will.
» Phal, Bort/fort mit dem Murmelthiere; Camug
an der freyen Luft ftehen / daß ihm der ãnoſſhnneß
vertrieben wird.
ber. Nun ſchickt euch i in die Wohnung Lit 3er
fich die Doere legt/ der darff ung nicht die Schuld
geben / wenn ihm der Ruͤcken kracht.
Phal. Und ihr Jungen / ihr ſeyd nicht viel beſſer/
als die Alten; Bleibet da ſtehen / und verrichtet Die
‚Wache. Wo etwas verſehen wird / fo wollen
ein Gebauer machen das ſol fRachlicht ſeyn/ de Mi
ihr auch in ein fell Quartier Eriechen könnt,
p, ch will machen, Wo das Gebauer mie
| dem opel wegfleucht / ſo bleib ich PR *
— 1
© Raph. Ich höre immer / ob wir dem Vogel auch
ſollen zu freſſen geben. Wo das Ant an mic koͤmt /
ſo werde ich wohl das Lied ſingen: Herr mein Fiſch.
Rap. Dasift eine Art von Vogeln / fie trincken
lieber Bier als Waſſer. —
Kaphk. Denckſt du nicht / daß die Vogelwaͤrter
die Kunſt auch koͤnnen? —*
Per. Ihr ungehobelten Behrenhaͤuter: Wer die
W6oache hat / der muß auch das Maul halten. Wollen
die Vogel fingenfo mögen fie Das Ihrige thun; A⸗
ber wer von euch Schelmen muchfen wird der fell
# , Mi, F * as’,
ö — " ,
J = f
— * *
Van Ta . > “
u un -_
‘
P2
fein Unglück noch diefe Stunde erſehen.
Die Soldaten geben ab. Spizwiz und
| | CN fingen :]
Spiz. &4 fit ich im Gebauer;
EIERN lid unen ner >"
An meine Stelle wüte/ /
Zer mmi erien mu.
Cor, — es auch begehren /
Wecenn mich die Leute ſcheren /
So goͤnn ichs zehnmahl lieber
a — ——
Sypiz. Ach du vertrackter Bauer /
Die Wahre wird dir ſauer /
Und dient nicht zu verkauffen
Drum magſt du wohl entlauffen
3
—
BE a ah 5
Cor. BR — — |
EinNorcbeiwachrdenanden?
Und Feiner triffts Gelencke
So fir/alsin ge Scene. Y
‚Spiz. Wle faͤngt mich an zu duͤrſten / *
Cor. Und mich geluͤſtt nach Winſten. |
Spiz. Bringt was von Bier und Bern
Cor. Mir einen * vom SERIE
Spiz. Adyfaß ich im Mage ,
Cor. Hattihwaszutabate.
Spiz. Hattih nur Brod mit Salge/ /
Cor. Ich Sausefeatt mit Schmale:
5p.5.C.Sogehtes allenbeyden!
Die North fan niemand ſcheiden.
Doch beſſer hier. gefangen / —
Als anderswo gehangen.
Funfter Gandlung
Neundcer Aufzug,
[Die Trompeten und Paucken erſch
Damit wer den die Gebauer ſachte bin
ein gezogen. Der innerſte Schau ar |
| — ner ſich. Apollo fit auf‘ bi
/neben: bin Cato, Solon,Log0, Pfy:
Wele.. .. 250
und Mercurius: Die ſaͤmtlichen Tu⸗
genden ziehen ſich heraus gnd ſtellen
Ni zur rechten Beicen. Klextherus,
' Bartolus, Dem. critus fteben auf" der. lin⸗
ee
—— — N 55
©? ift Der TRelt-befante Gerichte Tag auf dieſe
*Zeit feſte geftellet / alfo daß die Burg, welche
nicht alle Stunden ohn Unterfcheid eröffnet wird/
einem iedmedern zu Erholtung des verhufften Rech⸗
tes ein geneigtes Urtheil verfprechen fan. Zuvoͤrderſt
aber ſey allen und ieten kund daß dieſe drey gegen⸗
waͤrtige Perſonen in Die Zahl der Tugendhaften
aufgenommen / und mit einem anſtaͤndigen lege in.‘
dem barnaſſo begabet find, alſo daß ſie allen Wider⸗
waͤrtigen zu Troße/ fo wohlihren eigenen a s auch
ee ungehindert beywohnen n;ögen. .
Immittelſt mag der. Cantzleye Bote die Partheyen
nach einander herein bringen/nad) Dem fie von dem
geheimen Hn. Secretärio find aufgezeichnet worden; -
ur me Diefem Bedinge / daß ein iedweder ohne
E omplimenten und ohne Beittaufftigketende Sa⸗
chefelbfkoortragenfoll.. . .
Xunfter Handlung
| ehnder Aufzug.
u Porigen und Bonoſus.
⏑——⏑⏑ö— vr har, J
Sue! Apollo, hiererfcheinet eine Tugendhafte
Perſon / ͤnd wuͤnſchet in dem Parnaflo accı.n-
modiret aufepn. Apr:
—— Verkehrde
Ap. Worj
a d ge
d?
befteht die Tuugen
Bon. Ich Rache Profeflion vom Sauffen; Und |
gen es eine Wette gelten folte/fo wolt ich zehn Erg-
auffer nach einander zu Tode fauffen. a
Ap. Wirhaben das Tugend-Regifter gewiß noch
nicht voll befommen; Denn in dem allgemeinen,
Saale / wo alle Virtuofen zuſammen kommen / iſt
dieſe Gattung noch Feine Banck gebauet.
Bon. Man mache bey mir den Anfang; Ich will
hoffenves wird an Nachfolgern nicht mangeln.
Ap. Eine Tugend muß etwas löblicheshaben.
„Bon. Iſt dasnicht Tugend / wenn man bep den
ſtaͤrckſten Truncke feine Bernunft und feine Worte
noch in voller Gewalt hat? ED, |
Ap. Wer die Vernunft einmahl verfoffen haty
4
der iſt bey der Voͤllerey fo verſtaͤndig / als wenn er
nüchtern iſt. Ki
Bon. Es möchte mancher vor Die Tugend diel
2 aufend Thaler fchuldig ſeyn: Alſo will ich hoffenz - -
Der ungemeinen Rarität zu Liebe / werde meinen Bik
ten deferivet werden. Run '
Cat. Auf hohen Befehl des Durchl. Richters
wird Supplicante abgewiefen; Sin "Betrachtung?
daß im Parnaflo feine Schwelgeren geliebet/und jo
denn auch fein Säuffer mit feiner Tugend Durch eis
rigen Ruhm hervor gezogen wird; Und ſolches von
Rechts wegen. —
Bon. Ich verliere ein groſſes Theil meiner Hoffe
nung. Doch deßwegen darffich nicht verzweiſeln.
lgehet ab.]
Fünf⸗
J
u
bu%
> % 4
worden märe.
PRRRE 207°
.
- - 4 fter — Ar g JaS3 ir a
FinfterGandlung
2 . . \ ]
0 Die Borigenumd ZEfopus.
SUdl. Apollo, hier erfcheinet eingehorfamer
= Diener / welcher längft ein Expe&tante gewe⸗
Yen iſi/ in dee Tugendhaften Sefelfchaft zu woh⸗
ru; | | | *
-Ap. Wer ſeyd ihr? und was iſt eure Profeflion ?
AÆl. Meiner Profeflion nad) bin ich ein Hiftori-
us, und nach dem ich ein herrliches Werck / de arca-
nis Principium Conſilis gerfertigethabe / fo twolte
ich auf den Titulmeinem Namen ——— beyfuͤ⸗
gen / daß ich ein Glied der Tugend aften Societät:
Ap. Das Buchiftunsnochunbefant. °
AC Es iſt allbereit Durch den offentlichen Druck
publicitet; Es hat mienur das einkige Glücke ges
wmangelt / daß keine offentliche Confilcation bey den
Kaͤuffern einige Begierde erwerket hat; Senft will
ich fprechen/ daß innerhalb zwey Hundert Jahren
nichts in den geheimften Cabineten ift abgehandelt
g sc an a inmeinem Buche wird
|
einden eyß. *
Ap. Ihr ſeyd ohne Zweifel / als ein hoher Mini⸗
ſter, ſo wohl in dem geheimen Cabinete / als in frem⸗
ben Ambaiſaden gehraucht worden.
Flop, Nein / ich kan mich deſſen RM J
—
—— Deikebiie R
Und woich nach folchen Berrichtungen hätte freben
toollen/fo waredasBücherfchreiben zunärke blieben,
Ap. Wer Fan aber von unbefanten Sachen =
cher fehreiben ?
EL. Die ‚Scharfflinnigkeit dringet durch die ge⸗
heimen Waͤnde.
Ap. So laſſt doch eure Scharf nnigfeit eine
Aıobe thun/ und faget mir / was in der Sonn )
im Monden vorgehet. *
EL Sch befleiffige mich nicht auf die verhöß e
Reisheit der Nalur/ ſondern was ich verſiche /das
ſind menſchliche Dinge. ——
Ap. Habt ihr eine Frau. 1
EL. Sayich habe mich m meinem —
zum andernmahl an ein Junges Maͤgdgen verheyra⸗
thet.
Ap. Wiſſtt ihr auch / was ſie bisweilen in Der St
che mit den Dienern zureden hat? :
EL. Sch Fan das nicht wiffen. Allein ich wil
To alles gutes. pet
Schämet euch; She wit nicht/wod mA zu⸗
rem 1Baufegenede wird / und wollt dennoch errathe
was uͤber viel tauſend Meilen in den geheimſten kath th⸗
Stuben vorgehet, |
. EL. Einhoher Geiſt mercket nur diefelbigen e
9% Dabaul er Achtung gibt. |
Sol. Auf hohen Befehl des Dirchl Apollo a
GSupplicante mit feiner Bitteabgemiefen ; Doch fol
ihm unverwehret ſeyn / bey dem Hn. Bibliothecario
inDienfte zu heten/und den Staub vonden anweſen⸗
den. Hiſtorien⸗Buͤchern abzukehren; Und feicheg
alles von Rechts wegen.
—* — nn
| Die Vorigen und Dal‘ —
| “Daf =
5* Darchl. Gerichte erſcheinet meine ei
nigkeit / und verlanget in tiefffter Demuth zumifs
— unter den Tugendhaften noch) ein Platz offen
FAR, Wer ſeyd ihr?
Dr 3 bin meiner ‚Profeffion nach ein Philolo- |
Das find — tg fieden wichtis
gen Aınte wohl vorzuſtehen wiſſen
Daf. Ich ſiehe in der guten Hoffnung das Meini
en Ben von miegefehehen ſeyn.
Ein unvernünftiges Thier thut auch. das
Sailer dennoch F e8 keinen Diat im Parnaflo,
Worin beſtehen eure Werdienfte? ae
— Dal.Ich —* das Abe cum notis yariorm,
eraug ge
: Ap. Socke noch; im Ab⸗c? fo müffe ihr in je⸗
Er Welt erſt leſen und fehreiben lernen.
— — Gleichwohl ſteckt im dem Ach⸗ die gone
Ap. Und mag ſteckt inder Cabala?
„Dat. Eine ve engen Weichen. | %
pP:
Ap. Die verborgene Weieheit iſt ein dicht unter
ereinen Scheffel. =. = in a a
- Daf.Und eben Diefes Licht der Meisheit wird in
meinem Buche gleichfam. auf einen Leuchter
Cat; Auf höhen Befehl des Dinchl Dichters
wird gegenmoartiger Supplicantemit einem Expe-
&ank- Befehle verfehen/ daß er ſich ſo lange mit dem
begehrten Plage gedulden ſoll / bis er ſeine Weishe
Aber dag Abec wird gebracht haben; Und ſolches
Rechtswegenn.
Daſ.Wenn ich Apollo waͤre / der Schluß te
gar — Es iſt mir leid / daß ich die S
chen gar. zuhoch gemacht habe, [gebtab)
+. Fünfter Handlung
Sreyzehnder Aufzug,
Die Vorigen/Ripsraps. TE
„Rip. —
EVrchl. Apollo, ich molte vernehmen) ob ekkonm
= cn Bla ben den Tugendhaften nach Ubi
wäre; Auffolchen Ralf wolte ich. mich gerne gebrale
chen laſſen / denſelben zu bekleiden. a A
Ap. Wer ſeyd ihr? 7 — 1
Kip. Ich bin meiner Profeſſion nad) ein Sei
tänkeryem Taſchen ſpieler / ein Luftfptinger/in Sun
ma ein ſolcher Kuͤnſtler der an ſeinem gantz
Fein Gled hat / welches er nicht nach feinem Gefe
jencken und verkehren Fan, ee
Ap. Worin befteht.die Tugend... 7% R
wWeie. RE Ar
Ri — * ——— ITS
di N, gen der Zufeher verführet/und der Wahrheit
‚ohne den geringften Abbruch Dennoch ein liſtiget Be⸗
‚trug vollſtreck het wid.
_ ‚Ap. Sites möglichybaß diefe Künfte noch in der
| Belt gelidten werden?
Kip⸗er. Die ſcharfffn nige Erfindung. hat allegeit
‚ihre —2 Und vielleicht wird dieſer anmuthi ie
Zeitvenm eib auch den Tugendhaften im Parh:
nie tzuwider ſeyn
20 Der Durchl. Apollo befielet / Supplicante
* lunten an den Berg Parnaffus gewieſen werden /
awit er zur Sommer⸗Zeit den Staub und im
zinter den Moraſt / durch. hehende Geſchwindig⸗
keit aus dem Wege bringen moͤge da es an 98
gen / an Handgriffen / fo denn auch an gefährlichen
Er aͤnten ermangeln wird; Und dieſes von
Ripsr. Schhabe um einen Siß angehalten. Aber
all werde ich zu lauffen/gu tamsen und zuftihen mehr,
b efommen/al mir gefällt, O waͤre ich mit meinen
eod-lofen Künften zu Haufe blieben/fo möchte ich
Hander an dem Tugendhaf en Wercke Die Finger
| erg machen, ' — 51 [gebee sb.]
fer Bandi ung
Diergehnd er Aufzug.
Die N und Grollius.
-Hcbegeiferterund hocgtofihriger Monar—
uber Die — Arc —* Hy⸗
Pe
en
J
J
=
—ñNi —ñ —
212 Verkehrte
pocrenifche Kunſt⸗Ovelle/ iſt einem —— |
Dreymahl drey Kunfteund Dicht⸗Schweſtern vers
goͤnnet ‚einen ſichern Eintrit / in dem Helden
—— des zwey⸗geſpitzten Berges einen Sitz zu ei
ttein? MR) >
Ap. Wer ſeyd ihr? | ——
Grol. Ein Liebling der Dichterey und ein Lorber⸗
bekraͤntzter Uberwinder aller Menſchlichen Annehm⸗ |
ligkeit. Bee
| —— Tugent haften führen eine deutliche
Sprache. | —
Grol. Sch bin ein Mann / der die Dichter⸗ Krone
verdienet hat. ——
Ap. Doch unſer Lorber⸗Wald iſt euretwegen
nicht um ein Blat beraubet worden. ——
SGroll Mein Zeugnis iſt offentlich gedruckt auch
von hoher Hand unterſchrieben. er zweifelt⸗
daß ich ein Dichter bin / muß zehn Marck lothige
Soldes Straffe geben. AÆ
Ap. Doc) wer einen Virtuofen bedeuten io
muß etwwasfonderliches an fich haben. 77
. Grol. Iſt das nicht genung / daß ib eine
bare Art von unerhörten Neim-Gebanden ©
Tagelicht gebracht habe? Was ſteckt vor
derliche Kraft in Diefen Zeilen? Be);
Die Liebes⸗Goͤttin laͤſſet mich prageln
Und ſchlaͤgt mich ferner gleichſam mit Naͤgelen
Bleibſt du noch auſſen / ſchoͤnſte Beſwingerin
Der beften Wolluft liebliche Beingerm?
Ich warte deiner; Komme mit —59— Br
Laß meine Sehnſucht fehleunig Beſſegelen.
Und ſo weiter —— «1—
4
, | war EEE, |
— Huf TOT Defehl "des Burhl, "Apollo
wird Supplicante an das Euferfte dieſer Wohnung
verwieſen / Daß er daſelbſt mit dieſen neuserfundenen
Verſen zu Tag und Nacht die Stunden ausruffen *
Er) Und das von Rechts wegen. _
Gio Sch halte, Apollo lafft firhs serdrieffeny
daß ich im Dichtenmehr Verſtand habe / als er: So
ar die vornehmſten Leute bey ihren beften Tugen⸗
© A RETURN! und Derashtung zu Lohne.
[geben ab.T
Fünfter Handlung
h Eaunfzehnder Aufzug.
Die Dorigen/ Feftino, Plumbano,
| a ‚Lufeo.
has Apollo, · es find drey Trier
lenander Thuͤre / die zancken ſich um Die Prz-
cedeng/ wie fie follen eingelaſſen werden, | |
> Ap Werfinofie? A
# Feft. Es un Supplicanten/ welche allem Alnfer
"- nach / einen ſchimpflichen Lauff-gektel verlangen.
Sie mögen zůgleich herein kommen; Unſere
— 5— ͤrtzlich vernehmen.
A —— gehen auf die aͤuſerſte
uͤhne.
_ Plumb. Hoch⸗geneigte Yattonen / ich höre/ daß: :
noch eine Stelle offen.ift >
| Mörb, Meine Patronen / ich proteſtire dawider /
daß ich an dem erſten Rn gehindert werde.
Lu
gr /
214 Verkehrte
Lufe. Und ich bitte / man wolle e8 protocolliven/
daß Derfelbige der Vornehmſte iſt / welcher am letten
zur Rede koͤmmt. re
Cät. So viel ich mercken Fan / fo wollt ihr abges
toiefen ſeyn / ehe die Audientz angehet. Derjenige
ſoll reden / der gefragt wird. |
Par Nur ohne Przjudig des Przcedeng
reits, | | de
Morb. Inmaſſen auch ich meine Pothourft uns
würdig ill referviret haben, da |
Luſc. Ich wiederhole mein voriges ⸗⸗
Cat. Von diefem Augenblick an Darff niemand
anders reden / ohne wer geftaget wird. Wer ſeyd ihr
Plumb. Ich bin ein Liebhaber der verborgenen
Geheimniffe/ein Bogelfteller indem Sirmamentezem |
Jaͤger in der Luft/ ein Ackermann indem Waſſer ein
Gartner inden unterirdiſchen Holen. |
Cat, Det Parnaflus hat von folcher Profefiion
Feine Nachricht. | vi
Plumb. O ihr Götter der fichtbaren IBunder
Wercke / Sal, Sulphur & Mercurius, fönnt ihe zuz
geben / daß euch der Parnaflus nicht Fennen will? 7
Cat. Saget mit Furken Worten’ mer ihefepd/
oder das Reden wird euch verboten werden. 7 >
Plumb. Ich bin ein Goldmacher; Das Feuer
ſtehet mir zu Gebote / die Erde felbft muß mir gehor⸗
fan ſeyn; Und wo der finftereSaturnus fcheinenmoilly /
da aus gleichfam der Natur zu Troge die Sonne
aufgehen.
Sol. Wir haben von dem genung. Wer ſeyd ihr?
Morb. Meiner erſten Profeffion nach. bin ich ein
Fr
\n ide
a — —
Za Akt: Al ber d RC Die Qvalieatimeiche mie die hie Hof
img machetdie Zahl der Tirgendhaften zu vermeh⸗
ren deſtehet in einem Medicinifchen Handgriffe / defr
fen ſich kein Galenus, fein Hyppocrates; fein Para-
— kein Helmontsmif, einem Worte/kein Curi.
ofüs auf der gantzen Weltrühmenkan..
pen n ch * Verlangen /etwas von. dem Ge
niſſe zue hren
Morb. Kuͤrhlich davon stgedencen: sch habe
ein Arcanum wider das Podagra, alfo D ich ver⸗
ſichern kan dem Ubel aus dem gindamente juratheny
gt ‚ein Kerl / der auf den Tod daran gelegen hat /
eichwohl bey feinen aͤrgſten Desbouchen big‘ in das
| Bunte feines. Alters. feinen: Anfall davon.
zu befprge
y ‘Sol. Ihr merdet.ohne alen Zei gute. Proben:
‚abgeleget haben...
Aotb Freylich mangelt es an Perſonen nicht Ir:
die mit das geſunde Marck in ih Fauͤſſen zu dan⸗
cen haben; Und es wundert mich ‚warum Die ge
famten‘ Tankmeifter nicht eine. age toider mich
Parnaflo eingeben. Denn die hurtigen Schenckel
werden fo gemeine/ dafı man. ſich einbilden ſolte / die
gantze Weit wäre in einen NEN verwan⸗
Bas up — RE *
"Sol. Groſſe Saba ;
Morb. Mein Herr ſetze dieſes — Solche
Sachen / die einen undergleichlichen Tugend⸗Sitz
verdienet haben.
Car. Die Zeitiftföftlich; Wir müffen auch hoͤ⸗
| 4 was ſi ch der — anegibt, | |
7
26 Verkehrte —
Luſc. Die Herren kehren ſich nicht dazä
ap.
in. meinem Reiſe- Habite etwas unanfehnlich bin.
Denn ich weiß die Tugend wird nach dem Auferlie
chen Scheine nicht geurtheilet. 15 ee
Cat. Die Rede iſt gut gegeben; Wo das nach⸗
folgende fo klug iſt / ſe wird eure Bitte wohl am bes
ftenablauffen. 3 Sao
Lufe. 20 habe mir folches auch fofefte eingebile
hundert Thaler aufeinen wetten molte,
*
| —
Lufe. Allein durch meine Kunſt iſt die Profeffion 4
Ich fehleiffe Glaͤſer / dadurch ich den Monden bes
zwingen Fanydaß er meinen Augen fo wohl flilleh
ten muß/als dieſe Wand / welche etliche Schtittenom
mir ensfernet iſt. Ich bringe es fo weitrdaßichbun
meine Brillen nicht nur in den Berg Etna, nicht
nur in den grauſamen Heckels-Berg/fondern bisauf
dag Centrum der Welt hinein dringen fan, - Wer
nichts vor fich ſiehet / der fiehet Durch meine Brillen
etwas; Und alſo möchteich faft den Nuhm annehe
men / als wenn ich durch einunvergleichliches Wuns
derwerck ausnichts etwas machen Eönte,
Cat. Die Worte find gut; Allein was beweget
euch zu dieſem bræcedenß⸗Streite? Laſſt dochdig
Urſache kuͤhnlich hören; J
plumb. Was ift koͤſtlicher als Gold / und nad»
ſolgends / was iſt koͤſtlicher als ein Soldmacee? -
Morb,
RR
Mob. Der "Der Menfih ft ED dir — — Fleine Melt: 55
bringe ihm ein lebendiges Gold in die Fuͤſſe / alſo bin
ich einem todten Goldmacher vorzuziehen.
Luſc. Das Auge in dem Menſchen ifEedier / alg |
Der Fuß: Alſo muß die Beillerals eine Artzney des;
Geſcchtes / über den flinefenden Buß die Pexceideng:
aben.
Rn "Plamb. Degub iſ der niedrigſte.
Norb. Ich will von eurem Kuͤnfi Golde an mei⸗
* Abſaͤtze Hufeiſen machen laſfen / ſo iſt euer Thun
os niedriger.
Luft. Di Brille bedienet den Kopff.
| - Plumb. Die Königlichen Kronenfiehen über *
Kopffe.
Mech, Ich habe einen Posten self! da wird
das Gold der Erden Koth genennet.
Luſc. Das Auge iſt des Menfehen Sonne Nun
ich will zugeben / daß ihr Sterne ſeyd: Aber die Son⸗
nie wird keinem weichen.
| 2 a Gold iftdie Sonne unterden Metallen.
Bi „Aber nicht unter den, Menfchen. Der
5 go der. vornehmfte bey den Siegen) doch gehet
ser nicht über Die Herren Boldmacher-.
\ Lulc. Auch nicht über denSerren Beitfenmacher.
Merc. Im Namen des Durchl. Apollo wird den
ſtretenden Partheyen angedeutet / daß ſie kuͤnftig in.
Ruhe leben ſollen; Und weil im Parnaffo fein Platz
offen ſtehet / und in deſſen kein Zweifel iſt / der Herr
Goldinacher werde viel Ducaten muͤntzen / der ars
dere Hingegen werde durch feine Podagriſche Eur
viel guͤldene Männgen verdienen/fo verehret er ihnen
allhier sinn Sack / 425* ſie das Geld —
on⸗
&
’
» “
ME Verkehrte —
koͤmen enmittelft wenn das Gold möchte, mag:
unfichtbar und flüchtig ſeyn / hat er Das gnadige Ver⸗
trauen gu dem Brillenmacher / er werde mit —*
nem Glaſe darzwiſchen kommen / daß fie andern O
te / da nichts iſt / etwas ſehen koͤnnen. Was den dan
wegen der Pr&cedeng betrifft / fo ſoll derjenige oben
an gehen / welcher am geſchwindeſten lauffen ke 15
Und das von Rechts wegen a
hen Caro und Solorr 3ich: en fe: mw
rüce.]
Plumb. &ch wercke wohl / Herr Apollo wi ſei⸗
nen Parnaß noch nicht verguldenlaffen.
Morb. Wenn feine Sugendhafte Compagnie
dag Podagra friegen wird / fo foller mir noch €
Boten fehicken; Und da wird Bedenck⸗ Si son
nöthen ſeyn / ob ich Fommen werde; %
Lufe: Ich halteyim Parnaflo fehen —
durch die Finger / daß ſie mich mit den Brillen nicht
hoͤflicher abweiſen. [ge ben ab,
Fünfter Bandiung 3
Gechzehnder Aufzug,
Die Borfgen/Ubiqve, Bo
Ubig. Rn
Ch bitte nicht / ich Aa. es nicht; Wer mir die
Ehre antraͤgt / dem will ich den Kopff einmahl
abhauen/ und wer mir fie verfagen will / der foll zwen |
Stücke vor den Füffen liegen haben.
Loge und Plycho treten heraus.
‘DB
ar
*
| — Pr
Pfych.
— —
rn nn NT — —
———— —
— —— —— nEun
neh —
ne en — orte ER — en *
| .Ub, Sch — keiner Strafe. Schmeiſt
den Parnaͤſſus ſelber überden Hauffen / und laſſt mir
alle beyde Spitzen auf den Kopff fallen. Meinet
ihr daß ich deswegen auſhoͤren werde / dieſen Pallaſt
zi braviren. —
" Pfych.Sedetnnichtfolauf; Der Durchl. Apollo.
iſt in heimen KRathfe)lagungen vertiefft: Wo ihr
euch hören laſſt / fo könnt ihr der. unglückjeligfie,
Menſch vonder Weltwerden. -
Ub. Heyſa! ich. rede laut / daß man mich hoͤren Fam
Sch habe nun fechs und zwantzi Jahri im Kriege zu⸗
gebracht / und wer Die Feinde zehlen will welchen ich
das Licht ausgeblaſen habe / der mag zuvor die Haare
auf meinem Haupte in Rechnung bringen. Denn
daß ich keine ͤnwaheheit rede / ſo gebe ich dieſes Merck⸗
mahl zu erkennen: So oft ich einen % eind erlegte /
ſo riß ich hhm ein Haar aus dem Kopf 3 Nun.aber
ſind der Haare ſo viel worden / ich eine vollftäns.
bige Paruave daraus beftellen fan...
‚Log. Die Helden haben ihr Lob: Doch warum
| foll der Parnaßlus.Deitwegen einige Verdrichligkeit
empfinden?
Üb. Ungerftändige Ereatur! Solte mirder Par-
| naflus —* etliche Tugendhaſte entgegen ae
haben?
tm; a
—
haben’ ” Soli IB Die Stelle zu hu de Apolii o rechter
Hand nicht freywillig ſeyn angetragen worden? Hat
nunfeheich eeft /daß die Tugend an dem Orte am
heftigften verfolget wird / da fiefder Menſchlichen
—— ſicherſten wohnen ſoll Un *
fage euch ‚haltet mich in meiner Vertichtung‘ nicht
auf; Apollo ſelbſt ſoll mir Rechenſchaft gehen) > .
Ar. er will einen Richterſtuhl bauen/basorf
unſere Hoheit buͤcken fell? | —
Ub. Hier ſteht ein Held welchen der ramaſ
affrontiret hat. An
Ap. Und hier ift der — wether ſ hem
Helden kein beſſer Tractament ſchuldig iſt —9*— J
Ub. Der Parnaffus iſt gleichwohl ichuldigydie KR w —
genöhaften mit gebuͤhrenden Reſpecte anzufehen.
Ap. Es ift Feine Schuld. Die Ehre folget * 2
Tugend freywillig nach? Ja wer ſich auf die Schuld
beruffet / der weiſet hierdurch / daß er von den Tagen
haften noch weit entfernet iſt.
Ub. Die Tapfferfeit iß die höchfte von vn Ü —
genden.
Ap Und die unbefonnene Kühnbei it cwoo
den haͤßlichſten dLaſtern.
Ub. Man gebe mir einen‘ Tagend haſten here
Wir wollen uns um die Stelle ſchlagen; Doch a
daß ich nach erhaltener Vietorie die Sielle
ten mag.
Ap. Die Meinung iff gut: Do eure W
find auf einem dornichten Acker Jung worden. R
met einen Abtritt; Euch ſoll Beſcheid ——
ren.
ir
| Be u.
denjenigen nicht ve nicht. vergleicheny
welche Ten Händen davon gezogen ſind.
2. Ap- Enttveich he — unſerm Gefichte/ fonft wird
Beikanı ſchi — —
——— er en
"fe Cifingns verdienck
Sol. Oder er 85* dem —— Rhada·
wmantus ͤbergeben werden. —
Ap. Achhnein; Es ſind gewiſſe ion weichen
— was zu gute haͤlt / und es * iR haar
Raw der Ehre / welche durch Troße oh i
Cat. Doc) gehiehet fps mi ſchlechten Nies
Be diefes hohen Gerichtes
Sol. ind die verkehrte lt mochte fe Die
Bun bedienen.
Mi ‚Achneinz Diefes find diebeften Vorfechtet
—— ehrte Welt; Und damit ihr ein wun⸗
— ———— Pla, ihn wie⸗
dert in komme
Ir — Sinmt. — wir nemand befehlen/daß
| ih foll-berein kommen; Es beliebt mir ſelbſt nicht
weiter / daß ich drauſſen —* EEE
Mer. Der Duwchl.A polo hat eure | anceen ver⸗
anden/und begeh etgnd oft gen nalen in dem
Saale ſo lange züv bis eil ———
tanwerdenzu Ende gelauffen fepn-
=
ee
Ub. Sie machen ſich Feine Gedancken daß h um
tige dieſer Gnade wohl eutrathen bis ich bey meinen
Seinden noch eine Parugve geſammlet habe."
aͤnfter Bandlung
SGliebzehnder Aufzug, ee
‚ Die Borigen/ Alamode,Vincentio. N
Bi Alam. RE SE
Geht. Apollo, Eur.Sicbden haben mich begehe
ren laffen/ / und alſo habeich zalsein aufrichtigee
Freund / an meiner Schuldigkeit Feinen Mangel er⸗
u
fodern,
„Alb
Gerichte die Straffe Des Un
—— etwan als ein Beklagter vorſuft⸗
en / ſondern vielmehr zu bernehmen / wie mein gepoll⸗
maͤchtigter Procurator dieſem ungeſchickten 9
Ente bean | —
Aß Leget die Sache aus / wie iht wollet; Der
Ausgang wird euch lehren / wie weit ſich die Macht
unſers Richterſtuhls erſtrecket. —
| a
J— —
J ».
“3
i > 4
ud
3 ev Welt. 223
Bart, Duni. Apollo, hier iffder Seindaler Tu,
gend, welcher. die Welt umkehre.
Vince, Etras höfflicher von der Sache zu reden:
Hier iſt die Perſon / die ſich refolviret/Die Lafter zu
dulden / welche niemand aͤndern kan..
„Ball. Sell man die after Duden? * —
VXinc.Ein Herr muß ſich nach ſeinen Unterthanen
richten. Muß doch der beſte Bereuter feineLe&tio.
nes alſo anſtellen / nicht wie er / ſaondern wie das Pferd
„Bart, Aber wenn ich euch überzeugen werde / dag
ihr auch dig Laſter einführet/damit ihr etwas zu erdui⸗
den habt... Ihr ſeyd eben derſelbige Bereuter/ der
‚Die Dferde mit guten willen verderbet. Solte ich
nicht meinen Kopff zurechte ruͤcken laſſen dag der:
*
Dauer. über mich gebleten kunte. ae:
ine⸗ Es geſchiehet / nieht der Tugend eine Ge,
walt anzuthun / ſondern dieſelbige / als ene Roſe un⸗
ter den Stacheln / zuerhaltee.
‚Bart, Ich will mit meiner Tugend nicht prangen.
Doch habe ich nebenſt meinen Herren Geferten die
geringſte Probe geſehen / daß unſere Tugend erhal⸗
Vinc. Wer die Welt regiren toill der laͤſſt die
‚Votaherumgehen. Nun werden Die Tugendhaften
glemahlüberſtimmet / ſo müffen fie in verflellter Ein-
falt dieLarve der Thorheit annehmen / wofern fienicht
zu Haß * Verfolgung / ja zum Untergange Anlaß
wollen ⏑ 33u⸗
„Bart. Durch dieſe Schwincke wird der Boßheit
Noch lange nicht geholfffen. HE
J Inc.
BREITER ‚Verbehrte
Vine. Men Here Alamode ——
ig achten / wenn die Tugend aufder We er: B
freundte hätte: Da er nun mit verkehrten Gem
thern umzugehen hafyund gleichwohl die Glück felis
Eeit eines Staats in Ruhm und Einigkeit zu befte
hen pfleget / fomuß er den ſchwachen eh dA Br |
anhalten / daß er ſich nach dem Staͤrckſten ace
modiret.
Bart. Das heiſſt / er muß dahin —— it
ter lafterhaften Perfonen die Tugend erflickt wird,
Vinc. Was etlicher maffen verdecket koitd/d das
a. nicht alfofort gänglich abgethan.
Ap.· Wir haben genung gehoͤret. uͤnſer Getreue
Mercurius ſoll den allgemeinen Beſcheid publicis
ven und einem iedweden feine Belohnung Er
digen wiſſen.
[Mercurius geht hervor und lieſet ar
nem Zettel:
Fuf hohen Befehl des Durchl. Apollo wird in
der geführten Streit⸗ Sache / wiſchen den T
gendhaften aus der Welt eines Theils / und dem
kehrten Alamode nebenſt ſeinen Adhzrenten an
dern Theils folgender maſſen gefprochen: Erſtl
zwar wird König Kleytherus, fo wohl in dem Si⸗
tze bey den Tugendhaften / als auch in feinem freye
Königreiche Dergeftalt befiatigetz alfo Daß er in dem
‚Sande Synefien als ein fouverainer Monarche ges
‚bieten und aller: Verkehrung zu Trotze die
unterdrücken ſoll / welche der Freyheit den geri
Abbruch zuthun geſonnen ſind: Wie denn in eben
ai Königreiche Herr Bartolus sum Ober
Eang,
*
Sanler/ und EEE — —
des gelehrten Conſiſtorii beſtaͤtiget wird. Hingegen
wird der verkehrte Alamode, teil er fein Reich un⸗
tee folchen Sclaven zuführen pfleget / —— Par-
> * * * in Si ‚gleich a — |
eſer en —— aſſen doch
mit dem ——— Borbehalt/ daß Koͤnig
Elevtherus m Macht haben folin feinem Sanı |
de Volck zu werben / und die verfehrten auf eine >
ige Straffe zu bringen. Allermaſſen die gersöhn
ichen Geſchencke vom Parnaflo Durch gerife ?
yenten gleich follen prefentirgt teren.
unfter —
— Aufzug.
Dr Borigen Libero are Sue,
Gontemptus, ‚ Pudor.
85 Sof niet Some Ei
us als erne Loſung Der ewigen Zieundſchaſt
* aan der Gerechti
ar. Hocherleuchteter er der ere g⸗
it iſt der Spiegel —— Be von.
ed,
eh Hechter greund der Goun chen
Weisheit / hier iſt der Zweig als ein Merekmahl Dex
— Fruchtbarkeit / welche der arnaſſus an⸗
et.
—— Wenn das Gold in dem Feuer verdaben
| a
326 Vexkehrte
toird/fo vd auch Der Glan Biefes Fon ede
zu nichte erden. | 3a
Clar. Und wenn die Sonne ihre Strahlen in Dies
fem Spiegel ee laffen fo wird dieſes
Preißwuͤrdige Sinbild feine Schaͤtzbarkeit verlieren.
als wird ihm Diefer Strohkrantz eingeliefert / ſoſchen
Andencken des heutigen Gerichts⸗T —
wahren. ae" 6
Pud. $ngleichenübergiebet eine luſtige an
diefe Schüffel voll Tannzapfen und wuͤnſchet / daß
fie iss der verkehrten Welt möchten. in Citronen ver:
wandelt werden. | :
Cont. So viel als Waſſer aus dieſem Kranke
kan ausgepreſſet werdem ſo viel guter dortgang vnd
—
u
: —— Diefer Krank wird Den Kopf nicht eitte
- Pud. Und ie Tannzapfen werden. dem Magen:
nicht beſchwerlich ſeyn. Te
er
DR
wi HR oh —
De Borigen —— hernat —— |
——
| ER ich Proteftire wide alle Un ngerfun, 36
MDhabe mein Gebauer; in taufend Stücke gefehtnifs
\ Ken ich höre/ daß der Parnaflus eihen albern
Narren hat/ver feine Perfon nicht recht fpielen kap.
— ort mit e — Kerlen / der unter meinen Com»
— ndo noch uslernen fol, Er wil Contemptus
hinaus jagen.)
Mer. Dir ftelleft dich eich u techtet Zeit ein.
Dein Urtheil wird bald Fommen.(Er Liefee)Afdies -
weil Alat ode nun auf ewig den Parnaflum meiden
ſol / ſo wird ihm do aus gewiſſen Urſachen die Frey⸗
heit vergonnet daß Der Vicentio ais ein Refidente
an dieſein Hofe verbleiben moge Hingegen fol Ubics
in die Zahl der Tugendhafften aufgenommen wer:
21 mitdiefer Conditionydaß er fich i in der vers
Eehrten Wet dor einen Refic ach brauchen laͤſt.
Der Bauer undder Narr “ Ah ngniffe follen loß
—— doch > 0. / daß fie Die Zeit. Dee
ens zum Zeichen ihrer Leichtfertigkeit eng es Laͤp⸗
gen am ehren. ‚Hierin gefchicht des Durchl.
‚ Apollo Meinung / und serbleibet Der Souveraine-»
Richter allen Tugendhafften mit hohen Gnaden
wol
ER Strohkrantz und die Tanizapfen ſollen
7 5 einem Siumpfe bienenybaß ich meine Sachen
in dem Parn dewonnan Kg tgehec
=
ar
nr m 2?
Bi _
228 Verkehrte | |
Ub. So habe ich auch mit Pochen und Schnats
chen was gewonnen. Ich halte / mancher hätte ſei⸗
nen Namen nimmermehr in dem Regiſter der Tu⸗
gendhaften gelefen/ mern er feine Supplicatiom
durch blinde Morte Aylıfiver hätte. Hepfa! id)
" befenne es noch einmahly ich erſchrecke vor keinem
Nichter / weilich an Diefem Orte mit Troß und.
Verachtung alles erhalten habe, [gebrab]
" Spiz. Ihr Sfungfern dort unten, hat niemand ein
gelbe Fleckgen überley? oder nur was von einen
gelben Bande? Ich bedarff einen Pe Favör
auf meinen Sammt Peitz Iſt es möglich’ foheite |
mir aus; Wo nicht / fo paſſe ſch an der Thüreauf/
wenn ihr heim gehet; Und da moͤgt ihr nur alles Gel⸗
‚be verſtecken / ſonſt werde ich an euch an den heiligen
Orte zum Straflenräuber. [geberab.]
Cor. (quckt heraus ) Herr Secretarius, Friege
ich Das gelbe Fleckgen geſchenckt / daß ich auf meinein
Ehren-Kleidehabenfolf? ——
Aere Komm her / du ſolt e8 befonmen. She
famtlichen Sreunde und Freundinnen der Tugends
haften Wohnung, ihr ſehet / dieſes ernfthafte Gerich-
te muß mit einer Rucgtweil befchloflen werden. Lafft
euch dieſen unverfchämten Gaft an fat des gelben:
Fleckes zu aller Beſchimpfung befohlenfeyn,
"Ver. Hoͤre / du biſt ein Lügner, SL
Cor. Das weiß ich ohne dem wohl; Ihr heflia
cher Miſtfincken. | er
Ver. Solſt du ehrlichen Perfonen mit diefem Te
tel begegnen? ⸗ * | —
Cor. Ich bin ein Luͤgner; Ich verſtehe alles um⸗
gekehrt.
—
üimgefehet, Der Fonntihrs nicht leiden, fo toil! ich
ohne Schaden meines Titeld forechen : Tugendfas
ne jungfpmann. 14 80: —
Fen Sehe ediefe Grobheit pafiren. Doch die
Straffe der Luͤgner ſoll dir hiermit aufgeleget ſeyn.
Cor. Die Lügner. haben in der Welt das beſte
luͤcke; Sch bedancke mich vor. die Straffe,
Zunge foll es fühlen: Derfelben fol Diefüfte Speife
vitter / und das reinefte Getranckefauer fehmechen.
.. GCors(ad spe.) So fauffe ic) fauer Bier; Da
krieg ich eine Kanne vor ein Groͤſchel. |
© Pax. Dubift ein zaͤnckiſcher Kerl. R
Cor. Ich richte mich nach meinem Nachbar :
Wem mit Haͤndeln gedienet iſt / dem erweiſe ich Die
Freundſchaft fieber/alsmit baarem Gelde.
Pax. Aber weiſt du auch / daß ich der Friede bin?
oder weiſt du auch / was meine Feinde vor eine Straf⸗
fe zu gewarten haben?
Cor. Eh ich ein ehrlicher Witwer / und darnach
zum andernmahl ein ſteiffer Freyer war / ſo hatte ieh
die Strafe in meinem Hauſe: Ich ſchlug mich alle
Tage mit meiner Frau / und alle Fahr ließ ich taͤuffen.
Denn wo viel Krieg iſt / da gibts viel Friedens⸗Feſte /
und nach dem viel Jubel⸗ geſte. *
Pax. Schertze nicht. Dein Gehirne fol dir leben⸗
dig werden / und alles ſoll nicht anders als eine Feld⸗
Grille zwitſchern und gleichſam zum Streite blaſen.
CLor.So habe ich eine Muſik zu meinem ſauern
Bere, | |
‚Erud, Hoͤre du bit ein nnnerſtandiger Sipltfel:
P_-, 3 Or.
—
LVer Es foll die Straffe genung ſeyn; Deine
Weltee 2
ER Verkehrte
Eor Groffen Danck vor das Zeugnis. Daß Daß
—*— gelernet habe / das habe ich guter Tage w
gethan.
Erud. Weiſt du auch / was ſolche Bengel verdie⸗
nen / wenn ſie den Parnaſſum beſchreiten /⸗ —
Cor. Sch verdiene mein Lebtage nichte, Ich
ſpiele alles auf ein Trinckgeld. BR
Er. Dumagſt es vor ein Trinckgeld annehmen.
Solchen tummen Kerlen wachſen Eſels⸗Ohren m
Kopffe heraus.
Cor. ch will hoffen / es wird nicht wahr eyn
Seht / mein Kopff ſoll euch zum Luͤgner mach
[Er nimt die Muͤtze ab; Die Eſels Ohren
wach ſen ihm empor.]
Erud. So mercke an Deine Ropffe doß dr Pate
naffus Feiner fügen gewohnet iſt.
Cont. Viel Glücks zum neuen Zirrethe Run
wird die Welt was zulachemhaben.
Pud. Und die Welt wird einen Gaſt bekommen /
der ſich ſeines Zierrathes ſchaͤmen muß.
Cont. Sort fort, du Eſel⸗Koͤnig / du haſt die
Straffe empfangen / womit der Durchk
vormahls den ungeſchickten Midas belegethat: |
bud Und das ſag ich dir / laß dir eine Miägemacheny
die recht über heyde Ohren geht / ſonſt wird da
über alle Schilffroͤhre blaſen: Corydon hat Eſel⸗⸗
Ohren, Doch wir werden hinein tantzenn.
Gor. Ich tantze mit; Den ich siehe durch die
Welt; Wer mich ſehen will muß einen Groſchen ge⸗
ben/ damit verdiene ich mein Brod mit Muͤſſ gehen; |
Und ich ſchwere euch allen dort unten / wer
"m
wi zur
den fäntlichen H b:geneigten
x verkehrte —— Ö ffen h at; ; Und dum fo viel |
deſto meht Hatdiefegange, —9
Urfahen mit gehorſamen dienſt⸗erge enen und auf⸗
1*
Weit. awwean ; | Be ;
5 in den gen in den Ohren ft will fehen / * pre mir E dor die
i
etelflunde einen Seoſchen geben.
[Sie Führen. ihnab 3
J Trompeten und Paucken werden ges
auf die auſerſte⸗ on BR
SHTT Lob! der dritte Tag hat alıch 9or die
= meh nicht ein. —
| ——
lldieweil auch Diefeg verfehrte C San r 9— bey
weſenden eine
fellſcha ochdringend
richtigen Dancke Pe au an Die bisherige
Bittenochmahls zu wie 9 cholen / es wolle ein ied⸗
weder aus dieſer hoch⸗geſchaͤten Verſammlung die
Gunſt⸗Gewogenheit eichfalis bey ernfthaften Faͤl⸗
len erſcheinen laſſen / welche ſich bey dieſen Spielen
mit unverdienten Uberfluſſe erwieſen hat. Denn
geſetzt / daß unſere Schwachheit nichts anders. als ei⸗
nen getreuen Wunſch dargegen aufopffern koͤnte / fo
wird Doch auch Die unanfehn liche © ergeitung bey
en. Con Perfonen einen belieblichen Platz an⸗
trefien. Esgebe GOtt / da in vlelen Jahren nichts
verfehrtesempfunden werde; Es verkehre der Durch⸗
lauchtigſte Landes⸗Vater Diejenigen Anſchlaͤge / wel⸗
che ſich unſerm Friede / unſerm Wachßthume und
unſerer Wohlfahrt widerſetzen Es bleiben die
Hoͤchſt⸗anſehnlichen Säulen diefesMarggrafthumg
in aa guch eben fe
N
hoͤret⸗ in deſſen zeucht ſich ae e
Ä 4
232 Verkehrte Welt.
dahero dieſe geliebteſte Stadt Zittau den Ausſpruch
ihrer Gluͤckſeligkeit zu holen pfleget / werde niemahls
durch Unruhe / durch Verfolgung oder durch andere
Betruͤbnis umgekehret. Es bleibe die Kirche bey
dem Wo hlſtande / welchen Fein Feind in anderthalb
Hundert Fahren hat umkehren duͤrffen; Es bezeu.
ge die ſpaͤte Nach⸗Welt / daß der Wohn⸗Platz un
ſers geliebten Gymnafii niemahls ſey verkehret wo
den; Auch wer ſich unter die löbliche Buͤrgerſcha
zehlet / oder doch mit ungefaͤrbter Freundſchaft ders
felben zugethan iſt / der empfinde an feiner Perſon / an
feinem Hauſe / an feinem Gluͤcke kein verkehrtes
Erempel; Mit einem Worte: GOTT Helfferdng
wir nach Derflieffung Diefes Jahres Feig
berkehrtes Theatrum anteeffen
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